Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Diplomarbeit im Studiengang Physik vorgelegt von Axel Friedenauer aus Stuttgart 2004 ii Verschränkung beim Fluoreszenz-ResonanzEnergie-Transfer Axel Friedenauer1 11. Juni 2004 Die Diplomarbeit wurde von Axel Friedenauer ausgeführt am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Jörg Schmiedmayer sowie von Herrn JProf. Dr. Jens Eisert und Herrn Dr. Carsten Henkel Institut für Physik, Universität Potsdam 1 [email protected] iv Zusammenfassung Thema der Diplomarbeit ist die Untersuchung von Quanteneffekten beim Energietransfer in Biomolekülen. Mit Methoden der Quanteninformation und der Quantenoptik soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, unter welchen Bedingungen und zu welchem Grade beim Förstertransfer in farbstoffmarkierten Molekülen quantenmechanische Verschränkung auftritt. Startpunkt ist ein quantenmechanisches Modell, das Dissipationsmechanismen einschließt. Dies soll eine erste Antwort liefern auf die Frage, welche Rolle Quantenmechanik in solchen Prozessen spielt jenseits von Ratengleichungen. Diese interdisziplinäre Arbeit geschieht in Zusammenarbeit und im Dialog mit Experimentalgruppen in diesem Forschungsfeld. v vi Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Einführung 5 2.1 FRET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Das Modell 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Theorie offener Quantensysteme 11 3.1 Grundlegende Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.2 Zustände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.3 Einfache stochastische Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.4 3.3.1 Zufallsvariable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.3.2 Stochastischer Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.3.3 Markov-Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Offene Quantensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.4.1 Dynamische Halbgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.4.2 Störungsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4 Quantenmastergleichung 19 4.1 Rechtfertigung des einfachen Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2 Numerische Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.3 Herleitung der Mastergleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.3.1 Dipolgekoppelte Zweiniveausysteme . . . . . . . . . . . . . 24 4.3.2 Dephasierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4.3.3 Mastergleichung des Gesamtsystems . . . . . . . . . . . . . 31 vii viii INHALTSVERZEICHNIS 4.4 Differentialgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5 Verschränkung 5.1 35 Hierarchie der Korrelationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.1.1 Klassische Korrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.1.2 Separabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5.2 Bell’sche Ungleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.3 Verschränkungsmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.4 Entanglement of Formation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 5.5 Entanglement Witnesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 6 Exploration des Parameterraums 43 6.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 6.2 Kopplungskonstanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6.2.1 Ungetriebenes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6.2.2 Kohärent getriebenes System . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 6.2.3 Dephasierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 6.2.4 Inkohärent getriebenes System . . . . . . . . . . . . . . . . 59 7 Spektrum der emittierten Strahlung 7.1 7.2 7.3 65 Via Quantenregressionstheorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 7.1.1 Resonanzfluoreszenzspektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 7.1.2 Quantenregressionstheorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 7.1.3 Erwartungswerte der Systemabsteigeoperatoren . . . . . . . 67 7.1.4 Korrelationsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 7.1.5 Das Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 7.1.6 Zwei-Photonenresonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Via Quantensprungmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 7.2.1 Detektion und Nichtdetektion von Photonen . . . . . . . . . 76 7.2.2 Algorithmus zur Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 7.2.3 Quantensprung-Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Zweizeitkorrelationsfunktion aus dem Quantum Jump Approach . . 84 INHALTSVERZEICHNIS 7.3.1 ix Doubled Hilbert Space Method . . . . . . . . . . . . . . . . 84 8 Symmetrien 89 8.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 8.2 U U -Twirling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 8.3 OO-invariante Zustände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 8.4 Kriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 8.4.1 Herleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 8.4.2 Aussagekraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 9 Zusammenfassung und Ausblick 99 x INHALTSVERZEICHNIS Kapitel 1 Einleitung Maximale Kenntnis von einem Gesamtsystem schließt nicht notwendig maximale Kenntnis aller seiner Teile ein, auch dann nicht, wenn dieselben völlig voneinander abgetrennt sind und einander zur Zeit gar nicht beeinflussen. Erwin Schrödinger 1935 über Verschränkung [59] Wir wollen in dieser Arbeit nicht die Unsitte vieler Autoren wissenschaftlicher Arbeiten übernehmen und mit den Einheitssatz, der die meisten wissenschaftlichen Papiere, die mit Verschränkung zu tun haben anführt, nämlich entanglement is a ” key resource for quantum information, quantum cryptography and quantum key distribution“ [30, 41, 70, 64], beginnen und damit eine der grundlegenden Eigenschaften der Quantenmechanik als bloße Notwendigkeit für praktische Anwendungen zu instrumentieren. Vielmehr interessieren wir uns für die Natur der Verschränkung selbst und für die Rolle, die diese faszinierende Eigenschaft, die ihren Namen schon von einem der Pioniere der Quantenmechanik, Erwin Schrödinger [59, 60], erhielt und die Systeme charakterisiert, deren Subsysteme gemeinsame Quantenzustände teilen, ohne daß deren Subsysteme für sich genommen reine Zustände annähmen, in einfachen Systemen, die auch in der Natur vorkommen, spielt. Obwohl sie schon in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts entdeckt wurde, spielte sie damals nur eine Rolle in dem Versuch seitens Einstein und dessen Mitarbeitern, die Quantenmechanik als unvollständige Beschreibung der Realität darzustellen. Einstein, Podolsky und Rosen konstruierten in den Dreißigern das bekannte, nach ihnen bekannte Paradoxon [19], in dem sie den Widerspruch der Quantenmechanik zur speziellen Relativitätstheorie bzw. zum Lokalitätsprinzip zeigen wollten, der auf einem Experiment, das verschränkte Photonpaare benutzte, basierte. Spätestens seit Bell’s theorem [5] in den 60ern und der experimentellen Falsifizierung der Hypothese, daß lokale 1 2 Einleitung verborgene Parameter existieren, die alle Meßvorgänge bestimmen, wird allgemein anerkannt, daß es sich bei der Quantenmechanik um eine nichtlokale Theorie handelt. Erst in den 80ern, als Feynman seine Vision eines Rechners auf Basis der Quantenmechanik verlauten ließ, setzte ein regelrechter Verschränkungsboom ein, und die ersten Verschränkungsmaße tauchten auf, die versuchten, das Maß an Verschränkung, das einem System innewohnt, zu quantifizieren. Die aktuelle Forschung versucht nun, das Wissen, das man über Zweiteilchenverschränkung hat, auszudehnen auf Vielteilchenverschränkung, was sich als außerordentlich schwer darstellt, aber damit wollen wir uns in dieser Arbeit nicht beschäftigen. Den Quantencomputer, die Vision Feynmans [25], experimentell zu realisieren, stellt sich allerdings als nicht minder komplex heraus. Heute setzt allmählich eine Art Ernüchterung darüber ein, den Quantencomputer in der nächsten Zukunft zu realisieren, zu groß erscheinen die Probleme der Dekohärenz und der Skalierbarkeit. Ein 7 Qubit-Quantencomputer wurde realisiert [71], dem es auch gelang, mit Hilfe Shors Algorithmus [65] zur Primfaktorzerlegung von Zahlen, die Zahl 15 in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Aber der Weg zum Desktop-Quantencomputer ist noch weit und steinig. Wir wollen mit dieser Arbeit allerdings eine Brücke zu Biophysik schlagen und einfache biologische Systeme einmal unter der Lupe der Quanteninformation anschauen und untersuchen, welche Rolle die Verschränkung in solchen Systemen spielt, bzw. einen Experimentvorschlag präsentieren, die Verschränkung eines Systems auf einfache Art und Weise zu messen. Das Subjekt, das uns in dieser Arbeit als Forschungsgegenstand dient, soll ein beliebiges Molekül sein, an dessen Enden wir jeweils ein Farbstoffmolekül fixieren. Zwischen diesen beiden Farbstoffmolekülen kann es nun zu einem Energieaustausch kommen, der auch Fluoreszenz-ResonanzEnergie-Transfer (FRET), oder zu deutsch auch Förstertransfer genannt wird. Dieser wird in der Praxis mit klassischer Elektrodynamik [69] oder anhand Fermis Goldener Regel beschrieben, was vom quantenmechanischen Gesichtspunkt aus einen rein inkohärenten irreversiblen Übergang darstellt. Dem wollen wir abhelfen und ein vollständiges quantenmechanischen Modell einschließlich Dekohärenzmechanismen aufstellen. Dadurch erschließt sich uns auch die dem System innewohnende Verschränkung. An dieser Stelle sei noch erwähnt, daß es auch schon auf Basis diesen Modells einen Vorschlag in Richtung eines Quantenrechners gibt [63], doch diesen Ansatz wollen wir hier nicht weiterverfolgen, sondern nur anklingen lassen, daß es durchaus nicht nur von theoretischem Interesse ist, ein solches System zu untersuchen, sondern sich auch eine praktische Verwendung anbietet. 3 Wir skizzieren kurz, womit wir uns in den folgenden Kapitel im einzelnen beschäftigen werden: In Kapitel 2 erklären wir unser Modell und die grundlegenden physikalischen Mechanismen. In Kapitel 3 befassen wir uns mit den zur Beschreibung nötigen theoretischen Grundlagen, dem Dichteoperatorformalismus, einfachen stochastischen Prozessen und der Theorie offener Quantensysteme. Im nächsten Kapitel 4 rechtfertigen wir unser einfaches Modell und leiten die Bewegungsgleichung unseres Systems her. Dazu übernehmen wir die schon ausgiebig untersuchte Quantenmastergleichung zweier dipolgekoppelten Zweiniveausysteme [26, 27] und erweitern diese um einen Dekohärenzterm, der auf der Dephasierung durch ein Phononenbad basiert und sich uns mit Hilfe Störungstheorie in zweiter Ordnung und der Durchführung eines Hochtemperaturlimes erschließt. Darauf folgt ein Kapitel über die Grundbegriffe und Quantifizierung von Verschränkung. In Kapitel 6 beginnen wir dann mit der numerischen Auswertung unserer Bewegungsgleichungen, dabei untersuchen wir den Einfluß aller auftretenden Kopplungskonstanten sowohl im Falle kohärenten als auch inkohärenten Treibens. Im folgenden Kapitel bestimmen wir das Emissionsspektrum durch zweierlei Ansätze. Zum einen wird dies eine analytische Auswertung im Falle inkohärenten Treibens sein und zum anderen die Anwendung des quantum jump approach. In Kapitel 7 leiten wir ein auf dieses System angepaßte Verschränkungskriterium her, das uns erlaubt, auf einfache Weise Aussagen über den Grad der Verschränkung des Systems zu machen. Abschließend diskutieren wir die Ergebnisse. 4 Einleitung Kapitel 2 Einführung 2.1 FRET Fluoreszenz Wenn ein Molekül ein Photon absorbiert und dadurch angeregt, also in einen höheren elektronischen Zustand versetzt wird, kann die absorbierte Energie wieder durch die Emission eines Photons freigesetzt werden. Dieser Prozeß wird Lumineszenz genannt. Geschieht diese Emission innerhalb einer Zeit von 10 ns spricht man von Fluoreszenz. Verstreicht eine längere Zeit bis zur Emission (typischerweise einige ms) wird der Prozeß Phosphoreszenz genannt. Nun kann es anstatt der Emission eines Photons zu einem strahlungslosen Übertrag dieses Anregungsquants von einem angeregten Molekül zu einem anderen kommen. Dieser Vorgang wird Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer (FRET) genannt und ist in der Strukturbiologie, Biochemie und in den Polymerwissenschaften eine Standardmethode zur Abstandsbestimmung. Die bekannte Abstandsabhängigkeit dieses Prozesses ermöglicht es, Messungen von Längen in einem Bereich zwischen 10 und 80 Å, aber auch Echtzeitanalysen von Schwingungen oder Faltungen komplexer Moleküle durchzuführen. Abstandsabhängigkeit Bevor wir näher auf die quantitativen Eigenschaften dieses Prozesses eingehen, wollen wir noch kurz die Prozesse, die auf verschiedenen Längenskalen auftreten, näher unter die Lupe nehmen. Längenskala <1nm 1-100nm >100nm auftretender Prozeß höhere Multipolübergänge, Elektronenstöße strahlungslos (FRET) Austausch reeller Photonen Beim FRET wird ein Anregungsquant strahlungslos zwischen zwei induzierten Dipolen, vom Donor zum Akzeptor, übertragen. In der Praxis verwendet man Farbstoffmoleküle, mit denen man die zu vermessenden Moleküle markiert. Die Effektivität 5 6 Einführung dieses Transfers hängt von der inversen sechsten Potenz ihres Abstandes ab: 1 E(R) = , (2.1.1) 1 + (R/R0 )6 wobei der Försterradius R0 den Abstand bezeichnet, bei der die Rate des FRET der Summe der Raten aller anderer Abregungsmechanismen des Donors gleicht. R0 hängt von der relativen Orientierung der Diplomomente und den spektralen Eigenschaften der verwendeten Farbstoffe ab [35]: 9000 ln 10 J φD κ2 , (2.1.2) 128 π 5 n4 N wobei N die Avogadrokonstante und J den Überlapp des Emissionsspektrum des Donors FD (ν) mit dem Absorptionsspektrum des Akzeptors A (ν) Z ∞ FD (ν)A (ν)ν −4 dν (2.1.3) J= R0 = 0 beschreibt. Im übrigen stellt φD die Floureszenz-Quantenausbeute, i.e. wieviel Anregungsenergie über Floureszenz abgegeben wird, n den Brechungsindex des Mediums und κ2 einen geometrischen Faktor dar, der die relative Orientierung der beiden Dipole beschreibt. Dieser geometrische Faktor κ ist eine potentielle Fehlerquelle, da die Moleküle mit den angehefteten Farbstoffen keinesfalls statische Gebilde sind. Die Farbstoffmoleküle sind nicht unbedingt sehr klein gegenüber den zu untersuchenden Biomolekülen, daher wirken sich Änderungen der Bindungswinkel oder räumliche Drehungen der Farbstoffe durchaus auf die Abstandsmessung aus. Neuerdings kann man mit Hilfe von optischer Raster-Nahfeld-Mikroskopie diesen Koeffizienten auch ausmessen [35], womit wir uns hier aber nicht näher beschäftigen wollen. Bei einfachen Messungen setzt man meist κ2 = 2/3, das ist der Wert, den man für zufällig orientierte Donoren und Akzeptoren erhält, wenn man für beide uneingeschränkte isotrope Bewegungen zuläßt. In der Praxis wird der Abstand der beiden Farbstoffe R bei bekanntem R0 durch ein Abnehmen der Donor- bzw. ein Ansteigen der Akzeptorfloureszenz gemessen, was nicht immer möglich ist, da der Akzeptor nicht fluoreszent zu sein braucht. In diesem Fall wird die Anregungsenergie an das umgebende Lösungsmittel abgegeben. Ziel dieser Arbeit Wir wollen diesen Energie-Transfer hier aber von einem anderen Gesichtspunkt her beleuchten und die Fragestellung untersuchen, inwieweit Verschränkung bei diesem Phänomen eine Rolle spielt. Meistens wird der FRET mit rein klassischer Elektrodynamik oder durch Ratengleichungen beschrieben. Da wir diesen Prozeß aber auf Verschränkung untersuchen wollen, reicht die Modellierung durch eine Ratengleichung nicht aus, und wir müssen ein vollständig quantenmechanisches Modell aufstellen mit Hilfe des Dichteoperatorformalismus und einer Quantenmastergleichung. Anhand des Dekohärenzmechanismus, den unser Modell mit einschließt, um der Wechselwirkung mit der Umgebung Rechnung zu tragen, wird sich auch zeigen, inwieweit die klassische Beschreibung gerechtfertigt ist. Denn gerade die Kohärenzen der Dichtematrix werden für das Auftreten von Verschränkung eine Rolle spielen und genau diese sind es, die bei der Beschreibung durch Ratengleichungen vernachlässigt werden. 2.2 Das Modell 2.2 7 Das Modell In Figur 4.3.1 ist eine schematische Skizze unseres einfachen Modells zu sehen. Zentral angeordnet ist ein Molekül, hier vereinfacht dargestellt durch eine Kette von Kohlenstoffatomen der Länge 10-80 nm. An deren Enden befinden sich auf beiden Seiten Farbstoffmoleküle (als D dargestellt wie dye). Diese nehmen wir als Zweiniveausysteme an. Eine Rechtfertigung für diese vereinfachende Annahme folgt später. Desweiteren kann man die verschiedenen Wechselwirkungsmechanismen sehen, die wir jetzt im einzelnen durchgehen werden. 1 2 3 D - C - C - C - C ... C - C - C - C - D 4 Abbildung 2.1: Schematische Darstellung der einzelnen Wechselwirkungsmechanismen. (1) Externes treibendes elektromagnetisches Feld (2) Fluoreszenz-Übergang zwischen den beiden Farbstoffmolekülen (FRET) (3) Spontane Emission (4) Dephasierende Kopplung an die Umgebung, die hier durch ein thermisches Phononenbad modelliert wurde. 8 Einführung Der Treibmechanismus Wir werden uns mit zwei verschiedenen Treibmechanismen auseinandersetzen: (1) kohärentes Treiben: dies entspricht einem eingestrahlten Laser der Frequenz ωx und der Amplitude E1/2 für die beiden einzelnen Farbstoffmoleküle. Im speziellen werden wir für gleich starke Treibraten1 einen Dunkelzustand der beiden Zweiniveausysteme feststellen, der von den übrigen entkoppelt. (2) inkohärentes Treiben: hier pumpen wir inkohärent per Ratengleichung Besetzung von den unteren Niveaus in die oberen. Genaueres an der entsprechenden Stelle in Kapitel 6. Der FRET Den Fluoreszenzübergang zwischen den beiden Farbstoffmolekülen modellieren wir als kohärente, reversible Dipol-Dipol-Kopplung zwischen den beiden Molekülen. Die Dipolübergangsrate erhält man durch die durch das Vakuum induzierte Kopplung zwischen den beiden Systemen. Die spontane Emission Bei der spontanen Emission handelt es sich um quantenmechanischen Effekt der Kopplung eines Zweiniveausystems an ein Kontinuum vom Moden im Grundzustand. Die Herleitung dieses Mechanismus per WeisskopfWigner-Theorie findet sich in jedem Quantenoptikstandardwerk [51, 62]. Die dephasierende Kopplung Die ersten drei Wechselwirkungsmechanismen wurden schon ausgiebig in der quantenoptischen Literatur behandelt [26, 27]. Dephasierungen tauchen schon in der Biophysik auf, die Verwendung dieses Wechselwirkungsmechanismus in der Quantenoptik als Dekohärenzterm ist jedoch neu und macht somit dieses einfache Modell des FRET realistischer. Beim FRET wird nicht die gesamte Anregungsenergie des Donors an den Akzeptor abgegeben, sondern es geht ein kleiner Teil an die Umgebung verloren (Stokes shift). Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit wir überhaupt zwei entartete Zweiniveausysteme mit einem kohärent modellierten Übergang annehmen dürfen. Bei zu großen Verlusten könnte es nämlich keinen kohärenten Übergang zwischen den beiden Systemen mehr geben. Jetzt kommt jedoch die dephasierende Kopplung ins Spiel: diese wirkt nämlich wie ein phase damping, einem quantenmechanischen Rauschen, das den Verlust von Quanteninformation, nicht aber von Energie beschreibt. Quanteninformation soll in diesem Zusammenhang diejenige Information bedeuten, die in den Nichtdiagonalelementen der Dichtematrix auftaucht. Diese sind sehr wichtig für das Auftreten von Verschränkung. Ihr Weglassen führt zum Bild der Ratengleichungen. Die Dephasierung zerstört somit die Kohärenz, i.e. die Erwartungswerte der Nichtdiagonalelemente fallen durch zufällige phase kicks exponentiell auf null ab. Dieser Term trägt somit dem störenden Einflüß der Umgebung 1 Hierbei handelt es sich wohl um den realistischsten Fall, falls die Dimension unseres Gesamtsystems zu klein ist, um beide Farbstoffmoleküle getrennt zu treiben. 2.2 Das Modell Rechnung. Im speziellen führt dies zu statistischen Schwankungen der Übergangsfrequenzen der einzelnen Zweiniveausysteme. Wir können also den verlustbehafteten Resonanzübergang unter Hinzunahme dieser Wechselwirkung ohne schlechtes Gewissen mit dem idealisierten Modell zweier identischer Zweiniveausysteme modellieren. Bevor wir die Annahme eines Zweiniveausystems gegenüber einem Multilevelsystem rechtfertigen und dann zu einer ausführlichen Behandlung unseres Modells übergehen, wenden wir uns erst einmal einer Einführung in die theoretischen Grundlagen der Quantenoptik und einfachen stochastischen Prozessen zu. 9 10 Einführung Kapitel 3 Theorie offener Quantensysteme 3.1 Grundlegende Definitionen In diesem Abschnitt wollen wir einige oft auftauchende Schreibweisen und Definitionen festlegen, die später im Text verwendet werden. Die Pauli Spinmatrix für die z-Komponente schreiben wir ab sofort mit 1 1 0 z . (3.1.1) σ = 2 0 −1 Die übrigen Paulimatrizen definieren wir wie üblich 0 −i 01 y x . und σ = σ = i 0 10 Die entsprechenden Auf- und Absteigeoperatoren lauten † 01 + σ = und σ− = σ+ . 00 (3.1.2) (3.1.3) Entsprechend meinen wir im Produktraum unserer zwei Zweiniveausysteme mit σ1‡ = σ ‡ ⊗ 1 bzw. σ2‡ = 1 ⊗ σ ‡ , (3.1.4) wobei ‡ = {+, −, z}. Allerdings muß man mit der Matrixrepresentation aufpassen, da wir zumeist nicht in der normalen Produktbasis arbeiten, sondern in die Basis der Energieeigenzustände wechseln und somit die Operatoren per unitärer Transformation in die entsprechende Basis überführen müssen. Doch dazu später mehr. Außerdem werden in den nächsten Kapiteln folgende bosonische Vertauschungsregeln zur Anwendung kommen: h i h i h i ai , a†j = δij , a†i , a†j = 0 und ai , aj = 0 . , (3.1.5) (†) wobei ai darstellt. den Absteige bzw. Aufsteigeoperator der i-ten Mode des Reservoirs 11 12 3.2 Theorie offener Quantensysteme Zustände Der Zustand eines quantenmechanischen Systems werde durch den Dichteoperator ρ̂ beschrieben. Dieser habe folgende Eigenschaften: ρ̂† = ρ̂, (3.2.1) ρ̂ ≥ 0, (3.2.2) tr ρ̂ = 1, (3.2.3) oder in Worten: ρ̂ sei selbstadjungiert, positiv definit und besitze die Spur eins. Aus der Hermitezität folgt nun, daß man ρ̂ spektral zerlegen darf: ρ̂ = X λi |iihi|, (3.2.4) i wobei die λi die reellen, nichtnegativen Eigenwerte von ρ̂ sind. Diesen Zustand ρ̂ hätte man auch präparieren können, indem man Dichteoperatoren von reinen Zuständen |iihi| mit den Gewichten λi mischt. Die umgekehrte Interpretation gilt nicht. Der Erwartungswert einer Observablen ergibt sich nun durch hAi(t) = tr[ρ̂(t)A]. (3.2.5) Der Schrödingergleichung im Zustandsbild entspricht hier nun die von NeumannGleichung ∂ ρ̂ i = − [H, ρ̂] . ∂t } (3.2.6) Von nun an werden wir den Hut über dem Dichteoperator aus Gründen der Übersichlichkeit weglassen. Dies sollte im Übrigen zu keinen Verwirrungen führen, da mit dem Symbol ρ ausschließlich der Dichteoperator gemeint ist. 3.3 Einfache stochastische Prozesse Um die Dynamik eines physikalischen Prozesses zu beschreiben, benötigt man das Konzept eines stochastischen Prozesses. Darunter versteht man vereinfacht ausgedrückt eine Zufallsvariable, deren statistische Eigenschaften sich mit der Zeit ändern. Es handelt sich um die Verallgemeinerung einer deterministischen Zeitentwicklung. Die dort verwendete Differentialgleichung wird hier durch ein Wahrscheinlichkeitsgesetz für die Zeitentwicklung einer Variablen ersetzt. Wir wollen wir hier nicht die gesamte mathematische Theorie stochastischer Prozesse aufrollen, sondern nur einige grundlegende dem Verständnis dienende Begriffe erklären und uns dann mit einen einfachen Spezialfall, dem Markov -Prozess auseinandersetzen. 3.3 Einfache stochastische Prozesse 3.3.1 13 Zufallsvariable Eine Zufallsvariable X ist eine meßbare Abbildung X : Ω → R, (3.3.1) die jedem (Elementar-)Element des Wahrscheinlichkeitsraumes ω ∈ Ω eine reelle Zahl X(ω) zuordnet, wobei die Definition eines Wahrscheinlichkeitsraumes einen nichtleeren Ereignisraum, eine σ-Algebra von Teilmengen () und ein Wahrscheinlichkeitsmaß auf der σ-Algebra umschließt. 3.3.2 Stochastischer Prozeß Im mathematischen Sinne ist ein stochastischer Prozeß eine Familie von Zufallsvariablen X(t) auf einem Wahrscheinlichkeitsraum, abhängig von einem Parameter t ∈ T, wobei in den meisten physikalischen Prozessen t die Rolle der Zeit spielt. T stellt demnach ein Intervall auf der reellen Zeitachse dar. Demnach ist für jeden Zeitpunkt t die Größe X(t) eine Abbildung vom Ereignisraum Ω in die reellen Zahlen X : Ω × T → R. (3.3.2) Für festgehaltenes ω erhalten wir eine Trajektorie des stochastischen Prozesses t 7→ X(ω, t). (3.3.3) Was nun einen stochastischen Prozeß charakterisiert ist die Art und Weise, wie die Zufallsvariablen X(t) zu verschiedenen Zeiten t miteinander zusmamenhängen. 3.3.3 Markov-Prozeß Markov-Prozesse spielen eine große Rolle in der Physik, besonders in der statistischen Mechanik im thermischen Gleichgewicht, außerdem kann man durch geeignete Erweiterung des Zustandsraumes viele Prozesse Markovsch machen. Der Markov-Prozeß ist ein stochastischer Prozeß mit einem sehr kurzen Gedächtnis, i.e. er vergißt sehr schnell länger zurückliegende Ereignisse und erinnert sich praktisch nur an das letzte Ereignis. Die Markov-Bedingung für die bedingte Wahrscheinlichkeit lautet also µ(X(t) ∈ B|X(tm ) = xm , . . . , X(t1 ) = x1 ) = µ(X(t) ∈ B|X(tm ) = xm ). (3.3.4) Sie gilt für alle m = 1, 2, 3, . . . , alle geordneten Mengen von Zeitpunkten t1 < t2 < . . . < tm , alle Borelmengen B und alle x1 , x2 , . . . , xm ∈ R. Als einfachstes Beispiel eines Markov-Prozesses sei hier der deterministische Prozeß genannt, definiert durch eine Anfangsdichte und einen Propagator, der eine deterministische Zeitentwicklung beschreibt, etwa in einem System von gewöhnlichen Differentialgleichungen d x(t) = g(x(t)), x(t) ∈ Rd . (3.3.5) dt 14 Theorie offener Quantensysteme 3.4 Offene Quantensysteme Geschlossene Quantensysteme, i.e. Systeme, die nicht mit ihrer Umgebung wechselwirken, folgen einer unitären Zeitentwicklung. Im Fall eines offenen Systems gilt dies nicht mehr und wir müssen zum Dichteoperatorformalismus greifen und eine Bewegungsgleichung für die Dichtematrix, eine sogenannte Quantenmastergleichung aufstellen. Der Hamiltonian des Gesamtsystems sieht folgendermaßen aus Umgebung R System S Wechselwirkung Abbildung 3.1: Schematische Darstellung der Hamiltonians der Teilsysteme. H = Hs + Hr + V , (3.4.1) wobei Hs den System-Hamiltonian, Hr den Hamiltonian der Umgebung, und V den Wechselwirkungs-Hamiltonian darstellt. Wir nehmen an, das System sei zum Zeitpunkt t0 durch einen Dichteoperator ρs (t0 ) beschrieben, der normiert ist durch trs [ρs (t0 )] = 1 , wobei trs , trr bzw. trsr bedeuten soll, daß man nur über das System, nur über das Reservoir bzw. über beides abspurt. Als Umgebung oder Reservoir verwendet man in der Regel ein sehr großes System mit unendlich vielen Freiheitsgraden im thermischen Gleichgewicht, beschrieben durch einen zeitunabhängigen Dichteoperator ρr : ρr (Hr ) = e−βHr . trr [e−βHr ] (3.4.2) Es ist unmittelbar ersichtlich, daß dieser Dichteoperator auch normiert ist (durch Spurbildung über das Reservoir). Unter der Annahme, daß die beiden Systeme zum Zeitpunkt t = t0 miteinander in Kontakt gebracht werden, gibt es keine Korrelationen und wir können von einem faktorisierenden Anfangszustand ausgehen, i.e. ρsr (t0 ) = ρs (t0 ) ⊗ ρr (Hr ) . (3.4.3) Die Bewegungsgleichung des Gesamtsystems sieht jetzt wie folgt aus i ρ̇sr = − [H, ρsr ] . } (3.4.4) Da uns jedoch die Dynamik der Umgebung nicht interessiert, sondern nur die Dynamik des Systems, lösen wir die Bewegungsgleichung für den Dichteoperator des 3.4 Offene Quantensysteme 15 Systemteils allein. Für den Erwartungswert eines System-Operators gilt hO(t)i = trsr [Oρsr (t)] . (3.4.5) Da der Operator O allerdings nur im System selbst wirkt, können wir dies umformen zu hO(t)i = trs [O trr ρsr (t)] = trs [Oρs (t)] , (3.4.6) wobei man ρs (t) den reduzierten Dichteoperator des Systems nennt. Mit dieser Einführung vereinfacht sich unser Problem beträchtlich. Die Gleichung für den reduzierten Dichteoperator ρs (t) lautet also i ρ˙s = − trr [H, ρsr ] , (3.4.7) } wobei dies im Allgemeinen keine geschlossene Gleichung darstellt, da auf der rechten Seite ρsr auftaucht. Die exakte Dynamik dieser Gleichung kann immer noch sehr kompliziert sein, doch unter der Annahme von sehr kurzen Korrelationszeiten des Bades können wir im folgenden eine sehr nützliche Halbgruppeneigenschaft zur Hilfe ziehen. 3.4.1 Dynamische Halbgruppen Um zu zeigen, was eine dynamische Abbildung ist, benutzen wir den unkorrelierten Anfangszustand aus dem letzten Abschnitt ρsr (0) = ρs (0) ⊗ ρr (Hr ) (3.4.8) und konstruieren eine Abbildung vom Raum der Dichteoperatoren des reduzierten Systems in sich: h i ρs (0) 7→ ρs (t) = V (t)ρs (0) ≡ trr U (t, 0) ρs (0) ⊗ ρr U † (t, 0) . (3.4.9) Wenn wir den Zeitpunkt t nun als fest annehmen, haben wir eine Abbildung vom Zustandsraum des Systems S(Hs ) auf sich selbst V (t) : S(Hs ) → S(Hs ) , (3.4.10) die die Entwicklung eines offenen Systems über eine Zeit t beschreibt, die zur Identität wird für t = 0, eine sogenannte dynamische Abbildung. Falls nun die charakteristische Zeitskala auf der die Korrelationen des Reservoirs verschwinden sehr viel kleiner ist als die charakteristische Zeitskala der Evolution des Systems, können wir wie beim klassischen Markov-Prozeß Gedächtniseffekte des Reservoirs außer Acht lassen und folgende Halbgruppeneigenschaft [10] benutzen V (t1 )V (t2 ) = V (t1 + t2 ), t1 , t2 ≥ 0. (3.4.11) Unter gewissen mathematischen Bedingungen [38] existiert nun eine lineare Abbildung L, der Generator der Halbgruppe, ein Superoperator, der uns erlaubt, die Halbgruppe in exponentieller Form darzustellen V (t) = eLt . (3.4.12) 16 Theorie offener Quantensysteme Hiermit können wir unser Problem sofort als Differentialgleichung erster Ordnung darstellen, d ρs (t) = Lρs (t), dt (3.4.13) der sogenannten Markovschen Quantenmastergleichung. Die allgemeinste Form für eine solche Quantenmastergleichung lautet [10] d i ρs (t) = − [H, ρs (t)] + D(ρs (t)) dt } mit dem Dissipator D X 1 † 1 † † A k ρs A k − A k A k ρs − ρ s A k A k . D(ρs ) ≡ 2 2 (3.4.14) (3.4.15) k Die im Dissipator auftauchenden Operatoren Ak heißen auch Lindblad-Operatoren [48, 31] und Gl. (3.4.14) nennt man Quantenmastergleichung in Lindbladform. Der in dieser Gleichung auftauchende Hamiltonian ist jedoch nicht der freie Hamiltonian des reduzierten Systems, denn es können zusätzliche Terme durch die Kopplung an die Umgebung entstehen, wie wir später auch noch sehen werden. Im folgenden werden wir wieder zu Gl. (3.4.7) zurückkehren und diese per Störungsrechnung lösen. 3.4.2 Störungsrechnung Bis jetzt waren alle Gleichungen im Schrödingerbild formuliert. Jetzt wechseln wir ins Wechselwirkungsbild, in dem sich das Problem vereinfacht, da der Teil der Entwicklung, der auf dem freien Hamiltonian basiert, wegfällt. Die Dichtematrix im Wechselwirkungsbild erhalten wir durch eine unitäre Transformation i i Psr (t) = e } H0 (t−t0 ) ρsr (t)e− } H0 (t−t0 ) (3.4.16) H 0 = Hs + Hr . (3.4.17) mit Dadurch vereinfacht sich die Bewegungsgleichung zu ∂Psr (t) i = − [VI (t − t0 ), Psr (t)] , ∂t } (3.4.18) wobei i i VI (t − t0 ) = e } H0 (t−t0 ) Ve− } H0 (t−t0 ) . (3.4.19) Diese Bewegungsgleichung, bei der auf beiden Seiten die Dichtematrix Psr (t) steht, lösen wir iterativ in der zweiten Ordnung in V. Wir machen nun die Annahme, daß wir unter dem Integral Psr (t) durch den Anfangswert Psr (t0 ) ersetzen dürfen und erhalten dadurch 3.4 Offene Quantensysteme Psr (t) = Psr (t0 ) − i } t Z 1 − 2 } 17 dt0 VI (t0 ), Psr (t0 ) t0 Z t dt 0 t0 Z t0 dt00 VI (t0 − t0 ) , VI (t00 − t0 ) , Psr (t0 ) + . . . . t0 (3.4.20) Wir ersetzen Psr (t0 ) durch den unkorrelierten Anfangszustand (3.4.3): Psr (t0 ) ≈ ρs (t) ⊗ ρr (t0 ) . (3.4.21) Durch Abspuren über das Reservoir erhalten wir die Bewegungsgleichung für den reduzierten Dichteoperator ρs (t). Unter der Voraussetzungen, daß die Korrelationszeit des Reservoirs sehr kurz gegenüber dem gewählten Zeitschritt ist, können wir nun für die Bewegungsgleichung ρ˙s (t + τ ) ' ρs (t + τ ) − ρs (t) τ (3.4.22) schreiben und außerdem ρ˙s (t + τ ) durch ρ˙s (t) ersetzen. Schließlich erhalten wir Z τ i dτ 0 trr VI τ 0 , ρs (t) ⊗ ρr (t0 ) ρ˙s (t) ' − }τ 0 Z τ0 Z τ i (3.4.23) 0 dτ 00 trr VI τ 0 VI τ 00 ρs (t) ⊗ ρr (t0 ) − 2 dτ } τ 0 0 − VI τ 0 ρs (t) ⊗ ρr (t0 )VI τ 00 + adj. . Bei diesem letzten Ausdruck ist zu beachten, daß er zwei Zeitabhängigkeiten aufweist: sowohl von t als auch von τ, wobei wir feststellen, daß die τ -Abhängigkeit nur mit Reservoiroperatoren verknüpft ist und diese durch die Markov-Näherung und die Gleichgewichtsbedingung verschwindet, i.e. unter Annahme eines unendlich kurzen Gedächtnisses und thermischen Gleichgewichts des Reservoirs. 18 Theorie offener Quantensysteme Kapitel 4 Quantenmastergleichung 4.1 Rechtfertigung des einfachen Modells Um die Verwendung eines einfachen 2-Niveausystems gegenüber einem Multilevelsystem zu rechtfertigen, vergleichen wir im folgenden ein kohärent getriebenes 3Niveausystem mit einem inkohärent getriebenen 2-Niveausystem. Die genau Fragestellung ist dabei: Asymptotisch sollte sich ein 3-Niveausystem mit extrem kurzer Lebensdauer (hoher spontaner Emissionsrate) des oberen Niveaus genauso verhalten wie ein Zweiniveausystem. Wir untersuchen hier nun im folgenden, wie lange man die Lebensdauer des oberen Niveaus prinzipiell machen darf, um ein dem Zweiniveausystem noch ähnliches Verhalten zu bekommen. Wie wir aus der Quantenoptik wissen, treten bei einem kohärent getriebenem System Rabi-Oszillationen auf. Je höher man die Amplitude des treibenden Feldes vorgibt, desto höher die Frequenz der Oszillation. Um also überhaupt einen qualitativen Vergleich zu ermöglichen, 3 G32 2 2 E, w13 e G21 G21 1 1 Abbildung 4.1: Schematische Darstellung der Niveaus und Übergänge eines kohärent getriebenem 3-Niveausystem und eines inkohärent getriebenen 2Niveausystem. 19 20 Quantenmastergleichung müssen wir uns mit sehr kleinen1 Feldstärken des treibenden Feldes begnügen, da bei inkohärentem Treiben natürlich keinerlei derartige Oszillationen auftreten. Wie man in Fig. 4.1 sofort erkennen kann, haben wir die Abstände der jeweiligen beiden unteren Energieniveaus und die spontanen Zerfallsraten Γ21 gleich gewählt, um eine möglichst vergleichbare Ausgangssituation zu schaffen. Das in der linken Hälfte abgebildete 3-Niveausystem wird also von einem E-Feld der Amplitude E und der Frequenz ω13 kohärent vom ersten ins dritte Niveau getrieben und zerfällt dann spontan über das zweite Niveau mit den Zerfallsraten Γ32 und Γ21 wieder in den Grundzustand. In der rechten Bildhälfte beim Zweiniveausystem wird inkohärent mit einer Pumprate e vom unteren ins obere Niveau Besetzung transferiert, wobei der Zerfallsmechanismus wie schon erwähnt, der gleiche ist wie links. Die Mastergleichung für das spontan emittierende 2-Niveausystem lautet: ρ̇ = −i 2 X ωi [|iihi|, ρ] (4.1.1) i=1 1 + − + − + − ρS21 − Γ21 ρS21 S21 ρ − 2S21 S21 + S21 2 +/− Die Lindbladoperatoren Sij bezeichnen hier Aufsteige- respektive AbsteigeOperator vom i-ten ins j-te Niveau. Daraus erhalten wir das System von Ratengleichungen ρ̇11 = Γ21 ρ22 − eρ11 ρ̇22 = −Γ21 ρ22 + eρ11 1 ρ̇12 = i∆ωρ12 − Γ21 ρ12 2 ∗ ρ̇21 = ρ̇12 , (4.1.2) wobei wir noch die inkohärenten Treibraten ±eρ11 hinzugefügt haben. Ähnlich sieht die Mastergleichung für das 3-Niveausystem aus: ρ̇ = −i 3 X ωi [|iihi| , ρ] i=1 + e−iω13 t S13 − E∗ − + E e+iω13 t S13 ,ρ 1 + − + − − + − Γ32 ρS32 S32 + S32 S32 ρ − 2S32 ρS32 2 1 + − + − − + − Γ21 ρS21 S21 + S21 S21 ρ − 2S21 ρS21 . 2 (4.1.3) Aus Mastergleichungen dieser Art erhält man Differentialgleichungssysteme für die Matrixelemente des Dichteoperators. Dieses Differentialgleichungssystem muß man dann noch in ein rotierendes Bezugssystem transformieren, um die explizite Zeitabhängigkeit des treibenden E-Feldes zu eliminieren. Anstatt der Energie der einzelnen Niveaus taucht dann nur noch eine Verstimmung (detuning ) des treibenden externen Feldes gegenüber der Übergangsfrequenz der Niveaus auf. 1 Klein bedeutet hier klein gegenüber der spontanen Emissionsrate Γ21 . 4.2 Numerische Lösung 4.2 21 Numerische Lösung Wir wenden uns nun einer numerischen Zeitentwicklung der Populationen der beiden Systeme zu. In den Abbildungen 4.2, 4.3 und 4.4 sind die Population des oberen Niveaus durchgezogen und die Population des Grundzustandes gestrichelt dargestellt, hinzu kommt in den jeweils oberen Plots das gestrichpunkt dargestellte Zwischenniveau. Der Anfangszustand in allen folgenden Plots ist der angeregte Zustand. Aus diesem zerfallen beide Systeme dann spontan, wobei die Zerfallsraten vom mittleren ins untere Niveau des 3-Niveausystems und vom angeregten ins Grundzustandsniveau Γ21 immer konstant bleibt. Wir variieren also im folgenden nur die Zerfallsrate Γ32 vom oberen ins mittlere Niveau des 3-Niveausystems. Da das inkohärente Treiben ein vollständig anderer Mechanismus ist und daher die Treibraten nicht vergleichbar sind, passen wir das inkohärent Treiben des Zweiniveausystems immer so an, daß sich der Endzustand der beiden Systeme asymptotisch gleicht. Die Zerfallsrate Γ32 durchläuft dabei folgende Werte: Γ32 = 33Γ21 , 3.3Γ21 , Γ21 und 13 Γ21 . Für die auf der Abszisse aufgetragenen Zeitschritte gilt: 1 Zeitschritt entspricht 1 23 /1000. Beim ersten hohen Wert zerfällt der angeregte Zustand also instantan in den mittleren. Der weitere Zerfall von diesem in den Grundzustand verläuft dann genauso wie auch im Zweiniveausystem. Beim nächstkleineren Wert dauert die Depopulation des höchsten Niveaus des 3-Niveausystems schon bedeutend länger als zuvor, aber es sind noch keine prinzipiellen Unterschiede sichtbar. Anders wird die Situation bei den beiden längsten Lebensdauern des höchsten Niveaus Γ32 = Γ21 und 31 Γ21 . Hier wird der Effekt des treibenden E-Feldes immer stärker und es setzen heftige RabiOszillationen ein, die nur noch eine bedingte Vergleichbarkeit der beiden Systeme erlauben. Man kann also schließen: solange die Zerfallsrate Γ32 groß gegenüber Γ21 ist und gleichzeitig das kohärent treibende E-Feld nicht zu groß gewählt wird, ist die Verwendung eines Zweiniveausystems gegenüber einem Dreiniveausystem durchaus gerechtfertigt. 22 Quantenmastergleichung kohärent getriebenes 3-Niveausystem Population der Niveaus 1 Legende: oberes Niveau mittleres Niveau Grundzustand 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 1000 2000 4000 5000 6000 Zeitschritte 7000 8000 9000 10000 inkohärent getriebenes 2-Niveausystem 1 Population der Niveaus 3000 0.8 Legende: oberes Niveau Grundzustand 0.6 0.4 0.2 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 Zeitschritte 7000 8000 9000 10000 Abbildung 4.2: Vergleich der Evolutionen eines 3-Niveausystems mit 2Niveausystem, wobei die Lebensdauer des oberen Niveaus sehr kurz gewählt ist. Parameter: Zerfallsrate Γ32 = 33Γ21 , Γ21 = 0.6, E = ( 1+i 3 )Γ21 , e = 0.19. kohärent getriebenes 3-Niveausystem Population der Niveaus 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 1000 2000 4000 5000 Zeitschritte 6000 7000 8000 9000 10000 8000 9000 10000 inkohärent getriebenes 2-Niveausystem 1 Population der Niveaus 3000 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 Zeitschritte 6000 7000 Abbildung 4.3: Genau wie oben, jedoch andere Parameter: Zerfallsrate Γ32 = 3.3Γ21 , Γ21 = 0.6, E = ( 1+i 3 )Γ21 , e = 0.33. Population der Niveaus Population der Niveaus Population der Niveaus 4.2 Numerische Lösung 23 kohärent getriebenes 3-Niveausystem 1 0.5 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 13000 14000 Zeitschritte kohärent getriebenes 3-Niveausystem 1 0.5 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 13000 14000 Zeitschritte inkohärent getriebenes 2-Niveausystem 1 0.5 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 13000 14000 Zeitschritte Abbildung 4.4: Niveaus wie oben. Parameter: Zerfallsrate oben Γ32 = Γ21 , Zerfallsrate mitte Γ32 = 31 Γ21 , Γ21 = 0.6, E = ( 1+i 3 )Γ21 , e = 0.5. 24 Quantenmastergleichung 4.3 Herleitung der Mastergleichung 4.3.1 Dipolgekoppelte Zweiniveausysteme In diesem Abschnitt wollen wir nun die Mastergleichung für das zentrale Modell dieser Arbeit aufstellen. Wir gehen aus von der schon in vielen Arbeiten untersuchten Mastergleichung [26, 27, 28], die zwei Zweiniveausysteme gekoppelt durch Dipolübergang und spontaner Emission einschließt. Im folgenden setzen wir } = c = 1. 2 2 h i X X dρ =−i ωi [σiz , ρ] − i Ωij σi+ σj− , ρ dt i=1 1 − 2 2 X i6=j Γij ρσi+ σj− + (4.3.1) σi+ σj− ρ − 2σj− σi+ , i,j=1 wobei ωi die Übergangsfrequenz der Energieniveaus des i-ten Systems, σi± den Aufrespektive Absteigeoperator des i-ten Systems, σiz die entsprechende Paulimatrix bezeichnet. Die Rate der spontanen Emission ist gegeben durch p Γij = Γji = Γi Γj F(k0 rij ) (4.3.2) mit Γi = Γii = ωi3 µ2i , 3π0 (4.3.3) der spontanen Emissionsrate des i-ten Moleküls, die dem Einsteinkoeffizienten A entspricht und sin k0 rij 3 F(k0 rij ) = 1 − (µ̂ · r̂ij )2 4 k0 rij (4.3.4) sin k0 rij cos k0 rij 2 + 1 − 3(µ̂ · r̂ij ) + (k0 rij )2 (k0 rij )3 Desweiteren ist die durch das Vakuum induzierte Dipolübergangsrate Ωij gegeben durch cos k0 rij 3p Ωij = Γi Γj − 1 − (µ̂ · r̂ij )2 4 k0 rij (4.3.5) sin k0 rij cos k0 rij 2 + 1 − 3(µ̂ · r̂ij ) + , (k0 rij )2 (k0 rij )3 wobei µ̂ und r̂ij Einheitsvektoren in Richtung des molekularen Dipolmoments (µ̂1 = µ̂2 ≡ µ̂) bzw. des intermolekularen Abstands bezeichnen sollen. Hergeleitet wird diese Mastergleichung durch Kopplung von nichtüberlappenden (rij > r(Molekül)) Zweiniveausystemen an die gequetschten Vakuum-Moden eines 3-dimensionales elektromagnetisches Feldes unter Ausnutzung der Born’schen 4.3 Herleitung der Mastergleichung 25 Näherung (schwache Kopplung, keine Rückreaktion des Feldes), der rotating-waveapproximation (RWA) und der Markovnäherung. Im folgenden nehmen wir an, daß die einzelnen Wechselwirkungsmechanismen untereinander nicht koppeln, i.e. wir berechnen die einzelnen Wechselwirkungsterme der Mastergleichung einzeln und vernachlässigen Wechselwirkungen zwischen den Wechselwirkungen. Bei nicht zu hohen Kopplungskonstanten, z.B. Amplitude des treibenden E-Feldes, ist diese Vereinfachung sicher zulässig. 4.3.2 Dephasierung Explizit wollen wir im weiteren nur die Herleitung des Termes der dephasierenden Kopplung an das Phononenbad ausführen, der uns als Dekohärenzmechanismus dient. Der Mastergleichungsterm für das treibende E-Feld findet sich vielfach in der Literatur [26, 77]. Der der obigen Mastergleichung entsprechende SystemHamiltonian lautet Hs = 2 X ωi σiz . (4.3.6) i=1 Der Reservoir-Hamiltonian, der das Phononenbad, das wir hier durch eine unendliche Summe, später durch ein Kontinuum von harmonischen Oszillatormoden modellieren, beschreibt, lautet Hr = ∞ X ωk a†k ak , (4.3.7) k=1 und als Kopplung wählen wir folgenden Wechselwirkungs-Hamiltonian, der die dephasierende Kopplung der Moleküle an das Phononenbad beschreibt: X (4.3.8) V= mk ωk2 zki xk σiz , k,i mit r xk = 1 (ak + a†k ) 2ωk (4.3.9) und mk der Masse einer hier klassisch beschriebenen Oszillatormode, ωk deren Resonanzfrequenz und zki der Kopplungskonstante, die die Stärke der Kopplung einer Oszillatormode an die Phase eines der Zweiniveausysteme angibt. Wir vernachlässigen also im folgenden 3-Punktwechselwirkungen zwischen 2 Molekülen und dem + σ − , was Phononenbad, indem wir zk i xk σiz als Kopplung wählen anstatt zk mi xk σm i bei Störungstheorie zweiter Ordnung nicht ins Gewicht fallen wird. Wir beschränken uns also bei der folgenden Herleitung auf diesen vereinfachten Hamiltonian H= 2 X i=1 ωi σiz + X k ωk a†k ak + ∞ X 2 X k=1 i=1 kki (ak + a†k )σiz , (4.3.10) 26 Quantenmastergleichung mit kki = mωk2 zki . Der erste zu lösende Schritt besteht darin, den Wechselwirkungs-Hamiltonian ins Wechselwirkungsbild zu transformieren nach Gleichung (3.4.19). Dieser sieht durch die Transformation wie folgt aus VI (t − t0 ) = ∞ X 2 X kki (ak e−iωk (t−t0 ) + a†k eiωk (t−t0 ) ) σiz . (4.3.11) k=1 i=1 Jetzt setzen wir diesen Term in die coarse-grained“ Bewegungsgleichung ein. Für ” die Dichtematrix nehmen wir einen unkorrelierten Zustand an, i.e. ein Tensorprodukt aus der System-Dichtematrix und der Reservoir-Dichtematrix, die hier durch ein thermisches Bad harmonischer Oszilatoren dargestellt ist: † P e−β j ωj aj aj , (4.3.12) Psr = ρs (t) ⊗ Q −βωk ] k [1 − e Q 1 und wir im folgenden k 1 − e−βωk =: Z abkürzen werden. wobei β = kT "∞ 2 # Z XX i τ 0 † iωk τ 0 z −iωk (τ 0 ) ρ˙s (t) ' − dτ trr ) σi , Psr (t) kki (ak e + ak e τ 0 k=1 i=1 (∞ 2 Z τ Z τ0 XX 11 0 0 − dτ 0 dτ 00 trr kki (ak e−iωk τ + a†k eiωk τ ) σiz × τZ 0 0 k=1 i=1 ∞ X 2 X 00 00 z kjm (aj e−iωj τ + a†j eiωj τ ) σm Psr (t)− × j=1 m=1 − ∞ X 2 X 0 0 kki (ak e−iωk τ + a†k eiωk τ ) σiz Psr (t)× k=1 i=1 × ∞ X 2 X 00 00 z kjm (aj e−iωj τ + a†j eiωj τ ) σm j=1 m=1 + adj. . (4.3.13) Das Ausführen der partiellen Spur über das Reservoir XX trr A = . . . hν1 |hν2 | . . . A |ν1 i|ν2 i . . . , ν1 (4.3.14) ν2 wobei |νi i ein Fockzustand mit νi Bosonen in der Mode i darstellt, das wir im folgenden mit dem Multiindex |νi = |ν1 i|ν2 i|ν3 i . . . schreiben X trr A = hν|A|νi , (4.3.15) ν läßt sofort den Term erster Ordnung aufgrund der Orthogonalität der einzelnen Oszillatormoden verschwinden (hν|ai |νi = hν|a†i |νi = 0). Für die zweite Ordnung 4.3 Herleitung der Mastergleichung 27 fallen alle Terme hν|ai ak |νi und hν|a†i a†k |νiweg. Außerdem gilt hν|ai a†k |νi ∝ δik . Es bleibt Z 0 Z X 11 τ 0 τ hν| dτ 00 ρ˙s (t) ' − dτ τZ 0 0 ν ∞ X 2 X 00 0 0 00 × kki kkm ak a†k eiωk (τ −τ ) + a†k ak eiωk (τ −τ ) × k=1 i,m=1 P −β j ωj a†j aj z ⊗ σiz σm ρs (t) ∞ X 2 P X † 00 0 − kki kkm ak e−β k ωk ak ak a†k e−iωk (τ −τ ) + ×e (4.3.16) k=1 i,m=1 + a†k e−β † j ωj aj aj P ak eiωk (τ 0 −τ 00 ) ) z ⊗ σiz ρs (t)σm |νi + adj. . Im weiteren verwenden wir a†k ak = nk und ak a†k = nk + 1. Z 0 Z X 11 τ 0 τ hν| dτ 00 dτ τZ 0 0 ν ∞ X 2 X 0 00 0 00 × kki kkm (nk + 1) e−iωk (τ −τ ) + nk eiωk (τ −τ ) × ρ˙s (t) ' − k i,m=1 P j ωj nj −β z ⊗ σiz σm ρs (t) ∞ X 2 P X 0 00 − kki kkm (nk + 1)e−β j ωj (nj +δjk ) e−iωk (τ −τ ) + ×e (4.3.17) k i,m=1 + nk e−β Mit P ν e−β P j P ωj nj j ωj (nj −δjk ) iωk e (τ 0 −τ 00 ) ) z ⊗ σiz ρs (t)σm |νi + adj. = Z und mit P 1 1 X nk e−β j ωj nj = βω k Z ν e −1 erhält man (4.3.18) 28 Quantenmastergleichung ( ∞ 2 Z 0 Z X X 1 τ 0 τ ρ˙s (t) ' − dτ 00 dτ kki kkm τ 0 0 k i,m=1 1 1 −iωk (τ 0 −τ 00 ) iωk (τ 0 −τ 00 ) +1 e + βω e × eβωk − 1 e k −1 z × σiz σm ρs (t) (4.3.19) ∞ 2 X X 1 0 00 − kki kkm e−βωk βω + 1 e−iωk (τ −τ ) + e k −1 k i,m=1 ) eβωk z z iωk (τ 0 −τ 00 ) σi ρs (t)σm + adj. . + βω e e k −1 Durch Ausnutzen der Zerlegung e±iωk (τ 0 −τ 00 ) = cos ωk (τ 0 − τ 00 ) ± isin ωk (τ 0 − τ 00 ) (4.3.20) und ex + 1 x = coth x e −1 2 (4.3.21) erhalten wir 1 ρ˙s (t) ' − τ τ Z dτ 0 0 Z ( τ0 dτ 00 0 ∞ X 2 X kki kkm × k i,m=1 βωk 0 00 0 00 z × coth cos ωk (τ − τ ) − i sin ωk (τ − τ ) σiz σm ρs (t) 2 !) βωk z − coth cos ωk (τ 0 − τ 00 ) + i sin ωk (τ 0 − τ 00 ) σiz ρs (t)σm + adj. . 2 (4.3.22) Wir führen nun den Kontinuumslimes durch, i.e. wir gehen von der Summation der Moden zu einer Integration über, wobei wir allerdings nur bis zu einer oberen Abschneidefrequenz Λ integrieren: Z Λ ∞ X kki kkm f (ωk ) = dω Iim (ω)f (ω) , (4.3.23) 0 k=1 desweiteren machen wir die in der Quantenoptik übliche Annahme eines Ohmschen Bades, die bei schwacher Kopplung zulässig ist, i.e. wir wählen eine spektrale Zustandsdichte proportional zu ω: Iim (ω) = γ̃im ω. (4.3.24) Da sich das Integral Z τ Z τ0 Z dτ 0 dτ 00 0 0 0 Λ dω γ̃ω coth ω cos ω(τ 0 − τ 00 ) 2kT (4.3.25) 4.3 Herleitung der Mastergleichung 29 nicht allgemein lösen läßt, führen wir einen Hochtemperaturlimes durch, i.e. wir nähern Λ 1. T (4.3.26) Dadurch erhalten wir 1 ρ˙s (t) ' − τ τ Z dτ 0 Z × dτ 00 Z ( Λ dω 0 0 0 τ0 2 X × i,m=1 z 2kT γ̃ cos ω(τ − τ ) − i γ̃ω sin ω(τ − τ ) σiz σm ρs (t) 0 00 0 00 !) z + adj. . − 2kT γ̃ cos ω(τ 0 − τ 00 ) + i γ̃ω sin ω(τ 0 − τ 00 ) σiz ρs (t)σm (4.3.27) Die Auswertung der Integrationen liefert Z τ Z τ0 Z Λ 0 00 dτ dτ dω 2kT γ̃ cos ω(τ 0 − τ 00 ) = 0 0 0 Z Λ Z τ 2kT γ̃ 0 dω = dτ sin ωτ 0 ω 0 Z0 τ dτ 0 2kT γ̃ Si (Λτ 0 ) = (4.3.28) 0 =2kT γ̃τ wobei Si(x) die Sinusintegralfunktion darstellt. Mit dem zweiten Term mit der Sinusfunktion verfahren wir genauso und erhalten Z τ Z τ0 Z Λ (4.3.29) dτ 0 dτ 00 dω γ̃ sin ω(τ 0 − τ 00 ) = γ̃Λτ . 0 0 0 Somit ( ρ˙s (t) ' − 2 X z 2kT γ̃ − i γ̃Λ ⊗ σiz σm ρs (t) i,m=1 !) z z − 2kT γ̃ + i γ̃Λ ⊗ σi ρs (t)σm + adj. . (4.3.30) z hebt sich genau mit dessen adjungiertem weg, es bleibt Der Term iγ̃Λσiz ρs (t)σm also 2 X z z z z z z ρ˙s (t) ' −2kT γ̃ σi σm ρs (t) + ρs (t) σi σm − 2σi ρs (t)σm i,m=1 (4.3.31) z z − i γ̃Λ σiz σm ρs (t) − ρs (t)σiz σm . 30 Quantenmastergleichung Jetzt definieren wir noch γ = 4kT γ̃ . (4.3.32) Der der Dephasierung entsprechende Dissipationsterm in Lindbladform lautet also schließlich 2 1 X z z z z z z ρ˙s (t) ' − γim σi σm ρs (t) + ρs (t) σi σm − 2σi ρs (t)σm . 2 (4.3.33) i,m=1 Den weiteren Term in Gleichung (4.3.31) können wir schreiben als − 2 X z i γ̃im Λ σiz σm , ρs (t) . (4.3.34) i,m=1 z in GleiDer durch das Wegfallen des sogenannten Lindblad-Sprungterms σiz ρs (t)σm chung (4.3.30) zurückbleibende Term hat die Form eines normalen Kommutators und bewirkt eine Verschiebung der Energie. Wir werden diesem Term, der mit einem weiteren Term höherer Ordnung den Lamb shift verursacht, hier keine weitere Beachtung schenken. Die interessante Physik steckt in Gleichung (4.3.33). 4.3 Herleitung der Mastergleichung 4.3.3 31 Mastergleichung des Gesamtsystems Die Mastergleichung des kohärent getriebenen gesamten Systems sieht demnach wie folgt aus: 2 2 i=1 i6=j h i X X dρ =−i ωi [σiz , ρ] − i Ωij σi+ σj− , ρ dt − 1 2 2 X Γij σi+ σj− ρ + ρσi+ σj− − 2σj− ρσi+ i,j=1 2 1 X γij σiz σjz ρ + ρσjz σiz − 2σjz ρσiz − 2 (4.3.35) i,j=1 + 2 X Ei σi+ e−iωx t − Ei∗ σi− eiωx t , ρ i=1 Der erste Term der rechten Seite beschreibt die Energie der beiden Zweiniveausysteme mit der Übergangsfrequenz ωi , der zweite den Dipolübergang mit der Kopplungskonstante Ωij , in der zweiten Zeile die Lindbladterme, die die spontane Emission beschreiben, in der dritten Zeile die Lindbladterme der Dephasierung und in der untersten Zeile das kohärent treibende elektromagnetische Feld mit der Rabifrequenz Ei und der Frequenz des externen treibenden Feldes ωx . Diese Zeitabhängigkeit werden wir im nächsten Schritt dadurch eliminieren, daß wir in ein rotierendes Bezugssystem wechseln. Auf die Herleitung dieses letzten Terms verzichten wir hier und verweisen auch für näheres zu Polarisationsrichtungen und räumlichen Abhängigkeiten auf [77, 26]. Wir werden im folgenden alle Größen immer in Bezug zur Kopplungskonstante Γ11 der spontanen Emission setzen, die wir auf Γ = Γ11 = 1 festlegen. Die Dipolübergangsrate Ω12 = Ω21 , die unter anderem vom intermolekularen Abstand abhängt, variieren wir in einem Bereicht von Ω12 = 0 . . . 0.8Γ. Die Nichtdiagonalelemente der Kopplungsmatrix Γ bleiben außer zum Testen ihres Einflusses fixiert bei Γ12 = 21 Γ. Weiterhin nehmen wir die Matrix γij diagonal an, i.e. die Korrelationslänge der Phononen, die proportional ist zum Quotienten aus Schallgeschwindigkeit und der Cutoff-Frequenz, ist sehr viel kleiner als der Abstand der beiden Systeme. Praktisch heißt dies, daß die beiden Systeme an unabhängige“ Phononen koppeln und somit ” keine Möglichkeit besteht, daß Korrelationen zwischen diesen durch die Phononen entstehen, genau das Gegenteil dessen soll nämlich passieren. Zuletzt variieren wir die Rabifrequenz Ei in einem Bereich Ei = 0 . . . 0.8Γ. Neben dieser Mastergleichung mit kohärentem Treiben untersuchen wir auch inkohärentes Treiben. In der quantenoptischen Literatur [7, 42] wird dieses inkohärente Treiben, das heißt, man pumpt inkohärent Besetzung vom unteren ins obere Niveau, vielfach auch mit Hilfe der Lindbladform [48] mit einem Aufsteige-Operator vom unteren ins obere Niveau als Generator Ak (siehe Gleichung (3.4.1)) modelliert. Dabei treten in den Bewegungsgleichungen für die Kohärenzen der Dichtematrix 32 Quantenmastergleichung w0 w0 w0 W12 w0 W12 Abbildung 4.5: Standard-Produktbasis und collective states-Basis. zusätzliche Terme auf. Wir werden dies nicht übernehmen, sondern den Pumpprozeß durch Ratengleichungen herleiten, siehe dazu Kapitel 6.2.4. 4.4 Differentialgleichungen Die im vorherigen Abschnitt erhaltene Mastergleichung entwickeln wir nun in eine geeignete Basis der Zustände. Dafür könnten wir die einfache Produktzustandsbasis wählen, aber wir entscheiden uns hier für die Basis der Energieeigenzustände, die anstatt den beiden Zuständen | ↑↓i und | ↓↑i symmetrische bzw. antisymmetrische Kombinationen derselben beinhaltet. In dieser Basis ist der System-Hamiltonian diagonal: Hs = 2 X i=1 ωi σiz + X Ωij σi+ σj− . (4.4.1) i6=j Explizit sieht diese Basis, die wir im folgenden auch collective states-Basis nennen werden, wie folgt aus: |ei = | ↑↑i 1 |si = √ (| ↑↓i + | ↓↑i) 2 1 |ai = √ (| ↑↓i − | ↓↑i) 2 |gi = | ↓↓i. (4.4.2) Wie in Fig. 4.5 ersichtlich hebt der Dipolübergangsterm die Entartung des symmetrischen und des antisymmetrischen Zustandes auf. Beide Zustände sind um den Betrag der Dipolübergangs-Kopplungskonstanten jeweils nach oben bzw. nach unten verschoben. Wir enthalten dadurch ein System von 16 Diffentialgleichungen, wobei allerdings hα| dρ dρ̂ |βi = hβ| |αi∗ , dt dt (4.4.3) 4.4 Differentialgleichungen 33 wodurch sich die Zahl der unabhängigen auf 10 reduziert. Dieses System gekoppelter Differentialgleichungen lautet danach wie folgt: ∂ ρee = − 2Γρee + (E1 + E2 )ρse + (E2 − E1 )ρae + (E1∗ + E2∗ )ρes + (E2∗ − E1∗ )ρea ∂t ∂ 1 γ ρes = − (3Γ + Γ12 ) + i(ω0 − Ω12 ) ρes − ρes + ∂t 2 2 + (E1 + E2 )ρss + (E2 − E1 )ρas − (E1 + E2 )ρee + (E1∗ + E2∗ )ρeg ∂ 1 γ ρea = − (3Γ − Γ12 ) + i(ω0 + Ω12 ) ρea − ρea + ∂t 2 2 + (E1 + E2 )ρsa + (E2 − E1 )ρaa + (E1 − E2 )ρee + (E1∗ − E2∗ )ρeg ∂ ρeg = − (Γ + 2iω0 )ρeg − γρeg + ∂t + (E1 + E2 )ρsg + (E2 − E1 )ρag − (E1 + E2 )ρes + (E2 − E1 )ρea ∂ γ ρss = − (Γ + Γ12 )(ρss − ρee ) − (ρss − ρaa )+ ∂t 2 ∗ ∗ + (E1 + E2 )ρgs − (E1 + E2 )ρes − (E1 + E2 )ρse + (E1∗ + E2∗ )ρsg ∂ γ ρsa = − (Γ − 2iΩ12 )ρsa − ρsa + ∂t 2 ∗ + (E1 + E2 )ρga − (E1 + E2∗ )ρea + (E1 − E2 )ρse + (E1∗ − E2∗ )ρsg ∂ 1 γ ρsg = − (Γ + Γ12 ) + i(ω0 + Ω12 ) ρsg + (Γ + Γ12 )ρes − ρsg + ∂t 2 2 ∗ ∗ + (E1 + E2 )ρgg − (E1 + E2 )ρeg − (E1 + E2 )ρss + (E2 + E1 )ρsa ∂ γ ρaa = − (Γ − Γ12 )(ρaa − ρee ) − (ρaa − ρss )+ ∂t 2 + (E1 − E2 )ρga + (E1∗ − E2∗ )ρea + (E1 − E2 )ρae + (E1∗ − E2∗ )ρag ∂ 1 γ ρag = − (Γ − Γ12 ) + i(ω0 − Ω12 ) ρag − (Γ − Γ12 )ρea − ρag + ∂t 2 2 ∗ ∗ + (E1 − E2 )ρgg + (E1 − E2 )ρeg − (E1 + E2 )ρas + (E2 − E1 )ρaa ∂ ρgg =(Γ + Γ12 )ρss + (Γ − Γ12 )ρaa − ∂t − (E1∗ + E2∗ )ρsg + (E2∗ − E1∗ )ρag − (E1 + E2 )ρgs + (E2 − E1 )ρga , (4.4.4) wobei Ei = √12 Ei e−iωx t und Ei∗ = √12 Ei∗ eiωx t . Wir werden das Gleichungssystem jetzt in ein rotierendes Bezugssystem transformieren, damit die explizite Zeitabhängigkeit des treibenden E-Feldes verschwindet. Dazu substituieren wir ρes = ρ̃es e−iωx t , ρea = ρ̃ea e−iωx t , ρsg = ρ̃sg e−iωx t , ρag = ρ̃ag e−iωx t . ρeg = ρ̃eg e−2iωx t , (4.4.5) Dadurch ergibt sich für die jeweils linken Seiten ∂ ∂ ∂ ρmn = ρ̃mn e−iωx t = ρ̃mn e−iωx t − iωx ρ̃mn e−iωx t . ∂t ∂t ∂t (4.4.6) 34 Quantenmastergleichung Wir erkennen, daß in jeder Gleichung, in der ein ω0 auftritt auch jeweils die Frequenz des treibenden Feldes ωx subtrahiert wird und fassen daher die Differenz gleich zusammen zur Verstimmung ∆ = ω0 −ωx . Gleichzeitig kürzen wir die e−iωx t -Terme mit den entsprechenden Termen der rechten Seiten und benennen die substituierten ρ̃ wieder zu ρ und gleichzeitig Ei in Ei um. Dadurch erhalten wir ∂ ρee = − 2Γρee + (E1 + E2 )ρse + (E2 − E1 )ρae + (E1∗ + E2∗ )ρes + (E2∗ − E1∗ )ρea ∂t ∂ 1 γ ρes = − (3Γ + Γ12 ) + i(∆ − Ω12 ) ρes − ρes + ∂t 2 2 + (E1 + E2 )ρss + (E2 − E1 )ρas − (E1 + E2 )ρee + (E1∗ + E2∗ )ρeg ∂ 1 γ ρea = − (3Γ − Γ12 ) + i(∆ + Ω12 ) ρea − ρea + ∂t 2 2 + (E1 + E2 )ρsa + (E2 − E1 )ρaa + (E1 − E2 )ρee + (E1∗ − E2∗ )ρeg ∂ ρeg = − (Γ + 2i∆)ρeg − γρeg + ∂t + (E1 + E2 )ρsg + (E2 − E1 )ρag − (E1 + E2 )ρes + (E2 − E1 )ρea ∂ γ ρss = − (Γ + Γ12 )(ρss − ρee ) − (ρss − ρaa )+ ∂t 2 ∗ + (E1 + E2 )ρgs − (E1 + E2∗ )ρes − (E1 + E2 )ρse + (E1∗ + E2∗ )ρsg γ ∂ ρsa = − (Γ − 2iΩ12 )ρsa − ρsa + ∂t 2 + (E1 + E2 )ρga − (E1∗ + E2∗ )ρea + (E1 − E2 )ρse + (E1∗ − E2∗ )ρsg ∂ 1 γ ρsg = − (Γ + Γ12 ) + i(∆ + Ω12 ) ρsg + (Γ + Γ12 )ρes − ρsg + ∂t 2 2 ∗ ∗ + (E1 + E2 )ρgg − (E1 + E2 )ρeg − (E1 + E2 )ρss + (E2 + E1 )ρsa ∂ γ ρaa = − (Γ − Γ12 )(ρaa − ρee ) − (ρaa − ρss )+ ∂t 2 ∗ + (E1 − E2 )ρga + (E1 − E2∗ )ρea + (E1 − E2 )ρae + (E1∗ − E2∗ )ρag ∂ 1 γ ρag = − (Γ − Γ12 ) + i(∆ − Ω12 ) ρag − (Γ − Γ12 )ρea − ρag + ∂t 2 2 ∗ ∗ + (E1 − E2 )ρgg + (E1 − E2 )ρeg − (E1 + E2 )ρas + (E2 − E1 )ρaa ∂ ρgg =(Γ + Γ12 )ρss + (Γ − Γ12 )ρaa − ∂t − (E1∗ + E2∗ )ρsg + (E2∗ − E1∗ )ρag − (E1 + E2 )ρgs + (E2 − E1 )ρga . (4.4.7) Dieses gekoppelte Differentialgleichungssystem schreiben wir nun in Matrixschreibweise, um damit weiterzuarbeiten. Dafür schreiben wir die 4 × 4-Dichtematrix als 16-dimensionalen Spaltenvektor, der sich durch eine 16×16-Transformationsmatrix, ab sofort M genannt, transformiert. Die entsprechende Bewegungsgleichung lautet dann: ∂ ρ = Mρ . (4.4.8) ∂t Kapitel 5 Verschränkung Eine der erstaunlichsten Eigenschaften der Quantenmechanik ist die durch Einstein, Podolski und Rosen [19] und Schrödinger [60] herausgearbeitete Verschränkung. Diese Eigenschaft beschreibt Zustände zusammengesetzter Systeme, die derartig verschränkt“ sind, daß wir den individuellen Subsystemen keine Eigenschaften zu” ordnen können, die diese für sich selbst besitzen. Um das ganze etwas präziser auszudrücken, müssen wir erst einmal definieren, auf welchem Raum unser Zustand lebt. Ein gemischter Zustand eines zusammengesetzten Systems wird durch eine Dichtematrix, i.e. einem hermiteschen, positiv definiten Operator der Spur eins auf dem Tensorprodukt der Hilberträume der Subsysteme H = HA ⊗HB ⊗... charakterisiert. Wir stellen uns jetzt die Frage, ob ein gegebener Zustand ρ ∈ H verschränkt ist. Ein System heißt verschränkt, wenn die Observablen der einzelnen Subsysteme Korrelationen aufweisen, für deren Präparation kein lokaler Meßapparat verantwortlch sein kann. Einen klassisch korrelierten Zustand erhält man z.B. dadurch, daß zwei entfernte Experimentatoren einen Zustand derart präparieren, daß sie Instruktionen durch eine gemeinsame Quelle durch klassische Kommunikation (z.B. Telefon) erhalten (sogenannte LOCC -Operationen). Ein Zustand dieser Art läßt sich als Summe direkter Produkte schreiben ρ= k X B p i ρA i ⊗ ρi , (5.0.1) i=1 A/B wobei {pi } eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ist und die ρi Dichteoperatoren der Subsysteme darstellen, weist jedoch keine Korrelationen quantenmechanischer Art auf, das heißt er ist separabel. Zustände, die nicht separabel sind, beinhalten eine gewisse Form von Nichtlokalität. Dies läßt sich oft durch die Verletzung einer Bell’schen Ungleichung zeigen [5]. Die Verletzung einer Bell’schen Ungleichung bedeutet, daß keine Theorie lokaler verborgener Parameter die Korrelation erklären kann. Dies gilt jedoch nur für den Fall eines reinen Zustandes. Für gemischte Zustände ist dies nicht so einfach. Es existiert auch eine Klasse von Zuständen, die keine Bell’sche Ungleichung verletzen, also ein lokales Modell verborgener Pa35 36 Verschränkung rameter zulassen, aber dennoch verschränkt sind [79]. Im folgenden bieten wir einen Überblick [44] über die verschiendenen Arten/Grade von Korrelation bzw. Verschränktheit. 5.1 5.1.1 Hierarchie der Korrelationen Klassische Korrelation Klassische Korrelationen lassen sich ausdrücken mit Hilfe der von NeumannEntropie. Der Grad der Korrelation (gegenseitiger Information) ist gegeben durch [58] S = S(ρ) − S(ρA ⊗ ρB ) = tr [ρ ln ρ] − tr ρA ln ρA − tr ρB ln ρB , (5.1.1) mit der Entropie S(ρ) ≡ −tr[ρ ln ρ] und mit der reduzierten Dichtematrix des Teilsystems A: ρA . Diese erhält man durch Bilden der partiellen Spur über das Subsystem B: ρA = trB [ρ] . Nur wenn dieser Grad der klassischen Korrelation verschwindet, faktorisiert ein Zustand. Wir haben somit einen Produktzustand, der natürlich separabel ist. Mit dieser Separabilität werden wir uns im nächsten Abschnitt etwas eingehender beschäftigen. 5.1.2 Separabilität Wir stellen uns jetzt die Frage, wann ein Zustand ρ separabel ist. In diesem Fall läßt sich ρ als konvexe Kombination von Produktzuständen schreiben: Definition: Ein Zustand heißt separabel, wenn er sich schreiben läßt als ρ= k X B p i ρA i ⊗ ρi , (5.1.2) i=1 wobei P i pi = 1 und pi ≥ 0 . Dies bedeutet, daß der Zustand durch sogenannte LOCC-Operationen (local operations with classical communication) präpariert worden sein kann. Doch gibt es keinen effizienten Algorithmus, der unterscheidet, ob und anhand dessen man einen gegebenen Zustand ggf. in die oben genannte Form bringen kann. Es gibt jedoch einige Kriterien, die uns bei der Charakterisierung der Zustände hilfreich sind. Das erste, gefunden durch Peres [54], Woronowicz [84] und die Familie 5.2 Bell’sche Ungleichung 37 Horodecki [39], gibt uns für Hilberträume der Dimensionen 2 × 2 und 2 × 3 ein hinreichendes, doch für höhere Dimensionen nur noch notwendiges Kriterium für Separabilität: Sei ein Zustand ρ in einem 2 × 2- oder 2 × 3-dimensionalen Raum gegeben. Falls ρTA ≥ 0 , dann ist ρ separabel. Dabei ist mit ρTA die partiell Transponierte gemeint, i.e. die nur auf einem Subsystem durchgeführte Transposition, explizit mit allen Indizes: Gilt X B ρmn,µν = p i ρA (5.1.3) i mn ρi µν , i dann A = ρnm,µν ρTmn,µν (5.1.4) Für höhere Dimensionen gilt nur Falls ρ separabel ist, gilt ρTA ≥ 0 . 5.2 Bell’sche Ungleichung Es wurde versucht, die Verletzung einer Bell’schen Ungleichung als Kriterium bzw. Maß für Verschränkung zu gebrauchen. Zustände, die keine Bell’sche Ungleichung verletzen, lassen ein Modell lokaler verborgener Parameter zu und sind somit klassisch korreliert. Zu diesen Zuständen gehören auch diejenigen, die eine positive partielle Transponierte (PPT states) besitzen. Doch es zeigte sich, daß es auch Zustände gibt, die keine Bell’sche Ungleichung verletzen, aber trotzdem nicht separabel sind [79] und später, daß man aus solchen Zuständen Verschränkung destillieren kann, die dann doch dieselben Ungleichungen verletzten [56]. Man könnte also versuchen, Verschränkung dadurch zu charakterisieren, daß ein Zustand nach Destillation keine Bell’sche Ungleichung verletzt. Aber auch das ist zu kurz gegriffen, denn es zeigt sich, daß es in höheren Dimensionen auch verschränkte PPT states gibt. Diese werden PPTES (positive partial transpose entangled states) oder auch bound entangled states genannt. Der Name kommt davon, daß deren Verschränkung gebunden vorliegt und man diese nicht durch LOCC-Operationen destillieren kann. Darauf werden wir aber in dieser Arbeit nicht weiter eingehen. 5.3 Verschränkungsmaße Wir sind auf der Suche nach einem Funktional, das uns für einen gegebenen Zustand angibt, wie verschränkt dieser ist. Es stellt sich sich heraus, daß es nicht nur ein solches Funktional gibt, sondern viele. Im folgenden setzen wir uns mit den Axiomen auseinander, die ein Funktional erfüllen muß, damit es ein Verschränkungsmaß ist [22]: 38 Verschränkung • Das Funktional E : S(H) −→ R ist ein positives Funktional und E(ρsep ) = 0, wobei ρsep einen separablen Zustand und S(H) den Zustandsraum darstellt. • Es existiert ein ρ ∈ S(H) für das gilt E(ρ) > 0. • Konvexität, i.e. Mischen vergrößert nicht die Verschränkung E (λρ1 + (1 − λ)ρ2 ) ≤ λE(ρ1 ) + (1 − λ)E(ρ2 ) , (5.3.1) wobei ρi ∈ S(H) und λ ∈ [0, 1]. • Monotonie unter lokalen Operationen: Die Verschränkung kann im Durchschnitt nicht größer werden unter lokalen Operationen. Wenn man in einem System eine lokale Operation durchführt, die zu den Zuständen ρi mit den Wahrscheinlichkeiten pi führen, gilt E(ρ) ≥ n X pi E(ρi ) . (5.3.2) i=1 5.4 Entanglement of Formation Eines der einfachsten Verschränkungmaße ist das entanglement of formation [6, 83]. Es wurde konzipiert als ein Maß für die Ressourcen, die nötig sind, einen gewissen verschränkten Zustand herzustellen. Allerdings müßte man, um diese Interpretation zu rechtfertigen, zeigen, daß das entanglement of formation EF additiv ist, i.e. EF (ρ⊗n ) = nEF (ρ) , (5.4.1) was bisher noch nicht gelungen ist. Streng genommen ist diese asymptotische Rate, die die notwendigen Ressourcen quantifiziert, gegeben durch die entanglement cost EC , das heißt EF (ρ⊗n ) . n→∞ n EC (ρ) = lim (5.4.2) Sei ρ die Dichtematrix eines bipartiten Systems und man betrachte alle möglichen Zerlegungen in reine Zustände X ρ= pi |Ψi ihΨi | . (5.4.3) i Die Verschränkung E eines reinen Zustandes ist definiert als die Entropie eines seiner Subsysteme. Das entanglement of formation eines gemischten Zustandes ρ ist nun definiert als Minimum über alle Zerlegungen von ρ der durchschnittlichen Verschränkung der reinen Zustände der Zerlegung: X E(ρ) = min pi S(Ψi ) . (5.4.4) i 5.4 Entanglement of Formation 39 1997 entwickelten S. Hill und W.K. Wootters [37] einen expliziten funktionalen Zusammenhang zwischen dem Zustand ρ zweier Qubits und diesem Verschränkungsmaß, in Zukunft der Kürze wegen die Verschränkung genannt. Dazu nötig ist die spin flip-Transformation |Ψ̃i = σy |Ψ∗ i , (5.4.5) wobei |Ψ̃i den spin-geflippten Zustand, σy die Pauli-Matrix und |Ψ∗ i den in der Standardbasis {| ↑i, | ↓i} komplex konjugierten Zustandsvektor beschreiben soll. Ein spin-geflippter 2-Qubit-Zustand sieht demnach folgendermaßen aus: ρ̃ = (σy ⊗ σy ) ρ∗ (σy ⊗ σy ) , (5.4.6) wobei wieder zu beachten ist, daß sich die Komplexkonjugation auf die Standardproduktbasis {| ↑↑i, | ↑↓i, | ↓↑i, | ↓↓i} bezieht. Genausogut könnte man die hier geschilderte Operation durch eine Komplexkonjugation in der magischen Basis“ ” der Bellzustände ersetzen. Jetzt definiert man die concurrence, die an sich schon ein Verschränkungsmaß darstellt, für einen reinen Zustand als C(Ψ) = |hΨ|Ψ̃i| . (5.4.7) Das entanglement of formation ist im wesentlichen nur eine konvexe Umskalierung der concurrence, weshalb man der Einfachheit halber oft nur mit der concurrence arbeitet. Die Funktion E stellt sich dar als ! √ 1 + 1 − C2 E(C) = h , 2 (5.4.8) wobei h(x) = −x log2 x − (1 − x) log2 (1 − x) . (5.4.9) Für die Verschränkung eines reinen Zustandes erhält man also E(Ψ) = E(C(Ψ)) . (5.4.10) Letztlich präsentiert sich die Verschränkung eines gemischten Zustands ρ zweier Qubits als E(ρ) = E(C(ρ)) , (5.4.11) C(ρ) = max{0, λ1 − λ2 − λ3 − λ4 } (5.4.12) wobei mit λi den der Größe nach geordneten Eigenwerten der hermiteschen Matrix q √ √ ρρ̃ ρ . (5.4.13) R≡ 40 5.5 Verschränkung Entanglement Witnesses Bis jetzt haben wir uns ausschließlich mit den theoretischen Eigenschaften von Verschränkung auseinandergesetzt. Offen bleibt die Frage, wie man Verschränkung experimentell messen kann. Eine Möglichkeit wäre, eine komplette ZustandsTomographie durchzuführen und anschließend mit dem Peres-Horodecki-Kriterium den Verschränkungsgrad zu bestimmen. Dieser Weg beinhaltet jedoch eine Vielzahl von Einzelmessungen und ist ziemlich umständlich. Zum Glück bietet uns die konvexe Analysis einfachere Wege, Verschränkung zu messen. d rsep r Abbildung 5.1: Die Menge der separablen Zustände ρs als konvexe Teilmenge aller Zustände ρ. In Abbildung 5.1 sehen wir den aus mehreren Quantensystemen zusammengesetzten Hilbertraum H = HA ⊗ HB ⊗ . . .. Wir betrachten nun zwei Mengen von selbstadjungierten Operatoren auf diesem Hilbertraum S1 und S2 , die beide kompakt und konvex seien. S1 sei eine echte Teilmenge von S2 , außerdem soll die Identität 1 in S1 liegen. Wir stellen uns nun die Frage: Gehört ein gegebenes ρ ∈ S2 zu S1 ? Bei der Antwort zu dieser Frage hilft uns das Theorem über die optimale Zerlegung. Dazu brauchen wir noch folgende Definition. Ein sogenannter edge operators δ ist dadurch charakterisiert, daß er zur Menge S2 , nicht jedoch zu S1 , gehört. Außerdem verletzen edge states das Kriterium von Horodecki maximal. Jedes ρ ∈ S2 kann in eine konvexe Kombination eines Operators ρsep ∈ S1 und eines Operators δ ∈ S2 zerlegt werden: ρ = Λρs + (1 − Λ)δ , (5.5.1) wobei Λ eine Zahl zwischen 0 und 1 darstellt. Die Zerlegung ist optimal in dem Sinne, daß Λ maximal ist. Die Existenz des witness operators folgt jetzt direkt aus dem Hahn-BanachTheorem: 5.5 Entanglement Witnesses 41 Ein Operator W heißt dann und nur dann witness operator, falls für jeden Operator σ ∈ S1 gilt, daß tr [σW ] ≥ 0, und ein ρ ∈ S2 existiert, so daß tr [ρW ] ≤ 0. Anzumerken bleibt, daß ein solcher witness operator keinesfalls hermitesch zu sein braucht. Wir sind nun in der Lage, zu unserem gegebenen System der Dimension 2 × 2 einen solchen Verschränkungszeugen zu konstruieren [68, 45]. In unserem Falle eines Zustandes mit einer nicht-positiven partiellen Transponierten ist es besonders einfach, einen solchen Projektor zu konstruieren. Angenommen |e− i sei der Eigenvektor, der zum minimalen, also in diesem Falle negativen Eigenwert der partiell transponierten Dichtematrix ρTA gehört, dann stellt der entsprechende Verschränkungszeuge sich folgendermaßen dar: W = (|e− ihe− |)TA . (5.5.2) Das hört sich sehr vielversprechend an, doch wie mißt man nun einen solchen Verschränkungszeugen? Dazu müßte man diesen in ein Produkt von orthogonalen Projektoren zerlegen, was alles andere als einfach ist. Es wurde im Gegenteil bewiesen, daß viele dieser Operatoren nicht zerlegbar sind. Und bei denjenigen, die zwar theoretisch zerlegbar sind, gibt es auch kein genaues Schema, wie man diese Zerlegung konstruieren könnte. Genau das ist auch das Problem, auf das wir treffen bei der Verwendung von entanglement witnesses. Es ist einfach, sogar optimale1 Verschränkungszeugen zu konstruieren. Nur zerlegen können wir sie nicht, daher haben sie bei unserem Problem keinen praktischen Nutzen. 1 Optimal heißt in diesem Zusammenhang, daß der entanglement witness, der im allgemeinen eine Hyperebene im Zustandsraum darstellt, eine Tangentialebene zur Menge der separablen Zustände darstellt [45]. 42 Verschränkung Kapitel 6 Exploration des Parameterraums 6.1 Einführung Wir wenden uns nun der numerischen Auswertung der Quantenmastergleichung (4.4.7) zu und untersuchen den Einfluß der verschiedenen Kopplungskonstanten. 1 0.9 Legende: angeregter Zustand symmetrischer Zustand antisymm. Zustand Grundzustand Concurrence 0.8 Population der Niveaus 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 6.1: Populationen der 4 Niveaus In Fig. 6.1 sehen wir eine Zeitentwicklung, in der die Populationen der vier Niveaus und die Verschränkung des Systems über eine Zeitachse aufgetragen sind. Dieses Schaubild dient nur zu Illustrations- und Erklärungszwecken, auf den näheren 43 44 Exploration des Parameterraums Kurvenverlauf kommen wir im nächsten Abschnitt zurück. Als Abstand der Energieniveaus in unseren Zweiniveausystemen wählen wir in diesem Kapitel ω1 = ω2 = 2, dieser spielt jedoch wie wir schon wissen nur in ungetriebenen Systemen eine Rolle, in getriebenen wird er ersetzt durch die Verstimmung, die wir für das ganze Kapitel auf ∆ = 0 festsetzen. Die Wahl der Kopplungsmatrix der spontanen Emission, auf die wir im nächsten Abschnitt noch näher eingehen werden lautet hier Γ= 1 1 2 1 2 1 . Sowohl das treibende E-Feld als auch die Dephasierung sind in dieser Abbildung gleich null. Der angeregte Zustand, der in diesem Kapitel auch immer zugleich der Ausgangszustand sein wird, ist fein gepunktet, der Grundzustand grob gepunktet, der symmetrische Zustand gestrichelt, der antisymmetrische mit Strichpunkten dargestellt und die durchgezogene Linie zeigt als Verschränkungsmaß die Concurrence, aus der durch eine konvexe Umskalierung das Entanglement of Formation wird, die aber an sich schon alle Forderungen an ein Verschränkungsmaß erfüllt. Wir verwenden hier allerdings aus praktischen Gründen die Concurrence, da deren Wert bei kleinen auftretenden Verschränkungen größer ist, und daher in den Abbildungen einfacher zu erkennen. Zur den Einheiten auf der Abszisse sollte noch Γt erwähnt werden, daß dort bei allen folgenden Plots als Zeitschritt 500 aufgetragen ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden wir auch im folgenden die Populationen des obersten Niveaus und des Grundzustandes weglassen und nur noch die Populationen des symmetrischen, antisymmetrischen und die concurrence, von der wir im folgenden nur noch als Verschränkung sprechen werden, dargestellt. 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 6.2: Identischer Verlauf der beiden Populationen des symmetrischen und antisymmetrischen Zustandes im Falle einer diagonal gewählten Kopplungsmatrix der spontanen Emission. 6.2 Kopplungskonstanten 6.2 6.2.1 45 Kopplungskonstanten Ungetriebenes System Rate der spontanen Emission Wir betrachten das Modell erst einmal ohne treibendes E-Feld und ohne Dephasierung, um die Rolle der anderen Kopplungskonstanten zu untersuchen. Wir lassen die Zeitentwicklung also im angeregten Zustand |ei beginnen und beobachten den spontanen Zerfall in den symmetrischen und den antisymmetrischen Zustand, die aber aufgrund verschiedener Lebensdauern verschieden schnell zerfallen, gesteuert durch die Kopplungsmatrix Γ. 0.35 0.3 Legende: symmetrischer Zustand antisymm. Zustand Concurrence Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 1000 2000 3000 Zeitschritte 4000 5000 6000 Abbildung 6.3: Populationen des symmetrischen und antisymmetrischen Zustandes Setzen wir die Außerdiagonalelemente von Γ null, i.e. wir verbieten eine kollektive spontane Emission der beiden Moleküle, sind die Populationsverläufe des symmetrischen und des antisymmetrischen Zuständes genau deckungsgleich (siehe Abbildung 6.2), da es sich um zwei identische Moleküle handelt, die die gleiche Lebensdauer besitzen. Wir stellen fest, daß keinerlei Verschränkung entsteht während der ganzen Evolution. Wenden wir uns jetzt wieder dem Fall zu, den wir auch schon in Abb. interessanteren 6.1 gesehen haben, mit Γ = 1 1 2 1 2 1 . Wie in Abb. 6.3 zu sehen, wird hier erst der symmetrische Zustand stark populiert, der auch schnell wieder zerfällt und mit einer kleinen Verschiebung der antisymmetrische, der wesentlich langsamer zerfällt, was auch in Gleichung 4.4.7 ersichtlich ist: In der Bewegungsgleichung für ρss taucht ein 46 Exploration des Parameterraums Term der Art ρ̇ss = −(Γ + Γ12 )ρss , wohingegen in der entsprechenden Gleichung für ρaa zwischen Γ und Γ12 ein Minuszeichen steht. Dies ist der Grund dafür, daß die Lebensdauer des antisymmetrischen Zustandes viel länger ist. Sobald der symmetrische Zustand nahezu auf null abgefallen ist, tritt Verschränkung auf, die sich asymptotisch der Population des antisymmetrischen Niveaus nähert und dann gemeinsam mit dieser auf null abfällt. Man kann dies intuitiv wie folgt interpretieren: Wenn man von reinen Zuständen ausgeht, entspricht die gleichgewichtete Summe des maximal verschränkten symmetrischen und des antisymmetrischen Zustandes einem unverschränkten Zustand und je größer die Differenz der beiden, desto verschränkter ist das System. Wir halten fest, daß die Differenz der beiden Populationen sicher auch im gemischten Fall nicht ohne Einfluß auf die Verschränkung sein wird. 1 12 Für den Rest der Arbeit fixieren wir nun die Kopplungsmatrix Γ auf Γ = 1 1 . 2 Dipolübergangsrate Wir stellen fest, daß die Dipolübergangsrate keinerlei Einfluß weder auf den Ablauf der Evolution noch auf die Verschränkung hat. Die Verschränkung wird also allein durch die spontane Emission hervorgerufen. Da eine von null verschiedene Dipolübergangsrate die Entartung des symmetrischen und des antisymmetrischen Zustandes aufhebt (siehe Abb. 4.5), könnten wir also durch eine Messung der Energie des emittierten Quants schließen, in welchem Zustand sich unser System befindet. Dies bedeutet jedoch nicht, daß wir wissen von welchem Molekül das Quant ausgesandt wurde. Wir befinden uns ja nicht in der Produktzustands- sondern in der Energieeigenzustandsbasis. Anschaulich gesprochen resultiert die Verschränkung also aus der Unkenntnis, welches der beiden Moleküle das Quant emittiert hat. Im Folgenden werden wir jedoch feststellen, daß die Dipolübergangsrate im Zusammenwirken mit dem externen Treiben doch eine wichtige Bedeutung gewinnt. 6.2.2 Kohärent getriebenes System Wir beginnen wieder wie schon im vorigen Abschnitt mit dem Anfangszustand |ei und lassen diesen spontan zerfallen. Zusätzlich treiben wir ein Molekül kohärent mit einer nicht zu großen Amplitude von E1 = 0.3(1 + i)Γ auf Resonanz eines isolierten Einzelsystems und variieren nun die Dipolübergangsrate bei konstantem Treiben. Wie in Abbildungen 6.4 und 6.5 erkenntlich, sinkt die Verschränkung ab beim Erhöhen der Dipolübergangsrate. Das erste Maximum bleibt erst erhalten und der nach hinten stationär verlaufende Schwanz wird kleiner, bei großem Γ12 wird jedoch auch das Anfangsmaximum klein. Nun fixieren wir die Dipolübergangsrate bei Ω12 = 12 Γ und variieren die Amplitude des treibenden E-Feldes. Die Frequenz des treibenden E-Feldes bleibt unverändert. Wie in den Abbildungen 6.6, 6.7 und 6.8 ersichtlich, vergrößert sich die Ver- 6.2 Kopplungskonstanten 47 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 Abbildung 6.4: Evolutionen mit konstantem treibenden E-Feld der Amplitude E1 = 0.3(1+i)Γ und veränderter Dipolübergangsrate: Oben Ω12 = 0, unten Ω12 = 0.3Γ. 48 Exploration des Parameterraums 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 Abbildung 6.5: Evolutionen mit konstantem treibenden E-Feld der Amplitude E1 = 0.3(1 + i)Γ und veränderter Dipolübergangsrate: Oben Ω12 = 0.5Γ, unten Ω12 = 0.8Γ 6.2 Kopplungskonstanten 49 schränkung des Systems mit der Erhöhung der Amplitude des treibenden Feldes stark bis sich bei einer Amplitude von E = 0.2(1 + i)Γ eine Sättigung einstellt. Daraufhin bleibt der erste große Peak erst erhalten und die Kurve sinkt bei Erreichen des stationären Zustandes wieder ab. Bei sehr großen Treibstärken E > 0.5(1 + i)Γ fällt auch der erste Peak ab, die Populationen nähern sich dem Wert 14 und man erkennt deutlich Rabioszillationen der Populationen, wohingegen die Verschränkung fast auf null abfällt. Dies resultiert aus der Tatsache, daß für sehr große Ei die Rabioszillationen immer schneller werden. Gemittelt ergibt sich daraus eine Gleichverteilung der Population auf die 4 Niveaus, das heißt ρee ≈ ρss ≈ ρaa ≈ ρgg ≈ 1 . 4 (6.2.1) Wie schon zuvor erwähnt ergibt ein Gemisch aus den zwei maximal verschränkten Bellzuständen ρss und ρaa einen unverschränkten Zustand. 50 Exploration des Parameterraums 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 3000 3500 4000 4500 5000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 Zeitschritte Abbildung 6.6: Evolutionen mit konstanter Dipolübergangsrate Ω12 = 12 und veränderter Amplitude des treibenden E-Feldes: oben E1 = 0.05(1 + i)Γ , unten E1 = 0.1(1 + i)Γ. Dunkelzustand Nun wenden wir uns noch einem Spezialfall zu: Wir treiben beide Zweiniveausysteme resonant mit derselben Amplitude. Dadurch wird der antisymmetrische Zustand zu einen Dunkelzustand, i.e. dieser Zustand entkoppelt von der Dynamik des Restsystems, was man auch den Gleichungen (4.4.7) ansieht. Die 6.2 Kopplungskonstanten 51 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 Abbildung 6.7: Evolutionen mit konstanter Dipolübergangsrate Ω12 = 12 und veränderter Amplitude des treibenden E-Feldes: oben E1 = 0.2(1 + i)Γ, unten E1 = 0.35(1 + i)Γ. 52 Exploration des Parameterraums 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 3000 3500 4000 4500 5000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 Zeitschritte Abbildung 6.8: Evolutionen mit konstanter Dipolübergangsrate Ω12 = 12 und veränderter Amplitude des treibenden E-Feldes: oben E1 = 0.5(1 + i)Γ, unten E1 = 0.8(1 + i)Γ. 6.2 Kopplungskonstanten 53 Bewegungsgleichungen der Kohärenzen des antisymmetrischen Zustandes ρea , ρsa und ρga enthalten keine Quellterme mehr für E1 = E2 . Die Dichtematrix des Systems läßt sich als direkte Summe der Dichtematrix des symmetrischen und des antisymmetrischen Subsystems schreiben. Abbildung 6.9: Beträge der einzelnen Elemente der Dichtematrix in der Energieeigenzustandsbasis zu verschiedenen Zeiten der Evolution. Das ganze läßt sich gut in Abbildung 6.9 erkennen, in der die Beträge der Realteile der einzelnen Elemente der Dichtematrix in der Energieeigenzustandsbasis als Balken geplottet dargestellt sind. Auf der Diagonale von links oben nach rechts unten sehen wir die Zustände |ei, |si, |ai, |gi. Die Elemente der dritten Zeile und der dritten Spalte sind erkennbar gleich null außer dem Diagonalelement, der Population des Zustandes selbst. In der Zeitentwicklung der Populationen mit symmetrischem Treiben (Abbildung 6.10 und 6.11) fällt auf, daß die Kurve des symmetrischen Zustandes die ganze Zeit über der des antisymmetrischen bleibt, anstatt sofort abzufallen wie bei den einseitig getriebenen Szenarien. Dort gewann immer der antisymmetrische die Oberhand, während hier der symmetrische Zustand dominiert. 54 Exploration des Parameterraums 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 Abbildung 6.10: Evolution mit symmetrischem beidseitigem kohärenten Treiben. Oben E1 = E2 = 0.1(1 + i)Γ, unten E1 = E2 = 0.2(1 + i)Γ. 6.2 Kopplungskonstanten 55 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 Abbildung 6.11: Evolution mit symmetrischem beidseitigem kohärenten Treiben. Oben E1 = E2 = 0.35(1 + i)Γ, unten E1 = E2 = 0.5(1 + i)Γ. 56 Exploration des Parameterraums 6.2.3 Dephasierung Um den Einfluß der Dephasierung zu untersuchen, beginnen wir wieder beim Anfangszustand |ei und treiben eines der beiden Zweiniveausysteme kohärent mit einer Amplitude E1 = 0.5(1 + i)Γ auf Resonanz des isolierten Systems. Den Dipolübergangsparameter belassen wir bei Ω12 = 21 Γ. Naiv würde man erst einmal erwarten, daß durch die Hinzunahme der Dephasierung alle Nichtdiagonalelemente der Dichtematrix sehr klein werden und im Extremfall nur noch die Diagonalelemente übrigbleiben. Wie bei der Herleitung der Mastergleichung in Kapitel 4.3.3 erwähnt, nehmen wir die Kopplungsmatrix diagonal an. 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 6.12: Beträge der Dichtematrixelemente zu verschiedenen Zeitpunkten der Entwicklung ohne Dephasierung. In den Abbildungen 6.12, 6.13 und 6.14 sehen wir 3 Evolutionen mit dazugehörigen als Balkendiagramm dargestellten Dichtematrizen zu den in den Plots markierten Zeiten (t=1000, 2000, 3000, 4000, 5000) mit jeweils verschieden stark gewählten Dephasierungen. In Abbildung 6.12 ist die Dephasierung γ = 0, in Abb. 6.13 γ = 0.6 und in Abb. 6.14 beträgt γ = 1.5Γ. Was beim Betrachten der Evolutionen als erstes auffällt ist, daß der Abstand zwischen den Populationen zwischen dem symmetrischen und dem antisymmetrischen Zustand mit zunehmender Dephasierung immer kleiner wird, was auch die intuitive Interpretation in Kapitel 6.2.1 bestätigt. Diese Interpretation werden wir zu einem späteren Zeitpunkt auf festeren Grund stellen. Diese Differenz ist nämlich hauptsächlich dafür verantwortlich, ob Verschränkung vorliegt oder nicht. Dies bestätigt auch die durchgezogene Kurve 6.2 Kopplungskonstanten 57 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 6.13: Beträge der Dichtematrixelemente zu verschiedenen Zeitpunkten der Entwicklung mit einer Dephasierung von γ = 0.6Γ. 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 6.14: Beträge der Dichtematrixelemente zu verschiedenen Zeitpunkten der Entwicklung mit einer Dephasierung von γ = 1.5Γ. 58 Exploration des Parameterraums (der concurrence) in den Plots der Evolutionen, der wir sofort entnehmen, daß die Verschränkung bei Einschalten der Dephasierung sofort auf null absinkt. Dazu bemerkt man bei den dargestellten Dichtematrizen, daß sowohl die Population des angeregten Zustandes |ei als auch die Kohärenzen dieses Zustandes mit den anderen (die erste Zeile und Spalte der Dichtematrix) bei stärker werdender Dephasierung stark abnimmt bzw. fast gleich null ist in der letzten Abbildung, während die Population des Grundzustandes |gi nach unten hin zunimmt. Dies widerspricht der naiven Annahme, daß durch die Dephasierung alle Kohärenzen auf null abfallen. 6.2 Kopplungskonstanten 6.2.4 59 Inkohärent getriebenes System Wir untersuchen nun einen anderen Treibmechanismus, bei dem wir nicht wie beim vorherigen optisch pumpen, sondern einen Teil der Besetzung inkohärent in ein höheres Niveau transferieren. Wir pumpen also mit einer gewissen Rate E1/2 Population vom Zustand | ↓↓i in den Zustand | ↑↓i und vom Zustand | ↓↑i in den Zustand | ↑↑i und analog dazu für das andere System. Das bedeutet in der Basis der Energieeigenzustände folgende Transfers: für das eine Atom |s + ai |gi −→ | ↑↓i = √ 2 |s − ai | ↓↑i = √ −→ |ei 2 für das zweite Atom |gi −→ | ↓↑i = | ↑↓i = |s − ai √ 2 (6.2.2) |s + ai √ −→ |ei. 2 Die entsprechenden Ratengleichungen in der Standardproduktbasis sehen dann wie folgt aus ρ̇↓↓ = −E1 ρ↓↓ , ρ̇↓↓ = −E2 ρ↓↓ , ρ̇↑↓ = E1 ρ↓↓ , ρ̇↑↓ = −E2 ρ↑↓ , ρ̇↓↑ = −E1 ρ↓↑ , ρ̇↓↑ = E2 ρ↓↓ , ρ̇↑↑ = E1 ρ↓↑ , ρ̇↑↑ = E2 ρ↑↓ . (6.2.3) Diese müssen wir jetzt noch in die Basis der Energieeigenzustände transformieren. 1 ρ̇ee = E1/2 (ρss + ρaa ∓ ρsa ∓ ρas ) 2 1 1 ρ̇ss = E1/2 ρgg − (ρss + ρaa ∓ ρsa ∓ ρas 2 2 1 1 ρ̇aa = E1/2 ρgg − (ρss + ρaa ∓ ρsa ∓ ρas 2 2 ρ̇gg = −E1/2 ρgg , (6.2.4) wobei das jeweils untere Vorzeichen zum zweiten Atom gehört. Wir schauen uns wieder die Evolution der Besetzungen und der Verschränkung für verschiedene Treibstärken an. Die obere Evolution in Abbildung 6.15 ist ungetrieben und daher identisch mit Abbildung 6.2. Sobald sehr schwach einseitig inkohärent getrieben wird, erkennen wir sofort deutliche Unterschiede zu der entsprechenden kohärent getriebenen Evolution (Vgl. Abb. 6.6). Der symmetrischen Zustand bleibt nahezu unbeeinflußt, außer daß er am Ende nicht ganz auf null abfällt. Der Antisymmetrische verläuft nicht wie in Abb. 6.6 mit einem Plateau“, der ihn nach ” dem ersten Abfall erst einmal waagerecht weiterverlaufen läßt, sondern zeigt hier einen rein exponentiellen Abfall. Die Verschränkung ist konstant null während der gesamten Evolution. Noch extremer wird der Unterschied, wenn man zu stärkeren Treibraten geht. Beim kohärent getrieben Fall (Abb. 6.7) macht die Population des antisymmetrischen 60 Exploration des Parameterraums 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 2500 3000 3500 4000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 Zeitschritte Abbildung 6.15: Evolution mit inkohärentem einseitigen Treiben. Oben E = 0, unten E = 0.1. 6.2 Kopplungskonstanten 61 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 2500 3000 3500 4000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 Zeitschritte Abbildung 6.16: Evolution mit inkohärentem einseitigen Treiben. Oben E = 0.2 und unten E = 0.5. 62 Exploration des Parameterraums Zustandes nach einem anfänglich kurzen Abfall nach unten einen starken Knick nach oben und übersteigt das anfangs angenommene Maximum bei weitem. Beim inkohärentem Treiben (Abb. 6.16) gibt es trotzdem nur einen exponentiellen Abfall, bzw. bleibt die Besetzung des antisymmetrischen Zustandes auf konstantem Niveau. Die Verschränkung spielt jedenfalls schon bei schwächsten Treibraten keinerlei Rolle mehr, im Gegensatz zum kohärent getriebenem System, bei dem sie erst stark anwuchs mit steigender Treibrate und dann nach einer Sättigung wieder gegen null ging bei extrem starkem Treiben. Dephasierung Wie schon beim kohärent getriebenen Fall wollen wir nun auch beim inkohärent getriebenen System den Einfluß der Dephasierung untersuchen (Abb. 6.17). Dazu wählen wir eine nicht zu hohe Treibrate von E = 0.2Γ und schauen uns die Entwicklung für verschiedene Dephasierungsparameter γ = 0.2Γ , 0.5Γ an. Hier im inkohärent getriebenem Fall schiebt die stärker werdende Dephasierung die beiden Populationen des symmetrischen und des antisymmetrischen bei grob vergleichbarem Abstand nach oben Beidseitiges inkohärentes Treiben Evolutionen mit beidseitigem inkohärentem Treiben unterscheiden sich kaum von einseitig getriebenen, daher haben wir diese nicht abgebildet. Der einzige Unterschied ist derjenige, daß die beiden Kurven der Besetzungen bei fast gleichem Abstand nach oben verschoben sind. Die Verschränkung zwischen den beiden Moleülen verhält sich genauso wie bei dem einseitig getriebenem Fall: Sobald man auch nur schwach treibt, wäscht man die Verschränkung komplett aus. 6.2 Kopplungskonstanten 63 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 2500 3000 3500 4000 Zeitschritte 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 2000 Zeitschritte Abbildung 6.17: Dephasierung des inkohärent einseitig getriebenem System. Oben γ = 0.2Γ, unten γ = 0.5Γ. 64 Exploration des Parameterraums Schlußfolgerungen Ein Blick auf die Dichtematrizen eines inkohärent getriebenen Systems während der Evolution verrät, daß dort hauptsächlich nur die Diagonalelemente beteiligt sind. Die Nichtdiagonalelemente sind im wesentlichen null, im Gegensatz zum kohärent getriebenen System (Vgl. Abb. 6.9). Außerdem ist die Verschränkung wesentlich empfindlicher im inkohärenten Fall: Man muß nur extrem leicht treiben oder eine sehr kleine Dephasierung dazunehmen und sofort ist die Verschränkung verschwunden. Wir können daraus also schließen, daß die Nichtdiagonalelemente eine wesentliche Rolle für die Verschränkung spielen. Wir werden dies im letzten Kapitel dieser Arbeit noch ausführlich untersuchen. Dies soll jedoch nicht bedeuten, daß es ohne Nichtdiagonalelemente keine Verschränkung geben kann. Desweiteren sehen wir, daß die intuitive Interpretation in Kapitel 6.2.1, je größer die Differenz zwischen der symmetrischen und der antisymmetrischen Besetzung, desto größer die Verschränkung, in allen untersuchten Evolutionen bestätigt wird. Wir kommen darauf zurück im Kapitel über Symmetrie. Im nächsten Kapitel wollen wir uns erst einmal mit dem Emissionsspektrum beschäftigen und der Fragestellung nachgehen, ob es denn eine Möglichkeit gibt, die in diesem Kapitel zur Genüge simulierten Populationen auch zu messen. Es ist nämlich unklar, ob die Aufhebung der Entartung des symmetrischen und des antisymmetrischen Zustandes so groß ist, daß wir sie tatsächlich messen können. Die Frage ist daher: Wie breit sind die einzelnen Emissionslinien und können wir sie getrennt voneinander auflösen, oder sehen wir nur einen großen verbreiterten Peak? Kapitel 7 Spektrum der emittierten Strahlung Im folgenden wollen wir nun die spektrale Zusammensetzung des emittierten Lichts untersuchen. Dazu bieten sich uns mehrere verschiedene Möglichkeiten. Als erstes bestimmen wir die Linienbreite aus der Fouriertransformierten der Zweizeitkorrelationsfunktion des Feldes hE (−) (R, t)E (+) (R, t + τ )i, wobei E (+) und E (−) für den positiven respektive negativen Frequenzanteil des Feldes stehen. Diese Zweizeitkorrelationsfunktion läßt sich berechnen durch die Anwendung des Quantenregressionstheorems. Die zweite Möglichkeit bietet der quantum jump approach. 7.1 Via Quantenregressionstheorem 7.1.1 Resonanzfluoreszenzspektrum Das Spektrum S(R, ω1 ) der Fluoreszenzstrahlung beobachtet an einem Punkt im Fernfeld ist gegeben durch die Fouriertransformierte der normalgeordneten Zweizeitkorrelationsfunktion Z ∞ 1 S(R, ω1 ) = Re dτ hE (−) (R, t)E (+) (R, t + τ )ieiω1 τ . (7.1.1) π 0 Wir gehen von einem stationären Feld und System aus, daher hängt die Korrelationsfunktion nur von der Zeitdifferenz τ ab. Der positive Frequenzanteil des von unserem System am Beobachtungspunkt R verursachten E-Feldes E (+) (R) kann man darstellen als E (+) 2 R 1 ω 2 d X (µ̂ × R̂i ) × R̂i ik0 (Ri −R) − e σi t − (R, t) = − , (7.1.2) 4π0 c2 Ri c i=1 wobei Ri ≡ R − r i mit r i der Position des i-ten Dipols, µ des Dipolmoment, die Größen mit Hut die entsprechenden Einheitsvektoren und µ = |µ| bzw. R = |R| 65 66 Spektrum der emittierten Strahlung bedeuten. Unter der Annahme, daß die Entfernung des Beobachtungspunkts sehr viel größer ist als der Abstand der Dipole (Fernfeldapproximation) |r i − r j | Ri , (7.1.3) können wir Gleichung (7.1.2) vereinfachen zu E (+) (R, t) = −êR̂ E (+) (R, t) , (7.1.4) wobei E (+) 1 ω2µ (R, t) = − 4π0 c2 R q 1 − (µ̂ · R̂)2 2 X i=1 e−ik0 R̂i ·ri σi− R t− c , (7.1.5) und êR̂ einen Einheitsvektor in Richtung (µ̂ × R̂i ) × R̂i darstellt. Wir stellen also mit Hilfe des letzten Ausdrucks fest, daß sich unter der Fernfeldapproximation die Absteigeoperatoren der einzelnen Dipole nur mit einem von der Geometrie abhängendem Phasenfaktor addieren. Wir kürzen nun den richtungsabhängigen Vorfaktor wie folgt ab k(R̂) ≡ − 1 ω2µ 4π0 c2 R q 1 − (µ̂ · R̂)2 (7.1.6) und den Phasenfaktor eiφi ≡ e−ik0 R̂i ·ri . (7.1.7) Damit können wir die Zweizeitkorrelationsfunktion E (−) (R, t)E (+) (R, t + τ ) auch schreiben als D E D E (−) (R, t)E (+) (R, t + τ ) = k 2 (R̂) σ1+ (t)σ1− (t + τ )+ E (7.1.8) + eiφ σ1+ (t)σ2− (t + τ ) + σ2+ (t)σ1− (t + τ ) + σ2+ (t)σ2− (t + τ ) , wobei wir φ = φ1 − φ2 gesetzt haben, da das Ergebnis nur vonD der relative PhaE se abhängt. Es bleibt also die Aufgabe die Erwartungswerte σi+ (t)σj− (t + τ ) auszurechnen. Diese Zweizeitkorrelationsfunktion können wir mit Hilfe des Quantenregressionstheorems auf einen Einzeiterwartungswert zurückführen. 7.1.2 Quantenregressionstheorem Der Dichteoperator eines abgeschlossenen Gesamtsystems zu einer Zeit τ mit τ > 0 berechnet sich aus dem Dichteoperator zu einer früheren Zeit durch unitäre Zeitentwicklung ρ(τ ) = U (τ )ρ(0)U † (τ ). (7.1.9) 7.1 Via Quantenregressionstheorem 67 Angenommen das Gesamtsystem besteht aus einem Systemteil und einem Reservoir, die zum Zeitpunkt t = 0 unkorreliert sind, i.e. ρ(0) = ρs (0) ⊗ ρr (0), (7.1.10) dann bestimmt man den Dichteoperator des Systems zur Zeit τ durch Abspuren über das Reservoir h i ρs (τ ) = trr U (τ )ρr (0) ⊗ ρs (0)U † (τ ) . (7.1.11) Der Erwartungswert des Absteigeoperators σ − im System ist dann also gegeben durch hσ − (τ )i = trs trr σ − (0)ρsr (τ ) n h io = trs σ − (0) trr U (τ )ρr (0) ⊗ ρs (0)U † (τ ) , (7.1.12) und die Zweizeitkorrelationsfunktion gegeben ist durch hσ + (0)σ − (τ )i = trs trr σ + (0)σ − (τ )ρr (0) ⊗ ρs (0) n h io = trs σ + (0) trr U † (τ )σ − (0)U (τ )ρr (0) ⊗ ρs (0) n h io = trs σ − (0) trr U (τ )ρr (0) ⊗ ρs (0)σ + (0) U † (τ ) . (7.1.13) Aus der letzten Zeile und der vorherigen Gleichung sehen wir nun, daß wir die Zweizeitkorrelationsfunktion aus dem Einzeiterwartungswert bestimmen können, indem wir einfach in der Gleichung für den Erwartungswert von σ − (τ ) die Dichtematrix des Systems ρs (0) durch ρs (0)σ + (0) ersetzen. Es bleibt uns also die Berechnung des Erwartungswertes σ − (τ ). 7.1.3 Erwartungswerte der Systemabsteigeoperatoren Wir bestimmen nun im folgenden die Erwartungswerte D E σi+ (t)σj− (t + τ ) . Dazu berechnen wir erst einmal die Erwartungswerte der beiden Systemabsteiger σ1− und σ2− . Ausgedrückt in der Basis der Energieeigenzustände erhalten wir für die Absteigeoperatoren 1 hσ1− (t)i = √ (ρes (t) − ρea (t) + ρsg (t) + ρag (t)) , 2 1 hσ2− (t)i = √ (ρes (t) + ρea (t) + ρsg (t) − ρag (t)) . 2 (7.1.14) 68 Spektrum der emittierten Strahlung Die entsprechenden Bewegungsgleichungen für inkohärentes Treiben lauten ρ̇es ρ̇sg ρ̇ea ρ̇ag 1 γ = − (3Γ + Γ12 ) + + i(ω0 − Ω12 ) ρes , 2 2 1 γ = − (Γ + Γ12 ) + + i(ω0 + Ω12 ) ρsg + (Γ + Γ12 )ρes , 2 2 1 γ = − (3Γ − Γ12 ) + + i(ω0 + Ω12 ) ρea , 2 2 γ 1 = − (Γ − Γ12 ) + + i(ω0 − Ω12 ) ρag − (Γ − Γ12 )ρea . 2 2 (7.1.15) Die Bewegungsgleichungen für ρes und ρea kann man einfach integrieren und erhält 1 γ 1 γ ρes (t) = e−( 2 (3Γ+Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 −Ω12 )t ρes (0) , ρea (t) = e−( 2 (3Γ−Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 +Ω12 )t ρea (0) . (7.1.16) Für die Lösung der beiden verbleibenden Gleichungen erhalten wir, indem wir erst die homogene Gleichung lösen und dazu eine spezielle Lösung der inhomogenen Gleichung addieren ρsg (t) = γ 1 Γ + Γ12 ρes (0)e−( 2 (3Γ+Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 −Ω12 )t −Γ + 2iΩ12 γ 1 +ρsg (0) e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 +Ω12 )t , ρag (t) = γ 1 Γ − Γ12 ρea (0)e−( 2 (3Γ−Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 +Ω12 )t Γ + 2iΩ12 (7.1.17) γ 1 +ρag (0) e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t e−i(ω0 −Ω12 )t . Wir erhalten also für den Erwartungswert der Absteigeoperatoren ( 1 Γ + Γ12 − −iω0 t −( 21 (3Γ+Γ12 )+ γ2 )t hσ1 (t)i = √ e e 1+ eiΩ12 t ρes (0) −Γ + 2iΩ12 2 1 γ 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t ρsg (0) γ 1 Γ − Γ12 + e−( 2 (3Γ−Γ12 )+ 2 )t −1 + e−iΩ12 t ρea (0) Γ + 2iΩ12 ) + e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t ρag (0) (7.1.18) und 7.1 Via Quantenregressionstheorem 69 ( Γ + Γ12 1 − −iω0 t −( 21 (3Γ+Γ12 )+ γ2 )t 1+ eiΩ12 t ρes (0) hσ2 (t)i = √ e e −Γ + 2iΩ12 2 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t ρsg (0) Γ − Γ12 −( 12 (3Γ−Γ12 )+ γ2 )t 1− e−iΩ12 t ρea (0) +e Γ + 2iΩ12 ) 1 γ − e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t ρag (0) 7.1.4 (7.1.19) . Korrelationsfunktionen Jetzt benutzen wir die Relation ρij (0) = hi|ρ(0)|ji = tr [|jihi|ρ(0)] und benutzen das Quantenregressionstheorem, indem wir für ρ(0) nun ρ(0)σi+ (0) einsetzen. Der Übersichtlichkeit halber lassen wir bei den Dichteoperatoren jeweils die Zeitabhängigkeit weg, ραβ steht also jeweils für den Anfangswert ραβ (0). Durch diese Ersetzung erhalten wir (ρσ1+ )es = tr |sihe|ρσ1+ = tr σ1+ |sihe|ρ 1 1 = tr √ |eihe|ρ = √ ρee , 2 2 (7.1.20) und entsprechend 1 (ρσ2+ )es = √ ρee , 2 1 (ρσ2+ )ea = √ ρee , 2 1 (ρσ2+ )sg = √ (ρss − ρas ) , 2 1 (ρσ2+ )ag = √ (ρsa − ρaa ) . 2 1 (ρσ1+ )es = √ ρee , 2 1 (ρσ1+ )ea = − √ ρee , 2 1 (ρσ1+ )sg = √ (ρss + ρas ) , 2 1 (ρσ1+ )ag = √ (ρsa + ρaa ) , 2 (7.1.21) Damit erhalten wir für die Zweizeitkorrelationsfunktionen (" + Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ+Γ12 )+ γ )t iΩ12 t 2 e 2 σ1 (0)σ1− (t) eiω0 t = e 2 −Γ + 2iΩ12 # Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ−Γ12 )+ γ )t −iΩ12 t 2 e + e 2 ρee Γ + 2iΩ12 (7.1.22) 1 γ 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t (ρss + ρas ) ) + e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t (ρsa + ρaa ) , 70 Spektrum der emittierten Strahlung (" 2 σ2+ (0)σ1− (t) iω0 t e = Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ+Γ12 )+ γ )t iΩ12 t 2 e e 2 −Γ + 2iΩ12 # Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ−Γ12 )+ γ )t −iΩ12 t 2 e ρee − e 2 Γ + 2iΩ12 (7.1.23) 1 γ 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t (ρss − ρas ) ) + e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t (ρsa − ρaa ) (" 2 σ1+ (0)σ2− (t) iω0 t e = , Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ+Γ12 )+ γ )t iΩ12 t 2 e e 2 −Γ + 2iΩ12 # Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ−Γ12 )+ γ )t −iΩ12 t 2 e − e 2 ρee Γ + 2iΩ12 (7.1.24) 1 γ 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t (ρss + ρas ) ) − e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t (ρsa + ρaa ) und (" 2 σ2+ (0)σ2− (t) eiω0 t = Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ+Γ12 )+ γ )t iΩ12 t 2 e e 2 −Γ + 2iΩ12 # Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ−Γ12 )+ γ )t −iΩ12 t 2 e + e 2 ρee Γ + 2iΩ12 (7.1.25) 1 γ 1 γ + e−( 2 (Γ+Γ12 )+ 2 )t e−iΩ12 t (ρss − ρas ) ) − e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t (ρsa − ρaa ) . 7.1 Via Quantenregressionstheorem 7.1.5 71 Das Spektrum Nachdem wir nun die einzelnen Korrelationsfunktionen der Absteigeoperatoren ermittelt haben, fassen wir nun alles zusammen. Die Zweizeitkorrelationsfunktion lautet nun D E 1 E (−) (R, 0)E (+) (R, t) = k 2 (R̂)e−iω0 t × n 2 (a1 (t) + a2 (t))ρee + a3 (t)(ρss + ρas ) + a4 (t)(ρsa + ρaa ) h + eiφ (a1 (t) − a2 (t))ρee + a3 (t)(ρss − ρas ) + a4 (t)(ρsa − ρaa ) i + (a1 (t) − a2 (t))ρee + a3 (t)(ρss + ρas ) − a4 (t)(ρsa + ρaa ) o + (a1 (t) + a2 (t))ρee + a3 (t)(ρss − ρas ) − a4 (t)(ρsa − ρaa ) n = k 2 (R̂)e−iω0 t (a1 (t) + a2 (t))ρee + a3 (t)ρss + a4 (t)ρaa h io , + eiφ (a1 (t) − a2 (t))ρee + a3 (t)ρss − a4 (t)ρaa (7.1.26) dabei haben wir folgende Abkürzungen eingeführt Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ+Γ12 )+ γ )t iΩ12 t 2 e , e 2 −Γ + 2iΩ12 Γ12 + 2iΩ12 −( 1 (3Γ−Γ12 )+ γ )t −iΩ12 t 2 e a2 (t) = e 2 , Γ + 2iΩ12 a1 (t) = −( 12 (Γ+Γ12 )+ γ2 )t a3 (t) = e (7.1.27) e−iΩ12 t , γ 1 a4 (t) = e−( 2 (Γ−Γ12 )+ 2 )t eiΩ12 t . Um letztendlich das Spektrum zu bekommen, führen wir noch eine Fouriertransformation durch und erhalten 1 S(r, ω1 ) = Re π Z ∞ D E dt E (−) (r, 0)E (+) (r, t) eiω1 t 0 (" Γ + 2iΩ 2 (γ + 3Γ + Γ ) − 4i(ω − ω − Ω ) 1 2 12 12 12 0 1 12 = k (R̂) Re 1 + eiφ π −Γ + 2iΩ12 (γ + 3Γ + Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 − Ω12 )2 # iφ Γ12 + 2iΩ12 2 (γ + 3Γ − Γ12 ) − 4i(ω0 − ω1 + Ω12 ) + 1−e ρee Γ + 2iΩ12 (γ + 3Γ − Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 + Ω12 )2 2 (γ + Γ + Γ ) − 4i(ω − ω + Ω ) 12 0 1 12 + 1 + eiφ ρss (γ + Γ + Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 + Ω12 )2 ) 2 (γ + Γ − Γ ) − 4i(ω − ω − Ω ) 12 0 1 12 + 1 − eiφ ρaa . (γ + Γ − Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 − Ω12 )2 (7.1.28) 72 Spektrum der emittierten Strahlung Schließlich nehmen wir den Realteil und bekommen für das Spektrum = 1 2 k (R̂) π (" × × (Γ2 + 4Ω212 )((γ 1 + 3Γ + Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 − Ω12 )2 ) n 2(−ΓΓ12 + 4Ω212 )(γ + 3Γ + Γ12 ) − 8Ω12 (Γ + Γ12 )(ω0 − ω1 − Ω12 ) (1 + cos φ) o + 4 (Ω12 (Γ + Γ12 )(γ + 3Γ + Γ12 ) + (−ΓΓ12 + 4Ω212 )(ω0 − ω1 − Ω12 ) sin φ 1 (Γ2 + 4Ω212 )((γ + 3Γ − Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 + Ω12 )2 ) n × 2(ΓΓ12 + 4Ω212 )(γ + 3Γ − Γ12 ) + 8Ω12 (Γ − Γ12 )(ω0 − ω1 + Ω12 ) (1 − cos φ) # o + 4 (Ω12 (Γ − Γ12 )(γ + 3Γ − Γ12 ) − (ΓΓ12 + 4Ω212 )(ω0 − ω1 + Ω12 ) sin φ ρee + + 2 (γ + Γ + Γ12 ) (1 + cos φ) + 4(ω0 − ω1 + Ω12 ) sin φ ρss (γ + Γ + Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 + Ω12 )2 2 (γ + Γ − Γ12 ) (1 − cos φ) − 4(ω0 − ω1 − Ω12 ) sin φ + ρaa (γ + Γ − Γ12 )2 + 4(ω0 − ω1 − Ω12 )2 ) . (7.1.29) Die Frage, die wir uns stellen, lautet: Können wir bei unserem gegebenem System die beiden erwarteten Emissionslinien getrennt auflösen, oder sehen wir nur einen großen verbreiterten Peak? Wir sehen der Lorentzform des Ausdrucks (7.1.29) unmittelbar an, daß es sich um zwei Linien handelt, die ihre Maxima bei ω1 = ω0 −Ω12 und bei ω1 = ω0 + Ω12 annehmen. Die Linienbreite ist nicht so unmittelbar ersichtlich, daher werten wir das Spektrum numerisch aus. Den Ausdruck in der geschweiften Klammer von Gleichung (7.1.29) plotten wir nun 3-dimensional als Funktion der Frequenz ω1 und der Phase φ. Zur Erinnerung sei noch einmal erwähnt, daß die Phase φ durch die Beobachtungsrichtung fixiert wird. Am meisten interessiert uns der Einfluß der Dipolübergangsrate Ω12 : Wie groß muß die Dipolübergangsrate mindestens sein, daß wir in der Lage sind, die beiden Linien getrennt voneinander aufzulösen? Außerdem interessiert uns der Einfluß der Dephasierung γ auf die Linienbreite. Wir wählen bei den nachfolgenden Plots folgende Werte der Kopplungskonstanten: 1 1/2 10 Γ= , γ= , (7.1.30) 1/2 1 01 den Abstand der Energieniveaus1 ω0 = 1. Für die Dipolübergangsrate Ω12 nehmen wir die Werte Ω12 = 0, 0.4Γ, 0.8Γ und für die Dephasierung γ = 0, 0.2Γ und 0.8Γ. Bei den ersten 3 Plots halten wir die Dephasierung fest und variieren Ω12 , danach andersherum. 1 Diese Energiedifferenz hat keinen Einfluß auf des qualitative Aussehen der Plots, verschiebt diese nur. 7.1 Via Quantenregressionstheorem 73 Die zum Ausmessen am besten geeignete Stelle findet sich bei einer Phase von φ ≈ 74 π, dort erscheinen schon beim mittleren Plot mit Ω12 = 0.4Γ beide peaks deutlich voneinander getrennt. Bei weiterem Vergrößern von Ω12 auf den Wert 0.8Γ rücken diese noch deutlicher auseinander. Der Einfluß der Dephasierung γ zeigt sich auf zweifache Art und Weise: zum einen werden die peaks breiter und verschwimmen mehr ineinander, zum anderen dreht sich die Rücken der langgezogenen peaks, was bedeutet, daß sich die abgestrahlte Frequenz je nach Beobachtungsrichtung stärker ändert. Das heißt die Maxima der Linien verschieben sich desto stärker, je stärker wir die Dephasierung γ wählen, bei Veränderung der Beobachtungsrichtung. 7.1.6 Zwei-Photonenresonanz In [36] sieht man beim gemessenen Spektrum dipolgekoppelter Atome noch eine dritte Linie genau in der Mitte zwischen den beiden Linien, die in unserem Spektrum auftauchen. Diese rührt von einem Zwei-Photonenprozeß höherer Ordnung her und zeigt sich bei unserem Modell niedrigster Ordnung nicht. Die theoretische Erklärung von Varada und Agarwal [72] basiert auf Fermis Goldener Regel in sechster Ordnung Störungstheorie. Desweiteren erscheint diese Linie nur bei starkem treibendem E-Feld, und wie zuvor schon erwähnt, schließen die Bewegungsgleichungen, die wir zur Bestimmung des inkohärent getriebenen Spektrums verwendet haben gar keine Treibterme mit ein. Die Modellierung entspricht also der eines ungetriebenen Systems. Zur vollständigen Beschreibung hätten wir also den kohärenten Treibmechanismus verwenden müssen, wobei wir dabei die Diagonalisierung einer 16 × 16−Matrix durchzuführen gehabt hätten, was analytisch nicht mehr möglich gewesen wäre. Dies macht verständlich, warum unser einfaches Modell diese sehr feine Linie nicht mit einschließt. 74 Spektrum der emittierten Strahlung f 2p f 2p f 2p w1 Abbildung 7.1: Emissionsspektrum dargestellt als Funktion von φ und ω1 . Von oben nach unten wird die Dipolübergangsrate erhöht bei konstanter Dephasierung: Oben Ω12 = 0, mitte Ω12 = 0.4Γ, unten Ω12 = 0.8Γ. Die Dephasierung beträgt bei allen Plots γ = 0.2Γ. 7.1 Via Quantenregressionstheorem 75 f 2p f 2p f 2p w1 Abbildung 7.2: Emissionsspektrum dargestellt als Funktion von φ und ω1 . Von oben nach unten wird die Dephasierung erhöht bei konstanter Dipolübergangsrate: Oben γ = 0, mitte γ = 0.2Γ, unten γ = 0.8Γ. Die Dipolübergangsrate beträgt bei allen Plots Ω12 = 0.4Γ. 76 7.2 Spektrum der emittierten Strahlung Via Quantensprungmethode Neben der Tatsache, daß es sich einfach um die Beschreibung durch eine kontinuierliche Messung an einem System handelt, kann man auch folgende Motivation für die Quantensprungmethode anführen. Normalerweise benutzt man in der Quantenmechanik Blochgleichungen oder Einstein’sche Ratengleichungen zur Beschreibung von getriebenen Systemen. Mit der Realisierung der Ionenfalle und der Laserkühlung wurde es allerdings möglich, nicht nur mit großen Ensembles zu experimentieren, sondern auch Experimente mit einzelnen Atomen oder Ionen durchzuführen. Um dies zufriedenstellend zu simulieren, hat man sich neue Ansätze ausgedacht, die Systeme nicht mehr anhand von großen Dichtematrizen, die hohe Ansprüche an die Rechenleistung eines Computers stellen, sondern durch Wellenfunktionen beschreiben. Um die Quantensprungmethode zu erläutern, stellen wir uns folgendes Gedankenexperiment vor: Man mißt nahezu kontinuierlich2 das Strahlungsfeld, das von einem Atom emittiert wird. In jedem Augenblick erhalten wir also eines der beiden möglichen Resultate: es wurde ein Photon festgestellt oder es wurde kein Photon festgestellt. Mit jedem Photon, das wir detektieren, ändert das System seinen Zustand. Gleichfalls vergrößert sich aber auch in jedem Moment, in dem kein Photon detektiert wird, unsere Information über das System. Aus dem Begreifen dieser Tatsache konnte man wichtige theoretische Schlußfolgerungen ziehen. Andererseits lassen sich nun Systeme, die vorher extrem kompliziert zu behandeln waren, einfach simulieren. Wir wollen uns hier nicht mit der Herleitung der Methode aufhalten, eine sehr ausführliche Darstellung findet sich bei [55], oder auch [52, 16], sondern nur die für die erfolgreiche Anwendung nötigen Grundlagen schaffen. 7.2.1 Detektion und Nichtdetektion von Photonen Wir gehen nun von einem strahlenden Molekül aus, das von einem 4π-Detektor umgeben ist, der Photonen jeglicher Frequenz mit einer Effizienz von eins detektiert. Außerdem messen wir nun mit sehr kurzen Zeitabständen δt zwischen den Messungen, wobei aber −1 δt ω10 , (7.2.1) −1 wobei ω10 die Korrelationszeit des quantisierten Strahlungsfeldes darstellt, um nicht in das Regime des Quantenzenoeffekt eindringen, in dem die Wahrscheinlichkeit der spontanen Emission bedeutend gehemmt wird. Andererseits sollte δt sehr viel kleiner gewählt sein als alle Konstanten des atomaren Systems, um sicher zu gehen, daß wir die Evolution des Systems durch Störungstheorie berechnen können. Nun berechnen wir den Dichteoperator des Systems zur Zeit t, nachdem zu den Zeitpunkten s1 , . . . , sn kein Photon detektiert wurde. Auch die Nichtdetektion eines Photons 2 Wirklich kontinuierliche Messungen sind in der Quantenmechanik nicht möglich auf Grund des Quantenzenoeffekts, durch den die Zeitentwicklung eingefroren würde, dazu später noch mehr. 7.2 Via Quantensprungmethode 77 führt zu einer Zustandsreduktion: wir projizieren gemäß dem von Neumann-LüdersPostulat nach jeder Messung das Strahlungsfeld auf dessen Vakuumzustand. Mit dem Projektionsoperator P0 , der auf den Vakuumzustand des Strahlungsfeldes projiziert, und dem unitären Zeitentwicklungsoperator U (t, t0 ) läßt sich die Entwicklung wie folgt darstellen: |Ψ(sn )i = P0 U (sn , sn−1 )P0 . . . P0 U (s1 , 0)|Ψ(0)i . (7.2.2) Gerechtfertigt durch die obige Wahl von δt berechnen wir den Zeitentwicklunsgoperator U (sj , sj−1 ) in zweiter Ordnung Störungstheorie und erhalten P0 U (sj , sj−1 )P0 ' (1 − Heff (si − si−1 )) P0 (7.2.3) mit dem nichthermiteschen effektiven Hamiltonian Heff , den wir später noch näher spezifizieren werden. Eingesetzt in die obige Gleichung ergibt sich für keine detektierten Photonen im Intervall [0, t] |Ψ(t)A i = e−iHeff t |Ψ(0)A i . (7.2.4) Es sollte noch erwähnt werden, daß diese effektive Zeitentwicklung nicht normerhaltend ist, aber reine Zustände auf reine Zustände abbildet. Das Quadrat der Norm von Gl. (7.2.4) ist gerade die Wahrscheinlichkeit dafür, daß im Zeitintervall [0, t] keine Photonen emittiert wurden. Schließlich wird ein emittiertes Photon vom Detektor absorbiert, und der Zustand des Systems nach der Absorption kann durch das Projektionspostulat erhalten werden. Wir schreiben den Zustand des Systems nun als Dichtematrix, da dieser nach der Emission gemischt sein kann. Schließlich muß noch das absorbierte Photon aus dem Strahlungsfeld entnommen werden, um den finalen Zustand zu erhalten. 7.2.2 Algorithmus zur Simulation Wir gehen von einer Mastergleichung in Liouvilleform aus ρ̇ = Lρ (7.2.5) und spalten den Liouvilleoperator auf in zwei Terme Lρ = − i ζh † a a, ρ + ζaρa† = (L − S)ρ + Sρ , 2 + (7.2.6) einen Antikommutator und einen sandwich“-Term S, den wir im folgenden auch ” Sprungoperator nennen werden. Integrieren wir die Mastergleichung formal, erhalten wir ρ(t) = e{(L−S)+S}t ρ(0) Z tm Z ∞ Z t X = dtm dtm−1 . . . m=0 0 0 t2 dt1 0 n o × e(L−S)(t−tm ) Se(L−S)(tm −tm−1 ) S . . . Se(L−S)t1 ρ(0) , (7.2.7) 78 Spektrum der emittierten Strahlung wobei der Term in der geschweiften Klammer, der auch mit ρc (t) bezeichnet wird, was für conditioned density operator steht, eine bestimmte Trajektorie beschreibt. Wir können diesen ρc (t) auch durch den Projektor auf den conditioned pure state darstellen als ρc (t) = |Ψc (t)ihΨc (t)| . (7.2.8) Für ein Zeitintervall ∆t, in dem kein Sprung stattfindet, wird ρc (t) durch e(L−S)∆t propagiert. Für die Zeitentwicklung des conditioned state kann man |Ψc (t + ∆t)i = e−iHeff ∆t |Ψc (t)i (7.2.9) schreiben mit dem nichthermiteschen effektiven Hamiltonian ζ Heff = H − i a† a , 2 (7.2.10) der sich aus dem Antikommutator des Liouvilleoperators herleitet. Durch den Zuwachs an Information, den wir erlangen, wenn ein Zerfall stattfindet, findet der Sprung |Ψc (t)i 7→ a|Ψc (t)i (7.2.11) statt, wobei a der Sprungoperator aus Gleichung (7.2.6) für Zustände darstellt. Der Algorithmus sieht dann wie folgt aus: (1) Bestimme die Wahrscheinlichkeit für eine Emission ∆P = ζ∆thΨ|a† a|Ψi. (2) Ziehe eine Zufallszahl r zwischen 0 und 1 und vergleiche diese mit ∆P und entscheide folgendermaßen über eine Emission: (3) Falls r < ∆P tritt ein Quantensprung auf a|Ψi |Ψi 7→ |ΨSprung i = p hΨ|a† a|Ψi . (7.2.12) (4) Falls r > ∆P tritt kein Sprung auf, das System wird propagiert durch die nichthermitesche Form |Ψi 7→ {1 − iH∆t − ζ2 ∆ta† a}|Ψi √ . 1 − ∆P (7.2.13) (5) Wiederhole das ganze, um eine individuelle Trajektorie zu bekommen. (6) Mittele die Observablen über viele Trajektorien. Um das ganze noch einmal zu verifizieren, schreiben wir für die Wellenfunktion |ΨSprung i mit der Wahrscheinlichkeit ∆P, |Ψi = (7.2.14) |Ψkein Sprung i mit der Wahrscheinlichkeit 1 − ∆P 7.2 Via Quantensprungmethode 79 und bekommen für die Dichtematrix dann ein Gemisch aus den zwei Möglichkeiten: |ΨihΨ| → ∆P |ΨSprung ihΨSprung | + (1 − ∆P )|Ψkein Sprung ihΨkein Sprung | ζ † † = ζ∆ta|ΨihΨ|a + 1 − iH∆t − ∆ta a |ΨihΨ| 2 ζ × 1 + iH∆t − ∆ta† a 2 n o ζ ∼ |ΨihΨ| − i∆t [H, |ΨihΨ|] + ∆t 2a|ΨihΨ|a† − a† a|ΨihΨ| − |ΨihΨ|a† a , 2 (7.2.15) woraus o ζn ∆ρ = −i [H, ρ] + 2aρa† − a† aρ − ρa† a ∆t 2 (7.2.16) folgt, was wir als die ursprüngliche Mastergleichung wiedererkennen. 7.2.3 Quantensprung-Simulation Nun wenden wir den im letzten Abschnitt vorgestellten Algorithmus auf die Mastergleichung unseres Systems, Gleichung (4.3.35), an. Dazu stellen wir erst einmal den effektiven Hamiltonian Heff auf. Der der Hamiltonschen Dynamik entsprechende Teil der Mastergleichung lautet H= 2 X ωi σiz + i=1 2 X Ωij σi+ σj− + 2 X Ei e−iωx t σi+ + c.c. . (7.2.17) i=1 i6=j Unter der Annahme identischer Zweiniveausysteme, i.e. ω1 = ω2 eliminieren wir die explizite Zeitabhängigkeit des treibenden E-Feldes und wechseln in ein rotierendes Bezugssystem und führen als Abkürzung die Verstimmung ∆ = ω1 + ω2 − ωx ein und erhalten H= 2 X ∆σiz i=1 + 2 X Ωij σi+ σj− i6=j + 2 X Ei σi+ + c.c. . (7.2.18) i=1 Wir bringen nun die Liouvilleterme der Mastergleichung (4.3.35) erst einmal auf Standard-Lindblad-Form, indem wir † − + − σ1+2 ≡ Γ1 σ1− + Γ2 σ2− und σ1+2 = σ1+2 (7.2.19) setzen und können dadurch − 2 1 X Γij σi+ σj− ρ + ρσi+ σj− − 2σj− ρ̂σi+ 2 i,j=1 1 + − + − − + = − σ1+2 σ1+2 ρ + ρσ1+2 σ1+2 − 2σ1+2 ρσ1+2 2 (7.2.20) 80 Spektrum der emittierten Strahlung schreiben. Schauen wir uns nun aber die Kopplungsmatrix Γ an, so fällt auf, daß − wir mit unserer Wahl von σ1+2 ziemlich eingeschränkt sind, diese lautet nämlich Γ1 Γ1 Γ1 Γ2 Γ= . (7.2.21) Γ2 Γ1 Γ2 Γ2 Wir sehen sofort, daß wir hier also nicht die Nichtdiagonalelemente unabhängig von den Diagonalelementen variieren können. Um dies zu realisieren, müssen wir einen zweiten Sprungprozeß implementieren. Wir definieren also einen weiteren Operator durch − σ1−2 ≡ Γ3 σ1− − Γ4 σ2− (7.2.22) und entsprechend + − σ1−2 = σ1−2 † . Die Kopplungsmatrix lautet somit Γ1 Γ1 + Γ3 Γ3 Γ1 Γ2 − Γ3 Γ4 Γ= . Γ2 Γ1 − Γ4 Γ3 Γ2 Γ2 + Γ4 Γ4 (7.2.23) (7.2.24) Entsprechend verfahren wir mit dem Dephasierungs-Liouvillian mit den Abkürzungen z σ+ ≡ γ1 σ1z + γ2 σ2z (7.2.25) z σ− ≡ γ3 σ1z − γ4 σ2z . (7.2.26) und Die Kopplungsmatrix γ ist dann von genau der gleichen Form wie Gl. (7.2.24) mit Γ ersetzt durch γ. Um den effektiven Hamiltonian Heff zu erhalten, subtrahieren wir von diesem die entsprechenden Lindbladterme aus dem Antikommutator: i + − i + − i z z i z z Heff = H − σ1+2 σ1+2 − σ1−2 σ1−2 − σ+ σ+ − σ− σ− . (7.2.27) 2 2 2 2 Wir führen jetzt folgende Kurzschreibweisen ein: Für die Kopplungskonstanten Ξ = {Γ, γ} gelte ab sofort Ξi Ξj ≡ Ξij = Ξji ∨ i, j , (7.2.28) außerdem Ω12 = Ω21 . Den effektiven Hamiltonian Heff drücken wir nun in der Energieeigenzustandsbasis in Matrixschreibweise aus und erhalten √1 (E1 + E2 ) √1 (E2 − E1 ) ∆ 0 2 2 √1 (E ∗ + E ∗ ) √1 (E1 + E2 ) Ω12 0 1 2 2 Heff = √12 ∗ √1 (E1 − E2 ) 0 −Ω12 2 (E2 − E1∗ ) 2 √1 (E ∗ + E ∗ ) √1 (E ∗ − E ∗ ) 0 −∆ 1 2 1 2 2 2 2Γ11 + 2Γ22 + 2Γ33 + 2Γ44 + γ11 + 2γ12 + γ22 + γ33 + 2γ34 + γ44 Γ11 + Γ12 + Γ33 − Γ34 + γ11 + 2γ12 + γ22 + γ33 − 2γ34 + γ44 i − Diag Γ11 − Γ12 + Γ33 + Γ34 + γ11 − 2γ12 + γ22 + γ33 + 2γ34 + γ44 , 2 γ11 + 2γ12 + γ22 + γ33 − 2γ34 + γ44 7.2 Via Quantensprungmethode 81 (7.2.29) wobei Diag hier bedeutet, daß die Einträge des nachstehenden Vektors für die Einträge einer Diagonalmatrix stehen. 1 0.9 Populationen aller vier Niveaus 0.8 0.7 Legende: angeregter Zustand symmetrischer Zustand antisymm. Zustand Grundzustand 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 500 1000 1500 Zeitschritte 2000 2500 3000 Abbildung 7.3: Quantensprungsimulation mit allen Niveaus. Parameter: E1 = E2 = 0.28Γ, ∆ = 0, Ω = 12 Γ. Zur Programmierung Alternativ zum Algorithmus der Quantensprungsimulation, den wir im letzten Abschnitt vorgestellt haben, bei dem wir für jeden Schritt der Evolution eine Zufallszahl gezogen haben, die entschied, ob ein Sprung stattfindet oder nicht, gibt es noch einen anderen Weg. Wir haben schon gesehen, daß die Zeitentwicklung, wenn kein Sprung stattfindet, durch den nichthermitschen effektiven Hamiltonian gegeben ist. Diese Entwicklung erhält nicht die Norm, daher haben wir auch nach jedem Zeitschritt eine Renormierung durchgeführt. Wir können jedoch auch am Anfang bzw. nach jedem Sprung eine Zufallszahl r zwischen 0 und 1 ziehen und dann eine kontinuierliche Zeitentwicklung durchführen bis die Norm auf den Wert der Zufallszahl abgefallen ist. Sobald dies eingetreten ist, führen wir einen Sprung durch, renormieren die Wellenfunktion, ziehen eine neue Zufallszahl und propagieren die Wellenfunktion weiter bis zum nächsten Sprung. Diese beiden Verfahren liefern die gleichen Ergebnisse. Besonders wenn man nicht an der expliziten Form der Wellenfunktion zu jedem Zeitpunkt interessiert ist, sondern nur an den Sprüngen, bietet die soeben geschilderte Variante eine, was Rechenzeit anbelangt, viel effektivere Simulation des Prozesses. 82 Spektrum der emittierten Strahlung Allerdings taucht ein weiteres Problem auf bei der Implementierung unseres speziellen Systems. Wir arbeiten mit vier verschiedenen Sprungprozessen, i.e. wir führen also bei jedem Durchlauf des Algorithmus vier Abfragen auf Sprünge durch. Das Problem bei der Implementierung ist die Reihenfolge, mit der man die eventuellen Sprünge stattfinden läßt: Jeder Sprung, der stattgefunden hat, verändert die Wahrscheinlichkeit für darauffolgende mögliche Sprünge. Treffen wir beispielsweise also − immer zuerst die Entscheidung für den spontanen Zerfallsprozeß σ1+2 vor der des − ähnlichen Prozesses σ1−2 , tritt der erstgenannte Prozeß häufiger auf als der zweite, − da sich durch den Sprungprozeß σ1+2 im allgemeinen die Wahrscheinlichkeit für den zweiten Prozeß verringert. Den Ausweg aus dieser Problematik bringt das folgende Vorgehen: Wir teilen das Einheitsintervall, wie in der folgenden Tabelle ersichtlich, in 5 Teile, und ziehen bei jedem Schritt eine Zufallszahl r, die entscheidet, ob ein Sprung und ggf. welcher ausgeführt wird: Sprung − σ1+2 − σ1−2 z σ+ z σ− kein Sprung r liegt im Intervall − ) 0 ≤ r < P (σ1+2 − − − ) ) + P (σ1−2 P (σ1+2 ) ≤ r < P (σ1+2 − − − − z) P (σ1+2 ) + P (σ1−2 ) ≤ r < P (σ1+2 ) + P (σ1−2 ) + P (σ+ − − z)≤r ) + P (σ+ ) + P (σ1−2 P (σ1+2 − − z ) + P (σ z ) ∧ r < P (σ1+2 ) + P (σ1−2 ) + P (σ+ − − − z ) + P (σ z ) ≤ r ≤ 1 P (σ1+2 ) + P (σ1−2 ) + P (σ+ − Dadurch ist keiner der Sprünge benachteiligt dadurch, daß er zu späterem Zeitpunkt abgefragt wird und alle Sprünge gleich wahrscheinlich. 0.35 0.3 Population der Niveaus 0.25 0.2 0.15 0.1 0.05 0 0 500 1000 1500 Zeitschritte 2000 2500 3000 Abbildung 7.4: Quantensprungsimulation mit symmetrischem Treiben der Amplitude E1 = E2 = 0.5(1 + i)Γ. 7.2 Via Quantensprungmethode 83 Realisierung In Abbildung 7.3 sehen wir die Populationen der vier Niveaus |ei, |si, |ai und |gi, die durch Summation von 3000 Einzeltrajektorien entstanden ist. Die Kopplungskoeffizienten der spontanen Emission und der Dephasierung √ Γ1 = Γ2 = 23 γ1 = γ2 = γ3 = γ4 = Γ3 = Γ4 = 1 4 was zu den folgenden Kopplungsmatrizen 1 10 1 2 und γ = Γ= 1 1 01 2 1 2 , (7.2.30) (7.2.31) führt, die wir auch schon bei der numerischen Auswertung der Mastergleichung benutzt haben. In Abbildung 7.4 haben wir wiederum wegen der Übersichtlichkeit die beiden Niveaus |ei und |gi weggelassen. Zusätzlich zu den gestrichelten bzw. gestrichpunkteten Kurven, die per quantum jump approach durch Summation aus 4000 Einzeltrajektorien ermittelt wurden, sehen wir hier die numerische Simulation der Mastergleichung der entsprechenden Kurven. Die beiden Kurven stimmen gut überein, abgesehen von dem hinteren Teil der quantum jump-Simulation, die durch die Summation von mehr Einzeltrajektorien noch besser geworden wäre, aber hier auf Grund endlicher zur Verfügung stehender Zeit nicht bis zum Extrem getrieben wurde. 84 7.3 Spektrum der emittierten Strahlung Zweizeitkorrelationsfunktion Jump Approach aus dem Quantum Unglücklicherweise ist eine einfache Anwendung des Quantenregressionstheorems auf die Quantensprungmethode zum Scheitern verurteilt [9]. Den Grund hierfür können wir folgender anderen Schreibweise des Quantenregressionstheorems (7.1.13) entnehmen [9]: hA(t + τ )B(t)i = trs [AV (t + τ, t) {BV (t, t0 ){ρ(t0 )}}] , (7.3.1) wobei V (t, t0 ) hier für den Zeitentwicklungssuperoperator der korrespondierenden Quantenmastergleichung steht und A und B auf der rechten Seite der Gleichung Schrödingeroperatoren bezeichnen. Da diese Schreibweise nicht so einfach einzusehen ist, interpretieren wir diese kurz: Wir starten mit der Dichtematrix ρ(t0 ) und propagieren diese zum Zeitpunkt t anhand V (t, t0 )ρ(t0 ). Darauf wird die dadurch erhaltene Dichtematrix“ Bρ(t) durch den Superoperator V (t+τ, t) zum Zeitpunkt ” t + τ propagiert und im folgenden wird der Erwartungswert des Operators A von V (t+τ, t)Bρ(t) berechnet. Das Problem jedoch ist, daß Bρ(t) im allgemeinen nicht positiv ist und daher nicht als Gemisch von reinen Zuständen geschrieben werden kann. Genau mit derartigen Zuständen jedoch arbeitet die Quantensprungmethode, daher ist eine Verallgemeinerung dieser Art ausgeschlossen. Eine Lösung dieses Problems bietet die Verdopplung des Hilbertraums, die wir im folgenden Abschnitt beschreiben werden. 7.3.1 Doubled Hilbert Space Method Wir beschreiben nun unseren stochastischen Prozeß in einem verdoppelten Hilbertraum H̃ = H ⊗ H mit den Zuständen |φ(0)i |Υ(0)i = . (7.3.2) |ψ(0)i Der Anfangswert der Dichtematrix ergibt sich daraus als |φ(0)ihφ(0)| |φ(0)ihψ(0)| P (0) = , |ψ(0)ihφ(0)| |ψ(0)ihψ(0)| (7.3.3) und die Bewegungsgleichung lautet d 1 P (t) = −i[H̃, P (t)] − L̃P (t) dt 2 1 L 0 P (t) , ≡ −i[H̃, P (t)] − 2 0 L (7.3.4) wobei H̃ = H 0 0 H (7.3.5) 7.3 Zweizeitkorrelationsfunktion aus dem Quantum Jump Approach 85 und der Superoperator L̃ wieder ein Lindbladoperator ist: L̃P = Æ ÃP + P Æ à − 2ÃP Æ (7.3.6) mit à = A 0 0 A . (7.3.7) Was wir letztendlich berechnen wollen sind Zweizeitkorrelationsfunktionen der Form hσi+ (t)σj− (t + τ )i. Der Algorithmus sieht dann wie folgt aus: (1) Wir beginnen mit dem Zustand ψ0 zur Zeit t0 und propagieren diesen anhand der stochastischen Zeitentwicklung in H zum Zustand ψ1 zur Zeit t. (2) Wir führen einen Sprung durch zum normierten Paar von Zustandsvektoren σi− ψ1 , ψ1 q . (7.3.8) |σi− ψ1 |2 + |ψ1 |2 (3) Wir propagieren anhand der stochastischen Zeitentwicklung im verdoppelten Hilbertraum zum Zustand (φ2 , ψ2 ) zum Zeitpunkt t + τ . (4) Wir berechnen den Erwartungswert hφ2 |σj− |ψ2 i, was einer Auswertung des Skalarprodukts nach einem weiteren Sprung entspricht. Das Ergebnis gewichten wir mit dem vorherigen Renormierungsfaktor |σi− ψ1 |2 + |ψ1 |2 . (5) Die ganze Prozedur wiederholen wir oft genug und mitteln über alle Realisierungen. Zu diesem Algorithmus sind noch einige Erläuterungen notwendig: Die Bestimmung der Korrelationsfunktionen sollte im steady state stattfinden, i.e. wir wählen die Zeit t1 so groß, daß wir schon im Bereich angekommen sind, in dem alle Rabioszillationen abgeklungen sind. Wir müssen also bei starkem treibendem Feld t1 entsprechend größer wählen. Außerdem gibt es in Schritt (3), bei der Propagation im verdoppelten Hilbertraum, auch verschiedene Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Sprungs zu bestimmen: Man könnte beispielsweise die Summe der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Hilberträume nehmen, was allerdings problematisch sein kann, da die Möglichkeit besteht, daß in einem Hilbertraum ein Sprung stattfindet, obwohl die Wahrscheinlichkeit in diesem Raum praktisch null ist (und im anderen dafür sehr groß). Es ist daher offenbar naheliegender [24], das Produkt der Wahrscheinlichkeiten beider Räume zu nehmen, da mit dieser Wahl nur dann ein Sprung stattfindet, wenn in beiden Systemen die Wahrscheinlichkeit dafür groß genug ist. Ein weiterer problematischer Punkt sind die durchzuführenden Renormierungen. Im Grunde renormieren wir jeden Sprung, den das System von sich aus durchführt. Die beiden vorgegebenen Sprünge zu den Zeiten t und t + τ renormieren wir jedoch Population der Niveaus Spektrum der emittierten Strahlung 1 0.5 0 0 500 1000 1 Zeitschritte 1500 2000 2500 0.5 Population im zweiten Hilbertraum Korrelationsfunktion Population im ersten Hilbertraum 86 0 2500 3000 3500 4000 4500 Zeitschritte 5000 5500 6000 3000 3500 4000 4500 Zeitschritte 5000 5500 6000 3000 3500 4000 4500 Zeitschritte 5000 5500 6000 1 0.5 0 2500 0.5 0 !0. 5 2500 Abbildung 7.5: Einzeltrajektorie der doubled Hilbert space-Methode. nicht. Dies ist entscheidend für die korrekte Bestimmung der Korrelationsfunktion. Da es jedoch erheblich umständlicher wäre, die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für einen Sprung auf nicht normierte Zustände umzurechnen, führen wir mit Gleichung (7.3.8) quasi eine Renormierung der Gesamtwellenfunktion des verdoppelten Hilbertraums durch, die jedoch die Gewichtung der beiden Normen der Einzel-Hilberträume beinhaltet und am Ende machen wir diese wieder rückgängig, indem wir die einzelnen Wellenfunktionen wieder mit diesem Renormierungsfaktor multiplizieren, bzw. das Skalarprodukt am Ende mit dem Quadrat des Normierungsfaktors gewichten, was zu dem selben Ergebnis führt. In Abbildung 7.5 sehen wir die Simulation einer einzigen Trajektorie per doubled Hilbert space method. Im obersten Plot sehen wir die normale Zeitentwicklung per nichthermitesche Propagation unterbrochen durch Quantensprünge: Die großen Sprünge sind i.a. spontane Emissionen, die kleineren Dephasierungssprünge. Zum Zeitpunkt 2500 (Ende des ersten Plots) verdoppeln wir den Hilbertraum und forcie- 7.3 Zweizeitkorrelationsfunktion aus dem Quantum Jump Approach 87 ren in einem davon einen Quantensprung. Danach propagieren wir beide gemeinsam weiter, zu sehen im zweiten und dritten Plot. Im vierten Plot sehen wir die Zweizeitkorrelationsfunktion, in diesem Falle hσ1+ (0)σ1− (τ )i. Die Darstellung der Kurven in den ersten drei Plots entspricht der in Abb. 7.3 und im letzten Plot sehen wir durchgezogen die Korrelationsfunktion. Die durch diese Methode gewonnenen Zweizeitkorrelationsfunktionen gewichten wir wieder mit der Phase der Beobachtungsrichtung gemäß Gleichung (7.1.8) und führen eine Fouriertransformation durch, um das Spektrum zu erhalten. Allerdings liefert die numerische Fouriertransformation unserer durch jeweils 5000 Einzelfunktionen aufsummierten Zweizeitkorrelationsfunktionen keine sehr aussagekräftigen Plots zur Bestätigung der im letzten Abschnitt gewonnenen Abbildungen des beobachtungspunktabhängigen Emissionsspektrum. Die per quantum jump approach erhaltenen Zweizeitkorrelationsfunktionen ähneln jedoch den analytisch bestimmten Korrelationsfunktionen des letzten Abschnitts, wenn man diese für vergleichbare Werte plottet, obwohl die beiden Typen nur bedingt vergleichbar sind wegen unterschiedlicher Treibmechanismen (hier kohärent, im letzten Abschnitt inkohärent; daher ist hier der Abfall der Korrelationsfunktionen auf Grund des Treibens weniger steil als im inkohärenten Fall). 88 Spektrum der emittierten Strahlung Kapitel 8 Symmetrien 8.1 Einführung In diesem Kapitel versuchen wir die im Kapitel 6 gewonnene Intuition physikalisch zu belegen. Wir beginnen im nächsten Abschnitt mit einer Einführung in die Gruppe der invarianten Zustände unter U U -Transformationen. Im darauffolgenden Kapitel benutzen wir die auf OO-invariante Zustände erweiterte Methode, um etwas mehr darüber zu erfahren, wie sich Verschränkung im Bild der Dichtematrizen äußert. Mit diesen Erkenntnissen sind wir in der Lage, ein einfaches algebraisches Kriterium herzuleiten, das uns als untere Schranke für die Verschränkung unseres Systems dient. 8.2 U U -Twirling Wir gehen in diesem Kapitel von einem bipartiten Quantensystem auf dem Hilbertraum H1 ⊗ H2 aus, wobei wir die einzelnen Hilberträume d-dimensional annehmen und definieren als erstes einige nützliche Projektoren. Mit der Bezeichnung Πd für den Permutationsoperator, der die Zustände der beiden Parteien vertauscht, stellen sich die Projektionsoperatoren auf den symmetrischen bzw. antisymmetrischen Unterraum wie folgt dar [21]: Ad = 1 − Πd 2 , S d = 1 − Ad = 1 + Πd 2 . (8.2.1) Jetzt können wir nun den Depolarisations-Superoperator D definieren: D(X) = Ad tr (Ad X) tr (Sd X) + Sd . tr (Ad ) tr (Sd ) (8.2.2) Dieser ist ein spurerhaltender, selbstadjungierter Projektor. Wie in [18] gezeigt, können wir diesen auch darstellen als Z D(X) = dµU (U ⊗ U )X(U ⊗ U )† , (8.2.3) 89 90 Symmetrien Diese Operation nennt man twirling [74], worauf wir im folgenden etwas näher eingehen werden. Zwei Zustände ρ, ρ0 sind zu gleichem Grade verschränkt, falls sie sich nur durch die Wahl ihrer lokalen Basis in den Räumen Hi unterscheiden, bzw. ρ0 = (U ⊗ V )ρ(U ⊗ V )† . (8.2.4) Falls in dieser Gleichung ρ = ρ0 , nennen wir (U ⊗ U ) eine lokale Symmetrie des verschränkten Zustandes ρ. Die Menge aller Symmetrien bildet eine abgeschlossene Gruppe unitärer Operatoren auf H1 ⊗ H2 . Jetzt betrachten wir die abgeschlossene Gruppe unitärer Operatoren U = (U ⊗ U ) und bezeichnen diese mit G. G ist kompakt, da sie eine abgeschlossene Untergruppe der unitären Gruppe darstellt. Daher hat sie ein eindeutiges Maß, genannt das Haar-Maß der unitären Gruppe, das außerdem normiert und invariant unter Gruppentranslationen ist. Integrale bezüglich dieses Maßes schreiben wir einfach R dµU “. Diese sollten als Mittelwerte über die Gruppe verstanden werden. ” Die Operation (8.2.3) ist doppelt stochastisch, i.e. Dichteoperatoren werden auf Dichteoperatoren und die Eins wird auf sich selbst abgebildet. Durch die Invarianz des Haarmaßes ist sofort klar, daß D(X) = X gleichbedeutend ist mit [U, X] = 0 für alle U = (U ⊗ U ) ∈ G. Die Menge aller X mit dieser Eigenschaft nennen wir die Kommutante G0 von G. Wir interessieren uns nun aber nicht für die Kommutante G0 , sondern für die Ginvarianten Dichteoperatoren ρ mit D(ρ) = ρ. Die invarianten Zustände erhalten wir aus den invarianten Operatoren durch tr(D(ρ)X) = tr(ρD(X)), (8.2.5) was einfach aus (8.2.3) herzuleiten ist durch die Substitution U → U † = U −1 und zyklisches Weiterverschieben eines U . Dank dieser Gleichung müssen wir nicht die Erwartungswerte aller Observablen X berechnen, um ein G-invariantes ρ zu charakterisieren, sondern nur für die invarianten Elemente D(X) ∈ G0 . Haben wir also ein lineares Funktional f : G0 → C, das positiv für positive Operatoren und normiert auf f (1) = 1 ist, definiert die Gleichung tr(ρX) = f (D(X)) eindeutig einen G-invarianten Dichteoperator ρ, da D die Positivität erhält und D(1) = 1. Damit wird es einfach, das Bild eines allgemeinen Zustandes ρ zu bestimmen. Mit Hilfe von Gl. (8.2.5) finden wir, daß D(ρ) bestimmt ist durch die Erwartungswerte für X ∈ G0 , i.e. der Restriktion auf G0 . Zwei Beispiele Wir nehmen nun ein bipartites System aus zwei identischen Hilberträumen an H = H1 ⊗H1 und wählen für G die Gruppe der unitären Operationen der Form U ⊗ U , wobei U eine unitäre Operation auf H1 darstellt. Aus der Gruppentheorie [81] erfahren wir nun, daß die Kommutante Pdieser Gruppe aufgespannt0 wird durch die Identität 1 und den Flipoperator F = i,j |ijihji|. Die Algebra G besteht also aus allen Elementen X = α1 + β F. Die Klasse der U U -invarianten Zustände heißen auch Wernerzustände. 8.2 U U -Twirling 91 Die andere interessante Klasse von Zuständen lebt im selben Hilbertraum und ist invariant unter Operationen der Form U ⊗ U ∗ , wobei U ∗ elementweise Komplexkonjugation in einer fixierten Basis bezeichnet. PIn diesem Fall wird die Kommutante durch die Identität 1 und den Operator F̂ = i,j |iiihjj| aufgespannt. Diese Klasse nennt man die isotropen Zustände. 92 8.3 Symmetrien OO-invariante Zustände Im letzten Abschnitt haben wir das U U -Twirling eingeführt, bei dem die Kommutante durch die beiden Operatoren 1 und F aufgespannt wird. Nun gehen wir von der Gruppe der U U -invarianten zur größeren Gruppe der OO-invarianten Zustände über, wobei O orthogonale Matrizen darstellt. Die OO-invarianten Zustände [2] liegen in der Kommutante G0 der Gruppe G = {O ⊗ O}, die durch die folgenden 3 Basisoperatoren aufgespannt wird: Pder Identität 1, dem Flipoperator F, und dem nicht normierten Operator F̂ = ij |iiihjj|, unter dessen Wirkung der maximal verschränkte Bellzustand |Φ+ i = √12 (| ↑↑i + | ↓↓i) invariant ist. Wir wenden jetzt derartige lokale unitäre Transformationen an, daß der antisymmetrische Zustand invariant bleibt, der symmetrische Zustand |si = √12 (| ↑↓i + | ↓↑i) jedoch auf den Zustand |Φ+ i, der unter dem Operator F̂d invariant bleibt, abgebildet wird. Die dies erfüllenden Matrizen sind von der Form U ⊗ U mit 1 1 −1 U=√ . (8.3.1) 2 −i −i Die Transformation sieht also folgendermaßen aus: ρ = (U ⊗ U )ρP (U ⊗ U )† , (8.3.2) wobei ρP die Dichtematrix in der Produktzustandsbasis darstellt. Genausogut hätten wir auch (U ⊗ U ) in die Energieeigenzustandsbasis transformieren können, was wir im folgenden verwenden werden, um das Ergebnis einfacher darzustellen. Wir bekommen also (U ⊗ U )EEZ |si = |Φ+ i und (U ⊗ U )EEZ |ai = |ai (8.3.3) und merken uns für das Weitere, daß sich der Index EEZ auf die Energieeigenzustandsbasis und kein Index auf die Produktzustandsbasis bezieht. Führen wir jetzt ein OO-Twirling durch, erhalten wir einen OO-invarianten Zustand, hier ausgedrückt durch die Basisoperatoren, die die Kommutante dieses Raumes aufspannen: Z O(ρ) = dO(O ⊗ O)ρ(O ⊗ O) = α1 + β F + γ F̂. (8.3.4) Nun wechseln wir die Basis hin zu einer orthogonalen Basis mit folgenden neuen Basisvektoren: F̂ PΦ+ = , 4 1−F Pa = , (8.3.5) 2 Pr = 1 2 1+F 2 − F̂ 4 ! , 8.3 OO-invariante Zustände 93 wobei die ersten beiden eindimensionale Projektoren auf den Bellzustand |Φ+ i respektive den antisymmetrischen Zustand darstellen und Pr auf einen dazu orthogonalen Restunterraum projiziert. Die Koeffizienten transformieren sich dann wie die entsprechende kontragrediente Transformation der Basisvektoren, aber das soll uns hier nicht weiter interessieren. Vielmehr interessiert uns die Form der getwirlten Dichtematrix in der folgenden Basis: √1 2 √1 2 √1 2 √1 2 (| ↑↑i − | ↓↓i) (| ↑↓i − | ↓↑i) (| ↑↑i + | ↓↓i) (| ↑↓i + | ↓↑i) a 0 O(ρ) = 0 b∗ 0 c 0 0 0 0 d 0 b 0 . 0 e (8.3.6) Der mittlere 2 × 2-Block der Dichtematrix ist nach Konstruktion diagonal und deren Kohärenzen verschwinden ebenfalls auf Grund der Orthogonalität der beiden eindimensionalen Unterräume. Die nichtverschwindenden Dichtematrixelemente benennen wir einfach willkürlich nach den ersten Buchstaben des Alphabets. Nun wechseln wir die Basis durch folgende lokale unitäre Transformation ρ −→ ρ0 = (U ⊗ U )ρ(U ⊗ U )† , (8.3.7) wobei U hier für 1 1 i U=√ 2 −i i (8.3.8) steht und drehen zusätzlich den Zustand in die entgegengesetzte Richtung des Basiswechsels. Dabei ändert sich zwar der Zustand, aber die Verschränkung bleibt erhalten, da wir von einer maximal verschränkten Basis in eine andere maximal verschränkte Basis durch lokale unitäre Transformationen rotieren. Wir erhalten dadurch √1 2 √1 2 √1 2 √1 2 (| ↑↑i − | ↓↓i) (| ↑↓i − | ↓↑i) (| ↑↓i + | ↓↑i) (| ↑↑i + | ↓↓i) a 0 ρ00 = 0 b∗ 0 c 0 0 0 0 d 0 b 0 . 0 e (8.3.9) Wir wollen nun von dieser Bell-ähnlichen Basis zurück zur Basis der Energieeigenzustände. Um dorthin zu gelangen, führen wir folgende (globale) unitäre Transformation durch: ρEEZ = UB ρ00 UB† , wobei UB hier für 1 0 2 0 1 UB = 0 0 −1 √ 0 2 √ 0 √12 0 0 1 0 0 √12 (8.3.10) (8.3.11) 94 Symmetrien bedeuten soll. Dieser Basiswechsel läßt den mittleren diagonalen 2 × 2-Block invariant und transformiert nur die äußeren Basisvektoren zurück zu den einfachen Produktbasisvektoren | ↑↑i und | ↓↓i. Für die Dichtematrix erhalten wir dadurch | ↑↑i √1 2 1 √ 2 (| ↑↓i − | ↓↑i) (| ↑↓i + | ↓↑i) | ↓↓i ρEEZ = a+b∗ +b+e 2 0 0 −a+b∗ −b+e 2 0 c 0 0 0 0 d 0 −a−b∗ +b+e 2 0 0 a−b∗ −b+e . (8.3.12) 2 Das einzige, was uns nun noch stört, sind die Nichtdiagonalelemente der Dichtematrix, die wir durch folgende Operation loswerden: 1 1 ρEEZ −→ ρ̃ = ρEEZ + (U ⊗ U )EEZ ρEEZ (U ⊗ U )†EEZ , (8.3.13) 2 2 0 i , wobei zu beachten ist, daß die Matrix (U ⊗U )EEZ in der Basis der mit U = 10 Energieeigenwerte dargestellt sein muß und nicht einfach durch ein Tensorprodukt des genannten U s zu bilden ist. Schließlich erhalten wir für die Dichtematrix ρ̃: a+e 2 0 0 0 0 c 0 0 ρ̃ = 0 0d 0 . 0 0 0 a+e 2 (8.3.14) Es folgt eine kurze Rekapitulation der gesamten Prozedur, um zu verstehen, was wir hiermit nun erreicht haben. Wir fangen an mit der Dichtematrix in der Energieeigenzustandsbasis und gehen über zur Produktzustandsbasis, führen in dieser lokale unitäre Transformationen durch, bei denen sich bekanntlich die Verschränkung nicht ändert. Nun twirlen wir, wobei sich die Gewichte sowohl vom symmetrischen als auch vom antisymetrischen Zustand nicht ändern. Bei dieser Operation nimmt die Verschränkung durch den Mittelungsprozeß auf der unitären Gruppe höchstens ab, auf keinen Fall zu. Im Anschluß daran führen wir wieder lokale unitäre Operationen und Basiswechsel durch, um die Dichtematrix auf eine in der Basis der Energieiegenzustände diagonale Form zu bringen. Wir haben also im Endeffekt gezeigt, daß durch das Wegstreichen der Nichtdiagonalelemente, das wir im folgenden auch pinching der Dichtematrix nennen wollen, die Verschränkung höchstens kleiner wird, nie größer. Oder andersherum formuliert: Die gepinchte Dichtematrix bildet eine untere Schranke der Verschränkung, i.e. die Verschränkung ist immer höher, als diese untere Schranke angibt. 8.4 Kriterium 8.4 Kriterium 8.4.1 Herleitung 95 Nachdem wir im letzten Abschnitt bewiesen haben, daß die gepinchte Dichtematrix immer eine untere Schranke der Verschränkung darstellt, wollen wir nun herausfinden, welcher Bedingung die Elemente der gepinchten Dichtematrix genügen müssen, daß Verschränkung vorliegt. Wir werden dafür das Kriterium der Negativität der partiellen Transponierten benutzen. Die gepinchte Dichtematrix ist diagonal in der Basis der Energieeigenzustände, wir müssen diese also erst in die computational basis transformieren und in dieser dann partiell transponieren. Wir bezeichnen die gepinchte Dichtematrix von nun mit ρp . ρTp A sieht dann folgendermaßen aus: e 0 0 s−a 2 0 s+a 0 0 2 ρTp A = (8.4.1) 0 0 s+a 0 , 2 s−a 0 0 g 2 wobei wir hier die Populationen der Dichtematrix mit den Anfangsbuchstaben ihrer Niveaus benennen, e wie excited usw. Wir bestimmen die Eigenwerte der Matrix und erhalten einen Eigenwert, der negativ werden kann, dieser stellt sich dar als p 1 (8.4.2) e + g − a2 + e2 − 2eg + g 2 − 2as + s2 . λ= 2 Dieser wird negativ, genau dann wenn (s − a)2 > 4eg. (8.4.3) Diese Bedingung ist somit eine untere Schranke für die Verschränkung. Je größer der Ausdruck (s − a)2 − 4eg, (8.4.4) desto verschränkter ist das System. Dies wollen wir noch an einigen Plots verdeutlichen und untersuchen, ob die Schranke überhaupt groß genug ist, um gemessen werden zu können. 8.4.2 Aussagekraft In Abbildung 8.1 sehen wir eine uns bekannte Evolution mit den folgenden Parame 1 1 tern: Wir treiben einseitig mit einer Amplitude von E1 = 0.2(1 + i)Γ, Γ = 1 2 , 2 1 Ω12 = 0.3, γ = 0 und ∆ = 0. Zusätzlich sehen wir als gepunktete Linie die untere Schranke für die Verschränkung aus dem Kriterium des letzten Abschnitts. Nach dem Ansteigen der concurrence nimmt auch diese Kurve positive Werte an, allerdings sehr kleine, in diesem Falle wohl kaum meßbare. 96 Symmetrien 0.4 0.3 Population der Niveaus 0.2 0.1 0 Legende: symmetrischer Zustand antisymm. Zustand Concurrence untere Schranke 0.1 0.2 0.3 0 500 1000 1500 2000 Zeitschritte 2500 3000 3500 4000 Abbildung 8.1: Einseitig kohärent getriebene Evolution mit E1 = 0.2(1 + i)Γ, ∆ = 0 und Ω = 0.3. Die zusätzliche gepunktete Linie stellt das Kriterium des letzten Abschnitts dar. Wir haben jedoch einen weiteren Freiheitsgrad, den wir bis jetzt noch gar nicht variiert haben. Dies ist die Frequenz des treibenden Feldes, bzw. das Detuning ∆, das wir bis jetzt immer ∆ = 0 gesetzt haben, i.e. daß die treibende Frequenz resonant mit den Übergangsfrequenzen der einzelnen Zweiniveausysteme war. Nun bietet sich uns aber die Möglichkeit, diese Frequenz so zu verändern, daß der antisymmetrische Zustand resonant getrieben wird, siehe Abb. 8.2. Wenn wir nun die Evolution mit dem entsprechenden Detuning anschauen, i.e. ∆ = ω0 − ω12 = ω0 − ω0 − Ω12 = −Ω12 = −0.5 , (Abb. 8.3), bietet sich uns ein schon viel besseres Bild. Die Verschränkungsschranke liegt deutlich über der Population des symmetrischen Zustandes und sieht für eine Messung vielversprechend aus. Wir haben im Endeffekt eine untere Schranke für die Verschränkung eines Systems gefunden, die sich einfach aus den Populationen bestimmen läßt und daher auch einfach meßtechnisch zugänglich ist. Wir sind also in der Lage, allein durch Messung der Populationen abzuschätzen, ob ein System verschränkt ist. 8.4 Kriterium 97 w 0 W 12 W 12 w 0 Abbildung 8.2: Energietermschema mit kohärentem Treiben in den antisymmetrischen Zustand. 0.4 0.3 Population der Niveaus 0.2 0.1 0 0.1 0.2 0.3 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Zeitschritte 3500 4000 4500 5000 Abbildung 8.3: Einseitig kohärent getriebene Evolution mit E1 = 0.2(1 + i)Γ, ∆ = −0.5 und Ω = 0.5. 98 Symmetrien Kapitel 9 Zusammenfassung und Ausblick Wir haben in dieser Arbeit ein realistisches quantenmechanisches Modell des Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfers einschließlich Dekohärenzmechanismus aufgestellt und eine schon bestehende, vielfach verwendete Quantenmastergleichung dementsprechend erweitert. Die Erweiterung besteht aus einer dephasierenden Kopplung des Systems an ein thermisches Phononenbad, das Wechselwirkungen mit der Umgebung, als auch mit anderen Bestandteilen des Moleküls selbst, Rechnung trägt. Durch numerische Simulationen haben wir die vereinfachenden Annahmen des Modells gegenüber einem komplexeren Modell gerechtfertigt. Desweiteren haben wir uns mit den Grundbegriffen der Quanteninformation beschäftigt und einige Arten der Quantifizierung von Verschränkung zwischen Qubits näher unter die Lupe genommen. Mit Hilfe dessen haben wir die anfänglich hergeleitete Quantenmastergleichung numerisch ausgewertet und auf Verschränkung untersucht, wobei wir hier als Verschränkungsmaß die concurrence verwendet haben. Im Rahmen dieser numerischen Auswertung haben wir den Einfluß verschiedener Treibmechanismen untersucht. Zum einen das kohärente Treiben, durch das die Verschränkung bei größer werdender Amplitude des treibenden Feldes auf einen Maximalwert anwuchs, um dann bei noch stärkeren Treibraten wieder gegen null zu gehen, was wir dadurch erklärt haben, daß durch die Mittelung über schnelle Rabioszillationen eine Mittelung stattfindet, die zu einer Gleichbesetzung führt. Bei symmetrischem Treiben haben wir den antisymmetrischen Zustand als Dunkelzustand identifiziert, der von der Dynamik des Restsystems entkoppelt. Als zweites haben wir das inkohärente Treiben untersucht, das aber schon bei sehr geringen Treibraten die Verschränkung vollständig ausgewäscht. Zudem haben wir bei beiden Treibarten den Einfluß der Dephasierung untersucht, der erwartungsgemäß darin lag, daß er ebenso die Verschränkung des Systems abschwächte bzw. verschwinden ließ. Darauf haben wir uns mit der Frage der Meßbarkeit der einzelnen Populationen zugewendet, im speziellen der Frage, ob die Linienbreite klein genug bzw. der Abstand der beiden Niveaus, des symmetrischen und des antisymmetrischen, groß genug ist, um diese im Spektrum getrennt aufzulösen. Dazu haben wir versucht, das Spektrum auf zweierlei Arten zu erhalten. Eine war die analytische Bestim99 100 Zusammenfassung und Ausblick mung des Emissionspektrums des inkohärent getriebenen Systems mit Hilfe des Quantenregressionstheorems. Dabei haben wir den Beobachtungspunkt mit einbezogen und das Spektrum daher richtungsaufgelöst erhalten. Bei der numerischen Auswertung desselben konnten wir eine deutliche Richtungsabhängigkeit des Emissionsspektrums des dipolgekoppelten Systems feststellen, die sich bei vollständig aufgehobener Kopplung erwartungsgemäß auf ein symmetrisches Spektrum vereinfachte. Der zweite Zugang basierte auf der Quantensprungmethode, mit Hilfe deren wir erst einmal die Ergebnisse der zeitlichen Entwicklung des Systems durch die numerische Simulation der Quantenmastergleichung reproduziert haben. Der Versuch, aus der Zweizeitkorrelationsfunktion das Spektrum des kohärent getriebenen Systems zu ermitteln, lieferte nach einer kompletten Woche Rechenzeit noch immer kein aussagekräftiges Ergebnis, was wir dann auf Grund des schon bestehenden Ergebnis der vorigen Methode nicht weiter exerzierten. Zuletzt haben wir mit Hilfe der Gruppentheorie und Symmetriebetrachtungen ein algebraisches Kriterium hergeleitet, das als untere Schranke der Verschränkung dient. Dies haben wir realisiert unter Zuhilfenahme der Eigenschaften der Gruppe der invarianten Zustände unter lokalen orthogonalen Transformationen und des Peres-Horodecki-Kriteriums. Schließlich haben wir die Aussagekraft dieses Kriteriums anhand numerischer Simulationen überprüft. Ausblickend läßt sich sagen, daß das vorgeschlagene Modell im Weiteren an ein reales physikalisches System angepaßt werden muß, sei es, daß man wirklich Farbstoffmoleküle als Zweiniveausysteme nutzt und diese an ein größeres Molekül anheftet, oder aber quantum dots mit festem relativen Abstand. Bei der Nutzung von Farbstoffmolekülen wäre natürlich besonders darauf zu achten, daß diese einen hohen spektralen Überlapp besitzen und nicht so weit voneinander entfernt angebracht werden, damit die von diesen Größen anhängige Dipolübergangsrate möglichst hoch ausfällt, so daß man in der Lage ist, die verschiedenen Niveaus getrennt voneinander aufzulösen. Dann stellt sich die alles entscheidende Frage, wie stark die Wechselwirkung mit der Umgebung wirklich ist. Die Antwort darauf beantwortet dann letztendlich auch die Frage, ob Verschränkung in diesem System tatsächlich gemessen werden kann. Literaturverzeichnis [1] G.S. Agarwal and S.D. Gupta. 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Im Besonderen auch für Denkanstöße, wenn ich mal wieder blind vor Mathematica saß und versuchte Probleme durch brute force zu lösen, die sich auch durch etwas Nachdenken hätten lösen lassen. Weiterer Dank gebührt Herrn Dr. Carsten Henkel für wertvolle Hilfen bei jeder erdenklichen Frage im Bereich der Quantenoptik. Vielen Dank geht auch an Prof. Dr. Jörg Schmiedmayer für die Möglichkeit, im Rahmen seiner Betreuung, diese externe Diplomarbeit mit so viel Freiheit durchzuführen. Desweiteren möchte ich mich bedanken bei Herrn Timo Felbinger für wertvolle Tips bei der Implementierung der Quantensprungmethode und Computerproblemen, bei Frau Marlies Path für auflockernde Gespräche und Organisatorisches, sowie dem Rest der Arbeitsgruppe für die warme, freundliche Atmosphäre und Hilfe bei allen möglichen Fragen. Zuletzt möchte ich meiner Familie nicht allein für die finanziellen Zuwendungen im Laufe meines Studiums bedanken. 107 Erklärung Ich versichere, daß ich diese Arbeit selbstständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Potsdam, den 11. Juni 2004 109