422 wird hier der Botaniker neben sehr hübschen Beobachtungen

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Technische, Forst-, ökonomische und gärtnerische Botanik.
wird hier der Botaniker neben sehr hübschen Beobachtungen An­
sichten dargestellt finden, die kaum allgemeine Zustimmung finde..»
dürften; z. B . sind nach Verf. die Blätter der Pflanzen einfacheErweiterungen (expansion) der Rinde. Die Blätter von Citrus
sind modificirre Zweige, die Zähne des Randes abortive Blatt­
spreiten, die Oelzellen in ihren Winkeln sind abortive Knospen.
Die normalen Knospen, die Dornen, die Oelzellen der Blätter und
Rinde, die Saftblasen der Pulpa, die Pollenkörner, die Samen­
knospen müssen als homolog betrachtet werden. Die Plumula des
Samens ist das entwickelte Ovulum etc.
Mehr Interesse dürften des Verf. Ansichten über die Frucht­
bildung von Citrus beanspruchen. Die Frucht entsteht nach ihm
aus zwei Wirtein von Carpellarblättern, von denen der äussere die
Schale bildet, indem die einzelnen Blätter innig verschmelzen, der
innere die Saftfächer. Die Saftbläschen sind homolog mit den
Oeldrüsen der Rinde. Diese Auffassung wird durch zahlreiche
Missbildungen wahrscheinlich gemacht (gehörnte und fingerförmige
Früchte etc.).
Cap. X V . enthält eine Discussion über die Herkunft der ver­
schiedenen CVirws-Varietäten und über die Ableitung von deren
Namen. Verf. meint, dass die Ableitung der betreffenden Vulgär­
namen einen Schlüssel für die Herkunft der Varietäten biete.
Diese Auseinandersetzungen enthalten eine erstaunliche Fülle lin­
guistischer Gelehrsamkeit, nicht nur bezüglich europäischer Sprachen,
sondern hauptsächlich der hindostanischen, chinesischen, persischen,
afghanischen, syrischen Ausdrücke und des Sanskrit. Interessant
ist der Nachweis, dass der Name suntara nichts zu thun hat mit
der Stadt Cintra in Portugal, wie gewöhnlich angenommen wird,,
sondern aus dem Chinesischen stammt, und dass die in Europa ge­
bräuchlichen Worte Limone (lime, lemon) aus dem Malayischen
stammen (der Genusname von Citrus ist im Malayischen lemo und lemon).
Der umfangreiche Appendix (117 Seiten) bringt eine Masse
von Litteraturnachweisen und Uebersetzungen aus zum Theil seltenen
Werken (u. a. die Stellen a u s R u m p h i u s , welche sich auf Citrus
beziehen, und zahlreiche Artikel aus Gardener's Chronicle), fernerwissenschaftliche und oekonomische Notizen, Recepte zur Bereitung
von Marmeladen etc.
Von besonderem botanischen Interesse
ist ein Auszug aus dem Catalog des Royal Botanic Garden zn
Peradenia (Ceylon), der kurze Beschreibungen der dort cultivirten
C%rws-Formen enthält. Den Schluss des Werkes bildet ein Glossarium
der Termini und Vulgärnamen und ein sehr ausführlicher Index.
Auf den 259 Tafeln des Atlas sind die Früchte und Blätter
der in Indien und Cylon cultivirten Aurantiaceen in ihren zahl­
reichen Varietäten und Formen abgebildet, ebenso wie die oben
erwälmnet Abnormitäten und Culturformen mit „gehörnten" Früchten
etc. Die Zeichnungen sind einfache, aber instructive Umrissbilder.
Jeder Tafel ist eine ausführliche Erklärung beigegeben, die nebst
kurzen Beschreibungen auch Bemerkungen über die indischen und
englischen Vulgärnamen, Geschmack der Früchte etc. enthält.
Schiffner (Prag).
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