©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Die Nordgrenze des ehemaligen Rheingletsehers. Von Knickenberg Dr. F. 31it bezug auf Bonn. Tafel IL Bei der grossen Wichtigkeit, welche in in alle Arten glazialen Schuttes die Gestaltung unserer Erdoberfläche haben, ist es besonderem Interesse, Grenzen die alter von Vereisung aufzusuchen, eine Aufgabe, für die in unseren süddeutschen Gegenden naturgemäss die alten Gletscher des Alpengebietes verdienen. ist Für dieselbe in erster Reihe Berücksichtigung diese, soweit sie sich östlich des Illerthales erstrecken, von Penck seinem in trefl liehen Buche über gletscherung der deutschen Alpen zusammengestellt worden die Ver: der ehe- malige Rheingletscher aber hat auch im allgemeinen eine derartige eingehende Behandlung, gemeinsamem Gut geworden wäre, obschon er sicherlich wegen seiner Aus- die zu bisher noch nicht erfahren, dehnung zu den interessantesten gehört. Erstreckt sich doch das einst von ihm bedeckte Gebiet vom Thal der Iller westlich bis an die Höhe des Randen und bis ins Thal der Reuss, und nordwärts übertrifft er alle seine deutschen Brüder, indem er bis etwa 48^ 20' seine Eismassen vorschob. dehnung ist allerdings Forscher wie Steudel Die Kenntnis einer so noch nicht alten Datums sie schon frühe , freilich , gewaltigen Aus- wiewohl einzelne ohne viele positiven Zeugnisse, behauptet hatten, ja in der Erstreckung viel zu weit gingen (s. Glauben fand diese kühne Behauptung bei Bodenseehefte 1869). ihrem Erscheinen wenig, heute aber wird wohl niemand mehr wenigstens an der theoretischen Möghchkeit zweifeln können, zumal nach- dem Penck mit Zittel und GCmbel eine weit grössere Erstreckung aller östlich vom Rheingletscher gelegenen Gletschergebiete nachweisen konnte , als man bis dahin vermutet hatte. Gelingt es uns noch, die wirklich thatsächlichen Beweise zu erbringen, so dürften wir das Feld gewonnen haben. Theoretisch hielt man meist des Rheingletschers nach Norden, eine solche d. h. enorme Verbreitung namentlich auf das linke ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — Donauufer, und unwahrscheinlich; unglaublich für — 110 nicht, dass das Rheinthal eines der grüssten der am dass also die und breitesten tiefsten man bedachte Alpen dass es ist, quer ins Gebirge eingeschnitten ist, und auch ein etwa aus demselben hervorquellender Eisstrom dem anderen Ströme aus Tun-, Isar-, Lech- und lllerthale wohl Man bedachte an Mächtigkeit übertreffen konnte. ferner nicht, dass einem Rheingletscher eigentlich gar kein Hindernis im Wege stand, das er hätte überwinden müssen, Wenn gehalten hätte. aus der München der Isargletscher wenig südlich von Block rosafarbenen Granites ablagerte, gewaltigen einen oder das ihn gestaut oder auf- Gegend der Otzthaler Alpen stammen konnte der (cf. nur Richt- HOFEN, Führer für Forschungsreisende p. 244), wenn an bei Oberdorf sich ein ähnlicher Block fand der nur aus sein konnte, und der ^ . nersten Kern der Alpen hierher transportiert der Wertach dem in- dass die Handstücke nach allen allen Forschern so interessant war. Gegenden versandt wurden und von dem ehemaligen Block nur noch ein kleiner Stein übrig sein soll ^ so : mussten die Gletscher gewaltige Kette der tyroler und bayrischen Alpen die Findlinge, die Zeugen ihrer einstigen doch übersteigen, Macht, hier abzuladen. die um Das Rheinthal aber öffnet sich nahezu in gerader Nord-Südrichtung auf — den ürstock des Gebirges zu, Und dass eine so mächtige Ent- faltung eines Gletschers nichts ganz Aussergewöhnliches war, zeigen uns noch heute die Gletscher des hohen Nordens, wie z. B. der Humboldtgletscher, dessen Länge auf etw^a 400 Stunden angegeben und der also den Rheingletscher selbst m seiner grössten Ausdehnung noch weit übertrifft, da von den tiefsten Thälern des Rheinthales bis auf die Höhe des Jura (freilich in gerader Linie) wenig über 200 km', d. h. also etwa 40 Stunden sind. Dazu kommt bekanntlich, dass sich mildes Klima und Vorhandensein von Gletschern wird, durchaus nicht ausschliessen, letztere vielmehr Massstabe von grossen Niederschlagsmengen abhängig sind ^ viel grösserem von grosser Kälte ^. Penck, geschieben mit als in p. '84, Gümbel schliesst aus und Lenz, Allgäu stamme; wie mir aber den anderen dort befindlichen Urgebirgsdass der Transport aus dem Flysch des Steudel mitteilt, scheitert an diesem Blocke der Versuch einer Herleitung aus dieser Gegend, und verweist der rote Granit nur auf die Centralkette der Alpen. - Nach SteudeTs persönlicher ^ Penck, Cap. XVH, p. 224. Württemberg, Baden, Hohenzollern, p. Mitteilung. Fraas, Geognostische Beschreibung von 184, ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — nun theoretisch Ist dehnung eines sich nur noch darum die Möglichkeit einer ganz ehemaligen Rheingletschers gegeben , , enormen Ausso handelt es durch positive Zeugnisse das Vorhandensein Für das weitaus grösste Gebiet, zu konstatieren. Gletschers des — 111 das der genannte Gletscher bedeckte, ist das ja meist nicht schwer und auch hinreichend untersucht (ich nenne nur die Abhandlungen von Steudel, Probst, Bach über das württembergische Oberschwaben in diesen Jahresheften 1869, 1874, 1880 I, und den Bodenseeheften 1869, 1870 und 1874, sowie die herrliche württ. geognost. Spezialkarte mit ihren Begleitworten) aber ; eine wirkhche Beob- achtung der Nordgrenze finde ich nirgends, wenigstens nicht eine Beobachtung auch geringer Reste glazialer Ablagerung Diese Nordgrenze gibt uns dann zugleich die Grenze an, solche, die auf beruht. bis zu der die Alpen das ihnen vorgelagerte Gebiet direkt beein- flussen, also die Nordgrenze des alpinen Vorlandes (man müsste denn nur noch die durch Flusssedimente indirekt beeinflussten Gebiete hierInnerhalb eines jeden Gletschergebietes aber zu zählen). Moränenlandschaft auf die sagt; und in radiärer Richtung an Intensität ab, nimmt die wie Penck unverletzte Moränenlandschaft folgt die verwaschene, noch an wenigen, aber cha- diese verliert sich allmählich, nur rakteristischen Resten kenntlich , in die darauffolgende geologische verwaschenen oder älteren Moränen- Formation. Die Grenze landschaft fällt deshalb mit der Grenze alter Vergletscherung durch- der aus nicht zusammen, eine Anschauung, welcher selbst die neuesten der Blätter scheinen (z. geognost. Spezialkarte von Württemberg zu huldigen B. Blatt Riedlingen). Die Nordgrenze, bis zu welcher sich der alte Rheingletscher einst erstreckte, festzustellen, ist je nach der Ortlichkeit und der anstossenden Gebirgsformation eine Aufgabe schaft , ebenso schwer und als hier nicht mehr. zu sagen je nach mehr oder weniger schwierige : hier ist Wer einmal eine noch Moränenland- Feldmark auf der Höhe der Alb gesehen hat, wird diesen Eindruck schwerlich vergessen. Der meist braune Boden mit den unzähligen weissen an den ursprünghch scharfen Kanten abgerundeten Feldsteinen geben der Landschaft den bekannten eigentümlichen, nicht selten öden Anstrich, besonders wenn das Feld mit Getreide nicht bestanden ist. Die ge- Änderung im Aussehen des Bodens wird hier natürlich sofort auffallen, und die Grenzen der einen und der anderen Formation sich mit Sicherheit feststellen lassen. Anders aber wo das Gebiet glazialer Rückstände sich in die Molasse verliert mit ganz ähnlichem ringste ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — Aussehen. So zeigt uns B. z. — 112 Ehingen Blatt der geognostischen Spezialkarte die Nordgrenze der alten Moräne in ganz zackiger Linie etwa von Warthausen an der Riss nach Munderkingen an der Donau, rnmittelbar davor finden wir bedeckten Strecken Geröll" nicht etwa im Thal — denn noch grosse, aber Molasse, der erst in zweiter Linie in Betracht am welche der Denudation und zwar können — kommen meisten dieses liegt und weit die in Flussthälern liegenden glazialen Rückstände fortgeführten mit ^.alpinem als für die Vergletscherung sondern auf Bergh<')hen, ausgesetzt Hier kcnmen sind. wir mit völliger Gewissheit auf ehemals vergletschertes Gebiet schlies- zumal wenn auf den Höhen sich noch alte Seebecken finden. Während sich also auf diesem Blatte (Ehingen), das bereits 1875 er- sen , schienen ist, nördlichsten die Nordgrenze der Moränenlandschaft Vorkommen als nicht mit dem alpiner Gesteinsarten deckt, finden sich in den später erschienenen Blättern jener Karte der oberen Donau die andere Anschauung, dass die Moränenlandschaft mit der alten Gletschergrenze zusammenfällt. berechtigt wie jenes. lingen) Lehm die Dieses Zudem Bezeichnung ist ebenso berechtigt und un- finde ich in den letzten Blättern Geröll" „alpines neben „Kies, (^^Ried- Schutt, der alten Moräne" nirgends mehr, trotzdem ich absolut keinen Unterschied zwischen diesen AusUlufern der Vergletscherung im Hohenzollernschen nördlich der Donau und denen bei Biberach entdecken konnte; auch die Begleitworte geben keinen Aufschluss. grenze, die der Gletscher ehedem gehabt Die Nord- hat, gibt also, wie gesagt, keineswegs die Grenze der Moränenlandschaft an, sondern hier überwiegt "O" vielmehr die zu Tase tretende Formation des Jura oder der Molasse. Beginnen wir nun unsere Wanderung im Osten. schon die Verhältnisse in Ich erwähnte der Gegend nördlich von Biberach. letzten Reste alpinen (Gesteines finden sich in der Ehinger auf der Halbinsel zwischen Riss und Donau. Die Gegend Bei Ehingen, zu beiden Seiten des Thaies der Schmiechen, finden sich noch alpine Schutt- massen in der allgemeinen Erstreckung von NW.— SO., etwa in der Höhe von 040 m, ebenso östlich auf dem Schlossberg bis Risstissen und der Bahnbau förderte in Ehingen selbst in der Höhe von 490 m ; noch einige Findlinge zu Tage p. 12). (s. Begleitworte zu Blatt Hohentwiel, Nördlich dieser Gegend glaube ich nicht, dass sich Spuren der Anwesenheit von Gletschern nachweisen lassen; es mir nicht gelungen, zubringen ^ ^ Wo Falsch also auch nur irgendwelches Material hierfür nördlich von unserer ist wenigstens Penck's Angabe p. ist bei- Gegend von der geognostischen 103. ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — — 113 Karte noch vereinzelt „alpines Geröll" gezeichnet wird, hndet sich an den Thalgehängen der Donau, Riss und Eoth nie aber auf den Höhen der Berge und so werden wir sie wohl als alten Fluss-Detritus ansprechen müssen. dieses . Bach hat seinem Aufsatz „die Eiszeit" (diese Jahreshefte 1869) den treffenden .Ausdruck .,von Moränen befreites Land" für diese in Georenden anoenommen. wodurch er also ausdrückt, dass das Land, vom einst Gletscher und Denudation davon betreit von Moränen bedeckt, ebenso worden durch die In grösseren ^Fengen glazialen ist. Schuttes auf unserer Halbinsel werden wir vielleicht Reste von Endoder Seitenmoränen erblicken müssen. Von Ehingen zieht sich in eigentümlicher Weise das Kirchheimer Thal in W. — O.-Richtung (Ehingen, Obermarchthal), so dass hierdurch die Donauschleife abgeschnitten wird^. Derselbe ist mit Gehängen durch das Tertiär bis zum Jura durchgewaschen. Nur im Norden hebt sich „das Landgericht" steiler empor bis zur Höhe von 718 m während die Sohle 535 m hat. Zwischen dem Kirchheimer Thal und der Donau finden sich, wenn auch vereinzelt und zerstreut, noch alpine Rückstände^,, so besonders ziemlich seinen sanften , westlich von Ehingen Donaustrasse der bei ..Heerstrasse", der alten römischen und beim Mochenthaler Schloss bei Kirchheim. , Thale selbst aber sehen wir auch in Im der geognostischen Karte nocli« Höhen herabgerollt Eisbedeckung dieser Gegenden Gerolle eingezeichnet, die zweifelsohne von den sein müssen, so dass an einer einstigen nicht gezweifelt werden war sicher nicht kann. Das 718 m hohe Landgericht aber da sich nirgends mehr übereist, nördlich und nordwestlich von demselben auch nur geringe Reste alpiner Gesteine sondern nur an der genannten Seite des Thaies. finden, Schon möge aufmerksam zu machen, dass die Höhengrenze der glazialen Ablagerungen nördlich der Donau die Linie von 700 m nirgends überschreitet, wie hier am Landgericht so später jetzt es erlaubt sein, darauf am Teutschbuch und an der Sigmaringer Alb. Fraas sagt zwar (Begleitworte zu Blatt Riedhngen p. 7), dass am Andelhnger Berg sich in 718,5 m Höhe noch typische Moräne finde (worüber unten denn mehr) es ist glaube ich nur die Ausdrucksweise ungenau ; , . , der Berg ^ Es Schmiechen ist ist zwar 718 m hoch, aber die Moräne befindet sich weit nicht unmöglich, bis zur dass wir in diesem Thale, Thalwasserscheide bei Schelklingen und in dem der weiterhin im Thal sowie der Blau einen alten Donaulauf erkennen müssen. - Die Bestandteile dieser Rückstände siehe unten Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Natiirkuade in Württ. 1890. in der Tabelle. 8 ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at ^ dem unter Und Gipfel. da.ss bedeckt war und nur etwa in , dieser nie kann man daraus folgern nördlichen Mulden den — Südabhang und von einem Alpengletscher durch Denudation . befreit ist 114 dass sich auch hier nirgends , alpines Geröll findet, sondern nur — den dortigen Thälern. in von seinem Schutt Wir haben am hier eine interessante Analogie mit den erratischen Geschieben. im Aargau. wde aus MChlberg's Die erratische Geschiebe des Aargau, p. 57 ff., folgt. AVenn sich hier auch wie selbstverständlich wegen der grösseren Nähe noch erratische Geschiebe an des Gebirges einze^lnen Stellen m im Jura, im Nordarm des ehemaligen Rhonegletschers, selbst bis 1000 m finden, so muss Mühlberg die obere Grenze der Verbreitung erratischer Ablagerungen im allgemeinen in die Höhe von 700 m setzen. Wie die Sache in anderen Gegenden steht, besonders im Hegau und Thurgau, konnte ich leider nicht erfahren. Weiter östlich am Reisiswald bei Leutkirch und Isny, erhebt sich wiederum die Grenze bis 777 und 790 m (Fraas und Hildebrand, Begleitworte zu Blatt Leutkirch, p. 11 u. 15); doch 790 ja bis 895 bis , sind das nicht allgemein liegt bedeutend niedriger. Dort Donau wo hat, sehen w4r in gleicher I^reite machen und jenseits mündet. Durchschnittsgrenze die das Kirchheimer Thal seine grösste Annäherung an die die bisher nordsüdlich geflossen 0. Zahlen, gültige Reichenstein das fort, eine entschiedene ist, dieses Thalstück etwas weiter westlich die Lauter, setzt in sich in einem kleinen Thal das Donauthal In beiden Thälern finden sich Wendung nach bei Rechtenstein noch allerdings wenige alpinen Höhen bei Lauterach (östlich) und Reichenstein (südlich) sind 515 und 660 m. Es folgt bei Emeringen der Emerberg (Tertiär) bis zu 705 m. an dessen Westfuss die (Zwiefalter) Aach Gesteinsarten. Die — vorbeifliesst, die tung zu ebenfalls die Neigung zeigt, in westöstlicher Rich- Die glazialen Ablagerungen sind hier unverkenn- fliessen. doch noch so gering, dass die Spezialkarte keine Veranlassung nehmen konnte, die Gebiete als Moränenlandschaft zu bezeichnen. bar, Jemehr nach W. wenden um mehr ist der Charakter der Moränenlandschaft erhalten und an der Donau bei Zell beginnt auch die geognostische Karte, die durch „Lehm. Kies und Schutt" charakterisierte Landschaft der alten Moräne einzuzeichnen, auf der die fruchtbaren Gefilde der Stadt Riedlingen und wir uns des Klosters Heiligkreuzthal erschienen ist). verkennbar und liegen (s. , so Blatt Riedhngen, Die Grenze der alten Vergletscherung man kann hier wohl sagen, dass die ist das 1884 ganz un- Grenze der ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — — 115- Tereisung mit derjenigen der verwaschenen Moränenlandschaft zusammenfällt. zieht Sie buches hin (727 des längs sich höchste Erhebung). ra Tertiärznges Teutsch- des ge- Erratische Blöcke und ritzte Steine sind hier häufiger, nehmen überhaupt nach W. zu, bis letztere in der Gegend von Sigmaringendorf in einer Kiesgrube einen bemerkenswerten Höhepunkt erreichen. In letzterer sind die Kiesel des stark lehmhaltigen Erdreiches zu der ganzen Strecke vom Teutschbuch (s. die h s e grossem Teil r bis in die geritzt. An Sigmaringer Gegend beigegebene Kartenskizze) zeigt es sich, dass der Gletscher mehr Material angehäuft hat, als weiter im NO.; längs der Ränder der vielen kleinen Thälchen haben sich die Kiesel oft zu Nagelfluh verkittet. Dabei tritt natürlich an manchen Stellen durch hier Denudation der Jura wdeder zu Tage. die glazialen Auflagerungen Mächtigkeit grössere denen die an Stellen, erlangen sind , bei Pflummern, Andelfingen (am Andelfinger Berg bei Langenenslingen), l)ei Wilflingen, bei Heudorf. so deutlicher wird Am Jernehr man von die Moränenlandschaft, um hier nach S. kommt, um so mächtiger der Schutt. Nordrand des Donauthales, gegenüber Mengen und Herbertingen, erreichen die Ablagerungen vorläufig ihre grösste Mächtigkeit und zeichnen sich durch eine Fülle erratischer Blr)cke aus Fraas, zu (s. Blatt Saulgau). Einen wichtigen Aufschluss darf ich hier nicht übergehen, obschon es mir bisher nicht gelungen eine ist, vollständig genügende Er- Es ist klärung für die Eigentümlichkeit der Ablagerung zu finden. •dies die Kiesgrube w^estlich Donau von bei hier Mengen nach W. (s. von Wilflingen, etw^a 8 die Karte bis zum der Strasse Biberthale Übertritt der Grenze Sigmaringen -Wilflingen Zug von Schutt ein Da merkwürdig ist. Verrucano Alpenkalke , sind. Gestein hervor. , in auf rechte das Hier zieht sich NNO. -Richtung zum dessen Zusammensetzung h()chsit finden wir nämlich Granite, Gneisse, Hornblende, etc. in jeder Grösse und Gestalt, äusserlich von einer weissen Kalkhaut Beim Sprengen zu Bausteinen tritt dann das wahre In malerischer Unordnung liegt dieses Chaos von meist schwer zu erkennen, da überzogen nördlich der die geognostische Spezialkarte gibt : Donauufer ganz ungenaue und falsche Angaben). von km fast alle Blöcken umher und an dem anstehenden Boden schauen noch ebensoviele hervor. Diese Schuttanhäufung hätte die grösste Ähnlichkeit mit den Wällen der grossen Endmoränen in Oberschwaben, sich nicht dazwischen Steine fänden, die dem Ganzen — wenn einen anderen Charakter geben, nämlich oolithische Steine des weissen Jura, eben8 * ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — in falls 116 und Foimen allen Gr<»ssen , — im Aussehen ganz ähnlich den Zwischen mit der weissen Kalkhaut überzogenen alpinen Blöcken. den grossen Steinen findet sich Kies und Sand, aus den blauen Alpensteinchen ebenso bestehend, wie aus Juradetritus ; oft finden sich ganze Klumpen aneinander gebackenen Konglomerates, das mit der ,,lr)cherigen"' (glazialen) Ähnlichkeit Nagelfiuh hat Fräas^ (s. Geognostische Beschreibung von Württemberg, Baden, Hohenzollern, 187 Anm.), das aber durch das ausschliessliche weisse kalkige BindeWie kommt nun diese mittel sich sehr von dieser unterscheidet. p. sonderbare Ablagerung alpinen und jurassischen Gesteins hierher? Als Erklärung konnte ich mir zuerst nur die denken, dass hier die Gletscher von den Alpen und vom Jura zusammentrafen ^ nähere Beobachtung der geologischen Oberfiäclienformen Eine mir liess aber auch ohne Juragletscher eine andere Erklärung als wahrschein- Wie wir nämlich weiter unten sehen erscheinen. licher müssen wir wenigstens des Eisstromes ein Vorwärtsschieben für eine ältere Eiszeit vom Hegau Donau zur sich aber von Inneringen her über ßillafingen eine wie die geognostische Spezialkarte sagt eben unser ^un annehmen, hin werden,, Zone , .Juragerölles'', genau so aussehend , beschriebenes jurassisches Gerr)ll in zieht wie . zu der Kiesgrube Rückte nun der Gletscher von SW. heran, so kann ich mir den Wall bei Wilflingen nur so entstanden denken, das!> hier der Rest solchen .luragerölls, das der Gletscher wenig weiter westlich vorfand und mitführte, erhalten ist, und das nun zusammen Wilflingen". mit dem alpinen Material die dortige Endmoräne bildete. Auffassung solche Laiigenenslingen spricht am auch der Umstand, Andelfinger Berg sich dass ebenfalls Für eine n()rdlich solche von Jura- knollen finden. Es erübrigt noch zu erwähnen, dass auch in der beschriebenen Gegend am Rande der Spuren alter Vergletscherung sich die auffallenden Thälchen finden, die wir schon oben kennen lernten: eine lich Mulde längs dem Teutschbuch, der Altbach, das Biberthal n(">rdvon Laiigenenslingen und ^\'ilflingen. auf welches nach W. hin verschiedene kleine Tliäler folgen, die schliesslich mit dem derartiger Längsthäler, stein und Hitzkofen, ^ Über letzteren Baden. Hohenzollern, - p. in s. der Lauchert, Verbindung stehen. Fr aas, 192 Vielleicht nicht mit ff., dem grössten zwischen Ruine HärtenEine auffallende Ahnlich- Geognostische Beschreibung von Württemberg,. sowie Begleitworte zu Blatt Aalen, Unrecht als „Juramoräne" bezeichnet. p. 23 ff. ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — uns hier sofort an das Thal der Lauter bei Reichen- keit erinnert Man stein. — 117 dass beobachte, bei den der westlicheren Zuflüssen Donau, der Schmeie. der Bera etc.. bei denen von Vergletscherung keine Rede ist, diese auffallende Richtungsänderung sich nicht findet. Die geognostische Spezialkarte zieht nun die Grenze der Yerfür sie in diesem Falle gleichbedeutend die Grenze und sletscherunü' der Moränenlandschaft von Wilflingen nach S.. um bald in grossem Bogen an das Knie der Lauchert zu kommen einzelne abgesprengte : Stücke finden sich auch noch nördlich davon. Zunächst geht die Gr enz viel weiter nach X., ohne die Ausbuchtung zu machen und dann hat der Jura hier über die* alpine Formation ganz entschieden das Überdie Bezeichnung dieser Gebiete als Moränenlandschaft ist gewicht ; daher nicht zulässig. Die Reste der glazialen aber ebendeshalb unschwer zu erkennen, Ablagerungen sind zumal die Bauern nach und Kiesel mit den Jurafeldsteinen an den Rändern der Acker zusammentragen; da fällt es nun nicht Alb-Sitte die grr)sseren Blöcke schwer, eine ganze Anzahl von Gneissen, Graniten etc. aus den Steinhaufen zusammen zu tragen, und bald zeigt uns auch die Acker- krume dass wir es hier mit ehedem vereistem Gebiet zu thun selbst, liaben, da sie entgegen dem eigentlichen Juraboden einen grossen Prozentsatz an kieseligen, sandigen und lehmigen Bestandteilen führt, «in fremdes Element, das zu Freilich die ist Menge dem ursprünglichen hinzugekommen der erratischen Gesteine nur gering, ist. aber Nordgrenze des alten Gletschers sehr sicher sie verläuft wenig nördlich von Hornstein und trifft die Lauchert da, wo diese ihr erstes Knie bei Ruine Härtenstein macht. trotzdem ist die Verfolgung der : Indem sie sich hier auf die Halbinsel zwischen Lauchert und Donau begibt, schliesst sie ein durch die Mächtigkeit der Auflagerung hochinteressantes Gebiet ein. NördHch von Sigmaringen finden sich an einem 680 beiläufig m hohen Berg (,,die ausserordentlich reichen Kiesgruben (an der Karte mit 7 Kirschbäume") die auf der geognostischen dem Hammer, dem Zeichen geologisch wichtiger Punkte, Die interessante Kiesgrube bei Sigmaringen- bezeichneten Stelle). dorf habe ich oben schon erwähnt. erratischen Gesteinen lehmlager, wie ist die Halbinsel mit Hier finden sich auch Block- B. an der Strasse von Sigmaringen nach Bingen z. und nach Jungnau ganz übersät. Im übrigen ; an letzterem Punkte hat man noch vor wenigen Jahren einen gewaltigen Gneissblock gefunden, der jetzt in dem fürstlichen Park zu Krauchen wies (8 km südlich von Sigmaringen) hegt. Eine ganze Sammlung erratischer Blöcke findet sich an der Xordseite ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — der genannten — 118 Kirschbäume'', welche ,,7 an den Rand des Waldes geschatt't haben Bauern aus den Feldern »iie ; Berges die Spitze des ist durch die Denudation ganz abgewaschen, so dass die nackten Juraschichten zu Tage treten. oft Findlinge In der Stadt Sigmaringen selbst beim Bau von Häusern zum Vorschein den leider meist alsbald wieder, wenn sie verschwin- nicht besonders söhön sind. im Dorf, meist Tn Laiz liegen eine grosse Anzahl erratischer Blöcke als sie ; kommen Ecksteine benützt, deren einer, der ..Laizer Stein"^ eine gewisse Berühmtheit erlangt hat Dorfes, etwa 100 m über (jetzt in dem Krauchenwies). Nördlich dieses Spiegel der Donau, fanden sich zwei grosse Blöcke von chloritischem Gneiss und blauem Alpenkalk, beide von eminent alpinem Charakter, Annahme die eigentlich den ersten Anstoss zur der grossen Erstreckung des Rheingletschers nach N. gegeben liaben; Se. Kgl. Hoheit der verewigte Fürst Carl Anton von Hohen- Ruhebänke an geeigneter Stelle aufrichten lassen. zoUern hat sie als Überhaupt hat derselbe aus wissenschaftlichem Interesse an dem Glazialphänomen eine grosse Anzahl der schönsten Blöcke in seinem Park zu Krauchenwies zu einer eigentümlichen Art von Museum vereinigt. Die geognostische Spezialkarte lässt nördhch von Sigmaringen die Nordgrenze der Yergletscheumg den bizarresten Linien ver- in laufen und geht im allgemeinen zu weit; auf Grund welcher An- gaben ist mir unbekannt. Allerdings deutlich erkennen wie an anderen Stellen zwischen dem Thal Wald bestanden Wege neuer der Lauchert und ist, der die sich lässt dem , ist so- da die ganze Gegend Erdkrume nur gelegentlich Erstreckung weit nördlich der Donau nicht der Schmeie mit dichtem oder Pflanzschulen zu Gesichte unwahrscheinlich, dieselbe kommen hier schon aus bei Anlagelässt. Eine- dem Grunde^ dann der Gletscher in ganz abnormer Weise in Höhen von etwa 750 m hätte erheben müssen, wofür wir keine Analogie an der ganzen Nord- und Nord Westseite haben. Übrigens begleiten auch hier kleine Längsthäler die Grenze. weil der Gegend sich Einmündung der Schmeie in die Donau^ wo sich die Alb alsbald zu bedeutenden Höhen (750 800 m, sogar 868 m 8 km nördlich der Donau bei Schwenningen) und die Felsen In der — auf der linken Seite stürzen, glaubte der Nordseite man der schroff meist 200 Fuss hoch in das Thal ab- bisher allgemein hätte die Vergletscherung auf Donau ihren westlichsten Punkt Und Mündung erreicht. That findet sich bei den zerrissenen Partien an der des Flüsschens heutzutage auf den Höhen keine Spur mehr von in der alpinen Gesteinen. Nur die Thalsohle der Donau zeigt noch hier und ; ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — — 119 man muss da einen alpinen Kiesel, nnd annehmen, dass solche also vom Fluss herbeigeschafft wurden. Nun fand sich im verflossenen Sommer beim Bau der Bahn Tuttlingen-Sigmaringen bei dem Dörfchen Dietfurt etwa 100 m nördlich der Donau am Gehänge des Thaies, das sich hier, wahrscheinlich beeinflusst aus nächster Nähe durch das von ganze eine vS. mündende Vilsinger Thal Anzahl erratischer Gesteine, Bahndämmen verschwanden, und mehrere grössere ßasaltstücke Hegaus sein gehen hier : Gletscher Dietfurt , die wenig leider raerkw*ttrdigervveise verbreitert, sofort den in darunter auch deren Heimat nur die Vulkane des können. Auf diesen Punkt werde ich unten näher ein- möge es genügen festzustellen dass . sich der alte noch ein Stück weiter nach W. erstreckte (westlich von am rechten Donauufer finden auch alpine Ablagerungen). sich zunächst unsere iVuferabe Hiermit hätte Vergletscherung auf das Nordufer Ende ein . der die Erstreckuns; der . Donau zu konstatieren, ihr Die Nordwestgrenze gibt die geognostische Spezial- erreicht. karte ganz genau an. nur im äussersten etwas weiter nach W. und zieht sich SW. längs schiebt sie sich noch dem Wasserburgerthal nach SW,, welches also den Längsthälern an der Nordgrenze entsprechen würde . und diesen selbst scheint tritt etwa bei Aach man im in den Hegau Zweifel zu sein, ob oder älteren Eiszeit zuteilen soll. man ein. Über ihn der jüngeren Fraas zeichnet auf seiner geo- logischen Karte von Württemberg, Baden. Hohenzollern neben Tertiär vorzugsweise Grund- (d. Wenn Glazialformation". alte) h. Moräne, Bach dagegen „jüngere Massenhaftigkeit das Charakteristikum der Hegau offenbar dieser an, während er nach der Oberflächengestaltung mehr zur älteren zu rechnen wäre. so gehört der letzteren ist, Mir scheint er auch noch deshalb zur älteren zu gehören, weil sich und Phonolithe seine Basalte und (s. unten) an der Donau wiederfinden diese Gebiete ja sicher zur älteren Moränenlandschaft gehören Übergang aber durch markante Endmoränen wie in Oberschwaben findet sich längs des NW. -Randes nirgends. Wenn wir nun noch auf die Ablagerungen am Nordrande des alten Rheingletschers im, einzelnen näher eingehen, so möchte ich ein nicht sowohl die allgemeine da sich hierüber in Lagerung derselben näher betrachten, den trefflichen Begleitworten (zu Ehingen, Ried- lingen, Fridingen, Saulgau, Biberach. Wilhelmsdorf. Hohentwiel) so- wie in andern öfters genannten Abhandlungen rungen finden ; vorzügliche Schilde- auch habe ich schon oben bei Verfolgung der Nord- grenze auf die wichtissten Punkte hinsrewiesen. ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — Nur dem tümlichen ich hier noch erörtern, nämlich die eigen- Streichen der Alb parallelen grösseren oder kleineren Ich glaube in ihnen alte Gletscherbäche erkennen zu müssen, Thäler. die möchte eines — 120 hier abnormer Weise nicht in Richtung abflössen, in radiärer sondern durch den entgegenstehenden Jura gezwungen wurden längs dem Gletscher nach W. oder kleinen sind, war offenbar Donauthal Jura auch ; alpine meist finden Steine Wenige Meter unter derselben aber Rollkiesel hervor, im finden wir an der Oberfläche mit Kieseln alluvialer Ablaseruns" einzelne diese Thäler grösserem Massstabe ein Zeit lang das In diesem nämlich selbst. Schicht eine in Was 0. zu fliessen. dem weissen aus dabei sich gemischt. gewaltige Lager alpiner treten von Eigrösse und grösser, mit Sand ver- Der Bahnbau durch das Donauried hat grosse derartige mengt. Lager aufgedeckt z. B. bei Mengen, denen man das Wasser ihre wagerechte Lagerung heutige Donau das Jurasteine nicht sofort ansieht, dass besorgt hat. nicht gethan haben kann, ist klar, Dass aber die da sich weisse Das Volk unterscheidet deshalb darunter finden. dem Donaukies und dem „blauen" Kies aus den Gruben (so genannt von dem hervortretenden Alpenkalk). Dieses blaue Kies aus der Donauniederung ifliterscheidet sich von dem der nördhier zwischen lichen Kiesgruben auch dadurch, ganz fehlen. Ist es dass in ihm gekritzte Steine doch nachgewiesen, dass im W^asser sehr rasch fast die Steine ihre Kritzen verlieren. Schliesslich erübrigt noch auf den Inhalt der Ablagerung, ihre Bestandteile und ihre ursprüngliche Heimat einige Blicke zu werfen, um dadurch eventuell zu erfahren, welchen nommen Weg der Gletscher ge- Das natürlichste und augenscheinlichste wäre, anzunehmen, der Gletscher hätte sich, nachdem er das ihn einengende Thal am Einfluss des Rheins in den Bodensee verlassen. hatte, fächerförmig über Schwaben ausgebreitet und hätte seine Ströme nach N., NNW\ hat. .und NW. ausgesandt, eine Annahme die für die jüngere Eis- periode ganz fest zu stehen scheint (vgl. Prokst Annahme für unsern Vergletscherung nicht nördlichen Teil und a. a. 0.). die ältere Dass diese Periode der lehren uns vor allem die erratischen zutrifft, Basalte und Phonolithe. die wir unten noch kennen lernen werden. Vorerst will ich kurz die steinsarten tabellarisch anführen, grenze des Rheingletschers finden. derartiger Gesteinsarten hauptsächlichsten die sich an der äussersten : Ge- Nord- Ich habe eine kleine Sammlung- zusammengebracht, genannten Gegend entstammen erratischen die ausschliesslich der Herr Professor Stetdel in Friedrichs- ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — hafen. — 121 Kenner der alpinen Geologie, hat ein gewiegter die Güte ge- habt die Heimat derselben zu bestimmen. Uebersicht über die erratischen Gesteine, die sich am Nordrand der Vergletscherung- in Oberschwaben finden. Erratische Gesteine. grünem Oligo- Granit, mit klas und Quarz, lich oder braun. oft Bemerkungen. Heimat. Findet sich sehr häufig Julier, Piz d'Err. am ganzen N.-Rand. Seltener im Aargau. wo an gräu- seine Stelle häufig die Granite dem aus Ponteeflias- Tobel bei Trons (von der linken Rheinseite treten, s. 3Iühlberg a. a. 0.). Im Hegau fand sich öfter eine Varietät aus der Geoeud von Dissentis (weisslich). Gneiss, weiss bis grau, oft chloritisch und Übergang Graubünden wald Rhein- : , Selvretta, in ganz Oberschwa- ben so auch am Xordrand der Yergletscherung Montafun^ in Glimmerschiefer. Wie Ein Stück von Klosters sehr ' häufig. im Prättigau, eines vom Weisshorn am Flüela. Diorit graucrrün. Wahrscheinlich vom Schwarzhorn in der Selten. Rätikonkette. Gabbro. Hornblende Selten. Hornblende- . schiefer mit Schwefelkies Selvretta, Davos, Par- , stallinisch , selten einffelafferten Schwefel- kiese zur Verrostung neigt. kry- in Gneiss undHornblende(|uarz (Hegau). Glimmerschiefer, oft grünlich, mit Schwefelkies. Quarzit, grünlich mit Quarz. grobem Selvretta, Oberland. Graubünden. ßündner grossen wegen der mit Kalkspath. Auch Übergang in Oft Mengen. pan. Pistazit. und Granaten Grün bis schwarz, letztere mehr nach 0. Meist fein geschichtet Allenthalben Häufig. ge- ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 199 Verrucano, fein bis grob. Bemerkungen. Heimat. Erratische Gesteine. Findet sich überall sehr Graubünden (Albula, Davos und häufig, besonders sonst). und am Sernfthal, im Hegau NW. -Rand. 3IayenfelderFnrka bei Porphyr aus dem Verruc. Davos. Felsitporphyr (B. Studeh). Bella Luna im Albula- thal. V. m. Quarzadern, sicher von Ilanz dem V. nahe- Röthidolomit, stehend aus den d. a. Lugnez. Graubünden. bunten Schiefern Nagelfluhähnlicher V., ganz Strelakette Grau- in bünden. grob. Bündner Schiefer, oft von Gangquarz durchzogen. Krystallinischer Kalk (Kon- Graubünden Vorarl- , Häufig, berg. Jura von der Falknis. glomerat) mit Gangquarz. Kalk und Kalkschiefer, grau und blau, Meist Vorarlberg. („blaues 4 und Kalkspath. Oolithischer Kalk, grau und häufig Kies"). mit Quarz oft Sehr Kreide^^ne. blau, oftmitSchwefelkies- kry stallen. Triasisch. Kalkm. Enkriniten Vorarlberg. (schwarzes Konglomerat). Dolomit aus dem alpinen Desgl. Keuper. Roter Hornstein mit Quarz- und Oberhalbstein Vorarlberg, nament- adern. vom Rothorn lich zwischen Hopfreb- nerbad u. Schröcken. Alpine Kreide mit Quarz Häufig. Vorarlberg. (Schratten- od. Sewerkalk). Nummulitenkalk. Sehr verbreitet in den Alpen. Fand sich nördlich der Donau nicht, doch bei Krauchenwies ein Block. Flysch mit Fukoiden, Mayenfeider Molassesandstein. Um Nagelfluh. Zone Falknis. den Bodensee. vom Rigi Selten gefunden. Häufig. bis Häufig. Grünten, und in loco entstanden. Basalt und Phonolith. Heffaii. s. unten. Vergleiche mit dieser Tabelle die Angaben von Steudel über die erratischen Geschiebe der unverletzten Moränenlandschaft in Ober- — — ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Schwaben p. 23 Fraas, Geogn. Beschr. Was nun wie hervorragender Weise lehrt uns Denn ist. : Württ. B. v. die Tabelle? H. u. 198. p. Zunächst ohne Zweifel, Punkte die entferntesten selbst nicht nur, stimmter Stelle finden, p. , in welche von dem geologischen Bau der Alpen ab- die Gletscher erreichten, bei 104 und Bodenseehefte 1869); Ehingen, Biberach, Laupheim 1876 Begleitworte zu Bl. , ff. hängig 1866 (diese Jahreshefte QüENSTEDT 123 dacs diese Gesteinsarten sich an be- tragen auch selbst zur Bildung des Bodens sie und Granite aus Graubünden liefern, chemisch zerReichtums an Feldspath wegen ziemlich guten Acker- die Gneisse setzt, ihres l)oden das ; gleiche von den schieferigen Gesteinsarten gilt dem , der Der Kalk und Verrucano dagegen setzen der Verwitterung grossen Widerstand entgegen, da und Hornblende sie für Wasser halten sich Bündnerschiefer. fast undurchdringlich die Bodenbildner vermit Jura ver- recht guten Boden. sie Von höchstem Als weniger günstig, Molassesandsteine mischt aber liefern sind \ Interesse das ist Vorkommen erratischer vul- kanischer Gesteine, deren Heimat unzweifelhaft der Hegau tinden sich Gletscherdetritus in an kirch gefunden zu haben ^ ; Solche ganzen NW.-Grenze der Die nördlichsten Findlinge meinte Gletschers. ist. man des bisher bei Mess- neuerdings fanden sich noch welche bei wurden noch 2 vereinzelte Blöcke von Phonolith bei den Bahnbauten von Riedlingen und Ehingen gefunden (s. Fraas a. a. 0.). Aber der Fundort beider ist so eigentümlich (sie lagen beide mitten im Thal) dass man einen Transport zu Wasser als Avahrscheinlich annehmen muss, als z. B. Dietfurt Donau. der links Allerdings , sich die Vergletscherung bis an das Donauried bei und sich dem in dortigen damaligen See welche zufällig diese führte. Eines deshalb sicher ist ganz zwei : Mengen erstreckte eine Eisscholle loslöste, vereinzelten Blöcke mit ein Strang des Rheingletschers zog vom Hegau nach Norden und NO. nachdem er sich an den deutenden Höhen nordwestlich vom Hegau (Hewenegg 814 m) , staut hatte ^. Bis an die erratischen Basalte beweisen. Ob und wie bei die Sigmaringer Alb, ^ Bern 1862 , «weit , er s. ^ Vgl. Fraas a. ge- , aber noch von da lässt sich sehr , gestaut durch schwer konstatieren. den schweizerischen Bundesrat über die Hochgebirgsp. 18, 35, 47, 52, 59. Fraas, Begleitworte zu Hohentwiel. - be- Donau ging er sicher, wie die fortlaufenden Aach Liptingen Messkirch Sigmaringen nach 0. zog, Vgl. Bericht an Avaldungen. sich a. 0. — 124 — ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Thatsache ist, dass die Kiesanbäufungen bei Sigmariiigen, bei Engels- wies auf ein solches Yorwilrtsfiiessen zu deuten scheinen NW.— SO. -Richtung, (sie haben SW. nach XO. Üoss). Bei Wilthngen und Langenenslingen wiederum kann man zweifeln ob man eine Endmoräne eines von S. kommenden oder die Seitenmoräne eines von W. kommenden Gletschers in den dormeist dass so der Gletscher von , tigen Ablagerungen erkennen Sollte soll. Zeugnisse eine 0. -Erstreckung sich aber durch weitere des alten Rheingletschers bis in die Ehinger Gegend nach^veisen lassen, so hätten wir vermutlich auch in den mehrfach erwähnten kleinen Längsthälern regelrecht radiär abfliessende Gletscherbäche zu erkennen. Das Vorkommen der vulkanischen Gesteine in unsern Gebieten erklärt aber auch noch eine andere eigentümliche Erscheinung, nämlich das äusserst seltene Vorkommen von Nummulitenkalk und Flysch an der N.- und NW.-Grenze der Gletscher. Sehen wir die Verbreitungsgebiete dieser Gesteine in den Alpen näher an, so finden links nur in massiger Häufigkeit bei Ragatz und stellenweise an den Gehängen der Appenzeller Alpen anstehen während das Hauptverbreitungsgebiet neben den Schwyzer und Glarner Alpen, Vorarlberg ist. Der westliche Arm des Gletdass sie im Rheinthal wir, , schers also , der beim Verlassen des alpinen Rheinthaies links Hegau umbog und zum gezwungen wurde sich nach N. und NO. zu wenden, musste notwendig arm an den genannten Gesteinsarten sein, während Aargau und Süd- Württemberg sehr reich sein werden, was ja auch wirklich zutrifft. dort Zum Schlüsse möchte ich noch kurz eine Ansicht Penck's be- richtigen, dass nämlich die äusserste Moränenzone „völlig frei" von Seen und dass sei. schliesslich der typische landschaft so verwischt Filze antrifft" eine haft (p. 354). recht grosse sei, „dass man Wenn auch in Anzahl Seen, Charakter der Moränen- mehr Moose und diesen Gegenden unzweifel- nicht mal weil am längsten schädigenden Einflüssen des Luftkreises ausgesetzt, dem dem den sie Schicksal, entgegengehen, bereits verfallen sind, so sind doch noch manche Reste vorhanden die auf den früheren Reichtum einen Schluss zu ziehen gestatten. Ich \xi\\ nur die 4 Seen im Wildalle , park zu Sigmaringen erwähnen, abgesehen von den vielen kleinen Mooren (bei Engelswies. Scheer, Riedlingen etc.). Ich glaube, dass diese Behauptung Penck's ebensowenig auf eigener Anschauung beruht wie die Arbeit über Moränenseen von Lüddecke, der man trotz vernichtender Kritik noch immer zu viel Beachtung schenkt. . Jahrwlwftf iVereins f-nieii Naturkundp in Wirttembere 1830 ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at H'-i'hncrliiltuer liisijtut