Medikamente im Rettungsdienst - eRef

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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Paracetamol
Substanzklasse Analgetikum, Antipyretikum
Handelsnamen
▶▶ ben-u-ron® 125 mg / -250 mg Zäpfchen:
Dosierung und Darreichungsform bei Kindern
▶▶ Dosierung richtet sich nach Alter und Körpergewicht, i. d. R. 10–15 mg/kg KG in Zäpfchenform als
­Einzeldosis bis maximal 60 mg/kg KG als Tagesgesamtdosis.
INDIKATION
Fieberkrampf bei Kindern
Dosierung Kinder
Dosierungstabelle siehe Rückseite
KONTRAINDIKATION
CAVE
▶▶ Überempfindlichkeit gegenüber Erdnuss oder Soja
▶▶ Überempfindlichkeit gegenüber Paracetamol
▶▶ hepatozelluläre Insuffizienz
▶▶ schwere Niereninsuffizienz
▶▶ Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit)
▶▶ Erkrankungen, die mit einem reduzierten Glutathionspiegel einhergehen können
(ggf. Dosisanpassung nötig bei z. B. Diabetes mellitus, HIV, Down-Syndrom, Tumoren)
Nebenwirkungen
▶▶ Anstieg der Lebertransaminasen
▶▶ Bronchospasmus bei prädisponierten Patienten
mit z. B. Analgetika-Asthma
▶▶ Veränderungen im Blutbild
(z. B. Thrombo­zytopenie, Agranulozytose)
▶▶ Überempfindlichkeitsreaktionen von einfacher
Hautrötung bis hin zu Urtikaria u. anaphylaktischem Schock, der einen sofortigen Abbruch der
Therapie notwendig macht.
Wirkung
▶▶ Paracetamol hemmt die zerebrale Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandin­
synthese nur schwach gehemmt wird.
▶▶ Paracetamol hemmt außerdem den Effekt endogener Pyrogene auf das hypothalamische
­Temperaturregulationszentrum.
▶▶ Intoxikation: Übelkeit, Erbrechen, Unterleibsschmerzen, Anorexie und Blässe sowie Leberschädigung.
Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit
140 mg/kg KG als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen irreversiblen
Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie
führen können, was zum Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen kann. Auch wenn keine schweren
Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Andere, leberunabhängige Symptomen einer Überdosierung können Myokardanomalien und Pankreatitis
sein. ▷▷ Therapie: Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 h die i. v.
Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z. B. N-Azetylzystein sinnvoll. Durch Dialyse kann die
Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden.
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Paracetamol
Substanzklasse Analgetikum, Antipyretikum
Wechselwirkungen
▶▶ Enzyminduzierende Arzneimittel und potenziell hepatotoxische Substanzen sowie Alkohol können
Leberschäden durch sonst unschädliche Dosen von Paracetamol verursachen.
▶▶ Probenecid reduziert die Paracetamol-Clearance (Paracetamoldosis verringern).
▶▶ Salizylamide können die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol verlängern.
▶▶ Colestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.
▶▶ Arzneimittel, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen (z. B. Propanthelin) verzögern
die Aufnahme und den Wirkungseintritt von Paracetamol.
▶▶ Arzneimittel, die zu einer Beschleunigung der Magenentleerung führen (z. B. Metoclopramid)
­beschleunigen die Aufnahme und den Wirkungseintritt von Paracetamol.
▶▶ Zidovudin (AZT) verstärkt die Neigung zum Ausbilden einer Neutropenie.
▶▶ Langzeitanwendung von Paracetamol bei zeitgleicher Therapie mit Antikoagulanzien verstärkt die
Wirkung der Antikoagulanzien.
Besonderheiten
▶▶ Paracetamol kann die Blutzucker­bestimmung mittels Glukose-Oxydase-Peroxydase sowie die
Harnsäure­bestimmung mittels Phosphorwolframsäure beeinflussen.
Lagerung ▶▶ nicht über 25 °C lagern
Dosierungstabelle Kinder
Einzeldosis Paracetamol
Intervall
Tageshöchstdosis
bis 4 kg
KG
1 Zäpfchen mit 75 mg
alle 8–12 h
2 Zäpfchen (insges. 150 mg)
4–5 kg
1 Zäpfchen mit 75 mg
alle 6–8 h
3 Zäpfchen (insges. 225 mg)
6 kg
1 Zäpfchen mit 75 mg
alle 6 h
4 Zäpfchen (insges. 300 mg)
7 kg
1 Zäpfchen mit 125 mg
3 Zäpfchen (insges. 375 mg)
8–12 kg
1 Zäpfchen mit 125 mg
4 Zäpfchen (insges. 500 mg)
13–15 kg
1 Zäpfchen mit 250 mg
3 Zäpfchen (insges. 750 mg)
16–25 kg
1 Zäpfchen mit 250 mg
4 Zäpfchen (insges. 1000 mg)
500 mg
60 mg/kg KG
ab 26 kg
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
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