Symptome - EAU Patient Information

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Patienteninformation
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German
Symptome des unteren Harntraktes (LUTS) und Diagnose der BPE
Die unterstrichenen Begriffe sind im Glossar aufgeführt.
Symptome
Eine gutartige Prostatavergrößerung (BPE) kann Einfluss auf das Urinieren haben, da die vergrößerte Prostata auf
den Abgang der Harnröhre aus der Harnblase drückt (Abb. 1a und b).
Harnblase
Schambein
Samenblasen
Prostata
Vergrößerte
Prostata
Rektum
Harnröhren
Hodensack
Abb. 1a: Eine gesunde Prostata im unteren Harntrakt.
Abb. 1b: Eine vergrößerte Prostata, die Harnröhre und
Harnblase zusammendrückt.
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In vielen Fällen treten lediglich geringe Symptome
auf wie zum Beispiel häufiges Urinieren oder Schwierigkeiten, die Blase vollständig zu entleeren. Diese
Symptome sind ein normaler Teil des Alterns – genau
wie der Rückgang von der Mobilität, des Gedächtnisses oder der Beweglichkeit. Es ist möglich, dass bei
geringen Symptomen keinerlei Behandlung empfohlen wird.
Die Symptome der Postmiktion umfassen:
Oft sind die Symptome jedoch sehr störend und können einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität
des Erkrankten haben. Verschiedene Behandlungsmethoden können hier weiterhelfen.
Der Arzt oder das Pflegepersonal führt verschiedene
Tests durch, um die gegenwärtigen Symptome deuten zu können. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Diagnostik.
Die Symptome, die auch Symptome des unteren
Harntraktes (LUTS) genannt werden, können durch
BPE, aber auch durch andere die Harnwege beeinflussende Erkrankungen verursacht werden.
Die im letzten Abschnitt aufgeführten Symptome können durch verschiedene Krankheiten verursacht werden und nicht nur durch BPE. Aus diesem Grund sind
eventuell mehrere Tests erforderlich, bevor der Arzt
eine Diagnose stellen kann.
Arten der Symptome
Bei Männern mit BPE können die Symptome
das Urinieren auf unterschiedliche Art und Weise
beeinflussen:
• Art und Weise, wie der Urin in der Blase ge•
•
speichert wird (Harnspeicherung)
Art und Weise des Urinieren (Entleerung)
Gefühl nach dem Urinieren (Postmiktion)
Die Symptome der Harnspeicherung umfassen:
• Bedürfnis, öfter zu urinieren, als üblich
• Vermehrtes, nächtliches Urinieren
• Plötzlicher Harndrang und Schwierigkeiten mit
•
dem Urinieren zu warten
Unfreiwillige Entleerung der Harnblase
Die Symptome der Blasenentleerung umfassen:
•
•
•
•
•
•
•
Schwacher Harnstrahl
Geteilter oder sprühender Harnstrahl
Häufig unterbrochener Harnstrahl
Drücken beim Urinieren ist erforderlich
Längere Zeitdauer, bis der Harnfluss beginnt
Das Urinieren dauert länger als üblich
In seltenen Fällen akuter oder chronischer Harnverhalt
• Das Gefühl, dass die Blase während des
Urinierens nicht vollständig entleert werden kann
• Unfreiwilliger Harnverlust oder Harnträufeln kurz
nach Verlassen der Toilette
Diagnostik
Als erstes nimmt der Arzt oder das Pflegepersonal die
Krankengeschichte des Patienten auf und führt eine
körperliche Untersuchung durch. Bei Bedarf werden
Urin- und Bluttests, Aufnahmen von Blase und
Prostata und andere Untersuchungen durchgeführt.
Dieser Abschnitt enthält allgemeine Informationen
über die Diagnose von BPE; Einzelheiten können
aber von Land zu Land variieren.
Krankengeschichte
Der Arzt nimmt die Krankengeschichte des Erkrankten
auf und stellt Fragen über die gegenwärtigen Symptome. Der Erkrankte kann seinem Arzt helfen, indem er
sich auf die Konsultation folgendermaßen vorbereitet:
• Erstellen einer Liste aller bisherigen
•
•
•
•
•
chirurgischen Operationen
Erstellen einer Liste über die Einnahme von
Medikamenten
Erwähnen von anderen Krankheiten, an denen
der Erkrankte leidet
Beschreibung des Lebensstils (Sport, Rauchen,
Alkoholkonsum und Ernährung)
Beschreibung der gegenwärtigen Symptome
Angaben zum Zeitpunkt an dem die Symptome
aufgetreten sind
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Häufig verwendete Begriffe:
•
•
•
•
LUTS – Symptome des unteren Harntraktes
Miktion – Urinieren
Nykturie – Harndrang in der Nacht
Restharn nach Miktion (PVR) – Die nach
dem Urinieren in der Blase verbleibende
Urinmenge
Der Arzt kann Sie bitten, einen Fragebogen auszufüllen, um Angaben über die aktuellen Symptome, die
Häufigkeit ihres Auftretens und die Auswirkung auf
die Lebensqualität zu erhalten. Mehrere Fragebögen
stehen zur Verfügung, einschließlich IPSS, ICIQ Male
LUTS und DAN-PSS. Der am häufigsten verwendete
Fragebogen ist der Internationale Prostatasymptomenscore (IPSS). Er besteht aus sieben Fragen über
die Symptome, die mit Werten zwischen 0 und 5, von
leicht bis schwer, bewertet werden können.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt oder das Pflegepersonal führt eine
körperliche Untersuchung durch. Es wird Folgendes
untersucht:
• Harndrang – Plötzlicher Drang zu urinieren
• Harninkontinenz – Unfreiwillige Entleerung der
Harnblase/Unfreiwilliger Urinverlust.
• Blasenfüllung (wenn nicht vollständig entleert,
•
•
•
kann sich die Blase ausdehnen)
Schädigung der Haut an Penis und Hodensack
(ein Zeichen für Inkontinenz)
Ausfluss aus der Harnröhre (ein Zeichen für eine
Infektion)
Anomalien des Penis, Hodensacks und der Hoden
Des Weiteren wird der Arzt eine digitale Untersuchung des Rektums durchführen. Während der Rektaluntersuchung tastet der Arzt die Prostata mit dem
Finger ab, um ihre Größe, Form und Konsistenz zu
erfassen (Abb. 2). Dieser Test ist als digitale Untersuchung des Rektums (DRE) bekannt.
Vergrößerte Prostata
Rektum
Abb. 2: Digitale Untersuchung des Rektums zur Erfassung von Größe, Form und Konsistenz der Prostata.
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Urintest
Für einen Urintest ist eine Urinprobe des Erkrankten
erforderlich. Der Test wird zeigen, ob eine
Harnwegsinfektion vorhanden ist und ob sich Spuren
von Blut im Urin nachweisen lassen.
Blutuntersuchung
Im Rahmen der Diagnose wird der Arzt eine
Blutuntersuchung durchführen, um die Nierenfunktion
zu testen. Der Arzt kann ebenfalls überprüfen wollen,
ob ein erhöhter Wert des Prostata-spezifischen
Antigens (PSA) erkennbar ist. PSA ist ein Protein,
das von der Prostata produziert wird. Eine benigne
Prostatavergrößerung, eine Entzündung der Prostata
oder Prostatakrebs können seine Produktion erhöhen.
Der Arzt wird die möglichen Auswirkungen dieses
Tests erklären, bevor er eine Empfehlung ausspricht.
Aufzeichnungen zum Zustand der
Harnblase
Ein Arzt kann das Führen eines Blasentagebuchs empfehlen. Darin kann täglich die Trink-
menge, Häufigkeit des Urinierens sowie die ausgeschiedene Menge von Urin notiert werden.
Das Blasentagebuch ist wichtig, da es dem Arzt
bei der Deutung der Symptome helfen kann.
Die Messung der Urinmenge kann mithilfe eines
Messbechers ganz einfach vom Erkrankten selbst
durchgeführt werden. Mit einer Stoppuhr kann die
Zeit gemessen werden, die für das Urinieren benötigt
wurde. Die Menge des Urins sollte in Millilitern, und
die Zeit, die für das Urinieren benötigt wurde, in Sekunden notiert werden (Abb. 3).
Uroflowmetrie
Dies ist ein einfacher Test, der den Harnstrom
elektronisch misst. Er wird schnell und diskret im
Krankenhaus oder in der Klinik durchgeführt. Dabei
wird in einen Becher uriniert, der als Uroflowmeter
bezeichnet wird (Abb. 4). Dieser Test hilft dem Arzt
bei der Überprüfung, ob die vergrößerte Prostata
eine Blockade der unteren Harnwege verursacht.
Abb. 4: Typisches
Uroflowmetrie-Gerät.
Uroflowmetrie
Abb. 3: Messung des Harndurchflusses durch den
Patienten.
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Die Messung des Harnstroms wird zeigen, ob dieser im normalen Bereich liegt.
• Ein normaler Harnstrom liegt bei über 15 Millilitern pro Sekunde
• Wenn der Harnstrom 10 Milliliter pro Sekunde oder weniger beträgt und Symptome vorliegen, sollte ein
Urologe aufgesucht werden.
Die Messung durch den Erkrankten ist nicht so exakt, wie die im Krankenhaus oder in der Klinik. Fragen Sie
Ihren Arzt nach Ihrem Harnstrom.
Bildgebung der Harnwege
Es wird eine Sonographie durchgeführt, auch bekannt
als Ultraschall, bei der durch Hochfrequenzschall ein
Bild der Blase und der Prostata erstellt wird.
Der Arzt oder das Pflegepersonal untersucht die
Harnblase mittels Ultraschall, um zu überprüfen, wie
viel Resturin nach dem Urinieren in der Blase verbleibt. Anhand dieser Informationen kann festgestellt
werden, ob die Symptome durch chronischen Harnverhalt verursacht werden, was auf eine Komplikation
der BPE hindeuten kann.
Mittels Ultraschall kann auch das Prostatavolumen
gemessen werden. Diese Informationen können zur
Auswahl der geeigneten Behandlungsmöglichkeit
dienen.
Die Testergebnisse werden auf einem Bildschirm angezeigt, der mit dem Katheter verbunden ist. Manchmal muss dieser Test wiederholt werden, um genaue
Ergebnisse zu erzielen. Dafür wird der bereits vorhandene Katheter erneut verwendet.
Ein Arzt kann sich für diese Art von Untersuchung
entscheiden, wenn der Erkrankte:
• unter neurologischen Funktionsstörungen leidet;
• bereits Operationen an Becken oder Prostata
•
•
•
hatte;
eine hohe Menge von Restharn nach dem Urinieren in der Blase aufweist;
in einer Altersgruppe ist, für die BPE ungewöhnlich ist;
oder wenn der Urologe weitere Informationen
zur Deutung der Symptome benötigt.
Urodynamische Untersuchung
Eine urodynamische Untersuchung wird vorgenommen, um weitere Informationen über den Harnzyklus
und die Blasenmuskulatur zu sammeln. Bei diesem
Verfahren werden Katheter in Harnröhre und Rektum
platziert, um den Druck in der Harnblase und im Unterleib zu messen.
Mithilfe des Katheters wird die Blase durch die Harnröhre langsam mit sterilem Wasser gefüllt. Auf diese
Weise wird die Füllung der Blase mit Urin simuliert.
Wenn die Blase voll ist, wird der Patient in einen Uroflowmeter urinieren.
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Diese Informationen wurden im März 2014 aktualisiert.
Mitwirkende:
Diese Broschüre ist Teil der EAU Patienteninformation. Sie bietet alle
wichtigen Informationen zum Thema benigne Prostatavergrößerung.
Wenn Sie spezifische Fragen zu Ihrem individuellen medizinischen
Zustand haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder andere
professionelle Anbieter im Gesundheitswesen.
Prof. Thorsten Bach
Prof. Alexander Bachmann Prof. Louis Denis
Dr. Günter Feick
Prof. Stavros Gravas
Dr. Hashim Hashim
Prof. Rolf Muschter
Dr. Cosimo De Nunzio
Herr Hans Ransdorp
Prof. Jens Rassweiler
Ms. Maria Russo
Dr. Roman Sosnowski
Prof. Andrea Tubaro
Diese Informationen wurden von der European Association of Urology
(EAU) in Zusammenarbeit mit der EAU-Section of Uro-Technologie
(ESUT), Europa Uomo und der European Association of Urology Nurses
(EAUN) erstellt.
Der Inhalt dieser Broschüre ist im Einklang mit den EAU-Richtlinien.
Hamburg, Deutschland
Basel, Schweiz
Antwerpen, Belgien
Gehrden, Deutschland
Larissa, Griechenland
Bristol, Großbritannien
Rotenburg, Deutschland
Rom, Italien
Bussem, Niederlande
Heilbronn, Deutschland
Orbassano, Turin, Italien
Warschau, Polen
Rom, Italien
Sie finden diese und andere Informationen über urologische
Erkrankungen auf unserer Webseite unter http://patients.uroweb.org.
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