Felder und Wellen WS 2015/2016 Musterlösung zum 9. Tutorium 1. Aufgabe (**) a) I w l ~ =Hz ~ez H Hz ℓ =wI wI Hz = ℓ ~ ~ B =µ H µ0 w I BzLuf t = ℓ b) magnetische Flußdichte: µwI µ0 µF e w I = ℓ ℓ 1000µ0 w I = ℓ BzF e = ~ ~ Das H-Feld wird also vom Eisenkern nicht beeinflußt, das B-Feld wird um den Faktor 1000 verstärkt. c) Aus dem Durchflutungsgesetz folgt: ℓ ℓ HzF e + HzLuf t = w I 2 2 Gleichzeitig gilt die Grenzbedingung BzF e = BzLuf t Da die Felder senkrecht auf der Grenzfläche stehen, gilt µ0 µF e HzF e = µ0 HzLuf t ℓ ℓ ⇒ HzF e + µF e HzF e = w I 2 2 HzF e = 2wI ℓ(1 + µF e ) HzLuf t = 2 w I µF e ℓ(1 + µF e ) BzLuf t = BzF e = µ0 µF e 2 w I ℓ(1 + µF e ) ~ Das B-Feld ist also um den Faktor 2 größer als in der Spule ohne Eisenkern. Das ~ H-Feld ist im luftgefüllten Teil µF e = 1000 mal stärker als im eisengefüllten Teil der Spule. d) HzF e (ℓ − d) + HzLuf t d = w I BzF e = BzLuf t ⇒ µ0 µF e HzF e = µ0 HzLuf t HzF e (ℓ − d) + µF e HzF e d = w I wI (ℓ − d) + µF e d µF e w I = (ℓ − d) + µF e d µ0 µF e w I = BzF e = (ℓ − d) + µF e d HzF e = HzLuf t BzLuf t ~ Das B-Feld ist um den Faktor Spule. Für sehr kleine d geht µF e ℓ stärker als in der luftgefüllten (ℓ − d) + µF e d µF e ℓ → µF e ℓ + (µF e − 1) d ~ das B-Feld wird also um µF e verstärkt, dazu muß aber (µF e − 1) d ≪ ℓ sein, eine recht starke Bedingung für µF e ≈ 1000. Für d in der gleichen Größenordnung wie ℓ geht µF e ℓ µF e ℓ ℓ → ≈ ℓ + (µF e − 1) d (µF e − 1) d d ~ das B-Feld ist also angenähert dem einer luftgefüllten Spule gleicher Windungszahl aber nur der Länge d. µ 2 H 2 ~ Im luftgefüllten Teil der Spule ist das H-Feld um den Faktor µF e = 1000 stärker die Energie konzentriert sich also immer im Luftspalt. e) wmag = 2. Aufgabe (***) Wichtig ist hier, allgemeine Symmetriebetrachtungen anzustellen, um die Berechnung des Feldes zu vereinfachen. Die Anordnung ist zwar nicht zylindersymmetrisch, aber symmetrisch bei Rotationen ~ um 120◦ um die z-Achse. Deshalb kann das H-Feld in einem Punkt auf der z-Achse keine Komponente in x- oder y-Richtung haben. Deshalb gilt: Jede Seite des Dreiecks liefert den gleichen Betrag zum Magnetfeld im Inkreismittel~ punkt. Deshalb genügt es, das H-Feld für eine Seite zu berechnen. Für den Radius des Inkreises gilt 1 R= √ a 2 3 Die Rechnung ist am einfachsten wenn die untere Seite des gleichseitigen Dreiecks betrachtet wird. Es gilt das Gesetz von Biot-Savart für dünne Leiter Z d~s ′ × (~r − ~r ′ ) ~ r) = µ I B(~ 4π |~r − ~r ′ |3 Leiter Die magnetische Flußdichte wird am Punkt ~r berechnet, ~r ′ ist der laufende Punkt auf dem Leiter. Die magnetische Flußdichte wird im Ursprung berechnet: ~r = 0 Die untere Dreiecksseite verläuft parallel zur x-Achse 1 ~r ′ = x ~ex − √ a ~ey 2 3 r ′ 1 2 ′ a ⇒ ~r − ~r = −~r = x2 + 12 d~s ′ = dx ~ex Berechnung des Kreuzproduktes: 1 ′ ′ d~s × ~r − ~r = dx ~ex × −x ~ex + √ a ~ey 2 3 ~ex × ~ex = 0 ~ex × ~ey = ~ez a d~s ′ × ~r − ~r = √ dx ~ez 2 3 Daraus kann das Integral zusammengesetzt werden a a Z2 √ µI 2 3 Bz1 (0) = dx 4π 1 2 3/2 2 a x + a − 12 2 ′ Bronstein: Z 1 (ax2 + bx + c) 3/2 dx = 2(2ax + b) √ (4ac − b2 ) ax2 + bx + c µI a x r Bz1 (0) = √ 8 3π 1 1 2 x2 + a2 a 12 12 a 2 − a 2 −a a µI a r r − = √ 2 2 2 2 8 3π 1 2 a 1 2 a a a a + a + 6 4 12 6 4 12 µI 12 r = √ 8 3π 1 a 3 3µI = 2π a Alle 3 Dreiecksseiten zusammen erzeugen folgende magnetische Flußdichte im Ursprung: 9µ I ~ ~ez B(0) = 3 Bz1 ~ez = 2π a Daraus ergibt sich die magnetische Feldstärke 9I ~ H(0) = ~ez 2π a 3. Aufgabe (***) Das exakte Magnetfeld einer Leiterschleife (Index: L) ist schwer zu berechnen. Die Gegeninduktionskoeffizienten sind bei einer Anordnung aus 2 Leitern symmetrisch. Das Problem kann deshalb umgekehrt betrachtet werden; der Fluß durch die Spule (Index: S) bei einem Strom I in der Leiterschleife ist gleich dem Fluß durch die Schleife ~ bei einem Strom I durch die Spule. Das B-Feld einer langen Spule ist einfach zu berechnen: ~ L = µ0 n I B Der Fluß φm,SL durch die Leiterschleife ist Z ~ L df~ = BL π a2 = µ0 n I π a2 φm,SL = B . Daraus folgt der Gegeninduktionskoeffizient LSL LSL = µ0 n π a2 Fließt der Strom durch die Schleife, ist der Fluß φm,LS durch die Spule φm,LS = LLS I = LSL I also ebenfalls φm,LS = µ0 n I π a2