Etablierung der MLPA-Analyse für seltene genetische Erkrankungen

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Aus der
Abteilung für Humangenetik der Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. J. T. Epplen
Etablierung der MLPA-Analyse für seltene genetische Erkrankungen (orphan
diseases): Morbus Sandhoff (HEXB), Morbus Tay-Sachs Typ AB (GM2A) und
Morbus Schimke (SMARCAL1)
Publikationsbasierte
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Anna Kathrin Ulrike Sobek
aus Solingen
2013
Dekan:
Prof. Dr. med. K. Überla
Referent:
Prof. Dr. med. J. T. Epplen
Koreferent: PD Dr. med. B. Miterski
Tag der mündlichen Prüfung: 13.11.2014
Abstract
Von Anna Sobek
Etablierung der MLPA-Analyse für seltene genetische Erkrankungen (orphan diseases): M.
Sandhoff (HEXB), M. Tay-Sachs Typ AB (GM2A) und M. Schimke (SMARCAL1)
Problemstellung: Für die oben genannten Krankheitsbilder gibt es bisher kein etabliertes Verfahren,
welches eine kostengünstige und verhältnismäßig schnelle Bestimmung von größeren Deletionen und
Insertionen darstellt. Bisher wurden die entsprechenden Gene (HEXB, GM2A und SMARCAL1)
sequenziert und somit „nur“ auf Mutationen und kleinere Deletionen untersucht. Durch die PCR-basierte
multiplex ligation-dependent probe amplification (MLPA) Methode soll die Routinediagnostik um eine
Methode zur Identifizierung größerer Deletionen und Insertionen ergänzt werden. Im Rahmen dieser Arbeit
wurde für die vier Exons des GM2-Gens, die 14 Exons des HEXB-Gens und die 18 Exons des
SMARCAL1-Gens die MLPA-Analyse etabliert. Dazu wurden zwei Untersuchungseinheiten mit
Oligonukleotidsonden erstellt.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Ergänzung der bereits bestehenden Diagnostik für die genannten
Krankheitsbilder. Inhaltlich handelt es sich um die Entwicklung und Erprobung der Sonden mit
anschließender Verifizierung und Validierung der Ergebnisse inklusive der Untersuchung einer bereits
vorhandenen Patientenkohorte. Diese setzt sich aus betroffenen Patienten aus dem europäischen sowie
dem nordamerikanischen Raum zusammen. Die bisherigen Untersuchungen der ausgewählten Patienten
dieser Kohorte haben keine oder jeweils nur eine Mutation im homozygoten Zustand ergeben. Eine
Compound-Heterozygotie mit einem deletierten Allel konnte bei diesen Patienten somit noch nicht
endgültig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden die Patienten nochmals mit der
entwickelten MLPA-Methode auf mögliche größere Deletionen und Insertionen nachuntersucht.
Methode: Die in dieser Dissertation entwickelten Sonden wurden nach dem Protokoll für synthetische
Oligonukleotide
der
Firma
MRC-Holland
(www.MRC-Holland.com)
entwickelt.
Es
wurden
zwei
verschiedene Sondensets zur Untersuchung der Gene HEXB, GM2A und SMARCAL1 erstellt. Im ersten
Set sind 19 exonspezifische Sonden für die Gene HEXB und GM2A enthalten. Im zweiten Set befinden
sich die 18 Sonden für das SMARCAL1-Gen. Nach erfolgreicher Etablierung wird die MLPA-Methode für
diese Gene als Ergänzung zur Routinediagnostik zur Verfügung stehen. Zum Vergleich der eigens
hergestellten MLPA-Methode wurde ein kommerzielles Set der Firma MRC-Holland für das ASPA-Gen (M.
Canavan) herangezogen.
Ergebnisse: Die meisten Veränderungen wurden im HEXB-Gen nachgewiesen. Mittels MLPA wurde eine
Deletion der Exons 1-5 identifiziert, wobei ein Zusammenhang zwischen dieser Deletion und einer
Normvariante (c.1614-14C>A) festgestellt werden konnte. In der Gruppe der untersuchten Patienten
wurden fünf bereits veröffentlichte und 12 noch unbekannte Mutationen gefunden. Bei der Validierung ließ
sich im Vergleich zum kommerziell erhältlichen M. Canavan-Untersuchungsset eine geringfügig größere
Abweichung in der Genauigkeit der Ergebnisse feststellen. In der Auswertung zeigten sich gelegentliche
Variationen um den Normwert, welche im kommerziell erhältlichen Untersuchungsset nicht in dem Maße
auffindbar waren.
Diskussion: Die Ergebnisse, legen nahe, dass die MLPA-Methode eine sinnvolle Ergänzung der
Routinediagnostik darstellt, um größere Deletionen und Insertionen nicht zu übersehen. Im Rahmen der
Etablierung hat sich die MLPA als effiziente Methode erwiesen, um kostengünstig und schnell größere
Deletionen
und
Insertionen
in
den
bereits
erwähnten
Genen
nachzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung..........................................................................................................................8 2 Zielsetzung.......................................................................................................................9 3 Beschreibung der Gene und der Krankheitsbilder....................................... 10 3.1 Gangliosidosen ...............................................................................................................10 3.1.1 M. Sandhoff (OMIM: 268800 (Sandhoff Disease); 606873 (HEXB)) ..............11 3.1.2 M. Tay-Sachs AB (OMIM: 272750 (GM2-Gangliosidosis, AB Variant); 613109
(GM2A)).................................................................................................................................12 3.2 M. Schimke (OMIM: 242900 (Schimke Dysplasia); 606622 (SMARCAL1)) ..........13 3.3 M. Canavan (OMIM: 271900 (Canavan Disease); 608034 (ASPA)) ......................14 4 Material und Methoden............................................................................................. 15 4.1 Historisches und Hintergründe zur MLPA Methode ..................................................15 4.2 Materialien .......................................................................................................................16 SALSA MLPA kit P200-A1 Human DNA Reference 1....................................................17 4.3 Herstellung der synthetischen Sonden .......................................................................18 4.4 Patientenkohorten ..........................................................................................................22 4.5 Methodik ..........................................................................................................................22 4.5.1 MLPA ........................................................................................................................22 4.5.2 Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Agarosegelelektrophorese................24 4.5.3 Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP)-Analyse ........................24 4.6 Datenanalyse ..................................................................................................................24 4.7 Verifikation der gefundenen Mutationen .....................................................................25 4.8 Software...........................................................................................................................25 4.9 Datenbanken...................................................................................................................25 5 Ergebnisse und Diskussion ................................................................................... 26 6 Literaturverzeichnis................................................................................................... 32 7 Anhang............................................................................................................................ 38 1
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
ASPA
Aspartoacylase/Aminocyclase 2
BLAST/BLAT
basic local alignment search tool/BLAST-like alignment
tool
bp
base pairs (Basenpaare)
BPM
basic probe mix
°C
Grad Celsius
CGH
comparative genomic hybridization
Chr.
Chromosom
CNV
copy number variation
DHPLC
Denaturierende Hochdruck Flüssigkeitschromatographie (denaturing high performance liquid
chromatography)
DNA
Desoxy-Ribonukleinsäure (desoxy ribonucletid acid)
et al.
und andere (et alteri)
EtBr
Etidiumbromid
FISH
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
FPM
final probe mix
F-Primer
Vorwärts-Primer (forward)
ΔG
Gibbs’sche freie Energie
g
Gramm
GM1
ganglioside 1
GM2
ganglioside 2
GM2A
GM2-Aktivatorprotein (Ganglioside 2 Activator)
h
Stunde(n)
HEXA
Hexosaminidase A
HEXB
Hexosaminidase B
kb
Kilobasen
kV
Kilovolt
k
kilo (103)
l
Liter
2
LHS
linke Hybridisierungssequenz (left hybridisation
sequence)
LPO
linke Sondenhälfte (left probe oligo)
m
milli (10-3)
M.
Morbus
MAPH
multiplex amplifiable probe hybridisation
min
Minute(n)
ml
Milliliter
MLPA
multiplex ligation-dependent probe amplification
MLPA-Probe
LPO+RPO
mM
millimolar
MRT
Magnetresonanztomografie
MS-MPLA
methylation-specific MLPA ®
mV
Millivolt
µ
mikro (10-6)
n
Anzahl
NAA
N-acetyl L-aspartic acid
NCBI
National Center for Biotechnology Information
NaCl
Natriumchlorid
nm
Nanometer
nt
Nukleotid(e)
NML
U.S. National Library of Medicine
o.g.
oben genannt
OMIM
Online Mendelian Inheritance in Men
OR
odds ratio
P
picco (10-12), kurzer Arm eines Chromosoms
PCR
Polymerasekettenreaktion (Polymerase chain reaction)
Q
Langer Arm eines Chromosoms
RFLP
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
RHS
rechte Hybridisierungssequenz (right hybridisation
sequence)
RPO
rechte Sondenhälfte (right probe oligo)
RNA
Ribonukleinsäure (ribonucleotid acid)
R-Primer
Rückwärts-Primer (reverse)
rs
reference SNP (refSNP)
3
sek
Sekunde(n)
SIOD
Schimke immunoosseous dysplasia
SMARCAL1
SWI/SNF related, matrix associated, actin dependent
regulator of chromatin, subfamily a-like 1
SNP
Einzelnukleotidpolymorphismus (single nucleotide
polymorphism)
SLS
sample loading solution
Tab.
Tabelle
Taq
Thermus aquaticus
TBE
TRIS-Borat-EDTA
TE
TRIS-EDTA
TIA
transitorische ischämische Attacke
Tm
Schmelztemperatur (melting temperature)
TRIS
Tris(hydroxymethyl)-Aminomethan
UCSC
University of California Santa Cruz
UV
ultraviolettes Licht
V
Volt
Vgl.
vergleiche
www
world wide web
ZNS
Zentrales Nervensystem
%
Prozent
Nukleobasen:
A
Adenin
G
Guanin
C
Cytosin
T
Thymin
Aminosäuren:
Ala
Alanin
Leu
Leucin
Arg
Arginin
Lys
Lysin
Asn
Asparagin
Met
Methionin
Asp
Asparaginsäure
Phe
Phenylalanin
Cys
Cystein
Pro
Prolin
Gln
Glutamin
Ser
Serin
Glu
Glutaminsäure
Thr
Threonin
Gly
Glycin
Trp
Tryptophan
4
His
Histidin
Tyr
Tyrosin
Ile
Isoleucin
Val
Valin
5
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: MLPA-Sonden-Benennung
Seite 18
Abbildung 2: Flussdiagramm zum suffizienten Erstellen
synthetischer Oligos
Abbildung 3: Arbeitsschritte der MLPA
Seite 21
Seite 23
6
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Aufstellung des P200 Kit
Seite 17
Tabelle 2: Übersicht über die gefundenen HEXB-Mutationen
Seite 28
Tabelle 3: Übersicht über die gefundenen HEXB-Variationen
Seite 29
Tabelle A1: MLPA-Sonden für die Gene HEXB,
GM2A und SMARCAL1
Seite 38
7
1 Einleitung
Menschliche Genome sind polymorph, das heißt, sie weisen in einer Population
verschiedenste
Unterschiede
Einzelnukleotidpolymorphismen
auf.
Einerseits
(single
gibt
nucleotide
es
Normvarianten,
polymorphisms;
SNPs)
genannt, welche im Laufe der Evolution entstanden sind und unter anderem
aufgrund
von
Frequenzunterschieden
Bevölkerungsgruppen
voneinander
unterscheidbar machen. SNPs sind in jedem menschlichen Genom vorhanden
und können entweder nur eine Abweichung von der Norm darstellen oder aber
krankheitsverursachenden Charakter haben. Es handelt sich um einfache
Basenpaar-Austausche.
Andererseits
gibt
es
eine
Vielzahl
weiterer
Veränderungen, welche sich unter dem Begriff der Kopienzahlvariation (CNV,
copy number variation) zusammenfassen lassen. Sie gehören zu den strukturellen
Veränderungen des Erbguts (Conrad et al., 2010; Mills et al., 2011). Diese
Veränderungen können krankheitsverursachend sein, werden aber auch als für
die genetische Unterscheidbarkeit mitverantwortlich diskutiert (Henrichsen et al.,
2009). Ob eine Variation der Kopienzahl definitiv zu einer Erkrankung führt, ist
abhängig von ihrer Lokalisation im Genom (Redon et al., 2006). Zu den CNVs
gehören die in dieser Arbeit untersuchten Deletionen (Genomabschnitte liegen nur
in
einfacher
anstatt
in
doppelter
Ausführung
vor)
und
Duplikationen
(Genomabschnitte liegen in mehr als zweifacher Kopienanzahl vor).
Ursächlich für die in dieser Arbeit beschriebenen Erkrankungen, M. Sandhoff, M.
Tay-Sachs Typ AB, M. Canavan und M. Schimke, sind in den meisten Fällen
Punktmutationen,
jedoch
sind
für
alle
drei
Erkrankungen
auch
krankheitsursächliche Deletionen und Insertionen beschrieben (Bikker et al., 1990;
Boerkoel et al., 2002; Brown et al., 1992; Chen et al., 1999; Clewing et al., 2007a;
Clewing et al., 2007b; Gomez-Lira et al., 2001; Hara et al., 1994; Kleiman et al.,
1998; McInnes et al., 1992a; McInnes et al., 1992b; Schepers et al., 1996; Taha et
al., 2004; Zampieri et al., 2009; Zampieri et al., 2012; Zhang et al., 1994). Für das
ebenfalls untersuchte Aspartoacylase (ASPA)-Gen liegt ein kommerzielles
Untersuchungsset der Firma MRC-Holland bereits vor, da bei diesem Gen
Deletionen und Insertionen häufiger der Grund für die Erkrankung sind (Kaul et al.,
1996; Shaaget al., 1995; Surendran et al., 2003; Zeng et al., 2006; Zeng et al.,
8
2002; Elpeleg & Shaag, 1999; Kaya et al., 2008; Tahmaz et al., 2001). Dieses Set
wurde zur Validierung und als Diagnostikergänzung in dieser Arbeit eingesetzt.
Die MLPA-Analyse stellt ein geeignetes Instrument zur Darstellung von Deletionen
und Insertionen bzw. Duplikationen dar (Armour et al., 2002; Schouten et al.,
2002). Es handelt sich um ein Ligations- und PCR (polymerase chain reaction)basiertes Verfahren, mit dem bis zu 40 DNA-Loci in einer Untersuchung
routinemäßig, kosten- und aufwandsgünstig untersucht werden können. Für
Erkrankungen, die häufig mit CNVs assoziiert sind, werden seit 2002 spezielle
MLPA-Untersuchungssets von MRC-Holland vertrieben. Da es sich bei den in
dieser Arbeit untersuchten Genen Hexosaminidase B (HEXB), Ganglioside 2
Activator (GM2A) und SWI/SNF related, matrix associated, actin dependent
regulator of chromatin, subfamily a-like 1 (SMARCAL1) um Gene für seltene
Erkrankungen handelt, gibt es bisher kein kommerzielles Untersuchungsset.
Parallel zur vorgestellten Arbeit veröffentlichten Zampieri et al. die MLPA-Methode
für das HEXB-Gen (Zampieri et al., 2012).
Zum Vergleich mit dem selbst hergestellten MLPA-Ansatz wurde ein kommerziell
erworbenes Untersuchungsset für das ASPA-Gen verwendet. Es besteht jedoch
die Möglichkeit, die MLPA-Methode speziell für diese Gene nach einem Protokoll
der MRC-Holland-Webseite anzufertigen. Da Deletionen und Duplikationen ein
häufiger Krankheitsgrund sind, ist es sinnvoll, eine MLPA-Analyse für diese o.g.
Gene zu erstellen und damit die Routinediagnostik zu komplettieren.
2 Zielsetzung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Ergänzung der bereits bestehenden Diagnostik
für die Krankheitsbilder M. Sandhoff, M. Tay-Sachs Typ AB und M. Schimke.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde dazu ein Verfahren etabliert, welches für diese
seltenen Erkrankungen noch nicht verfügbar war, sich jedoch bei anderen
genetischen Erkrankungen bereits als verlässlich erwiesen hat. Dieses Verfahren,
MLPA genannt, basiert auf der Herstellung einzelner Sonden, welche sich der
komplementären DNA anlagern und im Verlauf der Untersuchung auf das Fehlen
oder das mehrfache Vorhandensein einzelner DNA-Abschnitte schließen lassen.
Es handelt sich bei der vorliegenden Arbeit also inhaltlich um die Entwicklung und
Erprobung der Sonden mit anschließender Verifizierung und Validierung der
Ergebnisse
inklusive
der
Untersuchung
einer
bereits
vorhandenen
Patientenkohorte. Diese setzt sich aus betroffenen Patienten aus dem
9
europäischen sowie dem nordamerikanischen Raum zusammen und liegt im
Lehrstuhl für Humangenetik von Prof. Dr. Epplen an der Ruhr-Universität bereits
vor. Die bisher durchgeführten Untersuchungen der ausgewählten Patienten
dieser Kohorte haben in der Vergangenheit keine oder jeweils nur eine Mutation
im homozygoten Zustand ergeben. Eine Compound-Heterozygotie mit einem
deletierten Allel konnte bei diesen Patienten somit noch nicht endgültig
ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden die Patienten nochmals mit
der entwickelten MLPA-Methode auf mögliche größere Deletionen und Insertionen
nachuntersucht.
3 Beschreibung der Gene und der Krankheitsbilder
3.1 Gangliosidosen
Gangliosidosen gehören zu den lysosomalen Speicherkrankheiten. Durch einen
genetisch bedingten Defekt der am Abbau beteiligten Enzyme kommt es zu einer
Akkumulation des jeweiligen Substrates und einer Funktionsstörung der
betroffenen Zellen. Eine Gemeinsamkeit der Lysosomenerkrankungen stellt der
prozesshafte
Krankheitsverlauf
mit
initial
normaler
Entwicklung
und
anschließender psychomotorischer Degeneration dar (Beck, 2007). Es lassen sich
GM1- und GM2-Gangliosidosen unterscheiden. Bei Ersterer kommt es zu einer
Degeneration von Neuronen, welche durch einen Mangel an β-Galaktosidase und
eine resultierende Anhäufung von GM1-Gangliosid verursacht ist. Bei den in
dieser Arbeit besprochenen Erkrankungen handelt es sich um die autosomalrezessiv vererbten GM2-Gangliosidosen: M. Tay-Sachs und M. Sandhoff. Durch
Funktionseinschränkung der Enzyme Hexosaminidase A und B kommt es zur
Akkumulation von Sphingolipiden in Neuronen des zentralen Nervensystems
(Sandhoff et al., 1968). Unter Sphingolipiden sind zuckerhaltige Lipide zu
verstehen, die vor allem im zentralen Nervensystem als Bausteine von
Plasmamembranen anzutreffen sind. Im klinischen Erscheinungsbild lassen sich
diese beiden Krankheitsbilder nicht unterscheiden. Die Diagnose kann jedoch über
die Bestimmung der beteiligten Enzyme aus Fibroblasten und Leukozyten sowie
die Sequenzierung der betroffenen Gene erfolgen. Es lassen sich eine infantile,
eine juvenile und eine adulte Form unterscheiden. Mit steigendem Alter des
Krankheitsbeginns kommt es zu variierenden, teils milderen Symptomen (Beck,
2007).
10
3.1.1 M. Sandhoff (OMIM: 268800 (Sandhoff Disease); 606873 (HEXB))
Bei M. Sandhoff (Sandhoff et al., 1968) handelt es sich um eine angeborene,
lysosomale Speicherkrankheit, die durch das Fehlen von Abbauenzymen
verursacht wird.
Um
intrazelluläre
GM2-Ganglioside
abbauen
zu
können,
werden
zwei
Hexosaminidasen benötigt; HEXA und HEXB (Robinson und Stirling, 1968). Die
HEXA ist aus einer α- und einer β-Untereinheit aufgebaut, während die HEXB aus
zwei β-Untereinheiten besteht (Sandhoff et al., 1969; Sandhoff, 1969). Das HEXAGen kodiert für die α- und das HEXB-Gen für die zwei β-Untereinheiten, aus
denen die Hexosaminidase B besteht. Mutationen in den beiden Genen können
verschiedene Krankheitsbilder hervorrufen. Wenn es zu einem Defekt im HEXAGen und somit zu einem Verlust der Enzymaktivität von HEXA kommt, spricht man
von der Tay-Sachs-Erkrankung (Okada und O’Brien, 1969). Kommt es zu einer
Mutation im HEXB-Gen, so führt dies zum Verlust der Aktivität beider
Hexosaminidasen und es entwickelt sich das Krankheitsbild des M. Sandhoff
(Sandhoff et al., 1968). Grundlage der lysosomalen Speicherkrankheiten ist eine
Akkumulation von nicht weiter abbaubaren Sphingolipiden. Durch deren
vermehrtes Vorhandensein werden die typischen Symptome hervorgerufen. Die
gemeinsamen Symptome der Sphingolipidosen umfassen geistige Retardierung,
Organomegalie von Leber und Niere sowie den typischen kirschroten Makulafleck.
Bei diesen neurodegenerativen Erkrankungen sind besonders die Nervenzellen
des Gehirns betroffen (Sandhoff et al., 1968).
Bei der infantilen Form entwickeln sich die betroffenen Kinder in den ersten drei
bis fünf Lebensmonaten meist noch normal, bis es schließlich zu einem
Entwicklungsstillstand mit anschließender geistiger und motorischer Regression
kommt (Okada und O’Brien, 1969; Sandhoff, 1969; Sandhoff et al., 1968; Sandhoff
et al., 1969). Erste Kennzeichen sind eine muskuläre Hypotonie und ein Vorliegen
abnormer Schreckreaktionen. Im Verlauf kommt es zur Erniedrigung der
Krampfschwelle sowie zur progressiven Erblindung und einer Makrocephalie
aufgrund der Gliose. Später kann eine schwere Demenz vorliegen. Krivit et al.
beschrieben eine mögliche Manifestation am Herzen, die der neurologischen
Manifestation vorausgehen kann (Krivit et al., 1972).
Bei der juvenilen Verlaufsform treten die ersten Symptome erst zwischen dem
dritten und fünften Lebensjahr auf, der Verlauf ist langsamer und milder und die
Lebenserwartung liegt bei etwa 15-20 Jahren.
11
Kennzeichen der adulten Form sind verschiede psychiatrische und neurologische
Auffälligkeiten (Frey et al., 2005). Sehvermögen und Intelligenz können in
einzelnen Fällen unbeeinträchtigt sein. Die Lebensdauer ist meist nicht
beeinträchtigt. Der Schweregrad und die Ausprägung der Symptome stehen in
unmittelbarem Zusammenhang mit der Restaktivität der Enzyme HEXA und HEXB
(Leinekugel et al., 1992). Patienten mit einer Restaktivität von ca. 10-20%
erscheinen klinisch gesund (Leinekugel et al., 1992).
Diagnostisch steht die Bestimmung der Enzymaktivität im Serum aus Leukozyten,
aus Fibroblastenkulturen sowie ggf. aus Material einer Chorionzottenbiopsie und
Amnionzellkulturen
im
Vordergrund.
Eine
gänzlich
fehlende
oder
stark
herabgesetzte Aktivität der HEXA bei normaler HEXB-Aktivität deutet auf M. TaySachs hin, während bei M. Sandhoff die Aktivität beider Enzyme eingeschränkt
bzw. nicht vorhanden ist.
Bisher
existieren
Therapieversuche
nur
mit
symptomatische
Therapie-Optionen.
Knochenmarktransplantation
(Norflus
Es
et
al.,
wurden
1998),
Gentherapie (Cachón-González et al., 2006), Enzymsubstitution (Tsuji et al.,
2011), Stammzellen (Arthur et al., 2012) und Gentherapie (Cachón-González et
al., 2006) unternommen, die sich bisher noch nicht etablieren konnten. Bei
infauster Prognose kommt es zum frühzeitigen Versterben der Patienten mit
infantiler Form etwa mit 2 bis 4 Lebensjahren (www.omim.org, #268800; Okada
und O’Brien, 1969).
Das HEXB-Gen befindet sich auf dem kurzen Arm des Chr. 5 und ist 35-40kb groß
(NM_000521). Die molekulargenetische Diagnose erfolgte bisher durch direkte
Sequenzanalyse der 14 Exons des HEXB-Gens.
3.1.2 M. Tay-Sachs Typ AB (OMIM: 272750 (GM2-Gangliosidosis, AB
Variant); 613109 (GM2A))
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde von Tay (Tay, 1881) und von Sachs
(Sachs, 1892) die Erkrankung unabhängig voneinander beschrieben. Es handelt
sich um eine angeborene, autosomal-rezessiv vererbte Beeinträchtigung des
GM2-Gangliosidabbaus, die von Sandhoff und Harzer von den anderen
Gangliosidosen (M. Sandhoff, M. Tay-Sachs Typ B) unterschieden wurde
(Sandhoff und Harzer, 1971). Die Erkrankten weisen eine normale Aktivität der
Hexosaminidasen A und B auf, jedoch fehlt die Fähigkeit, einen funktionalen GM2Aktivatorkomplex zu formen. Dieser GM2-Aktivator stellt einen wichtigen CoFaktor für den Gangliosidabbau dar, indem er den Transport der Ganglioside
12
ermöglicht. So sind zwar beide Enzyme vorhanden, aber ein Abbau ist dennoch
nicht möglich. Wie bei M. Sandhoff kommt es auch bei M. Tay-Sachs Typ AB zu
einer Akkumulation in den Lysosomen, vornehmlich in Neuronen. Die klinische
und biochemische Ausprägung ist der der klassischen Tay-Sachs-Variante sehr
ähnlich (Gravel et al., 2001). Entsprechend sind auch die Therapieoptionen
vergleichbar.
Das GM2A-Gen befindet sich ebenfalls auf dem kurzen Arm des Chr. 5 und
umfasst 4 Exons (NM_000405). Die Größe bemisst sich auf 16kb. Bisher wird zur
Diagnose eine Sequenzanalyse durchgeführt.
3.2 M.
Schimke
(OMIM:
242900
(Schimke
Dysplasia);
606622
(SMARCAL1))
M. Schimke wird auch Schimke-Dysplasie oder immuno-ossäre Dysplasie Typ
Schimke (Schimke immuno-osseous dysplasia; SIOD) genannt. Es handelt sich
um eine seltene (<50 Fälle weltweit) autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit
verschiedenen Manifestationsorganen. Mutationen im SMARCAL1-Gen (Boerkoel
et al., 2002) verursachen M. Schimke, gemäß dem Erstbeschreiber benannt
(Schimke et al., 1971). Die genaue Pathologie ist bisher nicht endgültig geklärt.
Klinisch kann man von einer Trias aus spondylo-epiphysärer Dysplasie,
progressiver Nephropathie und einer Immunopathie im Sinnes eines T-ZellDefektes sprechen. Bei 50% der Betroffenen lassen sich auch neurologische
Symptome
nachweisen
(Lücke
et
al.,
2003).
Bereits
intrauterin
ist
Wachstumsretardierung feststellbar. SIOD-Patienten haben eine charakteristische
dreiecksförmige
Gesichtsdysmorphie.
Im
weiteren
Verlauf
kommt
es
zu
Veränderungen am Skelettsystem (dysproportionierter Kleinwuchs, spondyloepiphysäre
Dysplasie),
an
den
Nieren
(therapieresistentes
nephrotisches
Syndrom, Niereninsuffizienz), am hämatopoetischen System (Anämie), am ZNS
(migräne-ähnlicher
Kopfschmerz,
Doppelbilder,
motorische
Aphasie,
Hemiparästhesie oder Hemiparesen, die auf transitorische ischämische Attacken
(TIA) oder zerebrale Ischämien aufgrund einer frühen generalisierten schweren
Arteriosklerose zurückzuführen sind), der Haut (hyperpigmentierte Makulae,
multiple
Lentigines,
(Hypertonie,
Stenosen
Café-au-lait-Flecken),
und
Ektasien
der
des
Gefäße)
Herz-Kreislauf-Systems
sowie
zu
massiven
Veränderungen des Immunsystems (Knochenmarkinsuffizienz). In der Literatur
sind zwei verschiedene Verlaufsformen beschrieben, eine schwere und eine milde
(Saraiva et al., 1999; Boerkoel et al., 2002). Von schwerer SIOD betroffene
13
Patienten versterben meist in der Adoleszenz (Saraiva et al., 1999; Boerkoel et al.,
2000) an schweren Infektionen, Hirninfarkt oder Nierenversagen (Lou et al., 2002).
Eine kausale Therapie gibt es nicht. Die symptomatische Therapie besteht aus
Infektionsprophylaxe, antihypertensiver Therapie, Thromboseprophylaxe, Dialyse,
ggf. Transplantation der Nieren (dabei keine Rekurrenz im Transplantat) sowie
hämatopoetischer
Stammzellen.
Strittig
ist
die
Wirksamkeit
der
Genotropinbehandlung.
Eine Phänotyp-Genotyp-Korrelation besteht, insofern als klinisch schwerer
betroffene auf beiden Allelen nonsense-, frameshift- oder splicing-Mutationen des
SMARCAL1-Gens aufweisen, wohingegen Patienten mit milden Verläufen eher
missense-Mutationen auf jedem Allel zeigen (Boerkoel et al., 2002, Lücke et al.,
2003).
Ursache der SIOD-Erkrankung sind Mutationen im SMARCAL1-Gen, dessen
Genprodukt Bestandteil eines Multiproteinkomplexes ist, der eng mit der Funktion
und Struktur des Chromatins verbunden ist. Das Gen befindet sich auf Chr. 2 und
umfasst 18 Exons (NM_014140).
Bisher sind mehr als 44 verschiedene Mutationen im SMARCAL1-Gen
veröffentlicht (Yue et al., 2010).
3.3 M. Canavan (OMIM: 271900 (Canavan Disease); 608034 (ASPA))
Bei M. Canavan, auch spongioforme Leukodystrophie genannt, handelt es sich um
eine autosomal-rezessive (Matalon et al., 1988) Stoffwechselstörung der weißen
Substanz des Gehirns und des Rückenmarks. Hauptcharakteristikum ist eine
schwammartige Veränderung des Gehirns inklusive ödematöser Schwellung.
Neurologische
Symptome
wie
Demyelinisierung,
Leukodystrophie
mit
Megalenzephalie, Blindheit und Spastik treten meist in den ersten Lebensmonaten
auf
(Matalon
et
al.,
1988).
Die
Betroffenen
leiden
unter
Atonie
der
Nackenmuskulatur sowie unter Hypotonie und einer Hyperextension der Beine
und einer Flexion der Arme. Steht anfänglich noch die Hypotonie im Vordergrund,
so kommt es im Verlauf zur Spastik. Seltener kommt es zu einer Fehlanlage des
Corti-Organs (Ishiyama et al., 2003). Mit der strukturellen Veränderung der
Gehirnsubstanz lassen sich gelegentliche Krampfanfälle erklären.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt in etwa 18 Monate (http://omim.org
„Canavan“).
Es
lassen
sich
infantile,
kongenitale
und
juvenile
Formen
unterscheiden (Adachi at al., 1973). Bereits in der frühen Kindheit erlernte
Fähigkeiten (z.B. Kopfhalten, Drehen, Sitzen) werden in den ersten 9 Monaten
14
wieder verlernt und es zeigt sich eine schwerer werdende mentale Retardierung.
Generell gehört M. Canavan zu den selteneren genetischen Erkrankungen, die
etwas häufiger in der Bevölkerung der Aschkenasi-Juden auftritt. In der
Histopathologie lässt sich eine Schwellung der Astrozyten bei gleichzeitig normal
aussehenden Neuronen ausmachen (Matalon et al., 1988).
Bei dieser Erkrankung lässt sich ein Defekt, meist eine Punktmutation (Kaul et al.,
1993), des ASPA-Gens auf dem kurzen Arm des Chr. 17 ausmachen
(NM_000049) (Kaul et al., 1994). Das daraus resultierende Fehlen der
Aspartoacylase (ASPA, auch Aminocylase-2) führt zu einer Akkumulation von NAcetylaspartat-Säure (NAA, N-acetyl L-aspartic acid) in Blut und Urin, da kein
Abbau der N-Acetylaspartat-Säure zu Aspartat und Acetat mehr stattfinden kann
(Matalon et al., 1988). Durch die vermehrte Anhäufung von NAA wird die
Myelinschicht der Neurone angegriffen. Es kommt zur Degeneration im Sinne
einer schwammartigen Auftreibung. Die Diagnosestellung erfolgt durch die
Bestimmung von NAA in Urin und Serum sowie durch eine Enzymbestimmung von
ASPA
in
Fibroblasten
und
durch
MRT-Bildgebung.
Molekulargenetische
Untersuchungen ergänzen die Diagnostik. Durch Boerkoel et al. wurde der Aufbau
des ASPA-Gens als aus sechs Exons bestehend beschrieben (Boerkoel et al.,
2002). Derzeit sind mindestens 55 Mutationen bekannt. Eine Genotyp-PhänotypKorrelation mit weniger signifikanten NAA-Spiegeln wurden von Janson et al. und
von Velinov et al. beschrieben (Janson et al., 2006; Velinov et al., 2008).
4 Material und Methoden
4.1
Historisches und Hintergründe zur MLPA Methode
Die multiplex amplifiable probe hybridisation (MAPH) wurde erstmals von Armour
et al. beschrieben und stellt die Grundlage der MLPA-Methode dar (Armour et al.,
2002). Es handelt sich um ein Verfahren, welches PCR-basierend für die
Amplifikation vieler Einzelproben nur ein Primerpaar benötigt. Quantitative
Aussagen über mehrere analysierte Gensequenzen konnten nun auf der
Grundlage von nur einer Reaktion getroffen werden. Ein weiterer Vorteil liegt in
der Zeitersparnis, da in einem Ansatz mehrere Proben untersucht werden können.
Die MAPH fand allerdings zunächst keine Verwendung in der diagnostischen
Routine. Die Immobilisation der Proben machte das Verfahren kompliziert und
fehleranfällig (Schouten et al., 2002). Erst durch die Weiterentwicklung zur MLPA
durch Schouten et al. fand dieses Verfahren indirekt einen Eingang in die
15
Routinediagnostik (Schouten et al., 2002). Mittels der MLPA können bis zu 40
Proben zeitgleich und Kosten-Nutzen-effizient untersucht werden. Dabei wird nicht
mehr die zu analysierende DNA selbst amplifiziert. Es werden stattdessen den
ausgesuchten DNA-Abschnitten komplementäre Sonden untersucht, die an die
fraglichen DNA-Abschnitte binden. In den meisten Fällen handelt es sich um
exonische Abschnitte. Bei den Sonden handelt es sich um dem jeweiligen DNAAbschnitt komplementäre Teile (jeweils eine linke und eine rechte Sonde), die in
einer Ligationsreaktion miteinander verbunden werden. Diese Ligationsreaktion ist
Voraussetzung für die Amplifikation der Abschnitte im Verlauf der danach
notwendigen PCR. Nach elektrophoretischer Trennung der Amplifikationsprodukte
und einer Zuordnung der einzelnen Sonden zu spezifisch festgelegten Längen
lassen sich die einzelnen Genomabschnitte identifizieren und quantitativ erfassen.
Rückschlüsse auf Veränderungen der Kopienanzahl können folglich getroffen
werden.
4.2 Materialien
Folgende Materialien wurden in den dieser Arbeit zugrunde liegenden
Experimenten verwendet:
•
zu untersuchende DNA
•
final probe mix bestehend aus den einzelnen LPOs und RPOs sowie TE
und P200 kit
•
SALSA® Puffer
•
TE (TRIS-EDTA)
•
Ligase 65
•
Ligase 65 Puffer A
•
Ligase 65 Puffer B
•
SALSA® PCR Puffer
•
SALSA® Enzyme Dilution Buffer
•
SALSA® PCR Primer
•
SALSA® Polymerase
•
Beckmann Size Standard-400
•
SLS (sample loading solution)
•
pUC 19 (MSP 1 geschnitten)
•
ALP-BPB Ladepuffer (0,25% Bromphenolblau, 34,5ml Glycerin)
16
Alle Reagenzien wurden über die Firma MRC-Holland (Amsterdam, Niederlande)
bezogen bis auf die Oligonukleotidsonden, welche durch Metabion (Martinsried,
Deutschland) hergestellt wurden.
SALSA MLPA kit P200-A1 Human DNA Reference 1
Eine von MRC-Holland angebotene Zusammenstellung von elf Referenzproben,
die Q-Fragmente, ein D-Fragment sowie X- und eine Y-Chromosom-spezifische
Kontrollproben, die sich in Testungen als besonders gut geeignet für synthetische
Sonden erwiesen hat (www.mlpa.com, SALSA® MLPA® kit P200). Die QFragmente dienen als Kontrolle, ob genügend DNA in der Probe enthalten ist, und
die D-Fragmente geben Hinweise auf nicht vollständig denaturierte DNA in den
Proben. Die synthetisch hergestellten Proben können sich, durch den P200
Standard begrenzt, nur im Bereich zwischen 88nt und 168nt befinden.
Tab. 1: Aufstellung des P200 kit (www.mlpa.com)
Länge (nt)
SALSA MLPA-Sonde
64-70-7682
Q-Fragmente: DNA-Quantität; nur sichtbar
mit weniger als 100ng DNA-Sonde
173
179
184 #
190
196
202
208
214
220
226
233
240
244
250
Referenz-Sonde 03578-L02939
Referenz-Sonde 03139-L02607
D-Sonde 08865-L08987: Schwaches Signal
weist auf eine inkomplette Denaturierung hin
Referenz-Sonde 09561-L10015
Referenz-Sonde 05371-L04762
Referenz-Sonde 02213-L01217
X-Chromosom-Sonde 05005-L04391
Referenz-Sonde 08172-L08052
Referenz-Sonde 09841-L10251
Referenz-Sonde 09100-L09159
Referenz-Sonde 05737-L05176
Y-Chromosom-Sonde 01071-L00464
Referenz-Sonde 08051-L07832
Referenz-Sonde 08590-L08591
chromosomale Position
andere Referenz
MV36 *
7q31
14q22
117,09 Mb
54,40 Mb
103,25 Mb
20p13
13q12
20p12
3,84 Mb
19,70 Mb
10,57 Mb
132,50 Mb
13,18 Mb
129,42 Mb
110,91 Mb
13,87 Mb
14,10 Mb
13,82 Mb
17,07 Mb
14q32
Xq26
10p13
12q24
4q25
18q11
Yq11
5p15
17p11
* Abstand zum p-Telomer
# Diese Denaturierungs-Warnungs-Sonde kann, wenn für die Methylierungs-Quantifizierung (MSMLPA) verwendet, auch als Aufschlüsselungs-Kontroll-Sonde (bzgl. unzureichender Hha1Aufschlüsselung) verwendet werden. Die Aufschlüsselung der Sonden-Hybride durch Hha1 wird
durch die Sonde nicht angezeigt.
17
4.3 Herstellung der synthetischen Sonden
Für diese Arbeit wurden insgesamt 38 Sonden hergestellt, die sich wie folgt
zusammensetzen:
4 Sonden für die Exons 1-4 des Gens GM2A,
15 Sonden für die Exons 1-14 des Gens HEXB,
19 Sonden für die Exons 1-18 des Gens SMARCAL1.
Zunächst wurde auf Basis der einzelnen Exons und Introns nach der Anleitung für
die Herstellung von synthetischen Oligos von MRC-Holland jeweils eine linke
(LPO) und eine rechte (RPO) Sonde erstellt. Eine Sonde setzt sich jeweils
zusammen aus der linken und der rechten Hybridisierungssequenz (LHS und
RHS; Stelle der Bindung an die Ziel-DNA) sowie einem von MRC-Holland
vorgegebenen
F-
(5’
GGGTTCCCTAAGGGTTGGA
3’)
und
R-
(3’
TCTAGATTGGATCTTGCTGGCAC 5’) Primer. So ergibt sich, dass z.B. der LPO
am 5’-Ende aus dem F-Primer, einer optionalen stuffer-Sequenz und der linken
Hybridisierungssequenz
(LHS)
inklusive
der
Ligationsstelle
besteht.
Die
Zusammensetzung der Sonden ist in Abb. 1 erklärt.
Abb. 1: MLPA-Sonden-Benennung (in MRC-Holland, Synthetic Probe Design V.12)
Als Stuffer-Sequenzen wurden Teilsequenzen des 5’ M13-Sequenzierprimers
(Ansorge et al. 1986) verwendet:
5’ Vorwärts-Primer GTAAAACGACGGCCAGT und
5’ Rückwärts-Primer CAGGAAACAGCTATGAC.
Die optional einzusetzenden Stuffer wurden verwendet, um die Sondenlänge einer
vorgegebenen Position anzupassen. Ausnahmen bildeten Exon 1 des HEXB-Gens
und Exon 3 des SMARCAL1-Gens. Ob der Exon-Länge und der jeweiligen
Sequenzzusammenstellung wurden für diese beiden Bereiche der Gene zwei
Sonden erstellt.
Folgende Aspekte galt es bei der Auswahl der Sonden zu beachten:
18
Die Sonden sollten möglichst im Bereich der Exons liegen. Bei Exon 14 des
SMARCAL1-Gens war dies wegen der Nukleotidzusammensetzung des Exons
nicht möglich und die Ligationsstelle wurde in das Intron 14 verschoben.
Jede Sonde (LPO+RPO) musste eine individuelle Länge haben. Die gesamte
Sonde setzte sich aus den Längen von LHS und RH sowie 42nt für die beiden von
MRC-Holland vorgegebenen Primer (F- und R-Primer) zusammen.
Die Sondenlänge durften nur max. 168nt (F-Primer+LHS+RHS+R-Primer)
umfassen, da diese durch den von MRC-Holland kommerziell für die MLPA als
Kontrolle zur Verfügung gestellten P200-Mix (Länge des kleinsten Referenzwertes
172nt) eingegrenzt wurde. Durch die im P200-Mix enthaltenen Q-Fragmente
wurde die Länge der kürzesten Sonde mit mind. 46nt vorgegeben, wobei jedoch
die Länge von LPO bzw. RPO die Länge von 21nt nicht unterschreiten sollte.
Daraus ergab sich, dass zwei Sätze von Sonden hergestellt wurden. Jeder Satz
bestand aus 19 Sondenpaaren (je LPO und RPO). Ein Satz enthielt die Sonden
für die Exons der Gene HEXB und GM2A, da sich die Kombination der Gene
HEXB und GM2A aus folgenden Gründen als günstig erwies. Einerseits besteht
das GM2A-Gen nur aus vier Exons, ein eigenständiger Satz wäre damit nicht
Kosten-Nutzen effizient gewesen. Andererseits stellen M. Sandhoff und M. TaySachs Typ AB Differentialdiagnosen dar. Ein zweiter Satz umfasst die Sonden für
die Exons des SMARCAL1-Gens.
Damit die Banden in der Auswertung sich nicht überschneiden, sollten sich die
Sonden in ihrer Länge um mindestens 4nt unterscheiden.
Es sollten möglichst keine SNPs im Bereich der Sonden liegen. War dieser
Anforderung nicht zu erfüllen, so wurde darauf geachtet, dass der SNP
mindestens 21nt von der Ligationsstelle entfernt lag. Eine Ausnahme bildete Exon
6 des SMARCAL1-Gens. Aufgrund der Kürze des Exons war es nicht möglich,
eine Ligationsstelle 21nt von einem SNP entfernt zu bestimmen. So wurde
zwangsläufig eine Stelle nur 6nt vom SNP entfernt gewählt. Dieser SNP
(rs2066518) konnte jedoch toleriert werden, da er laut NCBI (vgl. hierzu
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/projects/SNP/snp_ref.cgi?rs=2066518) bisher extrem
selten bei Afroamerikanern und Asiaten nachgewiesen wurde.
Die Region der Ligationsstelle sollte sich möglichst in einem AT-haltigen Bereich
befinden und auf keinem anderen Chromosom des menschlichen Genoms zu
finden sein. Zur Beurteilung wurde die BLAT-Funktion der UCSC Datenbank
benutzt.
19
Der G/C-Quotient der LHS und RHS sollte bei etwa 50% liegen. Zur Abschätzung
dieses Quotienten wurde das von MRC-Holland empfohlene RAW-Programm
genutzt.
Eine Überlappung mit anderen Sonden sollte ebenfalls ausgeschlossen sein.
Laut Protokoll von MRC-Holland zur Herstellung synthetischer Oligos sollte der
Schmelzkurven- (Tm)-Wert einen Wert von 75°C möglichst nicht überschreiten.
Teilweise mussten aber auch Tm-Werte der einzelnen Sonden (LPO und RPO)
von bis zu 80°C toleriert werden. Zur Bestimmung der Schmelztemperatur (TmWert) der einzelnen Sonden wurde eine RAW-Probe durchgeführt. Das von MRCHolland zur Verfügung gestellte Programm basiert auf einem Algorithmus, um den
Tm-Wert zu bestimmen. Der Tm-Wert gibt die Temperatur an, bei der 50% der
DNA-Kopien als Doppelstrang und 50% als Einzelstränge vorliegen.
Um das Vorhandensein von sekundären Strukturen wie Schleifenbildung
der
Sequenz
der
(hairpins)
oder
Dimeren
auszuschließen,
wurde
die
von
Northwestern University of Chicago kostenfrei zur Verfügung gestellte Webseite
Oligocalc verwendet sowie das ebenfalls kostenfreie MLPA Probe VerificationProgramm. Es wurde darauf geachtet, dass ΔG>0 war, denn für ΔG>0 gilt: Die
Reaktion läuft „freiwillig“, d.h. ohne Zuführung von Energie ab (exergone
Reaktion). Für ΔG<0 bedarf es einer zusätzlichen Aufwendung von Energie, um
die Reaktion anzustoßen (endergone Reaktion). Daher galt es, diesen Zustand zu
vermeiden.
Das 5’-Ende der RHS musste phosphoryliert sein, wenn eine suffiziente Ligation
stattfinden sollte. Diese RPO’s wurden HPLC-gereinigt bestellt, ebenso die LPOs
>60nt. Die Proben wurden von Metabion in 100pmol/µl bereitgestellt.
20
Abb. 2: Flussdiagramm zum suffizienten Erstellen synthetischer Oligosonden (Zhi, 2010).
21
Eine Übersicht über die Sondenzusammensetzung bietet Tabelle A1 (im Anhang,
S. 38).
4.4 Patientenkohorten
Die Kohorten setzen sich aus bereits für die Routinediagnostik untersuchten
Patienten zusammen. Sowohl Indexpatienten wie auch deren Familienmitglieder
sind den Kohorten zugehörig. Für MLPA-Analysen kamen diejenigen Patienten in
Betracht, bei denen in der Routinediagnostik untersuchten Blut- oder DNA-Proben
entweder keine Mutation oder nur eine Mutation im homozygoten Zustand oder
eine Mutation im heterozygoten Zustand nachgewiesen wurde. Aus der Kohorte
der M. Sandhoff-Patienten wurde die MLPA-Analyse bei 23 DNA-Proben
angewendet. Bei 12 Patienten mit M. Tay-Sachs Typ AB, bei fünf M. SchimkeProben und bei sechs Patienten aus der M. Canavan-Kohorte wurde die Methode
ebenfalls ergänzend zur Routinediagnostik durchgeführt.
4.5 Methodik
Im Folgenden werden die eingesetzten Untersuchungsverfahren dargelegt.
4.5.1 MLPA
Bei der von Schouten et al. erstmals beschriebenen Methode der MLPA handelt
es sich um ein Verfahren, welches sich aus mehreren Arbeitsschritten
zusammensetzt (Schouten et al., 2002). Initial wird die zu untersuchende DNA
(100ng) erhitzt, sodass sie denaturiert. Anschließend werden die synthetisch
hergestellten Sonden, die sich neben TE und dem P200-kit in einem final
probemix (FPM), befinden, zusammen mit einem SALSA Puffer zur DNA
hinzugegeben. Der BPM (basic probe mix) für den Satz 1 hat ein Gesamtvolumen
von 250µl. Dieses setzt sich wiederum zusammen aus 212µl TE und je einem 1µl
pro LPO und RPO in einer Konzentration von 0,1µM. Eine Ausnahme bildet Exon
1 des GM2A-Gens, dessen LPOs und RPOs lediglich in einer Konzentration von
0,5µM integriert sind. Das Gesamtvolumen des BPM von Satz 2 beträgt 246µl.
Enthalten sind 212µl TE und 1µl pro LPO und RPO, die in folgenden
Konzentrationen enthalten sind: Exon 15 in 1µM, Exons 6, 3.2, 13 in 0,5µM, Exons
2, 3.1, 4, 5, 7, 9, 10, 11, 17, 18 in 0,1µM und Exons 1, 8, 12, 14, 16 in 0,05µM. Der
FPM wurde für jede Reaktion neu angesetzt und bestand aus BPM und P200Standard in einem Verhältnis von 1:3. Über den Zeitraum von 16h wird die Probe
bei 60°C hybridisiert. Bei diesem Prozess lagern sich die Sonden an die zu
untersuchende DNA an. Im nächsten Schritt, der Ligation, kommt es nach Zugabe
22
von Ligase 65 und den beiden Ligase-Puffern A und B zur Verbindung der beiden
Sonden an den dafür bestimmten Ligationsstellen (15 min bei 54º C und dann 5
min bei 98ºC). In der anschließenden PCR kommt es zur Amplifikation der zu
untersuchenden Proben (40 Zyklen).
Mittels Agarosegelelektrophorese wird die Ligation überprüft. Im Beckman CEQ
8000 werden für die Fragmentanalyse die Proben per kapillärer Elektrophorese
(Beckmann CEQ 8000-Einstellungen: Capillary (50º C), Denaturierung (90º C,
120sek), Injektion (2,0kV, 60sek), Separation (4,8kV, 35min)) vereinzelt. Dazu
werden 2µl des PCR Aliquods jeweils mit 37,5µl SLS und 0,5µl size standard 400
(Beckman Coulter Inc., USA) vermischt und mit dem Standardprogramm
analysiert.
In jedem Untersuchungslauf waren eine positiv- (HEXB-Deletion der Exons 1-5)
und drei negativ-Kontrollen integriert, um eine Referenz für die Auswertung
mitzuführen.
Abb. 3: Arbeitsschritte der MLPA (www.mlpa.com)
23
4.5.2 Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Agarosegelelektrophorese
Die Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) ist ein
Verfahren, das zur Vervielfältigung eines definierten DNA-Fragments dient. Als
Substrate werden isolierte DNA, hitzestabile Taq-Polymerase und zwei der DNAStelle komplementäre Primer verwendet. Das Grundprinzip der PCR besteht aus
drei Phasen: Der Denaturierung (durch Hitzeeinwirkung wird die DNA in
Einzelstränge aufgetrennt), der Annealing-Phase (Bindung der Primer an die DNA)
und der Amplifikation (Vermehrung des spezifischen DNA-Stücks). Meist folgt
diesem Schritt die Agarosegelelektrophorese. Die DNA wird auf ein Agarosegel
aufgetragen,
welches
von
einem
TBE-Puffer
umgeben
und
an
einen
Spannungsgeber von 220V angeschlossen ist. Durch die Spannung wandern die
DNA-Fragmente hin zur Anode. Da große Fragmente schneller als kleine
wandern, lassen sich die nun aufgetrennten Fragmente nach einer Anfärbung im
EtBr-Bad unter UV-Licht als Banden sichtbar machen. Zur Größenbestimmung
des DNA-Fragments wird ein pUC-Marker mitgeführt.
4.5.3 Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP)-Analyse
Der Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus resultiert aus unterschiedlichen
DNA-Sequenzen homologer DNA-Abschnitte, die ursprünglich durch Mutationen
bzw. SNPs verursacht sein können. Durch den Einsatz von Restriktionsenzymen
macht die RFLP-Analyse solche Unterschiede evident. Restriktionsenzyme
schneiden Doppelstrang-DNA an typischen Basen-Sequenzen hochspezifisch,
sodass bei Verwendung eines speziellen Enzyms ein typisches Muster
verschieden großer Fragmente entsteht, welches mittels Gelelektrophorese
dargestellt werden kann.
Veränderungen der Ursprungssequenz durch Mutationen oder SNPs können das
Schneiden des Enzyms verhindern. Andererseits kann so eine Veränderung in
einem anderen DNA-Abschnitt eine neue Zielsequenz für das Restriktionsenzym
herstellen. So entsteht ein spezielles Schnittmuster, das auf das zugrunde
liegende Allel rückschließen lässt.
4.6 Datenanalyse
Zur Fragmentlängenanaylse wurde das Beckman Coulter-System und zur Analyse
der Daten die CEQ-Software verwendet. Um eine probenspezifische Analyse der
Kopienanzahl durchzuführen, wurde eine Excel-Auswertetabelle nach den
Vorgaben von Schouten et al. und Yau et al. verwendet (Schouten et al., 2002;
Yau et al., 1996). Die detaillierten Formeln sind bei Wildförster und Dekomien zu
24
finden (Wildförster und Dekomien, 2009). Bei der Datenanalyse bilden die
Kontrollproben des P200-kit 14 Banden im Bereich zwischen 173nt und 250nt. Die
oben beschriebenen Q-Fragmente bilden die Banden 64, 70, 76 und 82. Die
Proben wurden gegen die Negativkontrollen und diese wiederum gegen den P200
Standard gerechnet. Werte unter 0,35 wurden als Deletion im homozygoten
Zustand, Werte zwischen 0,36 und 0,65 als Deletion im heterozygoten Zustand
gewertet. Werte zwischen 0,8 und 1,2 wurden als Normalzustand, Werte zwischen
1,3 und 1,7 als Duplikation im heterozygoten Zustand gewertet.
4.7 Verifikation der gefundenen Mutationen
Sofern es zu Basenpaaraustauschen direkt an der Ligationsstelle kommt, kann es
zu einer Verhinderung der Ligation kommen, welche daraufhin in der
Auswertesoftware fälschlicherweise als Deletion im homozygoten Zustand
angezeigt wird. Um solchermaßen falsche Resultate auszuschließen, wurden alle
Fälle, in denen scheinbar ein Exon deletiert war, noch einmal mittels
Sequenzanalyse nachuntersucht. Auf diese Weise ließ sich eine tatsächliche
Deletion bestätigen.
4.8 Software
RAW-Probe (Download von der MRC-Holland Webseite (http://www.mlpa.com))
Version 0.15ß ist ein Programm der Firma 2000 RAW-Soft, mit welchem sich die
Längen der synthetischen Oligosonden sowie der Tm-Wert und der jeweilige G/CGehalt bestimmen lassen.
4.9 Datenbanken
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/
Pubmed ist eine Datenbank der nationalen medizinischen Bibliothek der USA
(U.S. National Library of Medicine; NML). In dieser Datenbank befinden sich
Auswertungen von mehreren Tausend medizinischen Fachzeitschriften aus der
ganzen Welt, welche bis in die frühen fünfziger Jahre zurück reichen.
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/omim
Ebenfalls von der NML betrieben wird die Online Mendelian Inheritance in Men
(OMIM) Datenbank, in der über 12.000 Gene und genetische Erkrankungen
erfasst und kurz beschrieben sind. Es besteht eine Kooperation mit der Johns
Hopkins University, Baltimore, Maryland. Die Datenbank wird täglich aktualisiert.
25
•
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/
Das National Center for Biotechnology Information (NCBI) ist eine weitere
Datenbank, welche von der NML betrieben wird. Diese Datenbank bietet
molekularbiologische und biomedizinische Informationen und Software zur
Analyse genomischer Daten wie z. B. zur Bestimmung von SNPs.
•
http://genome.cse.ucsc.edu/
Diese frei zugängliche Datenbank wird von der University of California Santa Cruz
(UCSC) zur Verfügung gestellt. Bei dem Human Genome Working Draft handelt
es sich um eine Datenbank, die verschiedene Programme zur Genomanalyse
beinhaltet. Es findet sich u.a. eine BLAT-Funktion, sowie ein Genombrowser.
•
http://www.basic.northwestern.edu/biotools/oligocalc.html
Mit diesem von der Northwestern University of Chicago entwickelten Programm,
dem Oligo Calc: Oligonucleotide Properties Calculator, lassen sich z. B.
synthetische Oligonukleotide auf sekundäre Strukturen wie hairpins oder Dimere
untersuchen.
•
http://bioinform.arcan.stonybrook.edu/mlpa2/cgi-bin/probeCheck.cgi
Dieses Programm der Bioinfomatics Core Facility, Stony Brook University nennt
sich MLPA Probe Verification und dient als Unterstützung bei der Verifizierung der
synthetischen Oligonukleotide. Mit seiner Hilfe lassen sich potentielle Dimere
herausfinden.
5 Ergebnisse und Diskussion
Ziel dieser Promotionsarbeit war es, das Deletionsscreening für die drei Gene
HEXB, GM2A und SMARCAL1 zu etablieren. Bislang erfolgte die Diagnostik der
Erkrankungen M. Sandhoff, M. Tay-Sachs Typ AB und M. Schimke mittels
Sequenzanalyse, was zu möglichen Fehlinterpretationen des Genotyps führte,
wenn zusätzlich größere Deletionen oder Insertionen der Grund für die
Krankheitsentstehung sind. Für kleinere Veränderungen (Punktmutationen, kleine
Deletionen oder Insertionen) stellt die Sequenzanalyse ein probates Diagnostikum
dar. Größere Deletionen/Duplikationen außerhalb der Primerbindestellen werden
durch die Sequenzanalyse und die für ein Vorscreening genutzte DHPLC
(denaturing high-performance liquid chromatography) möglicherweise nicht
26
erkannt. MLPA ist eine Methode, die sich zum Nachweis von CNVs in der
Humangenetik RUB bereits bewährt hat (Wildförster und Dekomien, 2009) und als
eine diagnostische Ergänzung eingesetzt werden kann.
Für die Etablierung dieser Methode war von großer Bedeutung, dass die
hergestellten Sonden in jedem Fall ein interpretierbares Produkt in der
Fragmentanalyse lieferten. Nur selten konnte ein Fragment nicht dargestellt
werden. Dieses konnte nach Korrektur der Ligationsstelle einer Sonde, durch
Verschieben der Sondensequenzen, auch gewährleistet werden. Im Verlauf zeigte
sich die MLPA-Analyse als zuverlässiges Instrument, um besonders Deletionen
aufzuspüren. Im Rahmen der M.Sandhoff-Diagnostik, bevor die MLPA etabliert
war, wurde mittels Real-Time-PCR im Exon 1 des HEXB-Gens eine Deletion im
heterozygoten Zustand ermittelt. Diese konnte mit der MLPA-Analyse im
Mehrfachansatz nicht bestätigt werden und ist somit als falsch positives Ergebnis
der Real-Time-PCR zu werten. Aus diesem Fall lässt sich schließen, dass positive
Ergebnisse mit einer alternativen Methode überprüft werden sollten.
Aus der 73 Patienten umfassenden M. Sandhoff-Kohorte wurden mittels MLPAMethode 23 Patienten nachuntersucht. Alle Proben waren mittels Exonspezifischer
Sequenzierung
des
HEXB-Gens
bereits
im
Rahmen
der
Routinediagnostik voruntersucht. Dabei wurden insgesamt fünf bereits bekannte
und 12 bislang unbekannte Mutationen und einige SNPs gefunden (siehe Tabelle
2 und 3). Mit etwas über einem Prozent liegen die SNPs rs41271747 in Exon 2,
rs10805890 in Exon 4/5 sowie c.1614-14C>A in Exon 14 in der Kohorte vor (vgl.
Tabelle 3). Der am häufigsten gefundene SNP ist rs1665894 in Exon 4/5 mit
einem Auftreten von 8,7% in der Kohorte. In zwei Fällen waren DNA-Qualität und Quantität nicht ausreichend, um valide Ergebnisse zu generieren. Die MLPA ist
nur mit guter DNA-Qualität durchführbar und auswertbar. Bei Verunreinigungen
oder degradierter DNA sind die Gipfelhöhen während der Fragmentanalyse
uneinheitlich und nicht reproduzierbar, so dass es zu Fehlinterpretationen der
Ergebnisse kommen kann.
27
Tab. 2: Übersicht über die gefundenen HEXB-Mutationen (Es handelt sich um eine stellenweise
korrigierte Version der in der Veröffentlichung (Sobek et al., 2013) abgedruckten Version.)
Index
-ID
cDNA
Protein
veröffentlicht
Variation
Art der
Mutation
1
c.[552T>G] +
c.[552T>G]
p.Tyr184*
-
rs1665894
Stopp-
2
c.[1509-26G>A] +
c.[1509-26G>A]
p.Trp503_Pro5
04ins8
Nakano und
Suzuki; Mitsuo
et al.
rs1665894
missense-
3
c.[1514G>A] +
c.[1514G>A]
p.Arg505Gln
Bolhuis et al.
rs1665894
missense-
4
c.[1509-26G>A] +
c.[1509-26G>A]
p.Trp503_Pro5
04ins8
Nakano und
Suzuki; Mitsuo
et al.
rs1665894
Insertion
5
c.[850C>T] + c.[117_669del]
6•
c.[1078T>C] +
c.[=]
7•
c.[-117_669del] +
c.[=]
8
c.[851G>A] +
c.[851G>A]
9
c.[902-2A>G] +
c.[902-2A>G]
10
c.[850C>T] +
c.[1597C>T]
11
c.[1538T>C] +
c.[1538T>C]
12
13
14
15
c.[1242G>A] + c.[117_669del]
c.[289G>C] +
c.[289G>C]
c.[1058_1060delG
AG] +
c.[1484_1486dupC
AA]
c.[15797C>T] +
c.[15797C>T]
rs11556045,
rs35711978,
Zampieri et al.
rs1665894,
c.1614-14C>A
rs41271747,
rs1756100,
p.Cys360Arg
c.150964_1509_65insT
CTAA
rs41271747,
p.?
rs1665894,
c.1614-14C>A
rs1665894,
p.Arg284Gln Wortmann et al.
rs10805890
rs1665894,
p.?
rs10805890,
rs35491723
rs35711978,
p.Arg284* +
Zampieri et al.;
rs11556045,
p.Arg533Cys
Kaya et al.
rs1665894
rs1665894,
p.Leu513Pro
c.1508+50C>G
rs1665894,
p.Leu453Phe*2
rs1665894,
+ p.?
c.1614-14C>A
rs1665894,
p.Ala97Pro
rs10805890
p.Arg284* +
p.?
Stopp-,
Deletion
missense-
Deletion
missenseSpleißStopp-,
missensemissenseStopp-,
Deletion
missense-
p.Gly353del +
p.Thr496dup
-
rs1665894
Deletion,
Duplikation
p.Arg533Cys
Kaya et al.
rs1665894
missense-
28
Tab. 2: Fortsetzung
Index
-ID
cDNA
veröffentlicht
Variation
Art der
Mutation
16
c.[1243-3T>G] +
c.[1243-3T>G]
p.?
-
rs35711978,
rs11556045,
rs1665894,
rs141762746
Spleiß-
17
c.[850C>T] +
c.[850C>T]
p.Arg284*
Zampieri et al.
rs1665894
Stopp-
18
-
-
-
rs41271747,
rs1665894
19
c.[850C>T] +
c.[850C>T]
p.Arg284*
Zampieri et al.
rs1665894
Stopp-
20
c.[884C>G] +
c.[1507T>C]
p.Thr295Arg +
p.Trp503Arg
-
rs6236821,
rs1665894,
rs10805890,
rs35491723
missense-
21
c.[902-2A>G] +
c.[902-2A>G]
p.?
-
p.?
-
22
Protein
c.[-117_669del] +
c.[-117_669del]
Spleiß-
c.1614-14C>A
Deletion
rs41271747,
c.300-46T>A,
23
rs1665894,
rs17561000
• Familienmitglieder eines bereits an M. Sandhoff verstorbenen Kindes.
Tab. 3: Übersicht über die gefundenen HEXB-Variationen
Exon
Beschreibung
rs-Nummer
Allelfrequenz
1
c.165G>A; p.Ala55=
rs62368217
0,04
2
c.300-46T>A
rs41271747
0,11
2
c.300-32C>T
rs35711978
0,09
2
c.362A>G; p.Lys121Arg
rs11556045
0,07
4/5
c.619A>G; p.Ile207Val
rs10805890
0,15
4/5
c.558+45G>A
rs1665894
0,87
7
c.772-4A>G
rs17561000
0,04
29
Tab. 3: Fortsetzung
Exon
Beschreibung
rs-Nummer
Allelfrequenz
12-13
c.1508+50C>G
-
0,04
14
c.1614-14C>A
-
0,11
14
c.1614-66A>C
rs141762746
0,04
14
c.*81_*82delTG
rs35491723
0,07
14
c.1509-64_1509-65insTCTAA
-
0,02
- rs-Nummer unbekannt
Bei drei Indexpatienten wurde eine Deletion der Exons 1-5 (c.-117_669del; Bikker
et al., 1989; Neote et al., 1990) des HEXB-Gens ausgemacht. Daraufhin wurden
sieben Familienmitglieder untersucht, bei denen diese Deletion ebenfalls bestätigt
werden konnte. So konnte diese Deletion in 43% der untersuchten Fälle zusätzlich
zu einer zweiten, vermutlich pathogenen Mutation nachgewiesen werden. In
jedem dieser Fälle lag zudem in mindestens einem Allel ein Nukleotidaustausch
im Intron 13 vor (c.1614-14C>A). So konnten die Deletion der Exons 1-5 und die
c.1614-14C>A Variation in einen direkten Zusammenhang gebracht werden
(Sobek et al., 2013). Dieser Basenaustausch im Intron 13, der bereits in der
Routinediagnostik aufgefallen war, wurde in der Literatur bisher noch nicht
beschrieben. Bei einer RFLP-Analyse in einer Kontrollgruppe von 200 Personen
konnte dieser Basenaustausch nicht nachgewiesen werden. Nachdem bereits
Spleißmutationen für Intron 12 des HEXB-Gens bekannt sind (Nakano und Suzuki,
1989), wurde eine RNA-Analyse durchgeführt, um festzustellen, ob die c.161414C>A Variation den normalen Spleißvorgang beeinträchtigt. Jedoch konnte keine
Beeinflussung des Spleißens festgestellt werden. Eine weitere Hypothese ist, dass
diese Variation mit einer Mutation, die in einem kritischen regulatorischen Element
lokalisiert ist oder mit einer größeren Deletion gekoppelt ist. Erst mittels der
entwickelten MLPA-Analyse konnte die Kopplung der Intron 13 Variante mit einer
großen Deletion bestätigt werden. Eine Untersuchung der Deletions-Bruchpunkte
mittels DNA-Sequenz- und Restriktionsanalysen konnte eine Lokalisation
innerhalb zweier Alu-Elemente, die bereits von Neote et al. beschrieben wurde
(Neote et al., 1990), bestätigen. Die 16kb umfassende Deletion der Exons 1-5
wurde von Neote et al. vornehmlich bei Franzosen und kanadischen Franzosen
30
gefunden (Neote et al., 1990). Die Vermutung lag nahe, dass diese Mutation über
eingewanderte Hugenotten verbreitet wurden. In der M. Sandhoff-Kohorte, die
dieser Arbeit zugrunde lag, wurde die gleiche Deletion in deutschstämmigen
Patienten nachgewiesen. Ein Gründereffekt erscheint daher sehr wahrscheinlich.
Diese These kann bisher allerdings nicht untermauert werden, da außer den
Hausnamen keine detaillierten Informationen über die Abstammung der Familien
zur Verfügung stehen.
Aus der 16 Patienten zählenden Kohorte der M. Tay-Sachs Typ AB-Patienten
wurden mittels MLPA-Methode 12 Patienten getestet. Es wurden jedoch keine
weiteren Deletionen oder Insertionen festgestellt, sodass die MLPA-Analyse zwar
eine Komplettierung der Routinediagnostik darstellte, aber den Patienten keine
Erklärung für ihre Krankengeschichte liefert.
In der M. Schimke-Kohorte konnten aus fünf Indexpatienten mit klinischen
Symptomen nur bei drei Patienten Mutationen mittels der Sequenzanalyse
nachgewiesen werden. In den anderen zwei Fällen konnten lediglich SNPs
festgestellt werden. Die durchgeführte MLPA-Analyse ergab jedoch keinen
Hinweis auf Abweichungen von der normalen Kopienzahl.
Für die Untersuchung auf M. Canavan wurden sechs Proben ergänzend zur
Routinediagnostik mit der MLPA-Methode untersucht. Eine bereits bekannte
Deletion des Exons 5 wurde bestätigt, aber keine weitere Deletion oder Insertion
identifiziert. Für die Validierung wurden die Ergebnisse aus den Untersuchungen
der Gene HEXB, GM2A und SMARCAL1 mit den Resultaten aus der ASPAAnalyse verglichen. Dazu ist festzuhalten, dass die Darstellung der Gipfelhöhen
des kommerziell erhältlichen Untersuchungssets gleichmäßiger war und somit die
gewonnenen Ergebnisse eine etwas größere Konstanz in der Reproduzierbarkeit
aufwiesen. Allerdings kam es trotz des etwas uneinheitlichen Bildes bei der selbst
etablierten
MLPA
unterschiedlichen
zu
Läufen
einem
charakteristischen
reproduzierbar
war.
Muster,
Beim
welches
in
kommerziellen
Untersuchungsset kam es bei der Auswertung nur in einem geringeren Maße zu
einer größeren Genauigkeit. Somit ist auch das selbst etablierte MLPAUntersuchungsset mit synthetischen Oligosonden für die Diagnostik sicher
einsetzbar.
31
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37
7 Anhang
Tab. A1: MLPA-Sonden für die Gene HEXB, GM2A (Set 1) und SMARCAL1 (Set 2).
38
Tab. A1: MLPA-Sonden für die Gene HEXB, GM2A (Set 1) und SMARCAL1 (Set 2).
Exon
Position auf Chr. 5
LPO (5'-3')
HEXB 1.1
HEXB 1.2
HEXB 2
HEXB 3
HEXB 4
HEXB 5
HEXB 6
HEXB 7
HEXB 8
HEXB 9
73981141-73981186
73981291-73981343
73985234-73985312
73989455-73989529
73992479-73992603
73992879-73992962
74001014-74001113
74009336-74009418
74011350-74011466
74012365-74012471
HEXB 10
HEXB 11
HEXB 12
HEXB 13
HEXB 14
GM2A 1
GM2A 2
GM2A 3
GM2A 4
74014069-74014173
74014677-74014756
74016239-74016329
74016486-74016555
74016951-74017015
150632671-150632731
150639298-150639348
150646325-150646381
150646928-150646988
TGGCGACACTGCTGGCGGCGAT
GTAAAACGACGGCCAGTTGCTGCATCTCGCCCCGGAGAACTTC
TCTTGTCTCAATCACCCTTCAGTCAGAGTGTG
TCAATACAGATACTTTACTTGTGAAAGAACCAGTGGCTGTCCTT
TGATTTATAAATTAATGCAATAAATTTTACTTTCCTCAGGTTTAGAGACCTTTAGCCAGTTAGTTT
GTAAAACGACGGCCAGTTGATTGATACATCCAGACATTATCTGCCAGTT
TAAATAATTTTTAAATATGTTTGCTTGCAGGATGCCATGGCTTTTAATAAGTTTA
CTATTCTTTGTCTCATGTTTATACACCAAATGATGTCCGTATGGTG
TGACTCCATGTTACAGTAGACAAAACAAGTTGGACTCTTTTGGACCTATA
AAACGACGGCCAGTTGAGCATATCAAACTTCTAATGAAATTTTAATCACTTTTTGCTTCAGGGAATCAA
ATCCAA
TGTTAAGCTTATGATCTAAAATAACTATAATTTTTTTGTAATACTAGGGTTTTGGATATTATTGCA
GTAAAACGACGGCCAGTTCAGTAGAGTCACAGCATCTGGCTTCCCTGTAA
TGATTTTAATTTAGGTACTCAGAAACAGAAACAACTTTTCATTGGTGGAG
TGGTGAGAGACTCTGGAGTTCCAAAGATGTCAGAGAT
TAGCTGCACAACCTCTTTATGCTGGATATTG
CAGTGACTGGACTCAGCTTCTTTGCGTA
CTGCCTGATTGTCCCCAGCCA
CTCTGGATCAAGATCCCATGCACAGAC
GTAAAACGACGGCCAGTGAACTACCGCATAGAGAGCGTCCTGAGCAGCA
39
Tab. A1: Fortsetzung
Exon
Position auf Chr. 5
RPO (5'-3')
HEXB 1.1
HEXB 1.2
HEXB 2
73981141-73981186
73981291-73981343
73985234-73985312
GTTGGCGCTGCTGACTCAGGTGGC
TACATCAGCCACAGCCCCAATTCCACGCAGGAAACAGCTATGAC
ATGCTTTCCCCAACATATCTTCAGATGAGTCTTGTAAGTACCTATGC
HEXB 3
HEXB 4
HEXB 5
HEXB 6
73989455-73989529
73992479-73992603
73992879-73992962
74001014-74001113
AAGGCCAACAGAGTTTGGGGAGCATTACGAG
ATCAAGATTCTTATGGAACTGGTAAGTATGATTATTATATGTTACTAAAAATTGTTAGAC
AAGATTATTCTTAAAACTCTGGTAAGTAATTACTTCATTCTAATCTGTTGTCCAGGAAAC
ATGTTCTTCACTGGCACATAGTTGATGACCAGTCTTTCCCATATC
HEXB 7
HEXB 8
HEXB 9
HEXB 10
74009336-74009418
74011350-74011466
74012365-74012471
74014069-74014173
ATTGAATATGCCAGATTACGAGGAATTCGAGTCCTGC
AACCCTACTCTGAATACAACATACAGCTTCCTTACTACATTTTTCAAAGAAATTAGTGAGGTGTTTC
AAATTCAAGATTTCATGAGGCAAAAAGGCTTTGGCACAGATTTTAA
ACCATAAACAAGGGATCCATTGTCTGGCAGGAGGTTTTT
HEXB 11
HEXB 12
HEXB 13
HEXB 14
74014677-74014756
74016239-74016329
74016486-74016555
74016951-74017015
TCCTTTCTGCTCCTTGGTACTTAGATTTGATTAGCTATGGACAAGATCAGGAAACAGCTATGA
AAGCTTGTCTATGGGGAGAATATGTGGATGCAACTAACCTC
ATGGATGACGCCTATGACAGACTGACAAGGCAC
TAACCATGAGAACATGTAAAAAATGGAGGGGAAA
GM2A 1
GM2A 2
GM2A 3
150632671-150632731
150639298-150639348
150646325-150646381
ACCAATACTGGAAGGCATTTAAAGGCACCTCTG
TCCCAGCTCAGTAGCTTTTCCTGGGATAAC
TACATTGGCAGCTGTACCTTTGAACACTTC
GM2A 4
150646928-150646988
GTGGGAAGCGTCTGGGCTGCATCAAGATCCAGGAAACAGCTATGAC
40
Tab. A1: Fortsetzung
Exon
Position auf Chr. 2
SMARCAL 1
SMARCAL 2
SMARCAL 3.1
SMARCAL 3.2
SMARCAL 4
SMARCAL 5
SMARCAL 6
SMARCAL 7
SMARCAL 8
SMARCAL 9
SMARCAL 10
SMARCAL 11
SMARCAL 12
SMARCAL 13
SMARCAL 14
SMARCAL 15
SMARCAL 16
SMARCAL 17
SMARCAL 18
217277336-217277388
217278548-217278629
217279613-217279694
217279883-217279954
217280935-217281026
217285171-217285255
217288343-217288388
217293443-217293513
217297564-217297617
217300151-217300228
217303109-217303195
217311796-217311865
217315682-217315731
217329335-217329408
217332752-217332821
217340121-217340183
217341864-217341917
217342940-217343018
217347430-217347530
LPO (5'-3')
CCAGTGGGGGCGAATGTGGCTCGCGTT
TGGGAGGCTAATGCTTTTTTCCTTCTTCTAGGTTGGAAAAAGACTATGT
GTAAAACGACGGCCAGTTAAGCCAGTGAGCCATGGTGTCATTTTCAAGCAACAGA
GACGGCCAGTTGAGATCAGGTTCACACCCTTTGCTAACCCAACTCAT
GTAAAACGACGGCCAGTTAAGTACAAATTGTCAACAGTCATCAGTCCTCTGTTTTGTTTCAGATCCTG
AACGACGGCCAGTATCTCCAGGGCCTACTTCGAGGCAGACATCAGTTA
CTTGTCATTGCAGATGTCAAGAC
AACGACGGCCAGTCCTTTCTGAAGTGGACCCCAAGCTCGTGTC
CGGCCAGTATCCTCCGTGCGCTTCACCTGGGAG
ATTGTCAGCTTTGACCTTCTTAGCAAGTTGGAAAAACAGCTA
GATCTTGTACACTTATGTGGCTACTTCTTTTCAGGATGAATCTCACTTCCTC
AACGACGGCCAGTAGCTCTACACGCAGATCATCGCAGTCAAGCCAACTT
TGCCAAGCAGCGCAAGATAGTGGTGAT
GATGCCCTCATTCTCTTCTTCAACAGAACAGCTGAAGCTA
CAAGAGCTTGAGAGAAAGGTGAGCTCCCTTTGAA
AGTACCTTCTCCTCGGCTGACCTGGTGGTGTT
CATTGGACAGACCAGCTCCGTGGGCAT
TAAAACGACGGCCAGTAGAAGATTAAAGTTCTGGCAGAAGCCGGGCTTTCTGAG
TTTTATCTTTTGTTTTCTTTCTCTGATGAAGGACCCAAAGCAGCAGAAGATCTAC
41
Tab. A1: Fortsetzung
Exon
SMARCAL 1
SMARCAL 2
SMARCAL 3.1
SMARCAL 3.2
SMARCAL 4
SMARCAL 5
SMARCAL 6
SMARCAL 7
SMARCAL 8
SMARCAL 9
SMARCAL 10
SMARCAL 11
SMARCAL 12
SMARCAL 13
SMARCAL 14
SMARCAL 15
SMARCAL 16
SMARCAL 17
SMARCAL 18
Position auf Chr. 2
217277336-217277388
217278548-217278629
217279613-217279694
217279883-217279954
217280935-217281026
217285171-217285255
217288343-217288388
217293443-217293513
217297564-217297617
217300151-217300228
217303109-217303195
217311796-217311865
217315682-217315731
217329335-217329408
217332752-217332821
217340121-217340183
217341864-217341917
217342940-217343018
217347430-217347530
RPO (3'-5')
CTAGGCCTCCCTGGGTGAGAAAGTGGTAGAC
TAGCAAGTGTCACGCCATGGTATGTGGTTGGTT
ATCTCAGTAGCTCATCTAATGCTGACCAAAGACCTCATGATTCCCAGGAAACAGCTATGAC
AAGCCTCTGGCCAAACCAAAGAGTTCCCAAGAGACCAGGAAACA
ACACCAAGACGTGGAACTTCAGCATGAATGACTATAGTGCCCAGGAAACAGCTATGAC
TTCACAGGACCTTATTGCGCTTTTTAAACAGATGGATTCCAGAAGATATGCAGGAAACAGCTA
CAGGAAGTGGAGCTTTCTCTTGG
TAATCTGATGCCCTTTCAGAGAGCTGGAGTCAAGTAGGTTCCAGGAAACAGCT
CAGGTTAATGGTCTTCAAATTGCAGTTTT
AAAACCCCTTTTAAAGTTGTCATCATTGTAAGAAAC
AAAAACAGTAGGACTGCCCGCTGTCGAGCAGCTAT
TCTTCCCCCAGTTTCATGCCTTTGGACTTCGCTACAG
TGCCCCAGGACGGATCAATGCCA
AAATCCCATCTGTCATGTAAGTGGTCACTAAGTG
ATTCACCATGGGCTACTTTTGCCATGTCCCAAGTTG
TGCTGAGCTGTTTTGGAACCCAGGGGTAAGAGAC
TCACTACCTCGTGGCAAAGGGCACAGC
ACCAATTTTTCAGAAATGACAGAATCCACTGATTACCTCTACAGGAAACAGC
GACCTATTCCAGAAGTCCTTTGAGAAAGAAGGAAGTGATATGGAGC
Die Ligationsstelle ist blau, Teile des M13-sequencing primers grün und SNPs sind rot markiert.
42
Danksagung
Die vorliegende Arbeit entstand mit maßgeblicher Unterstützung durch die
Heinrich und Alma Vogelsang Stiftung, der ich zu großem Dank verpflichtet bin.
Ich möchte darüber hinaus allen, die an der Entstehung dieser Arbeit beteiligt
waren, herzlich danken.
Besonders hervorzuheben sind:
Herr Prof. Dr. Jörg T. Epplen, der mir die Möglichkeit der Promotion an seinem
Lehrstuhl eingeräumt hat, und mich stets zu wissenschaftlichem Denken
angeregt hat.
Frau Dr. Gabriele Dekomien, die nie müde geworden ist, sich meinen
Problemen zu stellen und mich stark dabei unterstützt hat, die großen und
kleineren Hürden dieser Arbeit zu meistern.
Frau Michaela Hagedorn und Frau Manuela Meyer, die mir eine große Hilfe bei
der Laborarbeit waren.
Ebenfalls gilt mein Dank dem gesamten Team des Lehrstuhls für Humangenetik
der Ruhr-Universität für die stets freundliche Atmosphäre und das Beantworten
sämtlicher Fragen.
Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Mann Martin, der mich in jeder
Hinsicht unterstützt und immer wieder ermutigt hat.
Zuletzt
möchte
ich
die
Pippertiervirtuosin
Carolin
Andrea
Husmann
hervorheben, durch die ich tägliche Aufheiterungen und Motivation erfahren
habe.
Lebenslauf
Anna Kathrin Ulrike Sobek
Persönliche Daten
Geburtsdatum
06. Juni 1985
Geburtsort
Solingen
Beruflicher Werdegang
seit 01.2013
Assistenzärztin in der Frauenklinik am
Marienhospital Witten
10.2012 – 12.2012
Assistenzärztin in der Frauenklinik am
Marienhospital Gelsenkirchen
08.2010 – 07.2011
Praktisches
Jahr
im
Marienhospital
Witten und an der Rosalind Franklin
University,
Mount
Sinai
Hospital,
Chicago, USA
Hochschulbildung
seit 01.2012
Anfertigung
einer
Dissertation
am
Lehrstuhl für Humangenetik an der
Ruhr-Universität Bochum
10.2008 – 09.2012
Studium der Philosophie an der RuhrUniversität
Bochum;
Abschluss:
Baccalaurea Artium (B.A.) (Note: sehr
gut)
10.2005 – 12.2011
Studium der Human-Medizin an der
Ruhr-Universität
Bochum;
Abschluss:
Staatsexamen (Note: sehr gut)
10.2004 – 09.2005
Studium der Chemie an der RuhrUniversität Bochum
Schulbildung
08.2001 – 01.2002
Auslandsaufenthalt in Chicago, IL, USA;
Besuch des St. Ignatius College Prep.
08.1995 – 06.2004
Besuch
Witten;
des
Ruhr-Gymnasiums
Abschluss:
in
Allgemeine
Hochschulreife (Note: 1,7)
Stipendien
01.2012 – 09.2012
Promotionsstipendium der Heinrich und
Alma Vogelsang Stiftung, Bochum
02.2010 – 04.2010
PROMOS Stipendium des DAAD für
Auslandstertial in Chicago, USA im
Rahmen des praktischen Jahres
Veröffentlichungen
Sobek, A. K. U., Evers, C. und Dekomien, G. (2013). Integrated multiplex
ligation dependent probe amplification (MLPA) assays for the detection of
alterations in the HEXB, GM2A and SMARCAL1 genes to support the diagnosis
of Morbus Sandhoff, M. Tay-Sachs variant AB and Schimke immuno-osseous
dysplasia in humans. Molecular and cellular probes 27(1), 32–37.
Posterpräsentation im Rahmen der 24. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Humangenetik gemeinsam mit der Österreichischen
Gesellschaft für Humangenetik und der Schweizerischen Gesellschaft
für Medizinische Genetik mit dem Titel „MLPA assay for HEXB and GM2A
genes“ im März 2013 in Dresden.
Bochum, November 2013
Publikation
Sobek, A. K. U., Evers, C. und Dekomien, G. (2013). Integrated multiplex ligation
dependent probe amplification (MLPA) assays for the detection of alterations in the
HEXB, GM2A and SMARCAL1 genes to support the diagnosis of Morbus Sandhoff,
M. Tay-Sachs variant AB and Schimke immuno-osseous dysplasia in humans.
Molecular and cellular probes 27(1), 32–37.
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