Lernen – Gehirnforschung – Emotionen Dagmar Untermarzoner, Lejla Bjelopoljak Unveröffentlichtes Skriptum, 2006 1. Wo findet Lernen statt? Wie arbeiten Nervenzellen? Lerninhalte werden in Nervenzellen gespeichert. Komplexe Handlungsabläufe oder Wissenszusammenhänge werden in Nervenzellen-Netzwerken gespeichert. Dieser Speicherungsprozess findet durch wiederholtes Erleben, Zuschauen, Beobachten und schlussendlich selbst Ausprobieren, Fehler machen und Experimentieren statt. NERVENZELLE Nervenzellen sind Informationsspeicher für Lerninhalte. Auf unsere fünf Sinne strömen verschiedene Reize (Licht, Schall, Druck etc.) aus der Außenwelt ein. Diese werden von den Sinneszellen in elektrische Impulse umgewandelt, welche durch die Nervenfasern von einer Nervenzelle zu einer anderen weitergeleitet werden. Unser Gehirn verfügt über ca. hundert Milliarden Nervenzellen. Zusätzlich entstehen permanent Vorläuferzellen, aus denen bei „Gebrauch“ neue Nervenzellen entstehen können. Das Gehirn ist einem Muskel vergleichbar. Die Übertragung eines elektrischen Impulses (bzw. eines neuen Lerninhalts) von einer Nervenzelle zur anderen geschieht an einer Synapse. Eine Synapse ist ein Fortsatz der Nervenfaser. Bei einem elektrischen Impuls werden in der Synapse kleine Bläschen freigesetzt, die Botenträgerstoffe enthalten (Neurotransmitter), die die nachfolgende Zelle in elektrische Erregung versetzen. www.lemon.at 1 Lernen findet im Gehirn in drei Mechanismen statt: - bestehende Synapsenverbindungen werden verstärkt; - neue Synapsenverbindungen zwischen Nervenzellen werden gebaut; - neue Nervenzellen werden aus bestehenden „schlummernden“ Vorläuferzellen gebaut. Cells that fire together wire together Alle Synapsen, an denen Signale häufig ausgetauscht werden, werden strukturell stabilisiert. Dies führt zur biochemischen Stimulierung der Nervenzellen, in denen Gene aktiviert werden, die Proteine für die Synapsenverstärkung und Entwicklung neuer Nervenzellen produzieren. Gene werden durch geistige Aktivität eingeschaltet. Häufig trainierte gedankliche Operationen oder Tätigkeiten produzieren stabile, stärkere und zusätzlich neue NervenzellenNetzwerke. Die synaptische Verbindung kann unterschiedlich stark sein. Je öfter die Verbindung aktiviert wird (z.B. durch rhythmisches Üben), desto stärker wird diese Verbindung. Diese Verbindungen stärken sich durch wiederholte elektrische Impulse. Die Verbindungsstärken sichern die Qualität der Speicherung (wie sicher ist das Gelernte). Diese entstehen nicht nur wie bisher angenommen durch aktives Tun, sondern auch durch vielfältiges aufmerksames Beobachten des Neuen bzw. durch das innere Auseinandersetzen mit den neuen Inhalten. Das heißt, das Wiederholen von neuen Inhalten ist eigentlich als Speicherungsprozess nicht optimal als erster Schritt, denn es setzt voraus, dass ein entsprechendes Netzwerk mit starken Verbindungen bereits aufgebaut wurde. Stark verbundene Nervenzellen sind Netzwerke, in denen bestimmte Lerninhalte komplexerer Art gespeichert sind. So zum Beispiel Handlungsabläufe oder Entscheidungsmuster (was mache ich wenn ...). Die Nervenzellen, Nervenfasern und Synapsen verschalten sich bei komplexeren Inhalten (was ist wann wie zu tun, z.B. in einem Arbeitsprozess) zu den Nervenzellen- Netzwerken, die für das Lernen wichtige informationsverarbeitende Systeme darstellen. Wird eine Nervenzelle bzw. ein Netzwerk durch einen Input aktiviert, so repräsentiert sie diesen Input. Nervenzellen-Netzwerke können auch unvollständige Inputs ergänzen. Ich sehe nur einen Ausschnitt aus einem Film und weiß welcher es ist. Neuroplastizitität: Use it or loose it Unter Neuroplastizität versteht man, dass die Nervenzellen und Netzwerke wachsen können, während nicht gebrauchte Bereiche verschwinden können. Es gibt inzwischen zahlreiche Befunde von Gehirnforschungen, die zeigen, dass beim Lernen neuer Fähigkeiten (Sprache, Sport, Instrument, etc.) die Gehirnstrukturen wachsen bzw. verschwinden beim NichtGebrauch der erworbenen Fähigkeit. 2 Lernen von Regeln anhand von Beispielen Da die Welt regelhaft ist, brauchen wir nicht jede Einzelheit zu lernen, sondern nur die allgemeinen Spielregeln, diese werden anhand von Beispielen für uns verständlich. Wichtig ist dabei, das abstrakte Regeln nicht abstrakt gelernt werden können, sondern in unserem Gehirn nur durch Beispiele abgespeichert werden können. Dabei werden entsprechende Nervenzellen-Netzwerke angelegt. Diese können dann selbständig von einem Beispiel auf ein anderes „schließen“. Lernen durch Beobachten und Tun Neu ist die Erkenntnis, dass das Lernen ebenso stark durch das Beobachten stattfindet. Man kann bei der Beobachtung der Gehirnaktivität sehen, dass der Speicherungsprozess im Gehirn durch Beobachten genauso stattfindet wie durch eigenes Tun. Dies entspricht auch neuen Untersuchungen der Entwicklungspsychologie, dass Kinder – wenn man sie lässt – erst mal durch aufmerksames Beobachten lernen und nicht durch vorschnelles Selbsttun. Die Eintrittspforte für das menschliche Gedächtnis ist der Hippocampus, ein Gehirnteil der sehr empfänglich für neue Lerninhalte ist. Die einlaufenden Informationen werden vom Hippocampus sortiert und dann weitergeleitet. 2. Wie beeinflussen Aufmerksamkeit und Motivation das Lernen? Was ist Aufmerksamkeit? Unter Aufmerksamkeit versteht man zwei Prozesse: die allgemeine Wachheit und die selektive Aufmerksamkeit (auf einen bestimmten Ort, Aspekt oder Gegenstand der Wahrnehmung gerichtet). Wie wirkt Aufmerksamkeit? Die Aufmerksamkeit ermöglicht das Lernen. Die allgemeine Wachheit betrifft die allgemeine Aktivierung des Gehirns und die selektive Aufmerksamkeit führt zur Zunahme der Aktivierung genau derjenigen Gehirnareale, welche die jeweils aufmerksam und damit bevorzugt behandelte Informationen verarbeiten sollen. Die Aufmerksamkeit ist – nach neuen Erkenntnissen – nicht nur ein psychologischer Prozess, sondern ein messbarer neurobiologischer Vorgang. Ohne Aufmerksamkeit- bzw. ohne Aktivierung der notwendigen Nervenzellen im Gehirn kann kein Lernen – kein neuronales Speichern stattfinden. Das Ausmaß des Behaltens des dargebotenen Materials ist abhängig davon, wie aufmerksam man sich diesem Material zuwendet. Ohne die selektive Aufmerksamkeit sind die einströmenden Lernreize machtlos. 3 Wie entsteht Motivation fürs Lernen? Die erste Voraussetzung ist die Aufmerksamkeit und Neugier. Die Aufgabe des Lehrers ist es – bei vorhandener Aufmerksamkeit der Lernenden – entsprechende Methoden der Informationsvermittlung und Verarbeitung anzubieten, die es den Lernenden ermöglichen sich mit den neuen Lerninhalten auseinanderzusetzen. Im Zuge dieser eigenen Auseinandersetzung des Lernenden mit dem neuen Inhalt wird der gehirneigene Motivationsprozess angeregt. Der Sitz der Motivation im Gehirn: Dopamin Dopamine sind Botenstoffe im Gehirn (Neurotransmitter). Sie sind ein internes Belohnungsund Motivationssystem im Gehirn. Die Dopaminfreisetzung direkt im Großhirn führt zum klareren Denken und kann sogar durch die Produktion opiatähnlicher Stoffe Glücksgefühle hervorrufen. Diese Glücksgefühle fungieren als Belohnungssystem für das Gehirn, d.h. es hilft neue Nervenzellen aufzubauen. Wenn Verhaltenssequenzen besonders gelungen sind (besser als erwartet), wird dieses Dopamin ausgeschüttet (Gehirn produziert Glück). Dieser Prozess hat einen „Türöffner“-Effekt für Lernprozesse – wenn neue Inhalte mit Dopamin gekoppelt werden – wird besser abgespeichert. Oder einfacher gesagt: man lernt besser. Dopamin wurde daher als Substanz der Neugier und des Explorationsverhaltens bezeichnet. Motivation erzeugen – oder – „Wie erzeugt man Hunger?“ Die Motivation kann man sowenig wie den Hunger erzeugen bzw. jemanden beibringen. Motivation entsteht durch das gelingende Auseinandersetzen mit Neuem und das Erleben, dass man etwas immer besser „versteht“. Motivation entsteht unterwegs beim Lernen und ist ein physiologischer Prozess, den man nicht von außen induzieren kann, sondern nur der Lernende selbst produzieren kann. Die durch Neugier ausgelöste Aktivität belohnt sich selbst. Die Neugier beflügelt sich selbst. Zugespitzt: Nicht die Inhalte – sondern die intensive Auseinandersetzung mit neuen Inhalten – macht „glücklich“. 3. Wie beeinflussen Emotionen das Lernen? Neues erzeugt Neugier und Angstbereitschaft Alle Signale durchlaufen das limbische System und werden dort mit Emotionen ausgestattet. Die Abhängigkeit der Gedächtnisleistung von emotionaler Beteiligung wurde in mehreren Studien nachgewiesen. 4 Das Neue produziert eine „ambivalente“ emotionale Haltung als Energiemobilisierung: Neugier & Angstbereitschaft. Das Erkundungsverhalten ist daher immer mit einer ambivalenten emotionalen Haltung verbunden: erhöhte Neugier und erhöhte Angstbereitschaft. Bei der Konfrontation mit neuen Reizen erfolgt die erste Orientierungsreaktion in Form eines Reaktionsmusters, das sich durch die gesteigerte Aufmerksamkeit, erhöhte Sensibilität (gegenüber Gefahrensignalen) und muskulären Vorbereitung auf Notfallreaktionen auszeichnet. Im Falle einer zu großen Gefahr kommt es zu Flucht- oder Kampfreaktionen (im Seminar wäre das „Einschlafen“ oder die „Trainerattacke“). Lernen ist ein Wellental durch angenehme und unangenehme Emotionen Die Verwirrung bei neuen Inhalte ist ein ganz natürlicher und notwendiger Prozess. Nach der anfänglichen Sprachlosigkeit und der Verstörung bekannter Muster entsteht oft erst nach einiger Auseinandersetzung mit dem Thema und mit anderen darüber ein neues Verständnis auf einer „höheren“ Ebene und auch kreative Problemlösungen. Neues zu Lernen bringt immer auch Phasen der Hilflosigkeit, wo man sich gar nicht mehr auskennt. Man sieht und hört zwar wie es gehen soll, sieht sich jedoch überhaupt nicht in der Lage, dies erwünscht umsetzen. Bleiben wir in der Hilflosigkeit oder wehren wir sie durch vorschnelle Lösungen ab, reduziert sich der Lernerfolg. Beide Phänomene – die Verwirrung und die Hilflosigkeit – sind notwendig und Vorboten des neuen Könnens. Wir können sie nicht vermeiden, wir müssen sie akzeptieren. Dem Trainer kommt dabei die Aufgabe zu, diese unangenehmen Phänomene den Lernenden als „notwendig“ zu erklären, sie zu akzeptieren und den Lernenden darin zu begleiten. Nicht Aufgabe ist es – diese unangenehmen Gefühle wegzunehmen. Lernen ist Labilisierung Lernen ist ein Prozess, das zum neuen Können führt. Um zum neuen Können zu gelangen, muss der Weg vom bestehenden Können über das Nicht-Können begangen werden. Dieses Nicht-Können, das eigentlich ein „Noch-Nicht-Können“ ist, ist für die meisten höchst unangenehm. Diese Begegnung mit dem Neuem bringt eben dann auch bekannte negative Gefühle, wie Angst, oder Wut auf den „blöden“ Trainer oder auf die „doofen“ Fachexperten, etc. Der Lernende wird emotional in dieser Phase des Nicht-Könnens labilisiert. Der Trainer hat die Aufgabe den Lernenden durch diese sogenannte Labilisierungskurve hindurchzuführen, d.h. vom Können über Nicht-Können zum neuen Können. Diese Labilisierung erfordert das Vertrauen des Lernenden zum Trainer- das man eben am Beginn eines Seminars auch gar nicht haben kann, dass er ihn zwar zum Abgrund des NichtKönnens stürzt aber auch zum neuen Können hinauf bringt. Dies ist eine schwierige Herausforderung – der noch unbekannte Trainer muss auf seine/ihre Vertrauenswürdigkeit geprüft werden. Der Trainer kann die steigende Lernangst des Lernenden durch das wiederholte Üben (mit Hilfe der angemessenen Methoden) und die Gewährleistung einer Atmosphäre der „psychologischen Sicherheit“ reduzieren. Kommen jedoch Teilnehmer mit eigenen Ängsten oder hohem Stresslevel von außen in eine solche Lernsituation, ziehen sich solche Teilnehmer rasch zurück oder werden aggressiv. Dies weißt auf ein hohes „internes 5 Spannungsniveau“ des Lernenden hin und ist oft eine Begrenzung, die der Trainer im besten Fall akzeptieren muss. Nicht jeder weicht gerne aus der Comfort-Zone und manche sind einfach zu erschöpft – bildlich gesprochen. Bei betrieblichen Seminaren unter hohen Veränderungen ist der Trainer oft ein „Überbringer der schlechten Nachricht“, dass heißt er wird zum Changemanager und wird für die neuen Maßnahmen „beschimpft“ oder bestenfalls „ignoriert“. Stress als physiologische Lernhemmung Stresshormone haben negative Wirkung auf die Nervenzellen, insbesondere des Hippocampus, der eine wichtige Rolle beim Lernen spielt. Stresshormone vermindern die Glukoseaufnahme in das Gehirn und erhöhen die Toxizität des Botenstoffs Glutamat und führen dadurch zur erhöhter Beanspruchung und verminderter Energiezufuhr von Nervenzellen. Beim chronischen Stress produzierte Hormone wirken bei chronischer Ausschüttung wie Nervengift und vermindern die Aufnahmefähigkeit des Hippocampus. Belastende Umwelteinflüsse belasten die Regenerationsfähigkeit des Gehirns und wirken auf diese Weise buchstäblich „nervtötend“. Ein Sinnesreiz wird immer auch gleichzeitig zum limbischen System geleitet, das für die emotionale Deutung des einströmenden Reizes zuständig ist. Je nachdem, welche emotionale Bedeutung wir dem Ereignis geben (was für den einen hochspannend ist, ist für den anderen todlangweilig; was den einen erfreut, erschreckt den anderen) wird der Reiz im limbischen System mit den Gefühlen der Gefahr, Freude oder Angst ausgestattet. So eine mit Gefühlen ausgestattete Information passiert den Cortex (die Großhirnrinde) und wird ans Mittelhirn weitergegeben, wo es zur Ausschüttung des ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) kommt, der seinerseits die Nebennierenrinde zur Ausschüttung des Hormons Cortisol und das Nebennierenmark zur Ausschüttung des Hormons Adrenalin anregt. Diese Stresshormone versetzen in einer Rückkoppelungsschleife den Cortex in „Alarmbereitschaft“ und unser emotionales Befinden wird uns bewusst. Das bedeutet, dass wenn Lernende aus einer Arbeits- oder persönlichen Lebenssituation mit hohem Stressniveau in das Lerngeschehen (Seminar) kommen, ihre Lernfähigkeit gewissermaßen eingeschränkt ist. Diese Einschränkung ist durch den Trainer nicht zu beeinflussen, im besten Fall nutzt der Teilnehmer das Seminar zur eigenen Entspannung. 4. Biologische Grundlagen für das „Lernen am Modell“ Auch durch Beobachtung und durch gedankliche Planung lernt das Gehirn. Daraus ergeben sich die Konsequenzen für die Methoden. Lernen muss nicht immer durch eigenes Tun stattfinden. Spiegelneurone sind spezielle Nervenzellen, die Verhalten(sabläufe) speichern. 6 Die Spiegelneurone können das Verhalten eines anderen Menschen einprägen (wir fühlen und können das Verhalten nachahmen). Die bei den anderen Menschen wahrgenommenen Signale können so abgespeichert werden, dass sie von einem selbst – bei Beobachtung – innerlich nacherlebt und später dann reproduziert werden können. Das erklärt auch warum die Gefühle anderer „ansteckend“ sind. Das Gehirn fühlt die Handlungen Das Gehirn hat noch die Gabe, die Handlungen, die in Planung sind oder ausgeführt werden, zu fühlen, d.h. dass bei jeder Handlung nicht nur die bewegungssteuernde Nervenzellen, sondern auch die für die Registrierung des eigenen Körperempfindens zuständige Nervenzellen, aktiviert werden. Dies geschieht unter dem Ausschluss des Bewusstseins. Warum wir ahnen können, was andere denken Die Spiegelneuronen haben die Fähigkeit zu interpretieren, was andere Menschen denken und vorhaben, damit wir darauf angemessen reagieren können. Wir können in der Beobachtung von neuen Situationen auf unsere internen Spiegelneuronen-Netzwerke zurückgreifen, um bestimmte Situationen zu interpretieren. Dabei greifen wir auf Erlebtes zurück, das in entsprechenden Spiegelneuronen-Netzwerken abgespeichert ist. Der „erste Eindruck“ zu einer Situation ist somit eine erste Interpretation einer Situation – ein Zurückgreifen auf ein bekanntes Netzwerk – die uns nächste Handlungen ermöglicht. Die nächsten Handlungen liefern uns wieder neues Beobachtungsmaterial und so können wir dann Situationen immer besser einschätzen und angemessen agieren. Warum wir beobachten können, was andere beobachten Die Spiegelneuronen ermöglichen nicht nur die Beobachtung des Verhaltens und des Fühlens des Anderen, sondern sorgen auch dafür, dass die eigene Reaktion in dieselbe Richtung geht und ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus entsteht. Dazu bieten die Augenbewegungen ein plakatives Beispiel. Aus der Beobachtung der Augenbewegungen des Anderen kann man – unbewusst - weitreichende Schlüsse ziehen und zwar nicht nur um die aktuelle Situation sondern auch die Handlungsabsichten anderer Personen einzuschätzen. Stress und Angst als Hemmer der Spiegelneuronen Bei Angst, Stress und Anspannung klinkt sich das System der Spiegelneuronen aus. Die Intuition, Empathie und die feine Wahrnehmung bleiben aus. Vor allem aber nimmt die Fähigkeit zum Lernen am Modell (durch die Hemmung der Arbeit dieser Spiegelneurone) ab. Eine Berechtigung hat das Ganze, denn intuitive Reaktionen bei starker Belastung und Angst können irrational ausfallen und die Lage noch verschlimmern. 7 Literatur: Bauer Joachim (2006): Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. München: Piper Verlag Bauer Joachim (2006): Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. München: Hoffmann und Campe Blech Jörg (2006): Hirn, kuriere dich selbst. Der Spiegel 20/2006, 164-178. Hamburg: Spiegel Verlag Ernst Heiko (2006): Was gibt’s Neues? Warum wir Informationsjunkies sind. Psychologie Heute 7/2006, 21-26. Weinheim: Beltz Verlag Spitzer Manfred (2002): Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens.Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer Verlag 8