psyc hr b u c h p lu s h le hogrefe.de gie ist das wichtigste Anwendungsgebiet der Psychologie und greift auf zahlreiche Ergebnisse der Grundlagendisziplinen zurück. Von besonderer Bedeutung sind lern-, kognitions-, bio-, sozial- und entwicklungspsychologische Erkenntnisse. Das Lehrbuch vermittelt anhand ausgewählter Beispiele diese Grundlagen. Darüber hinaus wird auf Basiskonzepte der Klinischen Psychologie eingegangen, so z.B. auf Störungsmodelle, auf die klinische Diagnostik und vor allem auf die Grundlagen der Klassifikation psychischer Störungen. Ebenso werden wichtige methodische Aspekte der Klinischen Psychologie behandelt und aktuelle Fragen der Epidemiologie und Versorgungsforschung diskutiert. Zahlreiche Kästen mit Beispielen, Tabellen und Abbildungen strukturieren den Text, Verständnisfragen dienen der optimalen Prüfungsvorbereitung. ISBN 978-3-8017-2160-2 ! "#$#%& "'&(%' Petermann / Maercker / Lutz / Stangier D as Lehrbuch liefert eine kompakte und gut verständliche Einführung in die Grundlagen der Klinischen Psychologie. Die Klinische Psycholo- Klinische Psychologie – Grundlagen Franz Petermann · Andreas Maercker Wolfgang Lutz · Ulrich Stangier Klinische Psychologie – Grundlagen BACHELORSTUDIUM PSYCHOLOGIE Klinische Psychologie – Grundlagen Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Bachelorstudium Psychologie Klinische Psychologie – Grundlagen von Prof. Dr. Franz Petermann, Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker, Prof. Dr. Wolfgang Lutz und Prof. Dr. Ulrich Stangier Herausgeber der Reihe: Prof. Dr. Eva Bamberg, Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff, Prof. Dr. Alexander Grob, Prof. Dr. Franz Petermann Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Klinische Psychologie – Grundlagen von Franz Petermann, Andreas Maercker, Wolfgang Lutz und Ulrich Stangier GÖTTINGEN · BERN · WIEN · PARIS · OXFORD · PRAG · TORONTO CAMBRIDGE, MA · AMSTERDAM · KOPENHAGEN · STOCKHOLM Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Prof. Dr. Franz Petermann, geb. 1953. Seit 1991 Lehrstuhl für Klinische Psychologie und seit 1996 Direktor des Zentrums für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen. Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker, geb. 1960. Seit 2005 Ordinarius für Psychopathologie und Klinische Intervention an der Universität Zürich. Prof. Dr. Wolfgang Lutz, geb. 1966. Seit 2007 Leiter der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Trier. Prof. Dr. Ulrich Stangier, geb. 1958. Seit 2008 Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Frankfurt. psyc hr b u c h p lu s h le hogrefe.de Informationen und Zusatzmaterialien zu diesem Buch finden Sie unter www.hogrefe.de/buecher/lehrbuecher/psychlehrbuchplus Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) mit Autoren bzw. Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. © 2011 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Göttingen • Bern • Wien • Paris • Oxford • Prag • Toronto Cambridge, MA • Amsterdam • Kopenhagen • Stockholm Rohnsweg 25, 37085 Göttingen http://www.hogrefe.de Aktuelle Informationen • Weitere Titel zum Thema • Ergänzende Materialien Copyright-Hinweis: Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Umschlagabbildung: © Sebastian Cote – iStockphoto.com Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar Format: PDF ISBN 978-3-8409-2160-5 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Nutzungsbedingungen: Der Erwerber erhält ein einfaches und nicht übertragbares Nutzungsrecht, das ihn zum privaten Gebrauch des E-Books und all der dazugehörigen Dateien berechtigt. Der Inhalt dieses E-Books darf von dem Kunden vorbehaltlich abweichender zwingender gesetzlicher Regeln weder inhaltlich noch redaktionell verändert werden. Insbesondere darf er Urheberrechtsvermerke, Markenzeichen, digitale Wasserzeichen und andere Rechtsvorbehalte im abgerufenen Inhalt nicht entfernen. Der Nutzer ist nicht berechtigt, das E-Book – auch nicht auszugsweise – anderen Personen zugänglich zu machen, insbesondere es weiterzuleiten, zu verleihen oder zu vermieten. Das entgeltliche oder unentgeltliche Einstellen des E-Books ins Internet oder in andere Netzwerke, der Weiterverkauf und/oder jede Art der Nutzung zu kommerziellen Zwecken sind nicht zulässig. Das Anfertigen von Vervielfältigungen, das Ausdrucken oder Speichern auf anderen Wiedergabegeräten ist nur für den persönlichen Gebrauch gestattet. Dritten darf dadurch kein Zugang ermöglicht werden. Die Übernahme des gesamten E-Books in eine eigene Print- und/oder Online-Publikation ist nicht gestattet. Die Inhalte des E-Books dürfen nur zu privaten Zwecken und nur auszugsweise kopiert werden. Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audiodateien. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1 Modelle der Klinischen Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1.1 Klinische Psychologie: ihre Bereiche und Nachbardisziplinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Störung und Gesundheit als psychologische Konstrukte . . . . . . . . Psychische Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychische Gesundheit, Ressourcen und psychische Stärken . . . . Grundmodelle der Störungslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Historische Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlegende Störungsmodelle heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 15 15 18 20 20 24 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 31 2 Lernpsychologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 Klassisches Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen der klassischen Konditionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . Voraussetzungen der klassischen Konditionierung . . . . . . . . . . . . Klinische Anwendungen der klassischen Konditionierung . . . . . . Operantes Konditionieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen der operanten Konditionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Voraussetzungen der operanten Konditionierung . . . . . . . . . . . . . . Klinische Anwendungen operanter Konditionierung . . . . . . . . . . . . Kognitive und sozial-kognitive Lerntheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . Lernen durch Einsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die sozial-kognitive Lerntheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klinische Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 35 38 39 42 42 46 49 54 54 55 58 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 61 3 Kognitionspsychologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . 63 3.1 3.2 Kognitive Modelle der Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kognitive Modelle der Panikstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 70 1.2 1.2.1 1.2.2 1.3 1.3.1 1.3.2 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. 6 3.3 3.4 Inhaltsverzeichnis Kognitive Modelle der Sozialen Phobie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kognitive Modelle der Posttraumatischen Belastungsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Depression versus Angst: Unterscheiden sich die Kognitionen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umsetzung in die klinische Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 87 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 90 4 Biopsychologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 4.1 4.1.1 4.1.2 Biopsychologische Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Experimentelle und nicht experimentelle Studien . . . . . . . . . . . . . Beispiel für interdisziplinäre biologisch-orientierte Gedächtnisforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methoden der biopsychologischen Erhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen der Biopsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das zentrale Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das autonome Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Stressachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Biologische Grundlagen psychischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen psychischer Zustände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychische Störungen aus biologischer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . 93 95 3.5 3.6 4.1.3 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.3 4.3.1 4.3.2 75 78 103 103 106 106 108 108 109 109 111 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 5 Entwicklungspsychopathologische Grundlagen . . . . . . . 117 5.1 Aufgabenfelder und Methoden der Entwicklungspsychopathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der bio-psycho-soziale Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklungspfade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundbegriffe der Entwicklungspsychopathologie . . . . . . . . . . . . Ergebnisse der Entwicklungspsychopathologie am Beispiel der ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frühe Kindheit: Erste Anzeichen einer ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . ADHS im Vorschulalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ADHS im Grundschul- und Jugendalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ADHS im Erwachsenenalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Resilienz und Schutzfaktoren über die Lebensspanne . . . . . . . . . . 5.2 5.3 5.4 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 5.5.5 118 120 122 123 128 129 130 130 131 132 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Inhaltsverzeichnis 5.5.6 5.5.7 7 Entwicklungsmodell der ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Nutzen des Entwicklungsmodells für den klinischen Alltag . . . . . 135 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 6 Sozialpsychologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.2 Soziale Kognition und Attribution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstwirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Attributionstheorien und erlernte Hilflosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . Selbstwertstärkende Kognitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstaufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soziales Verhalten: Interpersonelle Beziehungen und der Einfluss sozialer Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soziale Unterstützung und gestörte soziale Beziehungen . . . . . . . Stigma und Etikettierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Einfluss der Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.1 6.2.2 6.2.3 140 140 142 144 146 147 150 150 152 153 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 7 Vom Symptom zur Diagnose: Allgemeine Grundlagen und Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . 157 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 Der diagnostische Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Symptom, Syndrom und Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kategoriale versus dimensionale Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . Diagnose- bzw. Klassifikationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klassifikationssysteme positiver Eigenschaften und Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 162 164 167 173 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 8 8.1 8.1.1 8.1.2 Klassifikation psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter . . . . . . . . 178 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Vorstellungen zum Störungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. 8 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.3 8.3.1 8.3.2 8.4 8.4.1 8.4.2 8.4.3 8.4.4 8.4.5 8.4.6 8.4.7 Inhaltsverzeichnis Klassifikation psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kategoriale Klassifikationssysteme psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dimensionale Klassifikationssysteme psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klassifikation psychischer Störungen des Kindesund Jugendalters nach ICD-10 und DSM-IV-TR . . . . . . . . . . . . . . Klassifikation von Entwicklungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umschriebene Entwicklungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tiefgreifende Entwicklungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klassifikation von Verhaltensstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hyperkinetische Störungen (ADHS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Störungen des Sozialverhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emotionale Störungen des Kindesalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ticstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonstige Verhaltens- oder emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 179 180 181 181 182 190 193 196 198 199 199 201 202 203 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 9.9 Klassifikation psychischer Störungen bei Erwachsenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Zur Einteilung psychischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Demenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sucht- und Abhängigkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schizophrene Psychosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Affektive Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emotionale oder neurotische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Belastungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weitere psychische Funktionsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 210 211 215 221 225 233 235 237 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Inhaltsverzeichnis 9 10 Klinische Diagnostik: Anamnese, Exploration, psychometrische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 10.1 10.2 10.2.1 10.2.2 10.2.3 10.2.4 10.3 10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.3.4 10.3.5 10.3.6 10.3.7 10.4 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundprinzip der Diagnostik: Multimodalität . . . . . . . . . . . . . . . . Datenebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datenquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Untersuchungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konstrukte/Funktionsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Indikationsorientierte Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Erstkontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Störungsdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interpersonale und Persönlichkeitsdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . Funktionale Problemanalyse/Bedingungsanalysen . . . . . . . . . . . . Ressourcendiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Motivations- und Zielanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Indikationsentscheidung/Therapieplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verlaufsdiagnostik und Therapieevaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 249 249 250 250 250 251 252 253 255 256 260 261 262 263 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 11 11.1 11.1.1 11.1.2 11.1.3 Epidemiologie und Versorgungsforschung . . . . . . . . . . . . 269 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein historisches Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologische Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zentrale Betrachtungsweisen in der epidemiologischen Forschung am Beispiel des Bundes-Gesundheitssurveys . . . . . . . . 11.1.4 Epidemiologische Untersuchungsdesigns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Versorgungsforschung und Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 11.2.1 Ein Beispiel anhand des Bundes-Gesundheitssurveys . . . . . . . . . . 11.2.2 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 271 275 278 282 286 288 290 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Vorwort Die Klinische Psychologie stellt seit Jahrzehnten das wichtigste Anwendungsgebiet der Psychologie dar. Vielfach wird Klinische Psychologie dabei mit Psychotherapie gleichgesetzt. Eine solche Gleichsetzung entspricht weder dem Kenntnisstand der Klinischen Psychologie, noch den Perspektiven in der Praxis. Die Klinische Psychologie beschäftigt sich zwar mit der Entstehung, der Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen, darüber hinaus stehen jedoch auch die psychosozialen Folgen körperlicher Krankheiten – vor allem durch die medizinischen Behandlungserfolge – im Mittelpunkt des Interesses. Darüber hinaus sind, neben der Psychotherapie, auch andere Interventionsformen von Bedeutung, wie etwa die unterschiedlichen Formen von Beratung und präventiven Maßnahmen. Die Themen der Klinischen Psychologie in dieser Bachelor-Buchreihe wurden in zwei Bände gegliedert: • Grundlagen der Klinischen Psychologie, wobei vor allem Forschungsmethoden, Fragen der Klassifikation sowie Diagnostik in ihren Bezügen zu den Grundlagenfächern der Psychologie (Lern- und Kognitionspsychologie, Entwicklungsund Sozialpsychologie sowie die Biologische Psychologie) dargestellt werden. • Der zweite Band erläutert wichtige Interventionsmethoden der Klinischen Psychologie, wobei Themen der Psychotherapie eine besondere Rolle einnehmen, aber auch Gebiete wie Prävention und Rehabilitation ausgeführt werden. Im Bachelor-Studium sollen die Grundlagen und die Anwendungsgebiete der Klinischen Psychologie behandelt werden. Eine Vertiefung des Faches erfolgt in der Regel im Rahmen eines Master-Studienganges Klinische Psychologie, der schon weitgehend im deutschsprachigen Raum – in unterschiedlicher Differenziertheit – angeboten wird. In Deutschland bildet ein Master-Studium die Voraussetzung für eine postgraduale Psychotherapieausbildung (mit dem Ziel der Approbation). Fundierte Kenntnisse im Fach Klinische Psychologie sind Basis eines solchen Ausbildungsweges. Bei der Gestaltung der beiden Bachelor-Bände haben wir uns als Autorengruppe zusammengefunden, in der jedes Mitglied sehr unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte – teilweise über viele Jahrzehnte – aufweist. Von dieser Unterschiedlichkeit der Perspektiven leben beide Bände! Der erste Band, der mit dieser Publikation vorliegt, wurde federführend vom Erstautor gestaltet, wobei folgende Mitarbeiterinnen des Zentrums für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen die Ausarbeitungen unterstützten: Dr. Sylvia Helbig-Lang, Dr. Julia Kast- Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. 12 Vorwort ner, Dr. Anja C. Lepach und Dr. Ilva E. Schulte. Der zweite Band wird federführend von Wolfgang Lutz (Trier) gestaltet – auch dieser Band wird in Kürze erscheinen. Wir als Autorenteam danken dem Hogrefe Verlag, vor allem Frau Dipl.-Psych. Susanne Weidinger für die Betreuung unseres Buches. Unserem Leserpublikum wünschen wir eine gewinnbringende Lektüre und einen erfolgreichen Verlauf des Studiums. Bremen, im Januar 2011 Franz Petermann – für das Autorenteam – Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Kapitel 1 Modelle der Klinischen Psychologie Andreas Maercker Inhaltsübersicht 1.1 1.2 1.2.1 1.2.2 1.3 1.3.1 1.3.2 Klinische Psychologie: ihre Bereiche und Nachbardisziplinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Störung und Gesundheit als psychologische Konstrukte . . . . . . Psychische Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Psychische Gesundheit, Ressourcen und psychische Stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundmodelle der Störungslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Historische Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlegende Störungsmodelle heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 15 15 18 20 20 24 30 31 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. 14 Kapitel 1 1.1 Klinische Psychologie: ihre Bereiche und Nachbardisziplinen Die Klinische Psychologie befasst sich mit psychischen Störungen und psychischen Aspekten körperlicher Erkrankungen. Sie lässt sich in Grundlagen- und Anwendungsbereiche einteilen. Der zentrale Grundlagenbereich ist die Störungslehre (Psychopathologie, engl. Abnormal Psychology), während die wichtigsten Anwendungsbereiche die klinisch-psychologische Diagnostik, die Beratung (engl. Counselling) und die Psychotherapie sind. Zu Beginn Ihrer Lektüre wird die Störungslehre bzw. Psychopathologie im Mittelpunkt stehen. In fruchtbarer Kooperation mit Nachbarfächern erreichte die Klinische Psychologie vielerlei Fortschritte. Dabei spielten folgende Teilgebiete der Psychologie eine Rolle: Allgemeine Psychologie (Lern- und kognitionspsychologische Grundlagen, vgl. auch Kapitel 2), Neuro- bzw. Biologische Psychologie (physiologische und neurowissenschaftliche Grundlagen, vgl. auch Kapitel 4), Entwicklungspsychologie und die sogenannte Entwicklungspsychopathologie (vgl. auch Kapitel 5) sowie Sozialpsychologie (interpersonelle Aspekte, vgl. auch Kapitel 6). Differentielle (Psychologie) und Klinische Psychologie haben gemeinsam, individuelle Unterschiede in einzelnen psychologischen Merkmalen und in den relativ überdauernden Persönlichkeitseigenschaften zu beschreiben und zu erklären. Dies grenzt sie von anderen psychologischen Fächern ab, welche meist Gemeinsamkeiten von Verhaltensmerkmalen in den Mittelpunkt stellen. Beziehung zur Psychiatrie und Medizin Mit der Psychiatrie, dem medizinischen Fach, das sich mit psychischen Störungen befasst, hat die Psychologie für die Bereiche der Störungslehre und klinischen Interventionen viele Gemeinsamkeiten. Einzig die medikamentöse Behandlung durch Psychopharmaka ist in den meisten Ländern den Psychiatern vorbehalten (Ausnahmen sind einige US-Bundesstaaten und teilweise die Niederlande). Das Fachgebiet der Medizinischen Psychologie widmet sich vornehmlich den psychischen Aspekten körperlicher Erkrankungen und wird den Medizinern während der Ausbildung gelehrt. Die Verhaltensmedizin ist ein interdisziplinär psychologisch-medizinisches Forschungs- und Praxisfeld, welches aus der Psychosomatik hervorgegangen ist und sich vor allem mit dem Zusammenspiel zwischen psychischen und körperlichen Prozessen bei Störungen und Erkrankungen beschäftigt. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen. Modelle der Klinischen Psychologie 15 1.2 Störung und Gesundheit als psychologische Konstrukte 1.2.1 Psychische Störung Für die Klinische Psychologie ist das Konstrukt „psychische Störung“ zentral. Damit werden sowohl psychische Leidenszustände, welche die Betroffenen in sich selbst verspüren, als auch psychische Problemkonstellationen, deren Auswirkungen vielleicht nur die Umwelt und nicht die Betroffenen selbst feststellen, bezeichnet. Eine psychische Störung ist wissenschaftlich nicht eindeutig definierbar – es ist keine feststehende Entität, sondern ihre Definition wird jeweils nach dem aktuellen Stand der sozialen Normen, der grundlagenwissenschaftlichen Forschung und dem Stand der Praxis gestellt. Psychische Störungen sind damit methodisch betrachtet Konstrukte, auf welche sich die Gesellschaft und Experten geeinigt haben. Merke Gemäß dem heutigen sprachlichen Fachgebrauch wird von psychischen Störungen und nicht mehr von psychischen Krankheiten gesprochen. Diese Konvention wurde eingeführt, um darauf hinzuweisen, dass psychische Störungen nicht ausschließlich durch somatisch-biologische Ursachen zustande kommen wie körperliche Erkrankungen. Psychische Beeinträchtigungen (Störungen) erklären sich neben biologischen Ätiologiefaktoren vielmehr auch durch psychische und soziale Ursachen. Zudem wird angenommen, dass der Störungsbegriff für die Betroffenen weniger stigmatisierend ist als der Krankheitsbegriff. Die Abgrenzung zwischen „krank“ und „gesund“ bzw. „gestört“ und „normal“ ist ein grundlegendes Problem für die Klinische Psychologie und die Psychiatrie, weil es viele Konsequenzen nach sich zieht. Abgrenzung zwischen krank und gesund Konsequenzen der „Normal-abnormal“-Unterscheidung • Beispiel 1: Menschen mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsgefühl haben sich in der Geschichte häufig gegen die herrschenden Verhältnisse aufgelehnt. In einigen totalitären Diktaturen können das Auflehnen und begleitende nonkonformistische Verhaltensweisen in Aussehen und Kleidung dazu führen, dass die Aktivisten psychisch pathologisiert werden. Beispielsweise Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus F. Petermann, A. Maercker, W. Lutz & U. Stangier: Klinische Psychologie – Grundlagen (ISBN9783840921605) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.