Übungen zur Theoretischen Physik II A - SS 2007 H. Kroha, A. Lubatsch http://www.th.physik.uni-bonn.de/tp2 07 Übungsblatt 8 Abgabe am 8. Juni Aufgabe 29: – Rückgabe am 15. Juni Heisenbergdarstellung von Operatoren Diese Aufgabe behandelt die Darstellung eines Operators im Heisenbergbild, im Gegensatz zum bislang benutzten Schrödingerbild, an expliziten Beispielen. Betrachten Sie ein Teilchen mit Masse m und Ladung e, das einem konstanten elektrischen Feld ausgesetzt ist und beschrieben wird durch durch den Hamiltonoperator H= p2 − eEx. 2m 1.) Der Impulsoperator im Schrödingerbild p ist Ihnen wohl bekannt. Berechnen Sie nun −i i den Impulsoperator im Heisenbergbild pH (t) := e ~ Ht p e ~ Ht , d.h. lösen Sie die Gleichung dpH (t) = ~i [H, pH (t)]. (2 P) dt 2.) Berechnen Sie analog den Ortsoperator im Heisenbergbild xH (t). Aufgabe 30: (3 P) Eigenschaften des Propagators – freies Teilchen In der Vorlesung wurde der Propagator, auch als Übergangswahrscheinlichkeitsamplitude bezeichnet, diskutiert. Zum besseren Verständnis einiger seiner Eigenschaften, betrachten Sie p2 zunächst ein freies Teilchen mit Masse m und Hamiltonoperator H = 2m . 1.) Zeigen Sie, daß für den Zeitentwickelungsoperator gilt U (t2, t0 ) = U (t2 , t1 )U (t1 , t0 ), woH(t2 − t0 ) und t1 einen intermediären bei wie in der Vorlesung gilt U (t2 , t0 ) = exp −i ~ Zeitpunkt beschriebt, d.h t0 < t1 < t2 . Erläutern Sie, weshalb diese Eigenschaft nicht nur für freie Teilchen gilt, sondern ebenso für einen allgemeinen Hamiltonoperator der Form p2 H = 2m + V (x) seine Gültigkeit bewahrt. (2 P) 2.) Zeigen Sie, daß für den Propagator im Ortsraum U (x2 , t2 ; x0 , t0 ) = hx2 |U (t2 , t0 )|x0 i folgende Beziehung gilt Z +∞ dx1 U (x2 , t2 ; x1 , t1 )U (x1 , t1 ; x0 , t0 ) U (x2 , t2 ; x0 , t0 ) = −∞ und interpretieren Sie das Ergebnis. Erläutern Sie wiederum weshalb diese Eigenschaft p2 auch für allgemeinen Hamiltonoperator H = 2m + V (x) gilt. (3 P) 3.) Zeigen Sie, daß eine Reflektionsinvarianz gilt: U (x1 , t1 ; x0 , t0 ) = U (−x1 , t1 ; −x0 , t0 ). Hinweis: Benutzen Sie den Paritätsoperator P mit der Wirkung P |xi = | − xi. (3 P) 4.) Zeigen Sie zuletzt, daß folgende Beziehung gilt lim U (x1 , t1 ; x0 , t0 ) = δ(x1 − x0 ). t0 →t1 Interpretieren Sie das Ergebnis und erläutern Sie, weshalb diese Eigenschaft nicht nur für freie Teilchen gilt. (2 P) Aufgabe 31: Eigenschaften des Propagators – Teilchen im konstanten Feld Betrachten Sie ein Teilchen mit Masse m und Ladung e, das einem konstanten elektrischen Feld ausgesetzt ist, und deshalb durch den Hamiltonoperator H= p2 + V (x) 2m mit V (x) = −eEx beschrieben wird. 1.) Betrachten Sie die Wahrscheinlichkeitsamplitude, daß das Teilchen, welches zur Zeit t = t0 den Impuls p(t = t0 ) = p0 hatte, zu einer späteren Zeit t = t1 > t0 den Impuls p(t = t1 ) = p1 habe. Zeigen Sie, daß diese Wahrscheinlichkeitsamplitude Null ist, außer −i −i wenn gilt p1 = p0 + eEt. Hinweis: Beweisen Sie [p, e ~ H(t1 −t0 ) ] = e ~ H(t1 −t0 ) (pH (t) − p) und −i betrachten Sie den Erwartungswert hp1 |[p, e ~ H(t1 −t0 ) ]|p0 i, einmal mit Hilfe der bewiesenen Relation zum anderen durch explizites Berechnen. (4 P) 2.) Gilt für das geladene Teilchen im elektrischen Feld ebenfalls die Beziehung U (x1 , t1 ; x0 , t0 ) = U (−x1 , t1 ; −x0 , t0 ) aus Aufgabe 30.3.)? Wenn nicht, welche Eigenschaft müßte das Potential V (x) des Hamiltonoperators besitzen, damit obige Beziehung dennoch gilt? (4 P) Aufgabe 32: Virialsatz Der bereits aus der klassischen Mechanik bekannte Virialsatz drückt auch in der Quantenmechanik eine allgemeine Beziehung zwischen dem Mittelwert (des Operators) der kinetischen p2 i und dem Potential V aus, nämlich Energie hT i = h 2m 1 dV (x) i, hT i = hx 2 dx wobei die Mittelwerte in Energieeigenzuständen zu berechnen sind. 1.) Beweisen Sie den Virialsatz der Quantenmechanik. Hinweis: Betrachten Sie den Operator d xp, konkret, benutzen Sie dt hxpi = ~i h[H, xp]i, indem Sie zum einen zeigen, daß dieser Ausdruck Null ist, und andererseits den Kommutator explizit berechnen. (4 P) 2.) Der Virialsatz kann Auskunft darüber geben, wie in einem Quantensystem die kinetische und die potentielle Energie “aufgeteilt” sind. Zeigen Sie dies, indem Sie ein Potential der annehmen, und finden Sie den Anteil der Gesamtenergie Form V (x) = Kxn und n ∈ E, der in Form potentieller und kinetischer Energie vorliegt, d.h. zeigen Sie: R hV (x)i 2 = E n+2 hT i n = . E n+2 Hinweis: Die (mittlere) Gesamtenergie E sei E = hT i + hV i. (2 P) 3.) Betrachten Sie nun zwei Beispiele. Zum einen den harmonischen Oszillator (d.h. n = 2) und zum anderen den unendlich tiefen Potentialtopf (d.h. n = ∞). Bestimmen Sie hV E(x)i (3 P) und hTEi und diskutieren Sie das Ergebnis.