Keynote Matthias Ehrlich, Präsident BVDW Adtrader Konferenz 2014 Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Teilnehmer der Adtrader Konferenz, auch ich darf Sie sehr herzlich zur inzwischen vierten Adtrader Konferenz begrüßen. Die Kollegen von ADZINE haben mir die Aufgabe zugedacht, mit der Opening Keynote das gedankliche Entree und erste Diskussionsimpulse für die vielen spannenden Themenaspekte zu geben, die im Laufe des heutigen Konferenztages noch folgen werden. Dem komme ich gerne nach. “Programmatic is Eating the (Advertising) World” ist ein aktuelles Zitat von Rajeev Goel, CoFounder and CEO PubMatic. Demgegenüber steht das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Association of National Advertisers (ANA) und Forrester, das besagt: „Programmatic Buying is still a Mystery to Most Marketers“. Einer Untersuchung wohlgemerkt im US-amerikanischen Markt, dem Mutterland des Programmatic Advertising, des Themas, über das wir hier und heute in vielen verschiedenen Facetten sprechen wollen. Für Deutschland gilt ein ganz ähnliches gespaltenes Bild. Ein Bild, das hierzulande – viel stärker als in den USA – auch noch von einer nach wie vor großen Zurückhaltung auf Publisher- und Vermarkterseite gegenüber dem programmatischen Handel von Media mitgeprägt wird. Warum das so ist, ob und warum wir das ändern sollten, und wie wir das ändern können, wird eine von uns allen noch zufriedenstellend zu beantwortende Frage sein. Fakt ist: Programmatic Advertising ist ein zentraler Bestandteil des digitalen Marketings und digitalen Werbung. Schon jetzt – und nicht erst in Zukunft. Auch wenn wir hier in Deutschland Seite 1 hyperventilierenden Prognosen zum Trotz von einem derzeitigen Anteil von noch deutlich unter 20 Prozent am gesamten digitalen Mediavolumen sprechen. Fakt ist: Programmatic Advertising ist keine vorübergehende, umkehrbare Markterscheinung, wie der ein oder andere insgeheim vielleicht hofft. Daran werden auch in den Feuilletons dieser Republik propagierte pseudo-intellektuelle Menetekel, Daten- und Automatisierungsdeterminismus seien die Totengräber der Werbung, nichts ändern. Dafür sind belegte hohe Leistungs- bzw. Wirkungs-Uplifts aus datengesteuerter Kampagnenauslieferung und hohe Kosteneffizienzen aus der Ertragsmanagement- und LogistikAutomatisierung ökonomisch-rational einfach zu überzeugend und zwingend. Fakt ist auch: Derzeit ist Programmatic Advertising noch ein Thema und zugleich Wettbewerbsvorteil vor allem der digitalen Medien und Kanäle. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung wird die daten- und technologiegestützte Automatisierung von Teilbereichen bzw. -prozessen der Werbung sukzessive aber auch auf andere, originär nicht-digitale Medien und Media ausgeweitet werden. So wird z.B. TV (Stichwort: Smart TV) in absehbarer Zeit targetingfähig werden, so dass programmatische Planungs-, Steuerungsund Handelssystematiken auch dort ihre Vorteile voll ausspielen können. Erste Mediaagenturen und Werbetreibende haben die damit verbundenen Potenziale erkannt und testen bspw. bereits den automatisierten Einkauf von Outdoor- und TV-Media. Trotz aller auf der Hand liegenden Vorteile kann Programmatic Advertising aber kein sinnentleerter Selbstzweck sein. Daten- und technologiegestützte Automatisierung in der digitalen Werbung muss dazu dienen, Nutzen und Mehrwert zu schaffen und digitale Werbung im intermedialen Wettbewerb noch attraktiver zu machen – und zwar für alle Beteiligten. Nur wenn Publisher/ Vermarkter, Agenturen und Werbetreibende allesamt und gleichermaßen Vorteile daraus haben, haben wir eine Chance, Programmatic Advertising erfolgreich weiterzuentwickeln, nachhaltig auszubauen und als innovative, zukunftsweisende Marktsystematik zu etablieren. Seite 2 Genau im Hinblick darauf gibt es aber noch zahlreiche unbeantwortete Fragen und ungelöste Herausforderungen, die sich nicht einfach unter den Teppich kehren lassen. Stichwort Geschäftsmodell: Es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, Programmatic Advertising an sich als Geschäftsmodell zu verstehen. Damit einher gehen häufig Versuche, Daten und Handel ohne Schaffung klarer und für alle Beteiligten bewert- und bezifferbarer Mehrwerte zu reinen Arbitragezwecken zu missbrauchen. Davor kann ich nur warnen und in aller Klarheit sagen: Hier ist kein Platz für Blackboxen und intransparente Cash-Generierungs-Maschinen, die nur ein einziges Ziel haben: Die eigene Marge zu Lasten von Angebot und Nachfrage zu maximieren. Wenn wir das nicht konsequent unterbinden, werden wir über kurz oder lang sowohl die Publisher/ Vermarkter als auch die Werbetreibenden in dieser Marktsystematik verlieren. Und das zu Recht. Stichwort Werbetreibende und ihre Unsicherheit: Die ANA Studie zeigt eines ganz deutlich: große Verständnisprobleme und Vorbehalte gegenüber Programmatic Advertising. Als Gründe werden vor allem Chaos in der Supply Chain und Mangel an Inventar-, Preisund ROI-Transparenz. Aspekte, die auch hier, im deutschen Markt, so geäußert werden. Sowohl Publisher/ Vermarkter als auch Agenturen sind gut beraten, diese Sorgen der Werbetreibenden ernst zu nehmen und zusammen mit den Dienstleistern darauf Antworten und Lösungen zu finden. Gleichzeitig haben die Werbetreibenden die Verantwortung und Aufgabe, sich Innovationen wie Programmatic Advertising zu stellen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und das Notwendige dafür zu tun, sie für sich nutzbar zu machen. PA und gleich Online-Werbung insgesamt aus Unsicherheit schlecht zu reden, schadet vor allem ihnen selbst. Seite 3 Stichwort Mediaagenturen und ihr Funktions- und Rollenbild: “Wenn Automatismus die Mediaagentur ersetzt“ war der Titel eines jüngst erschienenen Beitrags zum Thema „Big Data“. Dem, was dort quasi apodiktisch beschrieben wurde, nämlich, dass Programmatic Advertising, insbesondere Programmatic Buying, Mediaagenturen ersetzen würde, möchte ich an einer Stelle entschieden widersprechen: Ja, es ist richtig, dass der automatisierte Mediahandel auf Seite der Werbetreibende verstärkt zum Insourcing – insbesondere im Bereich Daten und Technologien – und vor allem zum Inhouse-Buying führt. Aber machen wir uns doch nichts vor und hören wir auf damit, den Eindruck zu erwecken, Programmatic Advertising mache Mediaplanung obsolet (denn das steht als Vermutung doch dahinter!): Kein noch so kostenoptimierter programmatischer Mediaeinkauf und keine noch so ausgefeilte programmatische Kampagnenaussteuerung können auf eine intelligente Mediaplanung verzichten, geschweige denn, sie ersetzen; vor allem keine strategische. Sehen wir diese Entwicklung also doch einfach als das, was sie sein kann: Eine immense Stärkung der originären und exklusiven Rolle und Expertise der Mediaagenturen als treuhänderischer Berater – quasi die Chance zum einen „Mediaagenturen reloaded“. Und nutzen wir sie intelligent als selbstheilende Kraft des Marktes, um Fehlentwicklungen wie die inakzeptablen Auswüchse aus intransparentem Trading wieder zu korrigieren und den Werbemarkt als Ganzes damit wieder transparenter zu gestalten und damit zu stärken. Stichwort Publisher/ Vermarkter und Inventar: Der weitere Erfolg von Programmatic Advertising steht und fällt mit der Verfügbarkeit weiteren und vor allem auch höherwertigem Inventars. Hier gibt es noch immense Lücken auf der Angebotsseite: Bewegtbild und Branding und vor allem Mobile für MultiScreen müssten auf der Supply Side in deutlich größeren Umfang bereitgestellt werden. Dafür müssen auf der Nachfrageseite entsprechende, vor allem auch monetäre Anreize gesetzt und im System weitere segmentierte Marktplätze wie Private Market Places für höherwertiges Inventar geschaffen werden. Hier müssen die Vermarkter/ Publisher aber Seite 4 auch wollen – die weitgehende Übergabe ihres Online-Media-Geschäftes an große Dritte kann nicht die Alternative sein. Stichwort Daten – generelle Verfügbarkeit, Qualität und Intelligenz der Datenplattformen und -technologien: Jenseits der Automatisierung hängen die Akzeptanz, Nutzung und der Erfolg von Programmatic Advertising zentral vom Rohstoff Daten ab. Zahlreiche im deutschen Markt verfügbare und eingesetzte Programmatic Advertising Systeme sind herkunftsbedingt auf die extensiven Datennutzungsmöglichkeiten des USamerikanischen Markt ausgelegt. Während in den USA echte Data Exchanges verfügbar sind, limitieren die deutlich strengeren Datenschutzrichtlinien in Europa und Deutschland die generelle Verfügbarkeit von Daten zur Anreicherung von Profilen und Aussteuerung von Kampagnen maßgeblich. Daten liegen oft überhaupt nicht oder in nicht ausreichender Form vor, so dass keine bedarfsgerechte Aussteuerung erfolgen kann und der Qualitätszuwachs datengestützter Auslieferung hinter seinen Möglichkeiten zurück oder gar ganz ausbleibt. Kompensiert wird dies häufig über die Quasi-Simulation von Data Exchanges oder clever konstruierte Modelle, die, wenn nicht gleich den Datenschutz-Rahmenbedingungen widersprechen, dann aber zumindest nicht dem Geist der Datenschutzziele in Deutschland entsprechen und Daten tendenziell widerrechtlich bzw. unter Ausnutzung rechtlicher Grauzonen ziehen, mit der Gefahr, dass der Gesetzgeber im Skandalfall – und der wird sicher kommen – überreagiert und in dubio populistisch pro Verbraucher und Wähler überreguliert. Davor sei gewarnt, denn: Entscheidend für den künftigen Handlungs- und Erfolgsspielraum von Programmatic Advertising wird insgesamt sein, wie die von der EU angestrebte Datenschutznovellierung letztlich faktisch ausgestaltet sein und in Anwendung kommen wird. Seite 5 Hier hat es der BVDW gemeinsam mit Partnerverbänden in Berlin und Brüssel in einem ersten Schritt geschafft, dass der vom Europaparlament verabschiedete Kompromissentwurf zur Datenschutznovelle an wichtigen Stellen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Entwurf der Europäischen Kommission mit seiner einseitigen Fokussierung auf Opt-In-Modelle und Verdammung von Dritten wie Dienstleistern darstellt. Insbesondere mit den erstmals verankerten Anreizelementen für pseudonyme Datenverarbeitung wird europaweit ein Modell eingeführt, das in Deutschland bereits seit langem erfolgreich eingesetzt wird. Allerdings hat das Parlament diesen „privacy by design“-Ansatz nicht im Gesetzestext geregelt, sondern in sogenannten Erwägungsgründen, was Rechtsunsicherheit provoziert. Kontraproduktiv ist derzeit auch noch die Regelung zum sogenannten Profiling. Der Kompromiss führt in der jetzigen Fassung dazu, dass sich das geplante Verbot auch auf Daten erstreckt, die keinen Personenbezug haben. Dies stellt weder eine angemessene, abgestufte Lösung dar, die das tatsächliche Risiko und die Sensibilität der betroffenen Daten berücksichtigt, noch ist dieser Vorschlag geeignet, in der Praxis für mehr Datenschutz zu sorgen. Auch hier müssen wir weiter dran bleiben. Als nächstes sind jetzt die Mitgliedsländer gefordert, eine abgestimmte Meinung zu bilden. Wir bauen an dieser Stelle auf die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag festgehalten hat, das deutsche Datenschutzrecht zum Vorbild nehmen zu wollen. Frühestens Mitte dieses Jahres beginnt dann der so genannte Trilog – die Kompromissverhandlungen zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und den Mitgliedsländern. Hier nutzen wir als Wirtschaftsverband alle Kanäle und Ebenen, um in dieser entscheidenden Phase die notwendige Aufklärungs- und Informationsarbeit zu leisten und die notwendigen Argumente zu liefern. An dieser Stelle darf und muss ich ein klares kritisches Wort an Sie als Branchenmitglieder richten: Zu wenige engagieren sich hier, wo es um eine zentrale Weichenstellung für die Zukunft unserer Industrie geht. Wenn die Industrie nicht auch selbst mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln aktiv wird, wird nichts in unserem Sinne passieren. Es nützt nichts, sich auf Podien mit Datenschützern Seite 6 Wortgefechte zu liefern oder in Blogs der Szene mit klugen Fachbeiträgen im eigenen Saft zu köcheln – jetzt ist konkrete Arbeit im politischen Prozess selbst bzw. die handfeste Unterstützung dieser Arbeit gefragt. Wer jetzt Programmatic Advertising das Wort redet und in diesem Umfeld auch langfristig Geld verdienen will, muss gleichzeitig Verantwortung übernehmen und sich um eine entsprechend zukunftsweisende und sichernde Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen kümmern oder die Arbeit dafür im Verband unterstützten. Und – wenn Sie nicht sich selbst engagieren, dann sorgen sie zumindest mit ihren Mitgliedsbeiträgen oder Projektsponsoring dafür, dass wir unsere Experten gut ausgerüstet ausschwärmen lassen können. Stichwort Standards, Qualität und Transparenz: Wer zentrale Prozesse der Wertschöpfung von digitaler Werbung wie den Handel und die Aussteuerung von Media in eine programmatische Automatisierung gibt, erwartet und braucht Standards, Qualität und Transparenz – nicht zuletzt, um auch das Verhältnis von Preis und Leistung sowohl ex ante als auch ex post adäquat bewerten und verhandeln zu können. Brand Safety, Visibility, Ad Verification, Click-Fraud, Bot-Traffic etc. sind nur ein paar der Problemfelder von Programmatic Advertising, die Unsicherheit und Vorbehalte erzeugen und die eine ernste Bedrohung darstellen für die Akzeptanz und Bereitschaft, diese Marktsystematik zu respektieren und zu nutzen. Schon jetzt führen diese Problemfelder zu Preisabschlägen und Limitierungen in der Nutzung mit negativen Folgeeffekten wie Negativauslese auf Angebotsseite bis letztlich zum vollständigen Marktversagen – der „Market for Lemons“ lässt grüßen. Wer Klarheit, Planbarkeit und Messbarkeit als Vorteilsargumenten für sein Programmatic Advertsing anführt, kann sich gerade hier schlecht rausreden. Und die Geschichte hat gezeigt: Im stark standardgetriebenen deutschen Medienmarkt ist das Fehlen von Normen ein großes Hindernis. Das Wachstum des Online-Werbemarkts hat sich erst mit dem Vorliegen einer transparenten Planungsgrundlage und Reichweitenwährung – durch die AGOF – beschleunigt. Gleiches ist für das Programmatic Advertising Segment zu erwarten. Seite 7 Über all die Chancen und Herausforderungen von Programmatic Advertising darf eines aber nicht aus unserem Blickfeld geraten: der menschliche Faktor. Wenn wir über Programmatic Advertising diskutieren, vernachlässigen und vergessen wir viel zu häufig, dass wir hier vor allem anderen über Werbung und damit über die Beeinflussung menschlicher Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Handlungen sprechen. Wozu machen wir Werbung? Was wollen wir mit Werbung erreichen? Wir machen Werbung, um Bedürfnisse zu wecken – und wollen damit Produkte verkaufen. Und wenn Werbung effektiv ist, schafft sie genau das. Das Werbemittel – Media also – ist dabei nur ein Erfolgselement von zwei. Das andere ist Kreation und damit vor allem ideelle Schaffens- und Gestaltungskraft, die keine Maschinen übernehmen oder gar ersetzen kann. Daten, Programmatik und Automatisierung erzählen keine Geschichten. Sie erzeugen keine Magie. Sie setzen kein Kopfkino in Gang. Daten, Programmatik und Automatisierung verkaufen keine Produkte. Sie dürfen daher auch nicht die Werbung deterministisch dominieren. Nur der Mensch ist in der Lage, effektive Werbung kreativ und disruptionsfähig zu entwerfen, planen und umzusetzen – Maschinen können immer nur dabei behilflich sein, den Prozess state of the art bzw. thinking zu optimieren. Der Mensch ist letztlich immer die bessere und die beste Maschine, vor allem, wenn er sich das passende Werkzeug schafft. Das gilt auch und insbesondere für Programmatic Advertising: Es selbst macht digitale Werbung nicht effektiv. Aber damit kann ein wesentlicher Teil der Wertschöpfungskette von effektiver digitaler Werbung optimiert und damit maßgeblich effizienter gestaltet werden. Wenn wir diesen Teil konsequent bearbeiten und zukunftsfähig gestalten, erzielen wir dort, wo über programmatische Automatisierung Nutz- und Mehrwert generiert wird, eine digitale Seite 8 Effizienzrendite, die wir wiederum in Qualität und damit eine noch effektivere, bessere und erfolgreichere digitale Werbung mit größerem Anteil am Werbekuchen investieren können. Liebe Teilnehmer der Adtrader Konferenz, Lassen Sie mich enden, indem ich auf einen möglichen, vielleicht historischen Effekt, den sie eventuell noch nicht gesehen haben, hinweise: Wir befinden uns derzeit auf einem für die ganze werbetreibende Industrie wichtigen Entwicklungspfad, der dazu beitragen kann, dass in Zukunft die Rolle und das Gewicht von Marketing, d.h. der Marketeers in der Wirtschaft, der CMOs/ Marketingleiter in Vorständen und anderen Leitungsgremien gegenüber anderen Funktionen, vor allem den CFOs und Controllern in den großen Konzernen, wieder stärken und mindestens auf Augenhöhe zu bringen vermag. Warum ist das so? Ein Blick zurück zeigt die Analogie: Die Entwicklung vielfältiger und vielseitiger Automatisierungen und Controlling-Tools hat in den letzten Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen Bedeutungsgewinn der Funktion des CFOs in großen Unternehmen geführt. Zur vollen Entfaltung der politischen Macht der Finanzverantwortlichen kam es dann im Zuge der Automatisierung der ehemals Buchhaltungs- zu einer Controllingwelt mit und rund um Technikplattformen und Tools wie SAP. Mit den vollumfänglichen, automatisch generierten Insights über Geschäftsvorgänge und Geschäftsmodelle wurden viele CFOs zur zentralen Steuerungsinstanz ihrer Unternehmen – und das mit Sicherheit eher selten zum Besten der Marketingentscheidungen und -entscheider ihrer Unternehmen. Ausgestattet mit vergleichbarer Marketingautomatisierung, auch durch Tools wie Programmatic Advertising, könnten wir heute die Marketeers, die CMOs bei einem hochwertigen, datengestützten Marketing Ressourcen Management sowie bei einer intelligenten und effizienten Marketingsteuerung unterstützen und so einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Weiterentwicklung ihrer Steuerungsmöglichkeit und für mehr Sicherheit, Effizienz und Effektivität leisten. Wir können hier eine Entwicklung anstoßen, die die Steuerung und damit die Macht in der Steuerung von Industrien zugunsten unserer eigentlichen Kunden – den Marketeers in den Unternehmen – wieder geraderückt. Und davon profitieren wir dann alle. Seite 9 Dafür gilt es aber zunächst die angesprochenen drängenden Herausforderungen im Programmatic Advertising für alle Beteiligten positiv zu lösen. Denn nur dann wird sich Programmatic Advertising auch im deutschen Markt nachhaltig durchsetzen und grundlegend etablieren können. Meine Damen und Herren, ich wünsche Ihnen jetzt spannende Diskussionen und Erkenntnisse hier auf der Konferenz. Vielen Dank! Seite 10