Parkinson: Oxycodon-Naloxon gegen muskuloskelettale und

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Pressemitteilung zu den 15. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG)
Parkinson: Oxycodon-Naloxon gegen muskuloskelettale und nächtliche
Schmerzen – Neue Erkenntnisse über Wirksamkeit der Opioid-Kombi
Wien, 2. Februar 2016 – „Rund 60 Prozent der Parkinsonpatienten leiden unter komplexen
Schmerzen infolge ihrer Erkrankung, doch dieser Umstand ist nach wie vor wenig beachtet und
entsprechend mangelhaft erforscht“, kritisierte heute Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl,
(Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz), Vorstandsmitglied der Österreichischen
Schmerzgesellschaft (ÖSG), anlässlich der 15. Österreichischen Schmerzwochen. Nun liefert eine
internationale Studie (Trenkwalder et al) wichtige Erkenntnisse zur schmerzlindernden Wirksamkeit
und Sicherheit einer Opioid-basierten Behandlung von Parkinsonpatienten mit starken chronischen
Schmerzen. Konkret wurde bei über 200 Patienten in sieben europäischen Staaten untersucht,
inwieweit diese von der Wirkstoffkombination Oxycodon-Naloxon (OXN PR) beziehungsweise einem
Placebo bei täglicher Gabe profitieren.
Weniger Akutmedikament nötig als bei Placebo
Nach Ende der 16-wöchigen Studienphase gab es zwar zwischen den beiden Testgruppen keine
signifikanten Unterschiede bei der Schmerzlinderung. Erhellend war jedoch manches Detailergebnis:
So erwies sich das Medikament etwa in den Behandlungswochen 4, 8 und 12 als viel effektiver bei der
analgetischen Wirkung als Placebo. In der 16. Woche zeigten sich deutliche Verbesserungen in der 24Stunden-Schmerzskala, wenn das Mittel gemäß Studienprotokoll eingenommen wurde. Auch zeigten
Patienten, die OXN PR genommen hatten, seltener Bedarf an zusätzlichen Akutmedikamenten zur
Schmerzlinderung. Die Opioid-Kombination brachte schließlich auch eine weitaus größere
Erleichterung bei starken muskuloskelettalen und nächtlichen Schmerzen. Allerdings bedingte OXN
PR auch in höherem Ausmaß unerwünschte Nebenwirkungen: Übelkeit kam bei der OXN PR Gruppe
häufiger vor als bei der Placebo-Gruppe (17 versus 9 Prozent), dasselbe galt für Verstopfung infolge
des Medikamentenkonsums (17 versus 6 Prozent).
Neue Therapieoptionen für Parkinsonpatienten mit massiven Schmerzzuständen wünschenswert
„Auch wenn noch weitere Untersuchungen nötig sind, tragen die Studienergebnisse über OXN PR
dazu bei, das beschränkte Wissen über die Wirksamkeit von Opioiden bei der Schmerztherapie von
Parkinsonpatienten zu erweitern. Derzeit werden parkinsonbedingte Beschwerden meist mit einer
erhöhten Dosis dopaminerger Medikamente behandelt“, kommentiert Prof. Lampl die
Studienergebnisse. „Es ist zu hoffen, dass die Erkenntnisse dazu beitragen, neue Behandlungsoptionen
für Parkinson-Patienten mit massiven Schmerzzuständen zu eröffnen.“
Qelle: Trenkwalder C, Chaudhuri RK, Martinez‐Martin P, Rascol O, Ehret R, ValiŠ M, Sátori M, Krygowska‐Wajs A, Marti
MJ, Reimer K, Oksche A, Lomax M, DeCesare J, Hopp M. Prolonged‐release oxycodone–naloxone for treatment of severe
pain in patients with Parkinson’s disease (PANDA): a double‐blind, randomised, placebo‐controlled trial. Lancet Neurology
2015; (published online October 20) http://dx.doi.org/10.1016/S1474‐4422(15)00286‐0.
Kontakt:
B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler
Tel.: 0676 6368930; 01 3194378, [email protected]
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