1. Bedeutung von investiven Dienstleistungen

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ARBEITSPAPIER
WORKING PAPER
Nr. 28/2000
Christian Kleikamp
Strategieoptionen beim Marketing
von investiven Dienstleistungen
Kontaktadresse:
Förderkreis für Industriegütermarketing e.V.
an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
c/o Prof. Dr. Klaus Backhaus
Am Stadtgraben 13-15, 48143 Münster
Tel.:
0251-83-22861
Fax:
0251-83-22903
Email:
[email protected]
Arbeitspapiere
des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Anlagen und Systemtechnologien
Nr. 1:
Nr. 2:
Nr. 3:
Nr. 4:
Nr. 5:
Nr. 6:
Nr. 7:
Nr. 8:
Nr. 9:
Nr. 10:
Nr. 11:
Nr. 13:
Nr. 14:
Nr. 15:
Nr. 16:
Nr. 17:
Nr. 19:
Nr. 22:
Nr. 23:
Nr. 24:
Nr. 25:
Nr. 26:
Backhaus, Klaus: Plädoyer für eine neue "spezielle BWL" – Betriebswirtschaftslehre des industriellen Anlagengeschäfts, 2. Aufl.
Hombach, Hans: Exportkreditversicherung und Exportfinanzierung - Wettbewerbsverzerrung durch Subventionierung, 2. Aufl.
Molter, Wolfgang: Verzugspönalrisiken in Anbieterkonsortien - Baustein eines
vertraglichen Risikomanagements im industriellen Anlagengeschäft, 2. Aufl.
Meyer, Margit: Konzepte zur Beurteilung von Länderrisiken, 3. Aufl.
Weiber, Rolf: Die Nachfrage nach Dienstleistungen im internationalen Anlagengeschäft, 2. Aufl.
Backhaus, Klaus/ Molter, Wolfgang: Die Kalkulation auftragsspezifischer Finanzierungskosten im Großanlagenexport
Jung, Alwin: Erfolgsrealisation im industriellen Anlagengeschäft
Backhaus, Klaus: Major Systems Marketing in Europe
Kern, Egbert: Der Interaktionsansatz im Investitionsgütermarketing
Backhaus, Klaus/ Weiber, Rolf: Technologieintegration und Marketing
Gahl, Andreas: Strategische Allianzen
Backhaus, Klaus (Hrsg.): Deutsch-Deutsche Gemeinschaftsunternehmen - Das
Zusammenwachsen unterschiedlicher Unternehmenskulturen
Backhaus, Klaus: Investitionsgütermarketing - Ein konzeptionelles State of the
Art
Backhaus, Klaus: Was heißt Investitionsgütermarketing?
Backhaus, Klaus/ Späth, Georg-Michael: "Standortübergreifende Hochgeschwindigkeitsnetze" - Ergebnisbericht einer Studie (vergriffen, erscheint als
Projektbericht Nr. 93 - 2)
Backhaus, Klaus/ Gruner, Kai/ Schnölzer, Timo: Die Verkürzung von Produktlebenszyklen - Eine computergestütze Analyse von Einflußfaktoren
Backhaus, Klaus/ Voeth, Markus/ Bendix, Kai Boris: Die Akzeptanz von Multimedia-Diensten - Konzeptionelle Anmerkungen und empirische Ergebnisse
Backhaus, Klaus/ Köhl, Thomas/ Behrens, Holger: Varianten der Projektfinanzierung – eine vergleichende Analyse der Anwendungsmöglichkeiten im internationalen Anlagengeschäft
Backhaus, Klaus/ Köhl, Thomas/ Hong, Yigang: Einsatz der Projektfinanzierung in China – eine Analyse der Voraussetzungen und Anwendungsmöglichkeiten
Backhaus, Klaus/ Voeth, Markus/ Hahn, Christian: Limit Conjoint-Analyse
Backhaus, Klaus/ Possmeier, Frank: Marketingstrategien zur Beeinflussung
des Beschäftigungsrisikos – eine theoretische Analyse anhand ausgewählter
preis- und konditionenpolitischer Instrumente
Schiffers, Bernadette: Die Messung von Kommunikationswirkungen im
Industriegütermarketing – eine Bestandsaufnahme
Nr. 27:
Nr. 28:
Stadie, Ekkehard/ Echelmeyer, Verena: Der Einfluß des Merkmals “Minutenpreis“ auf das Verkehrsvolumen im Long-Distance-Bereich
Kleikamp, Christian: Strategieoptionen beim Marketing von investiven
Dienstleistungen
Projektberichte
des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Anlagen und Systemtechnologien
Nr. 92 - 1:
Nr. 93 - 2:
Nr. 94 - 1:
Nr. 94 - 3:
Nr. 94 - 4:
Nr. 94 - 5:
Nr. 94 - 6:
Nr. 95 - 2:
Nr. 95 - 3:
Nr. 95 - 4:
Nr. 95 - 5:
Nr. 96 - 1:
Nr. 96 - 2:
Nr. 96 - 3:
Nr. 97-1:
Nr. 97-3:
Nr. 97-4:
Backhaus, Klaus/ Weiss, Peter: Kompetenz für computerunterstützte Systeme
zur Fertigungsautomatisierung (CIM) - Ergebnisbericht
Backhaus, Klaus/ Späth, Georg-Michael: "Standortübergreifende Hochgeschwindigkeitsnetze" - Ergebnisbericht einer Studie
Backhaus, Klaus/ Schlüter, Stefan: Die Marktorientierung deutscher Investitionsgüterhersteller - Eine empirische Analyse
Backhaus, Klaus/ Schlüter, Stefan: Wettbewerbsstrategien deutscher Investitionsgüterhersteller - Eine empirische Analyse
Backhaus, Klaus/ Büschken, Joachim/Hilker, Jörg/Hahn, Christian: Angebotsund Nachfragestrukturen im PPS-Markt - Eine empirische Analyse
Backhaus, Klaus/ Schlüter, Stefan: Die Umsetzung der Marktorientierung in
der deutschen Investitionsgüterindustrie - Eine empirische Analyse
Backhaus, Klaus/ Reinkemeier, Christoph/ Voeth, Markus: Nachfragestrukturen und -bedürfnisse im Markt Geographischer Informationssysteme Ergebnisse einer empirischen Analyse
Backhaus, Klaus/ Schlüter, Stefan: Determinanten für die Nachfrage nach busfähigen dezentralen Eingabe-/Ausgabeeinheiten. Ein Beispiel für neue Spielregeln in neuen Märkten
Backhaus, Klaus/ Stadie, Ekkehard/ Voeth, Markus: Merkmale der privaten
und geschäftlichen Nachfrage im Telekommunikationsmarkt Münster – Ergebnisse einer empirischen Analyse
Backhaus, Klaus/ Reinkemeier, Christoph: Flexibilität und Kostenstrukturen
von Speditionen und Verladern im Selbsteintritt - Ergebnisse einer empirischen
Analyse des Fernverkehrs
Backhaus, Klaus/ Büschken, Joachim: Kundenanforderungen und
Kundenbindung im konventionellen Einzelwagenverkehr der DB AG
Backhaus, Klaus/ Reinkemeier, Christoph/ Stadie, Ekkehard: TKMarktstrukturanalyse für einen lokalen TK-Markt - Ergebnisse einer empirischen Analyse am Beispiel der Stadt Lünen
Backhaus, Klaus/ Gruner, Kai: Marktanforderungen an innovative Schienengütertransporte der DB AG
Backhaus, Klaus/ Bauer, Matthias/ Stadie, Ekkehard: TK-Marktstrukturanalyse
für einen lokalen TK-Markt Ulm/ Neu-Ulm- Ergebnisse einer empirischen
Analyse
Backhaus, Klaus/ Reinkemeier, Christoph: Entscheidungsprozesse bei der Beschaffung komplexer Informationstechnologien – Ergebnisse am Beispiel des
PPS-Marktes
Backhaus, Klaus/ Stadie, Ekkehard/ Voeth, Markus: Multimedia/ Telekommunikation Kreis Recklinghausen
Backhaus, Klaus/ Baumeister, Cordelia: Nachfragerbedürfnisse im Werkzeugmaschinenmarkt – Ergebnisse einer computergestützten Befragung
Nr. 98-1:
Nr. 99-1:
Backhaus, Klaus/ Schiffers, Bernadette/ Schmidt, Thorsten/ Voeth, Markus:
“350 Jahre Westfälischer Frieden“ – Historisches Wissen und Einstellungen
der Bevölkerung zu den Jubiläumsfeiern
Backhaus, Klaus/ Schmidt, Thorsten/ Voeth, Markus: Ergebnisse von Bürgerbefragungen zum Jubiläum “350 Jahre Westfälischer Frieden“
-I-
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1.
Das
Potenzial
II
investiver
Dienstleistungen
zur
Erzielung
von
1
Wettbewerbsvorteilen
2.
Grundlegende Strategieoptionen im industriellen Dienstleistungsgeschäft
6
2.1
Systematisierung von Dienstleistungs-Strategien
6
2.2
Der
Informationsbedarf
für
die
Entscheidung
zwischen
den
12
Produktbegleitende Dienstleistungen und ihre Zahlungsbereit-
12
Strategieoptionen
2.2.1
schaften
2.2.2
3.
4.
Performance Contracting und Business-Pläne
15
Entscheidungsprobleme bei der Umsetzung der Strategieoptionen
18
3.1
Preis-/ Leistungspolitik
18
3.2
Trägerschaft investiver Dienstleistungen (Make-or-Buy-Entscheidung)
22
3.3
Kommunikationspolitik
26
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
29
30
- II -
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1
Zukünftige Chancen für langfristig wirksame Wettbewerbsdifferenzierung
1
Abb. 2
Die Wettbewerbsbedeutung von Dienstleistungen
2
Abb. 3
Leistungslücke bei Dienstleistungen
3
Abb. 4
Beurteilung der Leistungen der Anbieter
4
Abb. 5
Differenzierungen des Dienstleistungsbegriffs
6
Abb. 6
Übersicht über beispielhafte Dienstleistungen im Maschinenbau
7
Abb. 7
Zunahme der Problemlösungsorientierung
12
Abb. 8
Beurteilung der Angebote durch einen Befragten
13
Abb. 9
Ermittlung der Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistung “Schulung im
14
Kundenwerk“ am Beispiel eines Befragten
Abb. 10
Preissetzung für die Dienstleistung “Schulung im Kundenwerk“
18
Abb. 11
Wer erstellte die Dienstleistungen 1997 für den Kunden?
23
Abb. 12
Die Bedeutung der Selbsterstellung durch den Anbieter aus Sicht der
25
Kunden
Abb. 13
Abhängigkeit der Bedeutung produktbegleitender Dienstleistungen vom
27
Wissen über die Dienstleistungen
Abb. 14
Abweichungen zwischen eingesetzten und „erwünschten“ Medien
28
-1-
1.
Das Potenzial investiver Dienstleistungen zur Erzielung von
Wettbewerbsvorteilen
Im zunehmend intensiv werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb können
Unternehmen nur dann erfolgreich am Markt agieren, wenn es ihnen gelingt,
Wettbewerbsvorteile
Wettbewerbspositionen
zu
erzielen.
und
damit
Die
Chancen
für
die
für
die
Sicherung
Schaffung
und
den
überlegener
Ausbau
von
Unternehmensumsatz und -gewinn werden zunehmend im Bereich der Dienstleistungen
gesehen. Eine Studie von Simon (Simon 1993a, S. 10ff.) zeigt, daß die größten Chancen für
eine
langfristig
wirksame
Wettbewerbsdifferenzierung
zukünftig
im
Bereich
der
Dienstleistungen liegen (vgl. Abbildung 1), und daß Dienstleistungen im Vergleich zur
Produktleistung mehr an Bedeutung für den Wettbewerb gewinnen werden (vgl. Abbildung
2).
14,8
Preis/Kosten
Distribution/Vertrieb
21,3
Kommunikation/Image
21,3
42,6
Preis-Leistungsverhältnis
Technik/Innovation
56,5
Produktqualität
57,4
76,9
Dienstleistung/Kundennähe
0
20
40
60
80
100
Nennungen in %
Abb. 1: Zukünftige Chancen für langfristig wirksame Wettbewerbsdifferenzierung
Quelle: Simon 1993a, S. 12.
Die Gründe für die zunehmende Fokussierung auf investive Dienstleistungen im
Industriegütergeschäft sind vielfältig. So ist z.B. auf Kundenseite eine Zunahme der
Bedeutung von Dienstleistungen festzustellen (vgl. z.B. Simon 1993a, S. 11). Im Rahmen der
Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft erwarten Kunden auch im Industriegütergeschäft
immer häufiger, daß ihre Bedürfnisse umfassend gelöst werden. Das erfordert neben
Sachleistungen häufig Dienstleistungen, um so aus Kundensicht zum Problemlöser zu werden.
-2Dies
kann
dazu
führen,
daß
die
immaterielle
Komponente
wertmäßig
und
wettbewerbsstrategisch weitaus bedeutender wird als die Sachleistung selbst (vgl. z.B. Volz
1997, S. 1).
Heute
In 10 Jahren
Dienstleistung
33%
Dienstleistung
51%
Produkt
49%
Produkt
67%
Abb. 2: Die Wettbewerbsbedeutung von Dienstleistungen
Quelle: Simon 1993a, S. 12.
Die schnelle Verbreitung technischen Know-hows führt darüber hinaus dazu, daß
Konkurrenten neue Produkte oder Produkteigenschaften häufig in relativ kurzer Zeit imitieren
können. Die Kernprodukte werden somit zunehmend austauschbar. Hersteller können
dauerhafte Wettbewerbsvorteile beim Produktkern häufig nur noch begrenzt erzeugen.
Wettbewerbsvorteile im Bereich der Dienstleistungen basieren hingegen oftmals auf dem
Faktor Personal (bessere Qualifikation der Mitarbeiter, höhere Motivation, schnellere
Reaktionsbereitschaft, mehr Freundlichkeit, etc.) und besitzen damit eine größere
Dauerhaftigkeit, da sie schwerer zu imitieren sind (Backhaus 2000a, S. 7; Simon/Sebastian
1995, S 16ff.). Differenzierungsmöglichkeiten beim eigentlichen Kernprodukt gehen zudem
häufig mit steigenden Grenzkosten einher (Fietzek 1993a, S. 101). Die Potenziale bei
Dienstleistungen sind hingegen bisher in geringerem Maße ausgeschöpft.
Industriegüterhersteller haben diese Tendenz grundsätzlich erkannt und versuchen immer
häufiger, investive Dienstleistungen zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen einzusetzen.
Eine Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung in
Karlsruhe zeigt, daß im investitionsgüterproduzierenden Gewerbe serviceorientierte
Unternehmen einen doppelt so hohen Umsatzanteil mit Dienstleistungen erzielen wie andere
Unternehmen.
Die
Umsatzrendite
der
Unternehmen
war
bei
einem
hohen
-3Dienstleistungsanteil mit 6,3 Prozent zudem um 1,3 Prozentpunkte höher als bei
vergleichbaren Betrieben (Fleig/Schneider 1999, S.3).
Derartige Erfolge durch investive Dienstleistungen stellen sich jedoch nicht automatisch ein,
sondern bedürfen einer systematischen Angebotsgestaltung. Häufig ist das Angebot der
Unternehmen an investiven Dienstleistungen jedoch wenig systematisch geplant und eher
historisch gewachsen (vgl. z.B. Volz 1997, S. 12), ohne jeweils ausreichend kundenorientiert
zu sein. Dies zeigt sich beispielsweise in den Studien von Simon für die optischfeinmechanische Industrie (vgl. Abbildung 3) und Backhaus für den Maschinenbau (vgl.
Abbildung 4).
94%
Produktqualität
88%
Design
85%
Wirtschaftlichkeit
81%
Technik
67% Leistungslücke
Dienstleistungen
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Anforderungsniveau des Kunden = 100%
Abb. 3: Leistungslücke bei Dienstleistungen
Quelle: Simon 1993a, S. 9.
Abbildung 3 verdeutlicht, daß bei den primär sachleistungsbezogenen Merkmalen wie
Produktqualität,
Design,
Wirtschaftlichkeit
und
Technik
Erfüllungsgrade
der
Kundenanforderungen von jeweils mehr als 80 Prozent erreicht wurden, während bei den
Dienstleistungen eine ausgeprägte Leistungslücke zu Tage tritt. Für den Maschinenbau zeigt
die Studie von Backhaus, daß unter Berücksichtigung der Bedeutung der Dienstleistungen das
Angebot gerade bei den wichtigen Dienstleistungen nicht den Anforderungen der Nachfrager
entspricht.
-4-
vollständig
6
Bedeutung
heute
5
4
3
Entspricht Angebot der Hersteller
den Anforderungen der Nachfrager ?
2
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w
gar
nicht
Abb. 4: Beurteilung der Leistungen der Anbieter
Quelle: Backhaus 2000a, S. 17.
Soll das Potenzial investiver Dienstleistungen zur Steigerung des Unternehmenserfolgs
ausgeschöpft
werden,
müssen
Wettbewerbsvorteile
im
Sinne
komparativer
Konkurrenzvorteile (KKV) erzeugt werden. Als KKVs werden Wettbewerbsvorteile
bezeichnet (Backhaus 1999, S. 34ff.), die
-
sich in den Augen der Nachfrager auf wichtige Nutzendimensionen beziehen,
-
von den Nachfragern auch tatsächlich wahrgenommen werden,
-
dauerhaft sind und
-
bei denen die Ausgaben für die Erzielung von KKVs geringer sind als die damit
erzielbaren Einnahmen und damit vom Unternehmen effizient erbracht werden können.
Bei der Gestaltung des Angebots muß also auf der einen Seite eine strikte Orientierung am
vom Nachfrager empfundenen Nutzen erfolgen. Auf der anderen Seite muß der von
bestimmten Angeboten für den Nachfrager erzeugte Nutzen diesem aber auch verdeutlicht
werden. Gegebenenfalls bestehende Leistungsvorteile können dann auch vom Nachfrager
erkannt und damit zu KKVs werden. Zur Realisierung des KKV-Potenzials investiver
Dienstleistungen bedarf es damit eines Marketing-Konzepts, das sowohl eine am
-5Nachfragernutzen orientierte Dienstleistungs-Strategie als auch den koordinierten Einsatz
marktbeeinflussender Instrumente beinhaltet.
-6-
2.
Grundlegende Strategieoptionen im industriellen Dienstleistungsgeschäft
2.1
Systematisierung von Dienstleistungs-Strategien
Investive Dienstleistungen bezeichnen in Abgrenzung zu konsumtiven Dienstleistungen, die
von privaten Nachfragern in Anspruch genommen werden, Leistungen, die von
Organisationen nachgefragt werden und als Wiedereinsatzfaktoren in Produktionsprozesse
eingehen (Scheuch 1982, S. 57ff.; Meffert/Bruhn 1997, S. 38f.). Investive Dienstleistungen
können in verschiedenen Formen auftreten (vgl. Abbildung 5).
Dienstleistungen
Konsumtive
Dienstleistungen
Investive
Dienstleistungen
Nachfrager=Konsumenten
Nachfrager=Organisationen/
Unternehmen
Reine investive
Dienstleistungen
Gekoppelte investive
Dienstleistungen
Anbieter=Dienstleistungsunternehmen
Anbieter=Produzierende
Unternehmen
Produktbegleitende
Dienstleistungen
Performance
Contracting
Anbieter=Dienstleistender Produzent
Anbieter=Produzierender Dienstleister
Abb. 5: Differenzierungen des Dienstleistungsbegriffs
Reine investive Dienstleistungen bezeichnen selbständig marktfähige immaterielle Leistungen,
die als eigenständige (nicht mit Sachleistungen verknüpfte) Marktleistungen mit
Gewinnerzielungsabsicht Nachfragern von Dienstleistungsunternehmen angeboten werden
(z.B. Beratungsleistungen, EDV-Dienste, Wartungsleistungen).
Kennzeichnend für gekoppelte investive Dienstleistungen ist hingegen, daß sie von
Industriegüterherstellern in Verbindung mit Sachleistungen angeboten werden. Die
diesbezüglichen Handlungsalternativen von Industriegüterherstellern sollen Gegenstand dieser
Untersuchung sein. Im Folgenden werden daher im Rahmen des Managements investiver
-7Dienstleistungen immaterielle Leistungen betrachtet, die ein Industriegüterhersteller selbst
oder ein von ihm beauftragtes Unternehmen für seine Kunden anbietet, mit dem Ziel,
Austauschbeziehungen zu den Marktpartnern aufzubauen, zu erhalten oder zu verbessern.
Industriegüterherstellern
bieten
sich
hierbei
zwei
Möglichkeiten
über
investive
Dienstleistungen KKVs zu erzeugen.
Produktbegleitende
Dienstleistungen
stellen
immaterielle
Leistungen
dar,
die
ein
Industriegüterhersteller zur Absatzförderung seiner Güter zusätzlich anbietet. Sie sind damit
direkt mit der Hauptleistung verknüpft und in der Regel integraler Bestandteil eines Angebots.
Produktbegleitende Dienstleistungen tragen als immaterielle Bestandteile zur Erhöhung der
Problemlösungskraft der angebotenen Industriegüter bei und vervollständigen so die
angebotenen Problemlösungspakete. Die Produktion und der Verkauf des (Kern-)Produkts,
d.h. der Sachleistung, stehen jedoch nach wie vor im Mittelpunkt; der Industriegüterhersteller
wird so zum “dienstleistenden Produzenten“, obwohl der Umfang der produktbegleitenden
Dienstleistungen beachtlich sein kann (vgl. z.B. den beispielhaften Dienstleistungskatalog in
Abbildung 6).
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Beratung und Planung
Ersatzteildienst 24 h
Erweiterte Garantieleistungen
Erweiterte technische Dokumentation
Finanzierungsangebote
Forschung und Entwicklung für
den Kunden
Funktionsgarantie (z.B. 24 Std. Service)
Kalkulationsunterstützung
Know-how-Verträge
Kompensationsgeschäfte
Marketingunterstützung
Modernisierung von bestehenden Anlagen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Montage und Inbetriebnahme
Produktionsoptimierung
Recyling/Verschrottung
Seminare und Fachvorträge
Schulungen
Softwareerstellung und -anpassung
Telefon-Hotline
Transportorganisation und -versicherung
Umweltverträglichkeitsprüfung
Verkauf/Inzahlungnahme der alten
Maschine
• Wartung, Inspektion und Reparaturen
• Zertifizierung, Abnahme
Abb. 6: Übersicht über beispielhafte Dienstleistungen im Maschinenbau
Die zweite Alternative einer konsequenten Dienstleistungs-Strategie wird als Performance
Contracting bezeichnet. Im Rahmen des Performance Contracting entscheidet sich der
Industriegüterhersteller für ein völlig neues Geschäftsmodell. Hierbei verkauft der Hersteller
nicht mehr das eigentliche Produkt und u.U. ergänzend verschiedene Dienstleistungen, er
verkauft bzw. erbringt vielmehr eine Leistung oder ein Leistungsergebnis. Der Produzent wird
-8so zum “Produzierenden Dienstleister“ und das eigentliche Produkt Teil einer umfassenden
Dienstleistungskonzeption, die verschiedene Ausprägungen annehmen kann.
Eine erste Ausprägungsform des Performance Contracting beinhaltet den Verkauf bzw. das zur
Verfügung stellen einer Leistung (1. Grundform “Leistungsverkauf bzw. -garantie“). Hierbei
vermietet der Hersteller das eigentliche Kernprodukt inklusive des Full-Service für einen
bestimmten Zeitraum zu einem Festpreis an den Kunden. Es wird folglich nicht mehr das
Produkt verkauft, sondern die Leistung des Produkts “care free“ gegen einen festen Mietpreis
zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zum Angebot produktbegleitender Dienstleistungen
übernimmt der Hersteller damit weitere Risiken. Kommt es z.B. zu unvorhergesehen Kosten
für die Erstellung bzw. Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft der Sachleistung durch
mangelnde Haltbarkeit oder außergewöhnlichen Ausfall einzelner Teile der Sachleistung, trägt
der Hersteller diese Kosten. Im Unterschied zum klassischen Leasing wird hierbei also nicht
nur die Sachleistung vermietet, sondern eine Dienstleistung erbracht: Der Hersteller stellt
gegen einen festen Mietpreis eine Leistung zur Verfügung; er ist jedoch nicht darüber hinaus
für die Nutzung der Leistung, d.h. für die Bedienung und damit das Personal verantwortlich.
Eine Branche, in der sich diese Form des Performance Contracting zunehmend durchsetzt, ist die
Flurförderzeug-Produktion. Immer mehr Flurförderzeuge bzw. Gabelstapler werden nicht mehr
an Kunden verkauft, sondern diesen für die Dauer von 3, 5 oder 7 Jahren und dann jährlich
weiterlaufend vermietet (Kulick 2000, S. 17f.). Der Hersteller ist für den Full-Service
verantwortlich
und
trägt
damit
die
Verantwortung
für
die
Aufrechterhaltung
der
Betriebsbereitschaft und so auch die damit zusammenhängenden Kostenrisiken. Der Hersteller
verkauft also nicht mehr Gabelstapler, sondern stellt die von den Gabelstaplern erbrachte
Logistik- bzw. Transportleistung zur Verfügung. Diese Form des Performance Contracting wird
dabei auch als “Contract-Hire“ bezeichnet (o.V. 2000, S. 3f.).
Ein weiteres Beispiel für diese Form eines neuen Geschäftsmodells stellen “Care free Motoring“Konzepte dar. Hierbei vermieten beispielsweise LKW-Hersteller dem Kunden zu einem
vertraglich festgelegten Preis nicht mehr das Fahrzeug, sondern vielmehr Transportkapazität
bzw. Transportleistung. Der Kunde muß sich so die zur Lösung seiner Transportaufgabe
notwendigen Dienstleistungen nicht mehr selbst zusammenstellen; er kontrahiert vielmehr ein
komplettes Problemlösungspaket. Als Leistungsbausteine umfaßt dieses teilweise ebenfalls
“Contract Hire“ genannte Geschäftsmodell z.B. den Full-Service, die Finanzierung, die
Bereifung sowie die Übernahme von Versicherungen, Steuern und Gebühren. Des weiteren
kommen
die
Abwicklung
gesetzlich
vorgeschriebener
Fahrzeuguntersuchungen,
die
Ersatzfahrzeugstellung und die Restwertgarantie hinzu. Der LKW-Hersteller trägt damit sowohl
-9das Reparatur- als auch das Restwertrisiko. Ein derartiges neues Geschäftsmodell verfolgt
beispielsweise die Daimler-Chrysler AG unter der Bezeichnung “CharterWay“. Seit Mai 1992
gibt es diese Form der Langzeitvermietung für die gesamte Fahrzeugpalette vom Transporter bis
zum Schwer-LKW. (Fietzek 1993a, S. 104f., Fietzek 1993b, S. 373f., Stauch 2000, S. 25f.)
Eine weitere Ausprägung des Performance Contracting stellt die Übernahme des
Betreiberrisikos durch den Hersteller dar. Hierbei “betreibt“ der Hersteller seine Sachleistung
vollständig selbst und verkauft so ein garantiertes Leistungsergebnis (2. Grundform
“Leistungsergebnisverkauf bzw. -garantie“). Im Vergleich zur vorstehend erläuterten
Ausgestaltungsform des Performance Contracting ist der Hersteller damit nicht nur für die
technische Seite der Sachleistung zuständig, sondern auch für deren Bedienung, d.h. das
Personal. Dies geht einher mit der Übernahme weiterer Risiken durch den Hersteller. Der
Anbieter trägt so die Kosten, die durch Unfälle, Fehlbedienungen oder Fehlnutzungen
entstehen. Dies beinhaltet nicht nur die Kosten, die an der Sachleistung selbst entstehen,
sondern insbesondere auch die Kosten, die durch Beschädigungen am Umfeld des Produkts
entstehen. Kennzeichnend für diese Form des Performance Contracting ist darüber hinaus das
Eigeninteresse des Herstellers an einer Optimierung des Produktionsprozesses beim Kunden.
Eine derartige Produktionsoptimierung ermöglicht es dem Hersteller als Betreiber, das
verkaufte Leistungsergebnis möglichst effizient zu erstellen.
Innerhalb dieser Form des Performance Contracting sind weitere Abstufungen (Varianten) zu
unterscheiden. Einerseits kann der Hersteller sich bereit erklären, das ursprüngliche
Kernprodukt, d.h. die Sachleistung vollständig selbst zu betreiben. Darüber hinaus kann der
Hersteller den Problemlösungsbedarf des Kunden jedoch auch umfassender abdecken. Dies ist
dann der Fall, wenn nicht nur das eigentliche Produkt betrieben wird, sondern eine größere
Einheit, welche dieses Produkt beinhaltet bzw. umfaßt. Der Verantwortungsbereich des
Herstellers wird hiermit weiter ausgedehnt, was wiederum mit der Übernahme zusätzlicher
Risiken verbunden ist.
Verdeutlichen lassen sich diese Form des Performance Contracting und ihre Variationen wieder
am Beispiel der Flurförderzeug-Produzenten. Im Fall der ersten Variante übernimmt der
Hersteller nicht nur die technische Betreuung der Gabelstapler im Rahmen des Full-Service,
sondern auch deren Bedienung. Der Hersteller betreibt folglich für den Kunden die GabelstaplerFlotte und verkauft somit das Leistungsergebnis in Form transportierter Güter. Durch die
Übernahme der Betreiberfunktion ist der Hersteller nun auch für die Kosten verantwortlich, die
durch Unfälle oder Fehlbedienungen am Fahrzeug und daraus resultierend im Umfeld entstehen.
Der Flurförderzeug-Produzent kann jedoch das Kundenproblem auch noch umfassender
- 10 definieren. Dies wäre gegeben, wenn er nicht nur die Gabelstapler-Flotte, sondern das komplette
Lager für den Kunden betreiben würde. In diesem Fall wäre der Flurförderzeug-Produzent auch
für weitere Aufgaben im Rahmen der Lagerhaltung zuständig, wie beispielsweise die
Lagersteuerung oder die Kommissionierung. Damit einher geht jedoch auch die Übernahme
zusätzlicher Risiken in Form von Fehlsteuerungen, Fehlnutzungen oder Unfällen im Rahmen der
Wahrnehmung dieser zusätzlichen Aufgaben.
Ein Beispiel für die erste Variante dieser Form des Performance Contracting stellt auch der
Ausbau des bereits vorgestellten “Care free Motoring“-Konzepts dar. Übernimmt der LKWHersteller neben dem Full-Service, der Finanzierung, der Bereifung etc. auch noch die
Treibstoffversorgung und die Bereitstellung der Fahrer, dann wird der Hersteller zum Betreiber
der Kundenflotte. Für den Kunden geht dies einher mit einer weiteren Entlastung beim
Management seines Fuhrparks und so mit einer umfassenderen Lösung seines Problems.
Auch im Anlagengeschäft ist seit langem ein deutlicher Trend zu Betreibermodellen zu
verzeichnen (bfai 1999, S. 7ff.). Anlagenbauern obliegt es so häufig, nicht nur ihr ursprüngliches
Produkt und ergänzend einzelne produktbegleitende Dienstleistungen - z.B. Wartungsleistungen zu verkaufen und zu errichten, sondern eine vollständige Industrieanlage betriebsfertig zu
erstellen, ihre Finanzierung sicherzustellen und anschließend selbständig zu betreiben (vgl. z.B.
Tytko 1999, S. 174). Mit dem Abschluß des Betreibervertrags verpflichtet sich der Hersteller, die
Industrieanlage nach anerkannten Industriestandards zu betreiben, zu warten und instandzuhalten
(Tytko 1999, S. 84). Der Anlagenbauer übernimmt damit nicht nur die Betreiberverantwortung
und -aufgaben für sein ursprüngliches Produkt oder einen Teil der Produktion des Kunden,
sondern vielmehr für den gesamtem Produktionsprozeß des Kunden. Handelt es sich bei einem
derartigen Industrieanlagenprojekt beispielsweise um ein Kraftwerk, verkauft der Hersteller mit
einem derartigen Betreibermodell im Rahmen des Performance Contracting nun ein
Leistungsergebnis, hier in Form der Stromversorgung z.B. einer Region. Die Anwendungsfälle
für derartige Betreibermodelle sind vielfältig (vgl. z.B. bfai 1999, S. 7ff.). Ein Beispiel stellt das
330 Mio. DM-Wasserversorgungsvorhaben in der brasilianischen Ferienregion Dos Lagos dar,
das durch ein von der Hochtief AG geführtes Konsortium unter Beteiligung des Energie- und
Wasserversorgers
rhenag Rheinische Energie AG und des Anlagenbauers Preussag
Wasser&Rohrtechnik GmbH realisiert wurde. Das Konsortium wird nach der Erstellung der
Anlage für 25 Jahre den Betrieb der Trinkwasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung
übernehmen (bfai 1999, S. 15).
Die aufgezeigten Grundformen des Performance Contracting können in ihrer Ausgestaltung
in der Praxis nahezu beliebig variiert werden. Eine Variation stellt beispielsweise die
Übernahme einzelner Risikoarten oder die Übertragung der Eigentumsrechte dar. Der
- 11 Sachgut-Hersteller kann sich so im Rahmen des Performance Contracting sowohl bei der
ersten Grundform (“Leistungsgarantie“) als auch bei der zweiten (“Leistungsergebnisgarantie“) bereit erklären, auch das Auslastungs- bzw. Absatzrisiko zu übernehmen.
Dies läßt sich für die erste Grundform wiederum am Beispiel der Flurförderzeug-Branche
aufzeigen. Hierbei trägt der Hersteller z.B. das Auslastungsrisiko, falls er Gabelstapler nicht für
eine festen Zeitraum - beispielsweise 3 Jahre - inklusive des Full-Service an den Kunden
vermietet, sondern auf Basis der Stunden der Fahrzeugnutzung durch den Kunden. Der Hersteller
nimmt in diesem Fall also eine Abrechnung auf Stundenbasis vor. Er kann dieses Risiko
wiederum begrenzen, falls er bestimmte Mindestnutzungsmengen pro Jahr (z.B. 250 Stunden
p.a.) festlegt (vgl. z.B. o.V. 2000, S. 6).
Im Rahmen der zweiten Grundform kann sich z.B. der Betreiber einer Anlage bereit erklären,
Teile des oder das vollständige Absatzrisiko zu übernehmen. Ein Beispiel hierfür stellen in
jüngerer Zeit realisierte Telekommunikationsprojekte in Indonesien dar (Backhaus/Köhl/Behrens
1997, S. 36ff.). Hierbei war es nicht möglich, das Absatzrisiko durch langfristige
Abnahmeverträge abzusichern. Zudem wird der Preis des Projektoutputs regelmäßig von
staatlicher Seite diktiert. Da der Betreiber weder die Menge noch den Preis der abzusetzenden
Güter langfristig absichern konnte, übernimmt er ein erhebliches Absatzrisiko.
Die konkrete Ausgestaltung der Modelle des Performance Contracting kann des weiteren
durch die Abgabe einer Verfügbarkeitsgarantie variiert werden. Dies ist beispielsweise der
Fall, wenn ein Hersteller eine Leistung zu einem festen Preis für einen festgelegten Zeitraum
zu Verfügung stellt und darüber hinaus garantiert, daß die Leistung zu einem definierten
Prozentsatz dieses Zeitraums auch tatsächlich vom Kunden genutzt werden kann.
Einen weiteren Variationsparameter stellt die Frage des Eigentumsübergangs z.B. im Rahmen
eines Betreibermodells dar. Bei BOO-Modellen (build, own, operate) behält der Anlagenbauer
die Eigentumsrechte dauerhaft, d.h. er betreibt die Anlage während der gesamtem
Projektlebensdauer (Backhaus/Köhl/Behrens 1997, S. 32f.; Tytko 2000, S. 177f.).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß die Ausgestaltungsformen des Performance
Contracting in Abgrenzung zum Angebot produktbegleitender Dienstleistungen eine
grundsätzlich veränderte Interpretation des Geschäftsmodells erfordern. Dadurch, daß der
Anbieter zusätzliche Risiken übernimmt, entfernt er sich zunehmend vom seinem
ursprünglichen Kerngeschäft, dem Produktverkauf (vgl. Abbildung 7). Er verändert sich vom
“dienstleistungsorientierten Produzenten“ zum “produzierenden Dienstleister“.
- 12 -
KernProdukt
Performance Contracting
Abb. 7: Zunahme der Problemlösungsorientierung
2.2
Der Informationsbedarf für die Entscheidung zwischen den
Strategieoptionen
2.2.1 Produktbegleitende
Dienstleistungen
und
ihre
Zahlungsbereit-
schaften
Damit durch investive Dienstleistungen bzw. deren Ausgestaltungsformen auch tatsächlich
der Unternehmenserfolg gefördert wird, muß sichergestellt sein, daß die durch investive
Dienstleistungen erzeugten Wettbewerbsvorteile vom Unternehmen auch effizient erbracht
werden können. Dies erfordert auf der einen Seite die Kenntnis der Kosten, die durch die
Bereitstellung der produktbegleitenden Dienstleistungen entstehen. Hierzu ist häufig eine
Umgestaltung
der
bisher
auf
die
Sachleistungsproduktion
ausgerichteten
Kostenrechnungssysteme und die Entwicklung neuer Controllinginstrumente notwendig (Lay
1998, S. 327).
Auf der anderen Seite ist am Markt zu überprüfen, ob die Kunden eine ausreichende
Zahlungsbereitschaft für die jeweiligen produktbegleitenden Dienstleistungen besitzen. Die
Ermittlung der notwendigen Informationen über die Zahlungsbereitschaften bzw. die
- 13 Nutzenvorstellungen der Kunden kann auf unterschiedlichem Wege – z.B. durch
Expertenbefragung oder direkte Kundenbefragung – erfolgen. Als Marktforschungsmethode
hat sich hierzu allerdings seit den achtziger Jahren das Verfahren der Conjoint-Analyse (vgl.
zum Verfahren der Conjoint-Analyse Backhaus et al. 2000, S. 564ff.) zunehmend
durchgesetzt. Die Besonderheit der Conjoint-Analyse besteht darin, daß die Befragten – wie
auch in praktischen Entscheidungssituationen – verschiedene alternative Leistungsangebote
ganzheitlich im Vergleich bewerten müssen. Eine zentrale Schwäche der direkten
Kundenbefragung, bei der in der Regel die jeweiligen Merkmale isoliert beurteilt werden,
wird damit beseitigt. Nachfrager sehen z.B. das Merkmal „Preis“ in der Realität immer im
Verhältnis zum Nutzen. Diese Abwägung („Trade-off“) wird bei der Conjoint-Analyse
nachvollzogen.
Die Vorgehensweise der Conjoint-Analyse sowie die Berechnung der Zahlungsbereitschaften
können am Beispiel eines Werkzeugmaschinenherstellers verdeutlicht werden, der beabsichtigt,
seine
Preispolitik
hinsichtlich
bestimmter
produktbegleitender
Dienstleistungen
und
Maschinenkomponenten (vgl. Abbildung 8) zu überprüfen.
Angebot 5
Angebot 10
Angebot 2
Werkzeug
Engineering
nicht im Angebot enthalten
SPC-Abnahme
nicht im Angebot enthalten
Aufstellung/
Inbetriebnahme
im Angebot enthalten
Schulung im Kundenwerk (1 Woche)
im Angebot enthalten
Erweiterte Gewährleisnicht im Angebot enthalten
tung (um 12 Monate)
NC-Achse
für Reitstock
im Angebot enthalten
Werkzeugvermessung
nicht im Angebot enthalten
im Arbeitsraum
Werkstattorientierte
im Angebot enthalten
Programmierung (WOP)
Automatische
Späneschutztür
im Angebot enthalten
Preis
Maschinenpreis + 55.000 DM
Abb. 8: Beurteilung der Angebote durch einen Befragten
Die Conjoint-Analyse erfordert, daß alternative Leistungsangebote, die sich hinsichtlich der
kaufentscheidungsrelevanten Merkmale (z.B. der produktbegleitenden Dienstleistungen)
unterscheiden, von den Befragten gemäß ihren Präferenzen in eine Rangfolge gebracht werden.
Abbildung 8 zeigt die Bildung der Rangfolge am Beispiel eines Befragten. Dieser Befragte hält
das Angebot 2 für das beste vorgelegte Angebot, das Angebot 10 für das zweitbeste etc.
- 14 Der Grundgedanke der Conjoint-Analyse ist dabei, daß sich das gesamte Nutzenpotenzial eines
Angebots aus den Teilnutzenwerten der einzelnen Teilleistungen (additiv) zusammensetzt. Die
Teilnutzenwerte werden dann so bestimmt, daß die resultierenden Gesamtnutzenwerte für die
Leistungsangebote möglichst gut den empirischen Rangwerten entsprechen. Hohe Nutzenwerte
deuten auf eine hohe Bedeutung des entsprechenden Merkmals hin und niedrige Nutzenwerte
lassen sich als geringe Bedeutung interpretieren.
Auf der Basis der ermittelten individuellen Nutzenvorstellungen der Befragten können dann die
Zahlungsbereitschaften der Befragten für die einzelnen produktbegleitenden Dienstleistungen
und Maschinenoptionen ermittelt werden; Abbildung 9 verdeutlicht dies am Beispiel der
Dienstleistung “Schulung im Kundenwerk“. Die Grundüberlegung besteht hierbei darin, daß der
Anbieter ausgehend von einem Basisangebot den Nutzen eines Angebots für den Nachfrager
durch Hinzunahme einer weiteren Dienstleistung oder Komponente erhöhen und gleichzeitig den
Nutzen durch eine entsprechende Preiserhöhung wieder senken kann. Die Preiserhöhung und der
damit verbundene Nutzenverlust erfolgt so, daß der ursprüngliche Gesamtnutzen des Basispakets
wieder
erreicht
wird.
Die
Höhe
der
möglichen
Preiserhöhung
ist
Ausdruck
der
Zahlungsbereitschaft des Kunden (vgl. zur Vorgehensweise auch Backhaus 2000a, S. 31f.) Im
vorliegenden
Fall
besitzt
der
hier
betrachtete
Nachfrager
dementsprechend
Zahlungsbereitschaft von ca. 11.000 DM für die Dienstleistung “Schulung im Kundenwerk“.
1 Woche Schulung
im Kundenwerk
Nachfrager
nicht im Angebot enthalten
0,063
Im Angebot enthalten
Maschinenpreis + 70.000 DM
0,080
Maschinenpreis + 55.000 DM
Preis
Regressionsgerade
0,162
Maschinenpreis + 40.000 DM
0,265
Maschinenpreis + 25.000 DM
0,324
Maschinenpreis + 10.000 DM
Maschinenpreis +
0 DM
0
0,1
0,2
0,3
(normierter Nutzen)
0,4
0,5
Regressionsgerade: N (Nutzen) = 0,388 - 0,00000555*p
è Nutzen bei 0 % Preisaufschlag: 0,388
è Nutzenzuwachs durch die
Dienstleistung Schulung:
0,063
è p (mögliche Preiserhöhung): (0,388 - 0,063) = 0,388 - 0,00000555*p
p = 11351,35 DM
Abb. 9: Ermittlung der Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistung “Schulung im
Kundenwerk“ am Beispiel eines Befragten
eine
- 15 -
2.2.2 Performance Contracting und Business-Pläne
Ebenso wie beim Angebot produktbegleitender Dienstleistungen, müssen auch die Formen
des Performance Contracting vom Hersteller effizient erbracht werden können. Eine genaue
Kenntnis bzw. Kalkulation der Kosten ist beim Einstieg in das Performance Contracting von
besonderer Bedeutung, da Performance Contracting mit der Übernahme zusätzlicher Risiken
und damit Kostenpotenziale verbunden ist. Da das Geschäftsmodell für die Hersteller je nach
konkreter Ausgestaltungsform weitgehend neu ist, sind die damit verbundenen Kosten häufig
schwer abzuschätzen. Dies kann z.B. beim Einstieg in das Betreibergeschäft der Fall sein,
wenn diesbezüglich beim Hersteller keine Erfahrungen vorliegen.
Darüber hinaus ist beim Performance Contracting nicht mehr die Kenntnis der Herstellkosten
sondern der Lebenszeitkosten der zu Grunde liegenden Sachleistung und damit eine neue
Perspektive entscheidend (vgl. hierzu auch Stahel 1998, S. 177 sowie Stauch 2000, S. 17).
Erst die Kenntnis der Lebenszeitkosten und die diesbezügliche Optimierung der Produkte
(z.B. hinsichtlich der Betriebskosten, der Bedienbarkeit, der Ausfallzeiten sowie der
Recyclingkosten) ermöglicht, Performance Contracting effizient zu erbringen.
Entschließt sich beispielsweise ein Werkzeugmaschinenhersteller, seinen Kunden für einen fixen
Mietpreis Drehmaschinen care free zu vermieten, d.h. Leistung zu Verfügung zu stellen, trägt er
das Risiko, falls ab einem bestimmten Alter seine Drehmaschinen nicht mehr zu den kalkulierten
Kosten zu unterhalten sind. Bietet er darüber hinaus an, das Leistungsergebnis zu verkaufen, d.h.
die Drehmaschinen zu betreiben, ist er gezwungen, Ersatz zu stellen oder ggf. eine Pönale zu
zahlen, wenn die Maschinen mit zunehmendem Alter auch zunehmende Ausfallzeiten aufweisen
und so das vereinbarte Leistungsergebnis nicht erbracht werden kann. Derartiges kann z.B. dann
passieren, wenn bei der Produktkonzeption nicht die Lebenszeitkosten kalkuliert und optimiert
wurden, sondern stattdessen die Minimierung der Herstellkosten in den Vordergrund gestellt
wurde und daher auf bessere Techniken/Konstruktionsprinzipien oder haltbarere Materialien
verzichtet wurde.
Hersteller müssen zudem erheben, ob auf Seiten der Kunden eine den Einstieg in das
Performance Contracting ermöglichende Zahlungsbereitschaft besteht. Hierzu ist am Markt zu
überprüfen, welchen Nutzen Kunden durch Performance Contracting erfahren. Grundsätzlich
werden dem Kunden durch dieses Geschäftsmodell umfassendere Problemlösungen als bisher
geboten. Er kann sich hierdurch auf sein Kerngeschäft konzentrieren und benötigt nur wenig
Kenntnisse in Nicht-Kernbereichen. Performance Contracting geht darüber hinaus mit einer
- 16 hohen Flexibilität und einer fixen Kalkulationsbasis in Form fester Kosten einher. Der
Hersteller übernimmt zudem an Stelle des Kunden bestimmte Risiken (vgl. Abschnitt 2.1).
Die Daimler-Chrysler AG z.B. sieht durch ihr “Care free Motoring“-Konzept mit der
Bezeichnung “CharterWay“ (vgl. Abschnitt 2.1, S. 8f.) zahlreiche Vorteile für den
Nutzfahrzeugkunden. Insbesondere wird hervorgehoben (Fietzek 1993a, S. 104; Fietzek 1993b,
S. 374; Stauch 2000, S. 25), daß
-
der Kunde eine komplette, individuelle Transportlösung aus einer Hand bekommt,
-
die volle Konzentration auf das Kerngeschäft ermöglicht wird,
-
eine Verringerung der Kapitalbindung erfolgt,
-
jederzeit ein komplett einsetzbarer Fuhrpark mit technisch und optisch aktuellen Fahrzeugen
zur Verfügung steht,
-
feste Kosten und eine höherer Kostentransparenz vorliegen sowie
-
kein Reparatur- und Restwertrisiko besteht.
Durch die umfassendere Problemlösung und Risikoübernahme beim Performance Contracting
erfährt der Kunde daher grundsätzlich einen höheren Nutzen als beim Erwerb von
Sachleistungen und ergänzenden produktbegleitenden Dienstleistungen. Die Hersteller
müssen jedoch beachten, daß der durch die jeweilige Ausgestaltungsform des Performance
Contracting erzeugte Nutzen für die einzelnen Kunden sehr unterschiedlich sein kann. Eine
genaue Analyse der Vorstellungen aktueller und potentieller Kunden ist daher erforderlich.
Entschließt sich ein Flurförderzeug-Hersteller beispielsweise für das Angebot, den Lagerbetrieb
des Kunden zu übernehmen, dann kann dies Angebot für die Nachfrager einen hohen Nutzen
erzeugen. Der Verkauf des Leistungsergebnisses, d.h. der Einstieg in das Betreibergeschäft muß
aus Anbietersicht jedoch nicht immer erforderlich bzw. vorteilhaft sein.
Ein Großteil der Produktion an Gabelstaplern wird heutzutage an Logistikanbieter verkauft, d.h.
an Unternehmen, die für ihre Kunden die Logistik abwickeln. Das Angebot, Läger zu betreiben,
erzeugt bei diesen Logistikanbietern unter Umständen nicht den erwarteten Nutzen. So ist es
vorstellbar, daß diese im Betrieb ihrer Läger eine Kernkompetenz sehen, die sich nicht gewillt
sind abzugeben. Zudem ist es möglich, daß die Kunden der Logistikanbieter erwarten, daß diese
Aufgaben vom Logistikanbieter selbst für sie abgewickelt werden. Für die FlurförderzeugProduzenten kann sich so ergeben, daß der Einstieg in diese Form des Performance Contracting
bei diesen Kunden nicht sinnvoll ist. Auch der Entschluß, das Betreiben der Läger lediglich den
Nicht-Logistikunternehmen anzubieten, kann negativ für den Unternehmenserfolg sein. Ein
Flurförderzeug-Produzent, der sich dazu entschließen sollte, würde in Konkurrenz zu seinen
- 17 eigenen Kunden, den Logistikanbietern, treten. Dies könnte zum Verlust dieser wichtigen
Kunden führen. Es kann also für Flurförderzeug-Produzenten vorteilhaft sein, seinen Kunden im
Rahmen des Performance Contracting lediglich die Ausgestaltungsform “Leistungsverkauf“
anzubieten.
Ein höherer wahrgenommener Nutzen beim Kunden – wie beim Performance Contracting –
führt auch zu einer höheren Zahlungsbereitschaft (Simon/Damian 1999, S. 165; Simon 1993b,
S. 195). Da das Modell des Performance Contracting jedoch für den Kunden neu ist, wird er
dessen Nutzen und damit seine Zahlungsbereitschaft häufig nur schwer einschätzen können.
Er wird sich daher u.a. an den Kosten der Eigenerstellung bzw. der bisher realisierten Form
der Problemlösung auf seiner Seite zu orientieren versuchen, wobei er jedoch unter
Umständen diese Kosten überhaupt nicht oder nicht korrekt ermitteln kann. Der Anbieter muß
folglich in der Lage sein, dem Kunden zu beweisen, daß das Kundenproblem durch
Performance Contracting effizienter – d.h. mit geringeren Kosten und/oder besserem Ergebnis
für den Kunden – als bisher gelöst werden kann. Der Anbieter vermarktet somit ProjektBusiness
Pläne
im
Sinne
einer
Vorteilhaftigkeitsanalyse
und
erzeugt
so
die
Zahlungsbereitschaften bzw. die Informationen über die Zahlungsbereitschaften der Kunden
selbst.
Derartige Business Pläne bestehen dabei sowohl aus quantitativen als auch aus qualitativen
Größen (vgl. z.B. Hofmeister 1996, S. 93ff. sowie Rich/Gumpert 1985, S. 156ff.). Im Rahmen
der qualitativen bzw. nur schwer quantifizierbaren Größen sind vom Hersteller beispielsweise
die Flexibilitätsvorteile sowohl bei Konjunkturabschwüngen als auch bei schneller Expansion
(Kulick 2000, S. 18) darzulegen. Bei der Analyse der quantitativen Größen sind z.B.
Anschaffungskosten
bzw.
Mietkosten
der
Sachleistungen,
Betriebsmittelkosten,
Servicekosten, Ersatzteilkosten, Personalkosten aber auch Produktionsleistungen und
Durchlaufzeiten zu beachten. Dabei ist es aus Herstellerperspektive wichtig, die mit der
Übernahme zusätzlicher Risiken einhergehenden Kostenpotenziale (z.B. Schäden im Umfeld
durch
Unfälle bei
Betreibermodellen) im
Business
Plan
zu
erfassen.
Je nach
Ausgestaltungsform des Performance Contracting können so vom Umfang her sehr
unterschiedliche Business Pläne notwendig werden. Bei umfangreichen Betreibermodellen,
die den Betrieb ganzer Industrieanlagen zum Inhalt haben, können so vollständige
Unternehmens-Business Pläne erforderlich sein.
- 18 -
3.
Entscheidungsprobleme bei der Umsetzung der Strategieoptionen
3.1
Preis-/ Leistungspolitik
Basis der letztlichen Ermittlung der effizient erbringbaren Dienstleistungen und damit der
Entscheidung über die Zusammensetzung des Leistungsangebots eines Unternehmens, ist die
Gegenüberstellung der vom Unternehmen ermittelten Kosten der Leistungserstellung und der
Zahlungs- bzw. Preisbereitschaften der Nachfrager. Insofern auf Kundenseite ausreichende
Zahlungsbereitschaften bestehen, stellt sich bei heterogenen Zahlungsbereitschaften der
Nachfrager für einzelne produktbegleitende Dienstleistungen zudem das Problem, zu welchem
Preis die Dienstleistung angeboten werden soll. Die Orientierung an Mittelwerten der
ermittelten
Zahlungsbereitschaften
ist
lediglich
sinnvoll,
wenn
relativ
homogene
Zahlungsbereitschaften vorliegen. Eine aus Sicht des Anbieters zielführende Umsetzung der
Zahlungsbereitschaftsinformationen muß daher ansonsten unter Verwendung der einzelnen
individuellen Zahlungsbereitschaften anhand eines Optimierungsmodells erfolgen.
Im Fall des Werkzeugmaschinenherstellers traten bei der Dienstleistung “Schulung im
Kundenwerk“ bei zehn mittels einer Conjoint-Analyse Befragten die in Abbildung 10
aufgeführten Zahlungsbereitschaften auf. Die Kosten der Erstellung der produktbegleitenden
Dienstleistung betragen für den Hersteller 8.500 DM.
Zahlungsbereitschaften
der Kunden
(sortiert nach
Höhe)
Herstellkosten
16.112 DM
15.423 DM
15.023 DM
14.562 DM
12.588 DM
12.111 DM
10.256 DM
9.523 DM
9.123 DM
8.656 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
8.500 DM
-
Ergebnismaximierender Aufpreis
Anzahl der
Käufer
*
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Ergebnis
7.612 DM
13.846 DM
19.569 DM
24.248 DM
20.440 DM
21.666 DM
12.292 DM
8.184 DM
5.607 DM
1.560 DM
=
Ergebnismaximum
Abb. 10: Preissetzung für die Dienstleistung “Schulung im Kundenwerk“
Der gewinnmaximale Preis für diese Dienstleistung ergibt sich hier bei 14.562 DM. Bei diesem
Preis wären vier der Befragten bereit, die Dienstleistung nachzufragen. Bei einer Orientierung
- 19 am Mittelwert der Zahlungsbereitschaften (12.228 DM) würde der Hersteller hingegen lediglich
einen Gewinn von 19.190 DM erzielen.
Neben der Entscheidung, zu welchem Preis die Dienstleistungen sowie das Sachgut und
dessen Optionen (Komponenten) angeboten werden sollen, ist zu hinterfragen, ob die
Leistungen lediglich separat am Markt angeboten und bepreist werden sollen, oder ob
Leistungspakete zu einem Bündelpreis offeriert werden sollen. Der Verkauf mehrerer
Leistungen als Bündel oder Paket zu einem Preis wird dabei als vielversprechendes Verfahren
zur Gewinnsteigerung angesehen (Bauer/Herrmann/Jung 1996, S. 85; Hermann/Bauer 1996,
S. 675; Priemer 2000, S. 107ff.). Den Unternehmen bieten sich neben der Entbündelung (die
Leistungen werden lediglich separat angeboten) mit der reinen Bündelung (es wird
ausschließlich das Bündel verkauft) und der gemischten Bündelung (es werden sowohl das
Leistungsbündel als auch die Leistungen separat verkauft) zwei Strategien an (Simon 1992, S.
444). Für die Entscheidung über die zu verfolgende Strategie müssen neben den
Zahlungsbereitschaften für die einzelnen Leistungen auch die Zahlungsbereitschaften der
Nachfrager für die Leistungsbündel bekannt sein. Die Erhebungsmethode muß dabei in der
Lage sein, nicht nur den Fall abzudecken, bei dem die Zahlungsbereitschaften des Bündels
genau der Summe der Zahlungsbereitschaften der Einzelleistungen entspricht (Fall 1). Ebenso
muß dieses Verfahren auch für den Fall anwendbar sein, bei dem die Zahlungsbereitschaft für
das Bündel über- oder unterhalb der Summe der Zahlungsbereitschaften für die
Einzelleistungen liegt (Fall 2). Diese Informationen können durch eine direkte
Kundenbefragung (direkte Preisabfrage) oder durch eine Conjoint-Analyse ermittelt werden.
Mit
dem
Grundmodell
der
Conjoint-Analyse
können
allerdings
lediglich
Zahlungsbereitschaften für Bündel korrekt ermittelt werden, wenn für die Kunden gilt, daß die
Summe
der
Zahlungsbereitschaften
für
die
einzelnen
Leistungen
auch
der
Zahlungsbereitschaft für das entsprechende Bündel entspricht. Werden neben den
Haupteffekten auch Interaktionseffekte zwischen den Merkmalen bzw. Bündelleistungen im
Modell der Conjoint-Analyse berücksichtigt, dann lassen sich Zahlungsbereitschaften für
Produktbündel auch im zweiten Fall bestimmen (zur Vorgehensweise vgl. Voeth 2000, S.
205ff.).
Da die Conjoint-Analyse individuelle Nutzenwerte und Zahlungsbereitschaften ermittelt,
können Hersteller zudem mittels einer Gruppierungsanalyse (Clusteranalyse) überprüfen, ob
deutlich
unterscheidbare
Gruppen
von
Nachfragern
mit
jeweils
verschiedenen
Nutzenvorstellungen bzw. Zahlungsbereitschaften bestehen (Marktsegmentierung). Existieren
- 20 derartige Gruppen, ist im Rahmen der Marktsegmentauswahl zu entscheiden, welchen
Segmenten welche Bestandteile bzw. das komplette Leistungsprogramm angeboten werden
sollen.
Bei der Entscheidung über effizient erstellbare Formen des Performance Contracting liegen
zwei
unterschiedliche
Entscheidungssituationen
vor.
Zum
einen
gibt
es
Ausgestaltungsformen, deren Leistungsgegenstand von den Nachfragern in weitgehend
identischer Form nachgefragt wird. Dies kann beim Verkauf von Leistung der Fall sein, wenn
z.B. Gabelstapler von einem Hersteller care free für einen bestimmten Preis vermietet werden.
Hier besteht für den Hersteller die Möglichkeit, anhand einer Marktanalyse zu prüfen, ob auf
Seiten der Kunden grundsätzlich eine ausreichende Zahlungsbereitschaft besteht und damit
die betrachtete Ausgestaltungsform des Performance Contracting effizient erbracht werden
kann.
Demgegenüber stehen Ausgestaltungsformen, deren Leistungsgegenstand mit dem jeweiligen
Problem des Kunden stark variiert. Erwägt der Hersteller beispielsweise im Rahmen des
Verkaufs von Leistungsergebnissen Betreibermodelle anzubieten, die den Betrieb nicht nur
seiner Sachleistung, sondern einer größeren diese Sachleistung umfassenden Einheit
beinhalten, liegt ein derartiger Fall vor. Hierbei ist jeweils anhand von Projekt-Business
Plänen die Zahlungsbereitschaft des Kunden zu ermitteln. Unter Berücksichtigung der eigenen
Kosten der Leistungserstellung ist dann über das Angebot zu entscheiden. In Abhängigkeit
davon, in welchem Maße Effizienzvorteile des Herstellers über den Preis an den Kunden
weitergegeben werden, sichert sich der Hersteller Einsparungspotenziale des Kunden.
Effizienzvorteile des Herstellers können dabei z.B. darin begründet sein, daß der Hersteller
Erfahrung im Rahmen zahlreicher Projekt erlangen kann, wohingegen der Kunden jeweils nur
am Einzelfall Know-how erwerben kann.
Bei der – produktbegleitende Dienstleistungen und Performance Contracting umfassenden –
Entscheidung über die Ausgestaltung des Leistungsangebots ist den Marktentwicklungen von
den Herstellern besondere Berücksichtigung beizumessen. So ist grundsätzlich festzustellen,
daß Kunden zunehmend nicht mehr ein Produkt und eventuell ergänzend einige
Dienstleistungen erwerben wollen, sondern an umfassenden Problemlösungen im Sinne des
Performance Contracting interessiert sind. In Anlehnung an Stahel kann man hier u.a. auch
davon sprechen, daß der Kunde verstärkt die Erkenntnis gewinnt, daß er mit dem Eigentum an
der Sachleistung „auch eine Verantwortung, die er nicht will, für ein Produkt übernimmt, von
dem er im Grunde aber nichts versteht“ (Stahel 1998, S. 152). Hersteller sehen sich allerdings
- 21 häufig der Situation gegenüber, daß ihre Kunden noch nicht soweit sind, Problemlösungen im
Sinne von Performance Contracting oder innovative produktbegleitende Dienstleistungen zu
verlangen (vgl. z.B. Stauch 2000, S. 26). International ist die Entwicklung bei Kunden und
Anbietern hingegen bereits weiter fortgeschritten. (vgl. z.B. Stahel 2000, S. 152, 177; Fietzek
1993a, S. 104; Fietzek 1993b, S. 373).
Für den Industriegüterhersteller geht es damit darum, den zunehmenden Wunsch der Kunden
nach umfassenderen Problemlösungen zu erkennen und rechtzeitig entsprechende neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Hersteller dürfen hierbei nicht den Fehler machen, eine
rein reaktive Strategie zu verfolgen und sich lediglich an den aktuellen Marktgegebenheiten
auszurichten. Sie sind vielmehr aufgefordert, eine aggressive Marketing-Strategie zu
verfolgen und diese Märkte aktiv zu entwickeln, um sich so Wettbewerbsvorteile und damit
Marktanteile selbst zu schaffen. Ansonsten besteht die Gefahr, daß Konkurrenten diese
Entwicklungsmöglichkeiten früher aufgreifen und – auch angesichts der notwendigen
langfristigen Vorbereitung von Performance Contracting – erhebliche (dauerhafte)
Wettbewerbsnachteile entstehen.
Durch den Einstieg von Industriegüterherstellern ins Performance Contracting können für den
Hersteller darüber hinaus auch Vorteile im “traditionellen“ Geschäft, d.h. dem Verkauf von
Sachleistungen
und produktbegleitenden Dienstleistungen entstehen. So ermöglicht
beispielsweise die Produktkonzeption gemäß den Lebenszeitkosten dem Hersteller, diesen
Aspekt auch als Verkaufsargument beim Verkauf der Sachleistung zu nutzen und so auch hier
Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Da Kunden weiterhin den Verkauf von Produkten und zunehmend den Verkauf von
produktbegleitenden Dienstleistungen erwarten, ist darüber hinaus die Weiterentwicklung des
diesbezüglichen Angebots erforderlich. Auch hierbei darf man sich nicht lediglich an den
vorhandenen Präferenzen und Zahlungsbereitschaften orientieren. Stattdessen ist ebenfalls
eine agressive Marketing-Strategie erforderlich, die aus den Kompetenzen eines
Unternehmens nutzenstiftende innovative Dienstleistungen entwickelt und gleichzeitig
versucht, durch den Einsatz kommunikations- und vertriebspolitischer Maßnahmen die
Zahlungsbereitschaft der Nachfrager zu erhöhen (Backhaus 2000b, S. 16).
- 22 -
3.2
Trägerschaft investiver Dienstleistungen (Make-or-Buy-Entscheidung)
Im Rahmen der Entscheidung eines Unternehmens über das Angebot an investiven
Dienstleistungen ist die Frage zu berücksichtigen, wer die Dienstleistung tatsächlich erstellen
soll, d.h. wer Träger der Leistung ist. Die Entscheidung hierüber beeinflußt sowohl das durch
eine Dienstleistung erzeugte Leistungsergebnis als auch die mit der Dienstleistungserstellung
verbundenen Kosten. Eine derartige Grundsatzentscheidung ist auch deshalb von höchster
Relevanz, weil sie aufgrund ihrer Folgewirkungen kurzfristig nicht revidierbar ist. Zur
Unzufriedenheit des Kunden erbrachte produktbegleitende Dienstleistungen, schädigen
beispielsweise das Image des gesamten Unternehmens. Der Grund für diesen möglichen
negativen Image-Transfer liegt darin, daß Kunden von der Qualität der Dienstleistungen auf
die Problemlösungsfähigkeit der Sachleistung schließen (Engelhardt/Reckenfelderbäumer
1993, S. 271). Die Frage der Trägerschaft stellt sich damit sowohl bei der Gestaltung des
Angebots an produktbegleitenden Dienstleistungen, als auch insbesondere bei der
Entscheidung über anzubietende Formen des Performance Contracting. Die Neuartigkeit
dieses Geschäftsmodells bedingt, daß Hersteller in der Regel auch neuartiges Know-how
erlangen müssen. Es stellt sich dann für Hersteller die Frage, ob die notwendigen Kapazitäten
bzw. Kompetenzen selbst aufgebaut oder ob Dritte einbezogen werden.
Grundsätzlich bietet sich für die organisatorische Trägerschaft die gesamte Bandbreite von
vollständiger Selbsterstellung bis zum reinen Zukauf von Dienstleistungen an. Entschließt sich
der Hersteller zur Selbsterstellung, stellt sich zudem die Frage der organisatorischen
Implementierung im Unternehmen. Herstellern bieten sich verschiedene Möglichkeiten von
der Eingliederung der Dienstleistungsfunktionen in bestehende Abteilungen oder der
Gründung eigenständiger neuer Abteilungen bis hin zur Gründung neuer, rechtlich
selbständiger Dienstleistungsunternehmen, deren Verbindung zum Produktionsunternehmen
sich lediglich über Kapitalverpflechtungen oder durch Besitzverhältnisse ergibt (Lay 1998, S.
328f.). Bei der Bildung selbständiger Dienstleistungstöchter handelt es sich dabei im Grunde
um
einen
Mittelweg
zwischen
Eigenerstellung
und
Fremdbezug
(Engelhardt/
Reckenfelderbäumer 1993, S. 291). Der Fremdbezug der Leistungen kann sowohl bei
assoziierten
Unternehmen,
insbesondere
den
genannten
Tochter-
und
Schwestergesellschaften, als auch bei Dritten erfolgen. Darüber hinaus kann sich ein
Hersteller entschließen, investive Dienstleistungen gemeinsam mit anderen Anbietern im
- 23 Rahmen
unternehmensübergreifender
Kooperationen
zu
offerieren
(Engelhardt/
Reckenfelderbäumer 1993, S. 270).
Trotz der grundsätzlichen Breite an Formen der organisatorischen Trägerschaft ist allerdings
häufig festzustellen, daß die Eigenerstellung bei der Dienstleistungsproduktion deutlich
dominiert. Dies zeigt sich z.B. für den Maschinenbau an einer Studie des VDMA aus dem
Jahr 1998 (vgl. Abbildung 11).
Montage u. Inbetriebnahme
Wartung, Reparaturen
Planung und Beratung
Dokumentation
Schulung
Erstellung kundenspez. Software
Zertifizierung, Abnahme
sonst. produktbegleit. Dienstl.
Tele-Service
Betreibergeschäft
0
20
40
60
80
100
120
Anteil an allen Unternehmen in %
(Summen z.T. über 100%, weil Mehrfachnennungen möglich)
Unternehmen selbst
Verbundene Unternehmen
Unverbundene Unternehmen
Abb. 11: Wer erstellte die Dienstleistungen 1997 für den Kunden?
Quelle: VDMA 1998, S. 10f.
Die Entscheidung über die Trägerschaft muß vom Hersteller immer vor dem Hintergrund
gesehen werden, inwieweit mit der ausgewählten Form tatsächlich KKVs durch die investiven
Dienstleistungen generiert werden. Vom Hersteller ist hierbei eine Vielzahl von Kriterien zu
berücksichtigen (vgl. z.B. Engelhardt/Reckenfelderbäumer 1993, S. 272). Insbesondere
müssen jedoch Kriterien der (1) Qualität, (2) Zeit, (3) Kosten und (4) Kontrollmöglichkeiten
(Engelhardt 1993, S. 385) sowie vor allem die (5) Erwartungen der Kunden beachtet werden.
(1) Da für viele Nachfrager produktbegleitende Dienstleistungen kaufentscheidend sind, hat
der Anbieter die Kundenerwartungen durch entsprechend hohe Qualität zu befriedigen.
Stimmt dabei die von den Nachfragern wahrgenommene Qualität mit der erwarteten
überein oder übertrifft sie gar, entsteht im Rahmen eines Vergleichsprozesses
- 24 Kundenzufriedenheit. Einerseits profiliert sich der Anbieter mit der Qualität der
Dienstleistungen. Andererseits erfordern umfangreiche Dienstleistungen i.d.R. hohe
Kompetenzen und ausreichende Kapazitäten, die unter Umständen nur bei einem
Spezialisten vorliegen. Vor allem bei Dienstleistungen, die nicht regelmäßig nachgefragt
werden, gewährleistet der Spezialist gleichbleibende Qualität, die er aus der ständigen
Erfahrung mit diesen Aufgaben bezieht (Engelhardt 1993, S. 383), so daß vor diesem
Hintergrund
vergleichsweise
selten
georderte
Dienstleistungsarten
tendenziell
ausgegliedert werden sollten.
Insbesondere die Formen des Performance Contracting verlangen vom Hersteller
umfangreiches Know-how. Häufig werden die Hersteller dies allerdings beim Einstieg in
dieses neue Geschäftsmodell nicht besitzen. Die Einbeziehung Dritter, z.B. erfahrener
Betreibergesellschaften, kann hier notwendig sein, um die Dienstleistungen auch mit der
vom Kunden erwarteten Qualität zu erbringen. Auch im Rahmen des “Leistungsverkaufs“
können beispielsweise Kooperationen mit Leasinggesellschaften vorteilhaft sein, um die
Dienstleistungsqualität zu realisieren, die für die mit Performance Contracting angestrebte
Etablierung langfristiger Kundenbeziehungen (Stahel 1998, S. 177) notwendig ist.
(2) Bei der Entscheidung über die Trägerschaft spielt oftmals auch der Faktor Zeit eine
entscheidende Rolle. Eine Kooperation oder reiner Fremdbezug ist sinnvoll, wenn
dadurch die erforderliche Leistung zeitgerechter bereitgestellt werden kann. Ein Beispiel
unternehmensübergreifender Zusammenarbeit bietet im industriellen Anlagengeschäft das
„German Machine Service Tool Center“ in China, in dem vier mittelständische
Anlagenbauer Dienstleistungen kooperativ erbringen (Bogener 1995, S. 58; Müller 1998,
S. 250f.). Durch Servicestätten vor Ort oder 24-Stunden-Kundendienst wird Flexibilität
als Anpassungsfähigkeit des Unternehmens und schnellstmögliche Abrufbereitschaft
beispielsweise bei unvorhersehbaren Störungen gewährleistet. Letztlich ist eine
Fremdvergabe aber nur dann möglich, wenn die geforderte Dienstleistung in
angemessener Qualität verfügbar ist (Engelhardt/Reckenfelderbäumer 1993, S. 274).
(3) Make-or-Buy-Entscheidungen erlangen im Hinblick auf die Schaffung von KKVs durch
investive Dienstleistungen unter dem Gesichtspunkt der Kosten eine besondere
Bedeutung. Durch Fremdbezug oder Kooperationen kann es für den Anbieter überhaupt
erst möglich sein, derartige Wettbewerbsvorteile auch effizient zu erzeugen.
Kostenvorteile des Fremdbezugs können z.B. durch die Spezialisierung Dritter und von
diesen realisierte Economies of Scale bestehen. Im Rahmen des Performance Contracting
- 25 können beispielsweise beim “Leistungsergebnisverkauf“ durch unzureichendes BetreiberKnow-how unnötig hohe Betriebskosten oder außergewöhnliche Kosten durch Unfälle
oder Fehlbedienungen entstehen. Kooperationen mit Betreibergesellschaften oder
Herstellern mit Betreibererfahrung sichern in diesem Fall die effiziente Erbringung der
Dienstleistung. Durch Outsourcing werden zudem fixe durch variable Kosten ersetzt bzw.
der Aufbau fixer Kosten wird vermieden. Dies kann vor allem bei selten nachgefragten
Dienstleistungen den Fremdbezug vorteilhaft werden lassen.
(4) Bei der Entscheidung zwischen Eigen- oder Fremdfertigung ist zu beachten, inwieweit
Kontrollmechanismen
wirkungsvoll
die
Qualität
der
erstellten
Dienstleistungen
sicherstellen können. Ist bei der Fremdvergabe keine ausreichende Möglichkeit der
Überwachung des Leistungserstellungsprozesses und -ergebnisses der Dienstleistung
gegeben, so sind evtl. Störungen bei der Qualität der Leistungen zu erwarten
(Engelhardt/Reckenfelderbäumer 1993, S. 273). Vor diesem Hintergrund wäre eine
Eigenerstellung zwingend erforderlich. Insgesamt ist zu konstatieren, daß eine quantitative
und qualitative Kontrolle bei selbst erstellten Leistungen besser und intensiver möglich ist.
sehr 6
wichtig
5
Bedeutung
Selbsterstellung
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wichtig 1
Abb. 12: Die Bedeutung der Selbsterstellung durch den Anbieter aus Sicht der Kunden
Quelle: Eigene Auswertung
- 26 (5) Ein Vorteil z.B. in Form besserer Qualität oder geringerer Kosten einer Dienstleistung bei
Fremdbezug führt nicht zu einem KKV, wenn die Kunden erwarten, daß diese
Dienstleistung vom Hersteller selbst erbracht wird. Legen die Kunden großen Wert auf
die Eigenerstellung einzelner Dienstleistungen durch den Hersteller, dann sollten diese
Kundenerwartungen auch vom Hersteller beachtet werden. Die Abbildung 12 zeigt am
Beispiel des Maschinenbaus, daß die Kunden hinsichtlich der Bedeutung der
Selbsterstellung produktbegleitender Dienstleistungen deutlich zwischen den einzelnen
Dienstleistungen
differenzieren
und
somit
für
Hersteller
unterschiedliche
Entscheidungsspielräume hinsichtlich der Trägerschaft bestehen. Bei Betreibermodellen
messen die Kunden in diesem Fall der Selbsterstellung nur geringe Bedeutung zu.
Eine Make-or-Buy-Entscheidung von investiven Dienstleistungen muß folglich unter
Berücksichtigung der Kundenerwartungen sowie der eigenen Kompetenzen und Ressourcen
zur Erstellung spezifischer Dienstleistungen erfolgen. Die Anbieter müssen dabei unter
Berücksichtigung der situativen Markt- und Unternehmensgegebenheiten die Alternativen
hinsichtlich der relevanten Kriterien beurteilen und gegeneinander abwägen. Die
Entscheidung über die Trägerschaft kann so dazu beitragen, die im Bereich von
produktbegleitenden Dienstleistungen und Performance Contracting bestehenden KKVPotenziale zu realisieren.
3.3
Kommunikationspolitik
Die angestrebten Wettbewerbsvorteile bei investiven Dienstleistungen werden erst dann zu
KKVs, wenn durch den Einsatz marktbeeinflussender Instrumente sichergestellt wird, daß sie
vom Kunden auch wahrgenommen werden. Die Bedeutung der Kommunikationspolitik bei
produktbegleitenden Dienstleistungen wird beispielsweise in einer Studie von Backhaus für
den Maschinenbau deutlich (Abbildung 13). Diese hat aufgezeigt, daß die Einschätzung der
Bedeutung einer produktbegleitenden Dienstleistung beim Produktkauf durch den Kunden
wesentlich von dessen Informationsgrad abhängt (Backhaus 2000a, S. 18f.).
- 27 -
sehr
wichtig
6
Bedeutung zukünftig
(Angebot bekannt)
5
4
3
Bedeutung zukünftig
(alle Befragten)
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wichtig
Abb. 13: Abhängigkeit der Bedeutung produktbegleitender Dienstleistungen vom Wissen über
die Dienstleistungen
Quelle: Backhaus 2000a, S. 19.
Von
derartigen
Wissenslücken
sind
insbesondere
innovative
produktbegleitende
Dienstleistungen, wie z.B. Marketingunterstützung oder Know-how-Verträge, betroffen.
Gerade Anbieter, die sich für eine aggressive Marketing-Strategie entschieden haben und
innovative produktbegleitende Dienstleistungen entwickeln, müssen zur Realisierung eines
KKVs somit eine intensive Kommunikationspolitik betreiben. Hierbei muß insbesondere der
Wert produktbegleitender Dienstleistungen für den Kunden herausgestellt werden, um so
Einfluß auf die Zahlungsbereitschaft der Kunden zu nehmen und Wettbewerbsvorteile damit
auch effizient realisieren zu können. So besteht bei den Kunden des Maschinenbaus z.B.
Unsicherheit hinsichtlich des Werts und des angemessenen Preises produktbegleitender
Dienstleistungen (Backhaus 2000a, S. 36f.).
Beim Performance Contracting besteht das Problem, daß aufgrund der Neuartigkeit dieses
Geschäftsmodells auch für viele Kunden, der hiermit verbundene Nutzen durch die Kunden
häufig nicht (sofort) wahrgenommen bzw. richtig eingeschätzt werden kann. Das KKVPotenzial der angebotenen Formen des Performance Contracting wird dann nicht realisiert.
Die Hersteller müssen daher neben dem Einsatz von Business Plänen das Angebot intensiv
kommunikativ unterstützen.
- 28 -
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90
zukünftig wünschenswert (Nennungen in % der Befragten)
80
50
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41,8
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40
30
72,8
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64,8
65,8
64,3
70
60
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heute bereits eingesetzt (Nennungen in % der Befragten)
59,6
56,1
48,2
39,3
35,2
28,7
24,6
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Abb. 14: Abweichungen zwischen eingesetzten und „erwünschten“ Medien
Quelle: Backhaus 2000a, S. 20.
Der Notwendigkeit intensiver Marktkommunikation sowohl bei Performance Contracting als
auch bei produktbegleitenden Dienstleistungen gegenüber steht allerdings die Tatsache, daß
die Bedeutung und die Wirksamkeit der Kommunikationspolitik im Industriegüterbereich
häufig unterschätzt bzw. negiert wird (vgl. z.B. Dambacher/Litschko 2000, S. 44). Dies hat
zur Folge, daß die Kommunikationspolitik häufig vernachlässigt wird. Im Maschinenbau
fühlten sich so beispielsweise 1999 lediglich 5,7% der Kunden “gut“ von den Anbietern über
die angebotenen produktbegleitenden Dienstleistungen informiert (Backhaus 2000a, S. 19f.).
Auch die adäquate Medienwahl spielt eine entscheidende Rolle. Am Beispiel des
Maschinenbaus (vgl. Abbildung 14) zeigt sich, daß die Kunden generell den verstärkten
Einsatz der zur Verfügung stehenden Medien erwarten. Insbesondere bei den Neuen Medien
(z.B. Internet, Mailing) entspricht der Einsatz durch die Anbieter nicht den Anforderungen der
Kunden (Backhaus 2000a, S. 20f.). Im Vergleich zu produktbegleitenden Dienstleistungen
müssen Hersteller bei Performance Contracting zudem bedenken, daß durch die Neuartigkeit
dieses Geschäftsmodells andere Schwerpunkte in der Kommunikation erforderlich werden
können. Da die Kunden häufig keine Erfahrungen mit Betreibermodellen besitzen, können so
beispielsweise Referenzprojekte eine noch stärkere Bedeutung gewinnen.
- 29 -
4.
Zusammenfassung
Die
vorangegangenen
Überlegungen
haben
gezeigt,
daß
Dienstleistungen
im
Industriegüterbereich ein wichtiger Ansatzpunkt für die Schaffung von KKVs sein können.
Dabei hat der Anbieter jedoch strategische Grundsatzentscheidungen zu treffen. Will er durch
sein Dienstleistungsangebot ein völlig neues Geschäftsmodell entwickeln oder haben die
Dienstleistungen eher produktbegleitenden Charakter? Je nachdem für welche strategische
Positionierung er sich entscheidet, kann man vom “dienstleistungsorientierten Produzenten“
bzw. “produzierenden Dienstleister“ sprechen. Je nachdem für welches Geschäftsmodell er
sich entscheidet, werden andere Marketingprobleme relevant. Die KKV-Orientierung des
dienstleistungsorientierten Produzenten erfordert die effektive und effiziente Vermarktung
einzelner Dienstleistungskomponenten oder Dienstleistungsbündel. Diese Betrachtung tritt bei
der Strategie des Performance Contracting sehr viel stärker in den Hintergrund. Hier geht es
darum, auf der Basis von Business Plänen dem Nachfrager die Vorteilhaftigkeit des
Performance
Contracts
darzulegen.
Das
erfordert
eine
andere
Form
der
Kommunikationspolitik unter Einschluß der Frage, ob und ggf. welche Komponenten
selbsterstellt bzw. fremdbezogen werden.
- 30 -
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