Stress und Gedächnis

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Stress und Gesundheit
Brigitte Litschauer
Zentrum für Physiologie u.Pathophysiologie, MUW
[email protected]
www.meduniwien.ac.at/physiologie/
1
Überblick
„
„
„
Was ist Stress
Stressphysiologie u. Somatische Stressfolgen
Individuelle Einflußfaktoren
„
„
„
„
Gesellschaftliche Einflußfaktoren
„
2
Coping
Soziale Unterstützung
Persönlichkeitsmerkmale
Arbeit und Stress
3
Coping
StressAntworten
1
2
4
Objektive
Belastungen
Subjektive
Belastungen
StressFolgen
5
Individuum- und Situationsspezifische
Moderatoren
Stress-Definition
Psychosozialer Stress entsteht aus einem
Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und
Ressourcen, wenn bei Nicht-Erfüllen negativen
Folgen drohen.
= Diskrepanzwahrnehmung
4
Psychosozialer Stress
• Funktion von Umwelt und Person
• psychosoziales u.biologisches Phänomen
• abhängig v. Wahrnehmung d. Individuums
⇒ aktiv handelnd und gestaltender Mensch,
mit Vergangenheit und Zukunft
5
Wann wird auf Stress reagiert?
Sensorische
Information
Gedächnis
Inhalte
Bewertung
Sicherheit/Kontrolle/
Belohnung
Bedrohung,Verlust/
Herausforderung
Voraussetzungen für Stress-Prozess
„
Afferenzen ⇒ Wahrnehmen
„
frühere Erfahrungen (Gedächnis)
„
7
⇒
bewußte und unbewußte Verarbeitung
⇒
Bedeutungszuschreibung
Efferenzen ⇒ Antworten
Signal:
• Neu/Unbekannt
Signal:
• Neu/Unbekannt
• Strafe
• Furchtauslösend
• Verlust
• Belohnung
• Sicherheit
• Unterstützung
Fight-Flight-Freezing
System
Behavoural
Inhibitions-System
Behav. Approach
System
KonfliktDetektor
Angst
+
Vermeidung
-
+
Aufmerksamkeit
Scanning
Risk assessment
Gedächnis
+
-
Arousal
Annäherung
+
Kritische Bedingungen
„
Chronische Alltagsbelastungen
„
„
„
„
„
„
9
Sorgen, Perspektivlosigkeit, Mißerfolg, Verlust
belastende Erinnerungen
fehlende soziale Netze
eingeschränkte Gesundheit, Mobilität
Extrembelastungen
Identitätsbedrohung
Protektiv
„
Kontrolle über die eigene Lebenssituation
„
„
„
„
„
„
10
Entscheidungsspielraum
Verfügungsfreiheit
Machtbefugnisse
Möglichkeit eigene Fähigkeiten einzusetzen
Neues zu lernen, Entwicklung
Soziale Unterstützung, Soziale Netze
Tierexperimentelle Ergebnisse
„
„
11
Kontrollierbare Stressoren ⇒ über NA-Ausschüttung ⇒
Bahnung/ Stabilisierung
„enriched environment“ (=kontrollierbare Belastungen)
„ Juvenile Ratten: dickeren Cortex, verzweigtere
Dentritenbäume, später altersassozierte ZNSVeränderungen
„ Affen: komplexeres, sozial kompetenteres
Verhaltensrepertoir, raschere Problemlösung
„ Wüstenrennmäuse: doppelt so starke dopaminerge
Innervation des PFC assoziert mit verbesserter
Impulskontrolle u. Lernfähigkeit
Vulnerabilität - Resistenz
Tiermodell (Ratten):
„ wiederholte Trennung ⇒ vulnerabel (Drogen,
erhöhte Reaktivität, ängstlicher)
„ Handled ⇒ Hardy (verringerte Reaktivität,
geringes Suchtpotential)
„ gegenüber Non-handled:
⇒ Frühe Belastungen können Dysfunktion des
Belohnungssystems bewirken
12
Warum wird auf Stress reagiert?
Stress-Reaktionen mit dem Ziel
„
„
„
⇒
⇒
13
positive Ziele erreichen
negative Ereigniss verhindern
Sicherheit herstellen
Veränderung der Umwelt,
Anpassung an die Umwelt
Kontrollierbare Belastungen
= Reaktion beseitigt Störung
wiederholtes Erleben
Effizienzsteigerung, Routinisierung, Habituation
⇒ über Lernen, Ausbildung eines stabilen
„Selbstwertgefühls“
⇒
14
Kontrollverlust, fehlende Kontrolle
erfolglose Beanspruchung
„
„
„
Chronischer erhöhte Stresshormone (insbes.
Cortisol), erhöhter Blutdruck...
„
Unsicherheit, Angst, Irritierbarkeit
gelernte Hilflosigkeit, Depression
„
15
Sensitivierung
Destabilisierung
Reaktionen auf Stress
Zeitachse
„
„
„
„
„
16
kurzfristige, akute Reaktionen (msec bis Stunden)
mittel- bis langfristige Reaktionen
chronische Folgen
phasische Aktivierung – Problemlösung
tonische Aktivierung – chron. Problem
Reaktionen auf Stress
Ebenen
„
Physiologische/ Somatische
„
Psychische (Erleben, Kognitionen)
„
Verhalten
„
„
17
individuell
sozial
Physiologische Reaktionen
kurzfristig
„
„
„
„
„
„
18
Blutdruck
Herzfrequenz
Catecholamine
Cortisol
Fettstoffwechsel
Immunabwehr
langfristig
„
„
„
„
„
Bluthochdruck
Infarkt
Ulkus
Infektionen, Tumore
Fertilitäts-,
Sexualstörungen
Psychische Reaktionen
kurzfristig
„
„
„
„
„
19
Angst
Ärger
Irritierbarkeit
Unzufriedenheit
Konzentrationsschwierigkeit
langfristig
„
„
„
„
„
burn out,
Depression,
Angst-Störungen
Hoffnungslosigkeit
Hilflosigkeit
Individuelles Verhalten
kurzfristig
„
„
„
„
20
Fehler
Leistungsverminderung
Risk taking behavior
Genuß-/Suchtmittel mißbrauch
langfristig
„
„
„
„
Mißtrauen, Argwohn
Handlungsunfähigkeit
gelernte Hilflosigkeit
Sucht
Soziales Verhalten
kurzfristig
„
„
„
21
Streitigkeiten
Konflikte
Aggressionen
langfristig
„
„
„
sozialer Rückzug
Mobbing
Absenteismus
Physiologische Vermittlung
der Stressreaktion
22
„
Systemische Stressoren
„
„
„
„
Hypoxie
Hämorrhagie
Hypoglycämie
Prozessive Stressoren
„
„
Prüfung
Arbeitslosigkeit
Stress
ZNS-Kreisprozesse bei Stress
„
„
„
„
„
„
„
„
25
Aufmerksamkeit
Wahrnehmung
Bewertung
Lernen und Gedächnis
Motivation
Emotion
Kognition
Motorik, Vegetativum ...
Aktivierung & Aufmerksamkeit
„
„
„
„
26
Aktivierung beschleunigt Verarbeitungsprozesse, senkt die
Erregungsschwelle
LC ⇒ Hippocampus ⇒ Gedächnis (Abrufen/Speichern)
LC ⇒ basales Vorderhirn ⇒ Info-Verarbeitung
LC ⇒ Amygdala ⇒ Emotionen
VPs: Adrenalin + Stress ⇒ stärkere Reaktionen, als unter
Placebo, Adrenalin ohne Stress ⇒ keine Wirkung
Arousal verengt Aufmerksamkeit, stärkt Gedächnis für
emotionale Aspekte
Kognitionen
„
„
Notwendig für adequates Reagieren
Lernen/Abrufen zielführender Reaktionen
„
„
„
Gefahr beseitigen
zu Belohnung führen
Strafe vermeiden
Unterdrücken/Extinktion nicht-zielführender
Reaktionen
⇒ Lernen - Gedächnis
„
27
Motivation
28
„
Unspezifische Motivation
(Handlungsantrieb ohne definiertes Ziel)
Wichtiges Zentrum: Nucleus accumbens
„
Spezifische Motivation (Handlungsantrieb
auf ein definiertes Ziel gerichtet) Wichtiges
Zentrum: Hypothalamus (Hungerzentrum,
Durstzentrum etc.)
Emotionen
Hirnregionen, die bei intern oder extern
hervorgerufenen Emotionen aktiviert werden
gelb: Orbitofrontaler Cortex
blau: Vorderer gyrus cinguli
grün: hinterer gyrus cinguli
violett: Inselcortex
rot: Amygdala
Funktionen des limbischen Systems
(Auswahl)
„
„
„
„
„
32
Übergeordnete Regulation vegetativer
Funktionen
Beteiligung an Arousal-Reaktionen
ZNS-Repräsentation von Emotionen
Beteiligung bei der Entstehung von Motivationen
Beteiligung bei der Gedächtnisabspeicherung
33
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Hypothalamus
PFC
Amygdala
Hippocampus
BNST
Ncl accumbens
CRH
(Nor)adrenalin
Dopamin
Serotonin
Acetylcholin
Präfrontaler Cortex
Verhalten unter Zuhilfenahme d. Arbeitsgedächnis,
damit Erleichterung v. Planung u. Ausführung
„
„
„
„
„
positives Verstärkungslernen
Genese u. Ausdruck von Emotionen
Arbeitsgedächnis u. Aufmerksamkeit, hemmt irrelevante
Stimuli/Antworten
Erkennen von bedrohlichen Situationen
hemmend auf Amygdala
Aufmerksamkeitsprobleme, Irritierbarkeit unter
Stress, Intrusion
35
Amygdala
„
Affektive Tönung:
„
„
„
„
Erkennen von Gefahren
„
„
„
emotionale Analyse der Situation
Abrufen/Abspeichern von Gedächnisinhalten
Aktvieren der Stressachsen
Auslösen von Angst/Furcht
Aufmerksamkeit
Episodisches Gedächnis, cues
Angstkonditionierung, Panik
36
Hippocampus
„
deklaratives Gedächnis:
„ Vergleich Vergangenes –Gegenwärtiges
„ Strategie-Auswahl
„ Kontext
„
Cortisol feedback
„ Basalspiegel
„ Streßantwort
„ Streßbeendigung
verlängerte Reaktionszeiten, Fehler
37
Bed Ncl Stria Terminalis (BNST)
Kreisprozeß Amygdala, Hippocampus, Hypothalamus,
Hirnstamm
„ Regulation der CRH-Freisetzung durch Integration
unterschiedlicher Eingänge
Eingänge
„
„
„
„
Hippocampus (Glutamat)
PFC
Amygdala (GABA)
Ausgänge
„
38
PVN (GABA)
Stress und Gedächnis
„
„
„
„
„
„
39
Arbeitsgedächnis
deklaratives Gedächnis
Episodisches Gedächnis
Priming
Abspeichern, Konsoldieren,
Abrufen
Vergessen/Extinktion,
Sensitivierung vs. Habituation
Posttraumatic Stress Disorder (PTSD)
Definitionen von T R A U M A
WHO:
„Kurz- oder langanhaltende Ereignisse oder Geschehen
von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem
Ausmaß, die nahezu bei jedem tiefkreifende
Verzweiflung auslösen würden.“
DSM IV:
„ Potentielle oder reale Todesdrohung
„ Ernsthafte Verletzung
„ Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit bei sich
oder anderen, auf die mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit
oder Schrecken reagiert wird
41
Symptome der PTSD nach DSM IV
„
„
„
„
„
„
42
Ereigniskriterium
Symptomgruppe Erinnerungsdruck/Intrusion
Symptomgruppe Vermeidung/emotionale
Taubheit
Symptomgruppe chronische Übererregung
Dauer länger als 1 Monat
Klinisch bedeutsame Belastungen in wichtigen
Funktionsbereichen
Symptomgruppe Erinnerungsdruck/Intrusion
„
„
„
„
43
Belastende Träume, Alpträume
Nachhallerlebnisse
Belastung durch Auslöser
Physiologische Reaktionen bei Erinnerung
Symptomgruppe Vermeidung/
emotionale Taubheit
„
„
„
„
„
„
„
44
Gedanken- und Gefühlsvermeidung
Aktivitäts- und Situationsvermeidung
(Teil-) Amnesie
Entfremdungsgefühl
Interessensverminderung
Eingeschränkter Affektspielraum
Eingeschränkte Zukunftsperspektiven
Symptomgruppe chronische Übererregung
„
„
„
„
„
45
Schlafstörungen
Erhöhte Reizbarkeit
Konzentrationsprobleme
Hypervigilanz
Starke Schreckhaftigkeit
Dysfunktionen bei PTSD
Hippocampus
„
„
Deklaratives Gedächnis
Integration in Raum und
Zeit
Amygdala
„
„
Emotionales Gedächnis
Angst-Konditionierung
Präfrontaler Cortex
„
„
„
„
Hemmung irrelevanter
Stimuli/ Antworten
Arbeitsgedächnis
Hemmung d. Amygdala
Aufmerksamkeit
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
gestört
Fragmentierung d. Erinnerung,
traumabez. Amnesie
Verstärkte traumabezogene
Erinnerung
Konditionierung, Sensitivierung
unfähig irrelevante Kognitionen zu
unterdrücken
Gestörtes Arbeitsgedächnis,
Intrusion, Inhibition v. Emotionen
gestörte Aufmerksamkeit,
Konzentration
Gedächnis und PTSD
„
Explizites Gedächnis
„
„
↓ Erinnern neutraler Ereignisse
Trauma-assoziert
„
„
„
„
47
Intrusion
Fragmentierung
(tlw) Amnesie
gestörtes deklaratives Gedächnis u.
Arbeitsgedächnis
Gedächnis und PTSD
„
Implizites Gedächnis
„
„
„
„
„
„
48
Priming Trauma-assozierter Inhalte
Konditionierte emotionale Reaktionen
Intrusive Memories (Wiedererleben) durch noradrenerge
Aktivierung der Amygdala u. weiterer Areale für
assoziatives Gedächnis
Trauma-cues deactivieren PFC
Aufmerksamkeitsprobleme, Irritierbar
Verminderte Reaktionszeiten, schlechter b.
Diskriminationstests
PTSD
„
„
„
„
„
„
„
⇒
49
niedrige, basale Cortisolspiegel
Erhaltene Circadianrhythmik
erhöhte GR-Rez. (Lymphozyten)
CRH erhöht
ACTH nach Stimulation erniedrigt
Super-Suppression nach Dexamethason
stärkere ACTH-Freisetzung nach Metyrapon
CRH↑+ Hypocortisolismus, neg.feed-back↑
Depression
„
„
„
„
„
„
„
hohe, basale Cortisolspiegel
Circadianrhythmik variabel
erniedrigte GR-Rez. (Lymphozyten)
CRH erhöht
ACTH nach Stimulation erniedrigt
verminderte bis non-Suppression nach Dexamethason
stärkere ACTH-Freisetzung nach Metyrapon
⇒ CRH↑+ Hypercortisolismus, neg.feed-back↓
50
PTSD
bei gleichen Baselines zeigen 2/3 der Kriegsveteranen mit PTSD eine erhöhte Reaktivität auf
sensorische Stimuli die mit Kampf assoziert sind
„ erhöhte Schreckreaktion, verminderte
Habituation
„
51
PTSD
Modell:
Sensitivierung u. Angstkonditionierung
hohes NA+A bewirken Überkonsolidierung
traumarelevanter Cues im Gedächnis
52
PTSD
„
„
„
53
erhöhte NA (Harn), insbes. Nächtl. Anstieg
α2-AR Dichte an Thrombos ↓
α2- Antagonist löst bei 70% d. PTSD-Patienten
Panikattaken u. b. 40% flash backs aus, nicht
bei Gesunden
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Hypothalamus
PFC
Amygdala
Hippocampus
BNST
Ncl accumbens
Septumkerne
CRH
(Nor)adrenalin
Dopamin
Serotonin
Acetylcholin
55
Analgesie
Einfluß von Endorphinen
BP niedrig
BP hoch
Plasma Adrenalin (pg/ml), saline vs. Naloxon (0.1mg/kg)
57
Catecholamine
„
Noradrenerge Bahnen
„
„
„
„
Adrenerge Bahnen zum PVN
Dopaminerge Bahnen
„
„
58
Hypothalamus, Amygdala, Hippocampus, Neocortex ⇒
Aktivierung
Sympathikus
mesocortical zum PFC ⇒ Antizipation, Kognition,
Aufmerksamkeit
mesolimbisch zum Ncl accumbens ⇒ Motivation,
Belohnung
Noradrenalin/Adrenalin
„
„
„
„
„
59
Blutdruck, Herzfrequenz ↑
Bronchodilatation
Mydriasis
Darmmotilität ↓
Energieträger ↑
Noradrenalin/Adrenalin
„
„
„
„
Wachheit, Vigilanz, Orientierung
selektive Aufmerksamkeit
Gedächnis für emotionale, inbes. aversive
Ereignisse
löst furchtabh. Verhalten aus
⇒ Angst vs. Thrill
60
LC/Noradrenalin
ƒ niedriges Spiegel verbessern (über α2-AR)
ƒ hohe Spiegel verschlechtern (über α1-AR)
Aufmerksamkeit, Konzentration…
„
„
61
tonische Aktivität ⇒ Arousal
phasische Aktivität ⇒ Aufmerksamkeit
Dopamin
„
„
62
mesocortical zum PFC
⇒ Antizipation, Kognition, Aufmerksamkeit
mesolimbisch zum Ncl accumbens
⇒ Motivation, Belohnung
HH-NNR-Achse
„
CRH ⇒ ACTH ⇒ Cortisol
„
Circadiane Rhytmik u. Pulsatilität
„
Mineralocorticoid-Rez (Typ I)
„
„
Glucocorticoid-Rez (Typ II)
„
63
tonische Kontrolle, slow feed back
phasische Kontrolle, fast-feed back
Cortisol
„
„
„
„
„
64
katabol
antireproduktiv
immunsuppressiv
permissiv für Catecholamine
ZNS: u.a. emotionalle Labilität
Cortisol
„
hohe Cortisolspiegel
„
„
„
„
„
niedrige Cortisolspiegel
„
„
„
65
erhöhte Infektanfälligkeit
Depression
Anorexia nervosa
Chronic Fatigue Syndrom
Winterdepression
Chronic Fatigue Syndrom
erhöhte Anfälligkeit für Autoimmunoerkrankungen
Cortisolwirkung im ZNS
„
u.a. emotionalle Labilität ⇒ Steroid-Psychose
„
„
„
„
„
„
„
„
66
psychomotor. Aktivität ↑, Irritierbarkeit ↑, Gedankenflucht ↑
Appetit ↑,
Schlaf ↓
gestörtes Arbeitsgedächnis (PFC)
verbessert inhibitorisches Vermeidungslernen (Amygdala),
verbessert Abruf emotionaler, aber nicht neutraler Bilder
gestörtes deklaratives Gedächnis
Reaktionszeit ↑↓ + Fehler ↑
Cortisolwirkung im ZNS
„
„
LTP optimal, wenn Cortisol leicht erhöht ist, d.h. MR/GR
ratio ↑
LTP vermindert, wenn
„
„
„
67
Cortisol sehr niedrig d.h. MR nicht gesättigt
oder Cortisol sehr hoch MR/GR ratio niedrig
? Speichern/Konsolidierung, Abrufen
Saliva-Cortisol
Bhagwagar et al.: Psychopharmacology 182: 54–57, 2005
68
Saliva-Cortisol
Grossia et al.: Journal of Psychosomatic Research 59, 103–111, 2005
69
Einfluß der HPA Achse auf die Geschlechtshormone
ß-Endorphin
GnRH
CRH
LH,FSH
ACTH
Östrogene,Testosteron
Zielorgane
Cortisol
Kardiovaskuläre Reaktionen auf
psychomentale Belastungen
71
Herzfrequenz-Reaktion
72
Hämodynamik
⇒ Blutdruck (MAP = HMV x TPR)
Blutdruckänderungen durch:
•Änderung d. Herzminutenvol. (HMV) u/o
•Änderung d. Peripheren Widerstandes (TPR)
73
Hämodynamische Muster
74
„
Muster 1: (aktives Coping)
SBP + HF ↑, HMV ↑, TPR ↓
„
Muster 2: (inhibitorisches Coping)
DBP + SBP ↑, TPR ↑, HMV ↔
25%
20%
15%
MAP
HF
SV
CO
10%
5%
TPR
0%
-5%
-10%
75
Stroop
Cold Face
Reaktivitäts-Unterschiede
Frauen/Männer
„
„
„
HR (⇒ SNS (MSNA)/Vagus)
BP, HMV, TPR, Kontraktilität
⇒ vasculäres vs cardiales
Muster
Catecholamine (Adrenalin,
Noradrenalin)
„
„
76
Cortisol
adrenerge Rezeptoren
Reaktion im Systolische Blutdruck
7
9
6
8
7
5
6
4
SiegerIn
VerliererIn
3
5
Gegnerin
Gegner
4
3
2
2
1
1
0
Frau
Mann
SSM2-2006: Halli Galli
77
0
Frau
Mann
Reaktivität im SBP (mmHg)
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Mirror
Owens et al. 1993
78
Rede
Exercise
Männer
Frauen-prä
Frauen-post
Alterseinfluß auf Reaktivität
„
„
„
„
79
Noradrenalin u. SNS-Aktivität (MSNA) ↑
Adrenalin ↔
β-adrenerge Rezeptoren ↓
⇒ HF, Kontraktitlität ↓
⇒ Vasodilatation ↓
α-adrenergic Rezeptoren (zentrale
präsynaptische)
Coping
80
Coping
"nicht-routinemäßige Umgang mit Belastungen
um Anforderungen zu meistern, zu
reduzieren, zu tolerieren“
81
Coping-Prozess
Primäre Bewertung
(was ist los?)
Sekundäre Bewertung
(was kann ich tun?)
Bewältigung
Neubewertung
82
Bewältigungsstrategien
aktiv, problemorientiert
Situationsbezogenes Verhalten u. Kognitionen
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
83
Informationssuche, Plan
Konfrontation vs. Rückzug/Inhibition
Hilfe/Unterstützung suchen
Prioritäten ändern
Neuinterpretation
Akzeptanz
Lösen i.d. Vorstellung
Bewältigungsstrategien
passiv, emotional
Emotionsregulation
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
84
Sport, körperliche Arbeit
Biofeedback
Suchtmittel
Karthasis vs Emotionsunterdrückung
Umdeuten, Distanzieren
Verleugnen, Tagträumen
Vorgestellte Emotionsfreisetzung
Soziale Unterstützung
85
Soziale Unterstützung
Unter sozialer Unterstützung werden alle jene
Ressourcen subsumiert, die mensch durch
Interaktion mit anderen erhält, um Belastungen
zu minimieren/ Probleme zu lösen.
86
Formen Soziale Unterstützung
87
„
instrumentell (konkrete/materielle Hilfe)
„
emotional (Zuneigung, Verständnis)
„
Wahrnehmung betreffend (Feedback, sozialer
Vergleich)
„
Informationen (Ratschläge, Vorschläge)
Wer gibt Soziale Unterstützung
88
„
Vorgesetzte, Kollegen, Mentoren
„
Freunde, Partner, Verwandte
„
Professionals (Sozialberufe)
„
Öffentliche Soziale Einrichtungen
Benefit
„
geringere Stress-Reaktivität
„
„
89
Laborstudien: Anwesenheit einer Freundin
reduzierte CV-Reaktivität
geringere Morbitität u. Mortalität
Rehospitaliserung nach Infarkt in Abgk der
Partnerbeziehung bei Männern
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
90
verheiratet,low
verheiratet, high
Helgeson (1991), Psychosom Med 53:621-633
unverheirtet
Herzfrequenz in Abgk der Sozialen Unterstützung
140
120
100
low
medium
high
80
60
40
20
0
91
work
leisure
Undeén et al (1991, Psychosom Med 53:50-60
sleep
Infarkt innerhalb von 6a follow up nach Sozialer
Unterstützung (n=736 Männer, geb 1933, Götheburg)
10
9
8
7
6
low
medium
high
5
4
3
2
1
0
% Infarkt
Orth-Gomer et al 1993, Psychosom Med 55:37-43
92
Hardiness x Support
Männliche Manager unter hoher Stressbelastung:
„
„
93
am wenigsten Beschwerden:
↑ fam. Support + ↑ hardiness/ Selbstwert
am meisten Beschwerden:
↑ fam. Support + ↓ hardiness / Selbstwert
Mobilisation Sozialer Unterstützung
abhg.
„
von sozialen Normen
„
„
„
Hilfesuchen evtl. Ego-Bedrohung
mangelnde Kompetenz
Selbstwert, Selbstbewußtsein
⇒ nicht immer förderlich
94
Gefahren Sozialer Netze
„
„
„
„
wenn Mitglieder viel verlangen
wenn starre Normen
mangelnder Respekt, Anerkennung
wenn andere schweren Belastungen ausgesetzt
sind
⇒ Stress – Ausbreitung
95
Persönlichkeit
96
Persönlichkeit
Geformt durch früheren Erfahrungen
„ Resistenz ↑
„
„
„
„
Vulnerabilität ↑
„
„
97
Konsistente Erfahrungen, Geborgenheit,
Mastery-Erfahrungen,
Positive Vorbilder
Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein,
Trauma
Einfluß von Persönlichkeitsmerkmalen
„
Wahrnehmung/ Einschätzung/ Bewertung
„
„
Emotionales Arousal
„
„
Wettbewerbshaltung, Dominanzstreben
Multifaktoriel
„
98
Ängstlichkeit, Ärgerlichkeit,
Motivationales Arousal
„
„
Kontrolle, Feindseligkeit
Typ A/B, Neurotizismus
Interaktion Persönlichkeit x Situation
99
„
Ärger/Feindseligkeit x Belästigung
„
Wettbewerbshaltung x herausfordernde Aufgaben
„
Ängstlichkeit x Bedrohung
Vulnerabilitäts-Faktoren
100
„
Trait – Ärger
„
Trait – Angst
„
Feindseligkeit
„
Neurotizismus
„
Typ A/B
Kontrolle
„
Situationsabhängig
Gestaltungsspielraum
„ s. demand-control Modell
⇒ Kontrollverlust
⇒ gelernte Hilflosigkeit
„
„
als Attributionsstil
„
101
Interne vs externe Zuschreibung
Kontrollwahrnehmung
Steptoe (2001) J.Psychosom Med
102
Ursachen – Zuschreibung (Attribuierung)
„
Instrumentalisten: übernahmen Verantwortung für
Erfolg und für Mißerfolg
103
„
Self-blamer: keine Kontrolle über Erfolg
„
Self-defender: keine Kontrolle über Mißerfolg
„
Fatalisten: Kontrolle weder über Erfolg noch Mißerfolg
Soziale Unterstützung
135
SBP
130
125
niedrige Soziale Unterstützung
hohe Soziale Unterstützung
120
niedrig
hoch
Feindseligkeit
104
Brownley et al. 1995
Arbeit und Stress
105
Arbeitsbelastung in Abhängigkeit der Kinderzahl
106
Lundberg et al 1994
Arbeitszeit von Frauen in Österreich
AK 4/2006
Demand-Control-Modell
niedrig
hoch
hoch
“entspannt
Situation”
“aktive
Situation”
niedrig
“passive
Situation”
stark
belastende
Situation
Aktivitätsniveau
Kontrolle
Anforderung
108
Psycho-physische
Beanspruchung
Job Strain
Job Demands
Job Decision Latitude
(Arbeitsanforderungen)
(Entscheidungsspielraum)
„
109
psychische u. physische
„Kosten“
„
skill discretion
(Verfügungsfreiheit)
„
decision authority
(Entscheidungsmacht)
Demand-Control-Support Modell
110
Risk for Myocardial Infarction
120
100
Männer
Frauen
80
60
40
20
0
1
2
3
4
5
6
7
-20
-40
1. Hectic & not learning
2. Meticulous time schedule
3. Hectic & monotonous
Theorell 1991
4.
5.
6.
7.
Shift work
Tired in the day
Headache
Long working hours
10a-Inzidenz v. CHD by
Job demand & Supervision Clarity
18
16
low job demand
high job demand
CHD-Inzidenz (%)
14
12
10
8
6
4
2
0
high
low
high
supervision clarity
Frauen
Framingham Heart Study
112
low
Männer
Objektive Belastungsverteilung
Prevalence of Objective Job Strain in
Different Age and Sex Groups
Age (y)
30
40
50
60
% of men
% of women
17
23
18
18
13
41
11
33
Netterstrom et al (1991), Br J Ind Med 48:684-689
113
Swedish Level of Living Surveys
1981 u, 1991
Changes and Stability in Exposure to High-Strain Work ("Yes")
Between 1981 and 1991. (Percent)
High Strain Work
1981/1991
Men
Women
No/No
Yes/No
No/Yes
Yes/Yes
80.9
8.4
7.7
3.0
69.7
8.8
15.5
6.3
Numbers
1.067
1.017
Lundberg&Gonäs in Women, Stress and Heart Disease (1998)
114
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