II. Basis Bei der Ausübung von Tai Chi gibt es grundlegende Dinge, auf die geachtet Bewegungsabläufe übertragen Bewegungen, lassen und die werden sollte. sich den führen weniger in zu Die Alltag gesunderen Verschleiß der „Hardware“ (Skelett, Gelenke) zur Folge haben. Von oben nach unten: Der Kopf ist aufrecht. Stellen Sie sich vor, der Kopf wäre an einen Faden aufgehängt, wie bei einer Marionette. Locker und ohne Anspannung ist der Kopf auf der Wirbelsäule „aufgesetzt“. Die Zunge wird über den oberen Gaumen nach vorn gedrückt – leicht und nicht verspannt. Dadurch werden die Meridiane15 verbunden. Die Atmung ist ruhig und gleichmäßig – natürlich. Sie atmen durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. 15 Siehe Begriffe 20 Die Schultern sind entspannt. Dieses ist einer der schwierigsten Punkte, da einige Bewegungen dazu verleiten die Schultern anzuheben. Angezogene Schultern können jedoch zu Rückenverspannungen führen; Also: Entspannen Sie Ihre Schultern, lassen Sie die Schultern sinken. Der Rücken bleibt gerade. Die einzelnen Wirbel sind wie auf einer Schnur aufgereiht. Versuchen Sie „im Geiste“ die Bandscheiben zu dehnen. Die Hüften werden gebeugt, als wollen Sie sitzen. Die Muskeln im Leistenbereich sind entspannt. Durch diese Haltung wird der untere Rücken gerade gehalten. Die leicht gebeugten Knie gehen nie – wirklich nie – über die Fußspitze hinaus. In Abschnitt III wird bei den entsprechenden Bewegungen noch einmal darauf hingewiesen. Zu jedem Zeitpunkt der Form befinden Sie sich in einem stabilen Stand, d.h. werden Sie berührt oder gestoßen kippen Sie nicht um. Diese „Struktur“ erreichen Sie, indem Sie die „Grenzen Ihrer 21 Gliedmaßen“ erkennen. Jeder Mensch hat eine andere Struktur. Bei einem Chinesen ist die Struktur anders als bei einem Europäer. Bei einem kurzen Menschen ist die Struktur anders als bei einem langem. Versuchen Sie, Ihr Skelett mit der Muskulatur zu halten. Anfangs ist es ungewohnt, Sie werden jedoch im Laufe der Zeit feststellen, dass z.B. weniger Gliederschmerzen auftreten. Die erste Position der Form zeigt wie Sie stehen und das Skelett mit der Muskulatur in der Struktur halten sollten. In dieser Haltung habe ich einmal den ersten Akt der Zauberflöte stehend erlebt, da ich nicht an meinen Sitzplatz konnte und dabei keine Rückenschmerzen bekommen. Probieren Sie es aus. Die Form beginnt und endet in der Ruheposition. Das hört sich einfach an, ist aber ein grundlegendes Prinzip und als Anfänger nicht einfach zu realisieren. Die Ruhe bedeutet, dass Sie ihren Geist „leeren“. Sie lassen den Alltagsärger hinter sich. Konzentrieren Sie sich während der Form auf die 22 Bewegungen. Freuen Sie sich am Anfang auf die Bewegung und am Ende über die Ruhe. Wenn Sie sich aus der Ruheposition heraus bewegen hört die Bewegung nicht mehr auf. Wie ein Tautropfen, der auf einem Blatt ruht, bis er durch einen Windhauch in Bewegung gebracht solange fließt, bis er wieder in eine Ruheposition gelangt. Die Gleichmäßigkeit der Bewegungen beim Tai Chi sind vergleichbar mit dem Ziehen eines Seidenfadens: Zieht man zu langsam entsteht kein Faden, zieht man zu schnell reißt er – ideal ist eine gleich – schnelle - langsame Bewegung. Je langsamer die Übung ausgeführt wird desto präziser wird die Ausführung und umso wirkungsvoller ist sie. Da jeder Mensch „sein eigenes Tempo“ hat, suchen Sie Ihre Geschwindigkeit, indem Sie zuerst die Übung immer langsamer und dann wieder etwas schneller durchführen. Sie werden „Ihr“ Tempo finden. 23