Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 1 Aufgabe 1: Abgabe: Mittwoch, 21. 10. 1998 (in der Übung) Seien Xi ⊂ Rni und Yi ⊂ Rmi , i = 1, 2, Teilmengen und fi : Xi → Yi stetige Abbildungen. Dann ist durch ((1 − t)x1 , tx2 , t) 7→ ((1 − t)f1 (x1 ), tf2 (x2 ), t), xi ∈ Xi , 0 ≤ t ≤ 1, eine Abbildung f1 ∗ f2 : X1 ∗ X2 → Y1 ∗ Y2 definiert. Zeigen Sie: (a) Sind Y1 und Y2 beschränkt, so ist f1 ∗ f2 stetig. (b) Sind alle vier Teilmengen beschränkt und f1 , f2 Homöomorphismen, so ist auch f1 ∗ f2 ein Homöomorphismus. (c) Aufgabe 2: Ist die Voraussetzung in (a) notwendig? Zeigen Sie, daß der Join kommutativ und assoziativ ist, d.h. geben Sie Homöomorphismen (a) X ∗ Y → Y ∗ X und (b) X ∗ (Y ∗ Z) → (X ∗ Y ) ∗ Z an. Aufgabe 3: Sei ∆n das Standard-n-Simplex. (a) Finden Sie einen Homöomorphismus e n := {(t1 , . . . , tn ) | 0 ≤ t1 ≤ t2 ≤ · · · ≤ tn ≤ 1} ⊂ Rn . ∆n −→ ∆ (b) Sei Bi das Bild der Abbildung e n+1 −→ ∆ en × I, ϕi : ∆ ? (c) (t1 , . . . , tn+1 ) 7→ (t1 , . . . , t̂i , . . . , tn+1 ; ti ) . e n × I. Zeigen Sie: die Bi liefern eine Triangulierung von ∆ en × ∆ e m. Konstruieren Sie eine Triangulierung von ∆ Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 2 Abgabe: Montag, den 26. 10. 1998 Aufgabe 1: Sei A = {(x, sin( πx )) | x > 0} und B = {(0, y) | − 1 ≤ y ≤ 1}. Zeigen Sie: A ∪ B ist nicht wegzusammenhängend. Aufgabe 2: Zeigen Sie: Die Buchstaben θ und O sind nicht homöomorph. Aufgabe 3: Triangulieren Sie Zylinder und Möbiusband mit möglichst wenigen 2-Simplizes. Aufgabe 4: Seien A ⊂ X ⊂ Rn und i : A ,→ X die Inklusionsabbildung. Eine stetige Abbildung r : X → A heißt Retraktion (und A ein Retrakt von X), wenn r ◦ i = idA ist. Für n > 0 sei Ln die Strecke im R2 , die die Punkte (0, 1/n) und (1, 0) S verbindet, L0 die Strecke von (0, 0) nach (1, 0) und A := n≥0 Ln . Zeigen Sie: A ist kein Retrakt des Einheitsquadrats X = [0, 1] × [0, 1]. (Hinweis: Benutzen Sie den Zwischenwertsatz, um zu einer Abbildung r : X → A mit r ◦ i = idA eine Nullfolge (yn ) zu konstruieren mit r(0, yn ) = (1, 0).) Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 3 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, den 2. 11. 1998 Beweisen Sie folgenden Satz der Analysis II: Sei X ⊂ Rn . Dann sind äquivalent: (i) X ist abgeschlossen und beschränkt; (ii) jede Folge in X hat eine in X konvergente Teilfolge; (iii) sind Ui , i ∈ I, offene Teilmengen des Rn , deren Vereinigung X enthält, so ist X in der Vereinigung endlich vieler Ui enthalten. (Zur Erinnerung: dann heißt X kompakt.) Aufgabe 2: Sei f : X → Y eine stetige bijektive Abbildung zwischen kompakten Teilräumen des Rn . Zeigen Sie: die Umkehrabbildung f −1 : Y → X ist stetig. Aufgabe 3: Finden Sie eine stetige bijektive Abbildung f : X → Y , deren Umkehrung nicht stetig ist. Aufgabe 4: (a) Sei p ein Punkt der Kreisscheibe D2 , der nicht auf dem Rand S1 liegt. Konstruieren Sie eine stetige Retraktion von R2 − {p} auf S1 . (b) Sei f : D2 → R2 eine stetige Abbildung mit f (x) = x für jedes x ∈ S1 . Zeigen Sie, daß jeder Punkt von D2 im Bild von f liegt. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 4 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 9. 11. 1998 Für jedes k ∈ N sei Mk ⊂ R2 wegzusammenhängend. Ferner gelte stets T Mk+1 ⊂ Mk . Ist dann M := k Mk ebenfalls wegzusammenhängend? Geben Sie einen Beweis oder ein Gegenbeispiel. Aufgabe 2: Sei K ⊂ R2 eine geschlossene Jordan-Kurve, p ∈ R2 − K. Beweisen Sie: (a) Sind f, g : S1 → K Homöomorphismen, so stimmen die Umlaufzahlen von f und g um p bis auf das Vorzeichen überein. (Damit ist also die Umlaufzahl von K um p “ bis auf ein Vorzeichen ” wohldefiniert.) (b) Sei K polygonal. Dann liegt p genau dann im Inneren (bzw. Äußeren) von K, wenn die Umlaufzahl von K um p gleich ±1 (bzw. 0) ist. (Hinweis: Vereinfachen Sie zunächst die geometrische Situation.) Aufgabe 3: Seien f und g stetige Abbildungen S1 → S1 mit grad(f ) = grad(g). Zeigen Sie: Es gibt eine stetige Abbildung H : S1 × I → S1 mit H(x, 0) = f (x) und H(x, 1) = g(x) für alle x ∈ S1 . Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 5 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 16. 11. 1998 Seien K1 , K2 , K3 ⊂ S2 abgeschlossene Mengen, die S2 überdecken. Zeigen Sie: Eines der Ki enthält ein Paar von Antipodenpunkten. (Hinweis: Betrachten Sie die Abstandsfunktionen zu Ki und benutzen Sie den Satz von Borsuk-Ulam.) Aufgabe 2: Auf X = R seien folgende Familien von Teilmengen definiert: Tδ := P(X) , Ta := {O ⊂ X | X − O ist abzählbar} ∪ {∅} Tk := {∅, X} , Te := {O ⊂ X | X − O ist endlich} ∪ {∅} . Zeigen Sie: Diese Familien sind Topologien auf X, und die Abbildungen id id id (X, Tδ ) −→ (X, Ta ) −→ (X, Te ) −→ (X, Tk ) sind stetig und bijektiv, aber keine Homöomorphismen. Aufgabe 3: Sei jedem Element x der Menge X eine nicht leere Familie Ux von Teilmengen zugeordnet. Dann gibt es genau dann eine Topologie T auf X, so daß Ux jeweils die Familie der Umgebungen von x bezüglich der Topologie T ist, wenn gilt: 1. U ∈ Ux ⇒ x ∈ U ; 2. U1 , U2 ∈ Ux ⇒ U1 ∩ U2 ∈ Ux ; 3. U ∈ Ux , V ⊃ U ⇒ V ∈ Ux ; 4. Aufgabe 4: ist U ∈ Ux , so gibt es ein V ∈ Ux für das gilt: y ∈ V ⇒ U ∈ Uy . Sei X eine Menge und sei jeder Teilmenge M ⊂ X eine Teilmenge K(M ) ⊂ X zugeordnet. Dann gibt es genau dann eine Topologie T auf X, so daß K(M ) für jedes M der offene Kern von M bezüglich der Topologie T ist, wenn K die folgenden Eigenschaften hat: 1. K(M ) ⊂ M und K(X) = X; 2. K(K(M )) = K(M ); 3. K(M1 ∩ M2 ) = K(M1 ) ∩ K(M2 ). Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 6 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 23. 11. 1998 Ein Filter G auf X heißt Ultrafilter, wenn es keinen Filter auf X gibt, der echt feiner ist als G. Zeigen Sie: (a) Sei G Ultrafilter auf X. Sind A, B ⊂ X mit A ∪ B ∈ G, so ist A ∈ G oder B ∈ G. (b) Ein Filter G ist genau dann Ultrafilter, wenn für jede Teilmenge A ⊂ X gilt: A ∈ G oder (X − A) ∈ G. (c) Sei G Ultrafilter auf X und Fix(G) = G∈G G. Ist Fix(G) 6= ∅, so ist G ein trivialer Ultrafilter Fp = {F ⊂ X | p ∈ F } für ein p ∈ X. T (d) Ist F Filter auf X, so gibt es einen Ultrafilter G auf X mit F ⊂ G. Aufgabe 2: Seien X, Y topologische Räume. Für A ⊂ X und B ⊂ Y betrachten wir A × B als Teilraum von X × Y . Zeigen Sie: (a) A × B = A × B (b) (A × B)o = Ao × B o (c) Aufgabe 3: Es sei Rand(M ) = M − M o . Dann gilt: Rand(A × B) = Rand(A) × B ∪ A × Rand(B) . Seien Xi , i ∈ I, topologische Räume. Für Ai ⊂ Xi werde Q von Xi betrachtet. Zeigen Sie: (a) Q (b) ( (c) Aufgabe 4: Ai = Q Q Ai )o ⊂ Q Ai als Teilraum Ai Q Aoi Geben Sie ein Beispiel dafür, daß in (b) die Inklusion strikt sein kann. Seien X, Y topologische Räume, A ⊂ X ein Teilraum und f : X → Y eine Quotientenabbildung. Bezeichne T 0 die Teilraumtopologie auf B := f (A) ⊂ Y und T 00 die Quotiententopologie auf B bezüglich f |A . Zeigen Sie: (a) T 00 ist feiner als T 0 . √ (b) Sei X = R2 , Y = S1 × S1 , A = {(t, t 2) | t ∈ R} und f : X → Y gegeben durch f (t1 , t2 ) = (Exp(t1 ), Exp(t2 )). Dann ist T 0 6= T 00 . Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 7 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 30. 11. 1998 Sei X ein topologischer Raum, der folgende Eigenschaft besitzt. (U2 ): Sind p, q ∈ X verschieden, so gibt es eine stetige Funktion f : X → I mit f (p) = 0 und f (q) = 1. Zeigen Sie: X erfüllt auch (T0 ), (T1 ), (T2 ) und (T2.5 ). Aufgabe 2: Eine Teilmenge A eines topologischen Raumes X heißt dicht in X, falls ihr Abschluß ganz X ist. Zeigen Sie: (a) A ist genau dann dicht in X, wenn A mit jeder nichtleeren offenen Teilmenge von X einen nichtleeren Schnitt hat. (b) Qn ist dicht in Rn . (c) Sei Y ein (T2 )-Raum. Zwei stetige Abbildungen f : X → Y , die auf einer dichten Teilmenge von X übereinstimmen, sind gleich. Aufgabe 3: Zeigen Sie: Eine abgeschlossene Teilmenge eines (T4 )-Raums ist wieder (T4 ). Aufgabe 4: Sei i ∈ {0, 1, 2, 2.5, 3}, und die Räume Xk , k ∈ K, seien (Ti )-Räume. Dann Q ist auch X = k∈K Xk ein (Ti )-Raum. Aufgabe 5: Sei R = (R, T ), wobei die Topologie T von allen Intervallen [a, b[, a < b, erzeugt wird. Zeigen Sie: R ist (Ti )-Raum für i ∈ {0, 1, 2, 2.5, 3, 4}. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 8 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 7. 12. 1998 Seien A, B Teilmengen eines topologischen Raums X. Zeigen Sie: (a) Sind A und B abgeschlossen in X und sind A ∪ B sowie A ∩ B zusammenhängend, so sind auch A und B zusammenhängend. (b) Sind A und B zusammenhängend und ist A ∩ B nicht leer, so ist A ∪ B zusammenhängend. Aufgabe 2: Seien X, Y zusammenhängende topologische Räume und A ⊂ X, B ⊂ Y echte Teilmengen. Zeigen Sie: X × Y − A × B ist zusammenhängend. Aufgabe 3: (a) Sei X ein Hausdorff-Raum, so daß jeder Teilraum von X kompakt ist. Zeigen Sie: X ist endlich. (b) Stimmt das auch, wenn X nicht hausdorffsch ist? Aufgabe 4: Sei S eine Subbasis der Topologie von X. Zeigen Sie: X ist genau dann kompakt, wenn jede offene Überdeckung durch Elemente von S eine endliche Teilüberdeckung hat. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 9 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 14. 12. 1998 (a) Sei X ein Hausdorff-Raum. Dann sind äquivalent: (1) (2) (3) (4) jeder Punkt hat eine kompakte Umgebung, jeder Punkt hat eine kompakte abgeschlossene Umgebung; jede Umgebung eines Punktes enthält eine kompakte Umgebung; jede Umgebung eines Punktes enthält eine kompakte abgeschlossene Umgebung. (b) Welche Beziehungen bestehen zwischen den Bedingungen (1)–(4), wenn X nicht hausdorffsch ist? Aufgabe 2: Sei R eine offene Äquivalenzrelation auf dem lokal-kompakten HausdorffRaum X. Zeigen Sie, daß X/R wieder lokal-kompakt ist. Aufgabe 3: Auf Q (mit der Standard-Topologie) sei die Äquivalenzrelation R definiert durch xRy ⇔ (x, y ∈ Z oder x = y). Definiere auf Q × Q die Äquivalenzrelation S durch id × R, d.h. (x1 , x2 )S(y1 , y2 ) ⇔ x1 = y1 und x2 Ry2 . Zeigen Sie: (a) R ist abgeschlossen. (b) Die kanonische Abbildung ϕ : (Q × Q)/S −→ Q × (Q/R) ist stetig und bijektiv. (c) ϕ ist kein Homöomorphismus. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 10 Abgabe: Montag, 11. 1. 1999 Aufgabe 1: Sei Sn ⊂ Rn+1 die Standard-Sphäre. Für i < n sei Si ⊂ Sn die Untersphäre, die man durch Nullsetzen der letzten n − i Koordinaten erhält. Zeigen Sie: Sn − Si ist homöomorph zu Sn−i−1 × Ei+1 . Aufgabe 2: Sei G eine Gruppe von Homöomorphismen eines Raumes X (mit der Komposition von Abbildungen als Gruppenoperation). Definiere eine Äquivalenzrelation R auf X durch (x, y) ∈ R ⇔ es gibt ein g ∈ G mit g(x) = y . Zeigen Sie, daß R eine offene Äquivalenzrelation ist. Aufgabe 3: Zeigen Sie: RP1 ∼ = S1 und CP1 ∼ = S2 . Aufgabe 4: Sei X ein kompakter Hausdorff-Raum und Y ein metrischer Raum. Zeigen Sie: (a) Die Menge C(X, Y ) der stetigen Abbildungen von X nach Y ist in kanonischer Weise ein metrischer Raum. (b) Für eine kompakte Teilmenge K ⊂ X und eine offene Teilmenge U ⊂ Y sei CK,U := {f ∈ C(X, Y ) | f (K) ⊂ U } . Zeigen Sie: Die Mengen der Form CK,U bilden eine Subbasis der metrischen Topologie von C(X, Y ). Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 11 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 18. 1. 1999 Sei X := S1 × S1 mit dem Basispunkt (1, 1) versehen. Berechnen Sie die von den folgenden stetigen Abbildungen induzierten Homomorphismen von Fundamentalgruppen: (a) i1 , i2 : S1 → X mit i1 (z) = (z, 1) und i2 (z) = (1, z), (b) µ : X → S1 mit µ(z1 , z2 ) = z1 · z2 , (c) ∆ : S1 → X mit ∆(z) = (z, z), (d) fm,n : X → S1 mit fm,n (z1 , z2 ) = z1m · z2n (für m, n ∈ Z). Aufgabe 2: e : I → S2 durch ω e (t) = cos(πt) · e1 + sin(πt) · e2 definiert. Sei p : S2 → Sei ω 2 e . Zeigen Sie, daß ω eine Schleife in RP2 RP die Projektion und ω := p ◦ ω ist und daß ω ∗ ω nullhomotop ist. Aufgabe 3: Sei X ein Raum, so daß jede stetige Abbildung f : S1 → X nullhomotop ist. Zeigen Sie, daß π1 (X, x0 ) = 0 ist (für jeden Basispunkt x0 ). Aufgabe 4: Die Gruppe G sei von den Elementen a, b erzeugt mit den definierenden Relationen ab2 = b3 a und ba2 = a3 b. Zeigen Sie, daß G nur aus einem Element besteht. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 12 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 25. 1. 1999 Sei S = {(x, y, 0) ∈ R3 | x2 + y 2 = 12 }. Zeigen Sie, daß R3 − S zu S1 ∨ S2 homotopieäquivalent ist. (Hinweis: Sei J = {(0, 0, z) ∈ R3 | |z| ≤ 1}. Zeigen Sie zunächst, daß R3 −S zu J ∪ S2 homotopieäquivalent ist.) Aufgabe 2: Seien A und Y Unterräume von X und Z ⊂ Y mit Y ∩ A ⊂ Z. Zeigen Sie: Ist Y ∪ A starker Deformationsretrakt von X und Z starker Deformationsretrakt von Y , so ist Z ∪ A starker Deformationsretrakt von X. Aufgabe 3: Bezeichne ∆nm das m-Skelett des Standard-n-Simplex ∆n . Sei X = ∆n × I und A = ∆n × {0} ∪ ∆nm × I. Zeigen Sie: A ist starker Deformationsretrakt von X. Aufgabe 4: Sei X ein endliches simpliziales Polyeder und A ein simpliziales Unterpolyeder von X. Zeigen Sie: X × I hat X × {0} ∪ A × I als starken Deformationsretrakt. Übungen zur Topologie I WS 98/99 Blatt 13 Aufgabe 1: Abgabe: Montag, 1. 2. 1999 (a) Sei Y ⊂ Rn und seien f, g : X → Y stetig. Zeigen Sie: Liegt für jedes x ∈ X die Strecke von f (x) nach g(x) in Y , so ist f ' g. (b) Seien f, g : X → Sn−1 zwei stetige Abbildungen mit f (x) 6= −g(x) für jedes x ∈ X. Zeigen Sie, daß dann f und g homotop sind. Aufgabe 2: Für einen punktierten Raum (X, x0 ) sei (CX, ∗) := (X ∧ I, ∗) der reduzierte Kegel von X. Die Abbildung i : (X, x0 ) → (CX, ∗), i(x) = [x, 1], ist ein Homöomorphismus von X auf Bild(i). Zeigen Sie: Eine stetige Abbildung f : (X, x0 ) → (Y, y0 ) ist genau dann punktiert nullhomotop, wenn es eine stetige Erweiterung von f auf (CX, ∗) gibt, d.h. eine stetige Abbildung g : (CX, ∗) → (Y, y0 ) mit g ◦ i = f . Aufgabe 3: Sei f : Sn−1 → X eine stetige Abbildung punktierter Räume. (a) Definieren Sie die reduzierte Einhängung S̃(f ) : Sn → X ∧ S1 von f . (b) Zeigen Sie: S̃ induziert einen Homomorphismus S̃ : πn−1 (X) → πn (X ∧ S1 ) . (vgl. Ossa, Topologie, 3.3.5 und 3.3.6)