3 Einfache lineare Regression Parameterschätzung 3.3 Eigenschaften der Schätzfunktionen βb0 und βb1 II βb0 und βb1 sind erwartungstreu für β0 und β1 , denn wegen E(ui ) = 0 gilt I I I E(yi ) = β0 +P β1 · xi + ) = β0 + β1 · xi ,P E(u1 i P n 1 E(y ) = E n i=1 yi = n ni=1 E(yi ) = n1 ni=1 (β0 + β1 · xi ) = β0 + β1 · x, P P E(xy ) = E n1 ni=1 xi yi = n1 ni=1 xi (β0 + β1 · xi ) = β0 · x + β1 · x 2 und damit E(βb1 ) = E = xy − x · y = E(xy ) − x · E(y ) x2 − x2 x2 − x2 β0 · x + β1 · x 2 − x · (β0 + β1 · x) x2 − x2 = β1 · (x 2 − x 2 ) x2 − x2 = β1 sowie E(βb0 ) = E(y − x βb1 ) = E(y ) − x E(βb1 ) = β0 + β1 · x − x · β1 = β0 . Diese beiden Eigenschaften folgen bereits mit dem Satz von Gauß-Markov. Ökonometrie (SS 2017) Folie 157 3 Einfache lineare Regression Parameterschätzung 3.3 Eigenschaften der Schätzfunktionen βb0 und βb1 III Für die Varianzen der Schätzfunktionen erhält man (mit der Darstellung aus Folie 156): Var(βb1 ) = σ2 n · sX2 sowie σ2 · x 2 b Var(β0 ) = n · sX2 Diese hängen von der unbekannten Varianz σ 2 der ui ab. Eine erwartungstreue Schätzfunktion für σ 2 ist gegeben durch n 1 X 2 bi u n−2 i=1 n n = · sY2 · (1 − R 2 ) = · (sY2 − βb1 · sX ,Y ) n−2 n−2 p c2 dieser Schätzfunktion heißt auch Die positive Wurzel σ b=+ σ Standard Error of the Regression (SER) oder residual standard error. c2 := Var(u \i ) = σ Ökonometrie (SS 2017) Folie 158 3 Einfache lineare Regression Parameterschätzung 3.3 Eigenschaften der Schätzfunktionen βb0 und βb1 IV c2 für σ 2 liefert die geschätzten Varianzen der Einsetzen des Schätzers σ Parameterschätzer \ c2 b := Var( σ βb1 ) = β1 c2 sY2 − βb1 · sX ,Y σ = n · sX2 (n − 2) · sX2 und c2 · x 2 σ (sY2 − βb1 · sX ,Y ) · x 2 \ c 2 b σ βb0 := Var(β0 ) = = . n · sX2 (n − 2) · sX2 q q c c2 b dieser geschätzten 2 Die positiven Wurzeln σ bβb0 = σ βb0 und σ bβb1 = σ β1 Varianzen werden wie üblich als (geschätzte) Standardfehler von βb0 und βb1 bezeichnet. Ökonometrie (SS 2017) Folie 159 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Konfidenzintervalle und Tests unter Normalverteilungsannahme für ui Häufig nimmt man weitergehend für die Störgrößen an, dass speziell iid ui ∼ N(0, σ 2 ) gilt, d.h. dass alle ui (für i ∈ {1, . . . , n}) unabhängig identisch normalverteilt sind mit Erwartungswert 0 und (unbekannter) Varianz σ 2 . In diesem Fall sind offensichtlich auch y1 , . . . , yn stochastisch unabhängig und jeweils normalverteilt mit Erwartungswert E(yi ) = β0 + β1 · xi und Varianz Var(yi ) = σ 2 . Da βb0 und βb1 linear in yi sind, folgt insgesamt mit den bereits berechneten Momenten von βb0 und βb1 : ! 2 2 2 σ · x σ βb0 ∼ N β0 , und βb1 ∼ N β1 , 2 n · sX n · sX2 Ökonometrie (SS 2017) Folie 160 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Konfidenzintervalle unter Normalverteilungsannahme für ui Da σ 2 unbekannt ist, ist für Anwendungen wesentlich relevanter, dass im Falle unabhängig identisch normalverteilter Störgrößen ui mit den c2 b für Var(βb0 ) und σ c2 b für Var(βb1 ) gilt: Schätzfunktionen σ β0 β1 βb0 − β0 ∼ t(n − 2) σ bβb0 und βb1 − β1 ∼ t(n − 2) σ bβb1 Hieraus erhält man unmittelbar die Formeln“ ” h i b b α α β0 − tn−2;1− 2 · σ bβb0 , β0 + tn−2;1− 2 · σ bβb0 für (symmetrische) Konfidenzintervalle zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α für β0 bzw. h i b b α α β1 − tn−2;1− 2 · σ bβb1 , β1 + tn−2;1− 2 · σ bβb1 für (symmetrische) Konfidenzintervalle zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α für β1 . Ökonometrie (SS 2017) 3 Einfache lineare Regression Folie 161 Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Beispiel: Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen II Im bereits erläuterten Beispiel erhält man als Schätzwert für σ 2 : n · (sY2 − βb1 · sX ,Y ) 7 · (8.6938 − 0.26417 · 30.2449) c 2 σ = = = 0.9856 n−2 7−2 Die (geschätzten) Standardfehler für βb0 und βb1 sind damit s r c2 · x 2 0.9856 · 1031.71429 σ σ bβb0 = = = 1.1264 , 7 · 114.4901 n · sX2 s r c2 σ 0.9856 σ bβb1 = = = 0.0351 . 2 7 · 114.4901 n · sX Für α = 0.05 erhält man mit tn−2;1− α2 = t5;0.975 = 2.571 für β0 also [1.14228 − 2.571 · 1.1264, 1.14228 + 2.571 · 1.1264] = [−1.7537, 4.0383] als Konfidenzintervall zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α = 0.95 bzw. [0.26417 − 2.571 · 0.0351, 0.26417 + 2.571 · 0.0351] = [0.1739, 0.3544] als Konfidenzintervall zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α = 0.95 für β1 . Ökonometrie (SS 2017) Folie 162 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Hypothesentests unter Normalverteilungsannahme für ui Genauso lassen sich unter der Normalverteilungsannahme (exakte) t-Tests für die Parameter β0 und β1 konstruieren. Trotz unterschiedlicher Problemstellung weisen die Tests Ähnlichkeiten zum t-Test für den Mittelwert einer normalverteilten Zufallsvariablen bei unbekannter Varianz auf. Untersucht werden können die Hypothesenpaare bzw. H0 : β0 = β00 gegen H1 : β0 6= β00 H0 : β0 ≤ β00 gegen H1 : β0 > β00 H0 : β0 ≥ β00 gegen H1 : β0 < β00 H0 : β1 = β10 gegen H1 : β1 6= β10 H0 : β1 ≤ β10 gegen H1 : β1 > β10 H0 : β1 ≥ β10 gegen H1 : β1 < β10 Besonders anwendungsrelevant sind Tests auf die Signifikanz“ der Parameter ” (insbesondere β1 ), die den zweiseitigen Tests mit β00 = 0 bzw. β10 = 0 entsprechen. Ökonometrie (SS 2017) Folie 163 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Zusammenfassung: t-Test für den Parameter β0 im einfachen linearen Regressionsmodell mit Normalverteilungsannahme Anwendungsvoraussetzungen Nullhypothese Gegenhypothese iid exakt: yi = β0 + β1 · xi + ui mit ui ∼ N(0, σ 2 ) für i ∈ {1, . . . , n}, σ 2 unbekannt, x1 , . . . , xn deterministisch und bekannt, Realisation y1 , . . . , yn beobachtet H0 : β0 = β00 H1 : β0 6= β00 Teststatistik Verteilung (H0 ) Benötigte Größen Kritischer Bereich zum Niveau α p-Wert Ökonometrie (SS 2017) sX ,Y βb1 = 2 sX H0 : β0 ≤ β00 H1 : β0 > β00 H0 : β0 ≥ β00 H1 : β0 < β00 βb0 − β00 t= σ bβc0 t für β0 = β00 t(n − 2)-verteilt s (sY2 − βb1 · sX ,Y ) · x 2 , βb0 = y − βb1 · x, σ bβc0 = (n − 2) · sX2 (−∞, −tn−2;1− α2 ) ∪(tn−2;1− α2 , ∞) 2 · (1 − Ft(n−2) (|t|)) (tn−2;1−α , ∞) (−∞, −tn−2;1−α ) 1 − Ft(n−2) (t) Ft(n−2) (t) Folie 164 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Zusammenfassung: t-Test für den Parameter β1 im einfachen linearen Regressionsmodell mit Normalverteilungsannahme Anwendungsvoraussetzungen iid exakt: yi = β0 + β1 · xi + ui mit ui ∼ N(0, σ 2 ) für i ∈ {1, . . . , n}, σ 2 unbekannt, x1 , . . . , xn deterministisch und bekannt, Realisation y1 , . . . , yn beobachtet H0 : β1 = β10 H1 : β1 6= β10 Nullhypothese Gegenhypothese Teststatistik t= Verteilung (H0 ) Benötigte Größen Kritischer Bereich zum Niveau α H0 : β1 ≤ β10 H1 : β1 > β10 sX ,Y βb1 = 2 , σ bβc1 sX βb1 − β10 σ bβc1 t für β1 = β10 t(n − 2)-verteilt s sY2 − βb1 · sX ,Y = (n − 2) · sX2 (−∞, −tn−2;1− α2 ) ∪(tn−2;1− α2 , ∞) 2 · (1 − Ft(n−2) (|t|)) p-Wert H0 : β1 ≥ β10 H1 : β1 < β10 (tn−2;1−α , ∞) (−∞, −tn−2;1−α ) 1 − Ft(n−2) (t) Ft(n−2) (t) Ökonometrie (SS 2017) 3 Einfache lineare Regression Folie 165 Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Beispiel: Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen III Im bereits erläuterten Beispiel soll zum Signifikanzniveau α = 0.05 getestet werden, ob β0 signifikant von Null verschieden ist. Geeigneter Test: t-Test für den Regressionsparameter β0 1 2 3 4 5 Hypothesen: H0 : β0 = 0 gegen H1 : β0 6= 0 Teststatistik: βb0 − 0 t= ist unter H0 (für β0 = 0) t(n − 2)-verteilt. σ bβc0 Kritischer Bereich zum Niveau α = 0.05: K = (−∞, −tn−2;1− α2 ) ∪ (tn−2;1− α2 , +∞) = (−∞, −t5;0.975 ) ∪ (t5;0.975 , +∞) = (−∞, −2.571) ∪ (2.571, +∞) Berechnung der realisierten Teststatistik: βb0 − 0 1.14228 − 0 t= = = 1.014 σ bβc0 1.1264 Entscheidung: t = 1.014 ∈ / (−∞, −2.571) ∪ (2.571, +∞) = K ⇒ H0 wird nicht abgelehnt! (p-Wert: 2 − 2 · Ft(5) (|t|) = 2 − 2 · Ft(5) (|1.014|) = 2 − 2 · 0.8215 = 0.357) Der Test kann für β0 keine signifikante Abweichung von Null feststellen. Ökonometrie (SS 2017) Folie 166 3 Einfache lineare Regression Konfidenzintervalle und Tests 3.4 Beispiel: Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen IV Nun soll zum Signifikanzniveau α = 0.01 getestet werden, ob β1 positiv ist. Geeigneter Test: t-Test für den Regressionsparameter β1 1 2 3 4 5 Hypothesen: H0 : β1 ≤ 0 gegen H1 : β1 > 0 Teststatistik: βb1 − 0 ist unter H0 (für β1 = 0) t(n − 2)-verteilt. t= σ bβc1 Kritischer Bereich zum Niveau α = 0.01: K = (tn−2;1−α , +∞) = (t5;0.99 , +∞) = (3.365, +∞) Berechnung der realisierten Teststatistik: βb1 − 0 0.26417 − 0 t= = = 7.5262 σ bβc1 0.0351 Entscheidung: t = 7.5262 ∈ (3.365, +∞) = K ⇒ H0 wird abgelehnt! (p-Wert: 1 − Ft(5) (t) = 1 − Ft(5) (7.5262) = 1 − 0.9997 = 0.0003) Der Test stellt fest, dass β1 signifikant positiv ist. Ökonometrie (SS 2017) Folie 167 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Punkt- und Intervallprognosen im einfachen linearen Regressionsmodell mit Normalverteilungsannahme Neben Konfidenzintervallen und Tests für die Parameter β0 und β1 in linearen Regressionsmodellen vor allem Prognosen wichtige Anwendung. Zur Erstellung von Prognosen: Erweiterung der Modellannahme yi = β0 + β1 · xi + ui , iid ui ∼ N(0, σ 2 ), i ∈ {1, . . . , n} auf (zumindest) einen weiteren, hier mit (x0 , y0 ) bezeichneten Datenpunkt, bei dem jedoch y0 nicht beobachtet wird, sondern lediglich der Wert des Regressors x0 bekannt ist. Ziel: Schätzung“ (Prognose) von y0 = β0 + β1 · x0 + u0 bzw. ” E(y0 ) = β0 + β1 · x0 auf Grundlage von x0 . Wegen E(u0 ) = 0 und der Erwartungstreue von βb0 für β0 bzw. βb1 für β1 ist [ yb0 := βb0 + βb1 · x0 =: E(y 0) offensichtlich erwartungstreu für y0 bzw. E(y0 ) gegeben x0 . [ yb0 bzw. E(y 0 ) wird auch (bedingte) Punktprognose für y0 bzw. E(y0 ) gegeben x0 genannt. Ökonometrie (SS 2017) Folie 168 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Prognosefehler Zur Beurteilung der Genauigkeit der Prognosen: Untersuchung der sogenannten Prognosefehler yb0 − y0 bzw. [ E(y 0 ) − E(y0 ) . Qualitativer Unterschied: I Prognosefehler [ b b b b E(y 0 ) − E(y0 ) = β0 + β1 · x0 − (β0 + β1 · x0 ) = (β0 − β0 ) + (β1 − β1 ) · x0 I resultiert nur aus Fehler bei der Schätzung von β0 bzw. β1 durch βb0 bzw. βb1 . Prognosefehler yb0 − y0 = βb0 + βb1 · x0 − (β0 + β1 · x0 + u0 ) = (βb0 − β0 ) + (βb1 − β1 ) · x0 − u0 ist Kombination von Schätzfehlern (für β0 und β1 ) sowie zufälliger Schwankung von u0 ∼ N(0, σ 2 ). [ Zunächst: Untersuchung von eE := E(y 0 ) − E(y0 ) Ökonometrie (SS 2017) Folie 169 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Wegen der Erwartungstreue stimmen mittlerer quadratischer (Prognose-) [ Fehler und Varianz von eE = E(y 0 ) − E(y0 ) überein und man erhält [ [ b b Var(E(y 0 ) − E(y0 )) = Var(E(y0 )) = Var(β0 + β1 · x0 ) = Var(βb0 ) + x 2 Var(βb1 ) + 2 · x0 · Cov(βb0 , βb1 ). 0 Es kann gezeigt werden, dass für die Kovarianz von βb0 und βb1 gilt: x x 2 Cov(βb0 , βb1 ) = −σ 2 · Pn = −σ · 2 n · sX2 i=1 (xi − x) Insgesamt berechnet man so die Varianz des Prognosefehlers σe2E σ2 · x 2 σ2 σ2 · x 2 := Var(eE ) = + x0 · − 2 · x0 · n · sX2 n · sX2 n · sX2 x 2 + x02 − 2 · x0 · x =σ · n · sX2 2 (x 2 − x 2 ) + (x 2 + x02 − 2 · x0 · x) =σ · n · sX2 2 2 2 s + (x − (x − x) 1 x) 0 0 = σ2 · X = σ2 · + . 2 n n · sX n · sX2 2 Ökonometrie (SS 2017) Folie 170 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Die Linearität von βb0 und βb1 (in yi ) überträgt sich (natürlich) auch auf [ E(y 0 ), damit gilt offensichtlich 2 [ eE = E(y 0 ) − E(y0 ) ∼ N 0, σeE bzw. [ E(y 0 ) − E(y0 ) ∼ N(0, 1) . σeE Da σ 2 unbekannt ist, erhält man durch Ersetzen von σ 2 durch die c2 die geschätzte Varianz erwartungstreue Schätzfunktion σ c2 e := Var(e c2 · d E) = σ σ E 1 (x0 − x)2 + n n · sX2 [ von E(y 0 ) und damit die praktisch wesentlich relevantere Verteilungsaussage [ eE E(y 0 ) − E(y0 ) = ∼ t(n − 2) , σ beE σ beE aus der sich in bekannter Weise (symmetrische) Konfidenzintervalle (und Tests) konstruieren lassen. Ökonometrie (SS 2017) Folie 171 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Prognoseintervalle für E(y0 ) gegeben x0 Intervallprognosen zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α erhält man also als Konfidenzintervalle zum Konfidenzniveau 1 − α für E(y0 ) in der Form h [ [ E(y ·σ beE , E(y ·σ beE 0 ) + tn−2;1− α 0 ) − tn−2;1− α 2 2 i i h b b b b = (β0 + β1 · x0 ) − tn−2;1− α2 · σ beE , (β0 + β1 · x0 ) + tn−2;1− α2 · σ beE . Im Beispiel (Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen) erhält man zu gegebenem x0 = 38 (in 100 e) 2 2 1 (x − x) 1 (38 − 30.28571) 0 c2 e = σ c2 · σ + = 0.9856 · + = 0.214 E n 7 7 · 114.4901 n · sX2 [ b b die Punktprognose E(y 0 ) = β0 + β1 · x0 = 1.14228 + 0.26417 · 38 = 11.1807 (in 100 e) sowie die Intervallprognose zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 0.95 h i √ √ 11.1807 − 2.571 · 0.214 , 11.1807 + 2.571 · 0.214 = [9.9914 , 12.37] (in 100 e) . Ökonometrie (SS 2017) Folie 172 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Prognosefehler e0 := yb0 − y0 Nun: Untersuchung des Prognosefehlers e0 := yb0 − y0 Offensichtlich gilt für e0 = yb0 − y0 die Zerlegung yb0 − y0 = (βb0 + βb1 · x0 ) −(β0 + β1 · x0 +u0 ) {z } | {z } | [ =E(y 0) = =E(y0 ) [ E(y 0 ) − E(y0 ) | {z } − Fehler aus Schätzung von β0 und β1 u0 |{z} . zufällige Schwankung der Störgröße [ b b E(y 0 ) hängt nur von u1 , . . . , un ab (über y1 , . . . , yn bzw. β0 und β1 ) und ist iid wegen der Annahme ui ∼ N(0, σ 2 ) unabhängig von u0 . Damit sind die beiden Bestandteile des Prognosefehlers insbesondere auch unkorreliert und man erhält: [ σe20 := Var(yb0 − y0 ) = Var(E(y 0 ) − E(y0 )) + Var(u0 ) 2 2 (x − x) 1 (x − x) 1 0 0 + + σ2 = σ2 · 1 + + = σ2 · 2 n n n · sX n · sX2 Ökonometrie (SS 2017) Folie 173 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Aus der Unkorreliertheit der beiden Komponenten des Prognosefehlers folgt auch sofort die Normalverteilungseigenschaft des Prognosefehlers e0 = y0 − yb0 , genauer gilt: e0 = yb0 − y0 ∼ N 0, σe20 bzw. yb0 − y0 ∼ N(0, 1) . σe0 c2 ersetzt werden, um mit Hilfe der geschätzen Wieder muss σ 2 durch σ Varianz 2 1 (x − x) 0 c2 e := Var( c2 · 1 + + d yb0 − y0 ) = σ σ 0 n n · sX2 des Prognosefehlers die für die Praxis relevante Verteilungsaussage yb0 − y0 e0 = ∼ t(n − 2) , σ be0 σ be0 zu erhalten, aus der sich dann wieder Prognoseintervalle konstruieren lassen. Ökonometrie (SS 2017) Folie 174 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Prognoseintervalle für y0 gegeben x0 Intervallprognosen für y0 zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 1 − α erhält man also analog zu den Intervallprognosen für E(y0 ) in der Form yb0 − tn−2;1− α2 · σ be0 , yb0 + tn−2;1− α2 · σ be0 i h b b b b be0 , (β0 + β1 · x0 ) + tn−2;1− α2 · σ be0 . = (β0 + β1 · x0 ) − tn−2;1− α2 · σ Im Beispiel (Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen) erhält man zu gegebenem x0 = 38 (in 100 e) (x0 − x)2 (38 − 30.28571)2 1 1 c c 2 2 = 1.1996 σ e0 = σ · 1 + + = 0.9856· 1 + + n 7 7 · 114.4901 n · sX2 [ mit der bereits berechneten Punktprognose yb0 = E(y 0 ) = 11.1807 (in 100 e) die zugehörige Intervallprognose für y0 zur Vertrauenswahrscheinlichkeit 0.95 i h √ √ 11.1807 − 2.571 · 1.1996 , 11.1807 + 2.571 · 1.1996 = [8.3648 , 13.9966] (in 100 e) . Ökonometrie (SS 2017) Folie 175 3 Einfache lineare Regression Punkt- und Intervallprognosen 3.5 Prognose: Ausgaben in Abhängigkeit vom Einkommen 15 βb0 = 1.14228, βb1 = 0.26417, x0 = 38, yb0 = 11.1807, 1 − α = 0.95 ● y = y^ x 10 ● ● ● yi ● ● 0 5 ● 0 10 20 30 40 50 xi Ökonometrie (SS 2017) Folie 176