Hebräer 11,8-10 4-17 Lebensführung aus Glauben! 46. Jahrgang Wahres Gottvertrauen! „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ Der Glaube zum rechten Handeln in unserm Lebensalltag muss sich immer auf die Zusagen und Möglichkeiten Gottes stützen. Abraham wurde „Vater des Glaubens“ genannt (Röm.4,11), weil sein Vertrauen in Gottes Wort so stark war, dass er es nicht nur für sein zeitliches Leben in Anspruch nahm, sondern auch den befreienden Segen für das Leben danach erkannte. Im Glauben sah er weiter bis zur zugesagten Erlösung von Sünde und Tod durch Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Im Gespräch mit religiösen Vertretern Israels bezeugte Jesus diesen Glauben Abrahams, auf den sie sich in ihrem Handeln beriefen. Die Pharisäer glaubten aber weder an den Erlöser noch daran, dass sie Sünder seien und Erlösung nötig hätten. Weil sie sich aber auf ihren Stammvater Abraham beriefen, dessen Nachfolger sie sein wollten, sagte Jesus zu ihnen (Joh.8,56): „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich“. Jesus gab ihnen die Möglichkeit, ihren wirklichen Glaubensstand zu überdenken und zu erkennen, dass der Erlöser von Sünde und Tod unter ihnen ist und seine Hilfe zum wahren Leben in Heiligkeit anbietet. Nur durch Sein stellvertretendes Sühneopfer am Kreuz würden sie das Leben der Heiligkeit zur Ewigkeit erlangen. Selbstprüfung Als Christen in heutiger Zeit sollen wir uns auch prüfend fragen, ob unser Glaube noch bis zu den Möglichkeiten Gottes für unser Leben durchschaut und Seine Hilfe zulassen. Jesus Christus, der durch sein Kreuz die Vollmacht zum Leben im Frieden mit Gott bewirkt hat, will uns den Glaubensblick für das Vertrauen in seine Führung schenken. Der Ruf Jesu am Kreuz „Es ist vollbracht“ machte deutlich, dass die Zusage Gottes, sich der Lebensführung aller Menschen anzunehmen, eingelöst worden ist. Nun kann sich jeder im Glauben unter die Führung des heiligen Geistes zum ewigen Leben ziehen lassen. Glaubensgehorsam Abrahams Glaube an Gottes Verheißungen, weckte in ihm ein tiefes Vertrauen darin, dass alles, was Gott verspricht, in Erfüllung gehen würde. Solches Vertrauen in Gottes Wort bewirkte zugleich das Verlangen, im Gehorsam darauf einzugehen. Es heißt im Hebräerbrief (Hebr.11,8): „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme“. Vertrauen in das geoffenbarte Wort des Schöpfers aller Dinge ließ Abraham zu einem Lebenszeugnis der Führung Gottes werden. Vertrauender Glaube zögert nicht, auf das leitende Gotteswort einzugehen. Abraham hörte und tat, was ihm gesagt wurde (1.Mo.12,1.4): „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte“. Gott der Herr konnte Abrahams Herz bewegen, den guten Segensweg für sich, seine Familie und die Mitmenschen kennenzulernen. Auch wir sollen von Gott mit der richtigen Leitung zum Segen für den Nächsten beschenkt werden. Jesus Christus erklärte (Joh.16,13a): „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten“. Wir dürfen wie Abraham zugeben, Gottes Anweisungen nicht immer verstehen zu können, aber durch Glauben soll bei uns festbleiben, dass Sein Wort hält, was es verspricht. Es genügt also zu vertrauen, dass Seine Führungen immer richtig sind und sie zum Ziel der himmlischen Herrlichkeit leiten. Segenserwartung Sicher konnte Abraham zunächst die Aufforderung Gottes, die angestammte Heimat zu verlassen und in einem anderen Land neu anzufangen, auch nicht nachvollziehen. Dennoch machte er sich auf den Weg in ein unbekanntes Land. Er wurde durch die Führung Gottes nicht enttäuscht. Alles wurde gut. – In gleicher Weise gab der Sohn Gottes seinen Jüngern das Gebot, in allem dem himmlischen Vater zu vertrauen und dem Sorgengeist keinen Raum zu geben. Jesus lud ein, sich in jeder Lebenslage im Gebet dem liebenden Vater im Himmel zuzuwenden und sprach (Mt.6,25.33): „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? … Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“. Gott löst seine zugesagten Segnungen ein. Abraham verhieß Er (1.Mo.12,2): „Ich will dich segnen und …. du sollst ein Segen sein“. So geschah es für alle Gläubigen bis auf den heutigen Tag. Die Liederdichteren Dora Rappard machte auch ihre Erfahrung mit den festen Zusagen Gottes für das tägliche Leben: lie aus der Hand des Königs von Elam, Kedor-Laomor, zu befreien, der sie aus Sodom gefangen in die Sklaverei führen wollte (1.Mo.14,14-16); Auch erlebte Abraham das große Wunder, im Alter von 100 Jahren und seine Frau Sarah 90 Jahre alt, noch einen Sohn zu empfangen (1.Mo.21,1-3). Es war Isaak, der Sohn der Verheißung, dessen Sohn Jakob Vater der zwölf Stammessöhne des Volkes Israel wurde. Aus diesem Volk sollte der verheißene Messias kommen, und er kam auch zu unser aller Erlösung. Jesus brachte das Evangelium für alle Nationen. Was für ein großer Segen für die Welt durch den gläubigen Abraham. Hast du eine Sorgenlast, die dir raubet Fried und Rast: Jesu Herz dir offen steht, mach aus Sorgen ein Gebet!“ Was dein Herze auch bewegt, ob sich Schmerz, ob Freude regt: flieh zu Jesus früh und spät, mach aus allem ein Gebet! Segensauswirkung Abrahams Gehorsam, den Weg in ein fremdes Land anzutreten, wurde nie enttäuscht, denn er erlebte buchstäblich die Hilfe und Bewahrung Gottes auf diesem Glaubensweg. Der mächtige Pharao in Ägypten musste Abrahams Frau Sarah wieder freigeben, nachdem er sie schon in seinem Harem aufgenommen hatte (1.Mo.12,14-20). Abraham erhielt auch von Gott die Vollmacht, siegreich seinen Neffen Lot und dessen Fami- Geheiligte Absonderung Abrahams Vertrauen in Gottes Wort ließ die Absonderung vom Wesen dieser Welt zu. Er musste nicht mehr wie die Gottlosen vorteilsuchend eine vermeintliche Lebenssicherheit erstreben. Er blieb beständig auf Gottes Seite, der ihn recht führte und versorgte. Gottes Segnungen waren ihm wichtiger als die Güter dieser Welt. Obwohl er im chaldäischen Ur und im syrischen Haran feste Häuser mit seiner Familie bewohnte, heißt es (Hebr.11,9): „Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung“. Er wollte immer auf der göttlichen Spur des Segens bleiben. Als Gläubige an Jesus Christus soll auch unser Vertrauen in die Führung Gottes so groß sein, dass wir gerne abgesondert vom Wesen dieser Welt in das Wesen der Liebe Jesu verändert werden wollen. Nur so können wir zum einladenden Segen für unsere Mitmenschen werden, die auch zum Glauben an Gottes Heil in Jesus Christus durchdringen sollen. Alle sind von Gott geliebt, denn Er wünscht, „dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Die Wahrheit lautet: „Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus“ (1.Tim.2,4-5). Das abgesonderte Leben Abrahams für Gott war dazu bestimmt, allen Nationen eine göttliche Segenshilfe zu werden, denn ihm wurde gesagt (1.Mo.12,2-3): „Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, ... und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden“. In solchen Verheißungen erkennen wir Gottes Liebe, allen Gläubigen ein wegweisendes Leben zum Heil anderer Menschen zu schenken. Darum lautet der Auftrag Jesu für seine Nachfolger (Lk.10,9): „Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen“. Ewige Heimat Der vertrauende Glaube in Gottes Wort wirkte Hoffnung auf das Ziel der ewigen Ruhe in Abraham, wie gesagt (Hebr. 11,10): „Er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“. der eigentlichen Heimat im Himmel war. In gleicher Weise machte auch der Apostel Paulus die Sehnsucht aller wahren gläubigen Christen deutlich und schrieb im Brief an die Gemeinde zu Philippi (Phil.3,20-21): „Unser Bürgerrecht ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“. Der Apostel machte deutlich, dass wir durch Jesus Christus eine feste Heimstatt im Himmel bekommen haben, von deren Herrlichkeit wir schon auf Erden mit Sehnsucht im heiligen Geist angetan sein dürfen. Wir können im Blick auf das Zukünftige bekennen, nur Gäste und Fremdlinge für eine kurze Zeit auf dieser Erde zu sein. Freiheit des Glaubens Jesus Christus kam in unsere Welt, um die Werke des Teufels zu zerstören (1.Joh.3,8). Er will allen durch Sündenvergebung die Gewissheit schenken, in Ewigkeit Ihm anzugehören und nach der Erdenzeit in sein ewiges Reich aufgenommen zu werden. Wir sollen frei von Zukunftsängsten sein und in der Zuversicht auf das ewige Leben fest bleiben. Jesus Christus versprach deshalb seinen Nachfolgern, die durch ihn dem himmlischen Vater glaubend vertrauen (Joh.14,13): „Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn“. Gott will segnender Helfer denen sein, die Ihm vertrauen und auf Sein Wort hin handeln wollen. Jesus sagt zu denen, die noch zögerlich dem Glauben an Gottes sichere Führung gegenüber stehen (Joh.20,29): „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ Abraham verhielt sich wie ein Gast auf Erden, dessen Sehnsucht die Einnahme Wolfgang Schmidt Evangelische Berliner Schriften-Mission Ruhlebener Str. 9 · 13597 Berlin · Tel.: (0 30) 3 32 42 52 · eMail: [email protected] Bankverbindung: Postbank Berlin IBAN: DE76 1001 0010 0463 2641 03 · BIC: PBNKDEFF