Kapitel IV Wärmelehre und Thermodynamik ctd.

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Kapitel IV
Wärmelehre und Thermodynamik
ctd.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
j)
Definitionen
Temperatur
Wärme und Wärmekapazität
Das ideale Gas – mikroskopisch
Das idealeGas - makroskopisch
Das reale Gas / Phasenübergänge
Dampf, Diffusion
Hauptsätze und Kreisprozesse
Lösungen und Osmose
Wärmeübertragung – Strahlung, Leitung,
Konvektion
g) Dampf, Diffusion
i) Dampfdruck über reiner Flüssigkeit
Flüssigkeit im Gleichgewicht mit ihrem
Dampf Gleichgewichtsdampfdruck
Falls Mischung Dampf / Luft: Dampfdruck
entspr. Partialdruck
Über jeder Flüssigkeitsoberfläche in einem
geschlossenen Gefäß stellt sich bestimmter
Dampfdruck ein Gleichgewichtsdampfdruck,
SättigungsDD ps
Wasser:
Clausius-Clapeyrongleichung (für kleine ΔT)
Differentialglg:
dp s ΔH V ,mol dT
=
ps
R
T2
Hv,mol Verdampfungsenthalpie
40.59 kJ/mol
R Gaskonstante, T1, T2 Temperatur
bzw. für kleine ΔT:
p(T1 ) − H v ,mol ⎛ 1 1 ⎞
⎜⎜ − ⎟⎟
=
ln
p(T2 )
R ⎝ T2 T1 ⎠
T < 0 °C:
Sätt.DD
über Eis kleiner als
über Wasser
Dampfstrom
v. flüss. Wasser
zu Eis
T < 0 °C:
Eis sublimiert,
aber langsam
http://clem.mscd.edu/~wagnerri/Intro/AhrEM30405.jpg
ii) Relative Feuchte
absolute Feuchte ρw: Wasserdampfgehalt in
g/m³
Sättigungsmenge ρs: maximal möglicher
W.D. Gehalt (bei T)
ρw
Relative Feuchte f:
f=
*100
[f] = %
ρs
pw
*100
f=
Dichte ρ ∝ Druck p
ps
pw, ps: aktueller bzw. Sättigungs-dampfdruck
von Wasser
Dichte ρs von gesättigtem Wasserdampf in g/m³
T °C 0
5
4,85 6,54
ρs
10
15
20
25
30
35
40
9,20
12,78 17,53 23,76 31,82 42,18 55,34
Praxis:
Befeuchter / Entfeuchter
Aber: Qv = 2260 kJ/kg
Verdunstungskälte, „Klimaanlage“, Energieeffizienz
Quelle: Wikipedia
iii) Diffusion
• Gleiche Molekülsorte, untersch.
Konzentration
• Unterschiedliche Moleküle
Moleküle immer in Bewegung
Hohe Konz.
Niedrige Konz.
Nettofluss von hoch zu niedrig
z. B. • Gasaustausch in Lungenbläschen
CO2 gegen O2
• Ausbreitung von Schadstoffen in ruhender Luft
• Fluss von Molekülen (oder Partikeln) von Ort
hoher Konzentration zu Ort niedriger
Konzentration
• notwendig: Konzentrationsgradient
• Ann: x-Richtung
grad c =
dc
dx
1. Fick‘sches Gesetz (konst. Gradient):
r
dc
J = −D
dx
r
J = − D grad c
J Fluss (Anzahl / (Zeit * Fläche))
D Diffusionskoeffizient [m²/sek]
c Konzentration
dx kleine Wegstrecke
Für Selbstdiffusion von Gasen:
1
2 1
kT
D = vλ =
3
3 nd m ² π³m
v mittl. Molekülgeschwindigkeit
λ mitt. Freie Weglänge
n Anzahlkonzentration
dm Moleküldurchmesser
m Molekülmasse
Luft, 0°C: D = 1.76 10-5 m²/sek
2. Fick‘sches Gesetz (Diffusionsgleichung)
z. B. Freisetzung von best. Menge Stoff
zu best. Zeit t, wie ändert sich Konz.?
r
∂c
= −divJ = D div grad c = Δc Δ Laplace Op.
∂t
pvcdrom.pveducation.org
Gasmolekül
x(t3)
x(t1)
x(t2)
Staubpartikel
schulen.eduhi.at/.../brownsche_bewegung.htm
iv) Brown‘sche Bewegung
Robert Brown, 1827 (eig. schon früher bekannt)
Einstein 1905: Zitterbewegung durch
Molekülstöße, berechnet „mittl.
Verschiebungsquadrat“
Perrin 1908: misst genau nach
„Beweis“ für „Molekülhypothese“
Originalzeichnung Perrin,
Wikipedia; d=0.53 µm, Δt = 30 s, Gitter 3.4 µm
Annahmen:
• Partikel „Riesenmolekül“
• im TD Gleichgewicht mit Gas
3kT
m Masse des Partikels
v th =
= v2
m
k Boltzmannkonst.
T Temperatur
3
E kin = kT
vth mittlere therm. Geschw.
2
• sehr kurze Zeit zwischen Stößen
OH
Mittl. Verschiebungsquadrat x²
x 2 = 2Dt
D = kT ⋅ B
kT
D=
3πηd
η Zähigkeit Gas
d Partikeldurchmesser
B Beweglichkeit (Geschw.
pro Kraft)
t Zeit
D Diffusionskoeff.
[D] = m²/sek
Einstein, Smoluchowski
g) Hauptsätze und Kreisprozesse
1. Hauptsatz:
Energiesatz
2. Hauptsatz:
Entropiesatz
3. Hauptsatz:
absoluter Nullpunkt
0-ter Hauptsatz: es gibt Temperatur
Definitionen für dieses Kapitel:
• Reservoir: großes System, Temperatur bleibt
konstant, auch wenn Wärme zu/abgeführt wird
(z. B. „Umgebung“, „Universum“,
Wärmespeicher)
Zustandsänderung kann sein:
• Quasistatisch: System immer im TD
Gleichgewicht, d.h. Z.Ä. sehr langsam
• Reversibel: umkehrbar, System kehrt zu
Ausgangszustand zurück
„Thermodynamik“
mechanische Wirkung von Wärme
Theorie der Dampfmaschinen
Praktisch wichtige Fragen:
1) was „passiert“ mit der Wärme, die ein System
aufnimmt? Antwort durch 1. Hauptsatz
2) Wie viel Arbeit kann aus best. Menge von
Wärme gewonnen werden? (d.h. wie groß ist der
Wirkungsgrad?) Kreisprozesse
(bzw. 2. HS Entropie)
i) Erster Hauptsatz der Thermodynamik
1. Hauptsatz
dU = δQ + δW
Q Wärme
U Innere Energie
W Arbeit
Achtung Vorzeichen:
Alles, was ins System geht, positiv
Alles was hinausgeht, negativ
(vom Syst. geleistete Arbeit: negativ, am System geleistete
Arbeit: positiv)
Verbale Formulierungen vom 1. Hauptsatz:
• Wärme ist eine Form von Energie
(siehe Def. Wärme)
• „Es gibt kein Perpetuum Mobile erster Art“
(PM 1. Art: eine Maschine, die Energie „aus
dem Nichts“ gewinnt)
Einschub: Enthalpie
1. HS: dU = δQ + δW
Volumsarbeit eines Gases: δW = +/- pdV
Ann: konstanter Druck, Gas leistet
Ausdehnungsarbeit, dh. δW = - pdV
δQ = dU + pdV
Def: H = U + pV Enthalpie [J]
dH = dU + pdV + Vdp;
Vdp = 0 für p=const.
dH = dU + pdV = δQ (bei p=const)
Frage 1: was „passiert“ mit der Wärme, die
ein System aufnimmt?
Betrachte Zustandsänderungen
• Isochor
• Isobar
• Isotherm
• adiabatisch
ii) 1. Hauptsatz und Zustandsänderungen
• Isochor
V = const, dV = 0
1. HS:
dU = δQ
System erwärmt sich, gesamtes δQ in
Erwärmung
Messung: δQ = cv,mol n dT
dU = cv,mol n dT
c v ,mol
1 ∂U
=
n ∂T
V = const
cV,mol spezifische Wärme
bei V = const
n
Molzahl
• Isobar
p = const, dp = 0;
z. B. im Labor
1. HS: δQ = dU +p dV
Messung: δQ = cp,mol n dT;
Def.:
H = U + pV, „Enthalpie“
dH = dU + p dV
dH = δQ = cp,mol n dT
c p ,mol
1 ∂H
=
n ∂T
p = const
cp,mol Spezifische Wärme bei p = const.
System erwärmt sich und dehnt sich aus
• isotherm
T = const, dT = 0
δQ = dU +pdV
U = f/2 nRT
dU = f/2 nR dT = 0, da dT=0
dU = 0
δQ = pdV
1. HS:
Kin. Gastheorie:
gesamte zugeführte Wärme geht in
Ausdehnungsarbeit
Und wenn keine Wärme zugeführt wird?
d.h. δQ = 0
• adiabatisch
…. OH
TV
Tp
κ −1
κ −1
κ
κ
= const
= const
pV = const
Poissongleichungen
Adiabatengleichungen
κ Adiabatenkoeffizient
Frage 2: Wie viel Arbeit kann aus best.
Menge von Wärme gewonnen werden? (d.h.
wie groß ist der Wirkungsgrad?)
Makroskopische Betrachtung
der Art der Maschine ab
hängt von
iii) Carnot‘scher Kreisprozess
Idealisierte Dampfmaschine
Wärme wird zugeführt, System leistet
Arbeit
Quasistatisch nur Gleichgewichtszustände
Reversibel System kehrt in
Ausgangszustand zurück
Keinerlei Reibungsverluste
(Zylinder/Kolben/Umgebungsluft)
Frage: Wieviel Arbeit kann aus best.
Wärmemenge gewonnen werden?
Indikatordiagramm
1
Weg 1
Weg 2
Weg 3
W = C∫ p ⋅dV
2
W entspricht Fläche unter Weg-kurve
Arbeit abhängig vom Weg
Arbeit keine Zustandsgröße
Reversibler Prozess:
System geht in Ausgangszustand zurück
„dummer Prozess“:
Expansion: W gewonnen
Kompression: W wieder
weg
Auch bei reversibel
quasistatisch keine Arbeit
zu gewinnen
Brauche Fläche > 0 im Indikatordiagramm
Weg bei Expansion anderer als bei
Kompression
Fläche soll möglichst groß sein
viel Arbeit pro Zyklus gewonnen
(Reibungsverluste prop. Zahl der
Zyklen)
Erinnerung: Adiabaten steiler als Isothermen
(System kühlt bei ad. Exp. ab)
http://www.chemistrydaily.com/chemistry/up
load/thumb/e/ec/341px-Adiabatic.png
Carnot-Prozess
Quelle: Wikipedia
1
2
3
4
2 isotherme Exp.
3 adiabatische Exp.
4 isotherme Kompr.
1 adiabatische Kompr.
1
2 isotherm
QH
2
3 adiabatisch
V1
V2
„heiß“
3
4 isotherm
4
Qk
V3
„kalt“
V4
1 adiabat.
Wichtig: Wirkungsgrad η einer Maschine
entnehme Wärme ΔQH aus „heißem“ Reservoir H
Maschine leistet Arbeit ΔW und gibt Wärme ΔQK an
„kaltes“ Reservoir K ab (hier: immer Betrag)
η=
ΔW
ΔQ H
ΔQ H − ΔQ K
ΔQ K
η=
= 1−
ΔQ H
ΔQ H
ΔQ K TK
=
ΔQ H TH
TK
η = 1−
<1
TH
TH Temp. „heiß“
TK Temp. „kalt“
η groß für TK
ΤΗ
klein
groß
Wichtig: η < 1 für TK >0 !
Clausius‘scher Satz:
Es gibt keine zwischen einem warmen und
einem kalten Reservoir arbeitende
Maschine, deren Wirkungsgrad größer ist
als der Wirkungsgrad des Carnotprozesses
Realistische Zeichnung: … OH
Ganz winzige Fläche
Ganz wenig Arbeit pro Zyklus
Wird für reale Maschinen nie verwendet
(Reibungsverluste….)
Hat maximal möglichen Wirkungsgrad
„maximum efficiency“
ist sehr ineffektive Maschine ☺
iv) Andere Kreisprozesse
Besser:
Druck „in Grenzen“ halten
Fläche im Indikatordiagramm
größer
Früher: Energieträger v. a. Kohle
Heute: andere Energieträger (Sonnenenergie,
Kernenergie, Gas, Kerosin, Benzin, Diesel,
Biogas…..)
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