Sehkraft erhalten

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5.2.2005
unizeit | aktuelles | seite 3
Sehkraft erhalten
An der Kieler Universitätsaugenklinik wird eine neue
Lasermethode erprobt, die Schäden an der Netzhaut
schonender behandelt.
Die Netzhaut (Retina) ist ein zentraler Bereich des Sehens. Erkrankungen führen häufig zu starken Beeinträchtigungen des
Sehens oder sogar zur Erblindung. Mit einer
Lasertherapie kann in vielen Fällen das
Schlimmste – eine Erblindung – verhindert
werden. So ›schweißt‹ der Laser Löcher und
Risse in der Netzhaut und verdichtet poröse
Blutgefäße in der Netzhaut.
Ein neues Verfahren der Lasertherapie, die
selektive Retina-Therapie (SRT), wird derzeit
in der Kieler Universitäts-Augenklinik erprobt.
Professor Johann Roider, Direktor der Kieler
Universitäts-Augenklinik, hat die neue
Behandlungsmethode zusammen mit dem
medizinischen Laserzentrum Lübeck entwickelt. Ein speziell gefertigtes Lasergerät
›schießt‹ hierbei wiederholt sehr kurze Laserimpulse. Damit ist es in den letzten Jahren
erstmals gelungen, selektiv nur das Pigmentepithel zu behandeln und die darüber liegende Netzhaut mit den Sehzellen gleichzeitig
unzerstört zu erhalten.
Während bisherige Lasertherapien an der
Stelle, wo der Laser hinschießt, die Fotorezeptoren zerstören, die man zum Sehen benötigt, bleibt mit der SRT die Sehfähigkeit der
behandelten Bereiche erhalten. Relevant ist
das vor allem bei Schäden im Zentrum der
Netzhaut (z.B. der Macula) oder im Bereich der
Macula lutea, dem ›gelben Fleck‹. »Diese Stelle des schärfsten Sehens ist nur sehr klein«, so
Roider. »Sie hat einen Durchmesser von einem
halben Millimeter. Und wenn wir in diesen
Bereich lasern, merkt das der Patient. Es
kommt zu Gesichtsfeldausfällen, und dann
hat der Patient beispielsweise Probleme beim
Lesen. Oder er sieht deutlich schlechter nach
der Lasertherapie.« Dennoch ist die Lasertherapie notwendig, um eine drohende Erblindung zu verhindern.
Die selektive Retina-Therapie ist zur Zeit noch
in der Erprobung. Roider: »Wir haben mehre-
re Prototypen mit einer amerikanischen Firma
gebaut und evaluieren diese Geräte in einer
multizentrischen Studie. An der Studie nimmt
außer uns auch die Universitäts-Augenklinik
Lübeck und das St. Thomas Hospital in London teil.« Patienten mit Netzhauterkrankungen infolge der Zuckerkrankheit, Venenastthrombosen und speziellen Formen altersabhängiger Makuladegeneration werden im
Rahmen dieser Studie mit der neuen Lasertherapie behandelt. Diese Erkrankungen beruhen vermutlich auf einer Fehlfunktion des Retina-Pigmentepithels, also der Zellschicht
unterhalb der Netzhaut. Patienten mit den
oben genannte Erkrankungen können noch in
die Studie aufgenommen werden. Die Laserbehandlung erfolgt ambulant und dauert etwa
15 Minuten. Die Augen werden mit anästhetischen Tropfen betäubt, so dass der Patient
von der Behandlung nichts spürt.
Die diabetische Retinopathie ist eine häufige Netzhauterkrankung. Sie entsteht, weil sich die Gefäße
der Netzhaut bei Patienten mit Diabetes (Zuckerkrankheit) verändern. Gefäße können sich verschließen, oder es bilden sich Ausstülpungen. Im weiteren
Verlauf wachsen krankhaft neue Gefäße, die aus der
Netzhaut in den Glaskörper wuchern. Es können
Blutungen auftreten. Dadurch kann das Sehvermögen über längere Zeit vermindert werden.
Tatsächlich ist die diabetische Retinopathie eine der
häufigsten Erblindungsursachen. Rund 12.000 Menschen in Deutschland haben dadurch ihr Augenlicht
verloren. Betroffen sind vor allem ältere Bürger:
Über 70 Prozent sind älter als 65 Jahre. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl an Patienten, deren
Sehen durch diabetische Retinopathie deutlich
gemindert ist, so dass sie zum Beispiel nicht mehr
»Geographische Informationssysteme (GIS)
in der Landes- und Kommunalverwaltung«
sind das Thema einer Tagung am Geographischen Institut am 6. April. Eingeladen
hierzu sind alle Fachkräfte aus Praxis und
Wissenschaft, die auf dem Gebiet der Geoinformationssysteme arbeiten. Der Lehrstuhl
für Physische Geographie I – Landschaftsökologie und Geoinformation veranstaltet
diese Fortbildung als assoziiertes Mitglied
die konventionelle Therapie umsteigen muss.
Das ist eigentlich der einzige Nachteil der
selektiven Retina-Therapie.«
ne
Patienten, die sich für die Teilnahme an der Studie
interessieren, melden sich bitte in der UniversitätsAugenklinik, Hegewischstr. 2, 24105 Kiel,
Tel. 0431/597-2366 oder unter www.uni-kiel.de/uak/
lesen oder Auto fahren können. Jeder vierte Diabetiker in Deutschland hat Schäden an der Netzhaut. Je
früher diese erkannt werden, desto besser lassen
sich bleibende Sehstörungen verhindern.
Eine gefürchtete Komplikation bei der diabetischen
Retinopathie ist das Ödem (Anschwellung) auf der
Netzhaut. Wenn infolge der Zuckerkrankheit Flüssigkeit aus kleinen beschädigten Gefäßen fließt, kann
dies ein Ödem auf der Makula hervorrufen (diabetische Makulopathie). Das führt zum Verlust des zentralen Sehens. Behandelt wird das diabetische Ödem
auf der Makula mit dem Laser. Dieser verschließt die
Gefäße, die Flüssigkeit verlieren. Durch diesen Eingriff kann jedoch das Sehen nicht wieder hergestellt,
sondern lediglich das Sehvermögen erhalten werden, so wie es vor der Laserbehandlung bestand. Je
früher Schäden an der Netzhaut erkannt werden,
umso größer ist der Gewinn der Therapie.
Die häufigste Erblindungsursache in der westlichen
Welt ist die altersabhängige Makuladegeneration
(AMD). Die Ursachen der Erkrankung sind nicht
bekannt, Risikofaktoren sind unter anderem höheres
Alter und Rauchen. Die AMD tritt auf, wenn aus neu
entstandenen krankhaften Blutgefäßen Blut und
Flüssigkeit in den zentralen Bereich der Netzhaut
gelangen. Dadurch kommt es zu einer Schädigung
der für den Bereich des schärfsten Sehens (Makula)
notwendigen Sinneszellen und zu einem Sehverlust.
Durch die AMD wird unser zentrales Blickfeld beeinträchtigt. Einen Test zur Früherkennung von Netzhauterkrankungen, den Amsler-Test, finden Sie im
Internet.
www.augen.de/German/Amslertest/1-frameset.html
laser im unsichtbaren Ultraviolettspektrum,
der bei entsprechender Steuerung und
Berechnung nur wenige Tausendstelmillimeter in das Hornhautgewebe eindringt und dieses abträgt. Mit dem computergesteuerten
Laserstrahl des Excimer-Lasers kann die
Hornhautkrümmung eines kurzsichtigen
Auges so verändert werden, dass eine natür-
liche Zerstreuungslinse geformt wird. Nach
dem Lasereingriff dauert es zirka drei bis
sechs Monate, bis sich die Sehfunktionen stabilisieren. Die bisher getragenen Gläser werden dann nicht mehr gebraucht, in vielen Fällen kann sogar ganz auf die Brille verzichtet
werden. Die Kosten für diese Behandlung tragen allerdings die Patienten.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt,
dass sich eine Kurzsichtigkeit bis zu -6 Dioptrien in über 90% der Fälle zuverlässig korrigieren lässt. Zur Korrektur der Weitsichtigkeit
(Hyperopie) sowie zur Korrektur der Kurzsichtigkeit über -6 Dioptrien ist diese Therapie nicht wissenschaftlich anerkannt. Sie ist
nicht geeignet zur Korrektur der Übersichtigkeit über +6 Dioptrien und der Kurzsichtigkeit
über -9 Dioptrien.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass dieser
Eingriff eine Operation an einem gesunden
Auge darstellt. Nutzen und Risiken der
Behandlung müssen vorher eingehend
geprüft werden. Denn ein perfektes Ergebnis
kann nicht garantiert werden. Möglicherweise kann eine erneute Operation notwendig werden, um das gewünschte Ergebnis zu
erreichen. Die Anpassung von Kontaktlinsen
kann nach dem Eingriff erschwert sein, und
eine Lesebrille wird ab dem mittleren Lebensalter auch nach der Laserbehandlung noch
erforderlich sein.
»Bei extrem seltenen Fällen, unter einem Prozent der Behandelten, kann es zu Trübungen
kommen, die eine Sehverschlechterung
bedeuten«, so Professor Johann Roider. »Das
ist zwar selten, aber es ist ein Risiko. Zudem
berichten viele, wenn man gezielt danach
fragt, über Blendungserscheinungen im Dunkeln. Die wenigsten empfinden das jedoch als
störend.«
ne
des Kompetenzzentrums Geoinformatik
(GiN). »Wir werden aktuelle Entwicklungen
im Bereich des Geodaten-Managements und
der geografischen Informationsverarbeitung
vorstellen«, erklärt der Leiter der Lehrstuhls,
Professor Rainer Duttmann. »Ziel der Tagung
ist es, einen Überblick über den aktuellen
Stand der Geodateninfrastruktur und des
ressortübergreifenden Geodatenmanagements in Schleswig-Holstein zu geben.
Anhand von Beispielen aus der behördlichen
Praxis von Land, Kreis und Kommunen werden zudem Einsatzmöglichkeiten von Geo-
graphischen Informationssystemen vorgestellt. Hierbei kommen ausgewiesene Fachleute aus der Landes- und Kommunalverwaltung zu Wort. Gleichzeitig möchte die Veranstaltung als Diskussionsforum dienen und
Gelegenheit zu intensivem Erfahrungsaustausch bieten.«
Geographische Informationssysteme sind
bereits heute aus vielen Bereichen der
öffentlichen Verwaltung nicht mehr wegzudenken. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo raumbezogene Daten digital
erfasst, aufbereitet, verwaltet und analysiert
werden. Entsprechend komplex ist ihr
Anwendungsbereich. Beispiele hierfür sind
der Aufbau GIS-gestützter Leitungs-, Kanal-,
und Liegenschaftskataster oder die Einrichtung digitaler Grünflächen-, Biotop- und
Baumkataster.
Immer mehr Menschen nutzen die Lasertherapie, um
die Brille loszuwerden. Die Erfolgsquote ist gut,
bezahlt wird privat.
Geodaten-Management
Die Behandlungserfolge mit der selektiven
Retina-Therapie sind mit denen der herkömmlichen Lasertherapie vergleichbar, wie
eine Pilotstudie ergeben hat. Die Sehzellen der
Netzhaut wurden, wie erwartet, nicht zerstört. Bei der diabetischen Makulopathie zum
Beispiel konnte bei etwa der Hälfte der Patienten eine Verbesserung des Krankheitsbildes
erzielt werden. »Dazu muss man wissen, dass
das auch bei der normalen Lasertherapie nicht
viel anders ist«, betont Roider. »Es kann sein,
dass man die Therapie wiederholen oder auf
Häufige Erkrankungen der Netzhaut
Laser korrigiert
Kurzsichtigkeit
Endlich ohne Brille und Kontaktlinsen – diesen Wunsch äußern viele Patienten beim Augenarzt. Gibt es da nicht eine
Laserbehandlung? Ja, die gibt es. Der Mediziner spricht von photorefraktiver Keratektomie. Hierbei wird die Hornhaut mit einem
speziellen Laser, dem Excimer-Laser ›abgeschliffen‹. Der Excimer-Laser ist ein Kaltlicht-
Kurz und schmerzlos: Die Laserbehandlung am Auge dauert etwa 15 Minuten. Da die Augen mit
speziellen Tropfen betäubt werden, spürt der Patient nichts von der Behandlung. Hier wird die
Patientin noch einmal vor der eigentlichen Operation untersucht.
Foto: Tobias Everke/Agentur Focus
GiN-Forum »GIS in der Landes- und Kommunalverwaltung«, 06.04.2005, Zentrales Hörsaalgebäude,
CAP 2, Raum D, 9.00 Uhr
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