Schmerztherapie im Kindes & Jugendalter Richtlinien der AG für

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Schmerztherapie im Kindes & Jugendalter
Richtlinien der AG für Pädiatrische
Palliativmedizin
Regina Jones
Adrian Kamper
Brigitta Keck
Martina Kronberger-Vollnhofer
Renate Steiner
März 2013
1
1. SCHMERZANAMNESE & DOKUMENTATION ................................................................. 4
2. SCHMERZMESSUNG............................................................................................................. 4
2.1.
Schmerz Skalen ..................................................................................................................... 5
2.1.1.
KUSS Skala – kindliche Unbehagens- und Schmerzskala ............................................... 5
2.1.2.
BPSN – Berner Schmerzscore für Neugeborene .............................................................. 6
2.1.3.
Visuelle Analogskala/Smiley Skala .................................................................................. 6
2.1.4.
Sedierungsbogen nach Hartwig ........................................................................................ 7
3. SCHMERZVERMEIDUNG ..................................................................................................... 8
4. SCHMERZTHERAPIE ............................................................................................................ 9
4.1.
Medikamentöse Therapie ...................................................................................................... 9
4.1.1.
WHO Stufe 1/Nicht Opioid Analgetika - NOPA .............................................................. 9
4.1.2.
WHO Stufe 2................................................................................................................... 12
4.1.2.1.
schwache Opiate ......................................................................................................... 12
4.1.2.2.
Paracetamol iv (Perfalgan) .......................................................................................... 14
4.1.3.
WHO Stufe 3................................................................................................................... 14
4.1.3.1.
orale Opiattherapie: ..................................................................................................... 15
4.1.3.1.1. Nicht retardierten Morphinpräparate .......................................................................... 16
4.1.3.1.2. Retardierte Morphinpräparate: .................................................................................... 16
4.1.3.1.3. Andere orale Opioidagonisten .................................................................................... 16
4.1.3.1.4. Fentanyl transcutan, peroral, transnasal ...................................................................... 17
4.1.3.2.
parenterale Opiatherapie ............................................................................................. 18
4.1.3.3.
PCA - Patient Controlled Analgesia ........................................................................... 21
4.1.4.
ADJUVANTIEN............................................................................................................. 22
4.1.5.
Nicht medikamentöse analgetische Maßnahmen ............................................................ 24
5. Einsatz von Psychopharmaka in der Schmerztherapie ........................................................... 25
5.1.
Medikamentöse Therapie .................................................................................................... 25
5.1.1.
Angst ............................................................................................................................... 25
5.1.1.1.
Angst im Rahmen einer Entzugssymptomatik ............................................................ 25
5.1.1.2.
Angst, Unruhe, Spannungszustände ........................................................................... 26
5.1.1.3.
Anhaltende generalisierte Angststörung ..................................................................... 26
5.1.1.4.
Vorwiegend Panikstörung ........................................................................................... 26
5.1.2.
Depression....................................................................................................................... 27
5.1.3.
Psychose..........................................................................................................................27
5.1.3.1.
Antipsychotika............................................................................................................27
5.1.4.
Schlafstörung...................................................................................................................28
5.1.4.1.
Einschlafstörung........................................................................................................28
5.1.4.2.
Durchschlafstörung....................................................................................................28
5.1.4.3.
Schlafstörung und Depression...................................................................................29
5.1.5.
Häufig verwendete Psychopharmaka im Kindes & Jugendalter.....................................29
6. Beispielformular: Anwendung behördlich nicht zugelassener Medikamente.........................32
7. Quellenverzeichnis......................................................................................................................35
8. Kontakte.......................................................................................................................................36
2
EINLEITUNG
Eine Vielzahl von akuten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter geht mit Schmerzen einher.
Schmerzen und Fieber sind die häufigsten Ursachen für eine ungeplante Konsultation eines
Kinderarztes
oder
einer
Spitalsambulanz.
Schmerztherapie
bedeutet
Schmerzen
sowohl
(beispielsweise bei diagnostischen oder therapeutischen Interventionen) zu vermeiden als auch zu
behandeln.
Anfang der 90er Jahre fand auf Betreiben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Konferenz
zur Schmerztherapie in der pädiatrischen Onkologie statt. In den folgenden Jahren wurden
schriftliche Empfehlungen zur praktischen Schmerztherapie herausgegeben, welche seither
mehrfach überarbeitet wurden.
Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche mit akuten und chronischen Schmerzen jeden Alters,
aller Entwicklungsstufen, unabhängig ihrer ethnischen Herkunft und ihres sozialen, kulturellen und
religiösen Hintergrunds.
Jedes Schmerzgeschehen ist nach Cicely Saunders in allen 4 Dimensionen des Schmerzes –
physisch, psychisch, sozial und spirituell – zu erfassen und zu behandeln.
Der vorliegende Standard bietet praktische Empfehlungen, welche sowohl auf dem Boden
wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet wurden, in den aber auch unsere Erfahrungen in der
Arbeit mit Schmerzpatienten eingeflossen sind. Ein streng wissenschaftsbasiertes Vorgehen
(„evidence based“) in diesem Teilbereich der Pädiatrie erscheint jedoch nicht sinnvoll, da selbst für
etablierte Therapiemodalitäten wie die Gabe von retardiertem Morphin bei onkologischen Kindern
und Jugendlichen, keine prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten Studien vorliegen.
3
1. SCHMERZANAMNESE & DOKUMENTATION
Jeder Schmerztherapie geht eine Schmerzanamnese voraus. Vielfältige Ursachen können
Schmerzen zugrunde liegen:

Infektionen

Traumata

Operationen

Iatrogene
Schmerzen
–
diagnostische
und
therapeutische
Interventionen,
Therapienebenwirkungen

Tumorschmerzen (u. a. zentraler/neuropathische Schmerz)

psychogene Schmerzen

funktionelle Schmerzen

Schmerzen bei Mehrfachbehinderung

Schmerzen in Palliativsituation

chronisch entzündliche Systemerkrankungen

u. a.
Die Schmerzerfassung beinhaltet die Dokumentation

der Schmerzgenese

der Schmerzlokalisation

des Schmerzverhaltens

des Schmerzcharakters

der Periodik

der Schmerzmessung

der Schmerztherapie und des Ansprechens auf diese im Verlauf
2. SCHMERZMESSUNG
„Schmerz ist genau das, was eine betroffene Person als Schmerz beschreibt“. Schmerzmessung
versucht
eine
subjektive
Erfahrung
zu
quantifizieren.
Heute
steht
eine
Vielzahl
von
Schmerzmessmethoden zu Verfügung. Wichtige Kriterien zur Auswahl eines geeigneten
Messinstrumentes beinhalten Validität, Reliabilität, und Praktikabilität um zu garantieren, dass in
der Tat Schmerzäußerungen gemessen werden und zwischen Schmerzen und Schmerzfreiheit
unterschieden werden kann.
Die Schwierigkeit der Schmerzmessung ist die Unterscheidung von Befindlichkeit und
Schmerzintensität.
4
Immer soll der Patient als Ganzes wahrgenommen werden und untersucht werden, wobei die
unterschiedlichen Ebenen (Schmerzerleben, Schmerzverhalten, physiologische Parameter) der
Schmerzreaktionen erfasst werden sollen. Entsprechend dem Alter des Kindes und seiner
kognitiven Fähigkeiten werden 3 Arten der Schmerzerfassung genutzt:

Fremdeinschätzung und Fremdbeobachtung durch Eltern, Angehörige oder TherapeutInnen

Erfassung physiologischer Parameter (z.B. maximale Herzfrequenz, Blutdruck etc.),
insbesondere bei Neugeborenen

Selbsteinschätzung, ab einem Alter von ungefähr 3 Jahren
Durch die Schmerzerfassung soll vor allem die Entscheidungsfindung für das Schmerzmanagement
sowie die Evaluation des therapeutischen Vorgehens ermöglicht werden.
2.1. SCHMERZ SKALEN
Die meisten Schmerzskalen kommen aus dem englischsprachigen Raum, es existieren nur wenige
in Deutsch validierte Skalen:
2.1.1. KUSS SKALA – KINDLICHE UNBEHAGENS- UND SCHMERZSKALA
 Indikation: Postoperative Schmerzen, akute Schmerzen
 Alter: reife Neugeborene – Ende 4. Lebensjahr
 Beobachtungszeitraum: 15 sec
 Schmerzmedikation ab Summe >4 erforderlich
5
2.1.2. BPSN – BERNER SCHMERZSCORE FÜR NEUGEBORENE
 Indikation: Invasive Maßnahmen
 Alter: Frühgeborene, reife Neugeborene
 Beobachtungszeitraum: 3 min.
 Schmerzmedikation ab Summe >9 bzw >11 erforderlich
2.1.3. VISUELLE ANALOGSKALA/SMILEY SKALA
 Indikation: Schmerzen
 Alter: ab 4 Jahre
 Schmerzmedikation ab Schmerz >4 erforderlich
6
2.1.4. SEDIERUNGSBOGEN NACH HARTWIG
 Indikation: Beatmung, Beurteilung der Analgosedierung
 Alter: Neugeborene bis Kleinkinder
 Schmerzmedikation/ Sedierung ab Summe > 14 erforderlich
7
3. SCHMERZVERMEIDUNG
Der Ablauf der erwartet schmerzhaften Maßnahme sollte genau festgelegt und alle dazu benötigten
Utensilien vorbereitet werden, sodass die Maßnahme, nach Aufklärung von Kind und angehöriger
Bezugsperson ruhig, koordiniert und stressfrei ablaufen kann.
 Bei kleinen interventionellen Eingriffen, z. B. Legen eines Venflons oder venöse
Blutabnahme:
Emla® Creme unter einem Okklusionsverband – mit mindestens 30 Minuten besser 60
bis 120 Minuten Einwirkzeit, denn Einwirkzeit und Tiefe der Hautanästhesie korrelieren
miteinander (2 Stunden ca. 5-6mm).
Blässe der Haut ist eine direkte Folge der vasokonstriktiven Wirkung der Lokalanästhetika,
deshalb sollte das Pflaster zirka ca. 10 Minuten vor dem Legen eines Venflons entfernt
werden. Die anästhetische Wirkung hält bis zu 6 Stunden an und erreicht nach einer Latenz
von 30-60 Minuten nach Entfernen der Creme ihren Höhepunkt.
Die analgetische Wirkung bei Venenpunktion, i.m.-Injektion und Lumbalpunktion ist ab dem
3. Lebensmonat gut belegt. Die Anwendung ist außer bei Finger- oder Fersenstich effektiv
und sinnvoll.
 Bei Frühgeborenen, Neugeborenen und Säuglingen bis zum 6.Lebensmonat
Glucose 33% (25 – 70%) per os.
Dosierung: ca.0,25ml/kg/KG, bis zu 6xtgl p.o.
Zubereitung: 4 g Glucose (entspricht standardisiertem Zuckerpackerl) ad 10 ml H2O
 Bei größeren interventionellen Eingriffen wie Punktionen: zusätzliche Sedoanalgesie
 Aufklärung und Kommunikation
 Unterstützung durch Bezugspersonen
 Psychologische Vorbereitung
 Koordinierter Ablauf der Intervention
8
4. SCHMERZTHERAPIE
Die Schmerztherapie erfolgt gemäß dem WHO Stufenschema, begleitet von Koanalgetika,
Adjuvantien und nicht medikamentösen Verfahren.
4.1.
MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
4.1.1. WHO STUFE 1/NICHT OPIOID ANALGETIKA - NOPA
Indikation: leichte Schmerzen, Progredienz der Schmerzsituation nicht erwartet
Mefenaminsäure
PARKEMED ®
PARKEMED ®
PARKEMED ®
MEFENABENE ®
50mg/5ml Saft ab 6. Lebensmonat
250mg Kapseln und 500mg Filmtabletten
125mg und 500mg Suppositorien
250mg und 500mg Filmtabletten
Dosierung:
Oral
6,5 – 8mg/kg alle 8h Max.20mg/kg/d
Rectal
12 mg / kg alle 8h
(Erwachsene max. Tagesdosis 1500mg/d)
-
Cave Toxizität ab 25mg/kg/d möglich
Gastrointestinale Nebenwirkungen
bei Dauertherapie Magenschutz
9
Paracetamol (Acetaminophen)
BEN-U-RON ® - Saft 200mg/5ml
BEN-U-RON ® - Tabletten 1000mg
BEN-U-RON ® - Zäpfchen 125mg für Säuglinge
BEN-U-RON ® - Zäpfchen 250mg für Kleinkinder
BEN-U-RON ® - Zäpfchen 500mg für Schulkinder
BEN-U-RON ® - Zäpfchen 1000mg für Erwachsene
MEXALEN ® 200mg/5 ml - Sirup
MEXALEN ® 500mg - Tabletten
MEXALEN rapid ® 500mg Brausetabletten
MEXALEN ® 125mg - Zäpfchen
MEXALEN ® 250mg - Zäpfchen
MEXALEN ® 500mg - Zäpfchen
MEXALEN ® 1000mg - Zäpfchen
PERFALGAN ® 10mg/ml - Infusionslösung
PARACETAMOL ® 10mg/ml - Infusionslösung
Dosierung:
Rectal
Oral
Parenteral
-
< 6 Mo:
15 mg/kg bis 3 x tgl, MTD 60 mg/kg
6 Mo – 1 Jahr:
15 - 20 mg/kg, bis 4 x tgl, MTD 60 mg/kg
> 1 Jahr:
15 - 20 mg/kg bis 4 x tgl, MTD 75 mg/kg
> 2 Jahre:
15 - 20 mg/kg bis 4 x tgl, MTD 90 mg/kg, (max 4g absolut)
< 6 Mo:
20 mg/kg bis 3 x tgl, MTD 60 mg/kg
6Mo – 1 Jahr:
10 - 20 mg/kg bis 4 x tgl, MTD 60 mg/kg
> 1 Jahr:
15 mg/kg bis 4 x tgl, MTD 75 mg/kg
> 6 Jahre:
15 mg/kg bis 4 x tgl,MTD 90 mg/kg (max. 4g absolut)
Infusion über 10-15 Minuten
< 10 kg:
7,5mg/kg bis 4 x tgl MTD 30 mg/kg
10 – 50 kg:
15 mg/kg bis 4 x tgl MTD 60 mg/kg (max. 3g absolut)
> 50 kg
/Gabe bis 4 x tgl MTD (max. 4g absolut)
Relativ schwach analgetisch wirksam (Ausnahme parenterale Gabe – siehe
Schmerztherapie Stufe 2)
Mittel der Wahl bei Nierenfunktionsstörungen
Hepatische Metabolisierung
Darf nicht während Methotrexattherapie verabreicht werden
Keine Thrombozytenaggregationshemmung
Vermutete Aufhebung der analgetischen Wirkung bei Kombination mit Ondansetron,
Tropisetron und ähnlichen Antiemetika
Ibuprofen
NUREFLEX-Saft ® 20mg/5ml (Orangengeschmack)ab 3. Lebensmonat
NUREFLEX-Saft ® 40mg/5ml ( Erdbeergeschmack)
NUREFLEX-Supp® 60 und 125mg
NUROFEN Dragees ® 200mg
IBUBRUFEN-Saft ® 100mg/5ml
IBUBROFEN ® 400mg und 600mg Filmtabletten
BRUFEN ® 400mg und 600mg Filmtabletten
DOLGIT ® 400mg und 600mg Dragees
DOLGIT ® 800mg Filmtabletten
10
Dosierung:
Oral & Rectal 10mg/kg alle 6 – 8 h, MTD 40mg/kg/d
(Erwachsene MTD 2400mg)
-
Gut analgetisch wirksam
Große therapeutische Breite (Toxizität ab 200mg/kg/d)
Hepatische und renale Metabolisierung
Erhöht Digoxin und Methotrexatspiegel
Thrombozytenaggregationshemmung
Niedrigste Rate an gastrointestinalen Nebenwirkungen
Dosisreduktion bei Leber und Niereninsuffizienz
Dexibuprofen
SERACTIL® 200mg und 300mg Filmtabletten, 400mg forte Filmtabletten
Dosierung:
ab 8. LJ
100mg 1- 3 x tgl.
ab 12 LJ
200mg 1- 3 x tgl.
wegen günstigerem Nebenwirkungsprofil als Alternative zu Ibuprofen überlegenswert.
Naproxen
PROXEN ® - Saft 250mg/5ml
PROXEN ® - Filmtabletten 500mg
NAPROBENE ® 250mg und 500mg Tabletten
MIRANAX ® 550mg Tabletten
NAPROXEN "Genericon" ® - Tabletten 500mg
NAPROXEN "Genericon" ® - Suppositorien 500mg
Dosierung:
Oral
-
7,5 - 10mg/kg alle 12 h, MTD 15mg/kg/d
(Erwachsene MTD 1000mg)
Gut analgetisch wirksam (v.a. bei Knochenschmerzen)
Dosisreduktion bei Leber oder Nierenfunktionsstörungen
Thrombozytenaggregationshemmung
Gastrointestinale Nebenwirkungen
Diclofenac
VOLTAREN ® 25mg und 50mg Filmtabletten
VOLTAREN ® rapid 50mg Dragees
VOLTAREN ® 50mg und 100mg Suppositorien
VOLTAREN ® Ampullen 75mg/3ml.
DICLOBENE ® 25mg und 50mg Filmtabletten
DICLOBENE ® rapid 50mg Filmtabletten
DICLOBENE ® 25mg und 50mg Suppositorien
DICLOBENE ® 75mg/3 ml Ampullen
Dosierung:
1mg/kg alle 8 Stunden, Max. 3mg/kg/d (Erwachsene max. Tagesdosis 150mg)
-
Gut analgetisch wirksam (v.a. bei Knochenschmerzen)
Dosisreduktion bei Leber oder Nierenfunktionsstörungen
Thrombozytenaggregationshemmung
11
-
Gastrointestinale Nebenwirkungen
Metamizol
NOVALGIN ®
NOVALGIN ®
NOVALGIN ®
NOVALGIN ®
Tropfen ab dem 4. Lebensmonat (1gtt=25mg)
500mg Filmtabletten
Supp. 1,0g + 0,3g f. Kinder
1g Ampullen
Dosierung:
Oral & parenteral:
Oral:
-
10-15mg/kg 4 x tgl., MTD 75 mg/kg/d
(Erwachsense MTD 5000mg)
2-3gtt pro 5 kg/KG (1 gtt = 25mg)
Gut wirksam bei viszeralen Schmerzen
Spasmolytisch
Wirkt oft auch bei therapieresistentem Fieber
Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen, Allergie, Blutdruckabfall und selten
Agranulozytose
Interaktion mit Cyclosporin – senkt CSA Spiegel
Dosisreduktion bei Leber oder Nierenfunktionsstörung
Acetylsalicylsäure / Aspirin®
Keine Indikation in der pädiatrischen Schmerztherapie!!!
4.1.2. WHO STUFE 2
Indikation: Diese kommt bei mittelstarken Schmerzen, bei denen keine bzw. keine rasche
Progredienz zu erwarten ist, zum Einsatz. Je nach Schmerzcharakter sollte die
Kombination mit einem Adjuvans oder mit einer Substanz aus der Stufe 1 erwogen
werden. In diesem Protokoll wurden die einzelnen Medikamente nicht aufgrund ihrer
pharmakologischen Zugehörigkeit, sondern nach ihrer Wirkstärke ausgewählt.
4.1.2.1.
SCHWACHE OPIATE
Für Säuglinge <6 Monaten oder Kinder <10 kg KG oder bei Kindern mit Zerebralschäden soll
die Startdosis auf 1/3 der hier angegebenen Dosierung reduziert werden.
Tramadol:
TRAMAL ® Tropfen, 1 Tropfen=2,5mg
TRAMAL ® Kapseln zu 50mg
TRAMAL ® retard Tabletten zu 100/150/200mg
TRAMAL ® Zäpfchen zu 100mg
TRAMAL ® Ampullen 50mg/ml
‐
‐
‐
Reiner Opioidrezeptoragonist
keine euphorisierende und kaum sedierende Wirkung
Genetisch determinierte Metabolisierungsrate zum pharmakologisch aktiven Metaboliten ODesmethyltramadol. „Poor Metabolizers“ (10 % der kaukasischen Bevölkerung) haben eine
um ca. 30 % reduzierte Analgesie durch Tramadol. Diese reduzierte analgetische Wirkung
betrifft auch den Einsatz von Codein und Oxycodon.
12
‐
‐
Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel vor allem bei rascher iv. Gabe (weniger
ausgeprägt bei Retardpräparaten), kaum Atemdepression
CAVE Ceilingeffekt
Dosierung:
Oral:
Intravenös:
Unretardiert 1 mg/kg alle 4 Std. (MED 50mg)
Retardiert
2 mg/kg alle 8 Std. (MED 100mg)
MTD 10 mg/kg oder 600mg
Bolus 1 mg/kg alle 4 Std. (MED. 50mg)
DTI 0,3 mg/kg/h (max. 10mg/h)
PCA Bolus 0,3 mg/kg (max. 10mg)
Codeinpräparate
CODIDOL ® Tabletten zu 60/90/120mg,
wobei der Dihydrocodeinanteil pro Tablette 40/60/80mg beträgt.
Sirup oder wässrige Lösung (Dihydrocodeintartrat),
muss in der Apotheke zubereitet werden. Kein Retardpräparat
‐
‐
‐
werden im angloamerikanischen Bereich häufig verordnet
CAVE gastrointestinale Nebenwirkungen (Obstipation/Koprostase). Diesbezüglich
Aufklärung der Patienten unbedingt erforderlich. Zu achten ist auf ausreichende perorale
Flüssigkeitszufuhr und ggf. Verordnung von Laxantien.
Kontraindiziert bei intraabdominellen Raumforderungen, nach chirurgischen Eingriffen im
Abdomen oder bei anamnestischer Obstipationsneigung.
Dosierung:
1-4 Jahre:
4-12 Jahre
ab 12 Jahre
0,5mg/kg 4-6 stdl. (MTD 240mg)
0,5mg/kg bis 1 mg/kg 4-6 stdl.(MTD 240mg)
30-60 mg 4-12 stdl (MTD 240mg)
Buprenorphin
TEMGESIC ® Sublingualtabletten zu 0,2/0,4 mg
TRANSTEC ® transdermales Pflaster 35/52,5/70 Mikrogramm/Stunde
‐ Kann auch zerschnitten werden
‐ Wirkungseintritt nach 12(-24) Std., Wirkungsdauer 72 Std. Aus Erfahrung sollte der Wechsel
etwas früher erfolgen.
‐ kurzwirksames Präparat mitverordnen
‐ Zentrales Analgetikum mit opioidagonistisch/antagonistischer Wirkung
‐ Soll geringerer NW bzgl. Obstipation & Blasenfunktionsstörung haben.
‐ CAVE Ceiling Effekt: Nach Erreichen der Höchstdosis bringt eine weitere Dosissteigerung
keine Verbesserung der Analgesie, jedoch eine Potenzierung der NW.
Dosierung:
Peroral=sublingual:
Transcutan:
3-9 Mikrogramm/kg (max. 0,3 mg) alle 6-8 Std.
Die Dosis von 35 Mikrogramm/Stunde entspricht einer oralen
Morphintagesdosis von 60 mg
13
Nalbuphin Hydrochlorid (Nubain)
NUBAIN ® Ampullen 10mg/ml
NALBUPHIN ® Ampullen 10mg/ml
‐
‐
‐
‐
Zentrales Analgetikum mit morphinagonistisch/antagonistischer Wirkung
Gut zur kurzfristigen Therapie z. B. bei postoperativen Schmerzen, Mucositis, abdominellen
Schmerzen
CAVE: Ceiling Effekt nach Erreichen der Höchstdosis (0,4mg/kg)
Wirkungseintritt nach 2-3 Minuten, Wirkungsdauer 3-6 Std.
Dosierung:
Parenteral:
4.1.2.2.
Kurzinfusion: 0,1-0,3mg/kg iv
DTI: 0,03-0,1mg/kg/Stunde
PARACETAMOL IV (PERFALGAN)
PERFALGAN ® 10 mg/ml, Flaschen zu 500 und 1000mg
PARACETAMOL ® 10mg/ml, Flaschen zu 500 und 1000mg
Pharmakologisch primär der Gruppe 1 zugehörig, hat iv Paracetamol einen zusätzlichen zentralen
Angriffspunkt und damit eine sehr gute Wirkung auf mittelstarke bis starke Schmerzen bei guter
Verträglichkeit. Eine Kombination mit starken Opiaten ist ebenfalls möglich!
‐
‐
‐
CAVE: schwere Leberfunktionsstörung!
Bei Kombination mit Ondansetron (Zofran) möglicher Wirkungsverlust
Mittel der Wahl bei Nierenfunktionsstörung
Dosierung:
Bis 10 kg
7,5 mg/kg
> 10 kg
10-15 mg/kg
Infusion über 10-15 Minuten!
4.1.3. WHO STUFE 3
Indikation: Bei mittelstarken Schmerzen, bei denen erwartet wird, dass sie in absehbarer Zeit
stärker werden, oder bei primär starken Schmerzen kommen Medikamente dieser
Gruppe zum Einsatz.
Allgemeine Richtlinien:
Genauso wie Schmerzen multifaktorielle Ursachen haben und von unseren Patienten als Symptom
individuell empfunden werden, ist auch ihre Behandlung individuell auf den einzelnen Patienten und
seine psychosoziale Situation abzustimmen.
Unsere Instrumente (Schmerzmessung und Dosierungsrichtlinien der einzelnen Medikamente) sind
Hilfestellungen, dürfen aber nicht unseren Blick auf den einzelnen Patienten beeinflussen und
entbinden uns schon gar nicht von der notwendigen Zuwendung und Aufmerksamkeit für die
Anliegen der Patienten.
Eine gute Schmerztherapie ist immer individuell und sehr oft unter dem Prinzip „trial and
error“ zu sehen.
14
Die Berührungsängste mit starken Opiaten sind sowohl seitens der Ärzte als auch seitens der
Patienten groß. Immer noch gibt es die Assoziationen mit Begriffen wie „Sucht, Finalität und Tod“.
Das Nebenwirkungsspektrum ist vielfältig, eine unsachgemäße Anwendung kann zu bedrohlichen
Komplikationen führen.
Um die Compliance unserer Patienten zu verbessern ist eine ausführliche Aufklärung der Patienten
und deren Familien über Wirkung und Nebenwirkung der Medikamente, aber auch über
Durchbruchschmerzen, deren Behandlung und über Komedikationen unerlässlich. Zu
erwartende Nebenwirkungen (z. B. Obstipation, Juckreiz etc.) müssen bereits primär, ggf.
prophylaktisch mitbehandelt werden.
Die Dokumentation von Schmerzstärke und Charakter in Abhängigkeit zur Medikation, von Dosen
der Opiate und Komedikationen, sowie der Nebenwirkungen ist unbedingt notwendig.
Aus der Vielzahl der erhältlichen Präparate wurden jene Medikamente ausgewählt, die wir in den
letzten Jahren mit Erfolg eingesetzt haben und mit deren Anwendung wir vertraut sind.
Auch hier sind einige der nachstehenden Präparate zur Verwendung im Kindesalter nicht
zugelassen. Ihr Einsatz erfolgt also „off label“. Unsere Empfehlungen basieren auf unseren
Erfahrungen im Einsatz dieser Medikamente vor allem im Bereich der pädiatrischen
Palliativmedizin.
4.1.3.1.
ORALE OPIATTHERAPIE:
Grundsätze:
 Die primäre Einstellung auf ein starkes Opiat sollte nur durch in Schmerztherapie erfahrene
KollegInnen und wenn möglich - vor allem bei Opioidnaiven Patienten - unter initial
stationären Bedingungen (24-48 Stunden) vorgenommen werden.
 Hohe Dosen eines schwachen Opioids (Stufe 2) sind oft nebenwirkungsreicher als niedrige
Dosen eines starken Opioids.
 Kombinationstherapien mit Medikamenten der Stufe 1 oder Adjuvantien sind
empfehlenswert (Optimierung der Wirkung je nach Schmerzcharakter, Dosiseinsparung bei
starken Opiaten).
 Eine bereits initial verordnete vorbeugende Therapie der Nebenwirkungen, sowie eine
entsprechende Aufklärung der Patienten und ihrer Familien über das
Nebenwirkungsspektrum kann helfen die Akzeptanz für diese Medikamentengruppe zu
verbessern.
 Die Bioverfügbarkeit von Morphin nach oraler Applikation ist sehr variabel (20-50%), die
Halbwertszeit beträgt beim Neugeborenen 6-7 Stunden, bei Klein/Schulkindern
3-4 Stunden und beim Erwachsenen 2-3 Stunden.
 Beim Säugling bis zum 6. Lebensmonat oder <10 kg, sowie bei zentral beeinträchtigten
Patienten, sollte mit 25-30 % der angegebenen gewichtsspezifischen Initialdosis begonnen
werden.
 Zu beginnen ist mit einem nicht retardierten Präparat in 4-stündigen Dosierungsintervallen.
Ziel ist es:
* Zu evaluieren, ob ein Ansprechen der Schmerzen auf eine Opiattherapie
grundsätzlich zu erwarten ist. Nicht alle Schmerzen (z. B. neuropathischer
Schmerz, Schmerzen bei intrazerebralen Raumforderungen, etc.) können
suffizient mit Opiaten behandelt werden.
* Die optimale Dosis zu ermitteln.
 Die erste Dosis des Retard-Präparates muss immer zusammen mit der letzten Dosis des
kurzwirksamen Präparates gegeben werden.
 Weitere Verordnung eines kurzwirksamen Präparates für Durchbruchschmerzen.
15
4.1.3.1.1. NICHT RETARDIERTEN MORPHINPRÄPARATE
VENDAL ® orale Lösung 5mg/ml
MORAPID ® Tabletten 10/20mg
‐
‐
‐
Wirkungsbeginn nach 30 Minuten
Wirkungsmaximum nach 1 Stunde
Wirkdauer 3-5 Stunden
Dosierung:
Startdosis
<1. LJ
1-12 Jahre
>12 Jahre
0,2mg/kg alle 4 Std. p.os
0,1mg/kg 4 stdl. (MED 5mg)
0,2mg/kg 4 stdl. (MED 5mg)
10mg 4 stdl.
Bei der Therapie von Durchbruchschmerzen im Rahmen einer Behandlung mit einem
retardierten Morphin Präparat beträgt die Dosis 1/6 der totalen Tagesdosis des
Retardpräparates.
4.1.3.1.2. RETARDIERTE MORPHINPRÄPARATE:
VENDAL retard Ftbl.® 10/30/60/100/200mg
‐
‐
‐
Wirkungsbeginn nach ½ - 1 Stunde
Wirkungsmaximum nach 1 ½ -2 Stunden
Wirkungsdauer 8-12 Stunden
Eine Vielzahl von retardierten Präparaten in Tablettenform ist in Österreich erhältlich. Leider ist
das für kleine Kinder geeignete MST Retard Granulat dzt. nicht erhältlich. Eine Alternative wäre,
bei niedrigen Dosierungen gleich auf OXYCODON RETARD ® umzusteigen. (s. u.)
Dosierung:
Entsprechend dem zunächst durch das kurzwirksame Präparat ermittelten Tagesbedarf
in (8) - 12 stündigen Intervallen.
bzw. als Richtdosis: 0,4-0,5mg/kg (8) - 12stdl.
Dosiserhöhungen bei Bedarf um bis zu 50% der Tagesdosis
4.1.3.1.3. ANDERE ORALE OPIOIDAGONISTEN
 Oxycodonhydrochlorid
OXYNORM ® Kapseln zu 5/10/20mg
OXYCODON RETARD ® Tabletten zu 5/10/20/40/80mg
- Verursacht eventuell weniger Übelkeit, Blasenfunktionsstörungen und Obstipation
- Orale Morphin Äquivalenzdosis: 10 mg Morphin = 5 mg Oxycodonhydrochlorid
- Kurzwirksam:
OXYNORM ® Kapseln zu 5/10/20mg
Dosis: 0,07-0,25 mg/kg 4 stdl.
- Retardiert:
OXYCODON RETARD ® Tabletten zu 5/10/20/40/80mg
Diese können ohne Wirkungsverlust entlang der Bruchlinie einmal
geteilt werden!
Dosis: 0,15 mg/kg 12 stündlich
16
Mit dem Präparat TARGIN® ist die Kombination von Oxycodon mit Naloxon in einem
Retardpräparat gegeben. Ein Vorteil ist auch die langsamere Anflutung (2 Stunden) im
Vergleich zu den reinen Oxycodonpräparaten (30 Minuten). Die Morphin Äquivalenzdosis ist
gleich (1:2). Dieses Präparat kann aber nicht geteilt werden. Verfügbar als : 5mg
Oxycodon/2,5mg Naloxon, 10/5mg, 20/10mg, 40/20mg.
 Hydromorphon hydrochlorid
HYDAL ® Kapseln zu 1,3 oder 2,6 mg
HYDAL RETARD ® Kapseln zu 2/4/8/16/24mg
‐
‐
‐
gute Alternative bei starkem Juckreiz oder Obstipation unter Morphintherapie
Clearance unabhängig von Nierenfunktion
Orale Morphin Äquivalenzdosis: 10mg Morphin = 2mg Hydromorphon
 Schnell und kurz wirksam:
HYDAL ® Kapseln zu 1,3 oder 2,6mg
Dosis: 30 Mikrogramm/kg (max. 1,3 -2,6mg) 4 stdl
 Retardiert:
HYDAL RETARD ® Kapseln zu 2/4/8/16/24mg
Dosis: 50 Mikrogramm/kg (8) - 12 stdl.
4.1.3.1.4. FENTANYL TRANSCUTAN, PERORAL, TRANSNASAL
Grundsätze:
Diese relativ neuen Präparate werden im Moment stark beworben und zumindest bei Erwachsenen
breit eingesetzt.
Grundsätzlich sind sie jedoch nur in einer langfristig stabilen Schmerzsituation und keinesfalls
beim opiatnaiven Patienten einzusetzen. Der Grund dafür liegt in der schlechten Steuerbarkeit
(individuellen und verschiedensten äußeren Einflüssen unterliegende Resorption) und auch bisher
in der Pädiatrie fehlender Erfahrungen bzgl. Einschätzung der Morphin Äquivalenzdosen bei
peroraler oder transnasaler Applikation. Vor allem die orale Gabe (transbuccal) wird von einigen
Patienten insbesondere in Palliativsituationen als unangenehm empfunden (Mundtrockenheit,
Mukositis etc.).
Die Therapieindikation ist somit individuell abzuwägen.
 DUROGESIC ® Depotpflaster, 12/25/50/75/100 µg/h
‐
‐
Voller Wirkungseintritt nach 12 - 24 Stunden, Wirkdauer 48 (72) Stunden
WICHTIG: immer rasch wirkende Fentanyl oder Morphinzubereitungen als
Zusatzmedikation für Durchbruchschmerzen rezeptieren, die vor allem initial bis zum
vollen Wirkungseintritt gegeben werden muss.
Morphinäquivalenzdosis:
Morphin po : Fentanyl tc
100
:
1
30mg
:
0,3 mg = Durogesic 12 µg/h
Umrechnung bei Kindern Morphin mg/Tag Fentanyl TTS (12,5 µg/h) 30 – 44 12,5 45 – 134 25 135 – 180 37,5 181 – 224 50 Pflaster soll zeitgleich mit letzter Gabe eines retardierten Morphins verabreicht werden Cave: Durchbruchschmerzen!!!
17
 ACTIQ ® Lutschtablette, 200/400/600/800/1200/1600µg
‐
‐
Der Lolly soll 10-15 min an der Wangenschleimhaut auf und ab bewegt werden,
spürbare Wirkung nach 4-6 Minuten.
kurzwirksames Präparat für Durchbruchschmerzen
Morphinäquivalenzdosis: 6-12 mg Morphin po bzw. 2 mg Morphin iv = 200µg Actiq
 EFFENTORA® Buccaltabletten 100/200/400/600/800 µg
‐
‐
für Durchbruchschmerzen
bisher wenig Erfahrung in der Pädiatrie
Morphinäquivalenzdosis: 6-12 mg Morphin po bzw. 2 mg Morphin iv = 100µg Effentora
 INSTANYL® Nasenspray 50/100/200 µg/Dosis
‐
‐
für Durchbruchschmerzen
bisher wenig Erfahrung in der Pädiatrie
Morphinäquivalenzdosis 1,7µ/kgFentanyl intranasal einer Dosis von 0,1mg/kg i.v.
entsprechend
(Borland et al 2007 „ A randomized controlled trial comparing intranasal fentanyl to
intravenous morphine for managing acute pain in children in the emergency department“)
Dosierungen auch unter www.intranasal.net
4 .1 .3 .2 .
PARENTERALE OPIATHERAPIE
Es gibt keine Maximaldosis für starke Opioide, diese ergibt sich erst aufgrund der Nebenwirkungen.
Die Morphindosis wird aufgrund von Wirkung und Nebenwirkung titriert. Zur Basisanalgesie immer
auch eine Bedarfsmedikation für Durchbruchschmerzen verordnen.
MORPHIN - VENDAL®
 Keine Dosisobergrenze
 Äquianalgetische Dosis oral: i.v. im Verhältnis 3:1
 Primär hepatische Metabolisierung, Metabolite – Morphin-6- bzw. Morphin-3-Glucuronid –
werden renal ausgeschieden => bei Leber- und Niereninsuffizienz überwiegend sedierender
Effekt,
 Dosierung 0,01 – 0,05mg/kg/h als Bypass i.v., auch s.c. möglich, auch weitere
Steigerung möglich
0,01 – 0,04mg/kg bis zu 3-4x/h als Bolus bei Schmerzspitzen
Bolus: ½ - 1x Stundendosis
HYDROMORPHON - HYDAL®
 Einsatz bei Morphinunverträglichkeit – Juckreiz, Harnverhalten oder nicht beherrschbarer
Schmerzsituation und bei Leber – und Niereninsuffizienz, da es keine aktiven Metaboliten
hat, ist der sedierende Effekt deutlich geringer
 Dosierung 0,002- 0,01mg/kg/h als Bypass
0,002- 0,01mg/kg bis zu 3-4x/h als Bolus bei Schmerzspitzen
18
PIRITRAMID - DIPIDOLOR®
 Rascher Wirkungseintritt durch Lipophilie
 Einsatz zumeist postoperativ
 Auch bei Niereninsuffizienz einsetzbar
 Cave: Inkompatibilitäten!!
 Dosierung 0,05 - 0,1mg/kg als Kurzinfusion in NaCl 0,9%
0,02 - 0,05mg/kg/h im Bypass
Nebenwirkungen der Opioide erfordern Einsatz von Supportiva
Minimierung der Nebenwirkungen durch
 Symptomatische Therapie
 Wechsel des Opioids
 Wechsel des Applikationsweges
Obstipation
 Prophylaktische Laxantiengabe - Laevolac®,
 Therapeutische Laxantiengabe - Movicol®, Movicol junior®, Forlax®
 Versuch mit niedrig dosiertem Naloxon mit 0,00025 - 0,0005mg/kg/h
Naloxon kann gemeinsam mit Morphin in einer Spritze verabreicht werden
Übelkeit und Erbrechen
 Tritt zumeist nur zu Beginn der Opioidtherapie auf
 Antiemetische Therapie mit z.B. Paspertin®, 5-HT3 Antagonisten, Dimenhydrinat
Juckreiz
 Versuch mit niedrig dosiertem Naloxon - mit 0,00025 - 0,0005mg/kg/h
 Antihistaminikum
 Zofran® 5mg/m² KOF
19
Dosierungen
Indikation
Obstipation
Übelkeit
Juckreiz
Medikament
Laktulose
Dosis
<3 Jahre 3x2 – 3x5ml
>3 Jahre 3x5 – 3x10ml.
Applikation
p.o.
Präparat
Laktulosekonz. orale
Lösung®
Macrogol
5-11 Jahre 3-12 Beutel Movicol jr.
>12 Jahre 3-8 Beutel Movicol
p.o.
Movicol jr.® 6,9g
Movicol®
Natriumpicosulfat
>4 Jahre 4-8gtt/24Stunden
>12 Jahre 10gtt/24Stunden
5mg/m² KOF alle 12Stunden
p.o.
Laxasan gtt®
p.o., i.v. KI
Zofran® Tbl, Saft,
Ampullen
Ondansetron
Dimenhydrinat
1-5mg/kg alle 6-8h
max TD 2-6 Jahre 75mg
6-12 Jahre 150mg
p.o., rect,
i.v.
Vertirosan® Drg, Gtt,
Supp, Ampullen
Metoclopramid
6-14 Jahre 0,1mg/kg max 0,5mg/kg
>14 Jahre 10-30mg/d
p.o., i.v.
Paspertin® Tbl, Gtt,
Ampullen
Domperidon
0,25-0,5mg/kg 3-4x tägl.
p.o.
rect.
Diphenhydraminhydrochlorid
5-15kg 2x10mg Supp
>15kg 2x30mg Supp
1mg/kg alle 8-12 Stunden oder im
Bypass
i.v.
Motilium®10mgTbl,
1mg/ml Saft
10mg und 30mg
Supp
Dibondrin®
Naloxon
0,00025 – 0,0005mg/kg/h
i.v.
Narcanti®
Ondansetron
5mg/m² KOF alle 12 Stunden
i.v.
Zofran®
Äquivalenzdosen der hauptsächlich verwendeten Opioide
Opioid
mg/24h
mg/24h
mg/24h
mg/24h
mg/24h
mg/24h
mg/24h
mg/24h
Morphin i.v.
10mg
20mg
30mg
40mg
50mg
60mg
70mg
80mg
Morphin p.o
30mg
60mg
90mg
120mg
150mg
180mg
210mg
240mg
Hydromorphon i.v.
2mg
4mg
6mg
8mg
10mg
12mg
14mg
16mg
Hydromorphon p.o.
10mg
20mg
30mg
40mg
50mg
60mg
70mg
80mg
Oxycodon p.o.
15mg
30mg
45mg
60mg
75mg
90mg
105mg
120mg
Tramadol i.v.
100mg
200mg
300mg
400mg
500mg
600mg
-
-
Tramadol p.o.
100mg
200mg
300mg
400mg
500mg
600mg
-
-
Fentanyl i.v.
100µg
200µg
300µg
400µg
500µg
600µg
700µg
800µg
Durogesic µg/h
12µg
25µg
50µg
20
75µg
100µg
4 .1 .3 .3 .
PCA - PATIENT CONTROLLED ANALGESIA
Die Patient-Controlled Analgesia (PCA), patientenkontrollierte Schmerztherapie, wird meist
postoperativ eingesetzt. Aber auch im onkologischen Bereich, wenn orale oder transdermale
Analgetikaapplikation nicht möglich sind, sowie bei stark fluktuierenden Schmerzen oder extrem
starken Schmerzspitzen kommt die PCA zum Einsatz.
Postoperativ erfolgt zumeist die intermittierende Gabe von Schmerzmittel, es besteht aber auch die
Möglichkeit einen Basisbedarf kontinuierlich zu verabreichen.
Die PCA-Pumpe ist bereits bei Kindern ab dem „Gameboy“ Alter einsetzbar.
Das Analgetikum kann sowohl zentralvenös, periphervenös, subcutan als auch epidural eingesetzt
werden.
Beispiele für Einstellungen der PCA-Pumpe:
1. Mucositis
Füllung mit Tramadol, Morphin, Hydromorphon oder Oxycodon
Kontinuierliche Basalrate und Bolusgaben
Vorgabe von Bolus/Std und Sperrzeit, in der kein Bolus verabreicht werden kann.
z.B.: Patient 25kg => 50mgMorphin /100mlNaCl 0,9% =>
Basalrate 0,02mg/kg/h => 1ml/h
Bolus 0,02mg/kg bis zu 3x/h
Sperrzeit 15min
2. Tumorschmerz
Hier kann die Kombination eines Morphins in der Pumpe mit anderen i.v. Analgetika
erforderlich sein.
z.B. Metamizol oder eine sehr geringe Dosis von Ketanest, das dann einen opioidsparenden
Effekt hat.
3. Postoperativer Schmerz
Meist epidurale PCA
Die Dosierungen sind in „Schmerztherapie Stufe 3“aufgelistet.
Die Kombination der Medikamente in der PCA ist bei den Kindern off Label use und es gibt auch
keine Daten über Mischbarkeit und Haltbarkeit in der Pumpe. Die Erfahrung hat uns aber gezeigt,
dass die empfohlenen Kombinationen effektiv sind und auch über mehrere Tage bleiben.
21
4.1.4. ADJUVANTIEN
Antikonvulsiva - NEURONTIN®, LYRICA®
 Plötzlich einschießende Schmerzen mit Dysästhesien – Neuropathischer Schmerz,
Phantomschmerz, Neuralgie
 Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz
Antidepressiva
Durch den erfolgreichen Einsatz der Antikonvulsiva (Lyrica®) bei neuropathischen Schmerzen
spielt diese Medikamentengruppe mittlerweile eine untergeordnete Rolle bei dieser Indikation.
Bei zusätzlichen Problemen wie Schlafstörung oder depressiver Verstimmung kann aber auf sie
zurückgegriffen werden. (siehe Anhang)
Glucokortikosteroide - DEXAMETHASON®
Bei Hirndruck, Übelkeit, Erbrechen, infiltrativem Tumorwachstum, Nervenkompression,
Knochenmetastasen, viszeralem Kapselschmerz
S-Ketamin - KETANEST®
 Neuropathische Schmerzen, in Kombination mit Morphin
 Bei schmerzhaften Eingriffen
 Opioidsparender Effekt
 ab 1 mg/kg/d oder entsprechenden Symptomen (Halluzinationen, Angstträume)
Zusatzmedikation mit Midazolam (Dormicum®)
Cannabis - Tetrahydrocannabinol - DRONABINOLl®, NABILONE®
 Positive Wirkung auf Muskeltonus, Spastik, gegen Übelkeit und appetitanregend,
anxiolytisch, Schlafrhythmus fördernd, gegen Schmerz – opioidsparender Effekt
 Dosierung einschleichen
Nabilone®
2x0,5mg bis 2x2mg bis 2x5mg/d p.o
Dronabinol® 0,1-0,25mg/kg/d
 Nebenwirkungen – Tachykardie, trockener Mund, Müdigkeit
 Metabolisierung über Leber
 Suchtgiftrezept!
22
Dosis
Substanzgruppe Medikament
Neuropathische uns neuralgiforme Schmerzen
Antikonvulsiva
Gabapentin
schrittweise
Aufdosierung auf
15-30mg/kg in 3ED
innerhalb von 3-7Tagen
max 60mg//kg/die
Pregabalin
schrittweise aufdosieren
2-4mg/kg/die in 2ED, max
TD 600mg
Lokalmaßnahme Lidocainpflaster
12 Std. Applikation
12 Std. Pause
Anästhetikum
Ketamin
0,1-3mg/kg/die
kann mit Morphinsulfat
gemischt werden
Knochenschmerzen
Bisphosphonate
Pamidronat
Glukokortikoide
Dexamethason
Applikation
Präparat
p.o.
Neurontin®
Kps
p.o.
Lyrica®
Kps
lokal
Versatis®
i.v.
s.c. möglich
Ketanest®
<50kg 0,2mg/kg alle
8Stunden, steigern um
0,1mg/kg
>50kg10mg alle 8Stunden
p.o., rectal,
nasal
Magistraliter
Zubereitung von
Kps
1mg/kg alle 4Wochen
i.v.
6-12mg/m²pro Tag in einer
Einzeldosis (geringerer
Cushingeffekt)
Bei Hirnödem: in 3-4ED
i.v., p.o.
Schmerzen mit spastischer Komponente
Spasmolytika
Hyascin-N-Butylbromid 0,5-1mg/kg i.v. als Kurzinf,
max 20mg
<15kg ½ Supp á 10mg
>15kg 1Supp á 10mg
Schlafstörungen, Angst, Muskelverspannungen
Sedativa
Midazolam
BP Start mit 0,05mg/kg/h
bei terminaler Sedierung
Lorazepam
0.05mg/kg
off label use
Pamitor® 15mg/ml
Aredia®
Fortecortin®
Dexamethason®
Tbl, i.v
i.v.
Buscopan®,
Buscapina®
Amp 20mg/ml
p.o., rectal
Buscopan®
Drg, Supp á 10mg
i.v.
Dormicum®
Midazolam®
p.o.
Temesta® 1mg,
2,5mg, teilbar
Temesta expidet®
1mg,2,5mg,teilbar
Terminale Rasselatmung
Anticholinergika
Glycopyrroniumbromid
5-10mcg/kg 3xtgl
20-40mcg/kg 3xtgl
i.v., s.c.
<2Jahre 0.02-0,04mg/kg
(max 0,2mg), Erw. max
0.4mg
p.o.,
sublingual
23
Robinul®
0,2mg/ml
4.1.5. NICHT MEDIKAMENTÖSE ANALGETISCHE MAßNAHMEN








Physio– und Ergotherapie
Psychologische Unterstützung - Verhaltens – und Mentaltechnik
Strahlentherapie
Rückenmarknahe und regionale Anästhesie – postoperativ und in der Lebensendphase
TENS – transkutane elektrische Nervenstimulation
Akupunktur, Akupressur
Komplementärmedizinische, naturheilkundlich orientierte Maßnahmen
Einsatz von Lasertherapie
TENS - transkutane elektrische Nervenstimulation
Indikation: akute und chronische Schmerzsituationen – v.a Schmerzen des
muskuloskelettalen Systems, aber auch Spannungskopfschmerz, neurologisch
bedingte Schmerzen – Lumbalgie, post zoster Schmerz, Phantomschmerzen,
Schmerzen durch Narben
Wirkung:
Anwendung mit unterschiedlicher Frequenz
Niedrige Frequenz (2-10Hz) soll zur Ausschüttung körpereigener
Neurotransmitter (Endorphine, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin) führen und zu
einer allgemeinen und v.a. lokalen Durchblutungsverbesserung
Mittlere Frequenz (30-40Hz)
Hohe Frequenz (50-150Hz) wird meistens angewendet
Elektrodenlokalisation:
‐ im schmerzhaften Areal
‐ segmental
‐ paravertebral
‐ über den peripheren Nerven (Trigger oder Akupunkturpunkten)
‐ kontralateral bei Allodynie, Hyperästhesie, Trigeminusneuralgie,
Phantomschmerz
Ablauf:
Sitzungsdauer 20-30 Minuten, bei niederfrequentem Einsatz Dauer auf 5-10
Minuten begrenzen, 1-2xtäglich
Nebenwirkungen:
Hautirritationen, allergische Reaktion auf Silikon oder Pflaster,
Muskelkater nach zu langer überschwelliger Behandlung.
Kontraindikationen: Herzschrittmacher, Herzrhythmusstörungen, Epilepsie,
Schwangerschaft, Patienten mit Metallimplantaten
Aromatherapie
Aconit – Schmerzöl
Lokal v.a. bei neuropathischen Schmerzen, Nervenkompression durchprogredientes
Tumorwachstum
Weihrauch
Bei Übelkeit, Hirnödem – wirkt antiödematös
24
5. EINSATZ VON PSYCHOPHARMAKA IN DER SCHMERZTHERAPIE
Bei vorangegangener fachlich richtiger Diagnostik1 ist mit dem Einsatz von Psychopharmaka eine
zusätzliche Vorgehensweise für eine wirkungsvolle Schmerztherapie sichergestellt. Die sich oft
gegenseitig verstärkende bzw. aufschaukelnde Spirale von Angst und Schmerz, bzw. Schmerz
und Depression verbunden mit Schlafstörungen wird so in der Behandlung effizienter
mitberücksichtigt.
Genereller Hinweis
 Nutzungs-und Altersbegrenzung durch häufig fehlende arzneimittelbehördliche Zulassung
im Kindes-und Jugendalter
 Insgesamt schlechte Datenlage (schon gar nicht EBM basiert!)
 Nicht berücksichtigt wird im Anhang der Einsatz von Psychopharmaka und deren
Anwendung bei neuropathischen Schmerzen, bei kolikartigen, viszeralen Schmerzen sowie
der Einsatz von Antikonvulsiva. (sh. 5.1.4.)
Wichtige Voraussetzungen für den medikamentösen Einsatz





Fachlich richtige diagnostische Zuordnung
Aufklärung von Patient/Eltern/Angehörigen zum Einsatz von Psychopharmaka
Blutabnahme: KBB, LFP, CK, Elektrolyte, Nierenwerte, Prolaktin (vor Antidepressiva,
Antipsychotika), TSH, fT3, fT4.
Durchführung eines EKGs
Graviditätsausschluss
5.1. MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
5.1.1. ANGST
5.1.1.1.

ANGST IM RAHMEN EINER ENTZUGSSYMPTOMATIK
Einsatz von Clonidin und angstlösenden Benzodiazepinen
Wirksubstanz
und
Handelsname
ClonidinHydrochlorid
Clonidin®
Lorazepam
Temesta®
Alprazolam
Xanor®
Darreichungsformen Regeldosis/Tag
bis Höchstdosis=
HD/d
0,15 mg/ml
0,6-6 µg/ kg/h
10 ml Dstfl.
HD/d: 200µg/kg
1 Amp.=2 mg, 4mg,
0,02 mg/kg bis
0,1 mg/kg alle 4-8
Tbl. 1 mg oder 2mg
Std
Expidet: 2,5 mg
HD/d:7,5 mg.
Tbl. 0,5 mg und 1 mg 0,75-1,5 mg in 2-3
Teilgaben;
bei Panikstörung
1
Anmerkungen
NW: Sedierung
anxiolytisch-sedierende
Wirkung
bei Kindern nicht gut
untersucht-nur bis max. 3,5
mg/Tag
Neben der analgetischen Potenz diverser Psychopharmaka spielt die adäquate Beachtung bzw.
Diagnostik von Angst und Depression sowie Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Verwirrtheit,
Unruhe, Agitiertheit, Spannungszuständen, Antriebslosigkeit, gedankliche Einengung,
Gedankenkreisen bis zu wahnhaften Zustandsbildern, Antriebssteigerung bis zum Vollbild einer
Manie eine nicht unbedeutende Rolle.
25
0,5 mg (bis 1 mg)
als ED
HD/d: 0,04 mg/kg/d
bzw. max. 3,5 mg
Tagesdosis bei
Kindern;
Jugendliche:
Tagesdosis bis
6 mg
5.1.1.2.
ANGST, UNRUHE, SPANNUNGSZUSTÄNDE
Benzodiazepin Einsatz nur über kurze Zeiträume (bis max. 14 Tage, ausschleichend)
Temesta® wirkt anxiolytisch, sedativ, hypnotisch und antikonvulsiv.
Xanor® wirkt vorwiegend anxiolytisch, etwas schwächer sedativ und gering antikonvulsiv.
Alternative: Truxal®
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsformen
Lorazepam
Temesta®
1 Amp.=2 mg, 4 mg
Tbl. 1 mg oder 2mg
Expidet:1 oder 2,5 mg
Alprazolam
Xanor®
Tbl. 0,5 mg, 1 mg
Chlorprothixen
Hydrochlorid
Truxal®
Ftbl. 15 mg, 50 mg
5.1.1.3.
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
0,02 mg/kg bis
0,1 mg/kg alle 4-8
Std.
HD/d:7,5 mg
0,75-1,5 mg in 2-3
Teilgaben;
bei Panikstörung
0,5 mg (bis 1 mg)
als ED
HD/d: 0,04 mg/kg/d
bzw. max. 3,5 mg
Tagesdosis bei
Kindern;
Jugendliche:
Tagesdosis bis
6 mg
0,5-2 mg/kg
bei Kindern nicht gut
untersuchtnur bis max. 3,5mg /Tag
bei Kindern > 3 Jahre;
wirkt anxiolytisch, sedierend,
hypnotisch
ANHALTENDE GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG
Fluoxetin (s. u.)
5.1.1.4.
Anmerkungen
VORWIEGEND PANIKSTÖRUNG
Fluoxetin (s. u.)
26
5.1.2. DEPRESSION
SSRI: Vorsicht!
 Bei SSRIs und NSAIDs: relevantes gastrointestinales Blutungsrisiko! 15-fach erhöhtes
relatives Risiko! deshalb Protonenpumpeninhibitoren einsetzen!
 GI Blutungsrisiko gilt auch bei SSRI und orale Antikoagulantien.
 SSRI und serotogene Substanzen, insbes. MAO hemmer: Auftreten eines Serotonin
Syndroms möglich (neuromuskulär, psychisch, vegetativ, hypertherm, myolytisch,
koagulopathisch)
Trizyklische Antidepressiva sollten primär nicht als Antidepressiva eingesetzt werden.
Grund: Das Nebenwirkungsverhältnis fällt mit einem Nutzen/Risikoverhältnis im Kindesalter
deutlich zu Ungunsten der Medikamente aus.
Ausnahme: Amitryptilin (Saroten®): antidepressive Wirkung, Schlafanregung und Reduktion
neuropathischer Schmerzen.
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsform &
Dosis
Fluoxetin
Fluctine®,
Flux®,
Mutan®,
Prozac®
Kps. 20 mg
Mutan Ftbl. 20 mg,
Fluoxetin Lsg.
20 mg/5 ml
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
Kinder: 5-10 mg,
Jugendliche:
20-40 mg,
einschleichend,
bis 60 mg
Wirkungseintritt
nach 2-4 Wochen
Dauer der Gabe:
zumindest 6
Monate nach
Eintreten der
Remission
-fachliche
Begleitung
während der
Medikation ist
unbedingt
notwendig.
Anmerkungen
1. SSRI: Fluoxetin ist seit
Sommer 2006 von der EMA
für Kinder und Jugendliche
ab 8 Jahren zugelassen.
2. SSRI- Zulassungen im
Kindes & Jugendalter: am
besten untersucht ist
Fluoxetin in den USA: mit
Zulassung für die
Behandlung von
Depressionen und Zwangsstörungen ab dem 8. LJ;
Sertralin und Fluvoxamin sind
in Europa, (Deutschland &
Schweiz) ab dem Kindesalter
mit 6 bzw. 8 Jahren lediglich
für die Zwangsstörung
zugelassen.
5.1.3. PSYCHOSE (bzw. wahnhafte Zustände, Entzugssymptomatik)
5.1.3.1.
Wirksubstanz
und
Handelsname
Haloperidol
Haldol®
ANTIPSYCHOTIKA:
Darreichungsform &
Dosis
1 Amp.=5 mg
Tbl. 1 mg, 10 mg
Regeldosis/Tag
bis Höchstdosis=
HD/d
ab 4. LJ p.o.
0,025-0,2 mg/kg
27
Anmerkungen
Einsatz nur im
Intensivmedizin-Bereich bei
Entzugssymptomen (
psychomotor. Unruhe,
Verwirrtheit, Agitiertheit)
Risperidon
Risperdal®
Orale Lsg.:
1 mg/ml
Tbl.:1/2/3/4/6mg
(R.consta=Depot
Quicklet)
Unter 15 LJ:
Einschleichen mit
0,25-1 mg, tgl.
steigern um 0,5 mg
Über 15. LJ:
Beginn mit
1 (-2) mg
HD/d: bis 6 mg
bei 1. psychot. Zuständen
2. Impulsivität, Aggression:
zusätzlich evtl. Sedierung
mit Benzodiazepin 30 min.
nach Neuroleptikum
Bei psychomotorisch retardierten Kindern und fraglichem Schmerz vor allem bei zusätzlicher
Agitiertheit und Schlafstörung: niedrig dosierter Risperidon Einsatz (Kurzzeitanwendung-bis 6
Monate), auch eventuell Melatonin 2-4 mg zur Induktion einer Schlafrhythmik.
Akutpsychiatrische Medikation bei Kindern & Jugendlichen bei bereits vorhandener
Psychopharmakamedikation:
 Regelmäßigkeit der Medikamentenverabreichung
 Zusätzlich ¼ - ½ der Tagesdosis als Einmalmedikation bei vorhandener Dauertherapie
 Benzodiazepine und Antipsychotika: maximale Tagesdosis beachten!
5.1.4. SCHLAFSTÖRUNG
5.1.4.1.
EINSCHLAFSTÖRUNG
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsform &
Dosis
Triazolam
Halcion®
Tbl. 0,25 mg
Alternativ:
Ftbl. 15 mg, 50 mg
ChlorprothixenHydrochlorid
Truxal®
5.1.4.2.
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
0,125-0,25 mg
max. für 14 Tage
HD/d:0,25 mg
0,5-2 mg/kg
Anmerkungen
kurz wirksam, gering
anxiolytisch, vorwiegend
sedativ
bei Kindern > 3 Jahre;
wirkt anxiolytisch, sedierend,
hypnotisch
DURCHSCHLAFSTÖRUNG
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsform &
Dosis
Lorazepam
Temesta®
1 Amp.=2 mg, 4mg,
Tbl. 1 mg oder 2mg
Expidet:1 oder2,5 mg
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
0,02 mg/kg bis
0,1 mg/kg alle 4-8
Std.
HD/d: 7,5 mg
28
Anmerkungen
5.1.4.3.
SCHLAFSTÖRUNG UND DEPRESSION: TETRAZYKLISCHE SUBSTANZEN
Angst, Depression und Schmerz verlangen guten Schlaf, Zuwendung und Medikation!
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsform &
Dosis
Mirtazepin
z. B.
Mirtabene®
Tbl. 15/30/45 mg
5.1.5.
Wirksubstanz
und
Handelsname
Hypnotika/
Sedativa
Triazolam
Halcion®
Anmerkungen
Off-label Einsatz
Indikation: Depression
mit/ohne Angstsymptomatik,
Panikstörung,
posttraumatische
Belastungsstörung,
gleichzeitige Schlafstörung,
NW: Gewichtszunahme,
Apathie,
HÄUFIG VERWENDETE PSYCHOPHARMAKA IM KINDES & JUGENDALTER
(INKL. OFF-LABEL EINSATZ)
Darreichungsform &
Dosis
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
Anmerkungen
Tbl. 0,25 mg
0,125-0,25 mg
max. für 14 Tage
HD/d: 0,25 mg
0,02 mg/kg bis
0,1 mg/kg alle 4-8
Std.
HD/d: 7,5 mg
0,75-1,5 mg in 2-3
Teilgaben;
bei Panikstörung
0,5 mg (bis 1 mg)
als ED
HD/d: 0,04 mg/kg/d
bzw. max. 3,5 mg
Tagesdosis bei
Kindern;
Jugendliche:
Tagesdosis bis
6 mg
0,1-0,2 mg/kg bei
Angst/Erregung
wiederholte Gaben
möglich
kurz wirksam, gering
anxiolytisch, vorwiegend
sedativ
1/2-(1Tbl) abends
bei Ein- und
Lorazepam
Temesta®
1 Amp.=2 mg, 4 mg,
Tbl. 1 mg oder 2 mg
Expidet:1 oder 2,5 mg
Alprazolam
Xanor®
Tbl. 0,5 mg, 1 mg
Diazepam
Gewacalm®,
Valium®,
Stesolid®
Gewacalm® Amp. 10
mg,
Valium Tbl. 5 mg, 10
mg
Stesolid® Rektaltuben
5 mg,10 mg
Tbl. 0,25 mg
Brotizolam
Regeldosis/Tag
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
15-30 mg
HD/d: 45 mg
29
bei Kindern nicht gut
untersucht-nur bis max. 3,5
mg/Tag
Lendorm®
Chloralhydrat
Antidepressiva
Fluoxetin
Fluctine®,
Flux®,
Mutan®,
Prozac®
max. 14 Tage
Saft, Supp.
20-60 mg/kg (ED)
bis 3 mal in 24 h
Kps. 20 mg
Mutan Ftbl. 20 mg,
Fluoxetin Lsg.
20 mg/5 ml
Kinder 5-10 mg,
Jugendliche
20-40 mg;
einschleichend
HD/d: bis 60 mg
(MTD Erw. 80 mg)
25 mg
Sertralin
Tresleen®,
Gladem®
Citalopram
Seropram®,
Pram®
Escitalopram
Cipralex®
Venlafaxin
z. B. Efectin®
50 mg Ftbl.
Trazodon
Trittico®
1 Amp.=50 mg
Tbl. Ret.
75/150 mg
Wirksubstanz
und
Handelsname
Darreichungsform &
Dosis
Mirtazepin
Mirtabene®
Tbl. 15/30/45 mg
Amitryptilin
Saroten®
Ftbl. 10 mg, 25 mg
Neuroleptika/
Antipsychotika
Chlorprothixen
Tbl. 10/20/40 mg
Tbl. 10 mg
Tbl. 50/75/150 mg
Orale Lsg./Susp.
bis 200 mg (Erw.)
10(20) mg
max. 60 mg
5 (10) mg
max. 20 mg
75 mg in 2 ED
1-2 mg/kg
max.375 mg
1.Woche 50-100
mg,
Erhöhung pro
Woche in 50 mg
Schritten (zB 150
mg abends)
max. 400 (600) mg
Durchschlafstörung- event.
Einsatz bei Jugendlichen
1. Wahl bei Depression,
Angst-& Panikstörung,
Soziophobie
Zwang (Zulassung über 6 a),
2.Wahl bei Depression- aber
ohne Zulassung
evtl. bei Depression
2.Wahl bei Depression –aber
ohne Zulassung
evtl. bei Angststörung
evtl. bei Jugendlichen
Regeldosis/Tag
Anmerkungen
bis
Höchstdosis/Tag=
HD/d
15 -30 mg
Indikation: Depression
HD/d: 45 mg
mit/ohne Angstsymptomatik,
Panikstörung,
posttraumatische
Belastungsstörung,
gleichzeitige Schlafstörung,
NW: Gewichtszunahme,
Apathie
bei Kindern & Jugendlichen
nicht ausreichend untersucht,
off-label Einsatz
0,2 mg/kg abends, bei neuropathischem
Schmerz & Schlafstörungen
Steigerung um
25 % alle 2-5
Tage bis auf
1-2 mg/kg/d
max. 6 mg/kg
0,5-2 mg/kg
30
NW: Sedierung, starke
- Hydrochlorid
Truxal®
Risperidon
Risperdal®
1 ml=10 mg
Ftbl. 15 mg, 50 mg
Orale Lsg.:
1 mg/ml
Tbl.:1/2/3/4/6mg
(R.consta=Depot
Quicklet)
Haloperidol
Haldol®
1 Amp.=5 mg
Tbl. 1 mg, 10 mg
Aripiprazol
Abilify®
Tbl. 10/15 mg
Schmelztbl. 10/15 mg
Suspension 1mg/ml,
i.m.-Injektion
Ftbl. 25/100/200/300
mg
QuetiapinFumarat
Seroquel®
max 6 mg/kg
Angstzustände
Unter 15 LJ:
Einschleichen mit
0,25-1 mg, tgl.
steigern um 0,5 mg
Über 15. LJ:
Beginn mit
1 (-2) mg
HD/d: 6 mg
ab 4. LJ p.o.
0,025-0,2 mg/kg
bei 1. psychot. Zuständen
2. Impulsivität, Aggression:
zusätzlich evtl. Sedierung
(Benzodiazepin 30 min. nach
Neuroleptikum)
Ki.: 10-15 mg
Jug.: 10-20 mg
Start mit 12,5 mg,
tgl. Steig. um 12,5
mg bis Zieldosis;
bei Manie:
100 mg/d steigern
bis ca. 400 mg
Zieldosis:
Ki: 150-400 mg
Jug.: 250-550 mg
Erw. max 800 mg
31
Einsatz nur im
Intensivmedizin-Bereich bei
Entzugssymptomen (
psychomotor. Unruhe,
Verwirrtheit, Agitiertheit)
ab 15 LJ, bipolar, Manie,
psychot. Aggression, bei
geistig beh., autist. Pat.
ab 16 LJ
bei bipol. Störung, Manien,
Psychosen,
Aggression, geistiger
Behinderung, Autismus
Beispielformular: Anwendung behördlich nicht zugelassener
Medikamente bei Kindern und Jugendlichen
Sehr geehrte Eltern,
die Behandlung Ihres Kinders erfordert die Verschreibung eines Medikamentes, das nicht bzw.
noch nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen behördlich zugelassen ist. Vorher wird der
behandelnde Arzt/Ärztin mit Ihnen über die Notwendigkeit und Durchführung der geplanten
medikamentösen Therapie sprechen. Sie müssen typische Risiken und Folgen, sowie alternative
Behandlungsmöglichkeiten kennen, damit Sie sich entscheiden und in die Therapie einwilligen
können. Dieses Aufklärungsblatt soll helfen das Gespräch vorzubereiten und die wichtigsten Punkte
dokumentieren.
 Warum gibt es keine Zulassung?
Seit vielen Jahren werden bei der Behandlung von Kindern Medikamente erfolgreich eingesetzt, die
ursprünglich zur Behandlung von Erwachsenen entwickelt und erprobt worden sind. Arzneien für
Kinder dürfen nur nach ausführlicher Testung an Kindern zugelassen werden. Um gesicherte Daten
zur Arzneimittelentwicklung und Sicherheit bei Kindern zu gewinnen, müssen standardisierte,
klinische Studien an Kindern durchgeführt werden, die für eine behördliche Zulassung
Voraussetzung sind. Obwohl in zunehmendem Maße Medikamente für Kinder geprüft und
zugelassen werden, existiert die Zulassung oft nicht für alle Altersgruppen und Indikationen.
Insbesondere haben über Jahrzehnte bewährte Medikamente keine Zulassung, da wegen des
fehlenden Patentschutzes wenig Interesse an aufwändigen Zulassungsstudien bei Kindern besteht.
Behördlich nicht zugelassene Anwendung bedeutet im folgenden Fall, dass ein Medikament,
das an Erwachsenen getestet und für gut befunden wurde, auch bei Kindern zum Einsatz kommt
und z. B. als Pulver oder Saft aufbereitet wird. Es bedeutet nicht, dass Medikament unwirksam oder
gefährlich ist. Es wurden lediglich noch keine kindgerechten Darreichungsformen und/oder
ausreichende Daten zur Anwendung, zur verabreichten Dosis, zur Wirksamkeit und Sicherheit den
Arzneimittelbehörden vorgelegt. es kann deshalb nicht definitiv ausgeschlossen werden, dass
neben bereits bekannten Risiken auch bislang unbekannte Risiken und Nebenwirkungen eintreten;
entsprechend kann auch die Herstellerhaftung eingeschränkt sein.
Der behandelnde Arzt/Ärztin Ihres Kindes ist verpflichtet, Sie
 über die Notwendigkeit der Anwendung des (noch) nicht speziell für Kinder zugelassenen
Medikamentes zu informieren auch wenn es bereits seit längerem bei Kindern erfolgreich
eingesetzt wird.
 über mögliche, aber noch nicht bekannte Risiken, Nebenwirkungen und
Komplikationsmöglichkeiten und deren Folgen bei Anwendung dieses Medikamentes
aufzuklären, damit Sie, wie bei jeder medikamentösen Therapie, eine Entscheidung für oder
gegen seine Anwendung bei Ihrem Kind treffen können.
 entsprechend seiner/ihrer ärztlichen Erfahrung aufzuklären über möglicherweise zu
erwartende gesundheitliche Risiken und Probleme bei Nichtanwendung des
vorgeschlagenen Medikamentes bzw. dessen Ersatzes durch zugelassene Präparate.
 Behandlungsalternativen?
Momentan ist keine gleichwertige Alternative mit zugelassenen Medikamenten oder anderen
therapeutischen Methoden verfügbar, die zur Behandlung der ihres Kindes geeignet sind.
32
 Warum wird das Medikament gegeben?
Das/die Medikament(e)
...............................................................................................................................................................
wird/werden verabreicht zur Behandlung von:
...............................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................
Erwartete Wirkung:
..................................................................................................................................................................
................................................................................................................................................................
 Mögliche unerwünschte Wirkungen?
..................................................................................................................................................................
.................................................................................................................................................................
 Worauf müssen Sie bei der Anwendung des Medikamentes achten?
..................................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................................
 Fragen zum Aufklärungsgespräch:
Im Aufklärungsgespräch sollten Sie nach allem fragen, was Ihnen persönlich wichtig oder noch
unklar erscheint (z. B. individuelle Risiken, Dringlichkeit der Behandlung). bitte notieren Sie hier Ihre
Fragen um diese beim Aufklärungsgespräch nicht zu vergessen.
..................................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................................
................................................................................................................................................................
 Ärztliche Anmerkungen zum Aufklärungsgespräch:
..................................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................................
.................................................................................................................................................................
 Ablehnung:
Die vorgeschlagene medikamentöse Behandlung wurde nach ausführlicher Aufklärung abgelehnt.
Über die sich daraus ergebende Nachteile:
...............................................................................................................................................................
.............................................................................................................................................................
wurde eingehend informiert.
Ort/Datum/Uhrzeit
...............................................................................................................................................................
...............................................................................................................................................................
Unterschrift des Arztes/der Ärztin
...............................................................................................................................................................
Unterschrift der Eltern/Erziehungsberechtigten
..................................................................................................................................................................
33
 Einwilligung:
Über die geplante medikamentöse Behandlung mit:
...............................................................................................................................................................
.............................................................................................................................................................
wurde(n) ich/wir in einem Aufklärungsgespräch mit Frau/Herrn
Dr.....................................................................
ausführlich informiert. dabei konnte(n) ich/wir alle mir/uns wichtig erscheinenden Fragen über Art
und Bedeutung der Arzneimittelanwendung sowie spezielle Risiken und mögliche Komplikationen
stellen. Ebenso wurde(n) ich/wir über die möglichen gesundheitlichen Nachteile für mein/unser kind
bei Nichtanwendung bestimmter vom Arzt/Ärztin vorgeschlagener Präparate hingewiesen.
Ich/wir habe(n) keine weiteren Fragen, fühle(n) mich/uns genügend informiert und willige(n) hiermit
nach ausreichender Bedenkzeit in die geplante medikamentöse Behandlung ein. Mit medizinisch
erforderlichen, auch unvorhersehbaren Neben- und Folgemaßnahmen bin ich/sind wir ebenfalls
einverstanden.
Ort/Datum/Uhrzeit
...............................................................................................................................................................
Unterschrift der Eltern/Erziehungsberechtigten
...............................................................................................................................................................
Unterschrift des Arztes/der Ärztin
.......................................................................................................................................................
34
Quellenverzeichnis:
Adoleszenzpsychiatrie: Psychotherapie der Adoleszenz und des jungen Erwachsenen
J.Fegert, A.Streeck-Fischer, H.J. Freyberger, Schattauer Verlag, 2009
Austria Codex-Fachinformation
AWMF Richtlinien
EMA (Europäische Arzneimittelbehörde (www.ema.europa.eu)
Handbuch Psychopharmaka für das Kindes-und Jugendalter, B.Bandelow, u.a. Hogrefe
Verlag, 2012
Kompendium der psychioatzrischen Pharmakotherapie, O.Benkert, H.Hippius u.a. Springer
Verrlag, 2007
Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, B. Zernikow,
Springer Verlag, 2008 & 2013
Psychopharmaka im Kindes-und Jugendalter, G.Nissen, J.Trott, G-E. Trott, Gustav Fischer
Verlag, 2004
Schmerztherapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, B. Zernikow,
Springer Verllag, 2005
Zeitschrift für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Huber Verlag
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Verlag Vandenhoeck und Ruprecht
35
Kontakte:
Dr. Regina Jones, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, PMU, Salzburg
Tel: 0662 4482 57756, Mail: [email protected]
Dr. Adrian Kamper, Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde des Klinikums WelsGrieskirchen, Leiter des Standortes Grieskirchen mit Schwerpunkt Psychosomatik des
Kindes & Jugendalters
Tel: +43 7248 601-0, Mail: [email protected]
Dr. Brigitta Keck, St. Anna Kinderspital, Wien
Tel: +43 1 40170 3150, Mail: [email protected]
Dr. Martina Kronberger-Vollnhofer, MSc Palliative Care, MOMO, Wiens mobiles
Kinderhospiz
Tel: +43 1 4031018-0, Mail: [email protected]
36
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