tumore des bewegungsapparates

Werbung
TUMORE DES
BEWEGUNGSAPPARATES
Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus Würzburg
TUmORe DeS BeWegUngSAPPARATeS
Unser Wissen für Ihre gesundheit
Ursachen und Symptome
Was sind Tumoren des Bewegungsapparates?
Bei primären Knochentumoren handelt sich
um gut- oder bösartige Neubildungen von
körpereigenem Ursprungsgewebe wie Knochen-, Knorpel-, Muskel- oder Fettgewebe.
Etwa 3/4 dieser Tumoren entstehen an Armen
und Beinen, am häufigsten kniegelenksnah.
Als sekundäre Knochentumoren werden Absiedelungen, sog. Metastasen, bösartiger
Tumore im Knochen bezeichnet.
Wie häufig treten diese Tumoren auf?
Liebe Patientin, lieber Patient,
wir möchten Sie als Gast in unserer Klinik
herzlich begrüßen und Ihnen einen angenehmen Aufenthalt bei uns wünschen.
Sie haben sich für eine Behandlung in der
Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus
entschieden. Wir bedanken uns für dieses
Vertrauen und bemühen uns, es zu Ihrer
vollsten Zufriedenheit zu rechtfertigen.
Mit dieser Broschüre möchten wir Sie
über die prinzipiellen Untersuchungs- und
Behandlungsmöglichkeiten bei Tumoren des
Bewegungsapparates oder bei deren Absiedelungen, den sogenannten Metastasen
informieren.
Primäre bösartige Knochentumoren sind
vergleichsweise selten mit etwa einem
Prozent aller bösartigen Tumore bei Erwachsenen und 3,5% bei Kindern. Bei
Weichteilsarkomen sind es bei Erwachsenen 2% aller bösartigen Erkrankungen
und etwa 10% bei Kindern. Gutartige Neubildungen treten weitaus häufiger auf.
Metastasen im Knochen sind aber noch
häufiger als primäre Knochen- und Weichteiltumoren. Bösartige Tumoren in Brust,
Lunge oder Prostata siedeln bei etwa 85%
der Patienten Tochterzellen in die Knochen
ab. Manchmal macht die Entdeckung einer
Knochenmetastase erst auf eine Krebserkrankung aufmerksam.
Welche Beschwerden können bestehen?
Zur Beantwortung Ihrer Fragen und für
weitere individuelle Informationen steht
Ihnen das Ärzteteam des Schwerpunktes
für Tumororthopädie zur Verfügung.
Typische Beschwerden können fehlen, oder
treten oft erst spät mit Schmerzen, Schwellung und Bewegungseinschränkungen auf.
Selten kommt es zu Druckbeschwerden an
Nerven oder Blutgefäßen. Am Knochen kann
es zu spontanen Brüchen kommen, ohne dass
ein Unfall dafür eine adäquate Erklärung gibt.
Allgemeinsymptome wie Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und Schwäche
können als Beschwerden hinzukommen.
Untersuchung und Diagnosesicherung
Welche Untersuchungsmethoden
werden eingesetzt?
Die Anamnese und die klinische Untersuchung besteht aus der genauen Erfragung der Krankengeschichte mit den
auftretenden Beschwerden, sowie aus der
körperlichen Untersuchung der betroffenen
Region mit Abtasten (Druckschmerz), sowie
Prüfung von Bewegung und Stabilität.
Die Röntgendiagnostik in zwei Ebenen
kann als Basis bei charakteristischen Veränderungen meist erste richtungsweisende
Informationen bei Knochentumoren geben.
Die Schnittbildgebung erweitert die Röntgenbefunde und wird meist als Kernspintomographie (MRT) auch mit Kontrastmittel
durchgeführt. So kommen besonders sowohl Weichteile, als auch die Begrenzung
des Tumors zur Darstellung. Zur Beurteilung
der knöchernen Strukturen, insbesondere
bei Tumoren an Wirbelsäule und Becken
kann eine Computertomographie (CT) erforderlich sein.
Die Skelett-Szintigraphie nutzt die Speicherzellaktivität von Knochentumoren und
dient der Früherkennung und Suche nach
Absiedelungen.
Diese genannten Untersuchungen können
durch weitere bildgebende Verfahren (Angiographie, Sonographie), sowie durch Laboruntersuchungen ergänzt werden, so dass
eine genaue Beurteilung jedes Patienten
vorgenommen werden kann.
Die Probeentnahme (Biopsie) ist die
wichtigste und entscheidende diagnostische
Maßnahme in nahezu allen Fällen und liefert
im allgemeinen die endgültige Diagnose. Sie
ist damit die unabdingbare Voraussetzung
für die Therapie primärer Tumore und erfolgt
zumeist als operative offene Gewebeentnahme. Die Probeentnahmen sollten erfahrene Operateure in der Klinik durchführen,
in der auch die spätere definitive Operation
erfolgen kann. Als Zentrum für Tumororthopädie erfüllt die Orthopädische Klinik KönigLudwig-Haus Würzburg sämtliche Anforderungen und deckt das gesamte Spektrum
der Knochen- und Weichteiltumoren des Bewegungsapparates ab, genauso der Absiedelungen von Tumoren, der Knochenmetastasen. Alle Fälle werden zur bestmöglichen
Diagnostik und Therapie in der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz
mit den mitbehandelnden Kollegen u. a. der
Medizinischen Klinik (Onkologie), der Pathologie, Radiologie und der Strahlentherapie
diskutiert und das Vorgehen aller Abteilungen nach Absprache bereits festgelegt.
Anmeldungen zu dieser Konferenz
können auch erfolgen über:
•Internet:
www.bezirk-unterfranken.de/
aufgaben/einrichtungen/klh/
leistungen/schwerpunkte/
onkologie/index.html
•Telefon: 0931/803-11 21 oder -11 23
•Fax: 0931/803-11 29
Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus Würzburg
Vorbereitung und Verlauf der Operation
Tumorendoprothese
Was passiert im Krankenhaus
vor der Operation?
Vor einer Operation wird alles unternommen, um eventuelle Risiken und Gefahren
möglichst auszuschalten. So sollten wesentliche Vorerkrankungen wie etwa Bluthochdruck und Diabetes optimal eingestellt
sein. Eine Tumoroperation ist jedoch meist
ein dringlicher Eingriff. Die Operation kann
in Voll- oder in Teilnarkose durchgeführt
werden. Welche Methode sich in Ihrem Fall
empfiehlt, wird der Narkosearzt mit Ihnen
besprechen.
Wie läuft die Operation ab?
Je nach auftretendem Tumor kann bereits
vor einer Operation eine Bestrahlung oder
eine Chemotherapie erforderlich sein.
Ziel jeder Tumoroperation ist die vollständige Entfernung der Gewebeneubildung.
Entstandene OP-Narben von etwaigen
Biopsien werden dabei mit entfernt.
Betroffene Weichteile, wie beispielsweise
Muskulatur müssen mit ausreichendem
Sicherheitsabstand
entfernt
werden.
Betroffene Gefäße und Nerven werden,
falls sie erhalten werden können, sorg-
fältig präpariert. Wenn sie direkt mit dem
Tumor in Verbindung stehen, müssen sie
unterbunden und durchtrennt werden. Befallene Knochen werden ebenfalls entfernt
und können teilweise oder vollständig
durch spezielle Tumorendoprothesen ersetzt werden. Die modernen Systeme bieten
hier zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten
an, um die Endoprothese den Bedürfnissen
des Patienten anzupassen. Im Falle bestehender Knochenmetastasen können diese
einzeln entfernt und der Knochen mit Platten, Schrauben und/oder Knochenzement
wieder stabilisiert werden. Nach Entfernung des Tumors werden Drainagen eingelegt, die Wunde schichtweise zugenäht
und mit einem festen Verband umwickelt.
Der entnommene Tumor wird zur feingeweblichen Untersuchung in das Institut für
Pathologie der Universität Würzburg eingesandt. Im Anschluß an eine Operation kann
eine Chemo- oder Strahlentherapie erforderlich sein, je nach entferntem Tumor und
Operationsergebnis.
Nachbehandlung, Nachsorge und Prognose
Röntgen-Kontrolluntersuchung
Laboruntersuchung
Wie läuft die Nachbehandlung ab?
kontrollen der Wunden, Verbandswechsel,
Laboruntersuchungen, sowie erforderliche
bildgebende Verfahren wie Röntgen oder
Ultraschall durchgeführt. Sämtliche Kontrolluntersuchungen mit Röntgen, Kernspin- oder Computertomographie sowie
Szintigraphie werden individuell anhand
klarer interdisziplinärer Empfehlungen für
jeden Patienten zu bestimmten Zeitpunkten
vereinbart. Die jeweiligen Befunde werden
hier mit dem Patienten besprochen sowie
ggf. notwendige weitere Termine individuell
vereinbart.
Die Dauer des stationären Aufenthaltes
richtet sich nach dem Ausmaß des notwendigen Eingriffs und kann zwischen einem
Tag, bei einer einfachen Probeentnahme
und etwa 14 bis 21 Tagen bei größeren
Tumoroperationen betragen. Nach der
Operation kann der Patient direkt auf der
Intensivstation betreut werden, was eine
gründliche und lückenlose Überwachung
zu seiner Sicherheit gewährleistet. Regelmäßige Blutuntersuchungen und Röntgenkontrollen werden durchgeführt. Bereits in
den ersten Tagen nach der Operation beginnt meist die Nachbehandlung mit Hilfe
eines individuellen physiotherapeutischen
Übungsprogrammes, nachdem die einliegenden Drainagen entfernt wurden.
Die Nachsorge
erfolgt im Rahmen vereinbarter Vorstellungstermine in unserer orthopädischen
Ambulanz oder in der Medizinischen Universitätsklinik (Onkologie). Hier werden
je nach Notwendigkeit klinische Befund-
Die Prognose
von primären Knochentumoren oder Metastasen ist je nach Tumorart und Krankheitsstadium individuell sehr unterschiedlich
und kann durch den Erfolg der durchgeführten Operation entscheidend beeinflusst
werden. Wir arbeiten mit unserem Team von
Ärzten und Wissenschaftlern ständig daran, die Prognose zu verbessern und eine
größtmögliche Lebensqualität für unsere
Patienten zu erreichen.
Dieses Informationsblatt ist
lediglich eine Ergänzung zum
Gespräch mit dem Arzt und zum
persönlichen Behandlungsplan.
Beachten Sie auch weitere
Hinweise zu Risiken und Komplikationen auf dem Aufklärungsund Einwilligungsformular.
KÖNIG-LUDWIG-HAUS WÜRZBURG
ORTHOPÄDISCHE KLINIK
DES BEZIRKS UNTERFRANKEN
UND LEHRSTUHL DER UNIVERSITÄT
WÜRZBURG
Brettreichstr. 11
97074 Würzburg
Tel.
Fax:
0931-8 03-15 00
0931-8 03-15 09
www.koenig-ludwig-haus.de
Herunterladen