Sprache und Schilddrüse Die Schilddrüse bildet funktionell Hormone, die für die Prozesse des Energiestoffwechsels in den Körperzellen, für Wachstum und Differenzierung verantwortlich sind. Sie wirkt in Nachbarschaft zum Kehlkopf in besonderer Weise mit bei dem, was geistig-seelisch im Sprechen lebt und stimmlich im Redefluss hörbar wird. Ihre Drüsenfunktionen leben ganz durch den Flüssigkeitsmenschen, der prozessual Abbilder des menschlichen Fühlens aufnehmen kann. Erkrankungen der Schilddrüse gehen oft einher mit Stimmstörungen oder Beeinträchtigung der Sprechwerkzeuge. Differenziert gestaltetes Sprechen kann demnach wieder auf die Schilddrüse und ihren leiblichen sowie geistig-seelischen Kräftezusammenhang zurückwirken. Rudolf Steiner Therapieweg Die von Rudolf Steiner gegebene spezielle Schilddrüsenübung harmonisiert in sehr differenzierter und wirksamer Weise die Funktionen des Organs: Der stimmliche Redefluss wird durch die wiederholte Folge der Vokale A E I lösend angeregt. Alliterierende Konsonantenkräfte bewirken Aufstauen und Lösen des Redestroms und führen zur Ruhe, in der die Lautkräfte die Lebenskräfte des Schilddrüsenorgans erkraften können. Die Übung kann nur unter sorgfältiger Anleitung des Sprachtherapeuten geübt werden. „Vokale sprechen heisst, sein Inneres ausgiessen im Sprachstrom. Da werden sie selbst zur Flüssigkeit … Konsonanten sprechen heisst: Die Flüssigkeit gestalten.“ GA 280 „Man muss lernen, in den Laut das hineinzutragen, was man eigentlich gefühlsmässig will“. GA 282 www.therapeutische-sprachgestaltung.de Indikationen Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse sowie daraus folgende Übererregbarkeit oder Abgeschlagenheit, Wucherungen, Kropf­bildungen Gestaltung: Silke Kollewijn, Gernot Walter (wwwrotwerk.net) D a s F l i esse n de g est a l te n l e r n e n Text: Barbara Denjean-von Stryk Bild: „Wellenspiel“ von Greet Helsen Therapeutische Sprachgestaltung bei Erkrankungen der Schilddrüse Therapeutische Sprachgestaltung bei Erkrankungen der Schilddrüse D a s F l i esse n de g est a l te n l e r n e n