GANFORT®/GANFORT® Unit Dose

Werbung
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Diese Fachinformation wurde maschinell aus dem AIPS von Swissmedic übernommen. Es wurden keine Formatoptimierungen durchgeführt.
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
Allergan AG
AMZV
Zusammensetzung
GANFORT®
Wirkstoffe: Bimatoprostum, timololi maleas.
Hilfsstoffe: Conserv.: benzalkonii chloridum, excip. ad solutionem.
GANFORT® Unit Dose
Wirkstoffe: Bimatoprostum, timololi maleas.
Hilfsstoffe: Excip. ad solutionem.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Augentropfen, Lösung.
1 ml enthält:
0,3 mg Bimatoprost,
5 mg Timolol (als 6,8 mg Timolol-Maleat).
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Senkung des intraokulären Drucks (IOD) bei Patienten mit chronischem Weitwinkelglaukom oder okulärer Hypertension, die ungenügend auf topische
Betablocker oder Prostaglandin-Analoga ansprechen.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene und ältere Personen
Die empfohlene Dosierung beträgt 1 Tropfen GANFORT®/GANFORT® Unit Dose in das betroffene Auge einmal täglich entweder morgens oder abends. Die
Anwendung soll jeden Tag zur gleichen Zeit erfolgen.
Vorhandene Literaturdaten von GANFORT® weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die
morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der
Therapietreue (Compliance) zu berücksichtigen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Das Einzeldosisbehältnis ist nur zur einmaligen Verwendung bestimmt. Ein Einzeldosisbehältnis reicht zur Behandlung beider Augen aus. Nicht verwendete
Lösung ist sofort zu verwerfen. Wird eine Anwendung vergessen, ist die Therapie mit der nächsten planmässigen Dosis fortzusetzen. Pro Auge darf nicht
mehr als 1 Tropfen pro Tag eingetropft werden.
Bei Verwendung von mehr als einem ophthalmologischen Arzneimittel sollen die verschiedenen Produkte in Abständen von mindestens 5 Minuten
eingeträufelt werden.
Auch durch Kompression des nasolakrimalen Kanals oder durch Schliessen der Augenlider für 2 Minuten wird die systemische Resorption verringert. Dies kann
zu einer Reduzierung der systemischen Nebenwirkungen und zu einer höheren lokalen Wirksamkeit führen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion nicht untersucht. Deshalb ist bei der Behandlung dieser
Patienten Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit anamnestisch bekannter leichter Leberinsuffizienz oder anormalen ALT, AST und/oder Bilirubinausgangswerten hatte Bimatoprost über 24
Monate keine unerwünschten Wirkungen auf die Leberfunktion.
Es sind keine unerwünschten Wirkungen von okulär verabreichtem Timolol auf die Leberfunktion bekannt.
Kinder und Jugendliche
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose wurde nur bei Erwachsenen untersucht. Daher ist die Anwendung von GANFORT®/GANFORT® Unit Dose bei Kindern und
Jugendlichen nicht empfohlen.
Kontraindikationen
•Reaktive Atemwegserkrankung einschliesslich Bronchialasthma oder anamnestisch bekanntes Bronchialasthma, schwere chronisch obstruktive
Lungenerkrankung.
•Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatrialer Block, atrioventrikulärer Block 2. und 3. Grades, der nicht durch einen Herzschrittmacher kontrolliert
wird. Manifeste Herzinsuffizienz, kardiogener Schock.
•Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Wie andere topisch verabreichte ophthalmische Arzneimittel können auch die Wirkstoffe (Timolol/Bimatoprost) von GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
systemisch resorbiert werden. Bei kombinierter Anwendung wurde keine Zunahme der systemischen Resorption der einzelnen Wirkstoffe im Vergleich zu
deren Verabreichung als Monotherapie beobachtet.
Aufgrund der Beta-adrenergen Komponente, Timolol, können die gleichen kardiovaskulären, pulmonalen und anderen unerwünschten Wirkungen auftreten
wie bei systemisch eingesetzten Betablockern. Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen nach der topischen ophthalmischen Verabreichung ist niedriger als
bei einer systemischen Verabreichung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Herzerkrankungen
Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z.B. koronarer Herzerkrankung, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) sowie arterieller Hypotonie muss
die Behandlung mit Betablockern kritisch überprüft und es sollte eine Behandlung mit anderen Wirkstoffen in Erwägung gezogen werden. Patienten mit
kardiovaskulären Erkrankungen müssen auf Anzeichen einer Verschlechterung dieser Erkrankungen sowie auf Nebenwirkungen hin überwacht werden.
Aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Leitungszeit dürfen Betablocker Patienten mit einem AV-Block 1. Grades nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Gefässerkrankungen
Patienten mit schweren peripheren Kreislaufstörungen bzw. -erkrankungen (z.B. schwere Formen der Raynaud-Erkrankung bzw. des Raynaud-Syndroms)
müssen mit Vorsicht behandelt werden.
Atemwegserkrankungen
Die Atemwege betreffende Nebenwirkungen, einschliesslich Tod durch Bronchospasmus bei Asthmapatienten, wurden nach der Verabreichung einiger
ophthalmologischer Betablocker berichtet.
Bei Patienten mit leichter/moderater chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist GANFORT®/GANFORT® Unit Dose mit Vorsicht und nur dann
anzuwenden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko überwiegt.
Endokrine Erkrankungen
Beta-Rezeptorenblocker dürfen bei Patienten mit Neigung zu spontaner Hypoglykämie oder bei Patienten mit labilem Diabetes nur mit Vorsicht verabreicht
werden, da sie die Anzeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie maskieren können.
Betablocker können Symptome einer Hyperthyreose maskieren.
Hornhauterkrankungen
Ophthalmische Betablocker können zu Augentrockenheit führen. Patienten mit Hornhauterkrankungen sind mit Vorsicht zu behandeln.
Andere Betablocker
Seite 1
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Die Wirkung auf den Augeninnendruck oder die bekannten Wirkungen einer systemischen Betablockade können bei Patienten, die bereits einen systemischen
Betablocker erhalten, durch die Gabe von Timolol verstärkt werden. Die Reaktion dieser Patienten muss sorgfältig überwacht werden. Die Anwendung von
zwei topischen Betablockern wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen
Unter Betablockern reagieren Patienten mit Atopie oder schweren anaphylaktischen Reaktionen auf verschiedene Allergene in der Anamnese möglicherweise
stärker auf wiederholte Kontakte mit solchen Allergenen, während sie möglicherweise nicht oder nur unzureichend auf die zur Behandlung anaphylaktischer
Reaktionen üblicherweise eingesetzte Dosierung von Adrenalin ansprechen.
Aderhautablösung
Bei der Behandlung mit Substanzen, die die Kammerwassersekretion hemmen (z.B. Timolol, Acetazolamid), wurde nach filtrierenden Operationen über
Aderhautablösung berichtet.
Chirurgische Anästhesie
Ophthalmologische Betablocker können die systemische Wirkung von Beta-Agonisten z.B. Adrenalin, blockieren. Der Anästhesist muss informiert werden,
wenn der Patient Timolol erhält.
Augen
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit eines verstärkten Wimpernwachstums, eine Dunkelfärbung des Augenlids oder der periokulären
Haut informiert werden, da diese unter der Behandlung mit Bimatoprost und GANFORT®/GANFORT® Unit Dose beobachtet wurden. Zudem wurde eine
verstärkte braune Irispigmentierung unter Behandlung mit GANFORT® beobachtet. Die verstärkte Irispigmentierung wird wahrscheinlich bestehen bleiben
und kann – wenn nur ein Auge behandelt wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben. Die Irispigmentierung kann auch nach Absetzen
von GANFORT® im Sinne einer bleibenden Veränderung fortbestehen. Nach 12-monatiger Behandlung mit GANFORT® betrug die Häufigkeit von
Irispigmentation 0,2%. Nach 12-monatiger Behandlung mit Bimatoprost alleine betrug die Häufigkeit 1,5% und erhöhte sich nach 3-jähriger Behandlung nicht.
Die veränderte Pigmentierung wird durch einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht
(siehe «Präklinische Daten»). Die Langzeiteffekte einer verstärkten Irispigmentierung sind nicht bekannt. Veränderungen der Irisfarbe aufgrund einer
ophthalmischen Anwendung von Bimatoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten oder Jahren wahrnehmbar. Eine periorbitale
Gewebepigmentierung wurde bei einigen Patienten als reversibel berichtet.
Das Auftreten von Makulaödemen, einschliesslich zystoider Makulaödeme wurde unter der Behandlung mit GANFORT® berichtet. GANFORT®/GANFORT®
Unit Dose sollte daher bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks oder Patienten mit bekannten Risikofaktoren für
Makulaödem (z.B. intraokuläre Operationen, retinalen Venenverschlüssen, entzündliche Augenerkrankungen und diabetische Retinopathie) mit Vorsicht
angewendet werden.
Die Anwendung von GANFORT®/GANFORT® Unit Dose sollte bei Patienten mit akuten intraokulären Entzündungen (z.B. Uveitis) mit Vorsicht erfolgen, da sie
die Entzündung verschlimmern kann.
Haut
In Bereichen, in denen GANFORT®/GANFORT® Unit Dose-Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von
Haarwachstum. Daher ist es wichtig, GANFORT®/GANFORT® Unit Dose nur anweisungsgemäss anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die
Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Sonstige Erkrankungen
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose wurde bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, neovaskulärem, entzündlichem Weitwinkelglaukom,
Kongenitalglaukom oder Engwinkelglaukom nicht untersucht.
Studien zu Bimatoprost 0,3 mg/ml bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber
mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die IOD-senkende Wirkung vermindern kann. Patienten, die GANFORT®/GANFORT® Unit Dose in Kombination mit
anderen Prostaglandinanaloga verwenden, müssen auf Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Hilfsstoffe
Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid eine Keratitis punctata und/oder toxische ulzerierende Keratitis auslösen kann. Daher ist bei häufiger oder
langfristiger Anwendung von GANFORT® eine Überwachung von Patienten mit Keratokonjunktivis sicca-Syndrom oder vorgeschädigter Hornhaut angezeigt.
Das in GANFORT® enthaltene Konservierungsmittel, Benzalkoniumchlorid, kann zu Augenreizungen führen. Vor dem Eintropfen von GANFORT® sollten
Kontaktlinsen daher herausgenommen werden und erst 15 Minuten nach Anwendung der Tropfen wieder eingesetzt werden. Benzalkoniumchlorid kann
Verfärbungen weicher Kontaktlinsen verursachen. Ein Kontakt mit weichen Kontaktlinsen muss vermieden werden.
Interaktionen
Es wurden keine spezifischen Wechselwirkungsstudien mit der fixen Kombination Bimatoprost/Timolol durchgeführt.
Es kann zu additiven Wirkungen mit Gefahr eines Blutdruckabfalls und/oder einer ausgeprägten Bradykardie kommen, wenn eine ophthalmologische
Betablocker-Lösung gleichzeitig mit oral verabreichten Kalziumkanal-Blockern, Guanethidin, Betablockern, Parasympathikomimetika, Antiarrhythmika
(einschliesslich Amiodaron) und Digitalisglykosiden angewendet wird.
Eine verstärkte systemische Betablockade (z.B. verlangsamter Puls, Depression) wurde während der kombinierten Behandlung mit CYP2D6-Hemmern (z.B.
Quinidin, Fluoxetin, Paroxetin) und Timolol berichet.
Gelegentlich wurde Mydriasis aufgrund der gleichzeitigen Anwendung von ophthalmischen Betablockern und Adrenalin (Epinephrin) berichtet.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine adäquaten Daten für die Anwendung mit der fixen Kombination Bimatoprost/Timolol bei schwangeren Frauen vor.
In Tierstudien ist bei Bimatoprost und Timolol keine Teratogenität aufgetreten.
In Studien bei Nagetieren führte eine systemische Exposition von Bimatoprost, die 33 bis 97-fach über derjenigen lag, die nach okulärer Anwendung beim
Menschen entsteht, speziesspezifisch zu Aborten.
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose darf in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Informationen zur
Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Timolol
Epidemiologische Studien haben keine Hinweise auf Missbildungen ergeben, aber bei oraler Gabe von Betablockern ein Risiko für intrauterine
Wachstumsverzögerungen gezeigt. Darüber hinaus wurden beim Neugeborenen Anzeichen und Symptome einer Betablockade (z.B. Bradykardie,
Blutdruckabfall, Atemnot und Hypoglykämie) beobachtet, wenn Betablocker bis zur Entbindung verabreicht wurden. Wenn GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
bis zur Entbindung angewendet wird, ist das Neugeborene in den ersten Lebenstagen sorgfältig zu überwachen.
Bimatoprost
Es liegen keine hinreichenden klinischen Daten von exponierten Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Bimatoprost haben bei Dosen, die signifikant
über den in der klinischen Praxis zur Anwendung kommenden lagen, Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Timolol
Betablocker werden in die Muttermilch sezerniert. Bei den therapeutischen Dosen von Timolol in Augentropfen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass
ausreichende Mengen in die Muttermilch gelangen, um beim Säugling klinische Symptome einer Betablockade hervorrufen zu können. Informationen zur
Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Bimatoprost
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch sezerniert wird. Bei säugenden Ratten wird Bimatoprost jedoch in die Milch sezerniert.
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose soll in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Falls es nach dem Eintropfen vorübergehend zu verschwommenem Sehen kommt, sollte wie bei anderen ophthalmologischen Arzneimitteln der Patient
warten, bis er wieder klar sieht, bevor er am Strassenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
Seite 2
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Unerwünschte Wirkungen
GANFORT®
Die in klinischen Studien mit GANFORT® berichteten unerwünschten Wirkungen beschränken sich auf die bereits für die einzelnen Wirkstoffe Bimatoprost und
Timolol berichteten unerwünschten Wirkungen. Es wurden keine neuen, für GANFORT® spezifischen Nebenwirkungen in klinischen Studien beobachtet.
Die Mehrzahl der unerwünschten Wirkungen betraf das Auge, war meist von leichter Natur und in keinem Fall schwerwiegend. Basierend auf 12-Monatsdaten
aus klinischen Studien war die am häufigsten berichtete Nebenwirkung konjunktivale Hyperämie (meist geringgradig bis leicht und vermutlich von nichtentzündlicher Natur) bei ca. 26% der Patienten und führte bei nur 1,5% der Patienten zu einem Absetzen der Therapie.
Über die folgenden unerwünschten Wirkungen wurde in klinischen Studien mit GANFORT® oder nach Markteinführung berichtet. Die Häufigkeit der unten
aufgeführten möglichen unerwünschten Wirkungen wird wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000),
selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anzeichen oder Symptome von allergischer Dermatitis, Angioödem, allergische
Augenerkrankung.
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt: Schlaflosigkeit, Albträume.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Nicht bekannt: Dysgeusie.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Hyperämie der Bindehaut.
Häufig: Keratitis punctata superficialis, Hornhauterosion, Brennen der Augen, stechende Augenschmerzen, Fremdkörpergefühl, Trockenheit der Augen,
Liderythem, Augenschmerzen, Photophobie, Augensekret, Sehstörungen, Juckreiz am Auge und am Augenlid, Verschlechterung der Sehschärfe, Blepharitis,
Augenlidödem, Augenreizungen, Epiphora, Wimpernwachstum.
Gelegentlich: Iritis, konjunktivales Ödem, Lidschmerzen, Asthenopie, Trichiasis, Irishyperpigmentierung, Vertiefung der Augenlidfurche.
Nicht bekannt: zystoides Makulaödem, verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Bradykardie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Rhinitis.
Nicht bekannt: Asthma, Dyspnoe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Augenlid-Pigmentierung, Hirsutismus, Hyperpigmentierung der periokulären Haut.
Nicht bekannt: Alopezie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Müdigkeit.
GANFORT® Unit Dose
Es wurden keine neuen, für GANFORT® Unit Dose spezifischen unerwünschten Wirkungen in klinischen Studien beobachtet.
Die meisten unerwünschten Wirkungen, die für GANFORT® Unit Dose berichtet wurden, betrafen die Augen und waren leichter Art. Keine unerwünschte
Wirkung war schwerwiegend. Basierend auf Daten einer klinischen Studie über einen Zeitraum von 12 Wochen, in der GANFORT® Unit Dose einmal täglich
verabreicht wurde, war die am häufigsten berichtete unerwünschte Arzneimittelwirkung von GANFORT® Unit Dose eine Hyperämie der Bindehaut (meistens
geringgradig bis leicht ausgeprägt und vermutlich von nicht-entzündlicher Art) bei ca. 21% der Patienten und führte bei 1,4% der Patienten zum
Therapieabbruch.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurde in einer 12-wöchigen klinischen Studie mit GANFORT® Unit Dose oder nach Markteinführung berichtet. Die
Häufigkeit der unten aufgeführten möglichen unerwünschten Wirkungen wird wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich
(<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anzeichen oder Symptome von allergischer Dermatitis, Angioödem, allergische
Augenerkrankung.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Hyperämie der Bindehaut (21%).
Häufig: Keratitis punctata, Augenreizung, Bindehautreizung, Augenjucken, Augenschmerzen, Fremdkörpergefühl im Auge, trockenes Auge, gesteigerter
Tränenfluss, Augenliderythem, Photophobie, Wimpernwachstum.
Gelegentlich: Anomale Sinnesempfindungen des Auges, Jucken am Augenlid, Augenlidödem, Asthenopie, Dunkelfärbung der Wimpern.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Bradykardie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Asthma, Dyspnoe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hyperpigmentierung der Haut (periokulär).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit.
Zusätzliche unerwünschte Wirkungen, die mit einer der Komponenten beobachtet worden sind und möglicherweise auch mit GANFORT®/GANFORT® Unit
Dose auftreten können, sind:
Bimatoprost
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Infektionen (vor allem Erkältungen und Infektionen der oberen Atemwege).
Augenerkrankungen: Katarakt, Dunkelfärbung der Wimpern, Blepharospasmus, Retraktion des Augenlids, Netzhautblutung, Uveitis, periorbitales Erythem.
Gefässerkrankungen: Hypertonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Asthenie, periphere Ödeme.
Untersuchungen: anormale Leberfunktionstests (LFT).
Timolol
Wie andere topisch applizierte Augenarzneimittel werden Bimatoprost und Timolol absorbiert und gelangen in den Blutkreislauf. Die Absorption von Timolol
kann ähnliche Nebenwirkungen wie bei systemischen Betablockern verursachen. Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen nach der topischen
ophthalmischen Verabreichung ist niedriger als bei einer systemischen Verabreichung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe
«Dosierung/Anwendung».
Seite 3
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Weitere Nebenwirkungen, die bei ophthalmologischen Betablockern beobachtet wurden und die möglicherweise bei GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
auftreten können, werden im Folgenden aufgeführt:
Erkrankungen des Immunsystems: Systemische allergische Reaktionen einschliesslich Anaphylaxie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hypoglykämie.
Psychiatrische Erkrankungen: Depression, Gedächtnisverlust.
Erkrankungen des Nervensystems: Synkope, Apoplexie, Verstärkung der Symptome einer Myasthenia gravis, Parästhesie, zerebrale Ischämie.
Augenerkrankungen: Verminderte Empfindlichkeit der Hornhaut, Diplopie, Ptosis, choroidale Ablösung nach Filtrationschirurgie (siehe «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»), Keratitis.
Herzerkrankungen: Atrioventrikulärer Block, Herzstillstand, Arrhythmie, Herzversagen, kongestive Herzinsuffizienz, Brustschmerzen, Palpitationen, Ödem.
Gefässerkrankungen: Hypotonie, Raynaud-Phänomen, kalte Hände und Füsse.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Bronchospasmus (vor allem bei Patienten mit vorbestehender bronchospastischer
Erkrankung), Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Diarrhoe, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Abdominalschmerzen, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Psoriasis-artiger Ausschlag oder Verschlimmerung der Psoriasis, Hautausschlag.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Myalgie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Sexuelle Dysfunktion, verminderte Libido.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Asthenie.
Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung mit GANFORT®/GANFORT® Unit Dose berichtet, und dies ist auch bei der Anwendung am Auge nicht zu erwarten.
Bimatoprost
Falls GANFORT® versehentlich oral eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: bei zweiwöchiger oraler Verabreichung an Ratten und
Mäusen hatten Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis, in mg/m2 ausgedrückt, ist um mindestens das 70-fache höher
als die Dosis, die bei versehentlicher Einnahme eines Flascheninhaltes GANFORT® durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.
Diese Dosen sind mindestens um das 7,5-fache höher als die Menge an Bimatoprost, die bei versehentlicher Einnahme des gesamten Inhalts einer Packung
GANFORT® Unit Dose (90 Einzeldosisbehältnisse mit je 0,4 ml; 36 ml) durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht eingenommen werden würde.
Timolol
Symptome einer systemischen Timolol-Überdosierung umfassen: Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit und
Herzstillstand. In einer Studie bei Patienten mit Niereninsuffizienz konnte gezeigt werden, dass Timolol nicht leicht dialysierbar ist.
Im Falle einer Überdosierung soll die Behandlung symptomatisch und unterstützend erfolgen.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: S01ED51
Wirkungsmechanismus
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose besteht aus 2 Wirksubstanzen: Bimatoprost und Timolol-Maleat. Diese beiden Komponenten verringern den erhöhten
intraokulären Druck (IOD) durch einen ergänzenden Wirkmechanismus. Die kombinierte Wirkung führt zu einer zusätzlichen Reduktion des IOD im Vergleich
zu einer allein verabreichten Komponente. Der Unterschied in der mittleren Senkung des IOD für Timolol ist statistisch signifikant. Der Unterschied in der
mittleren Senkung des IOD für Bimatoprost Monotherapie ist statistisch nicht signifikant.
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose weist einen raschen Wirkungseintritt auf.
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu
Prostaglandin F2α (PGF2α) aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost ahmt selektiv die Wirkungen von vor
kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen, sog. Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert.
Beim Menschen bewirkt Bimatoprost eine Senkung des Augeninnendrucks durch verstärkten Kammerwasserabfluss über das Trabekelwerk und durch eine
Erhöhung des uveo-skleralen Abflusses.
Timolol ist ein nichtselektiver adrenerger β1- und β2-Rezeptorenblocker, welcher keine signifikante sympathikomimetische Eigenwirkung (ISO) besitzt, keine
direkte Wirkung auf das Myokard ausübt und keine lokalanästhetischen (membranstabilisierenden) Eigenschaften aufweist. Timolol senkt den IOD durch eine
Abnahme der Kammerwasserproduktion. Der genaue Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt, eine Hemmung der durch die endogene betaadrenerge Stimulation erhöhten Synthese von zyklischem AMP ist möglich.
Klinische Wirksamkeit
GANFORT®
Zwei 12-monatige doppelblinde Vergleichsstudien wurden an Patienten mit schwer zu behandelndem, erhöhtem IOD durchgeführt. 533 Patienten erhielten
GANFORT® einmal täglich, 265 Patienten Bimatoprost einmal täglich und 263 Patienten Timolol zweimal täglich. GANFORT® senkte den IOD im Mittel
signifikant stärker als Timolol; im Vergleich zu Bimatoprost aber war die mittlere Senkung ähnlich und nicht statistisch höher.
Responder-Analysen aus den gepoolten Daten dieser Studien zeigen, dass 68% der mit GANFORT® behandelten Patienten eine Abnahme des Tages-IOD von
mehr als 20% gegenüber dem Ausgangswert aufwiesen. Im Vergleich hierzu traf dies bei 58% resp. 38% für Bimatoprost resp. Timolol Monotherapie zu. Bei
Patienten, deren IOD mit Prostaglandin/Prostamid Monotherapie ungenügend kontrolliert war, betrugen die entsprechenden Werte 68%, 49% resp. 32%.
GANFORT® war in allen Analysen statistisch überlegen (p ≤0,003). Zusätzlich konnte ein besseres Sicherheitsprofil mit GANFORT® gegenüber Bimatoprost
gezeigt werden.
GANFORT® Unit Dose
In einer 12-wöchigen randomisierten, doppelblinden Vergleichsstudie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von GANFORT® Unit Dose mit der von
GANFORT® Mehrdosen-Formulierung bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension verglichen. GANFORT® Unit Dose war der GANFORT®
Mehrdosen-Formulierung im Hinblick auf die augeninnendrucksenkende Wirkung nicht unterlegen: Die Obergrenze des 95%igen Konfidenzintervalls für den
Unterschied zwischen den Behandlungen lag zu jedem untersuchten Zeitpunkt (0, 2 und 8 Stunden) in Woche 12 (bei der Primäranalyse) innerhalb der
vordefinierten Spanne von 1,5 mm Hg sowie auch in den Wochen 2 und 6 für die mittlere Senkung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges gegenüber
dem Ausgangswert (Augeninnendruck des schlechteren Auges bezieht sich auf das Auge mit dem höheren mittleren tageszyklischen Augeninnendruck zum
Ausgangswert). Tatsächlich wurde für die Obergrenze des 95%igen-Konfidenzintervalls ein Wert von 0,14 mm Hg in Woche 12 nicht überschritten.
Bei beiden Behandlungsgruppen ergab sich gegenüber dem Ausgangswert eine statistisch und klinisch signifikante mittlere Senkung des Augeninnendrucks des
schlechteren Auges zu allen im Verlauf der Studie untersuchten Zeitpunkten (p <0,001). Die mittlere Änderung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges
gegenüber dem Ausgangswert lag während des gesamten 12-wöchigen Studienzeitraums im Bereich von -9,16 bis -7,98 mm Hg bei der Gruppe mit
GANFORT® Unit Dose und im Bereich von -9,03 bis -7,72 mm Hg bei der Gruppe mit GANFORT®.
GANFORT® Unit Dose erzielte – verglichen mit GANFORT® – zu allen untersuchten Zeitpunkten in Woche 2, 6 und 12 eine äquivalente Senkung des
Augeninnendrucks unabhängig vom behandelten Auge (Durchschnitt beider Augen oder schlechteres Auge).
Wie sich aus Studien mit GANFORT® ergab, ist die IOD-senkende Wirkung von GANFORT®/GANFORT® Unit Dose der Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung
von Bimatoprost (einmal täglich) und Timolol (zweimal täglich) nicht unterlegen.
Vorhandene Literaturdaten von GANFORT® weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die
morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der
Therapietreue (Compliance) zu berücksichtigen.
Pharmakokinetik
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
Bimatroprost- und Timolol-Plasmakonzentrationen wurden in einer Crossover-Studie bestimmt, welche bei gesunden Freiwilligen die MonotherapieBehandlungen gegen die GANFORT®-Behandlung verglich. Die systemische Absorption der individuellen Komponenten war minimal und wurde durch die
kombinierte Verabreichung in einer einzigen Formulierung nicht beeinflusst.
In zwei 12-Monats-Studien, in denen die systemische Absorption gemessen wurde, wurde keine Akkumulation der einzelnen Komponenten beobachtet.
Seite 4
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Bimatoprost
Bimatoprost penetriert in vitro gut durch die menschliche Cornea und Sclera. Nach okulärer Verabreichung ist die systemische Belastung durch Bimatoprost
gering und eine Wirkstoffakkumulation bleibt aus. Nach einmal täglicher Verabreichung von je einem Tropfen 0,03% Bimatoprost in beide Augen über einen
Zeitraum von zwei Wochen wurden innerhalb von 10 Minuten nach Verabreichung die Plasmaspitzenspiegel erreicht; innerhalb von 1,5 Stunden nach
Verabreichung sank die Konzentration im Blut unter die Nachweisgrenze (0,025 ng/ml). Die Durchschnittswerte von Cmax und AUC0-24h waren an Tag 7 und
Tag 14 ähnlich (0,08 ng/ml und 0,09 ng x h/ml). Dies lässt darauf schliessen, dass in der ersten Woche der Anwendung am Auge ein Fliessgleichgewicht
erreicht wird.
Die Verteilung von Bimatoprost ins Körpergewebe ist mässig; das systemische Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt im Fliessgleichgewicht 0,67 l/kg.
Im menschlichen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88%.
Nach der Anwendung am Auge wird vor allem unverändertes Bimatoprost im zirkulierenden Blut gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost erfolgt
danach durch Oxidation, Hydroxylierung, N-Deethylierung, Desaminierung und Glukuronidierung und führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden. Bei gesunden Freiwilligen wurden bis zu 67% einer intravenös verabreichten Dosis über den Urin und 25%
der Dosis über die Fäzes ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten, die Gesamt-Clearance aus
dem Blut 1,5 l/h/kg.
Ältere Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation lag die mittlere AUC0-24h bei älteren Patienten (≥65 Jahre) mit 0,0634 ng x h/ml signifikant höher als bei jungen gesunden
Erwachsenen (0,0218 ng x h/ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische
Verfügbarkeit nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation von Bimatoprost im Blut, und das
Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten gleich.
Timolol
Nach okulärer Applikation von 0,5%igen Augentropfen bei Menschen, die sich einer Katarakt-Operation unterzogen, betrug die Timolol-Spitzenkonzentration
im Kammerwasser 898 ng/ml 1 Stunde nach Dosierung. Ein Teil der Dosis wird systemisch absorbiert, wo sie zum grossen Teil in der Leber metabolisiert
wird. Die Plasmahalbwertszeit von Timolol beträgt etwa 4-6 Stunden. Timolol und seine Metaboliten werden via Nieren ausgeschieden. Timolol wird nicht
umfangreich ans Plasma gebunden.
Präklinische Daten
GANFORT®/GANFORT® Unit Dose
Studien zur Toxizität nach Mehrfachdosierungen wiesen kein spezielles Risiko für den Menschen nach. Das okuläre und systemische Sicherheitsprofil der
individuellen Komponenten wurde gut untersucht.
Bimatoprost
Bei Affen wurden nach täglicher, okulärer Anwendung von Bimatoprostkonzentrationen ≥0,03% über ein Jahr eine Zunahme der Irispigmentierung sowie
reversible, dosisabhängige periokuläre Veränderungen beobachtet. Diese waren durch einen prominenten Sulcus oben und/oder unten und einen erweiterten
Lidspalt gekennzeichnet. Es scheint, dass die verstärkte Irispigmentierung durch eine erhöhte Stimulation der Melaninproduktion in den Melanozyten und nicht
durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht wurde. Keine Funktionsbeeinträchtigungen oder mikroskopischen Veränderungen im Zusammenhang
mit den periokulären Effekten wurden beobachtet, und der Mechanismus, der den periokulären Veränderungen zugrunde liegt, ist nicht bekannt.
Bimatoprost erwies sich in einer Reihe von Untersuchungen in vitro und in vivo als weder mutagen noch kanzerogen.
Bei Ratten, die bis zu 0,6 mg/kg/Tag Bimatoprost (ungefähr das 103-fache der zu erwartenden Exposition beim Menschen) erhielten, fanden sich keine
Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität. In Studien zur Embryonal- und Fetalentwicklung bei Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen, die
mindestens das 860-fache bzw. das 1700-fache der humantherapeutischen Dosis betrugen, zwar Aborte, aber keine Entwicklungsstörungen beobachtet.
Diese Dosierungen führten zu einer systemischen Belastung, die mindestens um das 33-fache bzw. 97-fache höher, als die systemische Belastung bei
humantherapeutischer Anwendung am Auge lag. In Peri-/Postnatal-Studien bei Ratten führten bei Dosen ≥0,3 mg/kg/Tag (mindestens das 41-fache als die
humantherapeutische Anwendung) toxische Wirkungen bei den weiblichen Tieren zu verkürzter Gestationszeit, Fetustod und vermindertem Körpergewicht
der Jungtiere. Neurologisch bedingte Verhaltensänderungen wurden bei den Jungtieren jedoch nicht beobachtet.
Timolol
Präklinische Daten wiesen kein spezielles Risiko für den Menschen nach; dies beruht auf konventionellen Studien bezüglich Sicherheitspharmakologie, Toxizität
nach Mehrfachdosierungen, Genotoxizität, karzinogenes Potential und Reproduktionstoxizität.
Sonstige Hinweise
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden.
GANFORT®
Nach dem ersten Öffnen der Tropfflasche dürfen die Augentropfen nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.
GANFORT® Unit Dose
Streifen mit 5 Einzeldosisbehältnissen sind in einem Aluminiumfolienbeutel verpackt.
Nach Öffnen des Beutels die Einzeldosisbehältnisse innerhalb von 7 Tagen verwenden.
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Enthält kein Konservierungsmittel.
Geöffnetes Einzeldosisbehältnis sofort nach Gebrauch verwerfen.
Besondere Lagerungshinweise
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
GANFORT®
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
GANFORT® Unit Dose
Nicht über 30 °C lagern.
Einzeldosisbehältnisse im Folienbeutel aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Zulassungsnummer
57630, 65063 (Swissmedic)
Zulassungsinhaberin
Allergan AG, Zürich
Stand der Information
November 2016
Packungen
Menge
GANFORT Gtt Opht
Abgabekat.
3 ml
B
3 x 3 ml
B
GANFORT Unit Dose Gtt Opht 30 Monodosen 0.4 ml
B
90 Monodosen 0.4 ml
B
Publiziert am 23.06.2017
Seite 5
Herunterladen