Bandwürmer Kleiner Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) • Gefährlichste parasitäre Erkrankung in Mitteleuropa. Beim Menschen kann eine Infektion mit den Eiern des Fuchsbandwurms zu lebensgefährlichen gesundheitlichen Schäden führen Bedeutung: Der Fuchsbandwurm ist bei Füchsen in der Schweiz weitverbreitet. Da Füchse als Kulturfolger zunehmend in menschlichen Siedlungsräumen – auch in Städten – zu sehen sind, stellen sie eine Infektionsquelle für Katzen und dadurch auch für den Menschen dar. Die Katze ist für den Fuchsbandwurm allerdings weniger empfänglich als der Hund. Menschen können sich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch mit Fuchsbandwurmeiern verunreinigte rohe Lebensmittel anstecken. Im Dünndarm eines infizierten Menschen schlüpfen die Larven und gelangen auf dem Blutweg in die Leber. Dort bilden sie Zysten, die tumorähnlich in das Gewebe hineinwachsen und das befallene Organ beeinträchtigen. Die Erkrankung wird oft erst nach Monaten bis Jahren (bis zu 10–12 Jahre!) entdeckt, wenn sich die Folgen der Organschädigungen bemerkbar machen. Unbehandelt beträgt die Sterblichkeit über 90 %. Durch die heutigen Möglichkeiten der Früherfassung (Bluttests) und der Behandlung (operative Entfernung des Parasiten und/oder lebenslange medikamentöse Therapie) konnte sie auf 15–20 % gesenkt werden. In Deutschland treten bei Menschen jährlich zwischen 40 und 70 Neuerkrankungen auf. Aussehen: Der erwachsene Fuchsbandwurm ist mit einer Länge von 2-4 Millimetern vergleichsweise klein und besitzt selten mehr als fünf einzelne Glieder. Im Tier: Der Fuchsbandwurm lebt im Dünndarm von Katzen. Mikroskopische Aufnahme des kleinen Fuchsbandwurms (mit Eier) Bandwürmer Kleiner Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) Infektion: Die Eier des Fuchsbandwurms gelangen mit dem Kot an die Aussenwelt. Die Eier sind sehr kältebeständig und können monatelang infektiös bleiben. Das Ei wird von einem Zwischenwirt, in der Regel einer Maus, aufgenommen. In der Leber des Nagetieres entwickelt sich die infektiöse Bandwurmlarve. Wird der infizierte Zwischenwirt zum Beutetier von Katzen, werden die Bandwurmlarven frei und siedeln sich im Dünndarm an. Oft ist der Wirt von bis zu mehreren zehntausend Bandwürmern zur gleichen Zeit befallen, ohne dass er ernsthaft beeinträchtigt ist.