Klinische Psychologie Was? Wer? Warum? Wie? 1) Was ist Klinische Psychologie? Die Klinische Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie und richtet ihr Angebot an Einzelpersonen, Paare, Familien und Gruppen jeden Alters, mit • psychischen Beeinträchtigungen, • psychiatrischen Erkrankungen, • körperlichen Erkrankungen, bei denen psychische Einflüsse eine Rolle spielen, • akuten und chronischen Belastungreaktionen sowie • Entwicklungskrisen und psychischen Krisen. Das Tätigkeitsfeld der Klinischen Psychologinnen und Klinischen Psychologen umfasst folgende Aufgabenbereiche: • klinisch-psychologische Diagnostik • klinisch-psychologische Behandlung • klinisch-psychologische Beratung • Lehre und Forschung Die Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der Klinischen Psychologie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Experten und Expertinnen aus anderen Fachgebieten (z.B. Medizin, Psychotherapie, Ergo- und Physiotherapie, Pflege, Sozialarbeit) ist dabei ein wichtiger Bestandteil. 2) Wer darf Klinische Psychologie anbieten? Psychologinnen und Psychologen, die eine postgraduelle Ausbildung zur Klinischen Psychologin bzw. zum Klinischen Psychologen absolviert haben. Detaillierte Informationen finden sich unter http://www.jusline.at/Psychologengesetz_(PslG).html 3) Warum Klinische Psychologie? Wann macht es Sinn, sich im Rahmen eines Spitalsaufenthaltes an eine Klinische Psychologin bzw. an einen Klinischen Psychologen zu wenden bzw. psychologische Betreuung in Anspruch zu nehmen? Wenn Patientinnen und Patienten, ihre Kinder oder andere Familienangehörige an folgenden oder ähnlichen Belastungen leiden: Körperlich-psychische Beeinträchtigungen aufgrund somatischer Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebserkrankung, Multiple Sklerose, Epilepsie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, … Körperliche Störungen, die aufgrund klinisch-psychologischer Behandlung Besserung erfahren, z.B. Asthma, Diabetes, Neurodermitis Schwierige Lebenssituationen und akute Krisen, z.B. nach Diagnosemitteilung, Tod oder Trennung von nahestehenden Personen, Krankheit, erlebter Gewalt oder Katastrophen Situationsbezogene Angstzustände, z. B. vor Operationen, Blutabnahme, MR, Chemotherapie, … Psychosomatische Beschwerden, wie z.B. chronische Schmerzen und Schlafstörungen Psychische Probleme und Erkrankungen wie z. B. Panikattacken, Depressionen, EssStörungen, Kontaktschwierigkeiten, Autismus, ADHS, Zwangsproblematik Beeinträchtigung von Gedächtnis und Aufmerksamkeit (Alzheimer, Demenz) Seite 2 von 4 Entwicklungsstörungen und Schulprobleme bei Kindern und Jugendlichen Sexuelle Probleme und Funktionsstörungen im Kontext einer körperlichen oder psychischen Erkrankung Drohende oder bereits bestehende Abhängigkeiten von Alkohol, Nikotin und Drogen und verhaltensbezogene Süchte Die klinisch-psychologischen Angebote sind integraler Bestandteil der medizinischen Behandlung. Es fallen für die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen keine Kosten an. Die Abrechnung erfolgt wie bei allen ambulanten und stationären Leistungen über die Krankenkasse. 4) Welche Methoden wenden Klinische Psychologinnen und Klinische Psychologen an? Im Rahmen der klinisch-psychologischen Diagnostik werden anhand wissenschaftlicher Methoden (z.B. Checklisten, strukturierte Leitfäden, Interviews, Testverfahren, apparative Verfahren) die Persönlichkeitsstruktur, die psychische Befindlichkeit sowie Art und Ausmaß der psychischen Beeinträchtigung und Leistungsfähigkeit untersucht. Bei der Bewältigung von außergewöhnlich belastenden Situationen hilft Krisenintervention. Krisen (traumatische Krisen und Veränderungskrisen) verlaufen phasenhaft, wobei in jeder Phase spezifische psychologische Interventionen eingesetzt werden. Dadurch soll eine Neuorientierung bzw. eine Neuanpassung möglich werden. Bei der klinisch-psychologischen Beratung wird psychologisches Fachwissen u.a. in Bezug auf Störungsbilder und Veränderungsmöglichkeiten in verschiedenen Lebenskontexten vermittelt. Ziel ist hierbei eine lösungsorientierte und informationsvermittelnde Vorgehensweise. Die klinisch-psychologische Behandlung hat zum Ziel Krankheiten vorzubeugen, psychische Störungen bzw. Leidenszustände zu lindern oder zu beseitigen sowie Personen darin zu unterstützen, ihre Krankheit besser bewältigen zu können. Angewandte Methoden sind beispielsweise: Kognitive Trainings (z.B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit/ Konzentration) Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training (z.B. vor invasiven Maßnahmen) Psychoedukative Ansätze (z.B. Informationsvermittlung, emotionale Entlastung) Verhaltensorientierte Maßnahmen/ Trainings (z.B. Selbstwertproblematik, Emotionsregulation, Schmerzbewältigung, Angstzustände) Empowerment 5) Weiterführende Informationen rund um die Klinische Psychologie finden sich unter http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Berufe/Berufe_A_Z/Klinische_Psychologin_klinischer_Psy chologe Erstellt von der Arbeitsgruppe „Public Relations & Öffentlichkeitsarbeit – PRÖA“ der Abteilung Klinische Psychologie – AKP. Seite 3 von 4 Impressum: Wiener Krankenanstaltenverbund Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscampus Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien