Es gehören immer zwei dazu

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Es gehören immer zwei dazu...
Weshalb beidohrige (binaurale)
Hörgeräteversorgung empfehlenswert ist
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Diese Broschüre ist die achte in einer Reihe, die Widex über
“das Hören“ und damit verbundene Themen herausgibt.
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Side 3
Die Welt um sich hören ...
Eine Schallquelle hören und lokalisieren zu können, ist für
unsere Fähigkeit zum Kommunizieren und im Alltag
zurechtzukommen von großer Bedeutung. Wenn wir z. B.
eine verkehrsreiche Straße überqueren oder auf einen
Warnruf reagieren müssen, ist es wichtig, dass unser
Richtungshören optimal funktioniert.
…mit beiden Ohren
Die physische Position der Ohren auf jeder Seite des Kopfes
ermöglicht es uns, die Richtung aus der die Signale kommen
zu bestimmen. Wegen des Abstandes zwischen den Ohren
gelangen die einzelnen Signale zu unterschiedlichen
Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Stärke an das rechte
bzw. linke Ohr. Dies wird vom Gehirn registriert und
verarbeitet, und gibt uns dann die Information, aus welcher
Richtung die jeweiligen Signale kommen.
Wenn beide Ohren gut zusammenarbeiten, lassen sich Umgebungsgeräusche
besser unterscheiden als mit nur einem Ohr. Es ist dann nicht nur einfacher,
einzelne Signale bei Hintergrundgeräusch zu unterscheiden, auch die
Sprachverständlichkeit, das Raumgefühl und die Schallqualität sind besser.
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Hörminderung
Eine Hörminderung beeinträchtigt sowohl die
Sprachverständlichkeit als auch die Fähigkeit, das ganze
Schallgeschehen um uns herum zu lokalisieren. Die
technologische Entwicklung bietet heute eine Fülle von
Möglichkeiten, damit Hörsysteme Hörminderungen abhelfen
können. Bei Schwerhörigkeit auf einem Ohr, lässt sich der
Hörverlust meist durch das Tragen eines Hörgerätes
kompensieren. Bei einem starken Hörverlust kann es so
jedoch schwierig sein, die volle Richtungs- und Sprachverständlichkeit wiederherzustellen; ein besseres Gefühl von Schallfülle und -weite
lässt sich aber auch mit einem Hörgerät erzielen.
Bei beidseitigem Hörverlust ist eine binaurale Hörgeräteversorgung von Vorteil.
Denn bei der Versorgung mit zwei Hörgeräten ist meist eine geringere Verstärkung
notwendig als bei der Versorgung mit nur einem Hörgerät. Hintergrundgeräusche
werden so nicht zu sehr verstärkt, und das Risiko von Rückkopplung wird
minimiert. Mit zwei Hörgeräten wird es einfacher:
• Sprache von Hintergrundgeräusch zu unterscheiden
• die Richtung, aus der die Signale kommen, zu bestimmen
• und die Schallqualität und die Klangtiefe werden besser.
Mit beidseitigem Tragen von Hörgeräten kann also das Gehör weit besser genutzt
werden. Und Musik und Sprache klingen stereo einfach besser.
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Das Gehör anregen
Es wird immer wieder behauptet, dass der Einsatz von Hörgeräten einen
Hörschaden noch verschlimmern kann: das Gehör würde sich entweder dadurch
verschlechtern, dass es dank dem Hörgerät “ausspannt“ oder weil die Verstärkung
des Hörgerätes das Restgehör “strapaziert“. Das stimmt nicht! Heute weiß man,
dass sich das Gehör stufenweise verschlechtert, wenn es längere Zeit nicht
stimuliert wird (in der Fachterminologie nennt man das “auditive Deprivation“).
Das Restgehör muss also regelmäßig stimuliert werden, um es zu aktivieren und zu
erhalten.
Vorurteile
Viele erkennen und akzeptieren viel zu spät, dass ihr Gehör schlecht ist, und dass
ein Hörgerät helfen könnte. Dies hängt u. a. mit den Vorurteilen über
Schwerhörigkeit zusammen, wie z. B. dass man alt ist, wenn
man nicht mehr so gut hört. Schlechtes Hören erfordert viel
Energie, nur um zu hören und zu verstehen. Schwerhörigkeit
ist deshalb oft mit Gefühlen der Isolation, Müdigkeit und
Einsamkeit verbunden. Solche Gefühle verringern die
Lebensqualität. Deshalb ist ein funktionierendes Gehör für
ein aktives und zufriedenstellendes Leben von großer
Bedeutung.
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Das neue Hören üben
Nach einer Eingewöhnungszeit mit zwei
Hörgeräten erleben die meisten Menschen eine
ganz neue Lebensqualität: sie können sich an
Gesprächen wieder aktiv beteiligen und viele der
Signale, die sie jahrelang nicht hören konnten,
wieder lokalisieren und erkennen.
Es erfordert allerdings etwas Zeit, sich an das
Tragen von Hörgeräten zu gewöhnen. Man
muss sich nicht nur an das Gefühl gewöhnen,
etwas in bzw. an den Ohren zu tragen, man
muss sich auch an völlig neue bzw. vergessene
Schalleindrücke gewöhnen. Diese neue Situation
erfordert Übung und Geduld.
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Gewöhnung
Glücklicherweise ist das Hören mit Hörgeräten für die
meisten Erstträger im Laufe von wenigen Wochen ein Erfolg.
Die Vorteile des “neugewonnenen” Gehörs wiegen die
physischen und psychischen Veränderungen schnell auf.
Einige Träger erzählen jedoch, dass es bis zu einem halben
Jahr gedauert hat, bis sie mit dem neuen Hören zurechtkamen. Hier ist es wichtig durchzuhalten, und nicht auf
halber Strecke aufzugeben. Manchmal ist es auch
notwendig, die Geräte mehrmals nach- bzw. einzustellen,
bevor das Ergebnis befriedigend ist.
Einige entscheiden sich zunächst, nur ein Hörgerät zu tragen, weil sie sich beim
Tragen von zwei Hörgeräten ”eingeschlossen“ fühlen oder mit dem Klang der
eigenen Stimme Probleme haben. Ein Gerät ist selbstverständlich besser als gar
keines zu tragen – jedoch ergibt dies ein nicht ganz optimales Hörerlebnis. Anders
formuliert: ein Hörgerät allein kann die ”Stereo-Wirkung“ nicht liefern, von der
sowohl das Gehör als auch das Gehirn beim Hören profitieren. Die oben
genannten Beeinträchtigungen verschwinden meist, wenn mit Geduld geübt wird.
Die Natur hat uns zwei Ohren gegeben, um uns das bestmögliche Gehör zu
geben. Auch wenn moderne Hörsysteme uns das normale Gehör nicht
zurückgeben können, können wir diesem mit Hilfe der technologischen
Entwicklung möglichst nahe kommen. Und das sogar in Stereo!
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(P!00M!0717!10287)
Printed by FB / 11-03
P 00M 0717 102
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