Vorsorgekonzept G 46 voran bringen Die Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ unterstützt die arbeitsmedizinische Vorsorge bei Muskel-Skelett-Belastungen nach Grundsatz G 46 Seit 2005 gibt es unter dem Dach der bewährten DGUV Grundsätze für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen ein Konzept, das sich mit arbeitsbedingten Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems befasst. Es zielt darauf ab, funktionelle Fehlbelastungsreaktionen frühzeitig zu erkennen und ihnen durch geeignete Maßnahmen zur Förderung, Erhaltung oder Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zu begegnen. Das Konzept ruht auf drei Säulen: der Handlungsanleitung für die Gefährdungsbeurteilung (BGI/GUV-I 504-46), dem Grundsatz G 46 „Belastungen des Muskel- und Skelettsystems einschließlich Vibrationen“ und dem „Leitfaden zur Diagnostik von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen“. Dieses Instrumentarium versetzt den Betriebsarzt in die Lage, Arbeitgeber bei der Optimierung der betrieblichen Rahmenbedingungen durch passgenaue Interventionen zu unterstützen. Die Beratung der Beschäftigten konzentriert sich auf die Aspekte: ktuelle Funktionsfähigkeit und Belastbarkeit, A Anteil der Arbeitsbelastungen an den Befunden, Mögliches Gesundheitsrisiko beim Verbleib in der Tätigkeit und Behandlungsbedarf zum Erhalt der Berufsfähigkeit. Angesichts der Dimensionen des MSE-Problems in der Arbeitswelt verwundert es, dass der Einsatz des G 46 in der Praxis bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt. So hat es sich die Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ unter anderem zum Ziel gesetzt, die Verbreitung des Vorsorgekonzepts G 46 durch Informationsangebote für Betriebsärzte und -ärztinnen sowie für ärztliche Fortbildungsveranstaltungen zu fördern. Parallel dazu wird das Vorsorgekonzept durch intensive Forschung weiterentwickelt. Diese derzeit laufende Studie der DGUV überprüft die Wirksamkeit und Praktikabilität des G 46. Sie wird von der RWTH Aachen in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) durchgeführt. Im Rahmen der Studie werden intensive funktionsdiagnostische Untersuchungen zusammen mit Gefährdungsbeurteilungen der physischen und psychischen Belastungen bei etwa 400 Zerspanungsmechanikerinnen und -mechanikern aus zehn Metall verarbeitenden Betrieben durchgeführt. Die physischen und psychischen Expositionsdaten werden anschließend mit den funktionsdiagnostischen Befunden korreliert, um bei Bedarf Ansätze für eine Verbesserung der arbeitsmedizinischen Vorsorge nach G 46 zu erhalten. Diese Weiterentwicklungen umfassen die Erweiterung der Gefährdungsbeurteilung um psychische Belastungsfaktoren, eine Validierung der G-46-Auswahlkriterien und eine Verbesserung der Praktikabilität des G 46. Die Weiterentwicklung von Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung bei physischen Arbeitsbelastungen wird darüber hinaus ab 2013 Gegenstand eines Forschungsprojekts der DGUV sein, das im Rahmen der zweiten Periode der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bearbeitet wird. www.dguv.de (Webcode: d17569)