Ausgabe Oktober 2016 - Architektenkammer des Saarlandes

Werbung
DABregional 10 · 16
1. Oktober 2016, 48. Jahrgang
Offizielles Organ der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der
Architektenkammer des Saarlandes | Körperschaften des öffentlichen Rechts
Hessen
 3 Wohnraum und Baukultur als Staatsziele in Hessen!
 4 Vom klugen Umgang mit Widersprüchen – 4. Hessischer Landschaftsarchitektentag
 6 Der November wird bunt – Innenarchitekten treffen Innenarchitekten
 7 Hessischer Architektentag: Kostengünstiger Wohnungsbau für alle
 8 Herbstputz: Hessens Bauordnung und
Denkmalschutzrecht vor Novellen
 9 AKH auf der Expo Real
10 Ausstellung DAM: Mies van der Rohe
Award 2015
11 Ankündigung Preisverleihung
„Zusammen gebaut“
12 Wettbewerbs-Ergebnis „Gefahrenabwehrzentrum Gießen“
14 Seminarkalender
15 Seminarprogramm
Impressum
Herausgeber:
Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Brigitte Holz, Präsidentin
Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden
Telefon (0611) 1738-0
Verantwortlich: Christof Bodenbach (bo),
Wiesbaden
Rheinland-Pfalz
Saarland
17 In der Vorhölle der Erbärmlichkeit ...
18 5. Politisches Sommerfest im Brückenturm
20 Modell – Modul – Mischung
20 Tatort Altbau: Brandschutz im Denkmal
21 Stadt + Landschaft
21 Kammerwahl 2016
22 Wettbewerb „Familienzentrum St.
Nikolaus“
23 Bewohnergenossenschaften
23 Plätze in Deutschland
23 Georg Moller
24 Fortbildung
26 Mitgliedernachrichten
27 „Suffizienz – Wie viel ist genug?“
Ein anderer Blick auf nachhaltiges
Bauen
28 Honorareinzugsstelle (Hoefa GmbH) –
Vorstellung am 26.10.
29 „an-aus – Industrie baut Kultur“
Till Schneiders Plädoyer für Industriebaukultur
30 Erste Antrittsbesuche absolviert:
Das Netzwerk wird größer
31 Bericht aus dem Vorstand
31 Gesprächsrunde mit der Ministerpräsidentin
31 Neuigkeiten aus den Kammergruppen
32 SAIG-Novelle seit 09.09. in Kraft
32 Mitgliedervorteile bei KFZ-Angeboten
32 AWI-Kongress am 27.10.
32 Fortbildung
Herausgeber:
Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Gerold Reker, Präsident
Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz
Telefon (06131) 9960-0
Verantwortlich: Dr. Elena Wiezorek, Mainz
Annette Müller, Mainz
Herausgeber:
Architektenkammer des Saarlandes
Alexander Schwehm, Präsident
Neumarkt 11, 66117 Saarbrücken
Telefon (0681) 95441-0
Verantwortlich: Kim Ahrend, Saarbrücken
Verlag, Vertrieb, Anzeigen: planet c GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, www.planetc.co
verantwortlich für den Anzeigenteil: Dagmar Schaafs, Anschrift wie Verlag, Telefon (0211) 54 227-684, E-Mail [email protected]
Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Architekten aller Fachrichtungen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgrund ihrer Eintragung seitens der Herausgeber zugestellt.
Für Mitglieder der Landesarchitektenkammern ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.
DABregional 10 · 16
Fotos: Sarah Keidel
Vortrag: „Suffizienz – Wie viel ist genug?“
Ein anderer Blick auf nachhaltiges Bauen
W
as hat es mit Suffizienz auf sich?
Kammerpräsident Alexander
Schwehm gesteht in seinem Grußwort, dass er den Wortsinn nachschauen
musste. „Es heißt so viel wie genug sein“,
klärt er auf. Und darum gehe es auch in
der Architektur. Architekten und Bauherren
sollten z. B. wissen, wann es genug ist beim
Einsatz von Technik, bei der Versiegelung
von Fläche oder bei der Verwendung energieintensiver Materialien. Mit der Aussage
„So viel wie nötig, nicht so viel wie möglich“
leitet er zum Vortrag des Referenten Hans
Drexler über.
Drexler ist Architekt in Frankfurt am Main
(DGJ Architekten), Professor an der JadeHochschule in Oldenburg und Vorstandsmitglied des 2013 gegründeten Vereins
AktivPlus e. V. Der Verein möchte einen
zukunftsfähigen Standard für Gebäude
und Quartiere entwickeln und in der Bauund Immobilienwirtschaft etablieren.
Das Besondere an Hans Drexler ist nicht
nur sein sympathisches und souveränes
Auftreten, sondern auch, dass er das Thema Suffizienz verinnerlicht und versucht,
danach zu leben: „Es geht beim Suffizienzthema darum, den Menschen positive
Ausblicke zu geben. Verzicht zu predigen
bringt rein gar nichts.“ Das wird auch bei
seinem Vortrag deutlich.
Zum Suffizienzansatz kam er über ein
Forschungsprojekt. Er untersuchte Strategien für bezahlbaren Wohnraum und
stellte fest: „Beim Wohnen geht es nicht
nur um Zahlen.“ Anhand eines eigens
entwickelten Wohnwertbarometers analysierte er unterschiedliche Parameter.
Sein Fazit war, dass man Minimalisierung
und Standards unter dem Überbegriff
Suffizienz zusammenfassen könne.
Mit europäischen Verhältnissen vergleichbar hält Drexler das Wohnen in Tokio. Frei
nach dem Motto des Züricher Architekturforums „Learning from Tokyo“. Zunächst
erklärte er, warum die kostbare Ressource Fläche so schwierig zu schützen ist. Der
Wohnflächenverbrauch pro Kopf nimmt
immer weiter zu: Waren es im Jahr 1960
noch 19 m², sind es 2015 im bundesweiten
Durchschnitt 47,1 m². Dabei käme es zu
dem sogenannten Rebound-Effekt. Die
meisten Einsparungen, die aufgrund effizienter Technologien und des Einsatzes
regenerativer Energien erzielt werden,
würden von der wachsenden Wohnfläche
und dem daraus resultierendem steigenden
Bedarf aufgezehrt. Dadurch und durch
steigende Komfortansprüche würden gesetzliche Vorgaben wie die EnEV ad absurdum geführt.
In Tokio besteht die Hälfte des Stadtgebiets
aus Mini-Häusern, die mit wenigen Quadratmetern Grundfläche auskommen. Die
Gebäudetypologien sind hier andere: flächeneffiziente Erschließungen mit außenliegenden Treppen und Laubengängen.
Dem Stadtbewohner Tokios genügen
22 m² Wohnfläche. Denn: Die Räume sind
nur mit Tatami-Matten möbliert und kommen ohne Nippes aus. Sie lassen sich multifunktional verwenden. Zudem wird sehr
viel in die Stadt ausgelagert. Tokio besitzt
die höchste Restaurantdichte weltweit.
Damit entfällt das große Esszimmer, das
auch für Besucher ausgelegt ist.
Das in Tokio Gelernte versucht Drexler
bei den eigenen Projekten umzusetzen.
28 | Saarland
DABregional 10 · 16
Selbstversuch in Frankfurt am Main: Stadthaus
„Gemeinsam suffizient leben“, DJG Architekten
Sein neuestes Projekt ist ein Stadthaus,
ebenfalls in Frankfurt, im AktivhausplusStandard. Hier übt er den Selbstversuch
und möchte in einer Baugruppe mit mehreren Paaren und Familien „gemeinsam
suffizient leben“. Das Gebäude entwirft
er als Holzskelett, das „flexibel und somit
langfristig den Anforderungen der Nutzer
während seines ganzen Lebenszyklus
genügt“. Dadurch ist das Haus resilient,
das heißt widerstandsfähig gegenüber
Veränderungen und kann sich immer
wieder anpassen. Aufgrund der Planung
von Gemeinschaftsküchen, eines gemeinsamen Gästezimmers („Joker-Zimmer“)
und Gemeinschaftsbalkonen schrumpft
die Wohnfläche auf gerade mal 27,8 m²
pro Person.
Für einen Beitrag auf der diesjährigen
Biennale in Venedig geht Hans Drexler
noch weiter: Im „Fab-Lab-Housing“ sieht
er eine einfache Holz- oder Stahlskelettstruktur vor, die von Flüchtlingen bezogen
werden soll und dann in Do-it-yourselfMentalität selbst ausgebaut wird. Mit
diesem Projekt „hausiert“ Drexler auch
bei hiesigen Immobiliengesellschaften.
Bisher ohne Erfolg: Er scheitert an den
deutschen Bestimmungen zu Schall- und
Brandschutz sowie Barrierefreiheit.
Sein Ansporn? Drexler möchte gegen den
Klimawandel ankämpfen: „Architekten
haben eine große Verantwortung der Zukunft gegenüber. Und wir haben im Gegensatz zu anderen Branchen sogar die
Antworten.“
„„Kim Ahrend
Honorareinzugsstelle (Hoefa GmbH) –
Vorstellung am 26.10.
Z
ur Vorstellung der Leistungen der
Hoefa GmbH und deren Handhabung
bietet die AKS eine Informationsveranstaltung an. Referent ist Karsten Meurer,
Rechtsanwalt und Geschäftsführer der
Hoefa GmbH.
26. Oktober 2016, 8.30–10 Uhr
Akademie im Haus der Architekten
Neumarkt 11, Saarbrücken
Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro.
Anmeldungen unter www.aksaarland.de
und per E-Mail an [email protected]
Anmeldeschluss ist der 21.10.2016.
Für die Teilnahme wird 1 Fortbildungspunkt anerkannt.
Seit 2005 bietet die Honorareinzugsstelle
(Hoefa GmbH) für Architekten und Ingenieure Inkassoleistungen an. Mitglieder
der Architektenkammern Saarland, Baden-Württemberg, Niedersachsen und
Rheinland-Pfalz sowie die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz erhalten folgende
Unterstützung:
Die Hoefa GmbH kann nicht die Rechtsberatung der Architektenkammern oder
eines Anwalts ersetzen. In Ergänzung zu
den Dienstleistungen der Kammern bietet
sie aber u. a. die Möglichkeit, offene Honorarforderungen kostengünstig anzumahnen.
www.hoefa-gmbh.de
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Honorarschlussrechnungen
Mahnwesen
Abtretungsstelle
Vermittlung von Prozessfinanzierung
Buchhaltung
Bonitätsauskünfte
Einwohnermeldeamtanfrage
Insolvenzanmeldungen
Handelsregisterauszug
„an-aus – Industrie baut Kultur“
Till Schneiders Plädoyer für Industriebaukultur
Fotos: Iris Maurer
Abbildungen: DGJ Architekten
Er hebt bei einem Mini-Haus in Frankfurt
mithilfe intelligenter Grundrisslösungen
die Begrenzungen so auf, dass die Räume
größer wirken. Die klassische Nutzungstrennung in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer verschwindet zum Teil.
Saarland | 29
DABregional 10 · 16
A
uch Industriebauten sollten gut gestaltet und nachhaltig sein, verdienen Baukultur, sind sie doch oft von
weither in der Landschaft sichtbar. Dies
ist das Plädoyer von Till Schneider
(schneider+schumacher Planungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main). Er findet, dass Industriebauten oftmals nicht
allzu große Bedeutung beigemessen wird
und diese als „Kisten mit Trapezblechverkleidung neben Autobahnen“ stehen. Dass
es auch anders geht, zeigte der Architekt
und Stadtplaner in seinem beeindruckenden
Werkvortrag für die Stiftung Baukultur
Saar.
Über die berühmt gewordene Infobox am
Potsdamer Platz in Berlin kam der erste
Auftrag eines anspruchsvollen Industriebaus – der „Lichtfabrik“ für ERCO in Lüdenscheid (2000 – 2001) – zustande. Als
Hochregallager „eine relativ banale Bauaufgabe“, wie Schneider meint, die insbesondere den Entwurf einer Hülle und eines
Daches zur Aufgabe hatte. Die Fassade aus
Gussglas „überspannt das ganze Gebäude“, „es verschleiert und mystifiziert“. Gemeinsam mit dem Lichtplaner gelang es,
„das Gebäude so zu inszenieren, dass es
vom Know-how der Firma ERCO erzählt
und unterschiedliche Lichtszenarien zeigt.“
Bei allen vorgestellten Industriebauten
wurde deutlich: Es gibt ein Thema, das
die Arbeit, die Produkte, das Angebot des
Bauherrn am Gebäude sichtbar machen
und symobolisieren soll.
Wie bei ERCO waren die Auftraggeber häufig Familienunternehmen mit ambitionierten
Ansprüchen. So zum Beispiel auch die saarländische Firma Hager, für die das Büro
mehrfach baute (ab 2004) – neben einigen
Bauten am Firmenstandort in Blieskastel
(Produktions-, Lager-, Bürogebäude, Logistikzentrum) auch im elsässischen Obernai.
„Es ging zuerst mal um die Fassade“, führte
Schneider aus. Übergeordnetes Motto war
hier der Vortragstitel „an-aus“, der auf das
Thema Strom anspielt. Strom fließt oder
fließt nicht. Und im übertragenen Sinne: Es
gibt tragende und nichttragende Elemente.
Dies ist beim klar gegliederten, streifenförmigen Fassadenraster deutlich ablesbar und
wurde bei allen Gebäuden angewendet.
Beim Bau für die Firma Fronius im österreichischen Thalheim bei Wels (2011), die
mit hochspezialisierter Schweißtechnologie befasst ist, stand als Entwurfsidee der
österreichische Bauernhof als „Vierkant“
Pate. Die Idee eines von außen mit Gebäuden gefassten Rechtecks mit innerer Freifläche findet sich hier in zeitgenössischer
Interpretation wieder. Leitgedanke bei Fronius ist die Überführung von einem in den
anderen Zustand − wie dies beim Schweißen erfolgt. Gewählt wurde eine zweischalige Bandfassade, deren Brüstungsbereich
„mit Spiegeln versehen“ wurde. Sich öffnende und schließende Trommeln zwischen den Fensterelementen lenken die
Luftströme der Jahreszeit entsprechend.
Grundsätzlich bekannte Schneider: „Wir
setzen nicht auf den schnellen Effekt. Gebäude müssen praktikabel sein. Die Struktur muss so sein, dass sie veränderbar ist.“
schneider+schumacher befassen sich neben Architektur und Städtebau auch mit
den Bereichen Bau- und Projektmanagement, Design, Kinetik und Parametrik. Ihre Maxime ist, „nach Strategien zu suchen.
Wir haben keine Handschrift, die auf
100 Meter erkennbar ist“, resümierte
Schneider.
 Cornelia Noll
30 | Saarland
DABregional 10 · 16
Erste Antrittsbesuche absolviert:
Das Netzwerk wird größer
Bericht aus dem
Vorstand
D
A
Gesprächsrunde Bündnis 90/Die GrünenFraktion, Foto: Anne-Christin Backes
Gesprächsrunde Piraten-Fraktion,
Foto: Piraten-Fraktion
ialog ist eigentlich alles“ – getreu
seines Mottos führte Kammerpräsident Alexander Schwehm in Begleitung von Vizepräsident Jens UKFW Stahnke
die ersten Gespräche mit Vertretern der
Politik – mit den Vorsitzenden der Fraktionen der Grünen, der Linken und der Piraten im Landtag, den Oberbürgermeistern von Saarlouis und St. Ingbert, der
Oberbürgermeisterin von Saarbrücken,
mit Oliver Luksic (Landesvorsitzender der
FDP Saar) sowie der Ingenieurkammer.
Themen wie Brandschutz, Denkmalschutz,
Baukultur und bezahlbarer Wohnraum
standen im Mittelpunkt.
Mit den Oberbürgermeistern Henz (Saarlouis) und Wagner (St. Ingbert) unterhielt
sich Schwehm über die aktuelle Stadtentwicklung, warb für mehr Wettbewerbe
und bot die Unterstützung der Kammer
an. Der Schwerpunkt des Gesprächs mit
Oberbürgermeisterin Britz (Saarbrücken)
war der Wunsch nach einer verstärkten
Zusammenarbeit der Kammer und der
UBA, um auch hier den Dialog zu pflegen.
Gemeinsam mit Luksic widmete man sich
bereits der Landtagswahl 2017 und der
Saar-Lor-Lux-Strategie des Saarlandes.
Auch die Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer soll künftig intensiviert werden, um das Thema Bauen im Land verstärkt nach vorne zu bringen.
Gesprächsrunde DIE LINKE-Fraktion,
Foto: Kim Ahrend
Das zentrale Thema der meisten Gespräche
war die Handhabung der Brandschutzvorschriften im Land. Aus Angst, etwas falsch
zu machen, werde oftmals alles Mögliche
und nicht nur alles Nötige gefordert. Dies
verteuere das hiesige Bauen. Eine einheitliche Auslegung der Vorschriften wäre
wünschenswert. Schwehm empfiehlt, die
Unteren Bauaufsichtsbehörden mit dem
entsprechenden Personal auszustatten und
eine übergeordnete zentrale Stelle für Entscheidungen zu Problemstellungen zu
schaffen.
Bei den Besuchen der Fraktionsvorsitzenden äußerten Schwehm und Stahnke den
Wunsch nach einem Ministerium für Bauen und beispielsweise Umwelt im Saarland. Derzeit sei das Thema Bauen auf zu
viele Ministerien verteilt. Durch die zahlreichen Ansprechpartner verzögerten sich
Bauvorhaben, was durchaus ein Wirtschaftshemmnis darstelle.
Kammerpräsident Schwehm und die Architektenkammer des Saarlandes bedanken sich bei allen Gesprächspartnern für
die ersten Dialoge und den gemeinsamen
Gedankenaustausch und hoffen künftig
auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.
 Anne-Christin Backes
Saarland | 31
DABregional 10 · 16
m 08.09. kam der Kammervorstand
zur ersten offiziellen Sitzung nach
der Sommerpause zusammen. Zuvor hatten sich mehrere Vorstandsmitglieder in kleineren Arbeitssitzungen zu
verschiedenen Themen wie beispielsweise Brandschutz getroffen.
Die September-Sitzung bot ein ambitioniertes Programm. So wurde zunächst angeregt, dass die Kammergruppen den Kontakt zu den Unteren Bauaufsichtsbehörden in den jeweiligen Kreisen suchen sollten,
mit dem Ziel, Dialogveranstaltungen zu
organisieren.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs im Januar 2016 hatte Ministerin Anke Rehlin-
ger die Auslobung eines Preises für Gewerbe- und Industriebauten angekündigt.
Kammerpräsident Schwehm berichtete
über eine erste Arbeitssitzung mit dem
saarländischen Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit, Energie und Verkehr zu diesem
Thema. Die AKS wird die weitere Entwicklung bekannt geben.
Künftig wird sich der Kammervorstand
mit dem Thema Architektur und Tourismus im Saarland beschäftigen. Der Wander- und Fahrradtourismus ist im Saarland
stark ausgeprägt. Jetzt gilt es, das architektonische Umfeld zu schaffen, zu stärken und zu fördern. Hierzu hat sich eine
kleine Gruppe um Igor Torres gebildet, um
sich des Themas anzunehmen.
Gesprächsrunde mit
der Ministerpräsidentin
D
ie Spitzenvertreter der Kammern
und Verbände der Freiberufler im
Saarland kamen am 08.09. auf Einladung ihrer Dachorganisation – des Verbandes der Freien Berufe des Saarlandes
e. V. (VFB) – zu einer Gesprächsrunde mit
der saarländischen Ministerpräsidentin
Annegret Kramp-Karrenbauer zusammen.
Schwerpunkt des Gedankenaustauschs
war u. a. die Diskussion der Honorarordnungen der Freiberufler wie die HOAI und
das in dieser Sache von der EU-Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrebublik Deutschland. Die Vertreter der im VFB zusammengeschlossenen Kammern und Verbände
fordern, dem Gemeinwohl- und Verbrau-
Die Landtagswahlen im nächsten Jahr werfen ihre Schatten voraus. Es wurde beschlossen, wieder sogenannte Wahlprüfsteine zu erstellen. Wahlprüfsteine sind
Anfragen von Interessenverbänden, die
beispielsweise vor Wahlen veröffentlicht
werden, um die politische Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Zentrale berufspolitische Forderungen sollen Eingang in
die Wahlprüfsteine finden. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die Anfang nächsten Jahres geplant ist, sollen diese mit Vertretern der Politik erörtert werden.
 Anne-Christin Backes
Neuigkeiten aus den
Kammergruppen
cherschutzgehalt dieser honorarrechtlichen Regelungen mehr Bedeutung beizumessen.
Des Weiteren betonte auch die Ministerpräsidentin die Bedeutung der berufsständischen Versorgungswerke, insbesondere
in Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des
bewährten Systems der Alterssicherung
in Deutschland. Hintergrund sind sich abzeichnende erneute Diskussionen über die
Altersversorgung durch die berufsständischen Versorgungswerke der verkammerten Freien Berufe.
 VFB/AKS
I
n der letzten Kammergruppensitzung
der Landkreise Saarlouis/Merzig am
31.08. referierte Herr Schmidt als technischer Vertreter der Energis Netzgesellschaft über Hausanschlüsse. In der anschließenden Sitzung wurde angeregt, die
Sendehalle von „Europe 1“ in Felsberg zu
besuchen und den Kontakt zum „Institut
für aktuelle Kunst im Saarland“ herzustellen.
Am Mittwoch, 05.10. um 17.00 Uhr trifft
sich die Kammergruppe Saarbrücken in
der Akademie im Haus der Architekten.
Tagesordnungspunkt ist die Wahl des neuen Vertrauensarchitekten und seines Stellverteters.
 Kim Ahrend
32 | Saarland
DABregional 10 · 16
SAIG-Novelle seit
09.09. in Kraft
AWI-Kongress am 27.10.
Werden wir in den Wohnungsnotstand reguliert?
Das Saarländische Architekten- und Ingenieurkammergesetz (SAIG) wurde novelliert und ist am 09.09.2016 in Kraft getreten. Es wurde am 13.07.2016 vom Landtag
des Saarlandes beschlossen und im Amtsblatt des Saarlandes vom 08.09.2016 veröffentlicht.
Thema: Bezahlbarer Wohnraum
www.aksaarland.de
Mitgliedervorteile bei
KFZ-Angeboten
Die Lovenda GmbH bietet allen Kammermitgliedern Neu-Kraftfahrzeuge zu Großabnehmerkonditionen.
www.carfleet.de
27. Oktober 2016, 9.30–14 Uhr
MTC – Meeting Training Center
Neugrabenweg 4, 66123 Saarbrücken
Kostenfreie Parkplätze im Haus
Gibt es ausreichend bezahlbare Wohnungen
in den Städten des Saarlandes? Was muss
geschehen, damit bezahlbarer Wohnraum
auch in Zukunft zur Verfügung steht?
Mit diesen Fragestellungen befasst sich
der diesjährige AWI-Kongress. Die Veranstaltung führt zur Diskussion der relevanten Aspekte Vertreter der Kommunalund Landespolitik, Ingenieur- und Architektenkammer sowie Unternehmen der
Wohnungswirtschaft zusammen. Nach
Impulsvorträgen zu den Themen Baukos-
ten, Mietrecht und Sozialwohnungen im
Saarland folgt eine Podiumsdiskussion.
Teilnehmer sind Vertreter der Landtagsfraktionen, Vertreter der AWI-Mitgliedsverbände und die Präsidenten der Architekten- und Ingenieurkammern des Saarlandes, Dipl.-Ing(FH) Alexander Schwehm
und Dr.-Ing. Frank Rogmann.
Veranstalter:
AWI saar – Arbeitsgemeinschaft der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft organisiert durch: VdW saar
Anmeldeschluss: 24.10.2016
Die Teilnahme ist kostenfrei.
1 Punkt gemäß AKS-Fortbildungsordnung
Anmeldung und weitere Informationen:
www.vdw-saar.de
Seminare und Infoveranstaltungen der Architektenkammer des Saarlandes
Mitte Oktober—Mitte November 2016
Termine
Ort
Seminare
Gebühren
Punkte
31.10.2016
9−16 Uhr
Anmeldung bis
17.10.2016
Akademie AKS
Innenausbau: Qualitätsüberwachung und Bauleitung II
Mitglieder
110,- €
Gäste
140,- €
8
26.10.2016
8.30−10 Uhr
Anmeldung bis
21.10.2016
Akademie AKS
Mitglieder
20,- €
Gäste
20,- €
1
09.11.2016
14−16 Uhr
Anmeldung bis
01.11.2016
Akademie AKS
Mitglieder
30,- €
Gäste
30,- €
3
22.11.2016
12−16 Uhr
Anmeldung bis
18.11.2016
Akademie AKS
Referentin: Dipl.-Ing. Ursula Stengle, Innenarchitektin
Honorareinzug für Architekten und Ingenieure
Referent: Karsten Meurer, Rechtsanwalt Hoefa GmbH
Partnerschaftsgesellschaftsgesetz PartG mbB
Referenten: Thomas Eberle, Dr. Martin C. Gessner
Vergaberecht 2016
Referent: Dipl.-Ing. Arnulf Feller, GHV
Information und Anmeldung: GHV, www.ghv-guetestelle.de
Mitglieder GHV
5
85,- € + 7% MwSt
Nichtmitglieder
125,- € + 7% MwSt
Schriftliche Anmeldung: Architektenkammer des Saarlandes, Fax 0681 9544111, [email protected]. Das aktuelle Seminarangebot finden Sie unter www.aksaarland.de/mitglieder/weiterbildungen.
Herunterladen