Josef Koncz

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Aus der Abteilung für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin
der Medizinischen Hochschule Hannover
Josef Koncz
(1916 – 1988)
Sein Leben und sein Werk
Inauguraldissertation
zur
Erlangung der Würde eines Doktors der Zahnheilkunde
der Medizinischen Fakultät
der Medizinischen Hochschule Hannover
vorgelegt von
Claudia Tjindra
aus Barsinghausen
Hannover 2004
Abb.1 Josef Koncz
2
Vorwort
Josef Koncz (1916 – 1988) zählte zu den führenden Herzchirurgen in der Bundesrepublik
Deutschland, das von ihm aufgebaute Herzzentrum in Göttingen gehörte viele Jahre –
gemessen an der Zahl der Operationen – in die Spitzengruppe deutscher Herzzentren.
In der vorliegenden Arbeit soll Koncz Lebensweg, sein wissenschaftliches Werk und sein
ärztlicher Werdegang unter Einbeziehung medizingeschichtlicher Aspekte näher betrachtet
werden.
Die Dissertation, mit Schwerpunkt auf der klinischen Laufbahn von Professor Koncz an der
Georg-August-Universität in Göttingen, befasst sich unter anderem mit dem Aufbau des
dortigen Herzzentrums, vor allem in Hinsicht auf die von Koncz 1960 in Göttingen
eingeführte Herz-Lungen-Maschine, so wie deren historische Entwicklung.
Im Übrigen wird auf die Korrektur kongenitaler Herzfehler, mit besonderem Augenmerk auf
der von Josef Koncz 1974 erfolgreich in die Klinik eingeführten neuen Operationsmethode –
der Aortoventrikuloplastik – unter Berücksichtigung geschichtlicher Hintergründe, so wie
deren heutige Aktualität, näher eingegangen. Seiner Aufgeschlossenheit Neuerungen
gegenüber zeugte, dass Koncz 1965 als erster in Deutschland die Herzmissbildung der
Transposition der großen Gefäße nach einer in Amerika entwickelten Methode korrigierte. In
diesem Zusammenhang war er selbst darum bemüht Lösungsansätze für Palliativoperationen
dieses Herzfehlers zu finden, in dem er ein chirurgisches Instrument, das Septektom,
mitentwickelte.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit bezieht sich auf das besondere Interesse
von Koncz an der Etablierung der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie als einen
eigenständigen Fachbereich. Beginnend 1958 mit dem eigens für ihn auf diesem Gebiet neu
eingerichteten Lehrstuhl, gipfelnd in der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie 1971, unter Abspaltung von der Allgemeinen Chirurgie.
Stolzenau, im Mai 2004
Claudia Tjindra
3
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
3
1. Zeittafel
6
2. Biographie
9
2.1. Familie, Kindheit, Schulzeit, Jugend und Privatleben
9
2.1.1. Private Interessen
19
2.2. Studium
21
2.3. Kriegsdienst
24
2.4. Ärztlicher Werdegang in der Chirurgischen Klinik in Göttingen
26
2.4.1. Symposium zum 65. Geburtstag
40
2.4.2. Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
44
3. Sein Werk
46
3.1. Der Aufbau des Herzzentrums in Göttingen
50
3.1.1. Einführung der Herz-Lungen-Maschine in Göttingen
53
3.2. Transposition der großen Gefäße
66
3.3. Entwicklung einer neuen Operationsmethode – die Aortoventrikuloplastik
77
3.3.1. Beschreibung der Operationsmethode der Aortoventrikuloplastik nach Rastan
und Koncz
81
3.3.2. Der geschichtliche Hintergrund zur Entwicklung der Aortoventrikuloplastik
85
3.4.Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
90
4. Zusammenfassung
97
5. Publikationen von Josef Koncz
98
6. Literaturverzeichnis
114
6.1. ungedruckte Quellen
114
6.2. gedruckte Quellen
117
6.3. Nachweis der Abbildungen
128
4
7. Anhang
132
7.1. Berufungsurkunde zum außerordentlichen Professor
132
7.2. Berufungsurkunde zum ordentlichen Professor
133
7.3. Genehmigung zur Teilgebietsbezeichnung Gefäßchirurgie
134
7.4. Genehmigung zur Teilgebietsbezeichnung Thorax- und Kardiovaskularchirurgie
135
7.5. Emeritierungsurkunde
136
7.6. Originaltexte der Dankesreden von Professor Koncz anlässlich eines Symposiums
zu seinem 65. Geburtstag am 31.10.1981
137
7.7. Laudatio von Professor Dr. de Vivie anlässlich der Verleihung der Albrecht von
Haller-Medaille
140
7.8. Aufruf zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
144
7.9. Satzungsentwurf der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
145
5
1. Zeittafel
30.10.1916
als viertes Kind des Ehepaares Franz Koncz (20.10.1872 - 03.07.1941) und
Karoline (19.09.1874 - 30.10.1935) in Felka (Ungarn) geboren
1922 - 1926
Besuch der deutschen Volksschule in Felka
1926 - 1934
Besuch des Reform-Realgymnasiums in Käsmark
24.06.1934
Abitur
01.10.1934
- 30.09.1939 Medizinstudium an der Deutschen Universität in Prag
30.10.1935
Tod der Mutter
01.10.1939
- 30.09.1940 Unterbrechung des Studiums
01.10.1940
- 15.02.1941 Wiederaufnahme des Studiums der Medizin
18.11.1940
Tod des Bruders Emmerich Koncz
Febr. 1941
Staatsexamen
15.02.1941
Promotion zum Dr. med.
17.02.1941
- 30.09.1941 Sekundärarzt im Staatskrankenhaus in Georgenberg (Slowakei)
03.07.1941
Tod des Vaters
01.10.1941
- 31.03.1942 Einberufung zum Wehrdienst
Besuch der Sanitätsoffiziersschule der Reserve in Bratislava (Pressburg)
April 1942
- Mai 1943
Frontdienst in Russland als Chirurg einer Divisionssanitätskompanie der
slowakischen Armee in Pripiet-Sümpfen
Juni 1943
- Nov. 1943
Hilfsarzt, Chirurg im Militärspital in Ruzomberok (Rosenberg)
Nov. /
Dez. 1943
Sanitätsoffizier eines Lazarettzuges
Jan. 1944
- Juni 1944
Leutnantarzt im Militärspital in Ruzomberok
6
21.06.1944
- 24.12.1944 Übernahme in die deutsche Wehrmacht als Assistenzarzt und damit
gleichzeitiger Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft
Dienst im Kriegslazarett in Budapest
Jan. /
Febr. 1945
Assistenzarzt im Reservelazarett in Baden bei Wien
Febr.
- 08.05.1945 Assistenzarzt im Reservelazarett in Einbeck
08.05.1945
- 12.10.1945 amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft,
Kriegsgefangenenlazarett in Andernach
12.10.1945
Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
15.10.1945
- 15.11.1946 Volontärarzt in der Chirurgischen Abteilung des städtischen Krankenhauses in
Wuppertal-Barmen
16.11.1946
- 28.11.1948 Volontärarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen
29.11.1948
Stelle als wissenschaftlicher Assistent an der Universitätsklinik
18.12.1948
Heirat mit Ellen Hoehne, geb. am 24.05.1925
09.04.1950
Geburt der Tochter Stephanie
Februar 1953 Habilitation für das Fach Chirurgie
01.07.1953
Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen
30.10.1954
- Okt. 1957
geschäftsleitender Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik in
Göttingen
Okt. 1957
Berufung zum ärztlichen Direktor des Städtischen Krankenhauses in
Hildesheim
Aug. 1958
Berufung auf einen neuen außerordentlichen Lehrstuhl für Chirurgie der
Universität Göttingen
20.01.1959
Berufung zum Beamten auf Lebenszeit und Ernennung zum außerordentlichen
Professor und Leiter der neu gegründeten Abteilung für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie an der Chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen
März 1960
erste Operation mit der Herz-Lungen-Maschine
7
28.03.1960
- 04.05.1960 1. Studienaufenthalt in der Mayo-Klinik in Rochester
16.07.1960
- 24.08.1960 2. Studienaufenthalt in der Mayo-Klinik in Rochester
03.10.1961
25-jähriges Dienstjubiläum
28.11.1967
Ernennung zum ordentlichen Professor
12.06.1969
Ernennung zum Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der
Universität Göttingen
1969
Gründung des Sonderforschungsbereich Kardiologie 89 Göttingen
09.01.1971
Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
1974
Veröffentlichung seiner, mit seinem Mitarbeiter Professor Dr. med. Huschang
Rastan, neu entwickelten Operationsmethode zur Erweiterung des linksventrikulären Ausflusstraktes bei tunnelförmiger Subaortenstenose, der
Aortoventrikuloplastik
03.10.1976
40- jähriges Dienstjubiläum
1977
Einzug der Abteilung der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in das neu
gebaute Klinikum
31.10.1981
Symposium zum 65. Geburtstag von Josef Koncz in Göttingen
31.03.1982
Emeritierung
18.10.1983
Ehrenmitglied der Norddeutschen Gesellschaft für Lungen- und Bronchialheilkunde e. V.
23.02.1984
Tod der Ehefrau
05.02.1988
Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
07.11.1988
verstorben in Göttingen
8
2. Biographie
2.1. Familie, Kindheit, Schulzeit, Jugend und Privatleben
Josef Koncz kam am 30. Oktober 1916 als viertes Kind des Eisenbahnbeamten Franz Koncz
(20.10.1872 – 03.07.1941) und seiner Ehefrau Karoline, geb. Adrianyi (19.09.1874 –
30.10.1935), in Felka zur Welt.1
Abb. 2 Karoline Koncz 2
Abb. 3 Franz Koncz
Felka ist ein kleines Städtchen der deutschen Sprachinsel Zips im einstigen Ungarn und
gehört heute zur Slowakei.
1
Die persönlichen Daten und Angaben in Kapitel 2.1. stammen aus verschiedenen, von Josef Koncz
verfassten Lebensläufen, sowie persönlichen Angaben seiner Tochter Stephanie Koncz.
2
Die Fotografien 2, 3, 4, 5, 7, 10 und 11 in Kapitel 2.1. stammen aus dem privaten Fotoalbum von
Josef Koncz.
9
Abb. 4 Das Elternhaus in Felka.
Abb. 5 Das Elternhaus in Felka.
10
Im November 1916 wurde Josef Koncz in der Kirche von Felka getauft.
Abb. 6 zeigt die Kirche von Felka heute.3
Durch seine relativ unbeschwerte Kindheit begleiteten ihn sein zwei Jahre älterer Bruder
Emmerich (28.01.1914 – 18.11.1940) und seine beiden älteren Schwestern Jolan (23.07.1907
– 13.01.1982) und Ida (26.10.1911 – 11.05.2000).
Abb. 7 zeigt die Geschwister Josef, Ida, eine Freundin, Jolan und Emmerich (von links)
3
Die Fotografien 6, 8, 9 und 14 in Kapitel 2.1. sind von Antje Strohmeyer im Oktober 2002 in Felka
aufgenommen.
11
In Felka besuchte Josef Koncz in den Jahren von 1922 bis 1926 die Volksschule. Er war, im
Gegensatz zu seinem Bruder Emmerich, ein sehr fleißiger Schüler, der immer gute Noten
nach Hause brachte.
Abb. 8 zeigt die Volksschule von Felka heute.
Ab Herbst 1926 ging er auf das Real-Reformgymnasium in Käsmark, wo er am 24. Juni 1934
die Reifeprüfung mit Auszeichnung bestand.
Bereits gut ein Jahr nach Aufnahme seines Medizinstudiums verlor Josef Koncz seine Mutter
Karoline am 30. Oktober 1935 nach langem schweren Leiden im 62. Lebensjahr.
Das Medizinstudium wurde sowohl ihm als auch seinem Bruder Emmerich vor allem durch
die beiden Schwestern Jolan und Ida ermöglicht. Beide waren nach Beendigung der
Mädchenschule in Käsmark als Bürokräfte tätig und finanzierten dadurch den Brüdern das
Studium, da die damalige finanzielle Situation der Eltern dieses nicht zugelassen hätte. Ein
schwerer Schlag traf die ganze Familie, als bei Emmerich nach Beendigung seines Studiums
1938 eine Tuberkulose diagnostiziert wurde. Josef Koncz unterbrach daraufhin am
01.10.1939 sein Studium für ein Jahr und ging nach Hause zurück, um sich um seinen
schwerkranken Bruder zu kümmern. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen, die Josef Koncz
in dieser für ihn so schweren Zeit gemacht hatte, ist zu erkennen, wie viel ihm sein Bruder
bedeutet hatte. Aufopfernd hatte er sich um ihn gekümmert. Er beschrieb sehr eindrucksvoll
die damalige Situation, die Phasen der Erkrankung seines Bruders, seine eigene Hoffnung auf
12
Genesung des in aller Augen so verheißungsvollen Jungmediziners und letztendlich die
Aussichtslosigkeit, der er ausgeliefert war. Er machte sich Gedanken um ethische
Gesichtspunkte in der Medizin, wie z. B. über die Rechtfertigung der täglichen
Morphiumgabe, die seinem Bruder einerseits die Schmerzen nehmen sollten, ihn andererseits
jedoch in einen Dämmerzustand versetzten.4 Nach langem, schweren Krankheitsverlauf
verstarb Emmerich am 18. November 1940 an den Folgen der Tuberkulose im Alter von nur
26 Jahren. Josef Koncz kehrte nach Prag zurück, um sein Studium fortzusetzen.
Nach bestandenem Examen nahm er eine Stelle als Sekundärarzt am Staatskrankenhaus in
Georgenberg (Zips) an. Er war dort vom 17.02.1941, bis zum Zeitpunkt seiner Einberufung
zum Wehrdienst am 01. Oktober 1941, in der inneren Abteilung, sowie der Abteilung für
Geburtshilfe, tätig. Während dieses Zeitraums, kaum sieben Monate nach dem tragischen
Verlust seines Bruders, verstarb dann auch sein Vater am 03.07.1941, im Alter von 68 Jahren
an einem Herzinfarkt.
Abb. 9 ist das Grab der Eltern in Felka.
4
Tagebuchaufzeichnungen von Josef Koncz
13
Nachdem Josef Koncz nach gut fünf Monaten Kriegsgefangenschaft am 12. Oktober 1945 aus
dieser entlassen wurde, erhielt er ab dem 15. des Monats eine Stelle als Volontärarzt im
städtischen Krankenhaus Wuppertal-Barmen. Hier traf er seinen Lehrer und späteren Förderer
Professor Dr. med. Hans Hellner5. Unter seiner Leitung arbeitete Koncz bis zum 15.11.1946
in der dortigen Chirurgischen Abteilung, wo er sehr bald als stellvertretender Stationsarzt erst
eine und später sogar zwei Stationen übernommen und diese, laut Hellner, ausgezeichnet
geführt hatte. Sein Lehrer war schon damals der Ansicht, das seine operativen Fähigkeiten
und sonstigen ärztlichen Kenntnisse über das übliche Maß hinausgingen.6
Abb. 10 Josef Koncz mit seinem damaligen Lehrer Professor Hellner
5
Professor Dr. med. Hans Hellner (1900 – 1975) war der Lehrmeister von Dr. Koncz und der Direktor
der Chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen von 1946 – 1969.
6
Zeugnis von Professor Hellner vom 15.11.1946
14
Während des Jahres am Städtischen Krankenhaus in Wuppertal-Barmen lernte Dr. Koncz die
Röntgenassistentin Ellen Hoehne (geb. am 24.05.1925 in Dortmund) kennen.
Im November 1946 folgte Josef Koncz Hellner, nach dessen Berufung, an die Universität
nach Göttingen um dort eine wissenschaftliche Assistentenstelle zu übernehmen.7
Bereits zu Weihnachten 1946 gab Frau Mathilde Hoehne, geborene Hoffmann, die Verlobung
ihrer Tochter Ellen mit Herrn Dr. med. Josef Koncz bekannt. Nach weiteren zwei Jahren
heirateten die beiden am 18. Dezember 1948 in Göttingen. Am 9. April 1950 wurde die
einzige Tochter Stephanie in Göttingen geboren.
Abb. 11 Das Foto entstand 1954 beim Chirurgenkongress in München und zeigt Professor Koncz (rechts) mit
seiner Ehefrau und deren Bruder.
7
Schreiben von Professor Hellner vom 25.05.1948
15
Bis 1955 wohnte die Familie Koncz in einem Einzimmerappartement auf dem Ärzteflur der
alten Chirurgischen Klinik in der Goßlerstraße - Ecke Humboldtallee. Dann bezog sie eine
Wohnung im Kreuzbergring und wohnte von 1960 – 1965 in der Ewaldstraße in Göttingen.
1965 erfolgte dann der Einzug in das eigene Haus.8
Abb. 12 Das Haus der Familie Koncz in Göttingen.9
Ellen Koncz, die selbst an einem angeborenen Herzfehler in Form einer Aortenklappenstenose litt, musste schließlich 1962 in der Mayo-Klinik von Professor Kirklin operiert
werden. Es wurde eine Aortenklappensprengung durchgeführt. Diese Therapie war auf lange
Sicht nicht erfolgreich, denn es kam zur Ausbildung einer Aortenklappeninsuffizienz, welche
einen weiteren operativen Eingriff 1982 notwendig machte. Diese Operation – ein
Aortenklappenersatz – wurde diesmal von Professor de Vivie10, einem Schüler von Professor
Koncz, in der Universitätsklinik in Göttingen durchgeführt.
8
Gespräch mit Frau Dr. Stephanie Koncz im Oktober 2003
9
Die Fotografie 12 ist eine eigene Fotografie, entstanden im März 1998.
10
vgl. Fußnote 72 Kapitel 2.4.1., S. 40
16
Unterdessen starb am 13.01.1982 die ältere der beiden Schwestern infolge ihres dritten
Herzinfarktes in der Slowakei.
Am 31.03.1982 wurde Josef Koncz emeritiert. Nur knapp zwei Jahre später starb Ellen
Koncz, nach 36jähriger Ehe, am 23. Februar 1984.
Josef Koncz selbst litt bereits seit geraumer Zeit an einer koronaren Herzkrankheit11 und
einem medikamentös behandelten Bluthochdruck. Er starb am 07.11.1988 an den Folgen
eines Herzinfarktes in seinem Haus.
Abb. 13 Das Grab von Professor Koncz und seiner Frau Ellen.13
11
Die koronare Herzkrankheit (KHK) resultiert aus Minderdurchblutung primär intakten Myokards
infolge erworbener arteriosklerotischer Verengungen der Koronararterien. Die Mangelversorgung des
Herzmuskels äußert sich in Form einer belastungsabhängigen Angina pectoris. Bei Thrombenbildung
kann es zum Gefäßverschluss mit nachfolgendem Myokardinfarkt kommen.12
12
Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie, 2001, S. 947 - 950
13
Das Bild 13 habe ich im Juli 2002 auf dem Göttinger Friedhof aufgenommen.
17
Als letzte der vier Geschwister starb Ida, die bis zu ihrem Tod am 11.05.2000 im Elternhaus
in der Slowakei gelebt hatte.
Abb. 14 zeigt das Grab der Geschwister in Felka.
18
2.1.1. Private Interessen
Da das Gebirge der hohen Tatra direkt vor der Haustür lag, entwickelte sich Josef Koncz in
seiner Jugend zu einem begeisterten Bergsteiger und Skifahrer. Darüber hinaus spielte er
Tischtennis.14
Abb. 15 und Abb. 16 Die Fotos zeigen den jungen Koncz beim Bergsteigen in der hohen Tatra.15
Leider blieb ihm in den ersten Jahren seiner ärztlichen Tätigkeit in Göttingen wenig Zeit für
diese Hobbys. Erst in späteren Jahren hatte er zum Skifahren wieder gelegentlich Zeit
gefunden und brachte dieses auch seiner Tochter Stephanie bei.
Mit zunehmendem Alter galt sein Interesse immer mehr der Politik und Weltgeschichte, über
die er sich regelmäßig in der Tageszeitung informierte. Er las aber auch gerne Bücher von
Thomas Mann oder Biographien von Musikern, Politikern und anderen Persönlichkeiten.
Seine wenige Freizeit verbrachte er gern zuhause mit Lesen oder Hören von Klavier- und
14
Die persönlichen Angaben in Kapitel 2.1.1. stammen aus Gesprächen mit Josef Koncz Tochter.
15
Die Fotografien 15 und 16 stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz.
19
Cellokonzerten. Gern trank er hin und wieder mal ein Glas Weißwein und rauchte ab dem 50.
Lebensjahr lieber Zigarren statt Zigaretten.
Ab dem 50. Lebensjahr begann er dann noch Golf zu spielen und verbrachte hiermit einen
Großteil seiner Freizeit. Als Ende der 60er Jahre der Göttinger Golfclub entstand, war er einer
der Gründungsmitglieder. Von diesem Zeitpunkt an pflegte Professor Koncz regelmäßig
samstags morgens, teilweise auch bis in den frühen Nachmittag hinein, Golf zu spielen.
Seinen Urlaub verbrachte er am liebsten Zuhause. Aber auf Drängen seiner Frau machte die
Familie dann doch mal Urlaub in Frankreich oder Italien.
Im Großen und Ganzen lebte die Familie Koncz eher zurückgezogen und empfing zuhause
wenig Besuch.
Abb. 17 Das ehemalige Arbeitszimmer von Professor Koncz in seinem Haus.16
16
Die Fotografie 17 ist eine eigene Fotografie, entstanden im März 1998.
20
2.2. Studium
Ab dem Wintersemester 1934/35 war Josef Koncz als ordnungsgemäßer Hörer an der
medizinischen Fakultät der Deutschen Universität in Prag eingeschrieben. Nach dem
Physikum bewarb er sich, z. T. aus Interesse an der Bakteriologie und Serologie, z. T. auch
aus finanziellen Schwierigkeiten, um die Stelle eines Demonstrators am Hygienischen Institut
der Universität. Diesen Posten bekleidete Josef Koncz drei Semester lang.17
Abb. 18 zeigt Josef Koncz (links im Bild) mit Studienkollegen.18
Nachdem er im Sommersemester 1939 die Voraussetzung geschaffen hatte, zu den klinischen
Abschlussprüfungen zugelassen zu werden, musste er diese, wegen der Erkrankung seines
Bruders an Tuberkulose und der sich daraus unter anderem ergebenden finanziellen
Schwierigkeiten, unterbrechen. Die einjährige Studienpause nutzte Josef Koncz für eine
Famulatur am Staatskrankenhaus in Georgenberg in der Zeit vom 01.10.1939 – 30.09.1940.
Am 01. Oktober 1940 nahm er dann sein Studium wieder auf und absolvierte die restlichen
Prüfungen mit „ sehr gut “. Mit Abschluss seines Studiums erlangte er am 15. Februar 1941
die Doktorwürde. Zur Zeit seiner Promotion war Koncz noch slowakischer Staatsangehöriger;
und in der Slowakei galt die österreichische Rigorosenordnung vom 14.04.1903. Danach
17
Die persönlichen Daten und Angaben in Kapitel 2.2. stammen aus verschiedenen, von Josef Koncz
verfassten, Lebensläufen.
18
Die Fotografien 18 und 19 stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz.
21
wurde die Bestallung als Arzt mit dem Erwerb des Doktorats der Heilkunde erlangt, so wurde
er mit der Promotion zugleich als Arzt approbiert.
Abb. 19 Josef Koncz während seiner Studienzeit.
22
Abb. 20 Urkunde zur Verleihung des Doktortitetls19
19
Die Urkunde der Karls-Universität vom 15.02.1941 zur Verleihung der Doktorwürde stammt aus
den privaten Unterlagen von Josef Koncz.
23
2.3. Kriegsdienst
Josef Koncz war zum Zeitpunkt seiner Einberufung zum Wehrdienst am 01. Oktober 1941 am
Staatskrankenhaus in Georgenberg (Zips) beschäftigt. Im Zuge der Dienstpflicht in der
slowakischen Wehrmacht besuchte Herr Koncz einen Ausbildungslehrgang in der
Sanitätsoffiziersschule der Reserve in Bratislawa (Pressburg) vom 01.10.1941 – 31.03.1942.
Nach Abschluss des Lehrganges stand er ab April 1942 – Mai 1943 im Frontdienst in
Russland als Chirurg der 11. Divisionssanitätskompanie in Pripiet-Sümpfen. Ab Juni 1943
wurde Josef Koncz als Hilfsarzt im Range eines „Aspirantgefreiten“ zum Militärkrankenhaus
nach Rosenberg (Slowakei) kommandiert, wo er bis November des selben Jahres in der
Chirurgischen Abteilung beschäftigt war. Die Arbeit im Militärkrankenhaus musste Koncz für
zwei Monate unterbrechen, da er als Sanitätsarzt im November und Dezember 1943 einen
Lazarettzug zu betreuen hatte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat im Januar 1944 wurde er
zum Leutnantarzt befördert und als Assistenzarzt in der Chirurgischen Abteilung des
Militärkrankenhauses in Rosenberg eingestellt, wo er bis Juni des Jahres tätig war. Aufgrund
eines Staatsvertrages zwischen der Slowakei und dem deutschen Reich wurde Josef Koncz
zum Juli 1944 als deutscher Staatsbürger von der deutschen Wehrmacht mit dem Dienstgrad
eines Assistenzarztes übernommen und gleich in der Zeit vom 21.06.1944 – 24.12.1944 in ein
Kriegslazarett nach Budapest beordert. Nach Auflösung dieses Lazaretts erfolgte seine
Versetzung erst für zwei Monate in das Reservelazarett in Baden bei Wien und von dort im
Februar 1945 in das Reservelazarett in Einbeck, wo er bis zu seiner Gefangennahme am 08.
Mai durch die Amerikaner in der Chirurgischen Abteilung arbeitete. Seine Kriegsgefangenschaft (anfangs bei den Amerikanern, später bei den Franzosen) dauerte bis Oktober
1945, wovon er einige Monate im Kriegsgefangenenlazarett in Andernach eingesetzt wurde.
Rückblickend wurde Josef Koncz schon während seiner Tätigkeit als deutscher
Sanitätsoffizier vorwiegend im chirurgischen Bereich eingesetzt, so dass möglicherweise zu
dieser Zeit bereits der Grundstein für seine spätere Laufbahn als Chirurg gelegt worden war.20
20
Die persönlichen Daten und Angaben in Kapitel 2.3. stammen aus verschiedenen, von Josef Koncz,
verfassten Lebensläufen.
24
Abb. 21 Josef Koncz zur Zeit seines Kriegsdienstes21
Abb. 22 zeigt den Militärausweis von Josef Koncz22
21
Fotografie aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz
22
Der Militärausweis stammt aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz.
25
2.4. Ärztlicher Werdegang in der Chirurgischen Klinik in Göttingen
Vom 16. November 1946 an arbeitete Herr Koncz als Volontärarzt in der Chirurgischen
Abteilung der Universitätsklinik in Göttingen, wo er bis 1948 der Privatassistent von
Professor Hellner war. Dieser hielt Koncz bereits damals für einen sehr vielseitig
ausgebildeten, gründlichen und tüchtigen Arzt, der für die Universitätslaufbahn ernsthaft in
Frage kommt.23
Abb. 23 ist die alte Chirurgische Klinik in Göttingen in der Goßlerstraße / Ecke Humboldtallee24
Von 1948 bis 1949 war Dr. Koncz dann in der Neurochirurgischen Abteilung als Assistent bei
Professor Okonek tätig. Anschließend war er bis 1951 vorwiegend in den Abteilungen der
Bauchchirurgie als erster Stationsarzt eingesetzt worden.25 Vom 29.11.1948 an bis zu seiner
Beförderung zum Oberarzt der Chirurgischen Klinik in Göttingen am 01. Juli 195326 war er
wissenschaftlicher Assistent der Universitätsklinik.27
23
Schreiben von Professor Hellner vom 25.05.1948
24
Die Fotografien 23, 27, 28 und 29 in Kapitel 2.4. habe ich im September 2003 aufgenommen.
25
Zeugnis von Professor Hellner vom 13.11.1957
26
Schreiben des Kurators der Georg-August-Universität vom 08.07.1953
27
Schreiben des Kurators der Georg-August-Universität vom 29.11.1948
26
Am 26. Februar 1953 hatte er sich bereits für das Fach Chirurgie habilitiert. Seine Arbeit
befasste sich konsequenterweise mit einem gefäßchirurgischem Thema: „Pathophysiologie
und Klinik der peripheren Durchblutungsstörungen“, denn Koncz war bereits seit Anfang der
50er Jahre darum bemüht die Gefäßchirurgie stärker in die chirurgische Tätigkeit der Klinik
einzubinden.
Abb. 24 Habilitationsurkunde28
28
Die Habilitationsurkunde der Medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität vom
26.02.1953 stammt aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz.
27
Auf Anregung seines Lehrers Hellner, verbrachte Privatdozent Koncz 1953 einem längeren
Studienaufenthalt in Edinburgh, wo er die Möglichkeit bekam sich einen Einblick auf dem
Gebiet der Lungenchirurgie zu verschaffen. Auf seinem Rückweg über London wurde er im
Hammersmith-Hospital erstmals mit chirurgischen Eingriffen am Herzen konfrontiert.29 Auch
in den Folgejahren erfuhr Koncz weiterhin unvermindert eine väterliche Zuneigung und
Förderung durch seinen Lehrmeister Hellner, der ihn immer wieder ermutigte nach neuen
Ufern Ausschau zu halten.30 So erweiterte Koncz das Spektrum seiner chirurgischen Eingriffe
mit wesentlichem Augenmerk auf die Thoraxchirurgie. Zu seinen Standardeingriffen zählten
mittlerweile die Korrektur von Herzfehlern, Herzmissbildungen, die Operationen am offenen
Herzen31, Operationen von Speiseröhrenkrebs, Lungenkrebs und auch
Lungensegment-
resektionen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Seit April 1954 operierte Professor Koncz als erster Oberarzt der Klinik sämtliche schweren
und schwersten Krankheitsbilder, die in einer Chirurgischen Universitätsklinik anfielen, und
vertrat Hellner während seiner Urlaubszeit als stellvertretender Direktor der Klinik. Die
derzeitige Anzahl seiner Operationen belief sich auf 4000 im Jahr.33
Vom 30. Oktober 1954 an stieg er zum geschäftsleitenden Oberarzt der Chirurgischen
Universitätsklinik in Göttingen auf. Auf Vorschlag der Medizinischen Fakultät der Universität
wurde Privatdozent Dr. Koncz, gemäß § 21 der Prüfungsordnung für Zahnärzte vom
15.03.1909, zum stellvertretenden Mitglied des Ausschusses für die zahnärztliche Prüfung in
Göttingen für das Prüfungsjahr 1954/55 im Prüfungsfach Chirurgie der Zahn- und
Mundkrankheiten34, so wie, gemäß § 8 der Bestallungsordnung für Ärzte vom 15.09.1953,
29
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.12
30
vgl. Anhang 7.7., S. 140 de Vivie, E. R.: Laudatio für Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
anlässlich der Verleihung der Albrecht von Haller Medaille
31
Unter der Bezeichnung Operationen am offenen Herzen werden jene kardio-chirurgischen Eingriffe
zusammen gefasst, bei denen das Herz stillgelegt und der Blutkreislauf des Patienten mittels
extrakorporaler Zirkulation mittels der Herz-Lungen-Maschine aufrecht erhalten wird. Es ist dabei
keineswegs grundsätzlich eine Eröffnung der Herzhöhlen impliziert. Zu den Eingriffen am offenen
Herzen gehören der Herzklappenersatz, die Myokardrevaskularisation mittels Bypassoperation, die
Korrekturoperationen angeborener Herzfehler und die Operationen thorakaler Aortenaneurysmen.32
32
Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie, 2001, S. 947 - 950
33
Zeugnis von Professor Hellner vom 13.11.1957
34
Schreiben des Niedersächsischen Sozialministers vom 23.09.1954
28
zum Mitglied des Ausschusses für die ärztliche Prüfung in Göttingen für das Prüfungsfach
Chirurgie35, berufen.
Anfang 1956 versuchte Professor Jung, der damalige Chef des Rote-Kreuz-Krankenhauses in
Bremen, vergeblich Josef Koncz als Chefarzt für seine Chirurgische Abteilung zu gewinnen.
Denn dieser lehnte den Posten ab, mit folgender Begründung: „ Ein negativer Punkt ist die
Aussicht, dass ich im Rahmen Ihres Hauses keine Thoraxchirurgie zu treiben Gelegenheit
hätte. Ich kann mich jedoch – wenigstens gegenwärtig – zu diesem Opfer noch nicht
bereitfinden. Ich habe mich seit 1953 in erster Linie mit dieser Spezialdisziplin der Chirurgie
beschäftigt. Sie werden verstehen, dass ich jetzt, wo sich die ersten Ernten abzeichnen,
zunächst noch dabei sein möchte. Das letzte und wohl ausschlaggebende Motiv für meine
Absage ist der Umstand, dass mein Chef über die Frage eines eventuellen Wegganges von mir
keinerlei Diskussion gelten ließ. Da mich über meine Stellung hinaus auch persönliche
Beziehungen an meinen Chef binden, glaube ich seinen jetzigen Standpunkt respektieren zu
müssen.“36 Außerdem begann er gerade zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Emil Bücherl37
angeborene Herzfehler in tiefer Hypothermie zu korrigieren.42
35
Schreiben des Niedersächsischen Sozialministers vom 23.09.1954
36
Zitat aus dem Schreiben von Josef Koncz vom 31.01.1956 an den Leiter des Rote-KreuzKrankenhauses in Bremen
37
Emil Sebastian Bücherl (06.11.1919 – 28.06.2001) führte von 1948 – 1951 im Physiologischen
Institut in Göttingen Untersuchungen zum Thema Herz und Kreislauf durch. 1951/52 war er bei
Professor Crafoord in Stockholm tätig. Von 1952 an arbeitete er in der Chirurgischen Klinik in
Göttingen in der Abteilung von Professor Hellner38, unter anderem mit Professor Koncz zusammen,
und entwickelte eine „künstliche Herz-Lungen-Apparatur“. 1956 habilitierte sich Dr. Bücherl mit dem
Thema „Über ein künstliches Herz-Lungen-System.“. Nach dem in Göttingen erfolglosen klinischen
Einsatz der von ihm konstruierten Herz-Lungen-Maschine im Oktober 195739, ging er Ende des Jahres
nach Berlin. Als Pionier der Transplantationsmedizin führte er 1963 die erste Nierentransplantation,
1968 die ersten und lange Zeit einzigen Lungentransplantationen und 1969 eine der ersten
Herztransplantationen in Deutschland durch.40 Am 07. März 1986 pflanzte Professor Bücherl für 4
Tage, zwecks Überbrückung der Wartezeit auf ein Spenderherz, einem 39jährigem Mann in Berlin
erstmals in Deutschland ein Kunstherz ein.41
38
Junghanns, H.: Chirurgenverzeichnis, 6. Auflage, 1980, S. 73
39
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
40
Hetzer, R.: Pionier der Kunstherzforschung verstorben, Zeitung der Freien Universität Berlin,
Ausgabe 10 / 2001, Internet
41
Börsching, H.: Kalendarium des 07. März, Internet
42
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.12
29
Der geschäftsführendere Oberarzt Koncz strebte dann im August 1957 doch nach höherem
und bewarb sich auf die ausgeschriebene Chefarztstelle der Chirurgischen Abteilung des
Städtischen Krankenhauses in Hildesheim.
Abb. 25 zeigt die damalige Stellenanzeige43
Nach erfolgter persönlicher Vorstellung am 13.11.1957, erhielt er mit Schreiben der Stadt
Hildesheim vom 27. November den Bescheid, dass er in die engere Wahl gekommen sei. Die
endgültige Zusage kam dann mit Schreiben vom 12.12.1957.44
In einem Zeugnis vom 13.11.1957 äußerte sich Hellner sehr positiv über die Fähigkeiten
seines Schülers Josef Koncz: „Er hat sich als Oberarzt außerordentlich bewährt. Denn Herr
Koncz ist ein erstklassiger Operateur und gehört in die Spitzenklasse der Chirurgen. Herr
Koncz ist fähig, jede große Klinik und jede Facharztabteilung vorbildlich zu leiten, weil er
menschliche, ärztliche und chirurgische Qualitäten in selten harmonischer Weise verbindet.
Wenn er jetzt eine anerkannte und große Krankenhausabteilung als leitender Chirurg
übernehmen würde, dann würde mich das für die betreffende Stadt und ihre Patienten freuen,
und auch für ihn, weil er ein verantwortungsvolles und selbständiges Tätigkeitsfeld finden
43
Deutsche Medizinische Zeitung Nr. 34 vom 23. August 1957
44
Korrespondenz der Stadt Hildesheim bezüglich der ausgeschriebenen Chefarztstelle
30
würde. Im Interesse der Göttinger Klinik und der heutigen Lage der Universitäten in
Westdeutschland würde ich es bedauern.“.45
Der Berufung an das Städtische Krankenhaus in Hildesheim war Koncz letztendlich nicht
gefolgt. So erschien am 10. März 1958 in der Hildesheimer Tageszeitung folgender Artikel:
Abb. 26 Artikel der Hildesheimer Zeitung46
Die Göttinger Fakultät war durch diese Berufung in Zugzwang geraten. Um diesen überaus
brillanten Operateur und Mediziner nicht zu verlieren, wurde er im August 1958 auf den
eigens hierfür in Göttingen neu eingerichteten außerordentlichen Lehrstuhl für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie berufen und leitete damit eine Entwicklung ein, die den Erfahrungen an
amerikanischen Zentren entsprach. Es war der erste Lehrstuhl dieser Arbeitsrichtung in der
Bundesrepublik Deutschland.47
Am 20.01.1959 wurde der Oberarzt Dr. Josef Koncz, im Auftrage des Niedersächsischen
Landesministeriums, unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, zum
außerordentlichen Professor ernannt48 und wurde Leiter der neugegründeten Abteilung für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.
45
Zitat aus dem Zeugnis von Professor Hellner vom 13.11.1957
46
Hildesheimer Allgemeine Zeitung: Ganz privat, 10.03.1958
47
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 19
48
vgl. Anhang 7.1., S. 132 Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 20.01.1959
31
Abb. 27 Gebäude des Traktes für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der alten Universitätsklinik.
Abb. 28 Das Foto zeigt eines der Gebäude des Traktes für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der alten
Universitätsklinik, somit die damalige Wirkungsstätte von Professor Koncz.
32
Um den Anschluss an die anglo-amerikanische Entwicklung nicht zu verpassen, war es
unumgänglich im Frühjahr 1960 die von Melrose49 konzipierte Herz-Lungen-Maschine in
Göttingen einzuführen, um dadurch das Spektrum der operativen Möglichkeiten erweitern zu
können.51 Aus diesem Grund trat Koncz am 28. März 1960 seine Flugreise von Frankfurt
nach Chicago an, von wo er dann sein Reiseziel – die Mayo-Klinik – in Rochester /
Minneapolis per Eisenbahn erreichte. Dieses war sein erster Studienaufenthalt in Amerika, bei
dem er sich ursprünglich vorgenommen hatte, zwei Wochen in der Mayo-Klinik zu verweilen,
um dann noch weitere Herzzentren besuchen zu können. Wie er selbst in einem Reisebericht
schrieb, hatte er dieses Vorhaben „unter dem überwältigenden Eindruck dieser, auf der Welt
wohl einmaligen Institution“ aufgegeben. So verbrachte er die kompletten sechs Wochen, die
sein Amerikaaufenthalt dauern sollte ausschließlich in der Mayo-Klinik. In seinem Bericht
begründete er seine Planänderung weiter wie folgt: „Ich erachtete es für fruchtbringender für
mein Vorhaben, die ganze Zeit in einem klinischen Milieu zu verbringen, in dem meiner
Überzeugung nach die Herzchirurgie (und alle klinisch-diagnostischen Zweige, die damit
zusammenhängen) einen überragenden Platz einnimmt und ein kaum steigerungsfähiges
Niveau hat.“. Unaufschiebbare klinische Aufgaben und persönliche Gründe bestimmten nach
Ablauf von sechs Wochen seine Rückkehr nach Deutschland, wo er am 04.05.1960 wieder
eintraf.52 Sichtlich beeindruckt von der Mayo-Klinik hatte Josef Koncz mit den dortigen
Kollegen bereits einen weiteren Studienaufenthalt auf Abruf vereinbart, bei dem er die
Möglichkeit erhalten sollte, Eingriffe zum Ersatz von zerstörten Herzklappen durch künstliche
Klappenprothesen zu sehen. Diese Operationsmethoden befanden sich zur Zeit seines ersten
Amerikaaufenthalts noch in einem experimentellen Stadium. Folglich ließ der zweite
Studienaufenthalt in Amerika nicht lange auf sich warten. Geprägt von den positiven
Eindrücken des letzten Aufenthalts, zog es ihn bereits am 16. Juli des selben Jahres erneut an
die Mayo-Klinik. Diese zweite Reise war ihm so wichtig, dass er sogar seinen Jahresurlaub
dafür verwendet hatte. In seinen Augen war die Mayo-Klinik eine Institution, die jeden
49
Denis Graham Melrose entwickelte bereits 1953 eine Herz-Lungen-Maschine. Es handelte sich
hierbei um zwei separate Geräte mit einer Oxygenatoreinheit und der arteriellen Pumpe. An einem
Mast über der Pumpe waren ein Wärmetauscher und ein Blutfilter sowie ein Blutreservoir angebracht.
Das zweite Gerät war die Saugereinheit, bestehend aus einem Vakuumsauger und einer
Doppelschlauchrollerpumpe für die Koronarsauger.50
50
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
51
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.12
52
Reisebericht von Professor Koncz über seine, mit Unterstützung
Forschungsgemeinschaft, vorgenommenen Reisen in die Vereinigten Staaten
der
Deutschen
33
europäischen Arzt zutiefst beeindrucken müsste, also ein magnetischer Anziehungspunkt für
Ärzte und zudem ein Mekka für Kranke. Das Geheimnis des Erfolges dieser Institution
schrieb Koncz dem hohen Niveau der dort arbeitenden Ärzte zu. Das klinische Niveau der
Mayo-Klinik hatte einen Stand, der laut seiner Aussage insgesamt kaum überboten werden
konnte. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem „diagnostischen und therapeutischen
Perfektionismus“. Das Ziel dieser Amerikareise war in erster Linie das Studium des
extrakorporalen Kreislaufs, so verbrachte er die meiste Zeit damit regelmäßig die
Operationssäle im St. Mary´s Hospital aufzusuchen. Hier ergab sich sehr rasch der
persönliche Kontakt zu den Herzchirurgen Dr. Kirklin, Dr. Ellis und Dr. MC Goon, die es ihm
ermöglichten zahlreiche Herzoperationen nicht nur von der Besuchergalerie aus zu verfolgen,
sondern unmittelbar mit am Operationstisch zu stehen. Das Herz-Operationsprogramm war
ungewöhnlich groß und beinhaltete fast regelmäßig zwei Operationen mit der Herz-LungenMaschine und einen „konventionellen“ Eingriff. In den Operationssälen befanden sich drei
Herz-Lungen-Maschinen vom Typ Gibbon-Mayo in Betrieb, von denen die neueste Maschine
damals bereits im Autoklaven sterilisierbar war, während die Oxygenatoren der beiden älteren
Geräte nur mit antiseptischen Lösungen und Dämpfen behandelt werden konnten.53
Darüber hinaus wurde ein Apparat zur tiefen Unterkühlung entwickelt, dessen Einsatz Koncz
wiederholt miterleben konnte. Mit der Methode der extrem tiefen Unterkühlung der
Körpertemperatur auf 10°C und darunter wurden von Kirklin während seines Aufenthalts
mehrfach korrigierende Eingriffe bei der sogenannten „Transposition großer Gefäße“
vorgenommen, von denen Kirklin, nach anfänglichen Rückschlägen, bis zur Abreise von
Koncz bereits fünf Fälle mit Erfolg operiert hatte. Außerdem wurde er Zeuge der ersten
erfolgreichen
klinischen
Versuche
eine
funktionsuntüchtige
Mitralklappe
komplett
auszuschneiden und durch eine künstliche Einsegelklappe zu ersetzen. Nach seiner Rückkehr
aus Amerika am 24.08.1960 hatte Josef Koncz laut eigener Aussage in relativ kurzer Zeit
selbst ein recht beachtliches Programm an Eingriffen mit der Herz-Lungen-Maschine
durchgeführt. Er begründete die erfreuliche Entwicklung in seinem eigenen Arbeitsbereich
damit, dass er die in Amerika gesehene Arbeitsweise fast unmerklich kopiert hatte, so dass
sich dadurch von vornherein entsprechende Fehler vermeiden ließen.54
53
Reisebericht von Professor Koncz über seine, mit Unterstützung
Forschungsgemeinschaft, vorgenommenen Reisen in die Vereinigten Staaten
54
der
Deutschen
ebenda
34
Aufgrund der immensen Anzahl von Patienten, die auf eine Operation unter Einsatz der HerzLungen-Maschine warteten, wurde 1963 in Göttingen eine weitere Herz-Lungen-Maschine
eingesetzt und im folgenden Jahr noch eine.55
1965 korrigierte Professor Dr. med. Koncz als erster Chirurg erfolgreich die Transposition der
großen Gefäße bei einem Kind in Deutschland nach der Mustard´schen Operationsmethode.56
Seine Auslandsaufenthalte führten ihn zweimal nach Amerika und immer wieder mit
besonderer Vorliebe auf die britische Insel zur Vervollständigung seiner Fachkenntnisse,
sowie zur Überprüfung seiner in Göttingen erzielten Ergebnisse. Darüber hinaus entwickelten
sich enge Freundschaften zu Kirklin und Melrose und einigen anderen, die fortan seinen
beruflichen und privaten Lebensweg begleiteten.57
Am 28. November 1967 ernannte das Niedersächsische Landesministerium Josef Koncz zum
ordentlichen Professor für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik in
Göttingen.58 Mit Wirkung vom 1. Oktober 1967 wurde ihm der ordentliche Lehrstuhl für
Chirurgie, mit der Verpflichtung, weiterhin sein Fachgebiet in Lehre und Forschung an der
Universität in Göttingen angemessen zu vertreten, verliehen.59
Im Juni 1969 erfolgte eine Neuordnung der Chirurgischen Klinik der Universität in Göttingen
in eine Klinik für Allgemeinchirurgie, eine Neurochirurgische Klinik und die Klinik für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, zu deren Direktor Koncz am 12. Juni 1969 ernannt
wurde.60 Im selben Jahr gründete er gemeinsam mit Professor Beuren61 und Professor
Bretschneider62 den Sonderforschungsbereich Kardiologie 89 Göttingen, der in der deutschen
Forschungsgemeinschaft eine führende Stellung einnahm.63
55
Frankfurter Allgemeine Zeitung: 1000 Operationen mit Herz-Lungen-Maschine, 01.03.1967
56
vgl. Kapitel 3.2., S. 66 und de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.
13
57
vgl. Anhang 7.7., S. 140 de Vivie, E. R.: Laudatio für Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
anlässlich der Verleihung der Albrecht von Haller Medaille.
58
vgl. Anhang 7.2., S. 133 Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 28.11.1967
59
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 01.04.1968
60
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 11.06.1969
61
vgl. Fußnote 115 Kapitel 3.1., S. 51
62
vgl. Fußnote 172 Kapitel 3.1.1., S. 64
63
Göttinger Tageblatt: Der erste Ordinarius für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie in Deutschland,
31.10.1981
35
In der Folgezeit entwickelte er in Zusammenarbeit mit Professor Huschang Rastan64 eine neue
Operationsmethode zur plastischen Erweiterung der linken Ausflussbahn bei einer tunnelförmigen Subaortenstenose. Diese angeborene Herzmissbildung, erstmals 1960 von Spencer
und Mitarbeitern beschrieben, war bisher wegen ihrer komplexen Natur und ungünstigen
anatomischen Struktur korrekturunfähig geblieben. Es handelt sich dabei um eine Obstruktion
der linken Ausstrombahn, die sich im Angiokardiogramm als 1 - 2 cm langes, starres
stenotisches Rohr unterhalb der Aortenklappe darstellt. Die operative Behandlung dieser
Fehlbildung scheiterte bis dato am Fehlen einer geeigneten Operationsmethode. Diese wurde
im Vorfeld tierexperimentell erprobt und dann zum ersten Mal am 05.11.1974 bei einem 12jährigen
Jungen
erfolgreich
durchgeführt.
Auch
der
postoperative
Verlauf
war
komplikationslos. Diese Operationsmethode bot also eine Möglichkeit zur maßgerechten
Erweiterung des linken Ausflusstrakts, wobei allerdings den Ersatz einer ohnehin meist nicht
vollwertigen Aortenklappe in Kauf genommen werden musste, sowie eine Erweiterung der
Ausflussbahn des rechten Ventrikels.66
Im Laufe der Zeit wurde die alte Chirurgische Klinik in ihren räumlichen Gegebenheiten, mit
zunehmender Spezialisierung und Ausdehnung der medizinischen Fächer, allmählich zu klein,
so dass bereits 1968 ein Neubau der Universitätsklinik in Planung war.
Die Architekten von damals wollten ein Universitätsklinikum schaffen, das für die Zukunft
und neue Entwicklungen offen war und blieb. Sie versuchten 1968, in einer Zeit zunehmender
Zersplitterung der medizinischen Wissenschaften in Praxis, Lehre und Forschung, die
Medizin wieder als Einheit unter einem Dach zu vereinen. Dass hieß, Abschied nehmen von
dem Pavillonprinzip einzelner Kliniken, wie es auf dem Gelände des Altklinikums zwischen
Goßlerstraße und Humboldtallee bis dahin praktiziert wurde.67
1969 war Baubeginn des neuen Klinikums in der Robert-Koch-Straße 40 und Ende 1976 war
es dann fertiggestellt, so dass die ersten Fachbereiche 1977 in den Neubau einziehen konnten.
64
Professor Dr. med. Huschang Rastan, ehemaliger Koncz-Schüler und Mitarbeiter, schrieb 1963
seine Dissertation und 1972 seine Habilitationsschrift in der Klinik für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie in Göttingen.65
65
vgl. Fußnote 219 Kapitel 3.3., S. 77 und Hofmann, K.: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender
2001, 18. Auflage, Band II K - Sch, 2001, S. 2507
66
Rastan, H., Koncz, J.: Plastische Erweiterung der linken Ausflussbahn, 1975, S. 169 - 175
67
Einblick – Sonderausgabe zum Jubiläum, Universitätsklinikum Göttingen 1977 – 2002. GeorgAugust-Universität Göttingen Bereich Humanmedizin Dezember 2002, S. 10, Internet
36
Abb. 29 zeigt das Klinikum in Göttingen heute.
Abb. 30 Einweihungsfeier des neuen Klinikums 197768
68
Die Fotografien 30, 31 und 32 in Kapitel 2.4. stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef
Koncz.
37
Abb. 31 Einweihungsfeier des neuen Klinikums
Josef Koncz stand dem Umzug in das neue Gebäude mit gemischten Gefühlen gegenüber,
denn immerhin war er dreißig Jahre in der alten Chirurgischen Klinik tätig gewesen. Im
zweiten Jahr nach Inbetriebnahme des neuen Klinikums musste dann auch Koncz mit der
Abteilung der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in die Robert-Koch-Straße umziehen. Dort
war er noch etwa vier Jahre tätig, denn mit Ablauf des Monats März 1982 wurde er auf seinen
Antrag hin von den amtlichen Verpflichtungen an der Universität Göttingen entbunden und
konnte in den wohlverdienten Ruhestand gehen.69
Zuvor hatte er noch im April 1980 die Genehmigung der Ärztekammer Niedersachsen
erhalten sowohl die Teilgebietsbezeichnung Gefäßchirurgie als auch Thorax- und Kardiovaskularchirurgie zu führen.70
Ende Oktober 1981 fand zu Ehren Josef Koncz, anlässlich seines 65. Geburtstages, ein
Symposium statt.
69
Professor Koncz Schreiben vom 19.05.1981 an den Dekan der Medizinischen Fakultät und vgl.
Anhang 7.5., S. 136 Schreiben des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kunst vom
26.10.1981
70
vgl. Anhang 7.3., S. 134 und 7.4., S. 135 Genehmigungsschreiben der Ärztekammer Niedersachsen
vom 01.04.1980
38
Mit Schreiben vom 18.10.1983 erklärte die Norddeutsche Gesellschaft für Lungen- und
Bronchialheilkunde Koncz zu deren Ehrenmitglied.71
Abb. 32 Professor Koncz ziemlich zum Ende seiner ärztlichen Laufbahn im neuen Klinikum
71
Schreiben der Norddeutschen Gesellschaft für Lungen- und Bronchialheilkunde vom 18.10.1983
39
2.4.1. Symposium zum 65. Geburtstag von Professor Koncz
Am 31. Oktober 1981 wurde im Göttinger Max-Plank-Institut zu Ehren des 65.
Geburtstages von Herrn Professor Koncz ein Symposium abgehalten. Zu diesem Anlass
waren seine Schüler und Freunde aus dem In- und Ausland im Rahmen einer Feierstunde
zusammengekommen, um auf damals fast drei Jahrzehnte Erfahrungen auf dem Gebiet der
Herzchirurgie zurückzublicken. Die Eröffnungsansprache hielt sein ehemaliger Schüler
und späterer Nachfolger Professor Dr. Ernst Rainer de Vivie72.
Abb. 33 Professor de Vivie bei seiner Eröffnungsansprache am 31.10.1981.
In der ersten Reihe Professor Koncz mit Ehefrau und Tochter Stephanie74
72
Professor Dr. med. Ernst Rainer de Vivie, geboren am 05.10.1938 in Hamburg, war ehemaliger
Schüler von Professor Koncz in der Zeit von 1969 bis 1982 und der nachfolgende Abteilungsleiter der
Klinik für Thorax- und Herzgefäßchirurgie nach dessen Emeritierung im März 1982. Diesen Posten
hatte er allerdings nur zwei Jahre inne, bis er dann einen Ruf an die Universitätsklinik in Köln erhalten
hatte.73
73
Junghanns, H.: Chirurgenverzeichnis, 6. Auflage, 1980, S.750 und Lebenslauf von Professor de
Vivie aus den privaten Unterlagen von Professor Koncz
74
Die Fotografien 33, 35, 36 und 37 in Kapitel 2.4.1. stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef
Koncz.
40
Abb. 34 Programm des Symposiums75
Die Abbildung 34 zeigt den zeitlichen Rahmen der Symposiumsveranstaltung. Bei den
Rednern handelte es sich um ehemalige Schüler, Mitarbeiter und gute Freunde aus dem Inund Ausland, die Koncz während seiner beruflichen Laufbahn begleitet hatten. Sie
reflektierten in ihren Reden die Herzchirurgie der letzten 20 Jahre. Sogar Melrose war extra
zu diesem Anlass aus London angereist und referierte über die Herz-Lungen-Maschine.
75
Das Programmheft zum Symposium stammt aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz.
41
Die von seinen ehemaligen Mitarbeitern zu diesem Anlass entworfene Festschrift wurde von
einem jungen Mann überreicht, der ihm damals stellvertretend für viele andere Patienten,
Glückwünsche überbringen wollte. Dieser mittlerweile junge Mann hieß Ingo Schulz und war
der erste Patient den Koncz 1965 nach der Mustard´schen Methode an einer Transposition der
großen Gefäße operiert hatte.76
Abb. 35 Professor Koncz mit dem ehemaligen Patienten Ingo Schulz
76
vgl. Kapitel 3.2. und de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 15
42
Abb. 36 Professor Koncz bei seiner Dankesrede77
Dieser offiziellen Feier am Vormittag, ausgerichtet durch die Medizinische Fakultät der
Georg-August-Universität, folgte eine ungezwungenere Feier am Abend mit einem festlichen
Essen.
Abb. 37 zeigt Professor Koncz bei der abendlichen Feier.
77
Die Originaltexte der Dankesreden von Professor Koncz anlässlich des Symposiums zu seinem 65.
Geburtstag am 31.10.1981 sind im Anhang unter 7.6., S. 137 nachzulesen.
43
2.4.2. Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Herzchirurgie erhielt
Professor Dr. med. Josef Koncz am 05. Februar 1988 im Rahmen einer Feierstunde in der
Aula am Wilhelmsplatz die höchste Auszeichnung, die von der Medizinischen Fakultät der
Georg-August-Universität vergeben werden konnte.78
Abb. 38 zeigt Professor de Vivie, Professor Koncz,
Staatssekretär Professor Schreiber und Dekan Professor Engel
(von links) im Foyer der Aula am Wilhelmsplatz.79
Koncz, der in Deutschland neben einigen anderen Kollegen die moderne Herzchirurgie
eingeführt hatte und als einer der Pioniere in der Bundesrepublik mit einer Herz-LungenMaschine operierte, wurde mit der Albrecht von Haller-Medaille80 ausgezeichnet. Insgesamt
wurde bis 1988 diese Medaille, die 1958 gestiftet worden war, an 15 führende deutsche und
78
79
80
Göttinger Tageblatt : Albrecht von Haller-Medaille – Herzchirurgie gefördert, 10.02.1988
ebenda
Die Albrecht von Haller-Medaille wird seit 1959 in unregelmäßigen Abständen verliehen
erinnert an den bedeutenden Göttinger Arzt, Wissenschaftler, Botaniker und Dichter Albrecht
Haller (16.10.1708 – 12.12.1777), der von 1736 – 1753 als Professor für Anatomie, Chirurgie
Botanik an der damals neu gegründeten Universität in Göttingen wirkte. Durch seine LehrPublikationstätigkeit hatte er maßgeblich zu deren Aufschwung beigetragen, so dass sich
Medizinische Fakultät zum Mittelpunkt naturwissenschaftlich orientierter medizinischer Lehre
Forschung entwickelt hatte.81
und
von
und
und
die
und
81
Biographie Albrecht von Haller, Internet 09 / 2003 und Medizinische Fakultät Göttingen verleiht
Albrecht von Haller-Medaille an Juristen, Internet 09 / 2003
44
ausländische Mediziner vergeben, wobei diese Ehrung seit 1979 nicht mehr ausgesprochen
worden war. Die Medizinische Fakultät zeichnete damit Professor Koncz als einen Arzt und
Forscher aus, der Göttingen zum ersten Zentrum für Herzchirurgie in der Bundesrepublik
nach dem Krieg gemacht hatte. Anlässlich dieser Ehrung würdigte wieder einmal der
ehemalige Koncz-Schüler Professor Dr. Ernst-Rainer de Vivie, zu diesem Zeitpunkt bereits
selbst ein hervorragender Herzchirurg von internationalem Ansehen, in einer Laudatio82 das
Wirken des emeritierten Mediziners.83
Abb. 39 zeigt Professor Koncz mit dem Dekan Professor Engel84
Abb. 40 Vorder- und Rückseite der verliehenen Albrecht von Haller-Medaille85
82
vgl. Anhang 7.7., S. 140 de Vivie, E. R.: Laudatio für Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
anlässlich der Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
83
Göttinger Tageblatt: Albrecht von Haller-Medaille – Herzchirurgie gefördert, 10.02.1988
84
Göttinger Tageblatt: Haller-Medaille an Professor Josef Koncz, 08.02.1988
45
3. Sein Werk
Josef Koncz untersuchte in den Anfängen seiner klinischen Laufbahn in Göttingen in der Zeit
von Januar 1947 bis Oktober 1948 die Durchführbarkeit, Wirkungsweise und Problematik der
Periduralanästhesie86 anhand von 471 Patienten, die dort unter periduraler Betäubung operiert
wurden.88 Ab 1950 befasste er sich dann intensiver mit der Untersuchung peripherer
Durchblutungsstörungen, v. a. in Hinblick auf die Beseitigung des Missverhältnisses zwischen
dem Blutbedarf des Gewebes und der vorhandenen Durchblutungsgröße. Zur Beurteilung der
Durchblutungsstörungen zog er die Hautthermometrie89 und Plethysmographie90 heran, da mit
zunehmender
Durchblutung
die
örtliche
Oberflächentemperatur
anstieg
und
das
durchströmende Blutvolumen zunahm. Die genauesten Ergebnisse erzielte er mit der
fortlaufenden thermoelektrischen Aufzeichnung der Hauttemperatur unter Periduralanästhesie, in Kombination mit der photoelektrischen Registrierung der peripheren
Volumenpulse vor und nach der Betäubung.92 In diesem Zusammenhang versuchte er
herauszufinden in wie weit die Sympathektomie93 eine Besserung der Blutversorgung im
85
eigene Fotografie von September 2003
86
Periduralanästhesie ist die vorrübergehende Unterbrechung der Erregungsleitung der Rückenmarksnerven durch Injektion eines Lokalanästhetikums in den Periduralraum des Wirbelkanals.87
87
Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche Lexikon Medizin. 3. Auflage,1993,
S.1281
88
Koncz, J.: Die Periduralanästhesie unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen der
Göttinger Chirurgischen Klinik, 1950, S. 139 - 143
89
Messung der Hauttemperatur
90
Unter Plethysmographie versteht man die fortlaufende Aufzeichnung der durchblutungsbedingten
Volumenschwankungen eines Körperabschnitts oder Organs.91
91
Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche Lexikon Medizin. 3. Auflage, 1993, S.
1320
92
Koncz, J.: Die Untersuchung peripherer Durchblutungsstörungen mittels thermoelektrischer
Registrierung der Hauttemperatur und photoelektrischer Aufzeichnung der peripheren Volumenpulse,
1950, S. 555 - 568
93
Sympathektomie ist die teilweise oder vollständige operative Entfernung des SympathikusGrenzstrangs.94
94
Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche Lexikon Medizin. 3. Auflage, 1993,
S.1602
46
Bereich der unteren Extremitäten bewirken konnte.95 Parallel dazu führte Josef Koncz
Tierexperimente zur Erforschung der Wirkungsweise des synthetischen Antikoagulans
Thrombocid96 durch, wobei er neben der Gerinnungshemmung, eine Steigerung des
fibrinolytischen Potentials, so wie eine periphere Gefäßdilatation feststellen konnte. Bei acht
von 11 Versuchstieren konnte nach intravenöser Injektion eine erhebliche Beeinflussung der
Durchblutung registriert werden, wobei in zwei Fällen eine langanhaltende Zunahme der
Durchblutung im Bein erfolgte.97 In weiteren Versuchen wies Koncz nach, dass mit
Ausschaltung des Sympathikus mittels Periduralanästhesie eine Gerinnungshemmung, v. a.
im arteriellen Blut, einher ging, aufgrund vermehrter Ausschüttung von Heparin oder
heparinähnlichen Substanzen ins Blut.98 Diese Phase fand 1953 ihren Höhepunkt mit seiner
Habilitationsschrift „ Studien zur Pathophysiologie und Klinik peripherer Durchblutungsstörungen“.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre richtete Josef Koncz sein Augenmerk zunehmend auf die
Ursachen der portalen Hypertension, deren Folgen und deren operative Behandlung99 mit
Schwerpunkt auf der porto-cavalen Anastomosenoperation. Dabei erreichte er durch Anlegen
einer porto-cavalen Anastomose in den meisten Fällen eine wesentliche Druckminderung,
wobei Druckabfälle um 65 % des Ausgangswertes keine Seltenheit waren. Bei allen Patienten
hingegen war der Pfortaderdruck postoperativ weit unter dem klinischen Wert von 25 mm
Hg.100 Die Druckmessung erfolgte mittels Lebervenenkatheterisierung, wobei der Druck in
der V. portae als auch in der V. cava bei offener und geschlossener Anastomose aufgezeichnet
wurde.101
95
Koncz, J.: Begrenzung der Anzeigestellung zur Sympathektomie bei peripheren Durchblutungsstörungen, 1951, S. 223 - 246
96
Thrombocid ist eine synthetisch hergestellte Substanz, die vorwiegend eine Hemmung der
Blutgerinnung bewirkt.
97
Koncz, J.; Bücherl, E.: Tierexperimentelle Untersuchung zur Kreislaufwirkung des synthetischen
Anticoagulans Thrombocid, 1952, S. 36 - 42
98
Koncz, J.; Marggraf, W.: Untersuchung
Blutgerinnungssystems, 1953, S. 237 - 254
99
über
die
vegetativ-nervöse
Steuerung
des
Koncz, J.: Die operative Behandlung der portalen Hypertension, 1957, S. 67 - 72
100
Koncz, J.: Portocavale Anastomosen, 1958, S. 598 - 602
101
Bücherl, E. S.; Koncz, J.; Bücherl, R.: Messung des Pfortaderdruckes durch Lebervenenkatheterisierung und intraoperative Direktmessung, 1958, S. 241 - 245
47
Seit Beginn der 60er Jahre, mit Einführung der Herz-Lungen-Maschine in Göttingen, baute
Josef Koncz als einer der führenden deutschen Chirurgen die Abteilung für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie an der Universität in Göttingen auf. Sein besonderes Interesse galt nun
der Korrektur von angeborenen Herzfehlern, so dass er speziell auf diesem Gebiet eine Reihe
von Operationsmethoden entwickelte bzw. verbesserte. So führte er 1965 als erster deutscher
Chirurg die Korrektur der Transposition der großen Gefäße nach der Mustard´schen Methode
in Göttingen durch102. Zu dieser Zeit konzentrierte er sich vor allem auf Herzoperationen bei
Kindern, dehnte jedoch konsequenterweise sein Operationsspektrum, vor allem auf dem
Gebiet der Herzklappen- und der Koronargefäßchirurgie auf erwachsene Patienten aus. Sein
Interesse galt vor allem den Stenosen der linksventrikulären Ausflussbahn, und hier
insbesondere
den
verschiedenen
Formen
von
rezidivierenden
Stenosen
und
der
tunnelförmigen Einengung im Bereich des linken Herzens. 1974, nach Abschluss der
tierexperimentellen Phase, führte Professor Koncz die Operationsmethode der Aortoventrikuloplastik, die vorrangig zur Beseitigung einer tunnelförmigen Obstruktion des
linksventrikulären Ausflusstrakts entwickelt wurde, erfolgreich in die Klinik ein.103
Josef Koncz hatte seine Mitarbeiter unter sanftem, aber stetigem Druck vorangetrieben täglich
chirurgische Probleme zu lösen, neue Operationsverfahren couragiert anzuwenden und auch
andere Wege der Korrektur von angeborenen und erworbenen Herzfehlern zu beschreiten. So
ermöglichten konsequente klinische Forschung und experimentell gewonnene Ergebnisse
unter seiner Führung Mitarbeitern die Lösung eines bis dahin nicht bewältigten chirurgischen
Problems.104 Unter Koncz Leitung erhielten seine Schüler eine gute breitgefächerte fachbezogene Ausbildung, so dass sogar drei von ihnen einen Lehrstuhl erhielten. Vier seiner
Schüler wurden Hochschullehrer in leitender Position und zehn wurden Chefärzte in Thoraxund Gefäßchirurgischen Abteilungen, vier davon im Ausland (Angaben von 1982).105 So
belief sich die Zahl der Habilitationen der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der
Universität Göttingen unter Koncz Leitung von 1958 – 1981 auf ca. 10 und die Zahl der
Dissertationen auf ca. 130.106
102
vgl. Kapitel 3.2., S. 66
103
de Vivie, E. R.; Borowski, A.; Hehlhorn, U.: Reduction of the left-ventricular outflow-tract
obstruction by aortoventriculoplasty – Long-term results of 96 patients, 1993, S. 216 - 223
104
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 13
105
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 14
106
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.315 - 324
48
Josef Koncz verstand die Chirurgie des Thorax, des Herzens und der großen Gefäße aufgrund
ihrer naheliegenden physiologischen, topographischen und klinischen Verbindungen immer
als eine wissenschaftliche und klinische eigenständige Einheit. Sein Ziel war es einen
eigenständigen neuen chirurgischen Zweig zu schaffen und sich damit von der allgemeinen
Chirurgie zu lösen. Bereits zur Eröffnung des Kongresses der Thoraxchirurgie 1969 in Bad
Nauheim gab er signifikante Impulse für eine Restrukturierung der Chirurgie in Deutschland.
In Anlehnung daran wurde 1971, auf Initiative von Koncz, die Deutsche Gesellschaft für
Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie gegründet.107
107
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz
49
3.1. Aufbau des Herzzentrums in Göttingen
Bereits Anfang der 50er Jahre war Josef Koncz darum bemüht das Spektrum der
chirurgischen Arbeit der Klinik zu erweitern, indem er die Gefäßchirurgie, sowohl in
diagnostischer als auch therapeutischer Hinsicht, etablierte. Sein Lehrer Professor Dr. med.
Hellner hatte 1953 gezielt Koncz, im Hinblick auf die Thoraxchirurgie, zu einem längeren
Studienaufenthalt in Edinburgh angeregt, wo unter Loogans Leitung die Lungenchirurgie aus
der Routine zur Perfektion geführt wurde. Auf dem Rückweg über London machte Koncz mit
Lord Brock im Hammersmith-Hospital Bekanntschaft und stand erstmals herzchirurgischen
Eingriffen gegenüber. Dr. Koncz sollte auf seinen Reisen die Grundelemente der Lungen- und
Herzchirurgie studieren, um diese dann erfolgreich in Göttingen einzuführen.108
Der Grundstein war gelegt. Zurück in Göttingen hatte er in den folgenden Jahren an der Seite
seines Kollegen Rehbein Gelegenheit, die Anastomosenchirurgie bei angeborenen Herzfehlern in sein chirurgisches Repertoire aufzunehmen.109 Seit 1954 galt sein wesentliches
Augenmerk der Herz- und Thoraxchirurgie, wo er sämtliche, auch allerschwerste,
chirurgische Eingriffe (Herzfehler, Herzmissbildungen, Operationen am offenen Herzen,
Speiseröhrenkrebs, Lungenkrebs, Lungensegmentresektionen usw.) durchführte.110
Zusammen mit Emil Bücherl und dessen späteren Frau als Anästhesistin begann Dr. Koncz
1956 die Korrektur von angeborenen Herzfehlern in tiefer Hypothermie vorzunehmen. Der
Vorteil dieser Methode lag darin, das Herz während der Operation durch Senkung der
Körpertemperatur und damit verbundener Verminderung des Sauerstoffverbrauchs des
Körpers, stillegen zu können. Dabei stand die Zeit der totalen Kreislaufunterbrechung in
direktem Zusammenhang mit dem Grad der Unterkühlung. Anfangs war durch Senkung der
Körpertemperatur auf 29 – 30 ° C lediglich eine Herzstillegung für 6 – 8 Minuten möglich.
Diese Zeit war relativ kurz, so dass die Anzahl der so durchgeführten Operationen sehr
begrenzt war. So konnten damals mit dieser Methode „ nur “ Vorhofseptumdefekte und
Pulmonalstenosen operiert werden, dennoch wagte Koncz sich seinerzeit schon an die
Sprengung von valvulären Aortenstenosen. Später ermöglichte eine stärkere Senkung der
Körpertemperatur eine verlängerte Kreislaufunterbrechung, wobei allerdings die Risiken, vor
allem des lebensbedrohlichen Kammerflimmerns, für den Patienten erheblich anstiegen. Da
108
vgl. Anhang 7.7., S. 140 de Vivie, E. R.: Laudatio für Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
anlässlich der Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
109
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 12
110
Zeugnis von Professor Hellner vom 08.07.1957
50
zur damaligen Zeit die Operationen am offenen Herzen in tiefer Unterkühlung sehr
erfolgreich waren, hatte diese Methode noch bis weit in die 60er Jahre hinein bei
ausgesuchten Krankheitsbildern Anwendung gefunden.111
Professor Bücherl hatte unterdessen seit 1952 in Göttingen an der Entwicklung einer HerzLungen-Maschine gearbeitet, die er nach tierexperimentellen Tests 1957 das erste Mal
allerdings ohne Erfolg einsetzte.112
Der eigentliche Durchbruch der Chirurgie am offenen Herzen gelang in Göttingen 1960 mit
der erfolgreichen Einführung der Herz-Lungen-Maschine. Damals begann Professor Koncz
mit einem kleinen Kreis von Mitarbeitern, darunter fünf Ärzte und ein Kardiotechniker, den
mühseligen Aufbau einer Klinik, die Maßstäbe für die Entwicklung dieses Fachgebietes in der
Bundesrepublik Deutschland gesetzt hat.113 Die raschen Fortschritte auf dem Gebiet der
Operationen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, verdankte er seinen ausgedehnten
intensiven Studienaufenthalten im Frühjahr und Sommer 1960 an der Mayoklinik (Rochester /
Minneapolis) in Amerika. Das ausgiebige Studium des extrakorpulären Kreislaufs trug
maßgeblich dazu bei einige Fehler im Umgang mit der Herz-Lungen-Maschine im Vorfeld zu
vermeiden.114
Bedrängt durch die Flut herzkranker Kinder, die in der Pädiatrischen Kardiologischen
Abteilung von Professor Alois Beuren115 in Göttingen mittels Herzkatheteruntersuchung
diagnostiziert wurden, war Josef Koncz seit Beginn seiner Tätigkeit mit der operativen
Therapie der angeborenen Herzfehler beschäftigt. In den Jahren von 1962 – 1964 war er mit
der operativen Korrektur komplexer angeborener Herzfehler in Deutschland wegweisend.117
111
vgl. Anhang 7.7., S. 140 de Vivie, E. R.: Laudatio für Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
anlässlich der Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille und Zindler, M.: Die Unterkühlungsanästhesie in: Derra, E.: Handbuch der Thoraxchirurgie,1958, S. 666 - 686
112
Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 2002, S. 12 - 18
113
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz
114
Reisebericht von Professor Koncz über seine, mit Unterstützung
Forschungsgemeinschaft, vorgenommenen Reisen in die Vereinigten Staaten
der
Deutschen
115
Professor Dr. med. Alois Josef Beuren (08.08.1919 – 01.07.1984) war der Chef der
Kinderkardiologie in Göttingen. Er hatte dort eng mit Koncz zusammen gearbeitet, da er häufig die
Voruntersuchungen der herzkranken Kinder durchführte, deren Herzfehler dann von Koncz operativ
korrigiert wurden. Darüber hinaus war Alois Beuren auch privat ein guter Freund von Josef Koncz.116
116
Gespräch mit Frau Dr. Stephanie Koncz im März 2004
117
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
51
Er hatte am 06. Februar 1961 zum ersten Mal eine fibröse Subaortenstenose operiert, am
nächsten Tag eine valvuläre Aortenstenose und die erste supravalvuläre Aortenstenose am
20.03.1961, sowie die erste hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) am 03.
September 1963.118 1965 erfolgte, wie bereits beschrieben, durch Professor Koncz die erste
erfolgreiche Operation einer Transposition der großen Gefäße nach der Methode des
Amerikaners Mustard bei einem Kind in Deutschland.119
So gehörte die Göttinger Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, bedingt durch die große Anzahl
der dort jährlich durchgeführten Herzoperationen, mit an die Spitze der führenden deutschen
Herzzentren.120
Mitte bis Ende der 70er Jahre wurde das Göttinger Herzzentrum zwischenzeitlich, bedingt
durch Personalmangel, in punkto Anzahl der dort durchgeführten Herzoperationen, ins
Mittelfeld zurückgestuft. Die Kapazität der Klinik wurde durch die ständig steigende Zahl der
Herzpatienten überstrapaziert. Darüber hinaus standen die Herzchirurgen bei Finanz- und
Personalplanung meist hinten an. Erst mit Einzug in das neue Klinikum wurden mit hohem
finanziellen Aufwand Raum- und Einrichtungsausstattungen geschaffen, die sowohl qualitativ
als auch quantitativ den Anforderungen entsprachen.121
1981, zum Zeitpunkt Koncz Emeritierung, zählte die Klinik für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie in Göttingen mit 92 Betten, 29 Arztstellen, 15 Kardiotechnikern und den 2
Schwerpunktabteilungen Koronar- und Kinderherzchirurgie zu den größten in Deutschland
und stellte ein selbstständiges Zentrum dar122, welches laut Koncz einen Zeitvorsprung von 7
Jahren zu Hamburg und sogar 10 Jahren zu Hannover hatte.123
118
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 46
119
vgl. Kapitel 3.2., S.66 und de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.
13
120
Göttinger Tageblatt: Herzchirurgen: Funktionsfähigkeit unserer Klinik in Frage gestellt,
06./07.05.1978
121
ebenda
122
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz
123
Koncz, J.: Erklärung zur konstituierenden Vorstandssitzung des Zentrums Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie, 11.12.1980
52
3.1.1. Einführung der Herz-Lungen-Maschine in Göttingen
Frühzeitig hatte Josef Koncz erkannt, dass die Entwicklung einer Thorax- und HerzGefäßchirurgie nur im Rahmen eines eigenen Fachgebietes die Förderung erfahren konnte,
die sie benötigte, um den Aufgaben zur Versorgung des speziellen Krankengutes gerecht zu
werden. Darum galt es zur Erweiterung der operativen Möglichkeiten, die Herz-LungenMaschine in Göttingen zu etablieren.124 Professor Bücherl125, ein enger Mitarbeiter von
Koncz, hatte unterdessen seit 1952, angeregt durch Herz- und Kreislaufuntersuchungen im
Physiologischen Institut126 von 1948 – 1951127, in Göttingen an der Entwicklung einer HerzLungen-Maschine gearbeitet. Nach Abschluss der tierexperimentellen Untersuchungen wagte
er am 10. Oktober 1957 den ersten, allerdings erfolglosen klinischen Einsatz seiner HerzLungen-Maschine in Kombination mit Hypothermie.128
Abb. 41 Herz-Lungen-Maschine nach Bücherl129
124
Göttinger Tageblatt: Vorbestellungstermin: Mitte 1966, 15./16.08.1964
125
vgl. Fußnote 37 Kapitel 2.4., S 29
126
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
127
Junghanns, H.: Chirurgenverzeichnis, 1980, S. 73
128
Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 2002, S. 12 - 18
129
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
53
In Philadelphia hingegen hatte der Amerikaner John Gibbon130 eine Herz-Lungen-Maschine
konstruiert, die er nach einigen Fehlschlägen bereits am 06. Mai 1953 mit Erfolg einsetzen
konnte. Diese Operation war weltweit die erste, bei der ein totaler kardiopulmonaler Bypass
erfolgreich angewandt wurde.132 Der Münchener Herzchirurg Rudolf Zenker133 führte am 18.
Februar 1958 als erster in Deutschland in Marburg an der Lahn eine derartige Operation
erfolgreich durch.135 An der Freien Universität in Berlin kam die Herz-Lungen-Maschine
erstmals im Oktober zum klinischen Einsatz und im Februar 1959 begann man auch in
Düsseldorf parallel zur Oberflächenhypothermie mit Hilfe der extrakorporalen Zirkulation zu
operieren.136 Zu dieser Zeit knüpfte Dr. Koncz an seine ersten Kontakte im HammersmithHospital in London an und brachte die von Melrose konzipierte Herz-Lungen-Maschine 1959
nach Göttingen.137 Melrose hatte sich 1949 bei einem Besuch in Schweden, die von Crafoord
und Björk entwickelte Maschine vorführen lassen138 und konstruierte darauf hin ein Gerät,
130
Der amerikanische Chirurg John Heyshem Gibbon (1903 – 1973) hatte bereits Ende der dreißiger
Jahre erste Versuche an Katzen unternommen, wobei ihm 1937 tatsächlich der kurzfristige Ersatz von
Herz- und Lungenfunktion gelang. Durch den Krieg bedingt wurden die Forschungsarbeiten
zwangsläufig unterbrochen, so dass sie erst in den fünfziger Jahren wieder aufgenommen werden
konnten. Am 06. Mai 1953 konnte dann erstmals eine verbesserte Herz-Lungen-Maschine bei einer
Operation des menschlichen Herzens eingesetzt werden. Die von Gibbon konstruierte Maschine
übernahm für 26 Minuten die Herz- und Lungenfunktion eines 18-jährigen Mädchens, in dessen Herz
der Chirurg einen Vorhofseptumdefekt erfolgreich verschloss.131
131
Eckart, W. U.: Geschichte der Medizin, 4. Auflage, 2000, S. 378 / 379
132
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
133
Rudolf Zenker (24.02.1903 – 18.01.1984) hatte bereits 1955, nachdem er die Nachteile der
Herzoperationen in Hypothermie erkannt hatte, mit der von Gibbon konstruierten Herz-LungenMaschine experimentiert. Noch bevor er 1958 dem Ruf zum Direktor der Universitätsklinik in
München folgte, operierte er am 18.02.1958 in Marburg / Lahn als erster in Deutschland erfolgreich
eine Patientin mit Vorhofseptumdefekt, wobei für 22 Minuten die Herz- und Lungenfunktion von der
Herz-Lungen-Maschine übernommen wurde.134
134
Ackerknecht, E. H.: Geschichte der Medizin, 7. Auflage, 1992, S. 178 und Lauterbach, G.:
Handbuch der Kardiotechnik, 4. Auflage, 2002, S. 12 - 18
135
Ackerknecht, E. H.: Geschichte der Medizin, 1992, S. 178
136
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
137
Göttinger Tageblatt: Vorbestellungstermin: Mitte 1966, 15./16.08.1964
138
Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung des kardiopulmonalen
Bypasses von der Idee bis zur klinischen Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet
54
dessen Filmoxygenator auf dem von Crafoord139 und Björk eingeführten Prinzip der
rotierenden Scheiben basierte, welche er in ihrer Form veränderte.141 Die Sauerstoffkammer
bestand aus einem schräg liegenden, rotierenden Stahlzylinder in dem 100 Scheiben parallel
zueinander angeordnet waren. Über ein zentrales Loch der Scheiben verliefen längs der Achse
des Oxygenators die zu- und abführenden Leitungen. Das Blut sammelte sich entsprechend
der Schwerkraft am Boden des Zylinders, wo es durch die rotierenden Scheiben hochgerissen
und zu einem Blutfilm ausgestrichen wurde. Das Blut kam auf diese Weise während einer
halben Scheibendrehung mit dem Sauerstoff in Kontakt.142
Denis Graham Melrose meldete bereits 1952 seine Herz-Lungen-Maschine in Großbritannien
und in den USA zum Patent an, lange Zeit bevor er sie am 9. Dezember 1953 erstmals
erfolgreich klinisch eingesetzt hatte.143
Abb. 42 Das Oxygenationssystem von Graham Melrose in der Patentschrift144
Er hatte also auf der Grundlage des Scheibenoxygenators von Crafoord und Björk eine HerzLungen-Maschine von übersichtlicher Bauart mit zuverlässiger Leistungsfähigkeit entwickelt,
die sich in der klinischen Herzchirurgie gut bewährt hatte. Das Gerät war 1,10 Meter lang,
0,60 Meter tief und ebenso hoch. Der große Vorteil dieser Maschine lag in der
139
Clarence Crafoord führte zusammen mit seinem Kollegen Ake Senning am 16. Juli 1954 in
Schweden weltweit die zweite erfolgreiche Herzoperation in Verbindung mit kardiopulmonalem
Bypass durch.140
140
Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 4. Auflage, 2002, S. 12 - 18
141
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
142
Koncz, J.: Herz, Perikard und große thorakale Gefäße in: Hellner–Nissen–Vossschulte Lehrbuch
der Chirurgie, 1970, S. 442 - 444
143
Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung des kardio-pulmonalen
Bypasses von der Idee bis zur klinischen Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet
144
ebenda
55
Sterilisierbarkeit des Oxygenators im Autoklaven, wodurch eine absolute Keimfreiheit
gewährleistet war.145
Den
extrakorporalen
Bluttransport
übernahmen
dabei
modifizierte
DeBakey146-
Rollerpumpen148, deren einfacher technischer Aufbau und problemlose klinische Anwendung
von Vorteil waren.
Abb. 43 Patentschrift der bekanntesten Modifikation
durch Michael E. DeBakey (1935)149
145
Koncz, J.: Herz, Perikard und große thorakale Gefäße in: Hellner–Nissen–Vossschulte Lehrbuch
der Chirurgie, 1970, S. 442 - 444 und Göttinger Tageblatt: Vorbestellungstermin: Mitte 1966,
15./16.08.1964
146
Michael E. DeBakey modifizierte 1934 die Doppelrollerpumpe dahingehend, dass durch geeignete,
in Halterungen fixierte Ansatzstücke eine bis dato problematische Weiterbewegung des Pumpenschlauches innerhalb der Pumpe verhindert wurde.147
147
Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 4. Auflage, 2002, S. 12 - 18
148
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
149
Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung der Blutpumpen in:
Kardiotechnik, 2003, Internet
56
In einem halbkreisförmigen Gehäuse befand sich ein, von einem Elektromotor angetriebener,
Pumparm, an dessen Enden jeweils eine Rolle angebracht war. Der in das Gehäuse eingelegte
elastische Pumpenschlauch wurde durch die endständigen rotierenden Rollen alternierend
komprimiert und bei Entfaltung wieder mit Blut gefüllt. Die Blutweiterleitung im Schlauchsystem basierte hierbei auf dem Prinzip der peristaltischen tangentialen Verdrängung in
Abhängigkeit des Schlauchdurchmessers und der Umdrehungszahl der Rollen.150 Auf diese
Weise war es möglich die Blutströmungsrichtung ohne Zwischenschaltung von Ventilen
konstant zu halten.151 Das von der Maschine bewältigte Pumpenminutenvolumen betrug 0,5 2 l/min.152
Abb. 44 Das Bild zeigt die erste, 1960 in der Göttinger Abteilung für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie eingeführte, Herz-Lungen-Maschine. Es handelte sich hierbei um eine NEP-Maschine
mit Melrose-Oxygenator.153
150
Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 2002, Kapitel 4.1., S. 181 - 184
151
Koncz, J.: Herz, Perikard und große thorakale Gefäße in: Hellner–Nissen–Vossschulte Lehrbuch
der Chirurgie, 1970, S. 442 - 444
152
Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung des kardio-pulmonalen
Bypasses von der Idee bis zur klinischen Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet
153
Die Abbildungen 44, 46 und 48 in Kapitel 3.1.1. stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef
Koncz.
57
Mit dem ersten erfolgreichen Einsatz der Herz-Lungen-Maschine zur Korrektur eines
Ventrikelseptumdefekts am 9. März 1960 durch Professor Koncz und sein kleines Team, von
damals fünf Ärzten und einem Kardiotechniker, war nun auch in Göttingen die experimentelle
Phase der extrakorporalen Zirkulation beendet.154
Die Aufgabe der Herz-Lungen-Maschine bestand darin, das Herz und die Lunge
vorrübergehend aus dem Blutkreislauf auszuschalten und deren Funktion zu übernehmen.155
Abb. 45 Schematische Darstellung der extrakorporalen Zirkulation156
154
Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung des kardio-pulmonalen
Bypasses von der Idee bis zur klinischen Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet
155
Göttinger Tageblatt: Vorbestellungstermin: Mitte 1966, 15./16.08.1964
156
Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie 2001, S. 949
58
Über zwei venöse Schläuche, angeschlossen an der oberen und unteren Hohlvene, wurde das
Blut aus dem Körperkreislauf des Patienten in den Oxygenator der Maschine geleitet. Der
Oxygenator übernahm den Gasaustausch der Lunge, wobei dem Blut Sauerstoff bei
gleichzeitiger
CO2-Abgabe
zugeführt
wurde.
Entsprechend
ihrer
Funktionsweise
unterscheidet man verschiedene Typen von Oxygenatoren. Anfänglich kamen vor allem die
Mitte der 50er Jahre entwickelten Filmoxygenatoren zum Einsatz. Deren Gasaustausch
erfolgte, wie zuvor beschrieben durch direkten Blut-Gas-Kontakt über filmähnlich
ausgezogene Blutschichten mittels rotierender Scheiben. Aufgrund der Traumatisierung der
Blutkörperchen sind diese Oxygenatoren heute nicht mehr gebräuchlich. Mit Einführung der
Koronarchirurgie Anfang der 70er Jahre setzten sich die Blasenoxygenatoren im Klinikalltag
durch. Die Arterialisierung des Blutes erfolgte bei diesen Geräten mittels Dispersion kleinster
Sauerstoffbläschen ebenfalls durch direkten Blut-Gas-Kontakt. Problematisch hierbei war die
Gefahr von Mikroembolien bedingt durch die erhebliche Schaumbildung im Oxygenator.
Daher entwickelte man die seit 1969 im Handel erhältlichen Membranoxygenatoren, die
heutzutage routinemäßig zum Einsatz kommen. Bei diesen erfolgte der Gasaustausch ähnlich
der Lunge über eine semipermeable Membran, so dass Patientenblut und Sauerstoff nicht in
direkten Kontakt miteinander kamen. Die Bluttemperatur im extrakorporalen Kreislaufsystem
regelte ein Wärmetauscher. Das ist ein Zweikammersystem, das nach heutigem Stand der
Technik bereits im Membranoxygenator integriert ist. Dabei wird die eine Kammer mit
Patientenblut durchspült und die andere mit entsprechend temperiertem Wasser, wobei der
Wärmeaustausch über die Oberfläche der aneinander angrenzenden Kammern erfolgt. Das auf
diese Weise oxygenierte Blut wurde mittels einer Pumpe, die die Pumpfunktion des Herzens
ersetzte, durch einen arteriellen Schlauch über die Aorta in den Körper des Patienten
zurückgeleitet. Aufgrund der damals noch fehlenden technischen Möglichkeiten einer
Blutmikrofiltration, setzte man arterielle Luftblasenfallen zur Vermeidung von Luftembolien
ein. Diese waren im Verhältnis zu den heutigen Mikrofiltern, deren Porenweite 20 – 40 µm
beträgt, mit 100 – 300 µm relativ großporig.157
So wurden mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine Eingriffe am eröffneten, stillgelegten Herzen
unter Sicht möglich ohne die Blutzirkulation im Körperkreislauf zu unterbrechen.158 Die
durchschnittliche Operation dauerte in der Regel 30 bis 40 Minuten. In äußerst schwierigen
Fällen konnte die Maschine die Herzfunktion bis zu maximal vier Stunden übernehmen. Die
157
vgl. Lauterbach, G.: Handbuch der Kardiotechnik, 4. Auflage Jena 2002, Kapitel 4.2., S. 185 - 200
und Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie 2001, S. 947 - 950
158
Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie 2001, S. 947 - 950
59
Sachkosten einer solchen Operation beliefen sich damals auf etwa 2250 DM und wurden von
der Krankenkasse komplett übernommen. Die Anschaffungskosten für eine Herz-LungenMaschine lag damals bei etwa 40.000 DM.159
Von 1960 bis 1963 wurden mit Hilfe der Melrose Herz-Lungen-Maschine in Göttingen etwa
250 Patienten operiert. Die Altersverteilung der Patienten lag zwischen 6 Monaten und 49
Jahren. Wobei der Hauptanteil von 185 Patienten zwischen 2 und 13 Jahren alt waren. In
diesen 3 Jahren wurden, bis auf 6 Patienten mit erworbenen Herzfehlern, ausschließlich
Patienten mit angeborenen Herzfehlern operiert.160
Nur drei Jahre nach der Einführung der ersten Herz-Lungen-Maschine in Göttingen wurde
1963 bereits eine weitere Maschine eingesetzt. Dennoch mussten rund 500 Patienten
durchschnittlich drei Jahre auf eine Operation warten. Etwa zweidrittel hiervon waren Kinder
mit angeborenen oder erworbenen Herzfehlern.161 Diese zweite Maschine war eine
Honeywell-Maschine. Dabei handelte es sich um eine Konsole mit zwei Doppelrollerpumpen
und einem Kay-Cross-Oxygenator. Frederick S. Cross hatte 1956 gemeinsam mit Earle B.
Kay in Cleveland einen Scheibenoxygenator entwickelt, der in den späten 50er Jahren als
Kay-Cross-Apparat in mehreren Modifikationen weltweite Verbreitung fand. Dieser bestand,
ähnlich dem bereits 1948 von Crafoord und Björk vorgestellten Oxygenator, aus vielen
vertikalen Scheiben an einer horizontalen Achse, die in einer Sauerstoffatmosphäre
rotierten.162
159
Göttinger Tageblatt: Vorbestellungstermin: Mitte 1966, 15./16.08.1964
160
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
161
Frankfurter Allgemeine Zeitung: 1000 Operationen mit Herz-Lungen-Maschine, 01.03.1967
162
vgl. Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische Entwicklung des kardio-pulmonalen
Bypasses von der Idee bis zur klinischen Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet und Bock, H.:
45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
60
Abb. 46 Die Honeywell-Maschine mit Kay-Cross-Disc-Oxygenator wurde 1963 als zweite Herz-LungenMaschine in Göttingen eingesetzt.
Wollte man das Problem der Blutbeschaffung bei steigenden Patientenzahlen angehen,
musste eine Alternative zum herkömmlichen System gefunden werden. So kam im Oktober
61
1963 in der Göttinger Klinik der erste Plastik-Dispersionsoxygenator nach Cooley zum
Einsatz.163
Abb. 47 zeigt einen Travenol-Bubbleoxygenator164
Doch das geringere Füllvolumen der "Plastikoxygenatoren" alleine führte nicht zu der sich
anbahnenden Verbreitung des Bubbleoxygenators. Mit dem Oxygenator einher ging die
Anwendung der Methode der Hämodilutionsperfusion165. Beide Perfusionsmethoden führten
letztlich weltweit zum rasanten Anstieg der kardiochirurgischen Eingriffe. Wurden in
Göttingen im Jahre 1963 bei 123 Patienten Herzoperationen mit dem Scheibenoxygenator
durchgeführt, stieg bereits mit der Einführung des Bubbleoxygenators 1964 die Patientenzahl
um 42 % auf 175 Patienten. Zur Verfügung standen von der Firma Travenol je ein
Oxygenatortyp für Säuglinge, Kinder oder Erwachsene und von der Firma Polystan zwei
Größen mit einem Füllvolumen zwischen 800 – 1500 ml. Bei der Umstellung vom Scheibenzum Bubbleoxygenator ergaben sich perfusionstechnisch keine größeren Probleme. Um den
Travenol-Bubbleoxygenator in den bestehenden Maschinenaufbau zu integrieren, wurde von
der Klinikwerkstatt eine Rahmenvorrichtung zum Aufhängen des Oxygenators gebaut.167
163
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
164
ebenda
165
Unter Hämodilution versteht man eine Verdünnung aller im Blutplasma vorhandenen zellulären
und gelösten Bestandteile durch Blutentzug und gleichzeitigem isovolämischen Blutersatz durch
Plasmaersatzstoffe.166
166
Pschyrembel, W.: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 1990, S. 637
167
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
62
Im August 1964 wurde in der Göttinger Universitätsklinik die 500. Operation mit der HerzLungen-Maschine durchgeführt. In der Regel erfolgten damals pro Woche etwa vier bis fünf
Operationen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, doch die Operationstermine waren
bereits bis Mitte 1966 vergeben. Die erstaunlich hohe Anzahl an Voranmeldungen, allein
1964 waren es über 1200, resultierte daraus, dass die Göttinger Klinik damals als einzige in
ganz Niedersachsen über eine Herz-Lungen-Maschine verfügte. Hinzu kamen noch Patienten
aus Hessen, denn auch die Universitätsklinik in Frankfurt besaß noch kein derartiges Gerät. In
lediglich ein paar weiteren Städten der Bundesrepublik (Berlin, Heidelberg, München,
Düsseldorf und Hamburg) wurde diese Maschine damals noch erfolgreich eingesetzt.168
Abb. 48 Ab 1964 wurde in Göttingen eine Kombination aus Melroseund Kay-Cross-Disc-Oxygenator eingesetzt.
„Die tausendste Operation mit einer Herz-Lungen-Maschine führte vor kurzem der Leiter der
Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik in
168
Göttinger Tageblatt: Vorstellungstermin: Mitte 1966, 15./16.08.1964
63
Göttingen, Professor Josef Koncz, aus.“, so schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung am
01. März 1967.169
Mit den gewonnenen Erfahrungen und der Verfeinerung der Perfusionstechniken sowie der
Umstellung von Scheiben- auf Bubbleoxygenatoren überholten sich die alten Maschinentypen. Mit der Sarns Herz-Lungen-Maschine wurde 1967 die erste in Modulbauweise
konzipierte Maschine in Betrieb genommen. Die Pumpenköpfe und Getriebe aus den alten
Maschinen wurden ausgeschlachtet und damit ein neues Maschinenmodul hergestellt 170
Abb. 49 zeigt eine modifizierte Herz-Lungen-Maschine in Modulbauweise.171
Die 70er Jahre waren geprägt von der Verbesserung der Perfusionsüberwachung, Einführung
der Myokardprotektion durch kardioplegische Lösungen172 und der Membranoxygenation.
169
Frankfurter Allgemeine Zeitung: 1000 Operationen mit Herz-Lungen-Maschine, 01.03.1967
170
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
171
ebenda
172
Professor Hans-Jürgen Bretschneider (gestorben 09.12.1993), ein enger Mitarbeiter von Koncz,
publizierte erstmals 1964 in Göttingen eine kardioplegische Lösung mit deren Hilfe ein reversibler
Herzstillstand künstlich indiziert werden konnte. Dabei handelte es sich um eine Ca-freie und Naarme, procainhaltige Lösung mit deren Hilfe die Toleranzzeit des Herzmuskels gegenüber einer
Unterbrechung der Blut- und Sauerstoffzufuhr deutlich verlängert werden konnte. Darüber hinaus
erreichte man eine absolute Unerregbarkeit des Herzens und eine ungewöhnliche Erschlaffung des
Myokards. Mit Hilfe der Myokardprotektion wurde die Mortalität, die Komplikationsrate und die
Verweildauer der Patienten auf der Intensivstation nach einer Operation verringert und
dementsprechend die Lebenserwartung erhöht.173
173
vgl. Bretschneider, H. J.: Gehört die Zukunft den technischen Herz-Ersatzsystemen oder der
rekonstruktiven Herzchirurgie? in: Herzchirurgie 1982, Hrsg. de Vivie, E. R., Hellberg, K.,
64
So wurde die fortlaufende Messung der Blutgase von 1972 an routinemäßig durchgeführt und
ab 1973 die im Physiologischen Institut in Göttingen von Bretschneider experimentell weiter
verbesserte kardioplegische Lösung verwendet. Die perfusionstechnischen Entwicklungen
und Methoden waren bis 1985 weitgehend abgeschlossen, so dass in den 90er Jahren der
Schwerpunkt vor allem auf der Entwicklung computergestützter Datenerfassung lag.174
Im Jahr 2003 war es genau 50 Jahre her seit John Gibbon in den USA die Herz-LungenMaschine zum ersten mal erfolgreich eingesetzt hatte. Die Abbildung 40 zeigt die derzeit in
Göttingen verwendete Maschine. Dabei handelt es sich um eine Polystan Herz-LungenMaschine, bestehend aus einer fahrbaren Konsole Typ Nr. 572010 mit vier Perfusionspumpen
vom Typ Polystan Verticlude. Das Monitor-Rahmengestell mit den Anzeigemodulen und den
Bedienungsfeldern, auf denen die Überwachungsparameter abzulesen sind, befindet sich auf
der linken Seite. Im Gegensatz zu früher benutzt man heute nur noch Einmaloxygenatoren,
wobei bei einer Operation durchaus auch 3 - 4 Oxygenatoren parallel eingesetzt werden.175
Abb. 50 zeigt die zur Zeit (Oktober 2003) in Göttingen eingesetzte Herz-Lungen-Maschine.176
Ruschewski, W., 1982, S. 33 - 43 und Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in:
Kardiotechnik, 2003, Internet
174
Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in: Kardiotechnik, 2003, Internet
175
handschriftliche Angaben von Dr. med. Tom Stojanovic, Assistenzarzt in der Abteilung der HerzThoraxchirurgie des Göttinger Klinikums
176
Das Foto wurde im Oktober 2003 von Dr. Stojanovic im Operationssaal des Göttinger Klinikums
aufgenommen.
65
3.2. Transposition der großen Gefäße
Bei der Transposition der großen Arterien handelt es sich um einen kongenitalen Herzfehler
mit einer Häufigkeit von 7 – 15 %. Anatomisch liegt hier eine Vertauschung der großen
Arterien vor, so dass die Aorta, bedingt durch ihre Verbindung mit dem rechten statt mit dem
linken Ventrikel, nicht-oxygeniertes Blut in den großen Körperkreislauf befördert, und im
Gegenzug wird über die fälschlicher Weise mit dem linken Ventrikel gekoppelte Pulmonalarterie sauerstoffangereichertes Blut in die Lunge transportiert.177
Abb. 51 veranschaulicht die Anatomie der Transposition der großen Gefäße.178
Die Blutkreisläufe sind demnach nicht physiologisch hintereinander geschaltet sondern
parallel, so dass es letztendlich zu einer Sauerstoffunterversorgung des Körpers kommt. Daher
stirbt etwa die Hälfte der Kinder mit dieser Fehlbildung unbehandelt im ersten Lebensmonat,
85 – 90 % jedoch im Verlauf der ersten sechs Monate und nur 5 – 10 % der Kinder vollenden
177
Regensburger, D.: Korrektur der Transposition der großen Arterien – Wandel oder Renaissance in
Herzchirurgie 1982, Hrsg. de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W. 1982, S. 139 - 150
178
Idriss, F. S.; Goldstein, I. R.; Grana, L.; French, D.; Potts, W. J.: A new technic for complete
correction of transposition of the great vessels, 1961, S. 6
66
das erste Lebensjahr. Die häufigsten Todesursachen sind die Hypoxie und die etwa ab der
dritten Lebenswoche auftretende Herzinsuffizienz.179
In den Jahren 1950 bis 1958 konnte die Transposition der großen Arterien lediglich mittels
Palliativeingriffen behandelt werden.180 Diese beschränkten sich auf eine Vergrößerung
bereits vorhandener intra- oder extrakardialer Kurzschlussverbindungen zur Verbesserung der
Blutdurchmischung der beiden parallelen Kreisläufe, um die bestehende Zyanose zu lindern
und damit die Lebenserwartung dieser Kinder zu verlängern.181 Die 1950 von Blalock und
Hanlon eingeführte chirurgische Atrioseptektomie stellte trotz ihrer hohen Komplikationsrate,
wie z. B. Blutungsgefahr, Reizleitungsstörungen und v. a. intra- und postoperative
Lungenkomplikationen, über Jahre die klassische Methode der Palliation dar.182 Hierbei
wurde über den rechten Vorhof das Herz eröffnet, so das eine künstliche Verbindung beider
Vorhöfe durch partielle Inzision des Septums geschaffen werden konnte.183 Um die
Komplikationen zu minimieren wurden einige Varianten dieser Technik entwickelt, vor allem
was die Wahl des Instruments betraf mit dem der Defekt gesetzt wurde. So benutzten Schuster
et al 1963 eine Schere184 und Friend et al 1965 ein Kornealtrephine185.187
179
Regensburger, D.: Korrektur der Transposition der großen Arterien – Wandel oder Renaissance in
Herzchirurgie 1982, Hrsg. de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W. 1982, S. 139 - 150
180
Messmer, B. J.; Arbenz, U.; Real, F.: Transposition der großen Arterien: Möglichkeiten und
Problematik der chirurgischen Behandlung, 1975, S. 522 - 532
181
Regensburger, D.: Korrektur der Transposition der großen Arterien – Wandel oder Renaissance in
Herzchirurgie 1982, Hrsg. de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W. 1982, S. 139 - 150
182
Messmer, B. J.; Arbenz, U.; Real, F.: Transposition der großen Arterien: Möglichkeiten und
Problematik der chirurgischen Behandlung, 1975, S. 522 - 532 und Rastan, H.: Technik der
Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen Gefäße, 1970, S. 389 - 393
183
Shaher, R. M.: Complete Transposition of the great arteries, 1973, S. 458 - 460
184
Schuster, S. R.; Kiernan, E.; Rosencranz, J.; Bozer, A.: A new technique for the creation of an atrial
septal defekt with clinical application, 1963, S. 510 - 521
185
Das Kornealtrephine ist ein hand- oder maschinenenbetriebenes Bohrgerät mit tubulärem Einsatz,
welches v. a. im Bereich der Hornhaut zum Einsatz kommt.186
186
Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche Lexikon Medizin. 3. Auflage, 1993, S.
1661 / 1662
187
Doumanian, H. O.; Moller, J. H.; Amplatz, K.: Creation of atrial septal defects by catheter as
palliation of complete transposition, 1968, S. 274 - 279
67
Abb. 52 zeigt ein Trephine.188
1966 setzte Fonkalsrud ein bikonikales Septotom ein mit dem er einen kreisrunden Defekt aus
der Scheidewand ausstanzen konnte189 und Poulos und Edelmann die nach dem gleichen
Prinzip funktionierende Vorhofseptumstanze.190
Abb. 53 zeigt Fonkalruds bikonikales Septotom und dessen Anwendung.191
188
Friend, W. G.; Andrews, W. E.; Donahoe, M. D.; Rogers, W. M.: Experimental production of atrial
septal defects in dogs, 1965, S. 448
189
Fonkalsrud, E. W.; Tocornal, J. A.: Atrial septotome for palliative septectomy in infants with
transposition of the great vessels, 1968, S. 514 - 516
190
Poulos, P. P. ; Edelmann, R. B.: Creation of atrial septal defects, 1966, S. 974 - 976
191
Fonkalsrud, E. W.; Tocornal, J. A.: Atrial septotome for palliative septectomy in infants with
transposition of the great vessels, 1968, S. 515
68
Abb. 54 Vorhofseptumstanze nach Poulos192
Abb. 55 zeigt das chirurgische Vorgehen.193
192
Poulos, P. P. ; Edelmann, R. B.: Creation of atrial septal defects, 1966, S. 975
193
Poulos, P. P. ; Edelmann, R. B.: Creation of atrial septal defects, 1966, S. 976
69
Auch Rastan und Koncz entwickelten 1967 ein neuartiges Septektom, welches nach
experimenteller Erprobung sich auch klinisch bewährt hatte. Dieses Instrument wurde damals
im Institut für Medizinische Physik in Göttingen in drei Größen hergestellt, wobei der
Durchmesser zwischen 9, 10,5 und 12 mm194 variierte. Es bestand aus einem Rohr mit einer
messerscharfen Kante S. Dieser Kante stand eine kegelförmige Platte P gegenüber. Ihr Rand
war ebenfalls messerscharf geschliffen und besaß einen pfeilförmigen scharfen Ansatz A. Die
Platte wurde von einem Metallstab T getragen, der am Ende ein Kugelgelenk K besaß, um das
die Platte mit Hilfe eines Gleitzylinders G und eines Stiftes St kippbar war. Durch drehen der
Rädelschraube D2 konnte die Platte auf die Schneide S gedrückt werden, so dass das
dazwischen liegende Gewebe kreisförmig ausgeschnitten wurde.195
Die Abb. 56 und 57 zeigen das Septektom von Rastan und Koncz.196
194
Rastan, H.; Koncz, J.: A new method of closed atrioseptectomy for palliative treatment of complete
transposition of the great vessels, 1971, S. 705 - 709
195
Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen
Gefäße, 1970, S. 389 - 393
196
Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen
Gefäße, 1970, S. 390 / 391
70
Die folgende Abbildung zeigt das Operationsverfahren. Dabei wurde das Septektom durch
das rechte Herzohr in den rechten Vorhof eingeführt und durchstieß die Vorhofscheidewand
mit dem pfeilförmigen Ansatz der Platte. Ein vorhandenes Foramen ovale erleichterte das
Vorschieben der Septektomspitze in den linken Vorhof. Durch Bedienung des Instruments am
Griff wurde nun die Platte im linken Vorhof um 90° gekippt und dann durch Drehbewegungen an die Schneide des Rohres angepresst, so dass das zwischen Platte und Rohr
eingeklemmte Septumgewebe ausgestanzt wurde.197
Abb. 58 Operationsverfahren nach Rastan und Koncz198
197
vgl. Abb. 56 und Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der
Transposition der großen Gefäße, 1970, S. 389 - 393
198
Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen
Gefäße, 1970, S. 392
71
Dabei hatte das ausgestanzte Gewebestück immer einen größeren Durchmesser als das
verwendete Septektom, da das Septum vor dem Stanzen über dem Kugelgelenk ausgespannt
wurde.199
Abb. 59 veranschaulicht das Prinzip des Defektausstanzens und in Abb. 60 ist das ausgestanzte Septumgewebe
im Zylinder des Septektoms zu erkennen. 200
Durch die Entwicklung der Ballonseptostomie, einer geschlossenen Form der Atrioseptostomie, 1966 durch Rashkind, wurden alle anderen Palliativverfahren in den Hintergrund
gerückt.201 Der entscheidende Vorteil dieser Methode lag darin, dass der Brustkorb nicht
eröffnet werden musste, da der Ballonkatheter über die Femoralvene in den rechten Vorhof
und durch das ovale Fenster im Septum bis in den linken Vorhof geschoben werden konnte.
So positioniert wurde der Ballon mit 2 bis 6 ml verdünntem Kontrastmittel aufgeblasen, das
entsprach etwa einem Ballondurchmesser von 1,5 bis 2 cm, und mit einem kräftigen Ruck in
den rechten Vorhof zurückgezogen. Dieses wurde mehrmals wiederholt, bis kein Widerstand
mehr zu spüren war.202 Der Erfolg dieser Methode war jedoch in den ersten drei
Lebensmonaten am größten, da zum späteren Zeitpunkt eine Dehnung oder gar Sprengung des
Foramen ovale aufgrund zunehmender Verfestigung des Septumgewebes nicht mehr möglich
199
vgl. Abb. 59 und Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der
Transposition der großen Gefäße, 1970, S. 389 - 393
200
Rastan, H.: Palliative treatment of complete transposition of the great vessels, 1975, S. 412
201
Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen
Gefäße, 1970, S. 389 - 393
202
Rashkind, W. J.; Miller, W. W.: Creation of an atrial septal defect without thoracotomy, 1966, S.
173 - 174 und Beuren, A. J.; Keutel, J.; Gandjour, A.; Vesselinova, T.; Stoermer, J.; Hayek, H.:
Künstlicher Vorhofseptumdefekt nach Rashkind, 1972, S. 148 - 151
72
war. Außerdem war die Größe der entstandenen Defekte durch die Größe der Fossa ovalis
limitiert. In diesen Fällen war weiterhin ein chirurgisches Vorgehen indiziert, da auf diese Art
und Weise der Vorhofseptumdefekt für gewöhnlich größer gestaltet werden konnte.203
Alle Palliativoperationen führten vorerst lediglich zu einer Verlängerung der Lebenserwartung bis zu maximal einem Jahr.204 Erst die Einführung klinisch erfolgreicher
Korrekturoperationen der Transposition der großen Gefäße, wie die von Ake Senning
erstmals 1958 durchgeführte Vorhofumkehr, steigerte die Bedeutung der palliativen
Behandlung erheblich. Denn bis auf wenige Ausnahmen erreichten Kinder mit dieser
Herzmissbildung nur bei Vorhandensein eines genügend großen Vorhofseptumdefekts ein
korrekturfähiges Alter.205 Die Vorhofumkehr stellte eine rein hämodynamische Korrektur dar
bei der der Blutstrom auf Vorhofebene umgekehrt wurde, so dass nach der Operation die
obere und untere Hohlvene anstelle des rechten Vorhofs in den linken mündeten und die
Pulmonalvenen statt in den linken Vorhof in den rechten. Dabei blieb die anatomische
Falschanlage der Aorta und der Pulmonalarterien unkorrigiert. Basierend auf dem Prinzip von
Sennig präsentierte der Amerikaner William Thornton Mustard206 1964 eine nach ihm
benannte Operationstechnik. Mustard vereinfachte Sennings Methode dahingehend, dass er
das
Vorhofseptum
unter
zur
Hilfenahme
von
Zusatzmaterial,
sprich
Perikard,
rekonstruierte.208 Dieses wurde in Form eines rechteckigen Lappens des vorderen Perikards
entnommen. Dann erfolgte die Inzision im Bereich des rechten Vorhofs (A) zur Darstellung
des Vorhofseptums um durch Exzision von Septumgewebe eine Verbindung zum linken
203
Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der Transposition der großen
Gefäße, 1970, S. 389 - 393 und Beuren, A. J.; Keutel, J.; Gandjour, A.; Vesselinova, T.; Stoermer, J.;
Hayek, H.: Künstlicher Vorhofseptumdefekt nach Rashkind, 1972, S. 148 - 151
204
Regensburger, D.: Korrektur der Transposition der großen Arterien – Wandel oder Renaissance in
Herzchirurgie 1982, Hrsg. de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W. 1982, S. 139 - 150
205
Beuren, A. J.; Keutel, J.; Gandjour, A.; Vesselinova, T.; Stoermer, J.; Hayek, H.: Künstlicher
Vorhofseptumdefekt nach Rashkind, 1972, S. 148 - 151
206
William Thornton Mustard (1914 – 1988) führte im Mai 1963 die erste Korrektur der Transposition
der großen Gefäße nach der von ihm entwickelten Methode durch.207
207
Tusler G. A.: Mustard operation for transposition: Historical aspects and results in Vogel, M.;
Bühlmeyer, K.: Transposition of the great arteries 25 years after Rashkind balloon septectomy, 1992,
S. 113 / 114
208
Messmer, B. J.; Arbenz, U.; Real, F.: Transposition der großen Arterien: Möglichkeiten und
Problematik der chirurgischen Behandlung, 1975, S. 522 - 532
73
Vorhof zu schaffen (B). Als nächstes wurde der Perikardlappen oberhalb der nun sichtbaren
beiden linken Pulmonalvenen im linken Vorhof angenäht (C).209
Abb. 61 zeigt die Mustard´sche Operationsmethode der Transposition der großen Gefäße.210
209
vgl. Abb. 61 und Doty, D. B.: Cardiac Surgery, 1997, S. 160
210
Doty, D. B.: Cardiac Surgery, 1997, S. 161
74
Die Naht erstreckte sich entlang des hinteren Randes der Mündung der oberen und unteren
Hohlvene im Bereich des rechten Vorhofs (D) und letztendlich rings um die Mündung der
Vena cava superior (E) und inferior (F).211
Bereits 1965, kurze Zeit nachdem Mustard seine Operationsmethode zur Korrektur der
Transposition der großen Gefäße in die Klinik eingeführte hatte, operierte Professor Koncz als
erster in Deutschland ein Kind nach dieser Methode.212 Zu der Zeit war die Vorhofumkehr,
sei es durch Mustard- oder Senning-Operation, das Mittel der Wahl bei dieser Missbildung
des Herzens, denn die Folgen und Risiken dieser Operationen wurden erst in den kommenden
Jahren erkannt. Dabei handelte es sich um das vermehrte Auftreten lebensbedrohlicher
Herzrhythmusstörungen, sowie Stenosen im Bereich der Lungen- und Hohlvenen. So
entwickelte Rastelli eine Möglichkeit der hämodynamischen wie auch anatomischen
Korrektur, die jedoch bei Säuglingen aufgrund des zu großen Durchmessers der
einzusetzenden Gefäßprothese noch nicht angewandt werden konnte.213
In Göttingen wurde erstmals 1969 ein sechsjähriges Kind erfolgreich nach den Grundsätzen
von Rastelli operiert.214
So gewann die anatomische Korrektur der Gefäße als Alternative zunehmend an Bedeutung.
Dabei lag die technische Schwierigkeit nicht in der Durchtrennung und Reanastomosierung
der großen Gefäße, sondern hauptsächlich beim Tauschen der rechten und linken
Koronararterie ohne diese zu knicken, zu verdrehen oder gar zu sehr anzuspannen.215
In den späten 80er Jahren vollzog sich so langsam der Wandel der Behandlungsmethode der
Transposition der großen Gefäße weg von der Vorhofumkehr hin zu der anatomischen
Arterienkorrektur.216 Aufgrund von Langzeitstudien ist nach heutigen Erkenntnissen die
Korrektur der großen Arterien auf Gefäßebene, sprich anatomisch, das Mittel der Wahl. Denn
die Spätfolgen und -risiken der Operationen nach Senning und Mustard reichen von
211
vgl. Abb. 61 und Doty, D. B.: Cardiac Surgery, 1997, S. 160
212
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 11 - 15
213
Messmer, B. J.; Arbenz, U.; Real, F.: Transposition der großen Arterien: Möglichkeiten und
Problematik der chirurgischen Behandlung, 1975, S. 522 - 532
214
Rastan, H.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, D.: Rastelli-Operation bei kompletter Transposition der
großen Gefäße mit Ventrikelseptumdefekt und Pulmonalatresie, 1975, S. 66 - 71
215
Jatene, A. D.; Fontes, V. F.; Paulista, P. P.: Anatomic correction of transposition of the great
vessels, 1976, S. 364 - 370 und Harlan, B. J.; Starr, A.; Harwin, F. M.: Manual of Cardiac Surgery,
1995, S. 317 - 324
216
Williams, W. G.; McCrindle, B. W.; Ashburn, D. A.: Outcomes of 829 neonates with complete
transposition of the great arteries 12 – 17 years after repair, 2003, S. 1 - 10
75
Arrhythmien, systemischem Versagen des rechten Ventrikels, Verlust des Sinusrhythmus und
Schrittmacherimplantation bis hin zum plötzlich auftretenden Tod. Dabei ist die
Überlebensrate nach der Senning-Operation signifikant besser, denn sie liegt bei 94 % nach
10 Jahren, während nach Mustard-Operation zu diesem Zeitpunkt nur 82 % der Patienten
noch lebten.217
Die Überlebensrate der Patienten, die sich primär einer anatomischen Korrektur unterzogen
hatten, lag 10 Jahre nach dem Eingriff bei über 90 %. Dabei war die frühe und späte
Sterblichkeit signifikant geringer, sowie auch die aufgetretenen Spätkomplikationen. Im
Vergleich dazu war die frühe und späte Sterblichkeitsrate der Patienten, die sich nach primär
erfolgter Vorhofumkehr einer anatomischen Korrektur unterzogen hatten, relativ hoch.
Ursache hierfür war die bereits erfolgte Adaptation des rechten Ventrikels und der rechten
Koronararterie an die erhöhte Belastung der rechten Kammer, bedingt durch die kongenitale
Vertauschung der großen Arterien.218
217
Sarkar, D.; Bull, C.; Yates, R.: Comparison of long-term outcomes of atrial repair of simple
transposition with implications for a late arterial switch strategy, 1999, S. II-176 - II 181
218
vgl. Amin, Z.; McElhinney, D. B.; Moore, P.; Reddy, V. M.; Hanley, F. L.: Coronary arterial size
late after the atrial inversion procedure for transposition of the great arteries: Implications for the
arterial switch operation, 2000, S. 1047 – 1052 und Williams, W. G.; McCrindle, B. W.; Ashburn, D.
A.: Outcomes of 829 neonates with complete transposition of the great arteries 12 – 17 years after
repair, 2003, S. 1 - 10
76
3.3. Entwicklung einer neuen Operationsmethode – die
Aortoventrikuloplastik
Professor Koncz hatte zusammen mit seinem Kollegen und ehemaligen Schüler Professor
Rastan219 eine neue Operationsmethode zur Beseitigung einer tunnelförmigen Subaortenstenose entwickelt. Es handelt sich dabei um eine angeborene Aortenstenose, welche sehr
selten vorkommt und durch eine Obstruktion des linken Ausflusstraktes gekennzeichnet ist.
Diese tunnelförmige Subaortenstenose entsteht vermutlich durch eine Verlagerung des
Konusseptums nach links.
Entsprechend der Variationsbreite dieser Fehlbildung, die von einer fibromuskulären
Ringleiste bis zu einem zwei bis drei cm langen, starren, mit fibrösem Endokard
ausgekleidetem hypoplastischen Ausflusstrichter reichte, war das Operationsergebnis mäßig
bis unzureichend, denn diese Form der Aortenstenose ließ sich durch die gängigen
Standardmethoden chirurgisch nicht oder nur unzureichend beeinflussen.
Mit Hilfe des Angiokardiogramms oder des zweidimensionalen Echokardiogramms konnte
das starre stenotische Rohr unterhalb der Aortenklappe, als Ausdruck einer Einengung des
gesamten subvalvulären Segments der Ausflussbahn, dargestellt werden.
Vor der Entwicklung einer geeigneten Operationsmethode zur Beseitigung der tunnelförmigen subvalvulären Aortenstenose, musste sich der Operateur in den meisten Fällen auf
eine örtlich begrenzte Ausschälung des fibromuskulären Gewebes beschränken. Auch eine
tiefe Einkerbung des hypertrophierten Myokards, in Kombination mit einer großzügigen
Resektion desselben, führte häufig nur zu einer vorrübergehenden Senkung des Druckgradienten zwischen dem linken Vorhof und der Aorta. Ein Rezidiv in Form einer erneuten
Tunnelbildung war nicht selten zu beobachten.221
Die inkomplette Korrektur der Aortenstenose zog Schwierigkeiten im postoperativen Verlauf
nach sich, da der häufig zurück gebliebene hohe Restgradient zwischen dem linken Ventrikel
und der Aorta eine besonders große Gefahr eines postoperativen hypodynamischen
219
Professor Dr. med. Huschang Rastan, geboren am 21.06.1936 in Hamedan / Iran, war Schüler und
späterer enger Mitarbeiter von Professor Koncz. Bis zu seiner Berufung, als leitender Herzchirurg an
das Herzzentrum in Teheran, war er von 1974 – 1978 Oberarzt der Abteilung für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie der Uniklinik Göttingen.220
220
Hofmann, K.: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2001, 18. Auflage, Band II K - Sch, 2001,
S. 2507
221
vgl. Koncz, J., Brunner, L., Kirchhoff, P.-G.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in
Allgemeine und spezielle Operationslehre Band VI/2, Hrsg. Borst, Klinner, Senning 1978, S. 356 359 und de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie,
Hrsg. Borst, Klinner, Oelert 1991, S. 220
77
Herzversagens darstellte. Außerdem brachte die häufige Mitbeteiligung der Mitralklappe die
Gefahr einer postoperativen Schlussunfähigkeit dieser Klappe mit sich.
Die von Professor Koncz und seinem Mitarbeiter Professor Rastan entwickelte Operationsmethode, ermöglichte die plastische Erweiterung eines engen Klappenringes, bzw. eines
hypoplastischen Ausflusstraktes, wobei allerdings die Entfernung der Aortenklappe und deren
Ersatz durch eine künstliche Klappe obligatorisch war.222
Die Aortoventrikuloplastik wurde zunächst im Tierexperiment erfolgreich erprobt bevor sie
dann im Juni 1974 zum ersten mal am Patienten zum Einsatz kam. Diese Operation war
damals nicht erfolgreich verlaufen, denn aufgrund der schlechten Konstitution des Patienten
starb dieser nach der Operation an Myokardversagen. Die Autopsie zeigte ein deutlich
hypertrophiertes und dilatiertes Herz mit technisch einwandfreier Aortoventrikuloplastik. Der
Tod dieses Patienten konnte also nicht in Zusammenhang mit der Operationsmethode
gestanden haben.223 Am 05.11.1974 wurde die erste erfolgreiche Aortoventrikuloplastik
durchgeführt. Es handelte sich bei diesem Patienten um einen 12jährigen Jungen mit
Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die retrograde Katheterisierung des
linken Ventrikels und Angiokardiographie hatten eine schwere Mitralinsuffizienz und eine
tunnelförmige Subaortenstenose ergeben. Der Eingriff wurde unter lokaler Herzunterkühlung
mit intermittierender Koronarperfusion durchgeführt. Die insuffiziente Mitralklappe wurde
durch eine Björk-Shiley-Klappe ersetzt. Ebenso wurde im Zuge der Aortoventrikuloplastik
auch die Aortenklappe durch eine Björk-Shiley-Klappe ersetzt. Durch die plastische
Erweiterung des linken Ausflusstrakts konnte der systolische Druckgradient zwischen dem
linken Ventrikel und der Aorta vollständig beseitigt werden. Die Operation verlief ohne
Komplikationen und der postoperative Verlauf war ebenfalls unauffällig. Das präoperativ
extrem vergrößerte Herz war sechs Monate nach der Operation wieder normal groß.224
In der Zeit von Juni 1974 bis Februar 1977 wurden in Göttingen 20 Patienten unter 18 Jahren
mit unterschiedlichen Formen der Obstruktion im Bereich des linksventrikulären
Ausflusstrakts nach der neuen Methode operiert. Dabei waren bis auf sechs Patienten alle
222
vgl. Koncz, J., Brunner, L., Kirchhoff, P.-G.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in
Allgemeine und spezielle Operationslehre Band VI/2, Hrsg. Borst, Klinner, Senning 1978, S. 356 359 und de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie,
Hrsg. Borst, Klinner, Oelert 1991, S. 220
223
Rastan, H.; Koncz, J.: A new technique for the treatment of left ventricular outflow tract
obstructions, 1976, S. 920 - 927
224
vgl. Rastan, H.; Koncz, J.: A new technique for the treatment of left ventricular outflow tract
obstructions, 1976, S. 920 - 927 und Rastan, H., Koncz, J.: Plastische Erweiterung der linken
Ausflussbahn, 1975, S. 169 - 175
78
anderen bereits ein oder sogar zweimal im Bereich des linken Ventrikels voroperiert. Die
Mortalität lag bei 24 %, wobei es sich dabei ausschließlich um Patienten handelte, die sich
zuvor schon mindestens einer Herzoperation unterzogen hatten und deren Operationsrisiko
damit bereits von Anfang an erhöht war. Die Todesursache war bei zwei Patienten
Myokardversagen, bei einem trat ein Hirnschaden ein, in einem Fall wurde eine wichtige
septale Arterie durchtrennt, bei einem weiteren Patienten kam es zur Ausbildung einer
schweren Azidose mit Nierenversagen. Darüber hinaus waren keine Todesfälle zu einem
späteren Zeitpunkt zu verzeichnen. Damit waren die ersten Operationsergebnisse im
Vergleich zu den konventionellen chirurgischen Methoden sehr vielversprechend gewesen.
Die Langzeitprognose, insbesondere in Bezug auf den Einsatz einer Klappenprothese, war
damals noch unsicher.225 Bis 1982 war die Zahl der in Göttingen nach dieser neuen Methode
durchgeführten Operationen bereits auf 47 angestiegen, wobei die Aortoventrikuloplastik bei
nur 12 Patienten die erste Herzoperation darstellte. Das Alter der Patienten bewegte sich
zwischen 4 und 35 Jahren. Die Sterblichkeitsrate war auf 13 % gesunken, wobei bei den
letzten 34 operierten Patienten keiner mehr verstorben war und sich auch keine späten
Todesfälle ereignetet hatten.226 Im März 1992 war die Zahl der Patienten, die sich einer
Aortoventrikuloplastik unterzogen hatten, schon auf 96 angewachsen. Dabei betrug die
Frühletalität 8,3 %. Von den 96 Patienten mussten drei Patienten aufgrund eines
Aortenaneurysmas
im
Bereich
der
aufsteigenden
Aorta,
einer
rechtsventrikulären
Ausflussbahneinengung und einer „ausgewachsenen“ Klappenprothese erneut operiert
werden. Bei 71 der Patienten hatte sich nach der Operation wieder ein Sinusrhythmus
eingestellt. Bei drei Patienten musste wegen eines permanenten AV-Blocks dauerhaft ein
Schrittmacher implantiert werden.227
Die Aortoventrikuloplastik war zunächst nur speziell zur operativen Beseitigung einer
fibromuskulären tunnelförmigen Subaortenstenose entwickelt worden. Mit zunehmender
Erprobung dieser Operationsmethode wurde ihr Indikationsbereich auf andere Formen der
linksventrikulären Ausflussbahnobstruktion erweitert. Dazu zählte z. B. die diffuse Form der
Subaortenstenose und die Aortenstenose, die sich über mehrere Ebenen des linksventrikulären
Ausflusstraktes erstreckte. Unter anderem fand die Aortoventrikuloplastik bereits bei Kindern
225
Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Keutel, J.; Beuren, A. J.; Koncz, J.: Aortoventriculoplasty for tunnel
subaortic stenosis and other obstructions of the left ventricular outflow tract, 1979, S. 59 - 69
226
de Vivie, E. R.; Koncz, J.; Rupprath, G.; Vogt, J.; Beuren, A. J.: Aortoventriculoplasty for different
types of left ventricular outflow tract obstructions, 1982, S. 6 - 11
227
de Vivie, E. R.; Borowski, A.; Hehlhorn, U.: Reduction of the left-ventricular outflow-tract
obstruction by aortoventriculoplasty – Long-term results of 96 patients, 1993, S. 216 - 223
79
mit
hypertrophisch
obstruktiver
Kardiomyopathie
(HOCM)
ihre
Anwendung
als
Zweitoperation nach unbefriedigenden Früh- und Spätergebnissen nach vorausgegangener
Myektomie und Myotomie.228 Darüber hinaus wurden mit dieser Methode auch
Reoperationen zum Tausch von künstlichen Aortenklappenprothesen durchgeführt, die den
Patienten in frühester Kindheit eingesetzt worden waren und aufgrund des Wachstums dann
zu klein geworden waren. Bei valvulärer Aortenstenose mit zu engem Klappenring wurde die
Aortoventrikuloplastik auch als Erstoperation zum Ersatz der Aortenklappe eingesetzt, zumal
es mit dieser Methode möglich war eine Erweiterung des zu engen Klappenringes zu
erreichen, um eine wesentlich größere künstliche Klappe bereits im Kindesalter einsetzen zu
können. Einen solchen Klappenring konnte man bei Kindern auf fast die doppelte Größe
erweitern, wodurch das Intervall bis zur erneuten Klappenoperation mit Einbringen einer
größeren Klappenprothese verlängert werden konnte.
Aktuellen Studien zufolge waren bei nur 20 % der Patienten nach Aortoventrikuloplastik
unter Einsatz von mechanischen Klappen nach 10 Jahren Reoperationen notwendig. Diese
Zahl stieg nach 15 Jahren auf 48 % an, während bei biologischem Klappenersatz bereits nach
10 Jahren alle Patienten erneut operiert werden mussten, da die Haltbarkeit der biologischen
Klappen aufgrund von Degeneration und Kalzifizierung (Verkalkung) und dadurch bedingten
unphysiologischem Blutfluss begrenzt war. Der Nachteil bei künstlichem Klappenersatz war
die damit verbundene lebenslange Einnahme von Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Medikamente) und eine dadurch bedingte verstärkte Blutungsneigung, sowie das
erhöhte Endokarditisrisiko.229
Der Hauptvorteil dieser neuen Operationsmethode lag darin, dass sie im Vergleich zu anderen
chirurgischen Methoden bei allen Formen der linksventrikulären Ausflussbahnobstruktion
anzuwenden war. Zudem waren die hämodynamischen Ergebnisse besser als bei
herkömmlichen chirurgischen Maßnahmen, denn der Druckgradient zwischen der Aorta und
dem linken Ventrikel konnte im Durchschnitt von präoperativ 85 + 17 mmHg auf 12 + 12
mmHg signifikant reduziert werden.230
228
Vogt, J., Rupprath, G., de Vivie, E. R., Koncz, J., Beuren, A. J.: Aortoventrikuloplastik (AVP) als
ein alternatives Zweit-Op-Verfahren bei der hypertrophisch obstruktiven Kardiomyopathie im
Kindesalter – Hämodynamische und echokardiographische Befunde, 1983, S. 99 - 104
229
Erez, E.; Kanter, K. R.; Tam, V. K. H.; Williams, W. H.: Konno aortoventriculoplasty in children
and adolescents: From prosthetic valves to the Ross operation, 2002, S. 122 - 126
230
Vogt, J.; Rupprath, G.; de Vivie, E. R. ; Beuren, A. J.: Haemodynamic findings before and after
Aortoventriculoplasty (AVP), 1981, S. 381 - 387
80
3.3.1. Beschreibung der Operationsmethode der Aortoventrikuloplastik
nach Rastan und Koncz
Die Aortoventrikuloplastik wurde unter Schutz des Myokards routinemäßig in Infusionskardioplegie231 nach Bretschneider233 durchgeführt. Dabei wurde im Abstand von 30 Minuten
regelmäßig die kardioplegische Lösung isoliert in die Koronarostien perfundiert.234
Nach medianer Sternotomie235 erfolgte die Eröffnung der Aorta oberhalb und links vom
Abgang der rechten Koronararterie in Längsrichtung abwärts bis zu 7 mm. Nach eingehender
Inspektion der Aortenklappe und der Koronarostien wurde der Schnitt auf die Kommissur
zwischen der rechten und linken Tasche erweitert. Dabei war wichtig, dass ein ausreichender
Abstand zwischen der Schnittlinie und dem Ostium der rechten Koronararterie erhalten blieb.
Mit leicht abgewinkelter Schnittrichtung zur Aortainzision wurde nun der rechtsventrikuläre
Ausflusstrakt unterhalb des Pulmonalklappenringes eröffnet. Anschließend wurde kontrolliert,
ob die Pulmonalklappe und -arterie intakt waren. Als nächstes wurden die meist dysplastisch
veränderten Aortenklappen reseziert, so dass der Operateur einen guten Einblick in die
subvalvuläre Region erhielt. Das Ventrikelseptum war damit bereits subaortal eingekerbt. Der
Schnitt im Bereich des Ventrikelseptums konnte dann je nach Ausdehnung der subaortalen
Einengung und / oder der Septumhypertrophie apikalwärts fortgeführt werden. In der Regel
reichte eine 2 - 3 cm lange Inzision im Bereich des Kammerseptums aus. Das Septum wurde
in ganzer Dicke über die subvalvuläre Enge hinweg so weit gespalten, bis die normale Weite
der Höhle des linken Ventrikels erreicht war. Damit war es dem Chirurgen möglich den
gesamten linksventrikulären Ausflusstrakt mit seinen drei Etagen der Ausflussbahn zu
überblicken. Als nächstes wurden die subvalvulär gelegenen fibrösen Endokardauflagerungen
ausgeschält. Danach wurde ein der gewünschten Erweiterung angepasster und zuvor mit
Fibrinkleber abgedichteter dreieckiger Flicken aus einer Dacron236-Gefäßprothese238
231
Unter Kardioplegie versteht man den künstlich induzierten reversiblen Herzstillstand bei
Operationen am offenen Herzen.232
232
Pschyrembel, W.: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 1990, S. 825
233
vgl. Fußnote 172 Kapitel 3.1.1., S. 64
234
de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie, 1991,
S. 228 - 230
235
Eröffnung des Brustkorbes
236
Dacron ist eine biologisch gut verträgliche sterilisierbare Polyesterfaser, die in der Medizin vor
allem als chirurgisches Nahtmaterial und zur Herstellung von Gefäßprothesen dient.237
81
zurechtgeschnitten und zunächst in den Spalt des Ventrikelseptumdefekts bis in den Bereich
des Aortenklappenringes eingenäht. Durch die Septumerweiterung erhielt man einen
Aortenring, der etwa zur Hälfte vom verbliebenen Klappenring und zur anderen Hälfte von
Dacrongewebe begrenzt wurde. Die Aortenklappenprothese wurde dann im Bereich des
natürlichen Anulus mit Einzelknopfnähten befestigt und im Bereich des Dacronflickens von
außen mit einer fortlaufenden Naht. Das überstehende Dacrongewebe wurde passgenau
zurechtgeschnitten und ebenfalls mit fortlaufender Naht in die vordere Aortenwand eingenäht.
Jetzt erfolgte die Entlüftung des linken Herzens und die koronare Reperfusion durch
Entfernung der Aortenklemme. Zum Schluss wurde noch der durch die Erweiterungsplastik
entstandene Defekt zwischen der Aorten- und der Außenwand des rechten Ventrikels mit
einem weiteren dreieckigen Dacronflicken rekonstruiert, in dem die Längsseite des Flickens
in Höhe des oberen Defektrandes, d. h. im Bereich des künstlichen Anulus, mit dem darunter
liegenden rekonstruierten künstlichen Septumabschnitt mit fortlaufender Naht vereinigt
wurde. Danach wurde der Flicken heruntergeschlagen und die beiden Schenkel wurden in die
Lücke der Kammervorderwand eingenäht.240
Durch Variation der Operationsmethode könnte man in Fällen einer intakten Aortenklappe
diese erhalten, in dem man die Erweiterungsplastik streng subvalvulär begrenzte. Dazu würde
der rechte Ventrikel quer eröffnet und die Inzision des Ventrikelseptums würde längs nach
kranial bis zum Aortenklappenring erfolgen.241
237
Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche Lexikon Medizin. 3. Auflage, 1993, S.
339
238
Das Implantat wurde, etwa 10 Minuten bevor es mit dem Patientenblut in Kontakt kam, in eine
Lösung aus Epsilonaminokapronsäure, eine synthetische Aminosäure mit antifibrinolytischer
Wirksamkeit, und fibrinstabilisierendem Faktor XIII gelegt, um die antikoagulationsbedingten
Blutungsprobleme damit zu minimieren.239
239
Rastan, H.; Abu-Aishah, N.; Rastan, D.; Heisig, B.; Koncz, J.; Björnstad, P. G.; Beuren, A. J.:
Results of aortoventriculoplasty in 21 consecutive patients with left ventricular outflow tract
obstruction, 1978, S. 659 - 669 und Hoffmann-La Roche AG & Urban & Schwarzenberg: Roche
Lexikon Medizin. 3. Auflage, 1993, S. 339
240
vgl. de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie,
Hrsg. Borst, Klinner, Oelert, 1991, S. 228 - 230 und de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der
linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie, 1991, S. 220
241
de Vivie, E. R., Koncz, J.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in Herzchirurgie, 1991,
S. 228 - 230
82
Abb. 62 Operative Technik der Aortoventrikuloplastik.242
(a) Schnittführung im Bereich der Aorta und des rechtsventrikulären Ausflusstrakts
(b) Eröffnung der Aorta, des rechten Ventrikels und des interventrikulären Septums
(c) Erweiterung der Subaortenregion und des Aortenringes mit Hilfe eines in den Bereich des Septumdefekts eingebrachten Dacron-Flickens
(d) Ersatz der ausgeschnittenen Aortenklappe durch eine Klappenprothese
242
vgl. Koncz, J., Brunner, L., Kirchhoff, P.-G.: Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in
Allgemeine und spezielle Operationslehre Band VI/2, Hrsg. Borst, Klinner, Senning 1978, S. 358 /
359 und Rastan, H.; Koncz, J.: A new technique for the treatment of left ventricular outflow tract
obstructions, 1976, S. 921
83
(e) Verschluss des Aortendefekts durch komplettes Einnähen des noch überstehenden Anteils des
Dacron-Flickens
(f) Verschluss der Inzision im Bereich des rechtsventrikulären Ausflusstrakts durch einen weiteren
Dacron-Flicken
84
3.3.2. Der geschichtliche Hintergrund zur Entwicklung der
Aortoventrikuloplastik
Um 1975 sind einige operative Techniken entwickelt worden, die sich erfolgreich mit der
Beseitigung der linksventrikulären Obstruktion beschäftigt hatten, einschließlich Methoden
zur plastischen Rekonstruktion der Aortenwurzel bei supravalvulärer Stenose und
Kommissurotomie bei valvulärer Stenose der Aortenklappe, sowie deren Ersatz.242
So implantierte William Bernhard vom Children`s Hospital in Boston 1975 einem jungen
Mann eine starre Verbindung in Form einer Hancock-Prothese, die eine Klappen-BioProthese enthielt, zwischen der Spitze des linken Ventrikels und der absteigenden thorakalen
Aorta zur Umgehung eines hypoplastischen Aortenklappenringes. Im September 1975 hatte
dann Cooley ebenfalls eine Hancock-Prothese mit integrierter Schweineklappe zwischen den
linken Ventrikel und der suprarenalen abdominalen Aorta eingesetzt. Der Vorteil dieser
Methode sollte darin bestehen, dass der Operateur bei Notwendigkeit eines Klappenwechsels
diese bei intraabdominaler Lage besser erreichen konnte als im intrathorakalen Bereich. Diese
Prothesen stellten also eine Art Bypass zur Umgehung des stenotischen Bereiches der Aorta
und der Aortenklappe dar, wobei der Blutfluss allerdings unphysiologisch verändert wurde.
Die Langzeitergebnisse waren aufgrund der frühzeitigen Degeneration der Schweineklappen
enttäuschend. Folglich war die Indikation für eine derartige Operation nur in speziellen Fällen
gegeben, wenn z. B. eine aortale Valvuloplastik technisch nicht oder nur schwer
durchzuführen war oder bei entzündungsbedingten Komplikationen im Bereich der
aszendierenden Aorta nach Aortotomie.243
Der Japaner Soji Konno hatte 1975 im Herzinstitut in Tokyo, unabhängig von Rastan und
Koncz, die gleiche Operationsmethode entwickelt. Der einzige Unterschied bestand in der Art
der plastischen Deckung der Defekte. Rastan und Koncz benutzten zur Rekonstruktion des
Septums und der Aorta einen passend zurecht geschnittenen Dacronflicken, den sie in einem
Stück mit zusätzlicher Naht im Bereich des Aortenklappenringes einnähten. Zum Verschluss
242
Dembitsky, W. P.; Weldon, C. S.: Clinical experience with the use of a valve-bearing conduit to
constract a second left ventricular outflow tract in cases of unresectable intra-ventricular obstruction,
1976, S. 317 - 323
243
vgl. Dembitsky: Clinical experience with the use of a valve-bearing conduit to constract a second
left ventricular outflow tract in cases of unresectable intra-ventricular obstruction, 1976, S. 317 - 323;
Bernhard, W. F.; Poirier, V.; La Farge, C. G. : Relief of congenital obstruction to left ventricular
outflow with a ventricular-aortic prosthesis, 1975, S. 223 - 229; Saggau, W.; Hatipoglu, Ö.; Kussäther,
E.; Schmitz, W.; Zebe, H.: Die chirurgische Behandlung supravalvulärer Aortenstenosen mit
hypoplastischer aszendierender Aorta durch einen apiko-aortalen Conduit, 1981, S. 185 - 190 und de
Vivie, E. R.; Borowski, A.; Hehlhorn, U.: Reduction of the left-ventricular outflow-tract obstruction
by aortoventriculoplasty – Long-term results of 96 patients, 1993, S. 216 - 223
85
des rechten Ventrikels wurde dann ein weiterer Dacronflicken benutzt, der im Bereich des
Klappenringes an dem ersten Flicken befestigt wurde. Konno hingegen deckte die Defekte mit
einem einzigen, aber zweilagigem Dacronflicken. Mit der unteren Lage verschloss er dann
wie Rastan und Koncz den Septum- und Aortendefekt. Am Aortenklappenring nähte Konno
ebenfalls den Flicken fest, nur mit dem Unterschied, dass er nun den Anteil des Flickens im
Bereich des Aortendefekts in zwei Lagen splittete, so dass er die obere Lage umschlagen
konnte, um damit den Defekt der rechten Herzkammer zu verschließen.244
Im Februar 1976 veröffentliche Symbas vom Grady Memorial Hospital in Atlanta Ergebnisse
einer Operationsmethode, die er im März des vorherigen Jahres das erste mal angewendet
hatte. Dabei entsprach die von ihm beschriebene Methode fast genau der von Rastan und
Koncz zuvor entwickelten Operationstechnik der Aortoventrikuloplastik. Hier lag der
Unterschied lediglich in der Abfolge der Schnittführung, denn Symbas setzte zuerst die
Inzision im Bereich der Aorta, danach im Bereich des rechten Ventrikels und verband erst
dann beide Inzisionen miteinander indem er den Aortenring spaltete. Rastan und Koncz
hingegen bevorzugten die kontinuierliche Fortführung der Inzision anhand der anatomischen
Strukturen. Sie inzidierten erst die Aorta, dann den Aortenring und zum Schluss den rechten
Ventrikel.245
1978 wurde in der Habilitationsschrift von Dr. Samuel Manouguian, einem Mitarbeiter von
Professor Koncz, eine weitere neue Operationstechnik beschrieben. Mit deren Hilfe sollte
vorrangig die Erweiterung eines engen Aortenklappenrings, durch Verlängerung der
Aorteninzision bis in den bindegewebigen Ursprung der Mitralklappe hinein, erreicht werden.
Diese chirurgische Methode gestattete dem Operateur bei Bedarf auch gleichzeitig die
Erweiterung des aufsteigenden Anteils der Aorta und der Mitralklappe, so dass man durch
Einsatz eines Flickens eine Erweiterung der linksventrikulären Ausflussbahn erreichen
konnte. Die Aortenklappe wurde auch bei dieser Operation standardmäßig durch eine
künstliche Klappe ersetzt.246
1985 wurde von David Clarke aus dem Children`s Hospital in Denver die operative Technik
des ausgedehnten Ersatzes der Aortenwurzel etabliert. Diese Methode beinhaltete einerseits
244
Konno, S.; Imai, Y.; Iida, Y.; Nakajima, M.; Tatsuno, K.: A new method for prosthetic valve
replacement in congenital aortic stenosis associated with hypoplasia of the aortic valve ring, 1975, S.
909 - 917
245
Symbas, P. N.; Ware, R. E.; Hatcher, Jr., C. R.; Temesy-Armos, P. N.: An operation for relief of
severe left ventricular outflow tract obstruction, 1976, S. 245 - 249
246
Manouguian, S.; Seyboldt-Epting, W.: Patch enlargement of the aortic valve ring by extending the
aortic incision into the anterior mitral leaflet, 1979, S. 402 - 412
86
das Konzept der Aortoventrikuloplastik zur Erweiterung des linksventrikulären Ausflusstraktes beschrieben durch Konno, Rastan und Koncz und andererseits den Ersatz der
Aortenwurzel propagiert von Jane Sommerville und Donald Ross vom National Heart
Hospital in London. Anders als bei Ross, der die Aortenklappe durch die autologe
Pulmonalklappe ersetzt hatte, wurde hier dem Patienten eine cryobehandelte Spenderaortenklappe samt Aortenwurzel eingesetzt, wobei das Implantat auch gleichzeitig zur
plastischen Deckung des Ventrikeldefekts benutzt wurde. Eine typische Indikation für dieses
Verfahren bestand vor allem bei komplexen Aortenstenosen, die sich auf mehrere Ebenen
erstreckten.247
Anfang bis Mitte der 90er Jahre fand die Ross-Konno-Methode bei Patienten ihre
Anwendung. Dabei wurde die Aortoventrikuloplastik nach Konno in Verbindung mit einem
pulmonaren Autoimplantat nach Ross durchgeführt. Der Einsatz dieser „ neuen“ Operationsmethode war insofern erfolgversprechend, da sie eine sehr gute Alternative für junge
Patienten mit komplexen linksventrikulären Ausflussbahnobstruktionen darstellte, denn die
Pulmonalklappe zeigte nach ihrer Implantation an die Stelle der Aortenklappe Wachstumstendenz, so dass spätere Zweitoperationen zum Klappentausch vermieden werden konnten.248
Ross hatte die Möglichkeit der Implantation der autologen Pulmonalklappe aufgrund der bis
dahin unzufriedenstellenden Ergebnisse von künstlichem und biologischem Aortenklappenersatz, vor allem bei Kindern, entwickelt. Der Einsatz von künstlichen Klappenprothesen war aufgrund einer lebenslang notwendigen Antikoagulation mit daraus
resultierender erhöhter Blutungsneigung nachteilig. Gleichzeitig war das Thromboembolieund Endokarditisrisiko erhöht. Darüber hinaus mussten die Prothesen wachstumsbedingt
später wieder ausgetauscht werden. Die Bioprothesen waren in ihrer hämodynamischen
Leistung den mechanischen Klappenprothesen zwar voraus, zeigten aber vor allem bei
Kindern frühzeitig eine hohe Kalzifizierungs-, bzw. Degenerationsrate, was bei fortschreitendem Wachstum ein mehrfaches Ersetzen der Klappen zur Folge hatte. Durch
Untersuchungen hatte man festgestellt, dass der Degenerationsprozess von biologischen
Klappen bei Kindern, insbesondere in der linken Herzhälfte, schneller als bei Erwachsenen
fortschreitet. Diese Nachteile wurden durch den Ersatz der Aortenklappe durch die autologe
Pulmonalklappe weitgehend eliminiert. Diese Methode stellte bei Kindern wegen des
definierten Wachstumspotentials der Pulmonalklappe und der guten hämodynamischen
247
Clarke, D. R.: Extended aortic root replacement with cryopreserved allografts: Do they hold up?,
1991, S. 669 - 675
248
Reddy, M.; Rajasinghe, H. A.; Teitel, D. F.; Haas, G. S.; Hanley, F. L.: Aortoventriculoplasty with
the pulmonary autograft: The „Ross-Konno“ procedure, 1996, S. 158 - 165
87
Ergebnisse bei isolierten kongenitalen Erkrankungen der Aortenklappe, die Methode der
Wahl dar. Darüber hinaus konnte auf eine Antikoagulation verzichtet werden. Das Risiko
einer Thromboembolie oder Infektion wurde ebenfalls als gering eingestuft.249
Mitte bis Ende der 90er Jahre modifizierte Konno seine Operationsmethode dahingehend,
dass er die Erweiterung des linksventrikulären Ausflusstrakts unter Erhalt der natürlichen
Aortenklappe durchführte. Dieses war vor allem bei Patienten mit linksventrikulären
Ausflussbahnobstruktionen mit völlig intakter Aortenklappe sinnvoll. Konnos Ergebnisse
zeigten, dass eine effektive Reduktion des Gradienten des linksventrikulären Ausflusstraktes
durch dessen komplette räumliche Modifikation, einerseits durch modellierende Resektion
von Teilen des Ventrikelseptums und andererseits durch Einfügung eines künstlichen Flickens
in den Ventrikelseptumdefekt, möglich war. Der Vorteil dieser weniger aggressiven
Operationsmethode lag darin, dass einerseits das Risiko einer späteren Aorteninsuffizienz
verringert war und andererseits auf diese Weise spätere Klappenoperationen, die bei
generellem Ersatz der Aortenklappe nötig wären, vermieden werden konnten.250
Kirklin und Barratt-Boyes hingegen waren der Auffassung, dass bei der modifizierten KonnoOperation die subvalvuläre Region des linksventrikulären Ausflusstraktes nicht genügend
einzusehen war. So propagierten sie den aortoseptalen Operationszugang, wobei anders als
bei Konno der natürliche Aortenring ebenfalls vertikal inzidiert wurde, so dass die
subvalvuläre Region der Aorta besser darzustellen und leichter operativ zugänglich war. In
Tierexperimenten und später auch in Operationen am Menschen hatten sie bewiesen, dass es
möglich war den natürlichen Aortenring zu teilen ohne dabei den Taschenklappen Schaden
zuzufügen und diesen zum Ende der Operation auch wieder normal zu rekonstruieren.251
249
vgl. Al-Halees, Z.; Pieters, F.; Qadoura, F.; Shahid, M.; Al-Amri, M.; Al-Fadley, F.: The Ross
procedure is the procedure of the choice for congenital aortic valve disease, 2002, S. 437 - 441 und
Erez, E.; Tam, V. K.; Williams, W. H.; Kanter, K. R.: The Konno aortoventriculoplasty for repeat
aortic valve replacement, 2001, S. 793 - 796
250
Caldarone, C. A.; Van Natta, T. L.; Frazer, J. R.; Behrendt, D. M.: The modified Konno procedure
for complex left ventricular outflow tract obstruction, 2003, S. 147 - 151
251
Vouhe, P. R.; Neveux, J.-Y. : Surgical management of diffuse subaortic stenosis: An integrated
approach, 1991, S. 654 - 662
88
Schlussfolgerung:
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Operationsmethode der Aortoventrikuloplastik
von ihrer Aktualität nichts eingebüßt hat und auch heute noch ihre Berechtigung findet, da sie
eine einfach durchzuführende risikoarme Methode zur effektiven Beseitigung von komplexen
linksventrikulären Ausflussbahnobstruktionen mit ausgezeichneten Langzeitergebnissen
darstellt. Aufgrund dessen, dass sich der künstliche Klappenersatz in frühester Kindheit
jedoch wachstumsbedingt als problematisch erwiesen hatte, empfahl es sich diese Operation
erst nach dem dritten Lebensjahr durchzuführen und zuvor auf die konventionellen Methoden
der Myotomie und Myektomie zurückzugreifen. Wenn dadurch die Probleme allerdings nicht
beseitigt werden konnten, war der Einsatz der autologen Pulmonalklappe die Methode der
Wahl. Die Indikation zur Aortoventrikuloplastik erstreckt sich auf die Korrektur von
Aortenstenosen aller Ebenen, angefangen von der kongenitalen Aortenstenose mit schmalem
Aortenring über diffuse Subaortenstenosen bis hin zur engen aufsteigenden Aorta. Ebenso
erfolgreich fand sie ihre Anwendung als Zweitoperation mit geringer Morbidität und
Mortalität. Die anfangs noch relativ hohe Sterblichkeitsrate war einerseits auf das noch
notwendige Erlernen der neuen Operationstechnik und andererseits durch das Patientengut
mit fortgeschrittenem Stadium der linksventrikulären Dysfunktion zurückführen.252 Darüber
hinaus handelte es sich bei den verstorben Patienten immer um Patienten, bei denen die
Aortoventrikuloplastik einen Folgeeingriff darstellte.253
252
vgl. Ullmann, M. V.; Gorenflo, M.; Sebening, C.; Lange, R.; Jakob, H. G.; Ulmer, H. E.; Hagl, S.:
Long-term results after reconstruction of the left ventricular outflow tract by aortoventriculoplasty,
2003, S. 143 - 146 und de Vivie, E. R.; Borowski, A.; Hehlhorn, U.: Reduction of the left-ventricular
outflow-tract obstruction by aortoventriculoplasty – Long-term results of 96 patients, 1993, S. 216 223
253
Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Keutel, J.; Beuren, A. J.; Koncz, J.: Aortoventriculoplasty for tunnel
subaortic stenosis and other obstructions of the left ventricular outflow tract, 1979, S. 59 - 69
89
3.4. Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie
Professor Koncz erkannte schon Anfang der sechziger Jahre die Bedeutung des jungen,
aufstrebenden Fachgebiets der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und als einer der Ersten
entschloss er sich, dem anglo-amerikanischen Vorbild folgend, diese Fachrichtung aus dem
„Schoße der allgemeinen Chirurgie“ zu lösen. Bereits 1965 referierte er gemeinsam mit
Professor Beuren auf einer Konferenz der für das Gesundheitswesen zuständigen Minister und
Senatoren der Länder in Berlin über den gegenwärtigen Stand der Herzchirurgie und wies mit
Nachdruck auf die sozial-medizinische Bedeutung des Fachgebietes der Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie in der Bundesrepublik hin.254
Als Vorsitzender der 14. Arbeitstagung der Deutschen Thoraxchirurgen 1969 in Bad Nauheim
sprach Professor Koncz in seiner Eröffnungsrede die drängenden Probleme seines
Fachgebietes an, die ihn dazu zwingen würden Vorschläge zu machen, die auch eine mögliche
neue Organisationsform beinhalten. Er wies auf die damalige Situation der deutschen
Herzchirurgie hin, mit einem nicht gerade ermutigendem Ergebnis, im Hinblick auf die
unzureichende Anzahl und Kapazität der in Deutschland vorhandenen Herzzentren. Seiner
Meinung nach stand das Angebot an Kranken in einem Missverhältnis zu den damals
vorhandenen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, so dass die vorhandenen
operativen Herzzentren zwangsläufig hoffnungslos überlastet waren. Angesichts dessen
mussten sich viele Herzpatienten in eine Warteliste einreihen, wobei immer mehr dieser
Patienten die Wartezeit nicht überlebten.255
Angesichts dieser Situation vertrat Professor Koncz den Standpunkt, dass es an der Zeit wäre
eine Klärung der Frage des Bedarfes an herzchirurgischen Zentren herbeizuführen.
Im Hinblick dessen, dass Diagnostik und Therapie der Herzkrankheiten nicht voneinander zu
trennen seien, verwies er darauf, dass ein Optimum an therapeutischen und wissenschaftlichen
Ergebnissen nur in „Verbundkliniken“, in denen Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten,
Physiologen und Pathologen integriert zusammenarbeiten, zu erwarten wäre. Mit der
Ausweitung des Fachgebietes ging es ihm darum das Herzleiden, besonders der Säuglinge,
früher erfassen zu können.256
254
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 14
255
Koncz, J.: 14. Thoraxchirurgische Arbeitstagung am 14. und 15. Februar 1969 in Bad Nauheim,
Eröffnung und Begrüßung, 1969, S. 357 - 361
256
ebenda
90
So vertrat er die Meinung, dass die derzeitige Zwangslage nur durch die Schaffung eines
Sonderfaches zu bewältigen wäre. Dabei schien ihm die Thoraxchirurgie zusammen mit der
Herz- und Gefäßchirurgie eine sinnvolle Arbeitseinheit darzustellen. In diesem Zuge berief er
sich auf die Ausführungen von Herrn Professor Kraus während der Tagung 1965 über die
Begriffe Spezialist und Sonderfach. Denn dieser sagte damals: „Eine völlige Abtrennung
eines bestimmten Gebietes als Sonderfach ist dann sinnvoll, wenn ein Organ oder ein
Organsystem spezifische, komplizierte technische Einrichtungen, meist verbunden mit
besonderen manuellen Fertigkeiten dies verlangen, oder wenn der Zeitaufwand für dieses
Gebiet andere Arbeiten nicht mehr zulässt, oder dann, wenn nur auf diese Weise der Zustrom
der Kranken bewältigt werden kann.“. Dieses entsprach nach Herrn Koncz Auffassung genau
der Situation 1969 in Deutschland.
Angesichts der hervorragenden Leistung der amerikanischen Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie schien Professor Koncz eine modifizierte Übertragung auf unsere Verhältnisse
durchaus als gerechtfertigt. Er strebte an überall dort, wo Spezialfächer der Thorax-, der
Herz-, und der Gefäßchirurgie bereits existierten und sich bewährt hatten, diese zunächst noch
weiterbestehen zu lassen und vorerst nur dort, wo neue Strukturen aufgebaut werden mussten,
die Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie zu einem Sonderfach zusammen zu fassen.
Darüber hinaus forderte er konsequenterweise die Einführung des Facharztes für Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie, um den jungen chirurgisch interessierten Medizinern eine
Möglichkeit zu geben, sich nicht erst nach langer chirurgischer Ausbildung ihrem Wahlfach
widmen zu können. Der Facharzt für Chirurgie sollte jedoch davon unangetastet bleiben. Es
sollte vielmehr möglich sein, sich eine Teilgebietsbezeichnung für Gefäßchirurgie, für Herzchirurgie oder für Thoraxchirurgie zusätzlich zum Facharzt für Chirurgie zu erwerben.257
Für diese Ausführungen erntete Professor Koncz herbe Kritik bei den Chirurgen der alten
Schule, weckte jedoch Hoffnung, wenn nicht gar Begeisterung, bei der jüngeren
Generation.258
Auch in den folgenden Jahren ließ ihn der Gedanke nicht los, die Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie als eigenständigen Fachbereich zu etablieren. Die Verwirklichung des
Gedankens einer Gesellschaftsgründung, von einzelnen schon früher und wiederholt erörtert,
war immer wieder durch die Scheu vor einem Bruch mit der Deutschen Gesellschaft für
Chirurgie aufgeschoben worden. Die Absicht einer Gesellschaftsgründung wurde aktueller
257
Koncz, J.: 14. Thoraxchirurgische Arbeitstagung am 14. und 15. Februar 1969 in Bad Nauheim,
Eröffnung und Begrüßung, 1969, S. 357 - 361
258
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S. 22
91
den je nach den vergeblichen Versuchen mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie eine
Lösung der Facharztfrage zu finden. Dabei wurde laut Professor Koncz ein von den
Vertretern der Thoraxchirurgie für gut angesehener Vorschlag durch taktische Winkelzüge
vereitelt, und an seiner Stelle eine schlechte Verlegenheitslösung angeboten.259
Letztendlich wurde am Sonnabend den 9. Januar 1971 eine neue Fachgesellschaft mit dem
Namen „Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie“ gegründet. Der
Einladung zur Gründung der Gesellschaft mit dem Datum vom 04.01.1971 fügte Herr
Professor Koncz einen Aufruf zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie260 und einen Satzungsentwurf261 bei, über den während der ersten
Versammlung
beratschlagt
werden
sollte.
Die
Gründungsversammlung
fand
im
Steigenberger-Airport-Hotel in der Flughafenstraße 300 – 304 in Frankfurt am Main um 10.30
Uhr statt.262 Zu den Teilnehmern dieser Versammlung gehörten Herr Professor Dr. Bircks von
der Chirurgischen Universitätsklinik in Düsseldorf, Herr Professor Dr. Borst von der
Chirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule in Hannover, Herr Professor Dr. Gall
von der Chirurgischen Universitätsklinik in Erlangen, Herr Professor Dr. Hoffmeister aus der
Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik in
Tübingen, Herr Professor Dr. Rodewald aus der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des
Universitätskrankenhauses Eppendorf in Hamburg, Herr Professor Dr. Satter aus der
Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie der Chirurgischen Klinik und Poliklinik des
Klinikum Essen, Herr Professor Dr. Schlosser aus der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie
der Chirurgischen Universitätsklinik in Freiburg, Herr Privatdozent Dr. Sebening von der
Chirurgischen Universitätsklinik in München, Herr Professor Dr. Stapenhorst aus der
Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik Homburg /
Saar und natürlich Herr Professor Koncz als deren Initiator. Herr Professor Dr. Klinner von
der Chirurgischen Universitätsklinik in München war nicht anwesend, hatte aber Herrn Koncz
in einem Schreiben zuvor mitgeteilt, dass er mit der Gründung der Gesellschaft für Thorax,
Herz- und Gefäßchirurgie einverstanden sei und bat darum ihn als Mitglied zu betrachten.
Ebenso wurde durch Herrn Sebening mitgeteilt, dass Herr Professor Dr. Zenker von der
259
Professor Koncz Rede auf der Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie am 09.01.1971
260
vgl. Anhang 7.8., S. 144 Gründungsaufruf
261
vgl. Anhang 7.9., S.145 Satzungsentwurf
262
Koncz, J.: Einladungsschreiben zur Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, 04.01.1971
92
Chirurgischen Universitätsklinik in München ebenfalls die Gründung der Gesellschaft
begrüßte und deren Mitglied werden wollte. Auf Vorschlag von Professor Koncz sollte noch
Herr Professor Dr. Bücherl von der Chirurgischen Klinik des Klinikum Westend in Berlin als
Gründungsmitglied gewonnen werden. Mit dieser Aufgabe wurde Herr Rodewald betraut.
Nach einer kurzen Begrüßung und ein paar einleitenden Worten von Herrn Koncz wurde in
der Gründungsversammlung über den sogenannten Mondryplan berichtet, bei dem es sich um
einen Strukturplan für medizinische Fakultäten handelte, in dem die Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie als ein besonderes Teilgebiet der operativen Medizin aufgeführt wurde. Im
weiteren Verlauf der Diskussion wurde über die Stellung der Kinderchirurgie und der
Gefäßchirurgie gesprochen. Außerdem waren sich alle Anwesenden darüber einig gewesen,
möglichst viele Spezialisten der einzelnen Gebiete, besonders Gefäßchirurgen und
Lungenchirurgen in die Gesellschaft aufzunehmen bzw. zum Eintritt zu bewegen. Als
nächster Punkt wurde der Satzungsentwurf diskutiert, wobei die Satzung Punkt für Punkt
durchgegangen wurde und zahlreiche Änderungen und Ergänzungen angebracht worden
waren. Der Sitz der Gesellschaft wurde zum damaligen Zeitpunkt noch nicht endgültig
festgelegt. Dann erfolgte noch die Wahl des Vorstandes, wobei Herr Rodewald zum ersten
Vorsitzenden und Herr Borst zum zweiten Vorsitzenden gewählt wurde. Als die vier weiteren
Mitglieder des Ausschusses wurden Herr Gall, Herr Klinner, Herr Satter und Herr Schlosser
benannt. Herr Stapenhorst wurde Schriftführer. Die Wahl des ersten Beisitzers fiel auf Herrn
Hoffmeister und die des zweiten auf Herrn Bircks. Das Amt des Kassenführers wurde Herrn
Sebening übertragen. Der Jahresbeitrag der Mitglieder wurde auf 75,- DM festgesetzt,
abgesehen von Oberärzten und Assistenten, die nur 30,- DM zahlen sollten. Zum Abschluss
der Gründungsversammlung wurde noch das Verhältnis der gerade gegründeten Gesellschaft
für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie zu der „Thoraxchirurgischen Arbeitstagung“ in Bad
Nauheim diskutiert. Die Anwesenden kamen zu dem Ergebnis, dahingehend eine Einigung
mit dem Komitee der „Thoraxchirurgischen Arbeitstagung“ zu erzielen, dass die
„Thoraxchirurgische Arbeitstagung“ zugunsten der wissenschaftlichen Tagung der neu
gegründeten Gesellschaft gleichen Ortes aufgegeben werden sollte. So wurde beschlossen,
anlässlich der kommenden „Thoraxchirurgischen Arbeitstagung“ in Bad Nauheim am Freitag
den 15. Januar 1971 um 18.00 Uhr, die erste Mitgliederversammlung abzuhalten und dabei
bereits neue Mitglieder aufzunehmen.263
263
Protokoll der Gründungsversammlung der Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie vom
09.01.1971
93
Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ist in Fortsetzung der
„Thoraxchirurgischen Arbeitstagungen“ (1958 – 1971) eine Vereinigung von Thorax-, Herzund Gefäßchirurgen sowie anderen natürlichen oder juristischen Personen, die sich
wissenschaftlich oder praktisch mit diesem Fachgebiet beschäftigen. Sie bezweckt die
Weiterentwicklung des Fachgebietes, einschließlich der fachbezogenen Intensivmedizin, eine
enge Zusammenarbeit ihrer Mitglieder sowie Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit in- und
ausländischen Wissenschaftlern und Fachgesellschaften. Darüber hinaus pflegt sie Kontakte
zu anderen Disziplinen und wissenschaftlichen Gesellschaften, deren wissenschaftliches und
klinisches Interesse ebenfalls Fragen des Kreislaufs und der Atmung gilt. Außerdem kümmert
sich die Gesellschaft um Belange der Lehre (Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung), der
Forschung und der Krankenversorgung. Hierzu unterhält sie insbesondere Verbindungen zu
den Ärztekammern, dem Deutschen Ärztetag und den Berufsverbänden. Die Gesellschaft der
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie tagt seit ihrer Gründung einmal jährlich in Bad
Nauheim.264
264
vgl. Satzung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Hrsg. Deutsche
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (2001), Internet
94
In Bad Nauheim sind 1980 während der Tagung die folgenden Fotos entstanden.
Abb. 63 Professor Konz ist im unteren Drittel rechts zu sehen, links neben ihm sitzt Professor
Hans-Eberhard Hoffmeister, ein ehemaliger Mitarbeiter265
Abb. 64 Professor Koncz (Mitte) mit seinen ehemaligen Schülern Professor Ernst Rainer de Vivie
(rechts) und Professor Dieter Regensburger (links)1980 in Bad Nauheim
265
Die Fotografien 63, 64 und 65 stammen aus dem privaten Fotoalbum von Professor Koncz.
95
1981 anlässlich der 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie wurde Professor Koncz unter Berufung auf seine konsequent verfolgten
Bestrebungen in einem satirisch heiteren Spiel als der böse Ritter Koncz zu Konczenstein
dargestellt, der als Haupträdelsführer und eigentlicher Initiator die 71er Palastrevolution im
Reiche der Allgemeinchirurgie angezettelt hatte.266
Das folgende Bild war ebenfalls zu diesem Anlass entstanden. In der Mitte ist Professor
Koncz zu sehen.
Abb. 65
Die damals bereits aus 500 Mitgliedern bestehende Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie war zum Forum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung auf
nationaler und internationaler Ebene geworden.
Professor Koncz war nach seinem Ausscheiden aus der Klinik im März 1982 noch bis zu
seinem Tod Ehrenmitglied der Gesellschaft.267
266
de Vivie, E. R., Hellberg, K., Ruschewski, W.: Herzchirurgie 1982, S.14
267
Göttinger Tageblatt: Haller-Medaille an Professor Koncz, 08.021988
96
4. Zusammenfassung
Mit der Schaffung und Besetzung eines neuen Lehrstuhls des Fachgebietes Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie durch Professor Koncz 1958 in Göttingen wurde eine Zusammenfassung
der drei Disziplinen zum ersten Mal realisiert. Göttingen leistete somit eine Schrittmacherfunktion und setzte Maßstäbe für die Entwicklung des damals noch jungen Fachbereichs in
der Bundesrepublik Deutschland. Die wissenschaftliche und klinische Arbeit der Abteilung
der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie wurde von der Persönlichkeit des Chirurgen und
Wissenschaftlers Koncz geprägt. Er war maßgeblich am Aufbau und der Etablierung des
Herzzentrums in Göttingen, unter Einführung der Herz-Lungen-Maschine, beteiligt.
Seine Verdienste als Lehrer werden am Erfolg seiner Schüler deutlich: vier haben Lehrstühle
an deutschen Universitäten inne, weitere acht sind in leitenden Positionen, davon sechs im
Ausland: Indien, Thailand, Japan, Iran, Jordanien und Argentinien und vertreten dort das
Fachgebiet der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Zwölf der früheren Koncz-Mitarbeiter
sind Chefärzte geworden.268
Konsequente klinische Forschung und experimentell gewonnene Ergebnisse bildeten 1974 die
Grundlage für die Einführung der damals neuen Operationstechnik der Aortoventrikuloplastik zur Erweiterung der linken Herzkammer. Koncz zahlreichen grundlegenden Beiträge
zu wissenschaftlichen Sammelwerken und Handbüchern bezeugen sein fortwährendes
wissenschaftliches Interesse an dem gesamten Fachbereich der Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie. So war er seit 1971 auch Redaktionsmitglied der von der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie herausgegebenen Zeitung „The Thoracic
and Cardiovascular Surgeon“ und seit 1973 Mitherausgeber der Zeitschrift „Thoraxchirurgie
und Vaskuläre Chirurgie“.
Die Einheit der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie war auch der Leitgedanke der von Koncz
1971 gegründeten gleichnamigen Gesellschaft. Sein Hauptziel, die Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie als ein eigenständiges Fachgebiet durchzusetzen, hatte er jedoch bis zum
Zeitpunkt seiner Emeritierung 1982 nicht erreicht. Stattdessen waren aus dem „Mutterfach“
lediglich zwei Spezialabteilungen mit Schwerpunkt Koronarchirurgie bzw. Kinderherzchirurgie hervorgegangen.269
268
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
und Göttinger Tageblatt: Albrecht von Haller-Medaille – Herzchirurgie gefördert, 10.02.1988
269
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums am 31.10.1981
und Koncz, J.: Erklärung zur konstituierenden Vorstandssitzung des Zentrums Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie, 11.12.1980
97
5. Publikationen von Josef Koncz
Koncz, J.:
Die Periduralanästhesie unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen der Göttinger
Chirurgischen Klinik.
Der Chirurg 21, Heft 3 , Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg 1950, S. 139 - 143
Koncz, J.:
Die
Untersuchung
peripherer
Durchblutungsstörungen
mittels
thermoelektrischer
Registrierung der Hauttemperatur und photoelektrischer Aufzeichnung der peripheren
Volumenpulse.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 266, Springer-Verlag Berlin,
Göttingen, Heidelberg, New York 1950, S. 555 - 568
Koncz, J.:
Begrenzung der Anzeigestellung zur Sympathektomie bei peripheren Durchblutungsstörungen.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 269, Springer-Verlag Berlin,
Göttingen, Heidelberg, New York 1951, S. 223 - 246
Koncz, J.; Bücherl, E.:
Tierexperimentelle Untersuchung zur Kreislaufwirkung des synthetischen Anticoagulans
Thrombocid.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 271, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1952, S. 36 - 42
Koncz, J.:
Zur Pathophysiologie der Thromboemboliekrankheit. Klinisch-experimentelle Untersuchungen über die Kreislaufwirkung des Thrombocids.
Bruns´ Beiträge zur klinischen Chirurgie 185, Heft 3, Urban & Schwarzenberg München,
Berlin 1952, S. 349 - 363
98
Koncz, J.; Marggraf, W.:
Untersuchung über die vegetativ-nervöse Steuerung des Blutgerinnungssystems. Einfluß der
Sympathikusausschaltung auf die Blutgerinnungsfaktoren und Bluteiweißbestandteile.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 274, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1953, S. 237 - 254
Koncz, J.:
Studien zur Pathophysiologie und Klinik peripherer Durchblutungsstörungen.
Habilitationsschrift, Göttingen 1953
Heck, W.; Finke, E.; Koncz, J.:
Zur Klinik des doppelten Aortenbogens.
Medizinische Klinik 47, Urban & Schwarzenberg München, Berlin 1953, S. 37 - 43
Koncz, J.:
Die operative Behandlung der portalen Hypertension.
Therapiewoche 8, Braun Verlag Karlsruhe 1957, S. 67 - 72
Bücherl, E. S.; Koncz, J.; Bücherl, R.:
Messung des Pfortaderdruckes durch Lebervenenkatheterisierung und intraoperative
Direktmessung.
Der Chirurg 29, Heft 6, Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg 1958, S. 241 - 245
Koncz, J.:
Portocavale Anastomosen.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 289, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1958, S. 598 - 602
Koncz, J.:
Chirurgische Erkrankungen im Bereich des Thorax in: Oberniedermayr, A.: Lehrbuch der
Chirurgie und Orthopädie des Kindesalters, Band II, Spezieller Teil II
Springer-Verlag Berlin, Göttingen, München 1959, S. 1 - 199
99
Koncz, J.:
Pfortaderhochdruck in: Oberniedermayr, A.: Lehrbuch der Chirurgie und Orthopädie des
Kindesalters, Band II, Spezieller Teil II
Springer-Verlag Berlin, Göttingen, München 1959, S. 360 - 372
Koncz, J.:
Portaler Hochdruck in: Diebold; Junghanns; Zukschwerdt: Klinische Chirurgie für die Praxis.
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1961, S. 243 - 257
Koncz, J.:
Der Pfortaderhochdruck. 1. Bad Mergentheimer Stoffwechseltagung in: Prof. Kalk:
Leberkrankheiten
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1961, S. 56 - 70
Beuren, A. J.; Kochsiek, K.; Koncz, J.:
Funktionelle Subaortenstenose als Folge einer „Kardiomyopathie“ unbekannter Ursache.
Zeitschrift für Kreislaufforschung 50, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1962, S. 1162
Beuren, A. J.; Apitz, J.; Koncz, J.:
Die Diagnose und Beurteilung der verschiedenen Formen der supravalvulären Aortenstenose.
Zeitschrift für Kreislaufforschung 51, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1962, S. 829
- 838
Koncz, J.:
Erfahrungen an 150 Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 301, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1962, S. 645 - 653
Koncz, J.:
Chirurgische Behandlung und Ergebnisse bei verschiedenen Formen der Aortenvitien.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 304, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1963, S. 508 - 513
100
Koncz, J.:
Die cavo-pulmonale Anastomose.
Thoraxchirurgie 11, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1963, S. 105 - 114
Stapenhorst, K.; Brunner, L.; Heller, E. F.; Hoffmeister, H. E.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.;
Sanpradit, M.; Zöckler, E.; Koncz, J.:
Ergebnisse intrakardialer Eingriffe mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine.
Medizinische Klinik 58, Urban & Schwarzenberg München, Berlin 1963, S. 2069 - 2074
Brunner, L.; Hoffmeister, H. E.; Koncz, J.:
Stabilisierende Eingriffe am Thorax bei Trichterbrustkorrekturen und Verletzungen des
knöchernen Brustkorbes.
Medizinische Klinik 59, Urban & Schwarzenberg München, Berlin 1964, S. 515 - 518
Koncz, J.:
Chirurgische Behandlung der Aortenstenosen.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 308, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1964, S. 660 - 307
Hoffmeister, H. E.; Sanpradit, M.; Koncz, J.:
Operation der valvulären Pulmonalstenose in Hypothermie oder mit Hilfe der Herz-LungenMaschine?
Thoraxchirurgie 12, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1964, S. 296 - 307
Koncz, J.:
Arterienstenosen in: Diebold; Junghanns; Zukschwerdt: Klinische Chirurgie für die Praxis.
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1965
Hau; Hoffmeister, H. E.; Scheler, F.; Koncz, J.:
Zur Diagnostik und Therapie der renovaskulären Hypertonie.
Der Chirurg 36, Heft 2, Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg 1965, S. 71
101
Hoffmeister, H. E.; Koncz, J.:
Klinische Erfahrungen mit der Verwendung von Einmaloxygenatoren bei 100 Herzoperationen.
Thoraxchirurgie 12, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1965, S. 468 - 475
Zöckler, E.; Hoffmeister, H. E.; Sanpradit, M.; Koncz, J.:
Operationsmethoden zur Behandlung der Aortenisthmusstenose.
Der Chirurg 37, Heft 11, Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg 1966, S. 493 - 496
Hunstein, W.; Hotes, C.; Koncz, J.:
Gesteigerte Hämolysen nach Herzoperationen.
Medizinische Klinik 61, Urban & Schwarzenberg Verlag München, Berlin 1966, S. 1414
Brunner, L.; Hoffmeister, H. E.; Köhn, U.; Koncz, J.:
Verlaufsbeobachtungen bestimmter Leberfunktionsproben nach Shuntoperationen bei portaler
Hypertension.
Medizinische Klinik 61, Urban & Schwarzenberg Verlag München, Berlin 1966, S. 55 - 60
Diederich, K. W.; Harmjanz, D.; Kochsiek, K.; Koncz, J.; Niemann, H.:
Änderung der Herzmechanik nach Aortenklappenersatz.
Zeitschrift für Kreislaufforschung 55, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1966, S. 923
- 937
Koncz, J.; Hoffmeister, H. E.:
Erfahrungen bei Doppelklappenoperationen am offenen Herzen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 15, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1967, S. 642
Koncz, J.:
Die chirurgische Behandlung der kongenitalen Tricuspidalfehler. Tricuspidalatresie und
Ebsteins Anomalie.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 319, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1967, S. 770 - 777
102
Koncz, J.:
Der diagnostische Blick. Bilder zur Differentialdiagnose innerer Erkrankungen (LXIX)
Medizinische Welt 5, Schattauer Verlag Stuttgart 1967, S. 289 / 290
Koncz, J.:
Der diagnostische Blick. Bilder zur Differentialdiagnose innerer Erkrankungen (LXX)
Medizinische Welt 9, Schattauer Verlag Stuttgart 1967, S. 505 / 506
Koncz, J.:
Der diagnostische Blick. Bilder zur Differentialdiagnose innerer Erkrankungen (LXXI)
Medizinische Welt 15, Schattauer Verlag Stuttgart 1967, S. 961 / 962
Koncz, J.:
Alloplastischer Ersatz der Mitralklappe.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 16, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1968, S. 589 - 597
Koncz, J.:
14. Thoraxchirurgische Arbeitstagung am 14. und 15. Februar 1969 in Bad Nauheim,
Eröffnung und Begrüßung.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 17, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1969, S. 357 - 361
Koncz, J.; Brunner, L.; Heisig, B.; Stunkat, R.:
Behandlung und Ergebnisse der akuten Oesophagusvarizenblutung.
Der Chirurg 40, Heft 3, Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg 1969, S. 111 - 117
Koncz, J.; Kirchhoff, P. G.:
Die chirurgische Behandlung der zerebrovaskulären Insuffizienz.
Der Landarzt 45, Hippokrates Verlag Stuttgart 1969, S. 1476 - 1483
Koncz, J.; Kirchhoff, P. G.:
Chirurgische Therapie der chronischen arteriellen Verschlusskrankheit.
Der Landarzt 45, Hippokrates Verlag Stuttgart 1969, S. 1483 - 1490
103
Koncz, J.; Kirchhoff, P. G.; Köstering, H.:
Die Soforttherapie beim embolischen arteriellen Gefäßverschluss.
Der Landarzt 45, Hippokrates Verlag Stuttgart 1969, S. 1470 - 1476
Hoffmeister, H. E.; Brunner, L.; Koncz, J.:
Porto-kavale
oder
spleno-renale
Anastomose
bei
Leberzirrhose
mit
Oesophagus-
varizenblutug?
Bruns´ Beiträge zur klinischen Chirurgie 217, Urban & Schwarzenberg München, Berlin
1969, S. 697 - 702
Brunner, L.; Heisig, B.; Hoffmeister, H. E.; Kirchhoff, P. G.; Koncz, J.; Larbig, D.; Rastan,
H.; Sinha, K.; Stapenhorst,K.:
Hämodynamische und klinische Spätergebnisse nach Panzerherzoperationen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 18, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1970, S. 399 - 404
Koncz, J.:
Sichtbare Kollateralkreisläufe und Einflussstauungen in: Klostermann, G. F.; Südhof, H.;
Tischendorf, W.: Der diagnostische Blick.
F. K. Schattauer Verlag Stuttgart, New York 1970, S. 108 - 119
Regensburger, D.; Brunner, L.; Hoffmeister, H. E.; Koncz, J.; Stapenhorst, K.:
Indikationsfehler bei Trichterbrustoperationen.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 327, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1970, S. 570 - 574
Koncz, J.:
Herz, Perikard und große thorakale Gefäße in: Hellner, H.; Nissen, R.; Vossschulte, K.:
Lehrbuch der Chirurgie.
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1970, [erscheint in 6 Auflagen 1957 - 1970], S. 427 - 489
Koncz, J.:
Arterien in: Hellner, H.; Nissen, R.; Vossschulte, K.: Lehrbuch der Chirurgie.
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1970, [erscheint in 6 Auflagen 1957 - 1970], S. 490 - 514
104
Kirchhoff, P. G.; Corovic, D.; Koncz, J.:
Chirurgische Behandlung der zerebrovaskulären Insuffizienz.
Niedersächsisches Ärzteblatt 44, Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH Hannover 1971,
S. 642
Kirchhoff, P. G.; Corovic, D.; Perez-Day, C.; Koncz, J.:
Die restaurative Chirurgie der peripheren Arteriopathie.
Niedersächsisches Ärzteblatt 44, Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH Hannover 1971,
S. 645
Brunner, L.; Heisig, B.; de Vivie, R.; Koncz, J.;
Gefäßchirurgische Eingriffe bei Pfortaderhochdruck.
Niedersächsisches Ärzteblatt 44, Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH Hannover 1971,
S. 649
Stapenhorst, K.; Brunner, L.; Hoffmeister, H. E.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Koncz, J.:
Spätergebnisse nach Aortenklappenersatz.
Thoraxchirurgie 19, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1971, S. 298
Brunner, L.; Kirchhoff, P. G.; Heidbreder, D.; Heisig, B.; Hoffmeister, H. E.; Kaese, H. J.;
Rastan, H.; Regensburger, D.; Stapenhorst, K.; Koncz, J.:
Ergebnisse nach restaurativen Operationsverfahren im Bereich des linken Ausflusstraktes und
Klappenersatz bei Kindern und Jugendlichen.
Thoraxchirurgie 19, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1971, S. 317
Rastan, H.; Koncz, J.:
A new method of closed aterioseptectomy for palliative treatment of complete transposition of
the great vessels.
Journal of thoracic and cardiovascular Surgery 61, The C. V. Mosby Company St. Louis, Mo.
1971, S. 705
105
Kirchhoff, P. G.; Wesselhoeft, H.; Koncz, J.:
Ursprung beider großer Gefäße aus dem rechten Ventrikel. Korrekturoperationen und
Ergebnisse.
Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung 38, Dr. Dietrich Steinkopff
Verlag Darmstadt 1972, S. 322 - 326
Koncz, J.:
Chirurgische Behandlung blutender Oesophagusvarizen.
Ärztliche Praxis 96, Reed-Elsevier Gräfelfing 1972, S. 4749 - 4755
Brunner, L.; Heisig, B.; de Vivie, R.; Oevermann, W.; Baumgarten, C.; Hoffmeister, H. E.;
Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Regensburger, D.; Stapenhorst, K.; Koncz, J.:
Über den Einfluß des pulmonalen Hochdrucks auf die Ergebnisse des operativen Verschlusses
von Ventrikelseptumdefekten.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 20, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1972, S. 11 - 25
Brunner, L.; Heisig, B.; Scheler, F.; Stapenhorst, K.; Tauschke, D.; Baumgarten, C.;
Hoffmeister, H. E.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Regensburger, D.; Stunkat, R.; de Vivie, R.;
Koncz, J.:
Die Ursachen des akuten Nierenversagens nach Herz-Lungen-Maschinen-Operationen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 20, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1972, S. 26 - 37
Hoffmeister, H. E.; Brunner, L.; Kalbow, K.; Sinha, K.; Koncz, J.:
Offene und geschlossene Operation der Mitralstenose höheren Schweregrades?
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 20, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1972, S. 38
Paschen, K.; Fuchs, Chr.; Hoffmeister, H. E.; Regensburger, D.; Koncz, J.:
Der Kalzium-, Magnesium- und Kaliumhaushalt bei Operationen mit kardiopulmonalem
Bypass.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 20, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1972, S. 43
106
Knoll, D.; Bretschneider, H. J.; Brunner, L.; Hellberg, K.; Kalbow, K.; Kirchhoff, P. G.; Kohl,
F. V.; Koncz, J.; Nordbeck, H.; Sakai, K.; Stapenhorst, K.; Spieckermann, P. G.:
Die intramyokardiale und epikardiale pH-Messung, ein auch in der Klinik intraoperativ
erfassbarer Parameter für die Wiederbelebbarkeit des künstlich stillgelegten Herzens.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 21, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973, S. 310
de Vivie, R.; Baumgarten, C.; Bunner, L.; Friebel, R.; Heisig, B.; Hügel, W.; Kirchhoff, P. G.;
Rastan, H.; Regensburger, D.; Spoerri, O.; Stapenhorst, K.; Koncz, J.:
Zerebrale Störungen nach Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 21, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973, S. 433 - 438
Hügel, W.; Brunner, L.; Dähn, D.; Kirchhoff, P. G.; de Vivie, R.; Koncz, J.; Beuren, A.:
Der reversible AV-Block nach Korrekturoperationen angeborener Herzfehler.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 21, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973, S. 438 - 441
Kirchhoff, P. G.; Hügel, W.; Rastan, H.; Brunner, L.; Koncz, J.:
Zur Rekonstruktion des rechtsventrikulären Ausflusstraktes.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 21, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973, S. 477 - 482
Köstering, H.; Kirchhoff, P. G.; Völker, P.; Warmann, E.; Koncz, J.:
Untersuchung der Blutgerinnungsveränderungen während und nach Operationen mit Hilfe der
Herz-Lungen-Maschine.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 21, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973, S. 534
de Vivie, R.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, D.; Koncz, J.:
Angeborenes Aneurysma des linken Vorhofes.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 22, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1974, S. 192
Kirchhoff, P. G.; Manouguian, S.; Rastan, D.; Rastan, H.; Regensburger, D.; Stapenhorst, K.;
Koncz, J.; Björnstad, P. G.:
Zweiteingriffe im Bereich des Abflusstraktes des linken Ventrikels.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 22, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1974, S. 228
107
Manouguian, S.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Stapenhorst, K.; Koncz, J.:
Zweiteingriffe nach Kommissurotomie der Pulmpnalklappe in Inflow-occlusion im
Säuglingsalter bei valvulärer Pulmonalstenose mit intaktem Ventrikelseptum.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 22, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1974, S. 233 - 237
Regensburger, D.; Brunner, L.; Dehne, N.; Heisig, B.; Kirchhoff, P. G.; Manouguian, S.;
Rastan, D.; Rastan, H.; Stapenhorst, K.; de Vivie, R.; Koncz, J.:
Operationstechnik und Ergebnisse von Zweiteingriffen nach Verschluss von Herzscheidewanddefekten.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 22, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1974, S. 261
Knoll, D.; Bretschneider, H. J.; Gröne, H. J.; Hellberg, K.; Kirchhoff, P. G.; Kohl, F. V.;
Koncz, J.; Nordbeck, H.; Stapenhorst, K.; Spieckermann, P. G.:
Theoretische Grundlagen und klinische Anwendung einer fortlaufenden Kontrolle
unterschiedlicher Herzstillstandsverfahren mit Hilfe der myokardialen pH-Messung.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 22, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1974, S. 575 - 581
Koncz, J.:
Behandlungsergebnisse der akuten Oesophagusvarizenblutung.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1974
de Vivie, R.; Hellberg, K.; Kettler, D. ; Klaess, E.; Koncz, J.; Bretschneider, H. J.:
Tierexperimentelle
Ergebnisse
zum
Wirkungsspektrum
der
intraaortalen
Ballon-
gegenpulsation (IABP).
Pflüglers Archiv Supplement to Vol. 39, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York
1975, S. 359
Kirchhoff, P. G.; Koncz, J.:
Angeborene Herzfehler: neue chirurgische Möglichkeiten.
Diagnostik 8, NMV-Medizin-Verlag München 1975, S. 665 - 668
Rastan, H.; Koncz, J.:
Plastische Erweiterung der linken Ausflussbahn. Eine neue Operationsmethode.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 23, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1975, S. 169 - 175
108
Manouguian, S.; Kirchhoff, P. G.; Koncz, J.; Corovic, D.; Dähn, D.:
Ventrikelseptumdefekt mit fibröser subvalvulärer Aortenstenose: Probleme der Diagnostik
und der chirurgischen Behandlung.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 23, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1975, S. 444 - 447
Spelger, G.; Isenberg, H.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Prae- und postoperative Untersuchungen bei kongenitalen Aortenstenosen.
Zeitschrift für Kardiologie 64, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1975, S. 107 - 119
Manouguian, S.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Koncz, J.:
Die Waterston-Cooley-Anastomose
Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung 41, Dr. Dietrich Steinkopff
Verlag Darmstadt 1975, S. 357 - 360
Fuchs, C.; Brasche, M.; Spiekermann, P. G.; Kirchhoff, G.; Regensburger, D.; Koncz, J.:
Divalent ions and myocardial function during cardiopulmonary by-pass (CPB). Changes of
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Koncz, J.:
Herzstoffwechsel, intraoperative Myokardprotektion und insuffizienter Herzstillstand in:
Derra, E.; Bircks, W.: Herzchirurgie I
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1976, S. 131 - 137
Koncz, J.:
Überwachung und Therapie in der frühpostoperativen Phase in: Derra, E.; Bircks, W.:
Herzchirurgie I
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1976, S. 139 - 173
Koncz, J.; Beuren, A. J.; Heimburg, P.; Larbig, D.:
Die Aortenklappenfehler in: Derra, E.; Bircks, W.: Herzchirurgie II
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1976, S. 627 - 791
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Regensburger, D.; Sadhoff, A.; de Vivie, R.; Koncz, J.:
Prognose der Oesophagusvarizenblutung im Kindes- und Jugendalter.
16. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie, Kongressband 1976, S. 34 - 37
Regensburger, D.; Heisig, B.; Koncz, J.:
Die portocavale Anastomose.
Langenbecks Archiv und deutsche Zeitschrift für Chirurgie 342, Springer-Verlag Berlin,
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Rastan, H.; Koncz, J.; Björnstad, P. G.; Beuren, A. J.:
Aortoventriculoplasty, a universally applicable dilatation procedure of the left outflow
channel.
Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung 43, Dr. Dietrich Steinkopff
Verlag Darmstadt 1977, S. 360
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Neurologic Complications after Cardiopulmonary Bypass.
Curr. Top. crit. Care Med. Vol. 2 (Karger, Basel 1977), S. 141 - 147
Manouguian, S.; Rastan, H.; Koncz, J.; Keutel, J.:
Kompletter Atrioventrikularkanal mit Stenose des Abflusstraktes des rechten Ventrikels.
Probleme der Diagnostik und der chirurgischen Behandlung.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 25, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1977, S. 53
Hellberg, K.; Kirchhoff, P. G.; Orellano, L. E.; Schlemminger, B.; de Vivie, R.; Koncz, J.:
Mechanische Unterstützung des rechten Vorhofes. Ein neues therapeutisches Prinzip nach
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Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 25, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1977, S. 400 - 404
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Rastan, H.; Abu-Aishah, N.; Rastan, D.; Heisig, B.; Koncz, J.; Björnstad, P. G.; Beuren, A. J.:
Results of aortoventriculoplasty in 21 consecutive patients with left ventricular outflow tract
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The Journal of thoracic and cardiovascular Surgery 75, The C. V. Mosby Company St. Louis,
Mo. 1978, S. 659 - 668
Orellano, L.; Schlemminger, B.; Dähn, D.; Kirchhoff, P. G.; Koncz, J.:
Chirurgische Möglichkeiten der Korrektur beim Scimitar-Syndrom.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 26, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978, S. 38
Björnstad, P. G.; de Vivie, R.; Rastan, H.; Koncz, J.; Beuren, A. J.:
Hämodynamische Studien an 55 pädiatrischen Patienten nach Resektion einer fibrösen
Subaortenstenose.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 26, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978, S. 75
de Vivie, R.; Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Hämodynamische Ergebnisse nach Korrektur angeborener supravalvulärer Aortenstenosen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 26, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978, S. 76
Manouguian, S.; Kirchhoff, P. G.; Rastan, H.; Koncz, J.; Keutel, J.; Weber, H.:
Korrigierte Transposition der großen Arterien: Chirurgische Behandlung von begleitenden
Herzmissbildungen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 26, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978, S. 227
de Vivie, R.; Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Hämodynamische Ergebnisse nach Korrektur angeborener Aortenstenosen.
Thoraxchirurgie / Vaskuläre Chirurgie 26, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978, S. 357 - 362
Koncz, J.; Brunner, L.; Kirchhoff, P. G.:
Anomalien der linksventrikulären Ausflussbahn in: Heberer, G.; Pichelmayr, R.: Allgemeine
und spezielle Operationslehre in: Band VI/2, Borst, H. G.; Klinner, W.; Senning, A.:
Herzchirurgie
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1978, S. 345 - 373
111
Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Keutel, J.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Aortoventriculoplasty for tunnel subaortic stenosis and other obstructions of the left
ventricular outflow tract. Clinical and hemodynamic results.
Circulation 60, Publications Office American Heart Association New York 1979, S. 59 - 69
de Vivie, R.; Weber, H.; Kirchhoff, P. G.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Fontan´s Correction and Surgical Modification in Tricuspid Atresia.
The Thoracic and Cardiovascular Surgeon 28, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York
1980, S. 9
de Vivie, R.; Weber, H.; Kirchhoff, P. G.; Ruschewski, W.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Fontan Procedure and Surgical Modification in Tricuspid Atresia.
The Thoracic and Cardiovascular Surgeon 28, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York
1980, S. 162 - 168
Weber, H.; de Vivie, R.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Rekonstruktion des unterentwickelten rechten Ventrikels mit Trikuspidalhypoplasie.
Zeitschrift für Kardiologie 69, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1980, S. 852 - 857
Weber, H.; Rupprath, G.; Vogt, J.; de Vivie, R.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Das „Steal“-Syndrom und die Entstehung arteriovenöser pulmonaler Shunts nach Glenn und /
oder Fontan-Operationen.
Zeitschrift für Kardiologie 70, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1981, S. 66 - 72
Weber, H.; de Vivie, R.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
Hypertensive pulmonary vascular disease in complete transposition of the great arteries.
Zeitschrift für Kardiologie 70, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1981, S. 561 - 567
de Vivie, R. ; Koveker, G. ; Koncz, J. :
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Lebensversicherungsmedizin 30, Versicherungswirtschaft Karlsruhe 1981, S. 127 - 132
112
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Aortoventriculoplasty for different types of left ventricular outflow tract obstructions.
The Journal of cardiovascular Surgery (Torino) 23, Edizioni Minerva Medica 1982, S. 6 - 11
Vogt, J.; Rupprath, G.; de Vivie, R.; Koncz, J.; Beuren, A. J.:
Aortoventriculoplasty as an second Op procedure in hypertrophic obstructive cardiomyopathy
in childhood – hemodynamic and echocardiographic findings.
Zeitschrift für Kardiologie 72, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag Darmstadt 1983, S. 99 - 104
Vogt, J.; de Vivie, R.; Koncz, J.; Beuren, A. J.:
Hemodynamic and echocardiographic findings after aortoventriculoplasty.
European Heart Journal 7, Academic Press London, Orlando, San Diego, New York 1986, S.
501 - 508
113
6. Literaturverzeichnis
6.1. ungedruckte Quellen
-
Die persönlichen Daten und Angaben im biografischen Teil dieser Arbeit stammen aus
verschiedenen, von Josef Koncz verfassten Lebensläufen (vom 02.12.1946, vom
09.01.1962, vom 08.12.1981 und zwei ohne ersichtliches Datum), sowie persönlichen
Angaben seiner Tochter Stephanie Koncz.
-
Tagebuchaufzeichnungen von Josef Koncz
-
Zeugnis von Professor Hellner vom 15.11.1946
-
Schreiben von Professor Hellner vom 25.05.1948
-
Schreiben des Kurators der Georg-August-Universität vom 29.11.1948
-
Schreiben des Kurators der Georg-August-Universität vom 08.07.1953
-
Schreiben des Niedersächsischen Sozialministers vom 23.09.1954
-
Schreiben von Josef Koncz vom 31.01.1956 an den Leiter des Rote-KreuzKrankenhauses in Bremen
-
Zeugnis von Professor Hellner vom 08.07.1957
-
Zeugnis von Professor Hellner vom 13.11.1957
-
Schreiben der Stadt Hildesheim vom 27. November 1957 bezüglich der
ausgeschriebenen Chefarztstelle
-
Schreiben der Stadt Hildesheim vom 12.12.1957 bezüglich der ausgeschriebenen
Chefarztstelle
114
-
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 20.01.1959, Ernennung
zum außerordentlichen Professor
-
Reisebericht von Professor Koncz über seine, mit Unterstützung der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, vorgenommenen Reisen in die Vereinigten Staaten
-
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 28.11.1967, Ernennung
zum ordentlichen Professor
-
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 01.04.1968, Verleihung
des ordentlichen Lehrstuhls für Chirurgie
-
Schreiben des Niedersächsischen Landesministeriums vom 11.06.1969, Ernennung
zum Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
-
Josef Koncz Schreiben vom 04.01.1971 zum Aufruf zur Gründung der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
-
Einladungsschreiben von Josef Koncz zur Gründungsversammlung der Deutschen
Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie vom 04.01.1971
-
Satzungsentwurf der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
von Josef Koncz vom 04.01.1971
-
Josef Koncz Rede auf der Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie am 09.01.1971
-
Protokoll der Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie vom 09.01.1971 aus den privaten Unterlagen von Herrn Koncz
-
Genehmigungsschreiben der Ärztekammer Niedersachsen zur Führung der Teilgebietsbezeichnung für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie vom 01.04.1980
115
-
Genehmigungsschreiben der Ärztekammer Niedersachsen zur Führung der Teilgebietsbezeichnung für Gefäßchirurgie vom 01.04.1980
-
Josef Koncz: Erklärung zur konstituierenden Vorstandssitzung des Zentrums Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie vom 11.12.1980
-
Professor Koncz Emeritierungsgesuch an den Dekan der Medizinischen Fakultät vom
19.05.1981
-
Emeritierungsschreiben des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kunst
vom 26.10.1981
-
de Vivie, E. R.: Professor Koncz wird 65 Jahre alt, Rede anlässlich des Symposiums
am 31.10.1981 aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz
-
Originaltexte der Dankesreden von Professor Koncz anlässlich eines Symposiums zu
seinem 65. Geburtstag am 31.10.1981 aus den privaten Unterlagen von Herrn Koncz
-
Schreiben der Norddeutschen Gesellschaft für Lungen- und Bronchialheilkunde vom
18.10.1983, Ernennung zum Ehrenmitglied der Gesellschaft
-
Lebenslauf von Professor de Vivie aus den privaten Unterlagen von Herrn Koncz
-
E. R. de Vivie: Laudatio für Josef Koncz anlässlich der Verleihung der Albrecht von
Haller-Medaille 1988 von aus den privaten Unterlagen von Herrn Koncz
-
Gespräch mit Frau Dr. Stephanie Koncz im Oktober 2003
-
handschriftliche Angaben über die Göttinger Herz-Lungen-Maschine von Dr. med.
Tom Stojanovic, Assistenzarzt der Herz- Thoraxchirurgie im Göttinger Klinikum, von
Oktober 2003
-
Gespräch mit Frau Dr. Stephanie Koncz im März 2004
116
6.2. gedruckte Quellen
Ackerknecht, E. H.:
Geschichte der Medizin, 7. Auflage, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1992
Al-Halees, Z.; Pieters, F.; Qadoura, F.; Shahid, M.; Al-Amri, M.; Al-Fadley, F.:
The Ross procedure is the procedure of the choice for congenital aortic valve disease. The
Journal of thoracic and cardiovascular Surgery 123 (3), The C. V. Mosby Company St. Louis,
Mo. 2002
Amin, Z.; McElhinney, D. B.; Moore, P.; Reddy, V. M.; Hanley, F. L.:
Coronary arterial size late after the atrial inversion procedure for transposition of the great
arteries: Implications for the arterial switch operation. The Journal of thoracic and
cardiovascular Surgery 120 (6), The American Association for Thoracic Surgery 2000
Bernhard, W. F.; Poirier, V.; La Farge, C. G. :
Relief of congenital obstruction to left ventricular outflow with a ventricular-aortic prosthesis.
The Journal of thoracic and cardiovascular Surgery 69 (2), The C. V. Mosby Company St.
Louis, Mo. 1975
Beuren, A. J.; Keutel, J.; Gandjour, A.; Vesselinova, T.; Stoermer, J.; Hayek, H.:
Künstlicher Vorhofseptumdefekt nach Rashkind. Deutsche Medizinische Wochenschrift 97,
Georg Thieme Verlag Stuttgart 1972
Biographie
Albrecht
von
Haller,
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Björnstad, P. G.; Rastan, H.; Keutel, J.; Beuren, A. J.; Koncz, J.:
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ventricular outflow tract. Circulation 60 (1), Publications Office American Heart Association
New York 1979
117
Bock, H.:
45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in der Zeitschrift Kardiotechnik Heft Nr. 2, Mai
2003, Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Kardiotechnik e. V., Internet http://www.dgfkt.de/
artikel/203/bock.htm, Oktober 2003
Börsching, H.:
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6.3. Nachweis der Abbildungen
-
Abb. 1 stammt aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz
-
Abb. 2, 3, 4, 5, 7, 10 und 11 in Kapitel 2.1. stammen aus dem privaten Fotoalbum von
Josef Koncz
-
Fotografien 6, 8, 9 und 14 in Kapitel 2.1. sind von Frau Dr. Antje Strohmeyer im
Oktober 2002 in Felka aufgenommen
-
Abb. 12 ist eine eigene Fotografie von März 1998
-
Abb. 13 habe ich im Juli 2002 auf dem Göttinger Friedhof aufgenommen
-
Abb. 15 und 16 sind aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz
-
Abb. 17 ist eine eigene Fotografie von März 1998
-
Abb. 18 und 19 sind aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz
-
Abb. 20, Urkunde der Karls-Universität vom 15.02.1941 zur Verleihung der
Doktorwürde, stammt aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz.
-
Abb. 21 ist aus dem privaten Fotoalbum von Josef Koncz
-
Abb. 22, Militärausweis, stammt aus den privaten Unterlagen von Josef Koncz
-
Fotografien 23, 27, 28 und 29 in Kapitel 2.4. habe ich im September 2003
aufgenommen
-
Abb. 24, Habilitationsurkunde der Medizinischen Fakultät der Georg-AugustUniversität in Göttingen vom 26.02.1953, stammt aus den privaten Unterlagen von
Josef Koncz.
128
-
Abb. 25 ist aus der Deutschen Medizinischen Zeitung Nr. 34 vom 23.08.1957
-
Abb. 26 ist aus der Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 10.03.1958
-
Abb. 30, 31 und 32 in Kapitel 2.4. stammen aus dem privaten Fotoalbum von Josef
Koncz
-
Abb. 33, 35, 36 und 37 in Kapitel 2.4.1. stammen aus dem privaten Fotoalbum von
Josef Koncz
-
Abb. 34, Programmheft des Symposiums zum 65. Geburtstag von Josef Koncz,
stammt aus den privaten Unterlagen von Herrn Koncz
-
Abb. 38 ist aus dem Göttinger Tageblatt vom 10.02.1988, Artikel: Albrecht von
Haller-Medaille – Herzchirurgie gefördert.
-
Abb. 39 ist aus dem Göttinger Tageblatt vom 08.02.1988, Artikel: Haller-Medaille an
Professor Josef Koncz.
-
Abb. 40 ist eine eigene Fotografie von September 2003
-
Abb. 41 ist aus: Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in:
Kardiotechnik, 2003, Internet http://www.dgfkt.de/artikel/203/bock.htm, Oktober
2003
-
Abb. 42 ist aus: Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische
Entwicklung des kardio-pulmonalen Bypasses von der Idee bis zur klinischen
Anwendung in: Kardiotechnik, 2003, Internet http://www.dgfkt.de/artikel/203/
bypass.htm, Oktober 2003
-
Abb. 43 ist aus: Böttcher, W.; Merkle, F.; Weitkemper, H.-H.: Historische
Entwicklung der Blutpumpen in: Kardiotechnik, 2003, Internet http://www.dgfkt.de/
artikel/203/blutpumpen.htm, Oktober 2003
129
-
Abb. 44, 46 und 48 in Kapitel 3.1.1. sind aus dem privaten Fotoalbum von Josef
Koncz
-
Abb. 45 ist aus: Henne-Bruns, D., Düring, M., Kremer, B.: Duale Reihe, Chirurgie
2001, S. 949
-
Abb. 47 / 49 sind aus: Bock, H.: 45 Jahre erlebte extrakorporale Zirkulation in:
Kardiotechnik, 2003, Internet http://www.dgfkt.de/artikel/203/bock.htm, Oktober
2003
-
Abb. 50 wurde im Oktober 2003 von Dr. Tom Stojanovic im Operationssaal im
Klinikum in Göttingen aufgenommen
-
Abb. 51 ist aus: Idriss, F. S.; Goldstein, I. R.; Grana, L.; French, D.; Potts, W. J.: A
new technic for complete correction of transposition of the great vessels, 1961, S. 6
-
Abb. 52 ist aus: Friend, W. G.; Andrews, W. E.; Donahoe, M. D.; Rogers, W. M.:
Experimental production of atrial septal defects in dogs, 1965, S. 448
-
Abb. 53 ist aus: Fonkalsrud, E. W.; Tocornal, J. A.: Atrial septotome for palliative
septectomy in infants with transposition of the great vessels, 1968, S. 515
-
Abb. 54 ist aus: Poulos, P. P. ; Edelmann, R. B.: Creation of atrial septal defects,
1966, S. 975
-
Abb. 55 ist aus: Poulos, P. P. ; Edelmann, R. B.: Creation of atrial septal defects,
1966, S. 976
-
Abb. 56 / 57 sind aus: Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur
Palliativbehandlung der Transposition der großen Gefäße, 1970, S. 390 / 391
-
Abb. 58 ist aus: Rastan, H.: Technik der Atrioseptektomie zur Palliativbehandlung der
Transposition der großen Gefäße, 1970, S. 392
130
-
Abb. 59 / 60 sind aus: Rastan, H.: Palliative treatment of complete transposition of the
great vessels, 1975, S. 412
-
Abb. 61 ist aus: Doty, D. B.: Cardiac Surgery, 1997, S. 161
-
Abb. 62 ist aus: Rastan, H.; Koncz, J.: A new technique for the treatment of left
ventricular outflow tract obstructions, 1976, S. 921
-
Abb. 63, 64 und 65 stammen aus dem privaten Fotoalbum von Professor Koncz
-
Abb. 66 - 70 in Kapitel 7 sind Schriftstücke aus dem privaten Unterlagen von Josef
Koncz
131
7. Anhang
7.1. Berufungsurkunde zum außerordentlichen Professor
Abb. 66
132
7.2. Berufungsurkunde zum ordentlichen Professor
Abb. 67
133
7.3. Genehmigung zur Teilgebietsbezeichnung Gefäßchirurgie
Abb. 68
134
7.4. Genehmigung zur Teilgebietsbezeichnung Thorax- und
Kardiovaskularchirurgie
Abb. 69
135
7.5. Emeritierungsurkunde
Abb. 70
136
7.6. Originaltexte der Dankesreden von Professor Koncz anlässlich eines
Symposiums zu seinem 65. Geburtstag am 31.10.1981
Herr Präsident,
Herr Dekan,
Herr Kanzler,
lieber Herr Hoffmeister,
lieber Herr de Vivie,
meine Damen und Herren!
Bei solchen außergewöhnlichen Gelegenheiten pflegt mich eine gehemmte Befangenheit zu
befallen, mit einer emotionellen Schwäche dazu, die es mir schwer machen, die rechten Worte
für das zu finden, was mir am Herzen liegt. Aber dem Gebot der Stunde kann ich mich nicht
entziehen und so stehe ich hier, um Ihnen nun zu danken, so gut ich es kann. Ihnen allen, die
Sie gekommen sind, diesen Tag mit mir zu begehen, vor allem aber dem Initiator und den
Akteuren, dieser schönen Feier, die man mir heute bereitet und die mich freut und beglückt.
Der Name de Vivie steht als Initiator heute nur für den einer größeren Gemeinschaft, der ich
mich ein ganzes Berufsleben hindurch verpflichtet fühlte, nämlich für die Gemeinschaft
meiner früheren und jetzigen Mitarbeiter, die es sich nicht nehmen ließen, heute – fast ohne
Ausnahme – den Tag mit mir zu verbringen.
Stolz empfinde ich, wenn ich das Programm des Symposiums und die Namen der
Vortragenden mir vor Augen führe: alles Namen von gutem Klang in unserem Fach im
weiteren Sinne; Freunde aus der eigenen Fakultät, frühere Mitarbeiter und ausländische
Freunde, denen ich verbunden bin. Ihnen wird noch mein besonderer Gruß zu gelten haben,
für die Bereitschaft, die Reisestrapazen auf sich zu nehmen und an dem Symposium sogar
aktiv mitzuwirken.
Einige Vorträge werden sicherlich bemerkenswert sein und vielleicht auch weiterführende
Ideen vermitteln oder andeuten. Der eigentliche Gewinn wird aber, so vermute ich, die
Bekräftigung einer Gemeinschaft sein und das Wiedersehen mit Freunden der Vergangenheit.
Wenn ich Vergangenheit sage, dann ist es Göttingen und seine Universität, der ich zu danken
habe; wo ich seit dreieinhalb Jahrzehnten leben und arbeiten durfte. Und wenn ich Göttingen
sage, dann darf ich es nicht tun, ohne meines lieben Lehrers Hans Hellner zu gedenken, der
mich in rauhen Nachkriegsjahren in diese Stadt und Universität gebracht hat. Zugegeben, die
Stadt war spröde, die Universität ziemlich dünkelhaft, der Anfangsschwierigkeiten gab es
genug. Trotzdem habe ich mit der Zeit Freundschaft erfahren und / Dank der Förderung durch
meinen Chef / konnte ich mich einreihen / als Glied in die Kette jener / die in der
Nachkriegszeit den Anschluss an die anglo-amerikanische Herzchirurgie zu finden
versuchten. Und ich bin glücklich, ein Quentchen dazu beigetragen zu haben; wenngleich das,
was mir aus freundschaftlicher Feder da und dort und auch hier und heute nachgerühmt wird,
leicht übertrieben, korrigierend und begütigend klingt.
Dennoch ist es tröstlich, solche Worte zu hören / und sie auch zu glauben versuchen; in einer
Zeit, die so sehr wie die unsrige angetan ist, den Sinn und Wert einer Lebensbemühung in
Frage zu stellen.
137
Ich habe schon angedeutet, dass meine Danksagung über die Anwesenden in diesem Saal
hinausgehen muss / auf diese Universität, diese Stadt und auch auf dieses Land, in dem ich
mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens verbracht habe. Ich stamme aus der Zips / einer
kleinen deutschen Sprachinsel im einstigen Ungarn; aus einem Flecken Deutschland /
außerhalb Deutschlands, wenn man so will. Und meine Neugier, ja Sehnsucht, nach diesem
größeren Deutschland entstand schon in meiner frühen Jugend.
Und so bin ich doppelt froh, in diesem Kreise die Nachlese meines 65 ten Geburtstages feiern
zu können.
Ich danke Ihnen hier, ich danke der Universität und diesem Land, dass ich mein Berufsleben
hier und mit Ihnen vollenden durfte.
138
Meine Mitarbeiter,
meine Freunde,
meine in- und ausländischen Gäste,
meine Damen und Herren!
Sie haben mich reich beschenkt, mit guten Worten und schönen Sachen, herrlichen Dingen.
Sie haben mir die Ehre gegeben, diesen Tag mit mir zu feiern. Einige von Ihnen, meine
älteren Mitarbeiter vor allem, wissen, dass ich von meinem Geburtstag nie Aufhebens machte,
dass ich öffentlichen Feiern überhaupt sehr zwiespältig gegenüberstehe. Und glauben Sie mir,
ich hätte auch heute am liebsten gekniffen.
Aber einigen überkommenen besonderen Gelegenheiten und Terminen des Berufslebens, darf
man sich beim besten Willen nicht entziehen.
Und zu dieser Gelegenheit gehört nun mal die Stunde „vor Sonnenuntergang“, der 65.
Geburtstag, der zugleich Abschied vom aktiven Berufsleben bedeutet.
Zwar dürfte ich noch eine geraume Zeit weitermachen, aber ich ziehe es vor, mit meinem 65.
Geburtstag zugleich meinen Ausstand mit Ihnen zu feiern, nach dem Motto: Es ist besser zu
früh zu gehen, als zu lange zu bleiben.
Ich habe wundervolle Berufsjahre hinter mir, mit den alten und mit den neuen Mitarbeitern.
Das muss ich voller Befriedigung sagen. Und es hat was Schönes, dieses Einernten einer in
vielen Jahren gesäten und gewachsenen Sympathie, die ich von Ihnen erfahren habe. Wenn
ich das sage, so schließe ich alle ein, die eine Rolle – und sei sie auch noch so klein – für den
Aufbau und Fortbestand dieser Institution wahrgenommen haben.
Darf man es nicht als Segen bezeichnen, dass wir hier in Göttingen das Glück hatten, in 20
und mehr Jahren, freundschaftliche, unserem Beruf verbundene Beziehungen zu knüpfen und
zu pflegen? Ich denke da nicht nur an die Exponenten unseres Faches aus Tübingen und
Homburg, in Bonn und Kiel, in Oeynhausen, Oldenburg und Wilhelmshaven und noch in
anderen deutschen Städten, sondern auch an Verbindungen, die von Mendoza über Beirut
nach Teheran reichen, ferner Amman nach Aleppo, von Lucknow bis Bangkok, von Kioto bis
Seoul, von Leningrad über Pressburg bis Herceg-Novi, von Warschau bis Neapel und von
Madrid bis Khartun. Und einige dieser gewesenen „Göttinger“ sind unter uns, und das ist eine
besondere Genugtuung für mich.
Lassen sie mich also Ihnen allen danken, für die einsatzbereite Arbeit, für die Loyalität und
Verbundenheit, ich möchte sagen, für den Corps-Geist, der unser Tun in über 2 Jahrzehnten
geleitet hat. Dieser Geist hat aus bescheidenen Anfängen das entstehen lassen, was die Klinik,
das Zentrum für Thorax-Herz- und Gefäßchirurgie, heute darstellt. Es ist mein sehnlichster
Wunsch, dass diese Einheit und Harmonie auch nach meinem Ausscheiden erhalten bleibe.
Ich danke Ihnen allen, das Sie gekommen sind und wünsche Ihnen einen vergnüglichen
Abend.
139
7.7. Laudatio von Herrn Professor Dr. E. R. de Vivie anlässlich der
Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille
Laudatio für
Herrn Professor Dr. med. Josef Koncz
Anlässlich der Verleihung der
ALBRECHT von HALLER-Medaille
durch die Medizinische Fakultät der
Georg-August-Universität zu Göttingen
Magnifizenz,
Spektablität,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
sehr verehrter, lieber Herr Professor Koncz!
I.
Beide, Sie sowohl wie ich, haben uns heute einer heiklen Aufgabe zu unterziehen: Sie im
Zuhören und ich im Formulieren. Ich weiß durch eine über ein Jahrzehnt hinausgehende enge
Zusammenarbeit mit Ihnen, dass Sie höchst unmutig über jede Art von Liebedienerei und
Lobhudelei werden konnten, dass Sie sich aber aufrichtig freuen konnten, immer dann, wenn
andere recht fanden, was Sie taten. Ich habe nicht die Absicht eine Schmeichelrede auf Ihre
Person zu halten. Sollte hier und dort der Schein einer überschwänglichen Aussage
aufkommen, so bitte ich, dies meiner Wertschätzung zugute zu halten, die ich seit den frühen
Tagen unserer Begegnung für Sie hege.
Anlässlich der Feierstunde zum 65. Geburtstag äußerten Sie in Ihrer Dankesrede folgenden
bezeichneten Satz: „Bei solchen außergewöhnlichen Gelegenheiten beschleicht mich eine
Beklommenheit, mit einer emotionellen Schwäche dazu, die es mir schwer macht, die rechten
Worte für das zu finden, was mir am Herzen liegt“. Und ich glaube daher zu wissen, wie
Ihnen heute zumute ist.
Lassen Sie uns also kurz zu Ihren Anfängen in Göttingen zurückkehren:
Sie kamen Ende 1946 mit Ihrem Lehrer Hans Hellner nach Göttingen, der als Nachfolger von
Rudolf Stich an die Georgia-Augusta berufen worden war. An eine Klinik mit Operateuren
der Stich´schen Schule, die sich schon ihrerseits einen Namen gemacht hatten, wie z. B. Karl
Ewald Herlyn. An eine Klinik, die praktisch den ganzen Krieg über unter friedensmäßigen
Bedingungen zu arbeiten das Glück hatte. Keine leichte Aufgabe für Ihren Chef und Sie, die
Sie jahrelang, der eine im Westen, der andere im Osten, ausschließlich mit
kriegschirurgischen Problemen befasst waren. Es war ein hartes Stück chirurgische
Nachholarbeit zu bewältigen. Aber Sie schafften es in „zäher Kleinarbeit“, wie Professor
Hellner zu sagen pflegte und galten bald als erfolgreicher Operateur, der auch im Kreise der
„alten Schule“ anerkannt wurde. Es ergab sich von selbst, dass Sie zum Oberarzt ernannt
wurden, nicht etwa allein aus diesem Grunde, das Sie von Ihrem Chef Herrn Professor
Hellner auch in den Folgejahren unvermindert eine väterliche Zuneigung und Förderung
erfuhren. Er war es auch, der Sie ermutigte, Ausschau nach neuen Ufern zu halten. Schon
Anfang der 50er Jahre sorgten Sie für eine Verbreitung des Spektrums der chirurgischen
140
Arbeit der Klinik, indem Sie auf den Spuren von Rudolf Stich die Gefäßchirurgie etablierten,
und zwar diagnostisch und therapeutisch. Dank Ihrer operativen und organisatorischen
Fähigkeiten konnten Sie sich schon 1953 für das Fach Chirurgie habilitieren, mit einer Arbeit
aus der Gefäßchirurgie.
Und wieder war es Professor Hellner, der Ihnen einen längeren Studienaufenthalt in
Edinbourgh und London vermittelte, mit dem Ziel, die lungen- und herzchirurgischen
Grundelemente dort zu studieren und sie dann in Göttingen einzuführen. Eine wahrhaft in die
Zukunft weisende Idee Ihres Chefs, der voraussah, dass diese Art Chirurgie des vollen
Einsatzes eines zweiten Fachvertreters bedarf, wenn sie nicht stümperhaft, so nebenbei, von
Chirurgen bisheriger Prägung betrieben werden soll.
Denn diese besondere chirurgische Technik, die sich – wie die spätere Entwicklung zeigte –
zu einer neuen Disziplin auswuchs, unterscheidet sich grundsätzlich von der bis dahin geübten
„großen Chirurgie“. Diese war im wesentlichen eine extirpative oder resezierende, also
verstümmelnde Chirurgie, während das Ziel der Herzchirurgie in einem rekonstruktiven bzw.
reparativen Vorgehen lag. Dafür galt es nun neue Techniken zu erlernen, die zu jener Zeit
weltweit noch in den Kinderschuhen steckten. Hilfsmittel, die einen in die Lage versetzten,
die Pumptätigkeit des Herzens ohne Gefahr für den Organismus für kurze Zeit – etwa bis zu
10 Minuten – bzw. für lange Zeit – einige Stunden – auszuschalten. Um es kurz zu machen, es
ging um die Hypothermie, die Unterkühlung, um die extrakorporale Zirkulation mit Hilfe der
Herz-Lungen-Maschine und schließlich um eine weitere entscheidende Verbesserung der
Arbeitsbedingungen am offenen Herzen, um die sog. Kardioplegie, ein Verfahren, das von
unserem geschätzten Kollegen Bretschneider eingeführt und zu großer Vollkommenheit
entwickelt wurde. Durch Ihre Auslandsaufenthalte, die Sie später zweimal nach Amerika und
immer wieder mit besonderer Vorliebe auf die britische Insel führten, vervollständigten Sie
Ihre Fachkenntnisse und überprüften Ihre in Göttingen erzielten Ergebnisse. Was aber wohl
noch wichtiger für Sie war: Sie gewannen Freunde, in Kirklin, Bentall und Melrose, die Ihren
Berufs- und Lebensweg seither mit Respekt und warmem Interesse verfolgten.
II.
Aber damit bin ich der Entwicklung im Interesse besseren Verständnisses vorausgeeilt. Wir
schreiben erst Mitte bis Ende der 50er Jahre. Sie machen die ersten tastenden Schritte in der
Herzchirurgie: Ductus arteriosus Botalli-Durchtrennungen, während diese sonst meist nur
unterbunden wurden, Sie machen unter Anleitung Ihres technisch außerordentlich begabten
vorgesetzten Oberarztes, Fritz Rehbein, Ihre ersten Anastomosenoperationen bei der
kindlichen Blausucht, gelegentlich die Resektion einer Aorten-Isthmusstenose. Operationen,
damals von Seltenheitswert, zu denen Ihr Freund Willi Heck später Direktor der Kinderklinik
in Bremen, die Diagnose und Indikation stellte. Sie machten mit Emil Bücherl und seiner
späteren Frau als Anästhesistin sehr erfolgreiche Operationen am offenen Herzen in tiefer
Unterkühlung. Die Methode war so zuverlässig und erfolgreich, dass sie für ausgesuchte Fälle
noch weit in den 60er Jahren zum Repertoire Ihrer Klinik gehörte.
Kurzum, Sie hatten den Schritt weg von der Allgemeinchirurgie und hin zur organbezogenen
Chirurgie allmählich fast vollzogen. Sie waren im Begriffe aus Ihrem „chirurgischen Herzen“
die klassische Chirurgie herauszuschneiden, um sich mit ganzem Herzen der Chirurgie des
kardio-respiratorischen und des kardio-vaskulären Systems zu widmen. Eine sicherlich nicht
schmerzlose, wenn auch konsequente Entscheidung.
141
III.
Die Ereignisse, die dann folgten, nahmen Ihnen schließlich die Entscheidung ab:
Im Jahre 1957 wurden Sie zum chirurgischen Chefarzt und Direktor des großen Städtischen
Krankenhauses in Hildesheim gewählt, und plötzlich stand die Fakultät in Zugzwang. Sollte
sie Sie gehen lassen oder die neue Arbeitsrichtung bei sich als selbständigen Lehrstuhl
etablieren. Es war eine weise und in die Zukunft weisende Entscheidung, das sie letzteres tat.
Und so wurden Sie 1958 auf den von der Göttinger Medizinischen Fakultät eingerichteten
ersten Lehrstuhl für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie berufen. Damit begann für Sie eine
fruchtbare Aufbauarbeit. Mit Einführung der Herz-Lungen-Maschine kam ein nicht
edenwollender Strom von angeborenen und erworbenen Herzfehlern auf Sie zu. Und die
Fakultät tat konsequenterweise ein weiteres: sie schuf einen Lehrstuhl für pädiatrische
Kardiologie, der mit Alois Beuren besetzt wurde und mit dem Sie bis zu seinem allzu frühen
Tod eine einzigartige fruchtbare Freundschaft verband.
Wie prophetisch vorweggenommen bewiesen sich retrospektiv längst vergilbte Akten aus der
Anfangszeit dieser nunmehr 30 Jahren zurückliegenden Epoche. Im Schreiben des Dekans an
den Minister hieß es damals 1957: „Die Entwicklung der Herzchirurgie an der Göttinger
Universitätsklinik ist soweit gediehen, dass durch die Schaffung einer klinischen und
wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft von Psychologen, Pädiatrischen- und ErwachsenenKardiologen und Chirurgen der Anschluss an die im Ausland erreichten Ergebnisse erzielt
wurde“. In der damaligen Stellungnahme des Gutachters Professor Rudolf Nissen aus Basel
ist zu lesen: „Ich glaube, dass die Göttinger Fakultät auch der mitteleuropäischen Chirurgie
und ihrer Zukunft eine kaum überschätzbare Förderung angedeihen ließe, wenn sie Herrn
Koncz mit dem Ordinariat betraute.“ So ist es geworden und es ist gut so, wie die spätere
Entwicklung lehrt.
IV.
In der alten Fakultät waren Sie in der Folgezeit aufgrund Ihrer sachlichen Argumentation und
Ihrer konsequenten Handlungsweise ein angesehenes, bei manchen Kollegen wohl-gelittenes
Mitglied. Die Anerkennung der Hochschulreform fiel Ihnen allerdings schwer. Nicht die
Degradierung vom Direktor Ihrer Klinik zum Abteilungsvorsteher störte Sie, vielmehr
konnten Sie in der Entwicklung der Medizinischen Fakultät hin zur Gruppen- bzw.
Gremienuniversität
keine
überzeugenden
neuwertigen
Grundzüge
erkennen.
Dementsprechend haben Sie sich später aus dem Bereich der akademischen Selbstverwaltung
zurückgezogen. Viele Ihrer Kollegen sahen das nicht ohne Missgunst, blieb Ihnen durch Ihre
Zurückhaltung doch zusätzlich konzentrierte Arbeitsmöglichkeit erhalten, und sicher haben
Sie dadurch der Allgemeinheit wirkungsvoller gedient. Die mit dem Niedersächsischen
Hochschulgesetz verbundenen Umstrukturierungen im medizinischen Fachbereich erweckte
Ihren sprichwörtlichen Kampfgeist der früheren Jahre. Sie setzten sich mit stichhaltigen
Argumenten und letztlich mit Ihrer Überzeugungskraft für die Schaffung eines eigenständigen
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgischen Zentrums ein, dem schließlich das Ministerium
nachgab. Ihren wiederholten eindringlichen Appellen zur Wahrung der Einheit von Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie als organbezogenes Fachgebiet wurde von der Universitätsleitung
nicht immer gebührend Bedeutung beigemessen. Eine Subspezialisierung es auf
physiologischen und organbezogenen Fundamenten aufgebauten Fachgebietes z. B. in
Gefäßchirurgie und / oder Thoraxchirurgie oder gar die Rückführung der Teilgebiete in die
Allgemeinchirurgie konnte nach Ihrer Emeritierung mit fachlichen und sachlichen
Argumenten mit Erfolg begegnet werden. Denn eine Herzchirurgie ohne chirurgische
Voraussetzungen der Thorax- und Gefäßchirurgie ist ähnlich zu beurteilen, wie eine Leber142
oder Pankreaschirurgie ohne fundierte Kenntnisse in der gastroenterologischen Chirurgie. Die
Herzchirurgie kann man nicht delegieren, und sie ist am besten im Verbund mit der Thoraxund Gefäßchirurgie aufgehoben. Durch die Berufung Ihres Nachfolgers auf den ordentlichen
Lehrstuhl für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie wurde schließlich ein Markstein für die
Zukunft gesetzt. Die aktuellen Unsicherheiten auf dem Gebiet der Weiterbildungsordnung in
den sog. Teilgebieten zeugen davon, dass einer stabilen Lösung im Sinne der organbezogenen
Fachgebiete dringend zum Durchbruch verholfen werden muss. Das Konzept der
allumfassenden allgemeinen Chirurgie in / oder unter dem Dach einer Kernklinik muss
spätestens dann zum Scheitern verurteilt sein, wenn man bedenkt, welche weitläufigen
Kenntnisse der Chirurg in den begleitenden internistischen und theoretischen
Nachbardisziplinen erwerben muss. In der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie können Erfolge
nur durch engste Zusammenarbeit und gegenseitiges Fachverständnis in den kardiologischen
Fächern erzielt werden, und das gilt in gleicher Weise für die gastroenterologische, aber auch
für die traumatologische Chirurgie. Ein Übergreifen der einzelnen chirurgischen Bereiche
scheint mir physiologisch, eine parallele Ausübung der chirurgischen Anwendungsgebiete
halte ich für denkbar. Ein für den Patienten fruchtbares Wirken wird einerseits von dem
klinischen Erfolg, andererseits von dem Respekt dem jeweiligen Kollegen der
Nachbardisziplinen bestimmt.
„Je besser jeder einzelne der chirurgischen Fachvertreter sein Instrument beherrscht, umso
größer ist ihre Befriedigung, umso größer aber auch der Wohlklang und die Harmonie, wenn
sie sich den gemeinsamen Aufgaben der Lehre und der Ausbildung des chirurgischen
Nachwuchses widmen. Umso geringer ist die Gefahr, von der keine Berufsklasse frei ist:
Konkurrenz, Eifersucht, Missgunst, Bosheit.“
Diese Worte müssen Ihnen wohl im Ohr klingen, Sie müssen Ihnen bekannt sein, denn Sie
haben Sie selbst formuliert. Bemerkenswert ist nur, das sie dieses schon vor 20 Jahren in Bad
Nauheim anlässlich der Eröffnung der 14. Thoraxchirurgischen Arbeitstagung zum Ausdruck
gebracht haben.
An Ihrer damaligen Feststellung hat sich nichts geändert. Wer das Fachgebiet Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie kompetent vertreten möchte muss sich im Klaren darüber sein, dass er ein
Dickschiff segelt. An Bord gehört natürlich ein Kapitän, der ohne tüchtige Steuermänner
allein schlecht dasteht. Die Crew ist entscheidend für die Manövrierfähigkeit des Schiffes,
aber nur mit einem Mannschaftsgeist, Mann-an-Mann, kann man die Stürme und Unwetter
auf hoher See meistern.
143
7.8. Aufruf zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie
Die Unterzeichner vorliegender Programmerklärung gründen hiermit eine Vereinigung mit
dem Namen:
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie,
die die deutschen Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgen, gegebenenfalls auch die ausländischen
deutscher Sprache, sichtbar zusammenschließt und nach außen maßgebend vertritt.
Als Sitz der Gesellschaft wird
gewählt.
Die Gesellschaft stellt sich die Aufgabe, alle auf dem Gebiet der Thoraxchirurgie, der
Herzchirurgie und der Gefäßchirurgie tätigen Ärzte zusammenzuführen; die Weiterentwicklung des Fachgebietes zu betreiben; eine enge Zusammenarbeit durch Erfahrungs- und
Meinungsaustausch zu fördern; rege Diskussionen mit jenen Disziplinen zu pflegen, deren
wissenschaftliches und deren klinisches Interesse in Fragen des Kreislaufes im weitesten
Sinne liegt: Sie strebt also nahe Kontakte ebenso zu den Vertretern theoretischexperimenteller Grundlagenforschung an, wie auch zu den eigentlichen klinischen
Gesprächspartnern, den Kardiologen, den Pulmologen und den Angiologen.
Die Gesellschaft will – über die zahlreichen persönlichen Verbindungen hinaus – offizielle
Konnexe mit ausländischen Fachgesellschaften anknüpfen, zum Zwecke wechselseitiger
Informationen und Anregung.
Die Gesellschaft nimmt alle Belange wahr, die das Fachgebiet in Lehre (Ausbildung),
Forschung und Krankenversorgung betrifft und ebenso die der Berufs-Weiterbildung und der
fachspezifischen Fortbildung. Dazu strebt sie eine Zusammenarbeit an mit der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie und deren „Arbeitskreis für fachliche Zusammenarbeit“, mit den
standespolitischen Gremien auf Landesebene (Ärztekammern), und auf Bundesebene
(Deutscher Ärztetag), sowie mit dem Berufsverband.
Eine besondere Sorge der Gesellschaft soll dem Nachwuchs gelten, dessen wissenschaftliche
und operative Weiterbildung im Fache durch ein klar umrissenes und zügiges, dabei aber
durchaus elastisches Curriculum gewährleistet sei.
Die Intentionen der Gesellschaft gehen auch dahin, eine Mittlerrolle in dieser übergangskranken Zeit zu spielen, wo der Zwiespalt von überholtem Bewahrenwollen und maßstabloser
Reformfreudigkeit zu erhitzten Auseinandersetzungen führt und Unruhe und Ratlosigkeit auf
beiden Seiten schafft.
Das Gründungsgremium betont, dass es nichts weniger bezwecken möchte als einen Bruch
mit der ehrwürdigen Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Die Unterzeichner halten jedoch
den Zeitpunkt für gekommen, wo jeder, der nicht eine sinnwidrige Zerschlagung des Faches
will, sondern Vernunft und Fortschritt, sich lieber dem Vorwurf einer beherzten Lösung
auszusetzen gewillt ist, als dem einer müden Entschlusslosigkeit.
144
7.9. Satzungsentwurf der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie
ENTWURF
einer Satzung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.
1.
Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie schließt die deutschen
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgen, gegebenenfalls auch die ausländischen deutscher
Sprache, sichtbar zusammen und vertritt sie maßgebend nach außen. Sie stellt sich die
Aufgabe, die Weiterentwicklung des Fachgebietes zu betreiben; eine enge Zusammenarbeit
durch Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu fördern; rege Diskussionen mit jenen
Disziplinen zu pflegen, deren wissenschaftliches und deren klinisches Interesse in Fragen des
Kreislaufes im weitesten Sinne liegt: Sie strebt also nahe Kontakte ebenso zu den Vertretern
theoretisch-experimenteller Grundlagenforschung an, wie auch zu den eigentlichen klinischen
Gesprächspartnern, den Kardiologen, den Pulmologen und den Angiologen. Die Gesellschaft
beabsichtigt, offizielle Verbindungen mit ausländischen Fachgesellschaften anknüpfen, zum
Zwecke wechselseitiger Informationen und Anregung.
Die Gesellschaft nimmt alle Belange wahr, die das Fachgebiet in Lehre (Ausbildung),
Forschung und Krankenversorgung betrifft und ebenso die der Berufs-Weiterbildung und der
fachspezifischen Fortbildung. Dazu strebt sie eine Zusammenarbeit an mit der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie, mit den standespolitischen Gremien auf Landesebene (Ärztekammern), und auf Bundesebene (Deutscher Ärztetag), sowie mit dem Berufsverband. Sie hat
ihren Sitz in ...............................................
Die Gesellschaft ist gemeinnützig. Sie erstrebt keinen Gewinn. Etwaige Überschüsse und
sonstige Zuwendungen werden ausschließlich dem Gesellschaftszweck zugeführt. Kein
Mitglied der Gesellschaft hat einen persönlichen Anspruch auf das Vermögen der
Gesellschaft, auch nicht bei seinem Ausscheiden oder bei Auflösung oder Aufhebung der
Gesellschaft.
2.
Die Gesellschaft hat ordentliche und außerordentliche Mitglieder sowie korrespondierende,
assoziierte und Ehrenmitglieder. Wer als ordentliches oder außerordentliches Mitglied
aufgenommen werden will, muss einen schriftlichen Antrag unter Benennung von zwei
Bürgen an den Vorstand der Gesellschaft richten. Über die Aufnahme entscheidet nach
rechtzeitiger Bekanntgabe an die Mitglieder der Ausschuss mit Zweidrittelmehrheit.
a) Ordentliches Mitglied kann jeder approbierte Arzt werden, der auf dem Gebiet der
Thorax, Herz- und Gefäßchirurgie praktisch oder wissenschaftlich arbeitet und
Angehöriger von Staaten des deutschen Sprachgebietes ist.
b) Außerordentliches Mitglied kann jeder Arzt werden sowie Wissenschaftler anderer
Fachrichtungen.
c) Korrespondierendes Mitglied kann ein ausländischer Kollege werden, der besonderes
Interesse an der Arbeit der Gesellschaft gezeigt hat und geehrt werden soll. Die Wahl
erfolgt auf Vorschlag des Ausschusses durch die Mitgliederversammlung mit Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Zahl der korresponierenden Mitglieder sollte ein
Drittel der Zahl der ordentlichen Mitglieder nicht überschreiten.
d) Assoziiertes Mitglied kann jede juristische Person werden, die dem Zwecke der
Gesellschaft dient.
145
e) Ehrenmitglied: Deutsche und ausländische Ärzte, die durch ihre Arbeit die Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie wesentlich gefördert haben, können zu Ehrenmitgliedern ernannt
werden. Ihre Ernennung erfolgt auf einstimmigen Vorschlag des Ausschusses durch die
Mitgliederversammlung mit Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen. Die
Gesamtzahl sollte 10 nicht überschreiten.
3.
Die Mitgliedschaft endet
a) durch den Tod
b) durch Austritt (der Austritt ist dem Vorsitzenden schriftlich mitzuteilen)
c) durch Ausschluss.
Mitglieder, die durch ihr Verhalten die Zwecke und das Ansehen der Gesellschaft schädigen,
können auf Antrag von mindestens 10 % der ordentlichen Mitglieder durch Beschluss der
Mitgliederversammlung mit Zweidrittelmehrheit ausgeschlossen werden. Ein Mitglied, das
zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte rechtskräftig verurteilt ist, verliert ohne weiteres
die Mitgliedschaft. Ordentliche und außerordentliche Mitglieder verlieren die Mitgliedschaft,
wenn sie mehr als zwei Jahre mit der Beitragszahlung im Rückstand sind. Durch Beschluss
des Ausschusses können korrespondierende Mitglieder, die an der Arbeit der Gesellschaft
keinen Anteil mehr nehmen, ihre Mitgliedschaft verlieren.
4.
Die ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder haben einen Jahresbeitrag zu leisten, der
von der Mitgliederversammlung festgesetzt und für das laufende Kalenderjahr erhoben wird.
Ehrenmitglieder und korrespondierende Mitglieder zahlen keinen Beitrag.
5.
Organe der Gesellschaft sind:
a) die Mitgliederversammlung,
b) der Vorstand,
c) der Ausschuss,
d) die Kommissionen.
6.
Die ordentliche Mitgliederversammlung findet alljährlich während der wissenschaftlichen
Tagung statt. Zu dieser Versammlung braucht nicht schriftlich eingeladen zu werden. Der
ordentlichen Mitgliederversammlung ist der Geschäftsbericht des Vorsitzenden sowie etwaige
Anträge auf Satzungsänderungen, Aufnahmen und Ausschluss vorzulegen. Stimmberechtigt
sind alle ordentlichen Mitglieder der Gesellschaft und Ehrenmitglieder, die vor ihrer
Ernennung ordentliches Mitglied gewesen sind. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens 15 Mitglieder anwesend sind. Der Schriftführer fertigt von der
Mitgliederversammlung ein Protokoll an und schickt es in der Regel spätestens 3 Monate
nach der ordentlichen Mitgliederversammlung den Mitgliedern zu. Einsprüche gegen das
Protokoll müssen innerhalb von 14 Tagen bei dem 1. Vorsitzenden schriftlich eingelegt
werden. Wenn kein Einspruch erfolgt, gilt das Protokoll als angenommen. Einsprüche werden
der nächsten Mitgliederversammlung vorgelegt, die mit einfacher Stimmenmehrheit
entscheidet.
Außerordentliche Mitgliederversammlungen können jederzeit stattfinden. Die Einladungen
müssen vom Vorstand mit einer Frist von 14 Tagen vor der Versammlung schriftlich ergehen.
Der Vorstand ist zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung
verpflichtet, wenn es von mindestens 15 ordentlichen Mitgliedern verlangt wird.
146
7.
In der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung des Jahres wird die Kassenabrechnung für
das abgelaufene Kalenderjahr vorgelegt. Die Entlastung des Kassenführers erfolgt mit
einfacher Stimmenmehrheit.
8.
Jährlich ist mindestens eine wissenschaftliche Tagung der Gesellschaft vorgesehen. Die
Teilnahme an den Tagungen steht neben den Mitgliedern allen an den Zielen der Gesellschaft
interessierten Ärzten offen.
9.
Der Vorstand besteht aus:
a) dem ersten Vorsitzenden,
b) dem zweiten Vorsitzenden,
c) dem Schriftführer,
d) dem Kassenführer,
e) zwei Beisitzern.
Er ist beschlussfähig, wenn mindestens der 1. Vorsitzende und 2 Mitglieder anwesend sind.
Er entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit; bei Stimmengleichheit entscheidet der 1.
Vorsitzende. Die Wahl des Vorstandes wird durch die Mitgliederversammlung mit absoluter
Stimmenmehrheit nach vorausgegangener Nominierung vollzogen. Jedes ordentliche Mitglied
ist vorschlagsberechtigt und wählbar. Die Wahl ist geheim und wird für jedes
Vorstandsmitglied gesondert vorgenommen. Der 1. und 2. Vorsitzende werden jeweils auf 2
Jahre gewählt. Ihre Wiederwahl ist nur zulässig mit Zweidrittelmehrheit der abgegebenen
Stimmen. Der Schriftführer und der Kassenführer werden für 3 Jahre gewählt; ihre
Wiederwahl ist zulässig. Der Schriftführer erledigt im Einvernehmen mit den beiden
Vorsitzenden den schriftlichen Verkehr der Gesellschaft. Die Beisitzer werden von der
Mitgliederversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit für die Dauer von 2 Jahren gewählt.
Vorstand im Sinne des § 26 des BGB sind nur der 1. und 2. Vorsitzende. Der 1. Vorsitzende
oder ein von ihm bestimmtes Mitglied des Vorstandes vertritt die Gesellschaft in allen
Angelegenheiten, für die in der Satzung keine andre Regelung festgelegt ist.
10.
Der Ausschuss besteht aus dem Vorstand und 4 weiteren Mitgliedern: dem vorhergehenden 1.
Vorsitzenden und drei Vertretern der übrigen ordentlichen Mitglieder. Der 1. Vorsitzende
wird jedesmal nach Ablauf seiner Amtsperiode für 2 Jahre Mitglied des Ausschusses. Die
übrigen Mitglieder werden nach Nominierung von der Mitgliederversammlung auf 3 Jahre
gewählt und zwar mit absoluter Stimmenmehrheit. Im Ausschuss sollte mindestens jeweils
ein Lehrstuhlinhaber, ein Abteilungsleiter, ein leitender Krankenhausarzt und ein Assistent
vertreten sein.
11.
Die Kommissionen, Vorstand und Ausschuss sind berechtigt, zur Bearbeitung besonderer
Fragen Kommissionen einzusetzen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden im Einvernehmen mit
dem Vorstand der Mitgliederversammlung vorgelegt, die gegebenenfalls darüber beschließt.
12.
Über Satzungsänderungen kann die ordentliche Mitgliederversammlung mit Zweidrittelmehrheit der Anwesenden nur beschließen, wenn die Abänderungsanträge den Mitgliedern
bei der dann erforderlichen Einladung zur Mitgliederversammlung mitgeteilt worden sind.
13.
Die Auflösung der Gesellschaft kann nur mit Zweidrittelmehrheit der ordentlichen Mitglieder
und in schriftlicher und namentlicher Abstimmung beschlossen werden. Nach Auflösung soll
das Vermögen der Gesellschaft gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden.
147
Danksagung
Zunächst möchte ich mich bei Frau Professor Brigitte Lohff für die ausgesprochen gute
Betreuung dieser Doktorarbeit und die hilfreichen Ratschläge bedanken.
Mein besonderer Dank aber gilt Frau Dr. Stephanie Koncz für die Überlassung des Themas,
unzähliger Dokumente und Fotos aus dem Privatbesitz der Familie, sowie die zahlreichen
persönlichen Gespräche ohne die diese Arbeit in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
Im Weiteren danke ich Antje Strohmeyer für die tatkräftige Unterstützung und Motivation.
Vielen Dank auch an Hans-Joachim Radde, der mir immer hilfreich und verständnisvoll zur
Seite stand und den Rücken frei gehalten hat.
Zum Schluss möchte ich noch meiner Familie danken, die mir mein Studium und letztendlich
diese Arbeit ermöglicht hat.
148
Lebenslauf
Name:
Claudia Tjindra, geb. Jantke
Geburtstag:
08.03.1970
Geburtsort:
Barsinghausen
Eltern:
Dr. Kiefdy Tjindra; Chirurg
Angelika Tjindra, geb. Jantke; Betriebswirtin
Abitur:
08. Mai 1989 in Stolzenau
Staatsexamen Zahnmedizin:
30. Oktober 2000 in Hannover
Approbation:
15. November 2000
Tätigkeiten:
1989/1990 Freiwilliges Soziales Jahr in der
Henriettenstiftung in Hannover
1990/1991 Ausbildung zur Zahnarzthelferin bei
Dr. Beer in Hannover
1991 Freiwilliges Soziales Jahr in der Sophienklinik in Hannover
11.12.2000 – 15.10.2001 Vorbereitungsassistentin bei Dr. Hersener in Hannover
16.10.2001 – 15.09.2003 Vorbereitungsassistentin bei Dr. Wübben in Lehrte
05.01.2004 – 29.05.2004 angestellte Zahnärztin
bei Dr. van der Werff in Sehnde
ab 01.07.2004 Gemeinschaftspraxis mit HansJoachim Radde in Göttingen
Hannover, 03.08.2004
Ort, Datum
_______________________
Unterschrift
149
Erklärung nach § 2 Abs. 2 Nrn. 5 und 6
Ich erkläre, dass ich die der Medizinischen Hochschule Hannover zur Promotion eingereichte
Dissertation mit dem Titel Josef Koncz – Sein Leben und sein Werk in der Abteilung für
Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin unter Betreuung von Frau Professor Dr.
Brigitte Lohff mit der Unterstützung durch Frau Dr. Stephanie Koncz ohne sonstige Hilfe
durchgeführt und bei der Abfassung der Dissertation keine anderen als die dort aufgeführten
Hilfsmittel benutzt habe.
Ich habe diese Dissertation bisher an keiner in- oder ausländischen Hochschule zur Promotion
eingereicht.
Weiterhin versichere ich, dass ich den beantragten Titel bisher noch nicht erworben habe.
Hannover, 03.08.2004
Ort, Datum
_______________________
Unterschrift
150
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