1 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Campto 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Das Konzentrat enthält 20 mg/ml Irinotecanhydrochlorid-Trihydrat (äquivalent zu 17,33 mg/ml Irinotecan). 1 Durchstechflasche enthält 40 mg, 100 mg oder 300 mg Irinotecanhydrochlorid-Trihydrat. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Campto ist angezeigt zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom: in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure bei Patienten, die bisher keine Chemotherapie zur Behandlung der fortgeschrittenen Krebserkrankung erhalten haben als Monotherapie bei Patienten, bei denen eine Vorbehandlung mit einem gebräuchlichen, 5-Fluorouracil enthaltenden Therapieschema erfolglos war In Kombination mit Cetuximab wird Campto bei Patienten mit EGFR (epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor)-exprimierendem metastasiertem Kolorektalkarzinom mit KRAS Wildtyp angewendet, die keine vorangehende Behandlung gegen die metastasierte Erkrankung erhalten haben oder die auf eine vorangegangene irinotecanhaltige Chemotherapie nicht ansprachen (siehe Abschnitt 5.1). In Kombination mit 5-Fluorouracil, Folinsäure und Bevacizumab wird Campto als First-Line-Therapie bei Patienten mit metastasiertem Dickdarm- oder Mastdarmkrebs angewendet. In Kombination mit Capecitabin mit oder ohne Bevacizumab wird Campto als Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom angewendet. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Nur zur Behandlung von Erwachsenen. Campto Infusionslösung wird in eine periphere Vene oder eine Zentralvene infundiert. Empfohlene Dosierung Als Monotherapie (bei vorbehandelten Patienten) Die empfohlene Dosierung von Campto beträgt 350 mg/m2 Körperoberfläche, die als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 bis 90 Minuten, alle drei Wochen verabreicht wird (siehe Abschnitte 6.6 und 4.4). 2 Als Kombinationstherapie (bei nicht vorbehandelten Patienten) Die Sicherheit und Wirksamkeit von Campto in Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Folinsäure (FS) wurde mit dem folgenden Behandlungsschema ermittelt (siehe Abschnitt 5.1): Campto in Kombination mit 5-FU/FS in zweiwöchiger Verabreichung Die empfohlene Dosierung von Campto beträgt 180 mg/m2 Körperoberfläche, die einmal alle zwei Wochen als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 bis 90 Minuten verabreicht wird, gefolgt von einer Infusion mit Folinsäure und einer mit 5-Fluorouracil. Über Dosierung, Art und Dauer der Anwendung einer begleitenden Therapie mit Cetuximab informieren Sie sich bitte in der Fachinformation dieses Arzneimittels. Üblicherweise wird hierbei für Irinotecan die gleiche Dosierung angewendet, wie in den letzten Zyklen des vorangegangenen irinotecanhaltigen Schemas. Irinotecan darf frühestens eine Stunde nach Ende der Cetuximabinfusion verabreicht werden. Über Dosierung und Anwendungsgebiete von Bevacizumab informieren Sie sich bitte in der Fachinformation von Bevacizumab. Über Dosierung und Anwendungsweise der Capecitabin Kombination beachten Sie bitte Abschnitt 5.1 und informieren Sie sich in den entsprechenden Abschnitten der Fachinformation von Capecitabin. Dosisanpassung Campto wird nach einer angemessenen Erholung von allen Nebenwirkungen, d. h. bis Grad 0 oder 1 gemäß NCI-CTC (National Cancer Institute Common Toxicity Criteria) und nach vollständigem Abklingen einer behandlungsbedingten Diarrhoe verabreicht. Bei Beginn eines nachfolgenden Therapiezyklus ist die Dosis von Campto (und ggf. von 5-Fluorouracil) gemäß dem schwersten Nebenwirkungsgrad, der im vorausgegangenen Therapiezyklus beobachtet wurde, zu verringern. Die Behandlung sollte um ein bis zwei Wochen verschoben werden, um eine Erholung von behandlungsbedingten Nebenwirkungen zu ermöglichen. In folgenden Fällen ist eine 15 - 20 %ige Dosisreduktion von Campto und/oder ggf. von 5-Fluorouracil vorzunehmen: bei hämatologischer Toxizität: Neutropenie Grad 4, febrile Neutropenie (d. h. Neutropenie Grad 3 - 4 und Fieber Grad 2 - 4), Thrombozytopenie oder Leukopenie (Grad 4) bei nicht-hämatologischer Toxizität (Grad 3 - 4) Empfehlungen zur Dosisanpassung von Cetuximab in der Kombinationstherapie mit Irinotecan müssen entsprechend der Fachinformation dieses Arzneimittels berücksichtigt werden. Nach den Angaben in der Fachinformation von Capecitabin wird bei einer Kombinationstherapie mit Capecitabin bei Patienten ab 65 Jahren eine Verringerung der Initialdosis von Capecitabin auf zweimal täglich 800 mg/m2 empfohlen. Weitere Informationen zur Dosisanpassung in der Kombinationstherapie finden Sie in der Fachinformation von Capecitabin. Behandlungsdauer Die Behandlung mit Campto ist so lange fortzusetzen, bis eine objektivierbare Progression der Tumorerkrankung oder eine inakzeptable Toxizität auftritt. Besondere Patientengruppen Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Bei einer Monotherapie: Bei Patienten mit einem Performance Status 2 wird die Anfangsdosis von Campto durch den jeweiligen Bilirubinserumwert bestimmt (bis zum 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs). Bei diesen Patienten mit einer Hyperbilirubinämie und einer Prothrombinzeit über 50 % ist die Clearance von Irinotecan vermindert (siehe Abschnitt 5.2), wodurch ein erhöhtes Risiko für 3 hämatotoxische Reaktionen besteht. Aus diesem Grund sind bei dieser Patientengruppe wöchentliche Kontrollen des kompletten Blutbildes durchzuführen. Bei Patienten mit Bilirubinwerten unter dem 1,5-fachen der Obergrenze des Normalbereichs wird eine Campto Dosis von 350 mg/m2 empfohlen. Bei Patienten mit Bilirubinwerten zwischen dem 1,5-fachen und 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs wird eine Campto Dosis von 200 mg/m2 empfohlen. Bei Patienten mit Bilirubinwerten über dem 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs darf Campto nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Es liegen keine entsprechenden Daten für die Kombinationstherapie bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Campto wird bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht empfohlen, da mit diesen Patienten keine klinischen Studien durchgeführt wurden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Ältere Patienten Es wurden keine spezifischen Studien zur Pharmakokinetik bei älteren Patienten durchgeführt. Die Dosierung ist jedoch sorgfältig zu bestimmen, da bei diesen Patienten häufiger biologische Funktionen eingeschränkt sind. Ältere Patienten bedürfen generell einer besonders intensiven Überwachung (siehe Abschnitt 4.4). 4.3 Gegenanzeigen chronisch entzündliche Darmerkrankungen und/oder Darmverschluss (siehe Abschnitt 4.4) bekannte schwere Überempfindlichkeit gegen Irinotecanhydrochlorid-Trihydrat oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Campto Stillzeit (siehe Abschnitte 4.6 und 4.4) Bilirubinwerte über dem 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs (siehe Abschnitt 4.4) schwere Störungen der Knochenmarksfunktion WHO Performance Status > 2 gleichzeitige Gabe von Johanniskraut (siehe Abschnitt 4.5) Über zusätzliche Gegenanzeigen von Cetuximab, Bevacizumab oder Capecitabin informieren Sie sich bitte in der Fachinformation dieser Arzneimittel. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Die Anwendung von Campto ist auf medizinische Einrichtungen, die auf den Umgang mit zytotoxischer Chemotherapie spezialisiert sind, zu beschränken und darf nur unter Aufsicht eines Arztes erfolgen, der in der Anwendung onkologischer Chemotherapie qualifiziert ist. Aufgrund der Art und Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen darf Campto nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung der Therapie bei folgenden Fällen angewendet werden: bei Patienten mit Risikofaktoren, insbesondere bei WHO Performance Status = 2 in jenen seltenen Fällen, in denen eine mangelnde Befolgung der Ratschläge bezüglich des Umgangs mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen abzusehen ist (Notwendigkeit einer sofortigen und andauernden Behandlung mit Antidiarrhoika zusammen mit Einnahme großer Flüssigkeitsmengen bei Einsetzen einer verzögerten Diarrhoe). Bei diesen Patienten wird eine strikte stationäre Überwachung empfohlen. Als Monotherapie wird Campto üblicherweise im Abstand von drei Wochen verabreicht, jedoch kann bei Patienten, die einer engmaschigeren Überwachung bedürfen, oder bei Patienten mit einem besonderen Risiko für schwere Neutropenien eine wöchentliche Gabe (siehe Abschnitt 5) in Betracht gezogen werden. 4 Verzögert einsetzende Diarrhoe Die Patienten sind auf das Risiko einer verzögert eintretenden Diarrhoe, die mehr als 24 Stunden nach der Verabreichung von Campto bzw. jederzeit vor dem nächstfolgenden Zyklus auftreten kann, aufmerksam zu machen. Der erste flüssige Stuhlgang trat bei einer Monotherapie im Median am 5. Tag nach der Infusion auf. Bei Auftreten einer Diarrhoe müssen die Patienten umgehend ihren Arzt informieren und sofort mit einer geeigneten Therapie beginnen. Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Diarrhoen besteht bei Patienten nach einer Strahlentherapie des Abdomens oder des Beckens, mit erheblich erhöhter Leukozytenzahl bei Therapiebeginn, mit einem Performance Status von 2 und bei Frauen. Wird die Diarrhoe nicht richtig behandelt, kann sie lebensbedrohlich sein, insbesondere bei einer gleichzeitig bestehenden Neutropenie. Sobald der erste flüssige Stuhl auftritt, muss der Patient beginnen, große Mengen elektrolythaltiger Flüssigkeiten zu trinken. Eine geeignete antidiarrhoische Therapie muss sofort eingeleitet werden. Die antidiarrhoische Therapie wird von jener Einrichtung verordnet, in der Campto verabreicht wurde. Die Patienten sollten die verordneten Arzneimittel unmittelbar bei Entlassung aus dem Krankenhaus erhalten, um sofort mit der Behandlung einer Diarrhoe bei deren Auftreten beginnen zu können. Außerdem muss der Patient den behandelnden Arzt bzw. die Krankenhausabteilung, in der Campto verabreicht wurde, über das Auftreten der Diarrhoe informieren. Gegenwärtig wird als antidiarrhoische Behandlung Loperamid in hohen Dosen (4 mg als Startdosis, dann 2 mg alle zwei Stunden) empfohlen. Diese Behandlung ist bis 12 Stunden nach Auftreten des letzten flüssigen Stuhls unverändert beizubehalten. In diesen Dosen darf Loperamid auf keinen Fall länger als durchgehend 48 Stunden (aufgrund des erhöhten Risikos eines paralytischen Ileus), aber auch nicht kürzer als 12 Stunden verabreicht werden. Tritt die Diarrhoe zusammen mit einer schweren Neutropenie (Neutrophilenzahl < 500 Zellen/mm3) auf, ist zusätzlich zu der antidiarrhoischen Behandlung ein Breitspektrumantibiotikum zur Prophylaxe zu verabreichen. In folgenden Fällen wird zusätzlich zur Antibiotikagabe eine Hospitalisierung zur Behandlung der Diarrhoe empfohlen: wenn die Diarrhoe in Verbindung mit Fieber auftritt bei einer schweren Diarrhoe, die eine intravenöse Rehydratation erfordert wenn trotz einer Therapie mit Loperamid in hohen Dosen die Diarrhoe länger als 48 Stunden anhält Loperamid darf nicht prophylaktisch gegeben werden; auch nicht bei Patienten, bei denen es in vorangegangenen Behandlungszyklen zu einer verzögerten Diarrhoe kam. Bei Patienten, bei denen eine schwere Diarrhoe auftrat, wird bei den nachfolgenden Behandlungszyklen eine Dosisreduktion empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Blut In klinischen Studien war die Häufigkeit von Neutropenie Grad 3 und 4 laut NCl CTC Standard signifikant höher bei Patienten, die vorher eine Strahlenbehandlung im Becken-/Bauchbereich erhalten hatten, als bei Patienten, die eine solche Strahlenbehandlung nicht erhalten hatten. Patienten mit Gesamtbilirubinspiegeln von 1,0 mg/dl oder mehr vor Behandlungsbeginn hatten im ersten Zyklus auch eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für einer Neutropenie Grad 3 und 4 als solche, die Bilirubinspiegel unter 1,0 mg/dl hatten. Während der Behandlung mit Campto wird eine einmal wöchentliche Kontrolle des kompletten Blutbilds empfohlen. Die Patienten sind über das Risiko einer Neutropenie und die Bedeutung von Fieber aufzuklären. Eine febrile Neutropenie (Körpertemperatur > 38 °C und Neutrophilenzahl 1000 Zellen/mm3) ist umgehend stationär mit intravenös zu verabreichenden Breitspektrumantibiotika zu behandeln. 5 Bei Patienten, bei denen schwere hämatologische Nebenwirkungen auftraten, wird bei den nachfolgenden Therapiezyklen eine Dosisreduktion empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit schwerer Diarrhoe besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Hämatotoxizität. Daher ist bei Patienten mit schwerer Diarrhoe das komplette Blutbild zu kontrollieren. Eingeschränkte Leberfunktion Vor Behandlungsbeginn und vor jedem Zyklus sind Leberfunktionstests durchzuführen. Bei Patienten mit Bilirubinwerten zwischen dem 1,5- und 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs ist die Clearance von Irinotecan vermindert (siehe Abschnitt 5.2), wodurch ein erhöhtes Risiko für hämatotoxische Reaktionen besteht. Daher sind bei dieser Patientengruppe wöchentliche Kontrollen des kompletten Blutbildes durchzuführen. Campto darf bei Patienten mit Bilirubinwerten über dem 3-fachen der Obergrenze des Normalbereichs nicht eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.3). Übelkeit und Erbrechen Vor jeder Behandlung mit Campto wird die prophylaktische Gabe eines Antiemetikums empfohlen. Es wurde häufig über Übelkeit und Erbrechen berichtet. Tritt Erbrechen im Zusammenhang mit einer verzögerten Diarrhoe auf, sind diese Patienten so rasch wie möglich stationär zu behandeln. Akutes cholinerges Syndrom Bei Auftreten eines akuten cholinergen Syndroms (definiert als früh einsetzende Diarrhoe und andere Anzeichen und Symptome wie Schwitzen, Bauchkrämpfe, Myosis und erhöhter Speichelfluss) werden, wenn nicht klinisch kontraindiziert, 0,25 mg Atropinsulfat subkutan verabreicht (siehe Abschnitt 4.8). Diese Symptome können während oder kurz nach einer Irinotecan-Infusion beobachtet werden, es wird angenommen, dass sie mit der cholinesterasehemmenden Wirkung der Muttersubstanz Irinotecan verbunden sind, und sie werden bei höheren Irinotecan-Dosen erwartungsgemäß häufiger auftreten. Vorsicht ist geboten bei Asthmapatienten. Bei Patienten mit akutem und schwerem cholinergen Syndrom in der Anamnese wird die prophylaktische Gabe von Atropinsulfat unmittelbar vor der Verabreichung weiterer Dosen von Campto empfohlen. Respiratorische Erkrankungen Interstitielle Lungenerkrankungen in Form von Lungenfiltraten treten gelegentlich während einer Irinotecantherapie auf. Interstitielle Lungenerkrankung kann tödlich sein. Risikofaktoren, die möglicherweise mit der Entstehung von interstitieller Lungenerkrankung im Zusammenhang stehen, umfassen die Anwendung pneumotoxischer Arzneimittel, Strahlentherapie und Kolonie stimulierende Faktoren. Patienten mit Risikofaktoren sollten vor und während einer Irinotecantherapie genau auf respiratorische Symptome untersucht werden. Extravasation Obwohl Irinotecan kein bekannt vesikantes Arzneimittel ist, ist Vorsicht geboten, um Extravasation zu vermeiden. Auch die Infusionsstelle sollte auf Anzeichen für Entzündung überwacht werden. Sollte Extravasation auftreten, wird eine Spülung der Stelle und die Anwendung von Eis empfohlen. Ältere Patienten Aufgrund der oftmals eingeschränkten biologischen Funktionen, insbesondere jener der Leber, ist die Dosierung bei älteren Patienten besonders sorgfältig zu wählen (siehe Abschnitt 4.2). Chronisch entzündliche Darmerkrankung und/oder Darmverschluss Solange ein Darmverschluss vorliegt, dürfen Patienten nicht mit Campto behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3). 6 Nierenfunktion Es wurden Erhöhungen der Serumkreatinin- bzw. Blut-Harnstoff-Stickstoffwerte beobachtet. Es gab Fälle von akutem Nierenversagen. Diese Ereignisse wurden im Allgemeinen auf die Komplikationen einer Infektion oder auf eine Dehydrierung im Zusammenhang mit Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhoe zurückgeführt. Seltene Beispiele einer Nierenfunktionsstörung aufgrund eines Tumorlyse-Syndroms wurden ebenfalls berichtet. Strahlentherapie Bei Patienten, die vorher eine Strahlenbehandlung im Becken-/Bauchbereich hatten, ist das Risiko einer Myelosuppression nach der Verabreichung von Irinotecan erhöht. Bei der Behandlung von Patienten mit einer ausgedehnten vorangegangenen Strahlenbehandlung (z. B. Bestrahlung von > 25 % des Knochenmarks und innerhalb von 6 Wochen vor Beginn der Behandlung mit Irinotican) ist Vorsicht geboten. Eine Dosisanpassung kann bei dieser Population notwendig sein (siehe Abschnitt 4.2). Herzerkrankungen Myokardiale ischämische Ereignisse wurden nach Irinotecantherapie überwiegend bei Patienten berichtet, die an Herzerkrankungen, anderen bekannten Risikofaktoren für Herzerkrankungen litten oder zuvor eine zytotoxische Chemotherapie erhielten (siehe Abschnitt 4.8). Folglich sollten Patienten mit bekannten Risikofaktoren engmaschig überwacht werden, und Maßnahmen sollten ergriffen werden, um eine Minimierung aller modifizierbaren Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Hypertonie und Hyperlipidämie) zu versuchen. Gefäßerkrankungen In seltenen Fällen wurde Irinotecan bei Patienten mit multiplen Risikofaktoren zusätzlich zur neoplastischen Grunderkrankung mit thromboembolischen Ereignissen (Lungenembolie, Venenthrombose und arterielle Thromboembolie) in Zusammenhang gebracht. Effekte von Immunsupressiva/erhöhte Anfälligkeit für Infektionen Die Anwendung von Lebend- oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, die durch chemotherapeutische Arzneimittel, einschließlich Irinotecan, immunsupprimiert sind, kann zu schweren oder tödlichen Infektionen führen. Die Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte bei Patienten vermieden werden, die Irinotecan erhalten. Abgetötete oder inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden; allerdings kann die Antwort auf solche Impfstoffe abgeschwächt sein. Sonstiges Da das Arzneimittel Sorbitol enthält, ist es für Patienten mit einer angeborenen Fructoseintoleranz nicht geeignet. Seltene Fälle von Niereninsuffizienz, Hypotonie oder Kreislaufversagen wurden bei Patienten mit Dehydratation aufgrund von Diarrhoe und/oder Erbrechen bzw. Sepsis beobachtet. Während der Behandlung mit Campto und mindestens drei Monate nach Therapieende müssen Maßnahmen zur Kontrazeption ergriffen werden. Die gleichzeitige Gabe von Irinotecan und einem starken Hemmer (z. B. Ketoconazol) oder starken Induktor (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Johanniskraut) von CYP 3A4 kann den Stoffwechsel von Irinotecan beeinflussen und ist daher zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.5). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Eine Wechselwirkung zwischen Irinotecan und neuromuskulären Blockern kann nicht ausgeschlossen werden. Campto hat eine Anticholinesterasewirkung, und solche Arzneimittel können die neuromuskuläre Blockade von Suxamethonium verlängern bzw. die neuromuskuläre Blockade von nichtdepolarisierenden Medikamenten antagonisieren. 7 Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Gabe von krampfhemmenden Substanzen (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin), die CYP 3A4 induzieren, zu einer verminderten Exposition von Irinotecan, SN-38 und SN-38-Glukuroniden führt sowie zu einer Verminderung der pharmakodynamischen Wirkung. Die Effekte dieser krampfhemmenden Arzneimittel reflektieren sich in einer Verkleinerung der AUC von SN-38 und SN-38G um 50 % und mehr. Zusätzlich zur Induktion des Cytochrom P450 3A Enzyms kann auch eine verstärkte Glukuronidierung und biliäre Ausscheidung eine Rolle bei der verminderten Exposition von Irinotecan und seinen Metaboliten spielen. Eine Studie zeigt, dass die gleichzeitige Gabe von Ketoconazol zu einer Verringerung der AUC von APC um 87 % und zu einem Anstieg der AUC von SN-38 um 109 % führt, verglichen mit einer alleinigen Gabe von Irinotecan. Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen von denen bekannt ist, dass sie den Stoffwechsel eines Arzneimittels durch Cytochrom P450 3A4 hemmen (z. B. Ketoconazol) oder induzieren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin). Die gleichzeitige Verabreichung von Irinotecan mit einem Induktor/Hemmer dieses Stoffwechselwegs kann den Metabolismus von Irinotecan beeinflussen und ist daher zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.4). In einer kleinen Studie zur Pharmakokinetik (n = 5), in welcher 350 mg/m2 Irinotecan gleichzeitig mit 900 mg Johanniskraut (Hypericum perforatum) verabreicht wurde, sank die Plasmakonzentration des aktiven Metaboliten von Irinotecan, SN-38, um 42 %. Johanniskraut vermindert die Plasmaspiegel von SN-38. Daher darf Johanniskraut nicht mit Irinotecan verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Gabe von 5-Fluorouracil/Folsäure im Rahmen eines Kombinationsschemas ändert nichts an der Pharmakokinetik von Irinotecan. Atazanavir-Sulfat: Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir-Sulfat, einem CYP3A4- und UGT1A1Inhibitor, kann zu einer erhöhten systemischen Exposition von SN-38, dem aktiven Metaboliten von Irinotecan, führen. Die Ärzte sollten dies bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel beachten. Häufige Interaktionen aller Zytotoxika Die Anwendung von Antikoagulantien ist aufgrund erhöhten Risikos thrombotischer Ereignisse bei Tumorerkrankungen üblich. Wenn Vitamin-K-Antagonisten als Antikoagulantien angezeigt sind, wird eine häufigere Überwachung des INRs (International Normalised Ratio) notwendig. Dies ist begründet durch die enge therapeutische Breite der Vitamin-K-Antagonisten, durch die hohe intra-individuelle Variabilität der Blut-Thrombogenität und durch die Möglichkeit der Interaktion zwischen oralen Antikoagulantien und Chemotherapeutika gegen Krebs. Gleichzeitige Anwendung kontraindiziert Gelbfieber-Impfstoffe: Risiko tödlicher generalisierter Reaktionen auf die Impfstoffe Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen Attenuierte Lebendimpfstoffe (ausgenommen Gelbfieber): Risiko systemischer, möglicherweise tödlicher Krankheit (z. B. Infektionen). Das Risiko ist bei Patienten erhöht, die bereits wegen ihrer zugrunde liegenden Krankheit immunsuppressiert sind. Wenden Sie einen inaktivierten Impfstoff an, wenn vorhanden (Poliomyelitis). Phenytoin: Risiko von Exacerbation von Konvulsionen, die aus verminderter digestiver PhenytoinAbsorption resultieren, verursacht durch zytotoxische Arzneimittel, oder Risiko einer Toxizitätserhöhung durch erhöhten hepatischen Metabolismus durch Phenytoin. 8 Zu beachtende gleichzeitige Anwendung Ciclosporin, Tacrolimus: Exzessive Immunsuppression mit dem Risiko einer Lymphproliferation Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Sicherheitsprofil von Irinotecan durch Cetuximab oder umgekehrt beeinflusst wird. Wie die Ergebnisse einer diesbezüglichen Interaktionsstudie zeigten, hat Bevacizumab keine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Irinotecan und dessen aktiven Metaboliten SN-38. Eine Erhöhung der Toxizität aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Frauen im gebärfähigen Alter/Kontrazeption bei Männern und Frauen Frauen im gebärfähigen Alter und Männer müssen während und bis zu 1 Monat bzw. 3 Monate nach der Behandlung effektive Verhütungsmaßnahmen ergreifen. Schwangerschaft Es liegen keine Informationen über die Anwendung von Irinotecan bei Schwangeren vor. Bei Tieren zeigt Irinotecan eine embryotoxische und teratogene Wirkung. Basierend auf den Ergebnissen der Tierstudien und dem Wirkmechanismus von Irinotecan darf Campto daher während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, wenn nicht unbedingt erforderlich. Stillzeit Bei laktierenden Ratten wurde 14C-Irinotecan in der Milch nachgewiesen. Es ist nicht bekannt, ob Irinotecan in die menschliche Muttermilch übertritt. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen bei Säuglingen darf daher während einer Campto-Behandlung nicht gestillt werden (siehe Abschnitt 4.3). Fertilität Es liegen keine Informationen für den Menschen bezüglich des Effekts von Irinotecan auf die Fertilität vor. Bei Tieren wurden Nebenwirkungen von Irinotecan auf die Fertilität des Nachwuchses dokumentiert (siehe Abschnitt 5.3). 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Die Patienten sind vor dem möglichen Auftreten von Schwindel oder Sehstörungen, die innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung von Campto auftreten können, zu warnen und darauf hinzuweisen, dass Sie bei Auftreten dieser Symptome kein Fahrzeug steuern oder Maschinen bedienen sollen. 4.8 Nebenwirkungen KLINISCHE STUDIEN Eine umfassende Erhebung der Nebenwirkungen erfolgte in Studien bei metastasierendem Kolorektalkarzinom; die Häufigkeiten sind unten angegeben. Bei anderen Indikationen sind ähnliche Nebenwirkungen wie beim Kolorektalkarzinom zu erwarten. Zu den häufigsten (≥ 1/10), dosisbegrenzenden Nebenwirkungen von Irinotecan gehören verzögerte Diarrhoe (mehr als 24 Stunden nach der Verabreichung) und Erkrankungen des Blutes, einschließlich Neurtropenie, Anämie und Thrombopenie. Neutropenie ist eine dosisbegrenzende toxische Wirkung. Die Neutropenie war reversibel und nicht kumulativ; unabhängig von einer Anwendung als Mono- oder Kombinationstherapie wurden die Tiefstwerte der Neutrophilenzahlen im Median an Tag 8 erreicht. 9 Ein vorübergehendes, schweres akutes cholinerges Syndrom wurde sehr häufig beobachtet. Als Hauptsymptome, die während oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Infusion mit Campto auftraten, wurden früh einsetzende Diarrhoe und verschiedene andere Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Schwitzen, Miosis und vermehrter Speichelfluss beschrieben. Diese Symptome verschwanden nach der Verabreichung von Atropin (siehe Abschnitt 4.4). MONOTHERAPIE Die nachfolgend genannten Nebenwirkungen, die möglicherweise oder wahrscheinlich auf die Gabe von Campto zurückzuführen sind, wurden an 765 Patienten unter einer Monotherapie in der empfohlenen Dosierung von 350 mg/m2 erhoben. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen ihrer Schwere entsprechend in absteigender Reihenfolge dargestellt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig ( 1/10), häufig ( 1/100, < 1/10), gelegentlich ( 1/1.000, < 1/100), selten ( 1/10.000, < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000). Berichtete Nebenwirkungen unter Monotherapie mit Campto (Dosisschema 350 mg/m2 alle 3 Wochen) Systemorganklase gemäß MedDRA Häufigkeitskategorie Nebenwirkung Infektionen und parasitäre Erkrankungen Häufig Infektion Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Sehr häufig Neutropenie Sehr häufig Anämie Häufig Thrombozytopenie Häufig Febrile Neutropenie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr häufig Verminderter Appetit Erkrankungen des Nervensystems Sehr häufig Cholinerges Syndrom Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Sehr häufig Diarrhoe Sehr häufig Erbrechen Sehr häufig Übelkeit Sehr häufig Bauchschmerzen Häufig Obstipation Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig Alopezie (reversibel) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig Schleimhautentzündung Sehr häufig Fieber Sehr häufig Asthenie Häufig Serumkreatinin erhöht Häufig Transaminasen (SGPT und SGOT) erhöht Häufig Bilirubin erhöht Häufig Alkalische Phosphatase erhöht Untersuchungen 10 Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen (Monotherapie) Eine schwere Diarrhoe wurde bei 20 % der Patienten, die den Empfehlungen zur Behandlung der Diarrhoe folgten, beobachtet. Bei 14 % der auswertbaren Zyklen trat eine schwere Diarrhoe auf. Der erste flüssige Stuhl trat im Median am 5. Tag nach der Infusion von Campto auf. Bei etwa 10 % der Patienten, die mit einem Antiemetikum behandelt wurden, waren Übelkeit und Erbrechen schwer. Obstipation wurde bei weniger als 10 % der Patienten beobachtet. Neutropenie wurde bei 78,7 % der Patienten beobachtet und war bei 22,6 % schwer (Neutrophilenzahl 500 Zellen/mm³). Von den auswertbaren Zyklen wiesen 18 % eine Neutrophilenzahl unter 1000 Zellen/mm³ auf, darunter 7,6 % mit einer Anzahl von < 500 Zellen/mm³. Eine vollständige Erholung wurde gewöhnlich bis zum 22. Tag erreicht. Fieber zusammen mit einer schweren Neutropenie wurde bei 6,2 % der Patienten und 1,7 % der Zyklen beobachtet. Infektionen traten bei etwa 10,3 % der Patienten (2,5 % der Zyklen) auf, wobei diese bei etwa 5,3 % der Patienten (1,1 % der Zyklen) mit einer schweren Neutropenie im Zusammenhang standen und in zwei Fällen tödlich verliefen. Über eine Anämie wurde bei etwa 58,7 % der Patienten (8 % mit Hämoglobinwerten < 8 g/dl bzw. 0,9 % mit Hämoglobinwerten < 6,5 g/dl) berichtet. Eine Thrombozytopenie ( 100.000 Zellen/mm³) wurde bei 7,4 % der Patienten und 1,8 % der Zyklen beobachtet, wobei bei 0,9 % der Patienten und 0,2 % der Zyklen Thrombozytenzahlen von ≤ 50.000 Zellen/mm³ beobachtet wurden. Nahezu alle Patienten zeigten eine Erholung bis zum 22. Tag. Akutes cholinerges Syndrom Ein vorübergehendes, schweres akutes cholinerges Syndrom wurde bei 9 % der Patienten unter einer Monotherapie beobachtet. Asthenie war bei weniger als 10 % der Patienten unter einer Monotherapie schwerwiegend. Ein kausaler Zusammenhang zu Campto konnte nicht eindeutig belegt werden. Fieber ohne eine Infektion oder begleitende schwere Neutropenie trat bei 12 % der Patienten unter einer Monotherapie auf. Laboruntersuchungen Bei der Monotherapie wurden vorübergehende, leichte bis mittelschwere Erhöhungen der Serumspiegel von Transaminasen bei 9,2 %, alkalischer Phosphatase bei 8,1 % und Bilirubin bei 1,8 % der Patienten ohne progressive Lebermetastasen beobachtet. Ein vorübergehender, milder bis mäßiger Anstieg des Serumkreatininspiegels wurde bei 7,3 % der Patienten beobachtet. KOMBINATIONSTHERAPIE Die in diesem Abschnitt aufgeführten Nebenwirkungen beziehen sich auf Irinotecan. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Sicherheitsprofil von Irinotecan durch Cetuximab oder umgekehrt beeinflusst wird. Die bei Kombination mit Cetuximab zusätzlich beobachteten Nebenwirkungen entsprachen den für Cetuximab erwarteten Effekten (z. B. 88 % akneforme Hautausschläge). Über die Nebenwirkungen der Kombination von Irinotecan mit Cetuximab informieren Sie sich bitte auch in der Fachinformation von Cetuximab. Folgende Nebenwirkungen sind bei Patienten, die mit einer Irinotecan/Capecitabin Kombinationstherapie behandelt wurden, zusätzlich oder häufiger als bei Patienten unter Capecitabin-Monotherapie beobachtet worden: Sehr häufig, Nebenwirkungen aller Schweregrade: Thrombose/Embolie 11 Häufig, Nebenwirkungen aller Schweregrade: Überempfindlichkeitsreaktion, kardiale Ischämie/Herzinfarkt Häufig, Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4: febrile Neutropenie Die vollständige Auflistung der Nebenwirkungen von Capecitabin finden Sie in der Fachinformation von Capecitabin. Folgende Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4 sind bei Patienten, die mit einer Irinotecan/Bevacizumab/Capecitabin Kombinationstherapie behandelt wurden, zusätzlich oder häufiger als bei Patienten unter Capecitabin-Monotherapie beobachtet worden: Häufig, Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 und 4: Neutropenie, Thrombose/Embolie, Hypertonie und kardiale Ischämie/Herzinfarkt Die vollständige Auflistung der Nebenwirkungen von Capecitabin und Bevacizumab finden Sie in der jeweiligen Fachinformation von Capecitabin oder Bevacizumab. Hypertonie Grad 3 war das wichtigste signifikante Risiko im Zusammenhang mit der Kombination von Bevacizumab und Campto/5-FU/FA als Bolus. Darüber hinaus gab es unter diesem Behandlungsplan eine geringe Zunahme der Chemotherapie-Nebenwirkungen Diarrhoe und Leukopenie mit Schweregrad 3 bis 4, verglichen mit Patienten, die Campto/5-FU/FA als Bolus allein erhielten. Über die Nebenwirkungen in Kombination mit Bevacizumab informieren Sie sich bitte in der Fachinformation von Bevacizumab. Campto wurde in Kombination mit 5-FU und FA bei metastasierendem Kolorektalkarzinom untersucht. Nebenwirkungsdaten aus klinischen Studien zeigen sehr häufig auftretende, möglicherweise oder wahrscheinlich behandlungsbedingte Nebenwirkungen mit Schweregrad 3 oder 4 gemäß NCl in den MedDRA-Systemorganklassen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems, Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes. Die nachfolgend genannten Nebenwirkungen, die möglicherweise oder wahrscheinlich auf die Verabreichung von Campto zurückzuführen waren, wurden bei 145 Patienten berichtet, die alle zwei Wochen mit der empfohlenen Dosis von 180 mg/m² Campto in Kombination mit 5-FU/FA behandelt wurden. Berichtete Nebenwirkungen mit Campto in einer Kombinationstherapie (Dosisschema 180 mg/m2 alle 2 Wochen) Systemorganklasse gemäß MedDRA Häufigkeitskategorie Nebenwirkung Infektionen und parasitäre Erkrankungen Häufig Infektion Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Sehr häufig Thrombozytopenie Sehr häufig Neutropenie Sehr häufig Anämie Häufig Febrile Neutropenie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Sehr häufig Verminderter Appetit Erkrankungen des Nervensystems Sehr häufig Cholinerges Syndrom 12 Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Sehr häufig Diarrhoe Sehr häufig Erbrechen Sehr häufig Übelkeit Häufig Bauchschmerzen Häufig Obstipation Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig Alopezie (reversibel) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig Schleimhautentzündung Sehr häufig Asthenie Häufig Fieber Sehr häufig Transaminasen (SGPT und SGOT) erhöht Sehr häufig Bilirubin erhöht Sehr häufig Alkalische Phosphatase erhöht Untersuchungen Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen (Kombinationstherapie) Eine schwere Diarrhoe wurde bei 13,1 % der Patienten, die den Empfehlungen zur Behandlung einer Diarrhoe folgten, beobachtet. Bei 3,9 % der auswertbaren Zyklen trat eine schwere Diarrhoe auf. Übelkeit und Erbrechen in schwerwiegender Form wurden mit geringerer Häufigkeit (2,1 bzw. 2,8 % der Patienten) beobachtet. Obstipation wurde in Verbindung mit der Gabe von Campto und/oder Loperamid bei 3,4 % der Patienten beobachtet. Eine Neutropenie wurde bei 82,5 % der Patienten beobachtet und war bei 9,8 % schwer (Neutrophilenzahl 500 Zellen/mm³). Von den auswertbaren Zyklen wiesen 67,3 % eine Neutrophilenzahl unter 1000 Zellen/mm³ auf, darunter 2,7 % mit einer Anzahl von < 500 Zellen/mm³. Eine vollständige Erholung wurde gewöhnlich innerhalb von 7 - 8 Tagen erreicht. Fieber zusammen mit einer schweren Neutropenie wurde bei 3,4 % der Patienten und 0,9 % der Zyklen beobachtet. Infektionen traten bei etwa 2 % der Patienten (0,5 % der Zyklen) auf, wobei diese bei etwa 2,1 % der Patienten (0,5 % der Zyklen) mit einer schweren Neutropenie im Zusammenhang standen; in einem Fall mit tödlichem Verlauf. Über eine Anämie wurde bei etwa 97,2 % der Patienten (2,1 % mit Hämoglobinwerten < 8 g/dl) berichtet. Eine Thrombozytopenie ( 100.000 Zellen/mm³) wurde bei 32,6 % der Patienten und 21,8 % der Zyklen beobachtet, wobei keine schwere Thrombozytopenie (< 50.000 Zellen/mm³) auftrat. Akutes cholinerges Syndrom Ein vorübergehendes, schweres akutes cholinerges Syndrom wurde bei 1,4 % der Patienten unter einer Kombinationstherapie beobachtet. Asthenie war bei 6,2 % der Patienten unter einer Kombinationsterapie schwerwiegend. Fieber ohne eine Infektion oder begleitende schwere Neutropenie trat bei 6,2 % der Patienten unter einer Kombinationstherapie auf. 13 Laboruntersuchungen Vorübergehende Erhöhungen der Serumspiegel (Grad 1 und Grad 2) von SGPT bei 15 %, SGOT bei 11 %, alkalischer Phosphatase bei 11 % und Bilirubin bei 10 % der Patienten ohne progressive Lebermetastasen beobachtet. Eine vorübergehende Erhöhung auf Grad 3 wurde bei 0 % der Patienten für SGPT, 0 % für SGOT, 0 % für alkalische Phosphatase und 1 % für Bilirubin beobachtet. Grad 4 wurde nicht beobachtet. In seltenen Fällen wurde über einen vorübergehenden Anstieg der Amylase und/oder Lipase berichtet. Weiters wurde in seltenen Fällen über Hypokaliämie und Hyponatriämie berichtet, meistens im Zusammenhang mit dem Auftreten von Diarrhoe und Erbrechen. ANDERE NEBENWIRKUNGEN, DIE IN KLINISCHEN STUDIEN MIT WÖCHENTLICHEN DOSIERUNGSSCHEMA VON CAMPTO BERICHTET WURDEN DEM Die folgenden, zusätzlichen, arzneimittelbedingten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien mit Irinotecan berichtet: Schmerzen, Sepsis, rektale Beschwerden, Pilze im Gastrointestinaltrakt, Hypomagnesiämie, Hautausschlag, Hautveränderungen, abnormer Gang, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Synkopen, Hitzewallungen, Bradykardie, Harnwegsinfektion, Brustschmerzen, erhöhter GGTP-Wert, Extravasation, Tumorlyse-Syndrom, kardiovaskuläre Erkrankungen (Angina Pectoris, Herzstillstand, Myokardinfarkt, Myokardischämie, periphere vaskuläre Erkrankung, vaskuläre Erkrankung) und thromboembolische Ereignisse (arterielle Thrombose, Zerebralinfarkt, zerebrovaskulärer Zwischenfall, tiefe Thrombophlebitis, Beinembolie, Lungenembolie, Thrombophlebitis, Thrombose und plötzlicher Tod) (siehe Abschnitt 4.4). BEOBACHTUNGEN NACH DER MARKTEINFÜHRUNG Die Häufigkeiten von Beobachtungen nach der Markteinführung sind nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) . Systemorganklasse gemäß MedDRA Nebenwirkung Infektionen und parasitäre Erkrankungen Pseudomembranöse Colitis, wobei ein Fall bakteriologisch dokumentiert wurde (Clostridium difficile) Sepsis Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Periphere Thrombozytopenie mit blutplättchenhemmenden Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Dehydrierung (aufgrund von Diarrhoe und Erbrechen) Hypovolämie Erkrankungen des Immunsystems Überempfindlichkeitsreaktion Anaphylaktische Reaktion Erkrankungen des Nervensystems Sprachstörungen, die generell vorübergehend waren; in einigen Antikörpern Fällen wurde das Ereignis auf ein während oder kurz nach der Infusion von Irinotican beobachtetes cholinerges Syndrom zurückgeführt. Parästhesien Herzerkrankungen Hypertonie (während oder nach der Infusion) Herz-Kreislaufversagen* 14 Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Interstitielle Lungenerkrankungen in Form von pulmonalen Infiltraten treten während einer Therapie mit Irinotecan gelegentlich auf; frühe Auswirkungen wie Dyspnoe wurden berichtet (siehe Abschnitt 4.4). Dyspnoe (siehe Abschnitt 4.4) Schluckauf Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Darmobstruktion Ileus: Fälle von Ileus ohne vorangegangene Colitis wurden ebenfalls berichtet. Megakolon Gastrointestinale Hämorrhagien Colitis, in einigen Fällen kompliziert durch Ulzerationen, Blutungen, Ileus oder Infektionen. Typhlitis Ischämische Colitis Ulzerative Colitis Gastrointestinale Blutungen Symptomatische oder asymptomatische Erhöhung der Pankreasenzyme; Darmperforation Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Hautreaktionen Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Reaktionen an der Infusionsstelle Untersuchungen Amylasewerte im Blut erhöht Lipase erhöht Hypokaliämie; Hyponatriämie, meist in Verbindung mit Diarrhoe und Erbrechen Erhöhungen der Transaminasespiegel (AST und ALT) ohne progressive Lebermetastasen wurden sehr selten berichtet. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Muskelkontraktionen oder Krämpfe Erkrankungen der Nieren und Harnwege Beeinträchtigung der Nierenfunktion und akutes Nierenversagen, im Allgemeinen bei Patienten, die an einer Infektion erkranken und/oder an einer Volumendepletion aufgrund von schwerer gastrointestinaler Toxizität leiden* Niereninsuffizienz* Gefäßerkrankungen Hypotonie * Vereinzelt wurden Fälle von Niereninsuffizienz, Hypotonie oder Herz-Kreislaufversagen beobachtet, und zwar bei Patienten mit Episoden von Dehydrierung im Zusammenhang mit Diarrhoe und/oder Erbrechen oder Sepsis. 15 4.9 Überdosierung Es liegen Berichte über Überdosierungen mit Dosen vor, die bis etwa zum zweifachen der empfohlenen therapeutischen Dosis liegen und u. U. tödlich sein können. Die dabei festgestellten Nebenwirkungen waren im Wesentlichen schwere Neutropenie und schwere Diarrhoe. Ein Antidot gegen Campto ist nicht bekannt. Die bestmögliche unterstützende Versorgung ist erforderlich, um eine Dehydratation aufgrund von Durchfall zu verhindern sowie zur Behandlung möglicher infektiöser Komplikationen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatische Topoisomerase-I-Inhibitoren ATC-Code: L01XX19 Experimentelle Daten Irinotecan ist ein halbsynthetisches Derivat von Camptothecin. Es handelt sich dabei um einen antineoplastischen Wirkstoff, der als spezifischer Inhibitor der DNS-Topoisomerase I wirkt. In den meisten Geweben wird Irinotecan mittels Carboxylesterase zu SN-38 metabolisiert, das bei gereinigter Topoisomerase I eine höhere Aktivität zeigt und eine höhere zytotoxische Wirkung bei mehreren Tumorzelllinien von Mäusen und Menschen besitzt als Irinotecan. Die Hemmung der DNSTopoisomerase I durch Irinotecan oder SN-38 verursacht Läsionen bei Einzelstrang-DNS, die die Replikationsgabel der DNS blockieren und für die Zytotoxizität verantwortlich sind. Diese zytotoxische Wirkung war zeitabhängig und spezifisch für die S-Phase. In vitro wurden Irinotecan und SN-38 durch das P-Glycoprotein MDR nicht signifikant beeinflusst. Irinotecan und SN-38 zeigten zytotoxische Wirkungen auf Doxorubicin- und Vinblastin-resistente Zelllinien. Darüber hinaus besitzt Irinotecan eine breite in vivo Antitumorwirkung gegen Maus-Tumormodelle (P03 Adenokarzinom des Ductus pancreaticus, MA16/C Adenokarzinom der Mamma, C38 und C51 Adenokarzinome des Colons) und gegen menschliche Xenotransplantate (Co-4 Adenokarzinom des Colon, Mx-1 Adenokarzinom der Mamma, ST-15 und SC-16 Adenokarzinome des Magens). Irinotecan ist auch aktiv gegen Tumore, die das P-Glycoprotein MDR aufweisen (Vincristin- und Doxorubicin-resistente P388-Leukämien). Neben der Antitumoraktivität von Campto ist die wichtigste pharmakologische Eigenschaft von Irinotecan die Hemmung der Acetylcholinesterase. Klinische Daten Kombinationsbehandlung als Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom Bei Kombinationstherapie mit Folinsäure und 5-Fluorouracil Es wurde eine Phase III - Studie an 385 nicht vorbehandelten Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom durchgeführt, die entweder gemäß dem zweiwöchigen Schema (siehe „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“) oder einem wöchentlichen Schema behandelt wurden. Beim zweiwöchigen Schema wird Campto am 1. Tag in einer Dosierung von einmal 180 mg/m² verabreicht. Dieser Gabe folgt eine Infusion mit Folinsäure (200 mg/m² als intravenöse Infusion über zwei Stunden) und danach mit 5-Fluorouracil (400 mg/m² als intravenöser Bolus, gefolgt von 600 mg/m² als intravenöse Infusion über 22 Stunden). Am 2. Tag wird die Gabe von Folinsäure und 5-Fluorouracil in derselben Dosierung und Anwendung wiederholt. Bei dem wöchentlichen Schema wird 80 mg/m2 Campto, gefolgt von Folinsäure (500 mg/m2 als intravenöse Infusion über zwei Stunden) und danach 5-Fluorouracil (2300 mg/m² als intravenöse Infusion über 24 Stunden), über sechs Wochen gegeben. 16 In dieser Studie zur Kombinationstherapie, in der die beiden oben beschriebenen Dosierungsschemata verabreicht wurden, wurde die Wirksamkeit von Campto bei 198 behandelten Patienten ermittelt. Kombinationstherapie (n = 198) Ansprechrate (%) 5-FU/FS Campto + 5-FU/FS 5-FU/FS Campto + 5-FU/FS 5-FU/FS 40,8* 23,1* 51,2* 28,6* 37,5* 21,6* p < 0,001 4,4 p-Wert Mediane Überlebenszeit (Monate) 8,8 n. s. p-Wert 6,5 8,9 6,5 6,2 6,7 8,3 p < 0,001 9,3 3,8 6,7 5,4 p = 0,0014 14,0 p = 0,028 n. s. 5,6 5,1 3,0 p < 0,001 14,1 n. s. 8,5 p = 0,003 5,0 19,2 9,5 n. s. n. s. 5,3 3,7 p = 0,001 p = 0,043 8,6 16,8 p = 0,005 n. s. 9,3 p-Wert Mediane Zeit bis zu Therapieversagen (Monate) 7,2 p < 0,001 p-Wert Mediane Ansprech- und Stabilisationsdauer (Monate) p = 0,045 6,7 p-Wert Mediane Ansprechdauer (Monate) zweiwöchiges Schema (n = 148) Campto + 5-FU/FS p-Wert Mediane Zeit bis zur Progression (Monate) wöchentliches Schema (n = 50) 15,6 13,0 p = 0,041 5-FU: 5-Fluorouracil FS: Folinsäure n. s.: nicht statistisch signifikant *: gemäß Analyse der Protokoll-konformen Patienten Im wöchentlichen Schema trat eine schwere Diarrhoe unter Campto in Kombination mit 5Fluorouracil/Folinsäure bei 44,4 %, unter 5-Fluorouracil/Folinsäure allein bei 25,6 % der Patienten auf. Eine schwere Neutropenie (Neutrophilenzahl < 500 Zellen/mm³) trat unter Campto in Kombination mit 5Fluorouracil/Folinsäure bei 5,8 % und unter 5-Fluorouracil/Folinsäure allein bei 2,4 % der Patienten auf. Darüber hinaus war die Zeit bis zu einer endgültigen Verschlechterung des Performance Status unter der Campto Kombinationstherapie im Median signifikant länger als unter 5-Fluorouracil/Folinsäure allein (p = 0,046). Die Lebensqualität wurde in dieser Phase III - Studie anhand des EORTC QLQ-C30 - Fragebogens ermittelt. Dabei trat eine endgültige Verschlechterung der Lebensqualität in den Campto Behandlungsgruppen stets später ein. Die Entwicklung des allgemeinen Gesundheitsstatus/der Lebensqualität verlief in den Campto Kombinationsgruppen tendenziell besser. Obgleich ohne Signifikanz, zeigte das Ergebnis, dass in der Kombinationstherapie die Wirksamkeit von Campto ohne Beeinträchtigung der Lebensqualität erreicht werden konnte. 17 Bei Kombinationstherapie mit Bevacizumab In einer randomisierten, doppelblinden klinischen Studie der Phase III mit aktiver Kontrolle wurde Bevacizumab in Kombination mit CAMPTO + 5FU/FS als Erstlinientherapie bei metastasiertem Dickdarmoder Mastdarmkrebs untersucht (Studie AVF2107g). Das Hinzufügen von Bevacizumab zur Kombination CAMPTO + 5FU/FS bewirkte eine statistisch signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Der anhand der Gesamtüberlebenszeit beurteilte klinische Nutzen konnte in allen vorab festgelegten Patientensubgruppen, welche nach Alter, Geschlecht, dem Performancestatus, der Lokalisation des Primärtumors, der Anzahl betroffener Organe und der Dauer der metastasierten Erkrankung definiert wurden, beobachtet werden. Weitere Angaben entnehmen Sie bitte der Fachinformation von Bevacizumab. Die Wirksamkeitsdaten der Studie AVF2107g sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. AVF2107g Arm 1 CAMPTO + 5FU/FS und Plazebo Arm 2 CAMPTO + 5FU/FS und Avastina 411 402 15,6 20,3 14,29 bis 16,99 18,46 bis 24,18 Patientenzahl Gesamtüberlebenszeit Median (Monate) 95 % KI Hazard-Ratio 0,660 p-Wert 0,00004 Progressionsfreie Überlebenszeit Median (Monate) 6,2 10,6 Hazard-Ratio 0,54 p-Wert < 0,0001 Gesamtansprechrate Rate (%) 95 % KI 34,8 44,8 30,2 bis 39,6 39,9 bis 49,8 p-Wert 0,0036 Dauer des Ansprechens a b Median (Monate) 7,1 10,4 Perzentile 25 bis 75 (Monate) 4,7 bis 11,8 6,7 bis 15,0 5 mg/kg alle 2 Wochen Im Vergleich zum Kontrollarm Bei Kombinationstherapie mit Cetuximab CRYSTAL Studie (EMR 62202-013): In dieser randomisierten Studie bei Patienten mit nicht vorbehandeltem, metastasiertem kolorektalem Krebs, wurde die Kombination von Cetuximab mit Irinotecan plus intravenösem 5-Fluorouracil/Folinsäure (5FU/FS) (599 Patienten) mit der gleichen Chemotherapie ohne Cetuximab (599 Patienten) verglichen. Bei der Patientenpopulation, bei der der KRAS-Status erhoben werden konnte, betrug der Anteil der Tumoren mit KRAS Wildtyp 64 %. 18 Die Wirksamkeitsdaten dieser Studie sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Gesamtpopulation FOLFIRI Cetuximab plus FOLFIRI (n = 599) (n = 599) KRAS-Wildtyp-Population FOLFIRI Cetuximab plus FOLFIRI (n = 172) (n = 176) ORR % (95 % KI) p-Wert PFS Hazard Ratio (95 % KI) p-Wert 46,9 (42,9; 51,0) 38,7 (34,8; 42,8) 59,3 (51,6; 66,7) 43,2 (35,8; 50,9) 0,0038 0,0025 0,85 (0,726; 0;998) 0,68 (0,501; 0,934) 0,0479 0,0167 KI = Konfidenzinterval; FOLFIRI = Irinotecan plus intravenöses 5-FU/FA; ORR = objective response rate (Patienten mit komplettem Ansprechen oder teilweisem Ansprechen), PFS = Progressionsfreies Überleben Bei Kombinationstherapie mit Capecitabin Die Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie (CAIRO) stützen die Anwendung von Irinotecan in Kombination mit Capecitabin mit einer Initialdosis von 1000 mg/m² über 2 Wochen in dreiwöchigen Zyklen als Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Krebs. 820 Patienten erhielten hierbei randomisiert eine sequentielle Behandlung (n = 410) oder die Kombinationstherapie (n = 410). Die sequentielle Behandlung bestand aus einer Erstlinientherapie mit Capecitabin (zweimal täglich 1250 mg/m² über 14 Tage), gefolgt von Irinotecan (350 mg/m² an Tag 1) und einer Drittlinien Kombination aus Capecitabin (zweimal täglich 1000 mg/m² über 14 Tage) mit Oxaliplatin (130 mg/m² an Tag 1). Die Kombinationstherapie setzte sich aus einer Erstlinientherapie mit Capecitabin (zweimal täglich 1000 mg/m² über 14 Tage) und Irinotecan (250 mg/m² an Tag 1) (XELIRI) und einer Zweitlinientherapie mit Capecitabin (zweimal täglich 1000 mg/m² über 14 Tage) und Oxaliplatin (130 mg/m² an Tag 1) zusammen. Alle Behandlungszyklen wurden in dreiwöchigen Intervallen verabreicht. Bei der Erstlinientherapie betrug das mediane progressionsfreie Überleben in der Intent-to-treat-Population bei Capecitabin Monotherapie 5,8 Monate (95 % KI: 5,1 - 6,2 Monate) und 7,8 Monate (95 % KI: 7,0 – 8,3 Monate) bei XELIRI (p = 0,0002). Die Ergebnisse der Zwischenauswertung einer randomisierten, kontrollierten Phase-II-Multicenterstudie (AIO KRK 0604) stützen die Anwendung von Irinotecan und Bevacizumab in Kombination mit Capecitabin mit einer Initialdosis von 800 mg/m² über 2 Wochen in dreiwöchigen Zyklen als Erstlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Krebs. 115 Patienten wurden in den Behandlungsarm mit Capecitabin in Kombination mit Irinotecan (XELIRI) und Bevacizumab randomisiert: Capecitabin (zweimal täglich 800 mg/m² über 2 Wochen gefolgt von einer siebentägigen Behandlungspause), Irinotecan (200 mg/m² alle 3 Wochen als dreißigminütige Infusion an Tag 1) und Bevacizumab (7,5 mg/kg alle 3 Wochen als dreißig- bis neunzigminütige Infusion an Tag 1). Insgesamt 118 Patienten wurden in den Behandlungsarm mit Capecitabin in Kombination mit Oxaliplatin und Bevacizumab randomisiert: Capecitabin (zweimal täglich 1000 mg/m² über 2 Wochen gefolgt von einer siebentägigen Behandlungspause), Oxaliplatin (130 mg/m² alle 3 Wochen als zweistündige Infusion an Tag 1) und Bevacizumab (7,5 mg/kg alle 3 Wochen als dreißig- bis neunzigminütige Infusion an Tag 1). In der Intent-to-treat-Population betrug die progressionsfreie Überlebensrate nach 6 Monaten 80 % (XELIRI plus Bevacizumab) gegenüber 74 % bei XELOX plus Bevacizumab. Die Gesamtansprechrate (vollständiges und teilweises Ansprechen) belief sich auf 45 % (XELOX plus Bevacizumab) und auf 47 % bei XELIRI plus Bevacizumab. 19 Bei der Monotherapie als Zweitlinientherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom Klinische Studien der Phasen II/III wurden mit mehr als 980 Patienten mit metastasiertem kolorektalem Krebs durchgeführt, die in dreiwöchentlichem Abstand behandelt wurden und auf eine vorangegangene 5-FU-Therapie nicht angesprochen haben. Die Wirksamkeit von Campto wurde bei 765 Patienten mit dokumentierter, bei Studieneintritt unter 5-FU fortschreitender Erkrankung, ermittelt. Phase III CAMPTO versus supportive care Irinoteca Supportive n care Irinotecan versus 5-FU Irinotecan 5-FU p-Werte p-Werte n = 90 n = 127 n = 129 33,5* 26,7 p = 0,03 n = 183 Progressionsfreie Überlebensrate nach 6 Monaten (%) NE NE Überlebensrate nach 12 Monaten (%) 36,2* 13,8 p = 0,0001 44,8* 32,4 p = 0,0351 Mediane Überlebenszeit (Monate) 9,2* 6,5 p = 0,0001 10,8* 8,5 p = 0,0351 NE: nicht ermittelt; * : Statistisch signifikanter Unterschied Bei Phase-II-Studien, die mit 455 Patienten durchgeführt wurden, die alle 3 Wochen behandelt wurden, war die progressionsfreie Überlebensrate nach 6 Monaten 30 % und die mediane Überlebenszeit betrug 9 Monate. Die mediane Zeit bis zur Progression der Erkrankung betrug 18 Wochen. Zusätzlich wurden nicht vergleichende Phase-II-Studien an 304 Patienten durchgeführt, die mit einem wöchentlichen Dosierungsregime mit einer Dosierung von 125 mg/m² als intravenöse Infusion über 90 Minuten behandelt wurden. Die Behandlung erfolgte über vier aufeinander folgende Wochen, gefolgt von einer 2-wöchigen Behandlungspause. In diesen Studien betrug die mediane Zeit bis zur Progression der Erkrankung 17 Wochen und die mediane Überlebenszeit 10 Monate. Beim Vergleich des wöchentlichen Dosierungsregimes, bei dem 193 Patienten mit einer Eingangsdosierung von 125 mg/m² behandelt wurden und dem 3-wöchentlichen Dosierungsregime, wurde ein vergleichbares Nebenwirkungsprofil beobachtet. Die mediane Dauer bis zum Auftreten des ersten flüssigen Stuhls betrug 11 Tage. Bei der Kombinationstherapie mit Cetuximab nach dem Versagen einer irinotecanhaltigen Zytostatikabehandlung Die Wirksamkeit einer Kombination von Cetuximab mit Irinotecan wurde in zwei klinischen Studien untersucht. Insgesamt erhielten 356 Patienten mit EGFR-exprimierendem, metastasiertem Dickdarm-/ Mastdarmkrebs und einem Karnofsky Performance Status von mindestens 60 (bei der Mehrzahl der Patienten lag ein Karnofsky Performance Status von ≥ 80 vor), die kurz zuvor auf eine irinotecanhaltige Chemotherapie nicht angesprochen hatten, die Kombinationstherapie. EMR 62 202-007: In dieser randomisierten Studie wurde die Kombination von Cetuximab und Irinotecan (218 Patienten) mit einer Cetuximab Monotherapie (111 Patienten) verglichen. IMCL CP02-9923: In dieser einarmigen, offenen Studie wurde die Kombinationsbehandlung bei 138 Patienten untersucht. 20 Die Wirksamkeitsdaten dieser Studien sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Studie N ORR N (%) DCR 95 % KI N (%) PFS (Monate) OS (Monate) 95 % KI Median 95 % KI Median 95 % KI Cetuximab und Irinotecan EMR 62 202-007 218 50 (22,9) 17,5; 29,1 121 (55,5) 48,6; 62,2 4,1 2,8 ;4,3 8,6 7,6; 9,6 IMCL CP029923 138 21 (15,2) 9,7; 22,3 84 (60,9) 52,2; 69,1 2,9 2,6; 4,1 8,4 7,2; 10,3 1,5 1,4; 2,0 6,9 5,6; 9,1 Cetuximab EMR 62 202-007 111 12 (10,8) 5,7; 18,1 36 (32,4) 23,9; 42,0 KI = Konfidenzintervall; DCR = Disease control rate (Patienten mit komplettem Ansprechen, partiellem Ansprechen oder stabilem Krankeitsverlauf über mindestens 6 Wochen); ORR = Objective response rate (Patienten mit komplettem Ansprechen oder partiellem Ansprechen); OS = Overall survival time (Gesamtüberlebenszeit); PFS = Progression free survival (Progressionsfreies Überleben) In der Wirksamkeit war die Kombinationstherapie mit Cetuximab und Irinotecan der Monotherapie mit Cetuximab hinsichtlich der objektiven Ansprechrate (ORR), der Krankheitskontrollrate (DCR) und dem progressionsfreien Überleben (PFS) überlegen. In der randomisierten Studie konnten keine Auswirkungen auf das Gesamtüberleben gezeigt werden (Hazard-Ratio 0,91; p = 0,48). Pharmakokinetische/Pharmakodynamische Daten Die Intensität der hauptsächlich aufgetretenen Toxizitäten von Campto (z. B. Neutropenie und Diarrhoe) steht im Zusammenhang mit der Exposition (AUC) mit der Muttersubstanz bzw. dem Metaboliten SN-38. Bei der Monotherapie wurden signifikante Korrelationen zwischen der hämatologischen Toxizität (Abnahme der Leukozyten- und Neutrophilenzahl zum Zeitpunkt des Nadirs) oder dem Schweregrad der Diarrhoe und den AUC-Werten sowohl von Irinotecan als auch dessen aktiven Metaboliten SN-38 beobachtet. Patienten mit verringerter UGT1A1-Aktivität Uridin-Diphosphat-Glucuronosyl-Transferase 1A1 (UGT1A1) ist an der metabolischen Deaktivierung on SN-38, dem aktiven Metaboliten von Irinotecan, zum inaktiven SN-38-Glucoronid (SN-38G) beteiligt. Das UGT1A1-Gen ist hoch polymorph, was zu einer Variabilität der metabolischen Kapazität der einzelnen Personen führt. Eine spezifische Variation des UGT1A1-Gens schließt einen Polymorphismus in der Promotorregion, bekannt als UGT1A1*28-Variation, ein. Diese Variation und andere angeborene Mängel bei der UGT1A1-Expression (wie das Crigler-Najjar- und Gilbert's-Syndrom) sind mit verringerter Aktivität dieser Enzyme assoziiert. Daten aus einer Metaanalyse deuten an, dass Einzelpersonen mit Crigler- Najjar-Syndrom (Typ 1 und 2) oder solche, die homozygot für UGT1A1*28Allele sind (Gilbert´s-Syndrom), ein erhöhtes Risiko hämatologischer Toxizität haben (Grad 3 und 4), wenn zuvor Irinotecan in mäßigen oder hohen Dosen verabreicht wurden (> 150 mg/m²). Eine Verbindung zwischen dem UGT1A1-Genotyp und dem Auftreten von durch Irinotecan induzierter Diarrhö wurde nicht nachgewiesen. Patienten, die bekanntermaßen homozygot für UGT1A1*28 sind, sollten die normale angezeigte Startdosis Irinotecan verabreicht werden. Jedoch sollten auch diese Patienten hinsichtlich hämatologischer Toxizitäten überwacht werden. Bei Patienten, bei denen bei vorherigen Behandlungen hämatologische Toxizitäten auftraten, sollte eine verringerte Startdosis Irinotecan in Betracht gezogen werden. Die genaue Verringerung der Startdosis bei dieser Patientenpopulation ist nicht bekannt und jede nachfolgende Dosismodifizierung sollte auf der Toleranz des Patienten gegenüber der Behandlung beruhen (siehe Abschnitt 4.2 und 4.4). Zu diesem Zeitpunkt liegen nicht ausreichende Daten vor, um auf den klinischen Nutzen des UGT1A1Genotyps zu schlussfolgern. 21 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften In einer Phase I - Studie an 60 Patienten, die alle 3 Wochen eine 30-minütige Infusion von 100 - 750 mg/m2 erhielten, zeigte Irinotecan ein zwei- oder dreiphasiges Eliminationsprofil. Die mittlere Plasmaclearance betrug 15 l/h/m2 und das Verteilungsvolumen im Steady state (Vss) betrug 157 l/m2. Im dreiphasigen Modell betrug die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit der ersten Phase 12 Minuten, der zweiten Phase 2,5 Stunden und der letzten Phase 14,2 Stunden. SN-38 zeigte ein zweiphasiges Eliminationsprofil mit einer durchschnittlichen terminalen Halbwertszeit von 13,8 Stunden. Maximale Plasmakonzentrationen wurden gegen Ende der Infusion erreicht und betrugen nach Gabe der empfohlenen Dosis von 350 mg/m2 im Mittel 7,7 g/ml für Irinotecan und 56 ng/ml für SN-38, mit entsprechenden AUC-Werten von 34 g·h/ml bzw. 451 ng·h/ml. Eine große interindividuelle Variabilität der pharmakokinetischen Parameter wurde generell für SN-38 beobachtet. Eine populationsbezogene Analyse der Pharmakokinetik von Irinotecan wurde an 148 Patienten mit metastasierendem Kolorektalkarzinom durchgeführt, die mit verschiedenen Dosierungsschemata in Phase II - Studien behandelt wurden. Die pharmakokinetischen Daten, die mittels eines 3-Kompartimentmodells ermittelt wurden, waren jenen, die in den Phase I - Studien beobachtet wurden, sehr ähnlich. Alle Studien ergaben, dass die Exposition durch Irinotecan (CPT-11) und SN-38 proportional zur verabreichten Dosis von CPT-11 ansteigt, die pharmakokinetischen Ergebnisse sind unabhängig von der Anzahl der vorangegangenen Therapiezyklen sowie vom Anwendungsschema. Die in vitro Plasmaproteinbindung von Irinotecan betrug etwa 65 % und von SN-38 etwa 95 %. Untersuchungen zur Massenbilanz und zur Metabolisierung mit radioaktiv markiertem Wirkstoff ergaben, dass mehr als 50 % einer intravenös verabreichten Irinotecandosis unverändert ausgeschieden wird; 33 % hauptsächlich über die Galle und Faeces und 22 % über den Harn. Es wurden zwei Stoffwechselwege identifiziert, wobei jeder mindestens 12 % der Dosis erfasst: die Hydrolyse durch Carboxylesterasen, die zur Bildung des aktiven Metaboliten SN-38 führt: SN-38 wird hauptsächlich glucuronidiert und in der Folge über die Galle und Faeces ausgeschieden (weniger als 0,5 % der Irinotecandosis) Das SN-38-Glucuronid wird danach wahrscheinlich im Darm hydrolysiert. die Oxidation durch Cytochrom P450 3A-Enzyme am terminalen Piperidinring, wodurch es zur Bildung eines Aminopentansäurederivats und eines primären Aminoderivats kommt (siehe Abschnitt 4.5) Im Plasma findet sich in erster Linie unverändertes Irinotecan, gefolgt vom Aminopentansäurederivat, SN-38 sowie SN-38-Glucuroniden. Lediglich SN-38 hat eine signifikante zytotoxische Aktivität. Die Clearance von Irinotecan ist bei Patienten mit einer Bilirubinämie zwischen dem 1,5-fachen und 3-fachen des oberen Normgrenzwertes um etwa 40 % vermindert. Bei diesen Patienten führte eine Irinotecandosis von 200 mg/m2 zu einer Plasmaexposition, die vergleichbar ist mit jener, die bei Tumorpatienten beobachtet wurde, die normale Leberwerte hatten und eine Dosis von 350 mg/m2 erhielten. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Irinotecan und SN-38 waren in vitro im Chromosomenaberrationstest an CHO-Zellen und in vivo im Mikronukleustest an Mäusen mutagen. Im Amestest zeigte sich jedoch für beide Verbindungen kein mutagenes Potential. Bei Ratten, die einmal wöchentlich über 13 Wochen mit einer Maximaldosis von 150 mg/m² (das ist weniger als die halbe für den Menschen empfohlene Dosis) behandelt wurden, konnten 91 Wochen nach Beendigung der Behandlung keine behandlungsbedingten Tumore festgestellt werden. Es wurden Toxizitätsstudien an Mäusen, Ratten und Hunden durchgeführt, in denen Campto einmal oder wiederholt verabreicht wurde. Dabei zeigten sich die wichtigsten toxischen Effekte im hämatopoetischen und lymphatischen System. 22 Bei Hunden wurde über verzögerte Diarrhoe mit Atrophie und fokalen Nekrosen der Darmschleimhaut berichtet. Alopezie wurde bei Hunden ebenfalls beobachtet. Der Schweregrad dieser Effekte war dosisabhängig und reversibel. Reproduktion Irinotecan war teratogen bei Ratten und Kaninchen bei Dosen unterhalb der therapeutischen humanen Dosis. Bei Ratten zeigten die Jungtiere behandelter Tiere mit externalen Abnormalitäten erniedrigte Fertilität. Dies wurde bei morphologisch normalen Jungtieren nicht beobachtet. Bei schwangeren Ratten zeigte sich erniedrigtes Plazentagewicht und beim Nachwuchs erniedrigtes fötales Überleben und eine Zunahme von abnormalem Verhalten. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Sorbitol, Milchsäure, Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung auf 3,5), Salzsäure (zur pH-Einstellung) bei den Produkten in Polyproplen Durchstechflaschen, Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Nicht bekannt Nicht mit anderen Arzneimitteln mischen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Die Haltbarkeit der ungeöffneten Durchstechflaschen beträgt 24 Monate (40 mg/2 ml) oder 36 Monate (100 mg/5 ml und 300 mg/15 ml). Campto Lösung ist bis zu 28 Tage mit Infusionslösungen (0,9 % Natriumchlorid- und 5 % Glucoselösung) physisch und chemisch stabil, wenn sie in LDPE oder PVC Behältern bei 5 °C oder bei 30 °C / normaler Luftfeuchtigkeit und lichtgeschützt gelagert wird. Wenn die Lösung dem Licht ausgesetzt wird, wurde eine physikochemische Stabilität bis zu 3 Tage festgestellt. Um das mikrobielle Risiko zu reduzieren, wird empfohlen, die Infusionslösung erst kurz vor der Anwendung herzustellen und die Infusion sobald wie möglich nach der Herstellung der Lösung zu beginnen. Wenn sie nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C betragen, es sei denn, die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Unter 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 1 Durchstechflasche aus bernsteinfarbenem Polypropylen medizinischer Qualität mit Halobutylgummistopfen. Die Durchstechflaschen enthalten 40 mg/2 ml, 100 mg/5 ml oder 300 mg/15 ml Konzentrat. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 23 6.6 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Wie alle antineoplastischen Wirkstoffe muss auch Campto mit Vorsicht zubereitet und gehandhabt werden. Das Tragen einer Brille, einer Maske und von Handschuhen ist erforderlich. Falls das Campto Konzentrat oder die Infusionslösung mit der Haut in Kontakt kommt, sofort gründlich mit Wasser und Seife abwaschen. Falls das Campto Konzentrat oder die Infusionslösung mit den Schleimhäuten in Kontakt kommt, sofort gründlich mit Wasser abwaschen. Zubereitung der Infusionslösung Wie alle injizierbaren Arzneimittel muss die Campto Infusionslösung unter aseptischen Bedingungen zubereitet werden (siehe „Dauer der Haltbarkeit”). Werden in der Durchstechflasche oder in der fertigen Infusionslösung Ausfällungen beobachtet, muss das Produkt, entsprechend den Standardverfahren zur Entsorgung zytostatischer Stoffe, verworfen werden. Unter aseptischen Bedingungen wird die benötigte Menge Campto Konzentrat mit einer kalibrierten Spritze aus der Durchstechflasche entnommen und in einen Infusionsbeutel oder eine Infusionsflasche mit 250 ml injiziert, der/die entweder 0,9 %ige Natriumchloridlösung oder 5 %ige Glucoselösung enthält. Anschließend durch manuelles Drehen gründlich mischen. Entsorgung Alle Materialien, die zur Verdünnung und Verabreichung verwendet wurden, sollten den üblichen Standards für zytostatische Wirkstoffe entsprechend entsorgt werden. 7. INHABER DER ZULASSSUNG Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 1-21770 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 16.01.97/05.05.05 10. STAND DER INFORMATION Oktober 2015 VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten