Prof. A. Cattaneo Institut für Mathematik Universität Zürich Lineare Algebra Probeprüfung Aufgabe 1 Sei V = Mat(2 × 2; R) und sei B : V × V → R gegeben durch a B( 11 a21 a12 b , 11 a22 b21 b12 ) = a11 b11 + a12 b12 + a21 b21 + a22 b22 . b22 (a) Zeigen Sie, dass B eine Bilinearform ist. (b) Zeigen Sie, dass B positiv definit ist und somit 1 3 0 (c) Zeigen Sie, dass A1 = und A2 = 2 −4 3 nal sind. ein Skalarprodukt auf V induziert. 2 bezüglich dieses Skalarpodukts orthogo3 Aufgabe 2 Sei die Abbildung B : K≤2 [x] × K≤2 [x] → K, wobei K≤2 [x] den Raum der Polynome über K von Grad höchstens 2 bezeichnet, definiert durch B(p, q) = p(1)q(1). (a) Zeigen Sie, das B eine symmetrische Bilinearform ist. (b) Setze K = R. Schreiben Sie B in Normalform und berechnen Sie den Ausartunsraum von B. (c) Setze K = Z/2Z und Q = span{1 + x + x2 }. Berechnen Sie Ann(Q) und Q⊥ . Aufgabe 3 Sei O eine n×n-Matrix über R und U eine n×n-Matrix über C. Zeigen Sie die folgenden Aussagen: (a) Die Matrix O (beziehungsweise U ) ist genau dann orthogonal (beziehungsweise unitär), wenn ihre Spalten eine Orthonormalbasis bezüglich des Standardskalarprodukts über R (beziehungsweise C) bilden. (b) Ist O orthogonal und λ ein Eigenwert von O, so gilt λ = ±1. Ist U unitär und µ ein Eigenwert von U , so gilt |µ| = 1. Aufgabe 4 Zeigen Sie, dass für jede positiv definite symmetrische (resp. hermitesche) Matrix P und für jedes k ∈ Z, eine eindeutige positiv definite symmetrische (resp. hermitesche) Matrix Q existiert, so dass: P = Qk . Aufgabe 5 (a) Eine Gruppe G heisst zyklisch, wenn G von einem a ∈ G generiert wird, d.h. G := (an : n ∈ Z). Zeigen Sie, dass jede Untergruppe einer zyklischen Gruppe zyklisch ist. (b) Die Ordnung einer endlichen Gruppe G ist die Anzahl der Elemente von G und wird mit |G| bezeichnet. Nehmen Sie an, dass |G| = p, wobei p eine Primzahl ist. Zeigen Sie, dass G zyklisch ist. Aufgabe 6 (a) Seien V, W endlich dimensionale K-Vektorräume. Jede lineare Abbildung f : V → W induziert eine Abbildung f ∗ : W ∗ → V ∗ gegeben durch f ∗ (α) = α ◦ f für α ∈ W ∗ . (b) Sei g : W → Z eine K-lineare Abbildung in einen weiteren endlich dimensionalen Vektorraum Z. Zeigen Sie, dass (g ◦ f )∗ = f ∗ ◦ g ∗ gilt. Zeigen Sie auch, dass, wenn V = W und f die identische Abbildung auf V ist, f ∗ die identische Abbildung auf V ∗ ist. (c) Sei B = {v1 , . . . , vn } eine Basis von V und C = {w1 , . . . , wm } eine Basis von W . Sei A die Darstellungsmatrix MCB (f ), welche f bezüglich der Basen B und C darstellt. Zeigen ∗ ∗ Sie, dass die Matrix MBC∗ (f ∗ ), welche f ∗ bezüglich der Basen C ∗ = {w1∗ , . . . , wm } und ∗ ∗ ∗ C∗ ∗ t B = {v1 , . . . , vn } darstellt, MB ∗ (f ) = A erfüllt. (d) Zeigen Sie, dass f genau dann injektiv ist, wenn f ∗ surjektiv ist und dass f genau dann surjektiv ist, wenn f ∗ injektiv ist. Folgern Sie, dass f genau dann ein Isomorphismus ist, wenn f ∗ einer ist. Aufgabe 7 Diese Aufgabe ist als Herausforderung für interessierte Studierende gedacht und wäre somit zu anspruchsvoll, um als Prüfungsaufgabe gestellt zu werden. (a) Let V1 , . . . , Vn be f.d. K-vector spaces. Prove that !∗ n n M M Vi ' (Vi∗ ) i=1 i=1 (b) Now we make the game harder. Let {Vn }n∈N be a countable collection of f.d. vector spaces. Recall that the direct sum of the Vn ’s is the vector space ( ) M X Vn = λn vn : vn ∈ Vn ∀n, λn = 0 for all n except for a finite number n n∈N The direct product is the vector space Y Vn = {(v1 , v2 , . . . , vn , . . . ) : vi ∈ Vi ∀i} n L Q The spaces n Vn and n Vn in general are NOT isomorphic as vector spaces. For a generic K this might be pretty hard to prove, so do it in the cases K = Fp , K = Q or K = R. Hint: An isomorphism of vector spaces is in particular a bijection of sets... (c) Prove that !∗ M Vn n ' Y (Vn∗ ) n This shows that for vector spaces which are not finite dimensional, the dual is not necessarily isomorphic to the space itself. (d) Find the dual of the K-vector space K[x].