Hören ist wichtig für die Sprachentwicklung

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» Lobby für das Kind « informiert [Dez. 2007]
Hören ist wichtig für die
Sprachentwicklung
Das Hören ist derjenige unserer fünf Sinne, der sich
zuerst entwickelt. Bereits in der Mitte der Schwangerschaft ist das Innenohr vollständig ausgebildet, und
das Kind im Mutterleib nimmt zahlreiche Geräusche
wahr. In den ersten Lebensjahren benötigen die kindlichen Hörbahnen zahlreiche akustische Reize und
Hörerfahrungen, damit sie weiter reifen können. Die
Hörbahnen setzen sich aus einer Reihe von Nervensträngen zusammen, die Geräusche vom Ohr zum
Gehirn weiterleiten, wo diese entschlüsselt werden.
Eltern in den ersten Lebensmonaten aufmerksam darauf achten, ob ihr Kind gut hört. Wichtige Anhaltspunkte dafür sind:
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Ebenso wie unsere anderen Sinnesorgane hat das Gehör viele Funktionen. Es warnt vor Gefahr und hilft,
sich im Raum zu orientieren. Mit Hilfe unserer beiden
Ohren erkennen wir, aus welcher Richtung Geräusche
kommen. Das Gehör informiert und ermöglicht es,
Stimmungen aufzunehmen, die mit Worten mitschwingen. Wichtig ist gutes Hören auch für die Entwicklung der Sprache, denn ohne oder mit schlechtem
Gehör lernen Kinder nicht oder nicht ausreichend zu
sprechen. Eltern sollten Hörminderungen ihrer Kinder
deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hörprobleme beeinträchtigen die schulischen Leistungen
und schränken die Berufswahl des
Nachwuchses ein.
Damit die Entwicklung des Kindes
nicht beeinträchtigt wird, ist es
wichtig, dass
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In der 4. bis 6. Lebenswoche sollten Säuglinge bei
plötzlichen lauten Geräuschen erschrecken und sich
bei Zuspruch der Eltern beruhigen.
Im 3. bis 4. Lebensmonat sollten Babys stimmhaft
lachen und brabbeln und die Augen in Richtung der
Schallquelle bewegen.
Säuglinge im 6. bis 7. Lebensmonat sollten erste
zweisilbige „Wörter“ von sich geben, auf Musik
lauschen.
Mit 10 bis 12 Monaten sollten Kinder auf leises Ansprechen aus einem Meter Entfernung reagieren
und Verbote verstehen.
Etwa zum zweiten Geburtstag sollten Kinder Anweisungen befolgen können, die ihnen ins Ohr geflüstert werden.
Wenn Eltern oder andere Bezugspersonen den Verdacht haben, dass das Gehör des Kindes nicht in Ordnung ist, sollte möglichst rasch ein HNO-Arzt aufgesucht werden, damit ein Hörtest durchgeführt werden
kann. In einigen Bundesländern wird bei allen Neugeborenen bereits in der Geburtsklinik ein Hörscreening
durchgeführt. Leider ist diese Früherkennungsuntersuchung noch nicht flächendeckend in Deutschland
eingeführt. Etwa zwei von 1.000 Kindern kommen
hierzulande schwerhörig oder gehörlos zur Welt. Insgesamt leben in Deutschland rund 500.000 Kinder
mit behandlungsbedürftigen Hörminderungen.
Viele Hörprobleme entwickeln sich erst nach der Geburt. Die häufigste Ursache sind chronische Mittelohrentzündungen. Auch einige Kinderkrankheiten wie
Masern, Keuchhusten und Mumps können zu Hörminderungen führen. Gefährlich für das kindliche Gehör
sind zudem laute kurze Knalle wie sie beispielsweise
Silvesterknaller oder Spielzeugpistolen verursachen
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können. Neben dauerhaften, irreversiblen Hörschäden gibt es auch vorübergehende Beeinträchtigungen
des Gehörs wie zum Beispiel ein Paukenerguss.
Stellt der HNO-Arzt bei einem Kind eine bleibende
Hörminderung fest, sollten umgehend Hörgeräte angepasst werden. Ist die Hörfähigkeit schon von Geburt
an beeinträchtigt, sollte das Baby bereits innerhalb
der ersten sechs Lebensmonate Hörgeräte bekommen, damit die Entwicklung des Kleinen nicht beeinträchtigt wird. Die Hörgeräteanpassung lässt man am
besten bei einem speziell für Kinder ausgebildeten
Hörgeräteakustiker durchführen. Für hörgeminderte Kinder ist es entscheidend, dass sie frühzeitig mit
zwei Hörgeräten versorgt werden und diese auch regelmäßig tragen. Kleinkinder, denen mit Hörgeräten
kaum zu helfen ist, können meist mit einem Cochlear
Implant versorgt werden. Dieses künstliche Innenohr
wird mit Hilfe einer Operation hinter dem Ohr unter
die Haut implantiert.
Eltern sollten die Schwerhörigkeit ihrer Kinder akzeptieren und ihnen keinesfalls das Gefühl geben, einen
Makel zu haben. Nur so können auch die Kinder lernen, selbstbewusst mit ihrer Situation umzugehen
und entwickeln keine Minderwertigkeitsgefühle. Ein
Kind lernt nur, mit seiner Hörminderung umzugehen
und seine Hörgeräte anzunehmen, wenn auch seine
Eltern dies tun.
» www.lobby-fuer-das-kind.de
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