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Research Collection
Doctoral Thesis
Petrographie und Geologie des zentralen Gotthardmassivs
südlich Andermatt
Author(s):
Ambühl, Ernst
Publication Date:
1930
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-000093171
Rights / License:
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Pétrographie und Geologie
des zentralen Gotthardmassivs
südlich Andermatt
Von der
Eidgenössischen Technischen
Hochschule
in Zürich
zur
der
Erlangung
Würde eines Doktors der Naturwissenschaften
genehmigte
Promotionsarbeit
vorgelegt
von
Ernst Ambühl
von
Sigriswil (Bern)
Herr Prof. Dr. P. N1GOLI
Referent:
Korreferent: Herr Prof. Dr. R. STAUB
Nr. 579
ZÜRICH
d
1930.
Diss.-Druckerei A.-O. Oebr.
Stockerstr. 64.
Leemann
& Co.
Separatabdruck aus
und Petrographische Mitteilungen"
„Schweiz. Mineralogische
Band IX, Heft 2, 1929.
Meinen lieben Eltern
in
Dankbarkeit
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Separatabdruck
Pétrographie
„Schweiz. Mineralog.-Petrograph. Mitteilungen"
Band IX, Heft 2, 1929
aus
Geologie des zentralen Gotthard-
und
massivs südlich Andermatt
Von Ernst Ambühl
Inhaltsfibersicht
Seite
267
Vorwort
Einleitung
I.Teil: Beschreibung
268
der im zentralen Qotthardmassiv auf¬
tretenden Gesteine
270
270
1. Die
Orthogneise
Lamprophyre
Aplite S.
und
275
—
Schollen S. 276
Erzgänge
—
S. 276.
2. Die
277
3. Die
281
feldspatreichen Gneise
Paragneise
Die gewöhnlichen Paragneise
Die Abarten der Paragneise
ChloritEpidot-Biotitparagneise S. 282
Granatgneise S. 282
Übergangs¬
Hornblendeparagneise S. 283
paragneise S. 283
281
282
—
—
—
—
gesteine zur Ursernzone S. 283.
Wenig verbreitete Gesteine
Biotschiefer S. 283
Quarz-Chlorit-Sericitgestein mit Calcit und
Granat S. 284
Granatquarzit S. 285
Hornfelsartige Gesteine
S. 285
Fuchsitquarzit S. 285.
Chemismus der Paragneise
Die Amphibolite, Hornblende-Plagioklasgneise und Kalksilikatfelse
Kalksili¬
Amphibolite und Hornblende-Plagioklasgneise S. 288
Kastelhornkatfelse S. 291
Biotit-Zoisitamphibolit S. 291
amphibolit S. 292.
Die Peridotite, ihre Umwandlungsprodukte und Kontaktgesteine
283
—
—
—
—
4.
286
288
—
—
—
5.
.
Wenig veränderte
Serpentin
Peridotite
Talkschiefer S. 301
gneise
—
298
299
Die randlichen Produkte der
S. 305
—
metamorphen Peridotite
Strahlsteinschiefer S. 303
Chloritschiefer S. 307
—
Amphibolite
—
.
.
301
Biotitschiefer
S. 309
—
Para¬
S. 310.
Die Kluftmineralien des
310
Serpentins
311
Verwitterungserscheinungen
Strahlstein-
und
Biotitschiefer
Serpentin
Altersfrage der Serpentine
Zusammenfassung
Zur
294
294
Auftreten
ohne
gleichzeitiges
Auffielen
von
311
314
314
Ernst Ambühl
266
Seite
6. Die Gesteine der Tremolaserie
315
Quarzit mit
Biotitquarzit S. 317
Das „Carbon" vom Giubing
Carbonat und wenig Kohle S. 317
Die Hornblendegarben¬
S. 317
Die Granat-Biotitschiefer S. 318
Die Granat-Hornblendegarbenschiefer S. 320
schiefer S. 319
Die gewöhnlichen Paragneise S.321
Pneumatolytisch-hydrotherDie hydrothermalen Quarzgänge S. 322.
male Produkte S. 321
Quarzbiotitgneise
Die
S. 316
—
—
—
—
—
—
—
—
—
7. Die
jungpalaeozoischen Eruptivgesteine
322
Der
Gamsbodengneis
Be¬
Kontaktverhältnisse S. 323
Geologische Lagerung S. 323
Chemismus S. 327
Ganggefolgschaft S. 328.
schreibung S. 326
Der Winterhornaplitgranit
Kontaktverhältnisse S. 330
Beschreibung S. 330
Spaltungs¬
produkte S. 331.
Der Granitporphyr vom Rossbodenstock
Makroskopische Beschreibung
Geologische Lagerung S. 331
S. 331
Kontaktverhält¬
Mikroskopische Beschreibung S. 332
Chemismus S. 334.
nisse S. 333
Pegmatite S. 334
322
Der Granodiorit
vom
Fil Toma
335
Der Granodiorit
vom
Pazzolastock im Somvixerzwischenmassiv
—
—
—
—
—
330
—
331
—
—
—
—
—
Der Diorit nördlich
vom
Piz
...
....
.
Tegliola
337
338
Ganggesteine
Quarzporphyrit S. 338
Intermediäre
338
Das
Porphyrit S. 339.
Feldspat-Epidot-Chloritgestein vom Gitziälpetligrat
Die
Pegmatite
—
.
.
.
339
342
8. Gesteine der Ursernzone
343
Die mesozoischen Gesteine
344
Die Trias S. 349.
Jura S. 345
permokarbonischen Gesteine
Besprechung der einzelnen Gesteine
353
Der
—
Die
Verrucanoähnliche Gesteine S. 353
S. 356
—
S. 362
—
Wenig verbreitete Gesteine
Vereinzelt auftretende Gesteine S. 359
kohlehaltigen
H.Teil:
—
351
Schiefer S. 361
Die
—
Die
tuffogenen Produkte
—
Die schwarzen,
fraglichen Quarzporphyre
S. 362.
Das zentrale Gotthardmassiv
als
petrographische
Provinz
368
1. Die Mineralien
370
Quarz
370
Die klastischen,
meist
neugebildeten Quarze
reliktischen Quarze
Schlußfolgerungen
—
—
Die blastischen,
über
Quarz
Feldspat
Feldspat
—
377
in den
F. in den
Orthogneisen
F.
Paragneisen
F. in den
—
—
Gesteinen der Tremolaserie
trusivgesteinen
sammenfassung.
—
—
in den
feldspatreichen Gneisen
Amphiboliten
F. in den
—
F. in den
jungpalaeozoischen
F. in den Gesteinen der Urserenzone
—
InZu¬
Biotit
Biotit in Orthogneisen
387
—
B. in
feldspatreichen Gneisen
—
B. in
Petrogr.
Oeol. des zentr.
u.
Oottliardmassivs südl. Andermatt.
267
Seite
Paragneisen
bolit
B.
—
B. in
—
in
Amphiboliten
und
Strahsteinschiefern
Kastelhornamphi-
B. im
—
Biotitschiefern
in
der
B. in den Gesteinen der Tremolaserie
Serpentinstöcke
B. in den jungpalaeozoischen Eruptivgesteinen
B. in den
—
—
—
Gesteinen der Ursernzone
Muskovit S. 397
Hornblende
—
S. 401
Turmalin
S. 411
Magnesit)
S. 411
S. 413
S. 416
—
406
—
Sericit S. 399
Olivin
—
—
Hornblende
S. 406
Chlorit S. 399
Strahlstein)
—
S. 406
Granat
—
Carbonatmineralien
Dolomit
(Calcit
Talk S. 413
Serpentin S. 413
S. 414
Zirkon
Apatit S. 414
Chloritoid S. 416
Baryt S. 415
—
—
—
—
Zoisit
-
Titanit S. 415
Zusammenfassung.
(gewöhnliche grüne
Augit S.
—
—
Fuchsit S. 398
—
-
—
—
Kohlige Substanz
—
Epidot
—
S. 415
—
Clinton»
—
—
—
S. 416.
417
Erze
Magnetit
Rutil
—
—
Titaneisen
Haematit
—
Pyrit
Bleiglanz
—
-
—
Magnetkies
Molybdänglanz.
—
Arsenkies
—
419
2. Die Gesteine
Orthogneise S.
gneise S. 420
Feldspatreiche
Amphibolite S. 421
419
—
S. 422
—
Gneise
—
S. 419
Serpentine
—
Gesteine der Tremolaserie S. 422
Para-
—
i.
w.
Sinne
Granite S. 423
—
—
Gesteine der Ursernzone S. 424.
425
Zusammenfassung
3.
III. Teil:
Zusammenfassender
geologisch
-
tektonischer
Ueberblick über das zentrale Gotthardmassiv
IV.Teil:
.
.
Morphologie
Praeglaziale
Gipfelflur S. 433
Firngrenze, Gletscher S. 433
Post¬
Glaziale Erscheinungen S. 434
Erscheinungen S. 434
Talformen, Talstufen und Ter¬
glaziale Erscheinungen S. 434
426
432
—
-
—
—
—
rassen
S. 434
Seen S. 437
—
Alluvionen S. 438.
—
439
Literaturverzeichnis
1 Karte 1 :25000 und 2
Textfiguren.
Vorwort
Die
Prof.
Anregung
Dr.
P.
für die
Niggli
im
vorliegende
Dezember
Arbeit erhielt ich
Für
1924.
Seine Grenzen sind die
Gebiet ist ziemlich genau 100 km2 gross.
bach
—
Urnerloch
Oberalpstrasse
westlich Tschamut
Ravetsch
Giubing
—
—
Rodontstall
terhorn
—
—
—
—
Teufelstalboden— Stöcklistrasse —Strahl¬
Oberalppass
Rhein
Cadlimohütte
Pusmeda
—
—
Käsertal
La
—
Zumdorf
berg entlang bis Urnerloch.
—
Siarra
S. A. C.
Sellasee
(Gotthardstrasse)
—
Herrn
Das kartierte
wurden die Sommermonate 1925 bis 1928 verwendet.
folgenden:
von
Feldaufnahmen
die
—
—
—
Lago
Lückli
Motlone
—
Bahnlinie, Strasse—P. 1742
P. 2425 Ravetschgrat
—
—
Grosstal
Froda
di
P.
2592
—
—
Barbarera
Zwirribach
—
—
Pizzo dell'Uomo —Winbis
1800
m
—
am
Bäz-
Ernst Ambühf
268
gehört folgenden Blättern des Eidgen. topogr.
Siegfriedatlas an: 398 Andermatt, 411 Six Madun, 491 St. Gotthard, 503 Faido (von diesen sind besonders die drei erstgenannten
revisionsbedürftig). Im August 1927 konnten die Aufnahmen, dank
den Bemühungen Herrn Prof. Nigglis, auf der sehr guten neuen
Gebiet
Das
„Gotthardkarte
gezeichneten
Reproduktionen der um¬
Ausgabe 1: 25 000"
Photomechanische
1927.
Aufnahmen 1:10 000. Provisorische
wiederholt und
fortgesetzt
Es freut mich
sehr,
werden.
dieser Stelle
an
meinem lieben und sehr
Lehrer, Herrn Prof. Dr. P. Niggli, für all sein Ent¬
gegenkommen und förderndes Interesse an der Arbeit herzlich zu
danken. Im Gebiet, bei gemeinsamen Exkursionen oder im Institut
verehrten
wurde mir stets sein
Für
zu
Dank
Rat in vollem Masse zuteil.
Glimmeranalyse bin ich Herrn Prof. Dr. J. Jakob
verpflichtet. Herr Prof. Dr. A. Streckeisen, Bucarest, übereine
liess mir in verdankenswerter Weise
hardmassivischen
Gesteinen, und
einige Dünnschliffe
Herr
Prof.
Wien erteilte mir wertvolle Auskünfte über
wofür ich ihm dankbar bleibe.
gesteine
von
von
gott-
Machatschek
Dr.
in
morphologische Fragen,
Serpentin-Talk¬
Aufschluss über die
Disentis und Surrhein
gab
mir zuvorkommendst Herr
P.-D. Dr. R. L. Parker.
Kollegen R. Winterhalter,
gearbeitet hat, danke ich manch
Meinem
der
zu
gleicher
Zeit
im
Diskussion, die
mir wissenswerte Auskunft über ungelöste Fragen gab. Liebens¬
würdig stellte er mir die Resultate seiner Analysen zur Verfügung.
Medels
Das
wertvolle
Platzkommando St. Gotthard in Andermatt gestattete mir
bereitwilligst, die Umgebung des Fort Bühl aufzunehmen. Gerne
gedenke ich auch der Gastfreundlichkeit, mit der mich die Bauern
meines damaligen Wohnortes Andermatt auf ihren Alpen aufge¬
nommen
haben.
Einleitung
Das Gotthardmassiv
Forschern
bereist
ist
und
schon
im vorletzten
beschrieben
Jahrhundert
viel
aber
worden,
später, als die Gotthardstrasse relativ günstige Reisebedingungen
von
bot.
erkannte
die
besonders
Gesteine, sah das
zonenförmige Anordnung
der gleichen Gesteine. Schon zur Zeit Escher-s und Studer^ (vor
1850) war man sich über die stratigraphischen Verhältnisse der
Frühzeitig
Fächermassiv und
man
konstatierte
Ursernzone im Klaren.
eine
einzelnen
oft
Petrogr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
u.
269
Vermehrtes Interesse fand das Qotthardgebiet durch die pro¬
jektierte Bahn. Vor allem möchte ich hier die Arbeit von v. Fritsch (9)
hervorheben, ein für die damalige Zeit hervorragendes Werk, reich
an
Beobachtungen. Durch Stapffs (39) Tunnelprofil konnte die
Fächernatur des Massivs weiter
bestätigt werden.
(10) analysierte Gotthardgesteine chemisch.
Durch ihn und seine Schüler wurden mehrere Arbeiten, teils geologisch-petrographischer, teils rein petrographischer Art geliefert.
Zum ersten Male wird in der Monographie über die Chloritoidschiefer von Niooli (27) die Frage diskutiert, wie sich die alpine
Metamorphose an diesen jungen Gesteinen ausgewirkt hat.
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, den Einfluss der
tertiären Gebirgsbildung auf die Gesteine verschiedenen Alters im
Erst Grubenmann
studierten
tungen
Gebiet kennen
im
lernen.
zu
Feld lassen sich diese
in acht grosse
Gestützt auf diese
Gesteine,
so
wie sie
Beobach¬
vorliegen,
Gruppen einteilen:
Orthogneise, die als ältere Gesteine nicht mit den ober-
1. Die
carbonischen
Graniten
zu
verwechseln
sind.
feldspatreichen Gneise, zum grössten Teil Mischgesteine
Injektionsgneise. Sie wurden zur Hauptsache bei der In¬
trusion dés Magmas gebildet, dessen Gesteine jetzt als Ortho¬
gneise vorliegen.
2. Die
und
gewöhnlichen Paragneise (vorwiegend metamorphe sandige
3. Die
Tone)
sind die ältesten Gesteine im zentralen Gotthardmassiv.
Die nächste
4. die
Gruppe,
Amphibolite, die
sind
und
die
keine
wohl meistenteils sedimentärer
Entstehung
sind
vermutlich
grosse
Verbreitung besitzen,
die wohl auch die Para¬
Glieder der
Sedimentation,
Gebirgsbildende Kräfte haben alle Gesteine
nach oder während der Injektion des Magmas der Orthogneise
dislokationsmetamorph umgewandelt und in Falten gelegt.
Orthogneise in den Antiklinalen, Paragneise in den Synklinalen.
Jüngern
gneise umfasst.
5. Die
Strahlsteinschiefer sind weitere Einlage¬
Paragneis. Sie sind meist eruptiver Herkunft. Ge¬
den übrigen Gesteinen der Paragruppe wurden
Serpentine
rungen im
trennt
von
6. die Gesteine der
und
Tremolaserie, die
einigen Ausnahmen
nur
Giubing—Unteralppass,
7. Die
im
Süden,
in der
Gegend Sellapass—
auftreten.
Granite, deren Magmen
verschiedene
im untersuchten Gebiete mit
im
Obercarbon, getrennt durch
Stressphasen, intrudierten.
Ernst Ambühl
270
8. Die
Gesteine der Ursernzone, die sich
aufspalten
a)
das
Permocurbon,
des
über das
Gesteine
das
aufweist,
In der Triaszeit
Gotthardmassiv,
mindestens bis in den
und die
Ablagerungen
alten und auch die
dislokationsmetamorph,
sogenannte alpine Faltung.
verändert hat.
Hauptaufgaben
auch die
Mit andern
die älteren Gesteine
nisse
wiederspiegeln.
der Mineralien
einem
In
muss
die
weitern
wenn
möglich,
Gesteine
metamorphen
schon
es
inwieweit die
soll
untersucht
Gesteine
werden,
Abschnitt werden wir die Gesteine
beschreiben,
der
wird
des
und
zen¬
die Mineralien kennen lernen
Metamorphose
der
ob
Verhält¬
oder
Einfluss
an
ihnen
studieren.
In
alpinen Faltung und,
der
derjenige früherer Gebirgsbildungen auf die
metamorphen Provinz beschrieben. Ein dritter
die geologisch-tektonischen Verhältnisse orientieren,
auch
dieser
Teil wird über
und
festzustellen,
Hauptsache alpine
voralpine
Beschreibung der Gesteinsgruppen
dieser Diskussion vorangehen.
ersten
Teil
älteren,
Worten,
jungen Ge¬
diesmal durch die
Eine
Erscheinungen
einem
ist es,
zur
tralen Gotthardmassives
und
lassen sich
Unterjura verfolgen.
Im Tertiär wurden die
jungalpine Faltung
die
Meer
das
transgredierte
steine wiederum
unserer
durch
die
entstanden sind, und
herzynischen Gebirges
das Mesozoikum.
Eine
Untergruppen
zwei
:
Erosion
b)
in
zuletzt
sind
noch
Fragen beigefügt
einige Bemerkungen
über
morphologische
worden.
1. Teil
Beschreibung
der im zentralen Gotthardmassiv
auftretenden Gesteine
1.
Die
Orthogneise
Im zentralen Gotthardmassiv finden sich diese alten Intrusions-
gesteine
in
den
mittleren
und
südlichen
Zonen
vor.
Im
Profil
Maigelstal—Val
Orthogneiszonen
durchschreiten, von denen in der Unteralp noch vier, in der
Linie Sellapass—Pizzo Centrale noch zwei erhalten sind. Davon
keilt ein Zug in der Fortuneialp aus, während der sich zuspitzende
Sella—Cadlimogneis als einziger mit dem jungen Fibbiagranit in
Cadlimo sind im Gesamten sechs
zu
Kontakt tritt.
Die nördlichste Zone
zwischen
Spannmatt
und
beginnt in der Unteralp, in der Gegend
Tross, und reicht schätzungsweise bis zur
Petrogr
vorderen
Qeol
u
des zentr
Ootthardmassivs sudl
Andermatt
271
Nach Westen keilt
(auf Alluvialboden)
plötzlich aus Er erreicht kaum noch die
letzten Weideplätze der Gafallenalp auf 2320 m
Auf der Gegen¬
seite im Portgeraalpetli auf 2350 m befindet sich die Spitze einer
Zone aus Paragneis, die den Oithogneis in zwei Aste teilt, von
der
Vormigelhutte
breite
Gneis
denen der
Platta
(P
über den
eine
wahrend
zieht,
2690)
des
Lohlenpass
der
und vermutlich nach dem Val
sich
andere
schmaler Zone
in
Paragneis
sich
verbreitert
Schwarzberges (Piz Ner)
ins
Portgèralucke
die
über
Maigelstal verfolgen lasst
ins
Plauncacotschna
wähnte
fast
und weiter südlich
Val Cornera zieht
rasch,
den
einnehmend
er¬
Gebirgstock
ganzen
Nach
vom
Der
wird
Osten
die
Zone noch breiter
Über
den
Portgeraaip
Übergang
geraalp
Ravetschgrat
zieht
wird
dem
ein
auf
2050
etwa
aus
seinen
wird
schmaler,
er
dann über das
20
links
km breit
Richtung der hintern
südöstlicher
2325
vertritt
m,
150—180
breite Zone die Tunnelachse
m
halden des
Monte
Wiederum
Prosa-Nordabhanges
von
Westen hin aufhört
Ausfluss
vom
Konstruktion
wurde
weges auf 2200
Unterhalb
2560
hellen
vom
m,
Gneis
m
Am
in
befindet
weg,
die
fallen
eine
zwei
Cadlimo-
gemachte
in
Sudnordrichtung
dass
auch
sich
Spitze ungefähr
der
in
Hier steht aber bereits
wenig
Teile
Sellasees,
Sudkontakt
die
Durch
des
Nahe
statt
Gneis
dieser
rechten Ufer des untern
Sella-
Fibbiagranit
an
2925, westlich Pizzo Centrale),
Gamschispitz (P
setzt
den Schutt¬
des Nordkontaktes beim Luckli
rasche
Sellagneis.
Umbiegen
(P 2592), nordöstlich vom Monte Prosa,
westosthch, scheint darauf hinzudeuten,
m
in
Mittel
aus
anderer Seite schon namhaft
von
Das
Sie keilt
im
eine
machtigen Paragneis getrennt, be¬
durch wenig
nur
ginnt derbreite,
auf
Felskopf
ein
Gerade südwestlich dieses Gneises überschreitet
50
Alv-Gipfel
Nach Westen
Breite die ganze Zone
m
nach
Piz
Tunnelprofil noch sehen, steigt
Fortuneialp hinunter Hier spitzt
in
Bache, auf
am
vom
im
die
in
sich der Gneis rasch zu, und
Alphutte,
hier über 1
lasst sich
er
Blauhorn
nach der Port¬
auskeilt
der wenig nördlich
Orthogneis,
Sudkontakt besitzt, ist
der
allmählichen
durch
vollständig
m
Der nächste
nach
Zone
weitere
eine
Orthogneis
feldspatreicher Gneis, der am Wege
Hier
breite
teilt
Die
Parazone
genannte
ein,
so
den
lasst
sich
die
Zone
West-Ost-Erstreckung (über Grat nördlich
zwischen
beiden
Lücke
Lago dl
Barbareragipf ein
Sellapass
Froda
nordlich Cadlimohutte SAC— Passo Vecchio) bis an
ohne
Unterbruch
in
—
—
—
Ernst Ambühl
272
den
wo
Ausgang des Val Termine, westlich
Geländebedeckung
Ausser
diesen
die
weitere
Hauptzonen
linsenartige Vorkommnisse
von
St.
verfolgen,
Maria
Beobachtung verunmöglicht.
von
Orthogneis
sind
noch
mehr
Drei kleine Linsen
(etwa
Gafallenalp anstehend, eine
grössere nördlich vom oberen Satzgletscher im Qitziälpetli, dann
etwa ein halbes Dutzend sehr kleiner, südlich und südöstlich vom
Rothorn gegen die Gitziälpetlilücke (P. 2742). Ihre Kontakte sind
durchwegs scharf; sehr wahrscheinlich liegen Primärkontakte vor.
Über den Gipfel des vorderen Roten Stockes (P. 2933.9) streicht
eine kurze Zone Orthogneis, die aber nicht bis an die Tunnelachse
gelangt. Es handelt sich hier um Ausläufer der in der Unteralp
100
lang)
m
sind
in
der
zu
erwähnen.
westlichen
auskeilenden Gneise.
Eine interessante Art der
Pegmatitbildung zeigt der genannte
Gitziälpetli. Nach aussen gegen den Paragneis scharf
abgegrenzt, weist er im Innern, in Abständen von 10—30 cm
sich wiederholend, im Querschnitt spindelartige, oft auch wurmförmig gewundene pegmatitische Partien von durchschnittlich
20—30 cm Länge auf. Im Paragneis fehlt der Pegmatit vollständig.
Der Orthogneis zeigt keine Veränderungen und ist in jeder Be¬
ziehung typisch. Im grobkörnigen Pegmatit erkennt man viel Feld¬
spat von oft graublauer Farbe neben Quarz. Das Mikroskop zeigt
Beim Feldspat
den buchtigen Quarz stark undulös auslöschend.
halten sich Kali- und Natronanteil das Gleichgewicht. Ungegitterter
Kalifeldspat ist zudem fast immer etwas perthitisch entmischt. Die
Albite sind leicht zersetzt. Wenige Muscovitblätter und akzesso¬
rischer Epidot neben Titanit vervollständigen den Mineralbestand.
Gneis
im
Normalerweise
Gängen
auf im
treten
sonst
analoge
Quarz-Feldspataggregate
in
Paragneis (Rossbodenstock).
Makroskopisch, mikroskopisch,
Orthogneis einheitlichen Charakter.
sowie auch
chemisch
zeigt der
Die hellgrauen, mittel- bis fein¬
körnigen Gesteine sind geschiefert, flaserig oder nur wenig lentikular. Einzig im Guspistal liegen zum Teil stark gefältelte Gneise
Über den Durchschnitt grobkörnig ist der Gneis östlich vom
vor.
Barbareragipfel und am Piz Alv-Nordgrat auf 2520 m, sowie am
Unteralpweg, 200 m links vom Sellabach, während in der gleichen
Gegend am Piz Alv auf 2480 m, zwischen zwei kleinen Seelein,
ein extrem feinkörniger und im kleinen lagiger Orthogneis ansteht.
Auf dem Barbarera-Westgrat, nach dem Giengiun hin (P. 2654
alte Karte), werden die Gneise stark schief rig und sind von den
Petrogr.
Paragneisen
u.
Oeol. des zentr.
schlecht
mit Sicherheit die
zu
Gotthardtnassivs südl. Andermatt.
unterscheiden.
Der Dünnschliff
273
zeigt aber
eruptive Herkunft.
Stets sind beide Glimmer deutlich vertreten neben Quarz und
Feldspat; dieser hat die Tendenz, etwas porphyrisch hervorzutreten.
Die Anwitterungsfarbe des übrigens meist frisch anstehenden Ge¬
steins ist
gelbbraun.
20 Dünnschliffen gestaltet sich das mikroskopische
ca.
folgendermassen: Die Textur ist bei mittlerem bis feinem
Korn (Quarz 0.05—0.1 mm) nirgends vollkommen gut schiefrig.
Häufig sind flaserige, selten lentikulare und lagige Ausbildungen.
Die Struktur ist granoklastisch, ungleichkörnig, da die länglichen,
in der Schieferung liegenden Feldspäte immer grösser sind als die
kleinen, vielfach rundlichen Quarze. Gerade diese strukturelle Be¬
ziehung zwischen beiden Mineralien ist für die Orthogneise höchst
typisch, da in den Buchten der oft lappigen Feldspäte die weissen
Aus
Bild
kleinen Quarze gut hervortreten.
beobachten.
Quarz
Mörtelkränze sind dann und
wann
als
Hauptgemengteil kommt auch reihen¬
Beim Feldspat spielt der gewöhnlich
leicht perthitisch entmischte, ungegitterte Kalifeldspat die Haupt¬
rolle. Beim ebenfalls reichlich vorhandenen Plagioklas (Albit mit
0—5 «,o An-Gehalt) fällt die polysynthetische Verzwillingung nach
dem Albitgesetz auf. Einheitlicher gegitterter Kalifeldspat ist häu¬
figer als stark entmischter Perthit. Jeder Schliff weist einige Myrmekite auf. Im ganzen sind die Feldspäte frisch. Die Glimmer,
wie auch die übrigen noch vorkommenden Gemengteile, bedingen
durch gemeinsames Auftreten, Häufung in Nestern (grobflaseriger
Sella-Cadlimogneis, rechte Talseite Val Torta) die flaserige Textur.
Beim selten verbogenen Glimmer ist stets ein wahrnehmbares Über¬
wiegen des Muscovites zu konstatieren. Der charakteristisch braun¬
grün bis schwarz gefärbte Biotit soll später besprochen werden.
Im Orthogneis, geschlagen am Felsen östlich vom Glockentürmli, über dem Gotthardtunnel, tritt relativ viel Pennin allein,
sowie auch gleichzeitig mit ihm entstandener Biotit auf.
Der Gneis vom Barbarera-Westgrat, auf 2640 m, kurz vor
dem Giengiun (P. 2654 alte Karte), zeigt das vollständige Fehlen
Ein vorhin erwähntes, feinkörniges Gestein ergibt ein
von Biotit.
zu
weise in
lagiger
Überwiegen
des
Form
vor.
dunkeln Glimmers.
Der Muscovit ist oft sericit-
artig ausgebildet.
Als Akzessorien seien
schätzungsweise in quantitativer Reihen¬
folge aufgeführt: Epidot,
(Pennin), Apatit, Granat, Zoisit,
Chlorit
Magnetit, Zirkon, Calcit,
Titanit
und
Hämatit.
Ernst Ambühl
274
Wir müssen
uns
zum
sein,
vornherein bewusst
nicht,
dass
wie
kommen.
Frage
jungen Graniten, bloss Primärkontakte
wichtiger Unterschied zwischen alten und jungen Intrusionsgesteinen ergibt sich daraus, dass wahrscheinlich nach der Bildung
der alten Gneise eine das ganze Massiv ergreifende Faltung statt¬
in
bei den
Ein
gefunden hat, während die
keine
(Faltung, Schuppung
östlich
in
Obercarbon
Val
der
entstandenen
Veränderungen
in der hintern
kontakte scheinen in den
haben
Cadlimo,
folgenden
Unteralp,
wie auch
scharfe
Kontakte
meistens
Primär¬
Parazonen.
Orthogneisen und selbst schmalen
zwischen
Granite
erfahren
dergleichen).
und
Sellagebiet,
Man findet im
weiter
im
tektonischen
wesentlichen
Lokalitäten vorhanden
zu
sein:
Im Val Prevat und in der Lücke zwischen den beiden Roten Stöcken
Centrale) sind intensive
im braunen Gestein
von Orthogneis,
sind auf 1865 m in der Unteralpreuss
(ca. 700 m nord-nordwestlich
Einschmelzungen, herrührend
zu
konstatieren.
vereinzelte
Ebenfalls
Injektionen
zu
sehen,
der die Trosschwelle bildet.
Lücke verlaufen oft
nannten
auch mehr oder
übersteigt
die
sich
sie
nach
meist scharf.
Dünnschliffes
allem
m,
die
Pizzo
aus
Injektionsadern von der eben ge¬
parallel dem Streichen, zum Teil aber
Ihre Breite ist wechselnd. Nie
das
Gewöhnliche
cm
wiederholen
8—10
dem nahen Gneis stammen,
Die
quer dazu.
weniger
i'2
vom
sind
Lagen
können.
Die
von
2—3
cm,
sind
Grenzen
Lagen lassen sich bis in die Dimensionen
verfolgen. Hier kennzeichnet sich der Paraanteil
Diese
dadurch,
dass
er
des
vor
viel mehr Biotit besitzt und daneben noch
Feldspates aufweist. Ferner ist
ein sehr merkliches Zurücktreten des Muscovitgehaltes zu konsta¬
tieren. Der Übergang vom einen zum andern Teil erfolgt rasch, ist
ziemliche
jedoch
nicht haarscharf.
Kontakt
Am
in
der
Mengen kleinkörnigen
Unteralp
schmalen
hinter
hört
der
der
Schwarzwasserbrücke
Orthogneis plötzlich
im
auf.
Sonnsbühl
Nach
einer
braune,
Primärkontakt) beginnt
Spalte (vermutlich
feinkörnige Paragneis, der 40 cm von der Trennungsstelle fol¬
gendes Bild zeigt: Feinkörniges, kristallisationsschiefriges Gestein
mit granoblastischer Struktur, das als Hauptgemengteil gelbbraunen
Biotit führt neben meist plattigem, etwa undulös auslöschendem
Quarz. Als weiteres wichtiges Mineral erscheint Epidot, der in
grosser Menge in rundlichen Formen den Schliff erfüllt. Nebengemengteile sind etwas grösserer Feldspat, Calcit und Klinochlor.
Der Feldspat hat sich der Schieferung gut angepasst.
Der Chemismus der Orthogneise wurde durch einige Analysen
kein
der
Petrogr.
u.
verschiedenen
aus
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
Gotthard
zwischen
Orten
und
275
Lukmanier
er¬
mittelt.
Schnitt
c/fm
si
al
fm
alk
k
mg
1.
450
43
17.5
6
33.5
0.56
0.29
0.35
2.
443
43
18.5
6
32.5
.58
.39
.33
III
3.
431.5
49
5
37
.70
.24
.56
III
4.
409
47.5
10
36
.56
.11
408
45.5
29
.61
.48
5.
1.
2.
3.
4.
5.
c
9
6.5
16
9.5
L. Hezner
„
A. Streckeisen
„
L. Hezner
„
44
417
Magmas
12
Vergleich
folgt
der
der
Typus
III/IV
0.43
engadinitischen
des
:
44
420
12
6
0.25
0.50
38
IV
0.50
Chemisch
Rotondogranit ist im allgemeinen aplitgranitisch.
Orthogneise den Übergang vom Rotondogranit
basischeren Gamsbodengneis.
Der
bilden
die
etwas
Lamprophyre
nicht
Prosa¬
Monte
0.24
0.53
39
5
hier
Ein
gut miteinander überein.
Analysen
ähnliches engadinitisches Magma weist auch
granit auf:
Zum
IV
L. Hezner
„
stimmen ziemlich
Die
—
—
.58
L Hezner
Analytiker:
Gneis, Val Ufiern
Zweiglimmergneis, Val Nalps
Streifengneis, Punta Nera
Orthogneis, Sellaweg, Gotthard
Bändergneis, südlich Val Rondadura
III
möglich,
Aplite.
und
alte und
Durch
Schliffstudium
das
und
junge Lamprophyre
denkbar, dass vor
Aplite
zum
war
es
voneinander
Sellapassgegend (Nähe der Gottliardgranite) auch junge Spaltungsgesteine
zu
im
trennen.
Orthogneis vorliegen,
nicht
auseinanderhalten
Die
allem in der
Es ist daher
Verbreitung
auch
sich
wenn
zur
Zeit
Arten
beide
lassen.
der
ist
Lamprophyre
unregelmässig,
und ihre
beispielsweise im
lamprophyrreichen Fibbiagranit. Im Sella-Cadlimogneis lassen sich
Häufungsstellen konstatieren. Krioe (24) berichtet, dass der ge¬
mittlere Dichte ist bei weitem nicht
nannte
Gneis
Lage
der
pass
ist
vielfach
ungefähr
Gänge ist oft
dies häufig
zu
20
im Val
Gänge
senkrecht
so
gross wie
beobachten.
Cadlimo
aufweist.
Streichen, gerade
Cadlimogebiet gehen
Im
Die
Sella-
am
zum
sie
allgemeinen Streichen parallel oder verlaufen
spitzen Winkel dazu. Die Gänge selbst zeigen
manchmal Verwerfungen, was darauf schliessen lässt, dass nach
ihrem Eindringen noch Bewegungen (nicht alpin) stattgefunden
doch
nur
mit
dem
in einem
haben.
Vom
Ostabhang
des
Schwarzberges
ner, dunkelbrauner-schwarzer
Gang,
der
auf 2400
nur
aus
m
stammt ein klei¬
Biotit und
einigen
Ernst Ambühl
276
grossen Muscovitblättern
neben dem
zu
bestehen scheint.
braungelben Hauptgemengteil
Mikroskop zeigt
langen, oft ver¬
Das
und den
bogenen Muscovitblättern noch Quarz, ungewöhnlich viel grossen,
tonnenförmigen Apatit und in Leukoxen umgewandelten kleinen
Titanit. Feldspat fehlt fast. Zirkon kommt in länglicher Form vor.
Südwestlich
vom
Plauncacotschna
auf
2600
erscheint
m
im
Streichen,
Gang
Orthogneis, parallel
Länge und iy2 m Breite. Es handelt sich um ein spezifisch
schweres, porös anwitterndes Gestein. Nach dem Schliff wäre die
Braun¬
Textur bereits massig und die Struktur lepidoblastisch.
das
erklärt
Erz
Biotit
Sehr
viel
ist
die
gelber
Hauptkomponente.
hohe spezifische Gewicht.
Das uranhaltige Eisenerz zeigt einen
Leukoxenumwandlungsring. Ein wichtiges Mineral des feinkörnigen
Gesteines ist ferner der aktinolithische Amphibol. Es fehlen Quarz
und Feldspat. Relativ sehr häufig sind dagegen Apatit und Calcit
vertreten. Gleichzeitige Bildungen von Hornblende und Biotit und
von Glimmer und Klinochlor sind nicht häufig zu beobachten.
dortigen
5
von
ein
zum
dunkler
m
Typus ist das Gestein in der Einsenkung süd¬
Maigelspass, mit einer Ausdehnung von 1:10 m parallel
dem Streichen. Das gut schiefrige Gestein enthält Biotit, Horn¬
blende, Epidot, Quarz, Apatit, Granat, Titanit, Hämatit; grosse
Feldspäte sind selten (zersetzte basische Oligoklase).
ähnlicher
Ein
lich
vom
Schollen.
braunes,
an,
Auf
auf
der
2500
das bei einer Breite
Im Dünnschliff
sitzt.
m
von
nicht
Das
feinkörnige Gestein hat
einen
lepidoblastischer
löschender
15
bestätigt
hier
um
Piz
am
Alv-Nordgrat steht ein grau¬
intensiv glänzendes Gestein
eine Totallänge von 50 m be¬
Schieferungsfläche
m
sich die
Lamprophyrgang,
Struktur.
eine etwas
Vermutung,
sondern
wellige
Hauptgemengteil
Quarz; viel Epidot
von
ist
um
es
handle sich
eine
Scholle.
Textur mit grano-
oft
undulös
Insekteneierform.
Der
aus¬
Biotit
ist grün mit einem Stich ins Braune für ny und gelbgrünlich für na.
Es ist ebenso viel farbloser Glimmer vertreten wie brauner, was
Lamprophyr spricht. Pyrit ist mit einem Umwandlungs¬
rand versehen. Wenige grosse, zersetzte Feldspäte, die aber kaum
mehr zu bestimmen sind, vervollständigen den Mineralbestand.
Bei der Besprechung des Gamsbodengneises wird von ähnlichen Ge¬
gegen einen
steinen die Rede sein.
Die
Erzgänge im Orthogneis. Auf der Karte von Krioe (24)
Bleiglanzlagerstätte am Corandoni im Val Cadlimo er¬
Bei einem Beauftretend im Sella-Cadlimo-Orthogneis.
wird eine
wähnt,
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr.
277
Ootthardmassivs südl. Andermatt.
Lagerstätte (wegen der Schneeverhältnisse nicht vor
Mitte August zu empfehlen) konnte, soweit der noch liegende
Schnee die Aufschlüsse nicht bedeckte, festgestellt werden, dass
das Erz in kleinen Kristallen, oft etwas gehäuft, parallel der
suche dieser
Schieferung auftritt.
In den Sommermatten auf 2425 m, 180
westlich
m
vom
Weg
entfernt, fällt ein graugrünes, im An¬
schlag ockergelbgrünes Gestein auf, mit einer Ausdehnung von
0,6:1 m. Der Geruch nach Schwefel ist unverkennbar. Auf der
angewitterten Oberfläche lassen sich 1—2 mm breite Spalten ver¬
folgen, die oft die Tendenz haben, ein System sehr undeutlicher
Parallélépipède zu bilden. Wo es gelingt, frische Handstücke zu
schlagen, erkennt man das Erz als Arsenkies. Den Orthogneis er¬
und 90
kennt
zu
m
vom
Nordkontakt
makroskopisch
man
da
mehr,
nicht
stark verwittert und die inneren Teile
zu
randlichen
die
Partien
stark vererzt sind. Der
massig mit Misspickel durchsetzten Stelle zeigt
Orthogneis von der gewöhnlichen Ausbildung mit relativ grossen
Perthiten, dagegen vollständiges Fehlen von Biotit. Da, wo Arsen¬
kies eingedrungen ist, tritt der Feldspat zurück, wobei vor allem
der unverbogene Muscovit mehr zur Geltung kommt. Das Erz ist
wenig idioblastisch, lässt aber doch ab und zu rechteckige Quer¬
schnitte beobachten. Zwillinge und Durchwachsungen fehlen. Jedes
Korn ist von einer Zersetzungsschicht umgeben, die auch die be¬
nachbarten Quarze und Muscovite umschliesst. Die Verteilung des
Arsenkieses, von wenig Magnetkies begleitet, ist keine regelmässige.
Langgestreckte Anreicherungen, parallel der Schieferung, scheinen
Dünnschliff
vorhanden
einer
zu
sein.
Orthogneise ein
geht, zeigt eine kaum 20 m
breite Orthogneislinse an der Unteralpreuss links, hinter der
Vormigelhütte, 60 m hinter der Einmündung des kleinen Baches
rechts. Die Reuss hat sich dort etwa 15 m tief steil eingeschnitten,
und der so entstandene Aufriss zeigt den hellen Gneis, der ge¬
wölbeartig nach oben in den Paragneis stösst. Eine grosse ober¬
flächliche Ausdehnung besitzt das Gestein nicht. Unter dem Mi¬
kroskop erweist es sich als typischer Orthogneis bei etwas gröbererem Korn und flaseriger Textur.
Dass mit dem schon erwähnten Auskeilen der
Untertauchen
nach
2.
Die
treten
Westen
Die
vor
sich
feldspatreichen
feldspatreichen Gneise,
im
zentralen
Injektions-
Gotthardmassiv
Gneise
oder
besonders
in
Mischgesteine,
der Gegend
Ernst Ambühl
278
Badus, Lohleiialp,
werden
nach
in
verschwinden
spärlicher,
im
Portgèrastock
Westen
Süden
und
der
in
der
praktisch
Nähe
und
am
Gurschen-
der
Ravetschgrat
und
Sie
auf.
Annaberg-Gegend
St.
ganz in den schmalen Parazonen
Sie
Ursernzone.
treten
spindel¬
sie in
Paragneis,
auf, zumeist
einigen Orthogneisen als schmale, randliche Zone gegen den Para¬
gneis hin erscheinen. Die Orthogneismagmen haben bei der In¬
trusion die mit ihnen in Berührung kommenden Paragneise, die
förmig
und
damals
in
aber
Zonen
wahrscheinlich
höchst
während
im
unveränderte
noch
weitgehend verändert, injiziert und
geschmolzen, wie dies auch Strecke sen (40)
zum
waren,
von
Sedimente
Teil
den
auf¬
gar
entsprechen¬
den Gesteinen der Silvrettadecke annimmt.
Gerade der Umstand der Aufschmelzung und die nachherigen
Metamorphosen haben diesen feldspatreichen Gneisen eine relativ
ruhige Textur verliehen, im Gegensatz etwa zu Injektionserschei¬
nungen von Laufenburg (41). An einer einzigen Stelle im unter¬
suchten Gebiete konnten letzteren ähnliche Injektionsgneise ge¬
funden
werden, und
Paragneis
zwar
Gneis mit
der auf 1650
m
in
in der
die
an
einem
Kontakt
von
Unteralp rechts, auf
feldspatreichem
1835 m, im
Bache,
Reuss fliesst.
Injektion nicht an allen Orten von der
gleichen
gewesen ist, so sind auch die Produkte ver¬
schieden. Es gibt alle Übergänge von Paragneisen mit einer kaum
merklichen Injektion bis zu feldspatreichen Gneisen, die nicht mehr
Da
naturgemäss
die
Intensität
von
Orthogneisen
zu
unterscheiden sind.
das Kartieren iii beträchtlichem
Masse,
auf der Karte stets für das eine
In erster Linie
muss.
war
da
Diese Tatsache erschwert
man
sich beim
oder andere Gestein
dabei das Verhalten der
Eintragen
entscheiden
gesamten
Zone
Obergänge sind vor allem parallel
weniger senkrecht dazu, wie dies
dargetan werden soll. Im Abschnitt über die Orthogneise wurden
wir mit einer Orthozone bekannt, die, vom Ravetschgrat her¬
kommend, allmählich feldspatreiche Gesteine aufweist (Maigelspass,
Portgeraaip) und dann am Portgèraweg auf 2050 m auskeilt. Die
ganze Zone ist als Orthogneis in die Karte eingetragen worden.
massgebend.
dem
Die
Streichen
Eine
allmählichen
auftretend,
viel
gewisse Schematisierung
Hess
sich
nicht
vermeiden.
Im
kann man die Grenzen der feldspatreichen Gneise
Paragneise, senkrecht zum Streichen, mit Sicherheit
auf 1—5 m genau festlegen, desgleichen auch die Kontakte dieser
intermediären Gesteine, wenn sie randlich den Orthogneisen vor¬
allgemeinen
gegen
die
gelagert
sind.
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
279
Mitteltyp dieser Gesteine ist ein Gneis, dessen hoher
Glimmergehalt einen Orthogneis nicht wahrscheinlich macht und
dessen viele helle Gemengteile (viel Feldspat) einen gewöhnlichen
Paragneis ausschliessen. Diese Mittelstellung ist ja tatsächlich auch
Der
begründet.
Es handelt sich makroskopisch um stets schiefrige, mehr oder
weniger grobkörnige Gesteine, die auf der Schieferungsfläche viel
Biotit und Muscovit aufweisen, im Quer- und Längsbruch Quarz
und Feldspat erkennen lassen. Im Dünnschliff lässt sich folgendes
beobachten: Bei grobem Korn (Quarz 0.4 mm, Feldspat 1 mm)
herrscht eine meist granoblastische Struktur vor. Wenig häufig
sind
porphyroblastische
Abarten
oder
Siebstrukturen.
Die Textur
ist nie sehr
gut kristallisationsschiefrig. Variationen zu lentikular
und lagig sind nicht häufig. Hauptkomponenten sind Feldspat und
Quarz, während Glimmer nur in wenig injizierten Gneisen eben¬
falls
Im allgemeinen ist
in gleicher Menge aufzutreten vermag.
Kalifeldspat häufiger als der stets nach {010} verzwillingte,
leicht zersetzte Oligoklas. Die Zersetzungsprodukte sind sowohl
Sericit als Zoisit, von denen der letztere in der bekannten Besen¬
form den ersteren eher überwiegt. Der grösste Teil des Kalifeld¬
spates ist ungegittert. Perthitische Entmischungen sind nur selten.
Gegitterter Kalifeldspat lässt sich in jedem Schliffe nachweisen,
perthitisch ist er dagegen eher selten. Myrmekit tritt immer auf.
Von den Glimmern liegen zumeist beide vor, der braune überwiegt
aber. Die manchmal etwas lagige Anordnung der Blätter hebt die
Schieferung hervor. Die Paragenese Chlorit-Biotit ist selten. Die
nachstehend aufgeführten,
akzessorisch vertretenen Gemengteile
können in den einzelnen Schliffen oft angereichert erscheinen. Es
sind dies nach abnehmender Bedeutung: Apatit, Magnetit, Sericit,
Zoisit, Rutil, Granat, Epidot, Zirkon, Chlorit (meist Klinochlor),
der
Titanit und Calcit.
untersuchten Gebiet sind einige Stellen zu nennen, wo
typisch feldspatreichen Gneise makroskopisch sichtbar Horn¬
blende beigegeben ist.
Der Hornblendegneis an der RieselenIm
dem
plangge,
in
der
Unteralp rechts (1850 m), besitzt eine sehr be¬
Ausdehnung, während das gleiche Gestein an der Siarra,
westlich von Cavradi, den unteren Teil der dortigen östlichen Zone
schränkte
erfüllt.
grat
Weitere Fundstellen solcher Gneise sind:
2750
m
und
Unteralpreuss
Vermutlich lag hier bei der
Assimilation,
nicht
ein
1675
Gurschen, Gems¬
m.
Injektion, bezw. Imprägnation bis
sandiger Ton, sondern ein sandig-toniger
Ernst Ambühl
280
untergeordnete Zahl dieser feldspatreichen Horn¬
blendegneise ist gut verständlich, wenn man bedenkt, dass die
Mergel
Die
vor.
Amphibolite
Verbreitung
im
Gotthardmassiv
zentralen
keine
ebenfalls
grosse
besitzen.
Quarz, Andesin und Labradorit, gelb¬
Hornblende; Muscovit fehlt vollständig, Ortho¬
klas tritt zurück.
Die Plagioklase zeigen sehr gut entwickelte
Zoisitbesen. Strukturell und texturell fügen sich diese Gesteine
Im Schliff erkennt
man
braunen Biotit und
den
andern, feldspatreichen Gneisen
harmonisch ein.
durchaus
Es konnte mehrerenorts deutlich dargetan werden, dass die
feldspatreichen Gneise genetisch eng mit den alten Orthogneisen
verknüpft sind. Nun springen aber folgende Tatsachen in die
Augen: Gerade im südlichen Teil des Massivs, wo die Orthogneise
dominieren, fehlen die Injektionsgneise mit wenigen Ausnahmen
vollkommen. Wohl wissen wir, dass infolge der herzynischen Fal¬
tung nicht mehr Primärkontakte vorzuliegen brauchen, aber es
scheinen doch hier im südlichen Teil (Wildmatten, Piz Borel) und
im Westen (Val Torta, Guspistal), wo die Orthogneise auskeilen,
Verhältnisse geherrscht zu haben, wie sie später sich im allgemeinen
wieder bei der Intrusion der Gotthardgranite einstellten (scharfe
Kontakte gegen den stofflich unveränderten Paragneis).
Die kleinen Orthogneisausbisse auf der Gafallenalp und am
Rothorn, die sicher Primärkontakte zeigen, beweisen dies deutlich.
Im Val
Prevat und in der Lücke
zwischen
beiden
Magma nicht mehr zu assimilieren vermocht.
dings nicht allzu starke Feldspatstoffzufuhr im Paragneis
jedoch nachweisen.
Eine aller¬
hat das
Der Gneis
Reuss,
Stöcken
Roten
an
Tross
vom
ziemlich
(Unteralp) zeigt
scharfem
Primärkontakt,
auf
eine
1865
ca.
lässt sich
m
5
m
in
der
breite
normal-metamorphe Sediment
Lohlenpass wird der gleiche
zuerst
Zone
schmalen
Gneis in einer
feldspatreich, und dann erst
erfolgt der ziemlich rasche Übergang zu Paragneis. So verwundert
es, dass die Orthogneise randlich wenig Injektionsgneise aufweisen
und dass diese meist unabhängig von den Intrusivgesteinen aufzu¬
treten scheinen. Folgende Erklärung scheint mir hiefür richtig: Die
Orthogneise tauchen in der Unteralp in der Gegend Spannmatt-
injizierter Paragneise,
folgt. Im Portgeraälpetli
Zone
Lohlenalp nach Norden
seiner
Intrusion
sich
unter.
am
Der
Gneis
im
Tross
scheint
bei
Paramaterial gemischt zu haben.
ungleichmässigen Ausbildung, welche
typischen Orthogneise erkennen lässt, grössten-
Dieses hat er, wie sich
kein Merkmal für die
bevor das
und
mit
an
etwas
der
Petrogr.
u.
Geol. des zentr.
Ootthardmassivs südl. Andermatt.
281
teils
aufgeschmolzen und assimiliert. Bei der Trosshütte (P. 1915)
grobkörnig, lentikular, und am Saumweg am Stäubenegg
(Wegkulmination unmittelbar vor Vormigelboden) ist das Gestein
ist
er
oft einem
Orthogneis
sehr unähnlich. Vermutlich ist hier der oberste
Teil der Intrusion anstehend. Gehen wir weiter
so
finden wir wohl
steine fehlen
nun
feldspatreiche Gneise,
vollkommen.
z. B. Badus,
eruptive Ge¬
nördlich,
aber rein
Vielleicht würde sie aber schon ein
Tunnel unter diesem Gebiet nachweisen.
somit, dass die Orthogneise im Osten vor allem
jene Paragneise injizierten, die über ihnen lagen, weniger die seit¬
lich
Wir
sehen
von
ihnen sich befindlichen.
3.
Die
Es sind dies die
Die
Paragneise
gewöhnlichen Paragneise
Gesteine,
die die
grösste Fläche
im zentralen
Gotthardmassiv einnehmen. Trotz ihrer grossen Verbreitung weisen
sie makroskopisch wie mikroskopisch ein ziemlich einheitliches
Bild auf.
Ebenfalls scheint der Chemismus dieser
umgewandelten
tonigen Sedimente, die sicher mittel- bis untercarbonisch oder noch
älter (praeherzynisch) sind, nicht grosse Schwankungen zu zeigen.
Diese Biotitgneise haben meistens ein feines bis mittleres Korn
(Quarz 0.1—0.2 mm) und sind gut geschiefert, braun, braungrau
bis grau.
Dem Typus der Paragneise, abgeleitet aus ungefähr
50 Dünnschliffen, kommen folgende Eigenschaften zu: Textur ziem¬
lich gut kristallisationsschiefrig, manchmal straff, Struktur granobis lepidoblastisch. Reliktische Strukturen eher selten. Als Haupt¬
gemengteil kommt im allgemeinen Quarz und Glimmer in Frage.
Der Quarz ist plattig oder von mehr runder Form, dann und wann
zeigt er undulöse Auslöschung. Böhmsche Streifung kann in einigen
wenigen Schliffen festgestellt werden. Beim Glimmer überwiegt
der Biotit, während sich der Muscovit durch grössere und dickere
Blätter, die oft quergestellt sein können, auszeichnet. Die Ver¬
legungen sind von geringem Betrage, die Chloritbildung ist eben¬
falls unbedeutend. An der Murbühlplangge, im Ünteralptal rechts,
weisen
indessen
die
Gneise
vielfach
statt
Biotit
Klinochlor
auf.
Sericit
am
spielt eine ziemlich grosse Rolle. Ein Gneis vom Gemsgrat
Gurschen P. 2591.1 zeigt spindelförmige, feinschuppige An¬
häufungen
dieses Minerals.
Anhaltspunkte dafür, dass es sich um
Feldspäte handle, fehlen. Es scheint eher noch das
ursprüngliche Bild der Sedimentation vorzuliegen. Der Feldspat
ist Nebengemengteil; der ungegitterte Kalifeldspat tritt gegenüber
total zersetzte
Ernst Ambühl
282
dem
sauren
Oligoklas
sehr zurück.
Dieser
lamelliert, polysynthetisch verzwillingt
citisiert.
Sehr
und verschieden stark seri-
kommen
untergeordnet
.ist gewöhnlich schmal
vereinzelte
Perthite
vor,
gegitterter Kalifeldspat noch seltener ist. Myrmekit fehlt
ganz. Granat, Epidot, Chlorit und Hornblende können in diesem
oder jenem Gestein auftreten und lokal sich anreichern. Stetige
akzessorische Gemengteile sind: Magnetit, Apatit, Granat, Epidot,
Zoisit, Calcit und Zirkon, während Titanit, Pyrit, Magnetkies und
Rutil nur gelegentlich erscheinen.
während
Paragneise
Die Abarten der
Die
Gewöhnliche
Granatgneise.
eingesprengten
einigen Stellen vor.
grossen,
an
Paragneise
Granaten kommen in
Der nie
mit bis
idioblastische
Badus-Nordgrat, auf
vom Piz Tegliola
vom
2810
stehen solche Gneise an, die oft etwas
cm
Ca. 250
m
ver¬
östlich
Rinne, die sich
Maigels zieht, auf 2630 m,
injiziert sind. Östlich vom
und
m,
nach dem Lai
I1/2
Porphyroblast
leiht dem Gestein stets eine lentikulare Textur.
nördlich
zu
geringer Ausdehnung
der
in
2832, auf 2800 m, weist der auf der Schiefe¬
Muscovitschuppen besetzte Paragneis eben¬
dunkelrote Granaten auf, die auf der Anwitterungs-
Rossbodenstock P.
stark mit
rungsfläche
falls grosse,
fläche
zu
2
vom
und
als
cm
rundliche
Grösse
Knollen
hervortreten.
enthält ein schwach
Rothorn auf 2915
erwähnt,
Gneise oft
wie
Badus besonders in der Nähe der
diese
auftreten, liegt die Vermutung nahe,
Gesteine.
bis
injizierter Paragneis südlich
am
beeinflusste
Granaten
m.
Da,
schon
Gleiche
Vielleicht
es
ist
injiziert sind
feldspatreichen Gneise
etwas
handle sich
die
um
kontaktlich
Entstehung
erste
der
analog derjenigen des Hessonit der Kalksilikatlinse vom
Tegliola, wo bei der Intrusion der Orthogneise bei hoher
Temperatur der Granat gebildet wurde. Im Abschnitt über die
Mineralien werden wir nochmals auf diese Verhältnisse zu sprechen
Granaten
Piz
kommen.
Epidot-Biotitparagneise.
färbtes Gestein findet
seiner
Vereinigung
man
mit
Ein
am
der
graubraunes,
Schwarzwasser
Unteralpreuss.
kaum
rechts,
Das
grünlich
200
fein-
m
bis
ge¬
hinter
mittel¬
Biotit, Quarz,
körnige, kristallisationsschiefrige
Epidot, Oligoklas, Calcit, Apatit, Titanit, Zirkon und Klinochlor.
Am Kontakt mit Orthogneis, 60 m hinter der Brücke rückwärts der
hinteren Sonnsbühlhütte, steht ein dunkles, schiefriges Gestein
mit folgendem Mineralbestand: Gelbbrauner Biotit, plattiger
an
Gestein
enthält
Petrogr.
Qeol. des
u.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
zentr.
283
Quarz, Epidot in Insekteneierform, gegitterter Kalifeldspat, saurer
Plagioklas, Klinochlor und Calcit. Es ist feinkörnig, kristallisationsschiefrig, granoblastisch (Quarz 0.08—0.1 mm breit).
Chloritparagneise. Sie stehen an der Murbühlplangge an und
sind schon vorhin erwähnt worden. Das schiefrige bis lagige Ge¬
stein, mit dem Hauptgemengteil Quarz, zeigt zahlreiche, stark zer¬
setzte Oligoklase. Die Biotite treten oft mit Klinochlor gemeinsam
auf.
Sericit ist überall
Letzterer kann auch allein erscheinen.
treten, Epidot
ist
sich anstehend in
ver¬
Gestein findet
feinschiefriges
untergeordnet.
der Unteralp rechts, hinteres Gurschenälpetlital
Ein
links, 1875 m.
Hornblendeparagneise. Hornblende im Paragneis wurde
ein einziges Mal angetroffen, in einem dunkelgrauen Gestein
Stich ins Grüne (Maigelsrhein rechts, 2225 m, unteres Ende
kurzen
nur
mit
des
Biotit erhöht die Schie-
gelbbraune
Flusseinschnittes).
ferigkeit des feinkörnigen Gesteines, die nur durch wenige, total
zersetzte Feldspäte gestört wird.
Quarz, zu Nestern gehäufter
kleine
Hornblende
Calcit, blaugrüne
(0.2 mm lang) und kleiner
Zoisit sind fast zu gleichen Mengen vorhanden. Die Paragenese
Der
brauner Glimmer-Klinochlor ist sehr selten anzutreffen. Auffallend
in
diesem
Gestein
sind
die
vielen
Komponenten,
von
denen
jede
reichlich auftritt.
Übergangsgesteine
die
auf.
permocarbonischen
Besonders
zur
An den
Gneisen,
die gegen
anstehen,
fällt die
Unfrische
Ursernzone.
Schichten hin
die
gewöhnlich mit
Feldspäte,
Sericit bedeckt sind.
Diese Erscheinung lässt sich an Schliffen
aus Paragneisen ob Hospenthal gegen den Gamsboden hin, in der
vorderen Unteralp und ebenfalls am Rossbodenstock konstatieren.
Der Grad der kristalloblastischen Umbildung ist bei den Ge¬
gilt
dies
für
die
steinen weiter im Süden des Massives ein viel
hat dies
seinen
Grund
darin,
dass
die
bei
der herzynischen Gebirgsbildung nicht
morphosiert wurden, wie diejenigen weiter
manchmal
den
Übergang
der
melamorphen, praeherzynischen
Gesteine
grösserer. Vielleicht
nördlichen Gesteine
derart
südlich.
der
Sedimenten
intensiv
schon
meta-
Sie bilden
Urserenzone
zu
so
den
hin.
Wenig verbreitete Gesteine
Biotitschiefer sind, abgesehen von Serpentinkontaktgesteinen,
Am Nordkontakt eines Orthogneises zwischen beiden Satz¬
gletschern ist ein braunschwarzer Biotitschiefer auf 2550 m an¬
selten.
getroffen worden.
Ernst Amfaühl
284
Gefaltete
stieg
Biotitglanzschiefer
Centrale
Pizzo
zum
an.
stehen auf 2960
Die
m
Falten
spitzen
am
Westauf¬
erreichen
eine
zu
Hauptgemengteil zeigt
Verbiegungen. Als einzige Nebenkomponenten konnten
Quarz und kleiner, oft quergestellter Muscovit ermittelt werden.
bis
Neigung
150°.
dunkelbraune
Der
sehr selten
nur
Apatit und Titanit.
vom Glockentürmli, auf 2580 m, wurde ein
grünschwarzer Biotit-Chloritglanzschiefer gefunden. Zu 3/i besteht
er aus Biotit (schwarzgrün nach schwach gelblichgrün mit braunem
gelblich). Im Biotit
grasgrün, r\y
Stich), dann Klinochlor (na
liegen zahlreiche Epidotkörner (0.1—0.2 mm) in Eierform. Menge
Akzessorisch sind
Im Schutt nördlich
=
=
Quarz und Apatit sind akzessorisch. Die Struktur ist
lepidoblastisch, die Textur wellig, ohne verbogene Glimmer zu
ca.
5 o/o.
zeigen.
Quarz-Chlorit-Sericitgestein mit Calcit und Granat. Dieses
graugesprenkelte, massig gut schiefrige Gestein steht 150 m süd¬
lich vom Rossbodenstock-Nordostgrat auf 2760 m an. Das Vor¬
kommnis beschränkt sich auf ein kleines Felsköpflein von wenig
Metern
Ausdehnung.
Der Dünnschliff weist als
löschenden Quarz auf
von
oft undulös
Hauptgemengteil
meist
buchtiger
aus¬
(0.1—0.2 mm).
etwas gehäuft. Der
ist häufig in Pennin
Form
feinschuppig, ab und zu
porphyroblastisch (1—1.5 mm). Er
umgewandelt. Calcit, von der gleichen Grösse wie Quarz, findet
sich gern in der Nähe des Granates, der keine kristallographischen
Begrenzungsflächen aufweist. Feldspat fehlt. Relativ viel Magnetit.
Rutil und Zirkon bilden die Akzessorien dieses Gneises, der eine
leicht lentikulare Textur und eine porphyroblastische Struktur hat.
Der Sericit ist sehr
Granat ist
Eine
Analyse ergab folgende
Werte:
Si02
AI2O3
73.29
9.75
Na20
K20
2.44
Fe203
2.61
H20+
1.21
FeO
MnO
3.00
.02
MgO
1.29
CaO
2.49
H2CT
T1O2
P2O5
co2
.10
Total
2.34
.92
.10
.43
99.99
Umgerechnet:
si
al
fm
c
alle
k
mg
c/fm
Schnitt
391.5
31
34
14.5
20.5
0.41
0.30
0.42
III
h2
=
2.24
p
=
ti
=
3.56
co2
=
0.32
3.21
Petrogr.
Die
dings ins
aber
eine
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Analysenwerte fallen im Konzentrationstetraeder aller¬
Eruptivfeld (zwischen Tasnagranite und Lamprosyenite),
magmatische Entstehung
Frage.
Granatquarzit.
2565
Über
befindet
m,
weisse
Gestein
nie
grosse,
285
sich
ist
der
dieses
Mitte
des
grossen
kleine Vorkommnis.
und
feinschiefrig
idioblastische
kommt kaum
Gesteins
des
zeigt einige
Granaten.
Siarrasees,
Das
Hauptgemengteil
auf
gelblich-
fast
bis
in
1
cm
fein¬
ist
(0.015 mm), der von vielen, ebenfalls kleinen
Sericitschuppen begleitet wird. Dunkelgrüner Biotit ist selten. Ganz
vereinzelte porphyroblastische, frische, nach dem Albitgesetz verzwillingte Oligoklase von sehr guter Eigengestalt vervollständigen
das mikroskopische Bild dieses Schiefers, dessen sedimentäre Her¬
körniger Quarz
kunft sicherstehen dürfte.
Ein ganz
Tegliola,
im
gleiches Gestein findet sich auf 2575 m südlich Piz
Aufstieg vom Lohlenpass her. Hier fehlt aber der
Granat.
Hornfelsarüge Gesteine. Wenige Schritte südöstlich vom Piz
Toma-Gipfel ist ein dichtes, blauschwarzes Gestein von unbedeuten¬
der Ausdehnung anstehend, über dessen mikroskopisches Bild fol¬
gendes mitgeteilt werden kann: Bei massiger Textur und kleinem
Korn ist rundlicher, wenig undulös auslöschender Quarz Haupt¬
gemengteil. Weiter folgen feinschuppiger Sericit, farbloser Klinochlor, Zoisit, kleine Granatkörner und Calcit. Gelbbrauner Biotit
ist
akzessorisch
feinkörnigen,
vertreten.
Die
Farbe
nicht idioblastischen
des
Magnetit
Gesteines
wird
bedingt, der in
durch
gleicher
grössere Individuen
von
Pyrit, die mit einem Magnetitsaum umgeben sind. Wenig
grössere Exemplare von Magnetkies sind ebenfalls vertreten.
Zoisit, Granat und Calcit sind hier wieder strukturell gleich an¬
Weise überall verstreut ist.
geordnet,
Tegliola.
wie
in
Selten trifft
der bekannten
Hier fehlt aber das
man
Kalksilikatlinse, östlich
wichtige
Mineral
Ähnliche hornfelsartige Gesteine trifft
Diesen
vom
fehlt der
Erzgehalt vollständig.
man
Ihre
vom
Piz
Diopsid.
östlich
von
Rosafärbung
Badus.
dürfte
Granatgehalt herrühren. Sie treten linsenartig auf, übersteigen
aber seltener
Faustgrösse.
Fuchsitquarzit. Im Schutt zwischen La Froda (südwestlich Piz
Alv) und La Rossa, auf 2500 m, ob den Wildmatten, fand ich ein
grauweisses, zum Teil gefälteltes Gestein mit grünem Glimmer.
Der granoblastische Quarzit weist rundliche, ziemlich grosse Quarz¬
körner (0.2 mm) auf, die kleinkörniger Calcit mit limonitischen
'Ernst Ambühl
286
Ausscheidungen begleitet.
Fuchsitblätter.
Wie
das
In der
Schieferungsebene liegen einige
Handstück schon
zeigt,
hat das
Mineral
Häufungsstellen. Trotzdem im Schliff eine solche getroffen zu
scheint, ist es doch nicht möglich, optische Bestimmungen aus¬
zuführen, da das Mineral in dünnen Blättern zu Aggregaten gehäuft
sein
auftritt.
Parallel
bläulich- bis
zu
den
gelblichgrün,
Spaltrissen
Chemismus der
Die vorhandenen
sind die
Blättchen
schwach
senkrecht dazu schwach hellblau.
Analysen
Paragneise
Paragneisen
von
dem zentralen
aus
Gotthardmassiv zeigen umgerechnet folgende Resultate:
al
fm
c
alk
k
Schnitt
mg
c/fm
1.
403
39.5
34.5
5
21
0.76
0.35
0.15
II
2.
336
34.5
33
8.5
24
.45
.39
.26
III
si
3.
300
38.5
31.5
10
20
.70
.42
.32
III
4.
290
395
30.5
11
19
.41
.40
.37
III
5.
248
34
36
8.5
21.5
.45
.40
.24
II
6.
235
33.5
39.5
9.5
17.5
.42
.45
.24
II
7.
194
32
30
18.5
.28
.45
.65
IV
8.
184
45.5
24.5
9
21
.78
.38
.37
III
9.
161
33
34.5
9.5
23
.26
.56
.28
III
10.
123
28.5
41.5
20.5
.28
.54
.24
II
19.5
10
Analytiker:
1. Sericitschiefer ob
P. Waindziok
2.
P. Waindziok
3.
4.
5.
6.
Hospenthal
Oneis, Gotthardstrasse ob Hospenthal
Ourschengneis, Oige südlich Andermatt
Ouspisgneis, Guspistal, Schutthalde, wahrscheinlich
R. Beder
reines
Sediment
L. Hezner
Ouspisgneis, Alpe di Rodont
Paragneis, Val Cristallina, nordöstlich
J. Jakob
oberhalb Palius, reines
R. Winterhalter
Sediment
zwischen Rodontbrücke und Lucendrobrücke
7.
Guspisgneis,
8.
Soresciagneis
Gurschengneis, Gige südlich Andermatt
Zentrale Partie Guspisgneis
9.
10.
Bei
variabler
si-Zahl
A. Schneider
K.
zeigen die
gesteine gute Übereinstimmung. Die
lichen Schwankungen unterworfen,
L. Hezner
P. Waindziok
Basenwerte
k-Zahl ist
wogegen
für
Jene
Sediment¬
allerdings beträcht¬
mg und c/fm nicht
stark variieren.
Vergleicht man die Analysenergebnisse mit denjenigen aus dem
Silvretta-Kristallin, so ist dort der Tonerdegehalt ein viel grösserer,
sodass noch Alumosilikate, wie Sillimanit, Andalusit, Disthen und
Diese Mineralien sind im
Staurolith gebildet werden konnten.
untersuchten Gebiete nirgends angetroffen worden.
Petrogr.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Streckeisen (39) gibt als Mitteltyp der Paragneise
Ötztal folgende Zahlen
lyse 1655)
Bei variablem si
an:
von
287
Silvretta-
eine Ana¬
(189—330;
ist
al
fm
c
alk
k
43
33.5
6.5
17
0.34-0.66
Die Formel des
T
genannten Autors (p. 135)
=
al
—
(c +
alk
+ 2 k. alk)
gibt die Grösse dçr freien Tonerde T' an. Ist dieser Wert positiv,
sind im Gestein meist Andalusit, Sillimanit, Disthen, Cordierit
und Staurolith vorhanden, ist er ± 0, so resultieren Quarz, Plagioklas und Glimmer, wenn er negativ ist, so soll Kalifeldspat auf¬
so
treten.
Die
analysierten
zeigen
sämtlich
stände
damit
treten
Paragneise
des
T'-Werte, die zwischen
in
Übereinstimmung,
zentralen
Gotthardmassivs
—10 bis —20
dass
keine
liegen. Das
Alumosilikate
auf¬
und sich oft Orthoklas nachweisen lässt.
Vermutlich ist der hohe
Alkaligehalt doch noch durch Stoff¬
magmatischen Intrusionen zu erklären,
sodass auch diese Gesteine etwas imbibitionsartig veränderte und
nicht ganz normale Paragesteine wären.
Besonders am Gamsbodengneiskontakt an der Gotthardstrasse,
vom Rodontboden bis
Motlone, ist die Durchtränkung des Paragneises (sog. Guspisgneis) mit Eruptivmaterial auffallend stark.
Die vereinzelt auftretenden grossen Feldspäte im Paragneis ob
Hospenthal bis zum Gamssteg (sog. Gurschengneis) stammen eben¬
falls aus dem Gamsbodengneismagma. Diese Gneise unterscheiden
sich aber von den typisch feldspatreichen, da dort das gesamte
Material zugleich blastisch umgeformt wurde, hier aber lediglich
das Auftreten von neuem Feldspat im metamorphen Sediment zu
konstatieren ist. Feldspatreich können diese Gesteine noch nicht
genannt werden, wenngleich die Beeinflussung durch den Granit
zufuhr
aus
erwiesen
Die
den meist alten
ist.
Analysenwerte zeigen diese Beeinflussung
vor
allem im
höheren alk-Gehalt:
si
al
fm
1.
316
36
21
11.5
31.5
0.42
0.33
0.55
IV
2.
250
37
24.5
16
22.5
.18
.43
.64
IV
c
alk
k
mg
c/fm
Analytiker :
K. Jene
1. Randlich
2.
injizierter Guspisgneis
Guspisgneis, zwischen Rodontbrücke
schmelzung mit großen Feldspäten,
gegen
Gamsbodengneis
Schnitt
und Lucendrobrücke.
nicht
Ein-
chloritisiert, Grenze
L. Hezner
Ernst Ambühl
288
4.
Die
Amphibolite,
und
Amphibolite
Gotthardmassiv
eine
beurteilt,
und
Hornblend e-P
lagioklasgneise
Kalksilikatfels
e
Hornblende-Plagioklasgneise.
Im
zentralen
spielen die Amphibolite, ihrer Verbreitung nach
untergeordnete Rolle. Viele Vorkommnisse (Di¬
mensionen 30:25 m; 10:10 m; 10:5 m; 4:3 m; 2:1
sich östlich und südlich
m)
befinden
und nordöst¬
Rossbodenstock-Gipfel
Tegliola. Weitere Vorkommnisse sind Lohlenalp und
hinteres Gurschenälpetlital. Im Süden, nördlich unter La Rossa be¬
ginnend, lässt sich eine Zone amphibolitischer Gesteine über La
lich
vom
Froda
Piz
(Gipfel
südwestlich
Osten auf der Karte
die
vom
gleiche
Zone
zu
P. 2873 und weiter
Alv)
(24) verfolgen. Nach Westen
Hornblendegarbenschiefern, die sich auf
von
Piz
—
Krioe
nach
wird
dem
Pizzo Centrale vorfinden.
metamorphen, mergeligen Sedimente werden zu beiden
Paragneis begleitet, der ebenfalls zonenförmig zwischen
Orthogneis auftritt. Sie können somit als relativ jüngere Ablage¬
rung angesehen werden.
Die Gesteine sind zum Teil ausgesprochen schiefrig,
zum
Diese
Seiten
Teil
von
aber,
vor
allem die kleinen
Stöcke
am
Nordrande gegen die
Urserenzone, vollständig massig.
Die Hornblende-Plagioklasgneise, die schon von Nigoli-Staub
(28) beschrieben und von Hezner analysiert wurden, gehen durch
Abnahme von Quarz, Feldspat und Zunahme von Hornblende in
Amphibolite über. Sie sind schlecht schiefrig, aber nie massig und
treten hauptsächlich im mittleren Massiv, in der Unteralp, auf
(Rieselenplangge an der Reuss, 1700 m, Spannmatt, Glockenspitz).
Folgenden über die Amphibolite Gesagte soll nunmehr
Hornblende-Plagioklasgneise gelten. All diese Gesteine
sind im allgemeinen sehr wenig injiziert. Ein Gestein der Wand¬
flühe auf 2040 m, gegenüber Tross (Unteralp), und das Gipfel¬
gestein vom Portgèrastock zeigen die erwähnte Erscheinung.
Die Amphibolite, die mit ultrabasischen Gesteinen im Zu¬
sammenhang stehen, sind S. 309 erwähnt.
Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass die Amphibolite
im weitern Sinne, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, zu
einem Typus vereinigt werden können, trotz ihres oft differenten
Das
im
auch für die
makroskopischen Aussehens.
Hauptgemengteil ist die gewöhnliche grüne
Hornblende.
Da¬
weniger Quarz, Zoisit, Granat,
Biotit, Feldspat (Albit bis Andesin). Die Textur ist massig bis
neben finden sich meist mehr oder
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
289
gut schiefrig, die Struktur granoblastisch, lepidoblastisch, in Granat-.
amphiboliten
Eine Siebstruktur lässt
porphyroblastisch.
etwa auch
sich in manchen
Fällen
am
Granat und
etwa
auch
an
der
Horn¬
blende feststellen.
Die Hornblende (0.2—2.5 mm lang) hat sich, wo eine Schie¬
ferung vorhanden ist, dieser gut eingefügt. Sie zeigt die beste
Eigengestalt von den Hauptkomponenten. Gemeinsames Auftreten
mit Biotit sowie auch Zoisit lässt sich dann und
wann
feststellen.
Quarz, als kristalloblastische Neubildung, zeigt in den
schiefrigen Gesteinen längliche, in den massigen eher rundliche
bis eckige Formen. Die undulöse Auslöschung ist gering. Er ist
der hauptsächlichste Einschluss der Hornblende.
Der
vorzüglich in maschiger
Zersetzungsprodukten (KlinoForm,
chlor oder Biotit) ausgefüllt sind. Durchsetzung mit Erz ist selten.
Das Mineral kann auch in einzelnen Teilir.dividuen aufgelöst sein;
Granat erscheint bei rundlicher Gestalt
wobei die Zwischenräume mit
Umwandlungsprodukte sammeln sich dann in der Mitte
Zoisitamphiboliten bildet sich um den Granat vielfach ein
die
In
an.
Kranz
Zoisit, mit Quarz gemischt, vielleicht ebenfalls eine Umwand¬
lung. Hufeisenförmig führt Granat im Innern oft Quarz, Biotit
von
und
Hornblende.
und s/4
Der Zoisit tritt
auf.
Grösse der Granate
Die
schwankt zwischen
14
mm.
ist
Er
grössten Teil in der bekannten Besenform
Umwandlungsprodukt
als auch
Feldspat
zum
Biotit,
von
sowohl
von
Hornblende
und
Granat.
gebildet, erscheint
kräftig gelbbraun
nach farblos und führt am Rande öfters viele Rutilausscheidungen.
Ausnahmsweise ist er grün mit braunem Stich (südlich Sehyen¬
stock, 2565 m). Im gleichen Schliff kann man Paragenesen von
Amphibol mit Glimmer und von Biotit mit Klinochlor feststellen.
Der
Hornblende
mit
auch manchmal allein.
Feldspat
Der
zwillingt,
Als
eisen in
Er ist
Granat
von
als Albit ist frisch und meistens nach
als basischer
Gemengteile,
Frage, welch
Plagioklas dagegen
die nie
Pyrit,
{010}
stark zoisitisiert
ver-
(Besen).
fehlen, kommen Titanit und Titan¬
letzteres meistens in der Hornblende einen
ovalen Leukoxenhof aufweist.
Magnetkies,
und
pleochroitisch
Apatit,
Weniger häufig erscheinen Epidot,
Rutil
und
Hämatit.
Muscovit
fehlt
immer.
vorhandenen, älteren Analysen folgt hier die
des Qranatamphibolits vom Rossbodenstock, östlich P. 2832, 2760 m.
Zu
den
schon
Ernst Ambühl
290
50.07
si
A1203
8.68
al
12
Fe203
5.53
fm
55.5
c
26.5
SiOs
FeO
11.22
MgO
6.76
MnO
.37
CaO
alk
10.64
Na20
116.5
6
k
.25
mg
.42
c/fm
2.20
.41
Schnitt
III.
K»0
.95
HäO+
.61
H2CT
.02
Analytiker :
Ti<D2
2.63
E. Ambühl
P2O5
.03
Summe
99.71
bisherigen Analysen geben umgerechnet folgendes Bild:
Die
al
30
42
20
8
131.5
32
36.5
23
116.5
12
55.5
103
22
46.5
fm
k
alk
si
151.5
c
Schni t
c/fm
mg
0.25
0.52
0.49
IV
8.5
.13
.58
.62
IV
26.5
6
.25
.42
.41
III
25.3
6
.38
.53
.54
IV
Analytiker
1.
2.
3.
4.
L. Hezner
Granat-Hornblende-Plagioklasgneis, Spannmatt
Granat-Hornblende-Plagioklasgneis, Glockenspitz (Lohlenalp)
Granatamphibolit, Roßbodenstock, östlich P. 2832; 2760 m
Amphibolit, Guspiszone; Alpe di Fortunei
Analysen lassen sich
normaldioritisch-gabbroiden Magma
Die zwei ersten
bezw.
L. Hezner
E. Ambühl
J.Jakob
dem normaldioritischen
Sie
zuordnen.
aber höchstwahrscheinlich sedimentären Gesteinen
an.
gehören
Das Glocken-
ganz allmählich in den Paragneis über. Ver¬
Amphibolit von der Fortuneialp sedimentär,
normalgabbroiden Chemismus. Er tritt dort in schmalen
spitzvorkommnis geht
mutlich
ist auch der
trotz seines
Zonen auf und hat unscharfe Grenzen.
Auch
der
Granatamphibolit
vom
Es
muss
Chemismus nach sedimentär.
eisenreichen
blende
Gestein
Granat
(Fe203
Krioe (24)
vorliegen.
=
°/o)
5.53
hat
in
ist
Rossbodenstock
seinem
hier neben einem kalk- und
eine
tonerdearme
Horn¬
seinem Gebiet ein ähnliches
analysiert.
Hornblendefels
doni" auf der Karte
[2080 m; südlich
von Krige] :
dem ersten
„o"
von
„Coran-
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
89
13
60.5
23
3.5
0.36
0.62
0.38
III
Petrogr.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Das Gestein besteht
noch
auf:
Epidot,
Quarz,
90 »/o
zu
aus
Biotit, Chlorit,
Hornblende; daneben
291
treten
Carbonat, Apatit,
Plagioklas,
Eisenerz.
Rutil und
Granatamphibolit zeigt folgenden Mineralbestand: Horn¬
Quarz 10°/o, dann folgen Zoisit, Titanit,
Erz, Feldspat und Biotit.
Der
blende 70 o/o, Granat 15 o/o,
Nur
zwei Lokalitäten
an
südsüdwestlich Piz Toma
angetroffen,
kennt
und
die
Strahlsteinschiefern überleiten.
zu
aktinolithische
man
Biotit
gelbbraunen
akzessorisch.
(Gurschenälpetligrat, P. 2585.4, und
m) wurden Gesteine
Schutt auf 2510
am
Hornblende,
resp.
(Mengenverhältnis
Auch hier lässt sich stets die
braunen
dunkelgrüne
Biotit allein auf.
schaftung
Quarz
3:1).
=
er¬
Aktinolith
ist
gleichzeitige Entstehung
des Glimmers und der Hornblende konstatieren.
kommnis tritt das
Schliff
Im
farblosen
Beim ersten Vor¬
Gestein mit dem intensiv
Beim zweiten Hess sich eine
glänzenden
Vergesell¬
gewöhnlichen Amphiboliten konstatieren.
mit
Kalksilikatfelse.
Ich
kann
auf
Beschreibung der Kalk-
die
silikatlinse im Maigelstal (östlich Piz Tegliola, 2575 m) verzichten,
da dies bereits
schehen
halden
ist.
westlich
Mitteilung
östlich
U. Grubenmann
von
(11) in meisterhafter Weise ge¬
(11) erwähnt Kalksilikatgesteine aus Schutt¬
Badus, in 2400 m Höhe. Nach mündlicher
Nioqli
von
von
Herrn
Dr.
H.
Biäsch
ebenfalls
Tomasee
vom
sollen
solche
der
in
Gesteine
Gegend
süd¬
kleinen
Vor¬
in
kommnissen auftreten.
In einem steilen Tobel in der Nähe
Unteralp
sache
auf
aus
Zoisit und
1985
Calcit
m
Höhe)
Mundbühl
(P. 2139.5,
Haupt¬
Granat-Diopsidgestein mit wenig
fand
bestehendes
ich
von
im
Schutt
ein
zur
Quarz.
Biotit-Zoisitamphibolit.
Am
Schwarzberg (Piz Ner), am West¬
m,
Orthogneiskontakt weg, wurde
ein schlecht schiefriges Gestein gefunden, das dem
Granatkelyphitgestein von Bellinzona äusserlich nicht unähnlich sieht, da sich
2—5 mm grosse, braune, runde
Porphyroblasten zeigen. Im Schliff
stellen sich diese vermeintlichen Granate als Aggregat von vor¬
wiegend kurzem, gelbbraunem nach farblosem Biotit (0.1 mm; 60—
75 o/o), Zoisit, Epidot und noch kleinerem,
verzwillingtem Albit
grat auf 2575
heraus.
Nach
messenden
Spuren
von
50
ca.
aussen
Kranze
Granat
m
ist
hin
von
das
Ganze
Zoisitmineralien
Hessen
dieser je vorhanden gewesen
Paragenese umgewandelt
vom
sich
ist,
von
einem
umgeben.
ca.
% mm
Irgendwelche
nirgends mehr feststellen.
muss
worden sein.
er
gänzlich
in die
Falls
genannte
Ernst Ambühl
2Q2
Das
übrige Gestein besteht
zum
grossen Teil
aus
grüner
Horn¬
blende
(0.1—0.3 mm lang), Quarz und untergeordnet kleinkörnigem
Feldspat, Epidot und Zoisit. Biotit tritt nur noch vereinzelt auf,
die Struktur ist porphyroblastisch, und die Textur lässt eine sehr
schlechte Schieferung erkennen.
In der Nähe dieses Biotit-Zoisitamphibolites fand sich ein
weisses, fast nur aus Carbonat bestehendes Gestein vor, das noch
Spuren von Diopsid zu führen scheint.
Über die Entstehung des kelyphitartigen Gesteines soll später
die Rede sein.
Kastelhornamphibolit. Er zieht sich in einer breiten Zone über
gleichnamigen Grat. Der Südwestausläufer erreicht die GuspisDie Kontakte gegen das Nebengestein sind nie
reuss nicht mehr.
scharf, sondern verschwommen (Kastelhorngrat zwischen Gurschenstock und Kastelhorn; Kastelhornbach auf 2310 m).
den
Das
Gestein
zeichnet
sich
durch
seinen
variablen
Charakter
nichtinjizierte Amphibolit (z. B. vom Gipfel) ist schlecht
schiefrig und von graublauer Farbe. Meistens ist er aber stark
injiziert (Gipfel, südlicher und östlicher Teil der Kastelhornwand).
Dabei lassen sich grobblätterige Biotitanhäufungen erkennen, deren
Der
aus.
Komponenten bis zu 3 cm gross werden können. Das mikro¬
skopische Studium eines derart injizierten Gesteines, einige Schritte
südlich vom Kastelhorngipfel, ergibt folgendes Bild: Der Amphi¬
bolit
ist
deutlich
ersteren ist die
vom
Quarz-Feldspatanteil
zu
unterscheiden.
Im
Meist ist sie
grüne Hornblende
Hauptgemengteil.
klein, Stengel von 0.2 mm Länge gehören
Ausnahme. Mit ihr vergesellschaftet ist wenig Quarz, eben¬
zur
falls kleinkörnig. Farbloser Strahlstein (0.4 mm Länge) ist, wie
Biotit und Zoisit (0.3 mm), Nebengemengteil. Nirgends sieht man
den Amphibolitanteil mit der Injektion in direkter Berührung.
Häufig bemerkt man ferner, wie sich in der amphibolitischen Sub¬
stanz, direkt neben dem Chlorit, kleine Granatkörner gebildet
haben, die gerne reihenförmig angeordnet sind. Der Granat ist
schlecht eigengestaltet und führt keine Einschlüsse oder Umwand¬
lungsprodukte. Quarz ist feinkörnig, rund bis eckig, im Mittel
0.04 mm gross. Einzelne buchtig ineinander verzahnte, undulös aus¬
bei
spiessiger
Form sehr
löschende Körner können aber bis 1
sind
die grossen,
mm
gross werden.
gelbbraunen Biotitblätter,
die
Auffallend
gewöhnlich
ziem¬
lich viel
Erzausscheidungen aufweisen.
Die Seite 288 erwähnten, injizierten Amphibolite zeigen
gleichen „Reaktionsring" von Chlorit; sehr untergeordnet
den
tritt
Petrogr.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
auch Granat auf.
die
Ring wurde bei der Injektion gebildet,
dislokationsmetamorph umgewandelt (jeden¬
Dieser
Substanz nachher
falls schon
293
praealpin).
Kastelhorn gibt es am Westgrat, neben den schon ge¬
Gesteinen, weniger injizierte Partien. Im Schliff liegt ein
klastisches Gestein vor. Hauptgemengteil ist feinstrahlige, aktinoAm
nannten
lithische
Hornblende
(0.05—0.1 mm lang), die mit
körnigem Quarz (0.01—0.02 mm) gemischt ist. Biotit
Durch den Schliff ziehen
stengeligem, stark
grober, bis 1 mm
zerbrochen
einige wenige, %
Zoisit
anormal-blauem
grosser
der
Aktinolith,
sehr
fein¬
selten.
ist
breite Lagen
mm
von
wenig Erz oder
oft stark verbogen und
mit
ist.
Wieder andere Gesteine weisen
auf bei kaum wahrnehmbarer
überhaupt fast nur Strahlstein
Schieferung. Etwas stark verbogener,
ny fast nicht gefärbter Biotit und feinschuppiger Talk be¬
Die Korngrösse des Strahlsteins schwankt von 0.03
nach
gleiten ihn.
bis 2
Das Gestein weist keine
mm.
Injektion
Aus dem Schutt südlich unterhalb der
auf.
Kastelhornwand,
nörd¬
lich P. 2674.2, konnten stark verschieferte Dislokationsbreccien ge¬
funden werden. Lagen von sehr feinkörnigem Quarz alternieren mit
mechanisch
stark
beanspruchtem Biotit, der später noch ein¬
gehendere Erwähnung finden soll. Im weitern finden sich Aktino¬
lith und Zoisit vor, welch letzterer bis 1 mm gross werden kann.
Der Strahlstein weist oft Querstellungen auf, der Quarz ist geregelt.
Im
Schuttkegel
massiges
im
des
In den
4—6
ich
vereinzelt
ein
roten,
grossen Granaten,
unzählige, frischgebliebene Teilindividuen
Zwischenräumen hat sich weniger Quarz als Feld¬
Mikroskop aber
auflösen.
Kastelhornbaches fand
Gestein mit
die sich
mm
in
spat eingelagert. Sehr selten ist Chlorit oder Biotit
gesamte Umgrenzung
zu
finden. Die
Granat
zeigt rundliche Form. Durch
ist das Gestein porphyroblastisch struiert. Hauptkomponente
aber Hornblende (im Mittel 1/4 mm lang). Wichtig ist ferner
vom
ihn
ist
der
Feldspat (Andesin, Labradorit), oft verzwillingt. Häufig ist das
Albitgesetz; Zwillinge nach dem Manebachgesetz konnten ver¬
einzelt festgestellt werden.
Im Mittel ist das Feldspatkorn so
gross wie das der Hornblende.
Ausnahme.
Eine
des ersteren oft
Grössen
Zoisitanreicherung
zu
konstatieren.
vorhanden.
von
I1/2
mm
gehören
zur
Besenform ist im Zentrum
Einschlüsse
geringer
Quarz ist
das Innere des Granates beschränkt.
Zahl
in
mit
von
Amphibol
sind in
wenigen Ausnahmen auf
Gelbbrauner, mit Klinochlor
Ernst Ambühl
294
auftretender Biotit
gemeinsam
Rutil,
und
Apatit
Der Granat kann
im
Schliff
die
ist,
wie
der gerne im Granat
stark
so
gleiche
Magnetit, Nebengemengteil.
erscheint, sind akzessorisch.
aufgelöst sein,
Fläche
dass seine Zwischenräume
einnehmen
wie
das
eigentliche
Mineral; sie sind mit einheitlich auslöschendem Feldspat erfüllt.
Das Gestein
Vor
allem
zeigt keine Injektion.
diesem,
bei
aber
auch
bei
dem
weiter
oben
er¬
wähnten, talkhaltigen Gestein hat man den Eindruck, es handle
sich um eruptive Produkte. Ob der gesamte Kastelhornamphibolit
magmatischer Entstehung ist, muss dagegen bezweifelt werden, da
gerade die Grenze gegen den Paragneis (Felsen westlich Kastel-
hornsee)
Der
Zieht
meistens sehr unscharf ist.
Kastelhornamphibolit
man
(nur südwestlich vom Kastelhornsee)
Auspressung der gesamten Schicht
breccien
kommt
eine
jedenfalls
5.
Die
ist im Tunnel nicht mehr anstehend.
noch die Anwesenheit stark verschieferter Dislokations-
in
in
zur
Betracht,
alpinen
so
Zeit
Frage.
Peridotite, ihre Umwandlungsprodukte und
Kontaktgesteine
Auftreten
Im
Gotthardmassiv
ordnen sich die Serpentinstöcke in zwei
weniger parallele Linien an, in welchen die
einiger Regelmässigkeit auftauchen. Folgende
unter sich mehr oder
Vorkommnisse
mit
Lokalitäten sind bekannt:
Ulrichen, Gerendorf, Schönenboden (2i/2 km südöstlich von
Oberwald), einige hundert Meter südsüdöstlich vom Westportal
des Furkatunnels und ca. 100 m höher, Mutthorn-Nordgrat, 100 m
nördlich der tiefsten Stelle zwischen Blauberg und Mutthorn auf
2885 m, Tierbergalp, Giltnase, Stockstafel, Breitenstafel (südlich
Zumdorf). Im Bann zwischen Zumdorf und Hospenthal, auf 1575 m,
liegt ein grosser, von der Strasse aus gut sichtbarer Block, den
der Gletscher wahrscheinlich von der Isenmannsalp hieher ver¬
frachtet hat.
Weitere Vorkommnisse sind: Gädemli-Mussli ob der
Furkastrasse kurz hinter
Hospenthal, Kämmieten, Wannelen, Gige,
(drei Vorkommnisse), eingangs der Unter¬
und
alp
Sattelegghubel-Rossbodenalp, nordwestlich nahe P. 1872.0.
Weiter nach Osten fehlen die Serpentine. Der Talkserpentin süd¬
östlich vom Calmotgipfel gehört schon dem Somvixer-ZwischenMettlen
am
Gurschenbach
Petrogr.
massiv
Geol. des zentr.
u.
Gotthardmassivs siidl. Andermatt.
295
Diese Vorkommen sind alle sehr nahe der Grenze der
an.
Urserenzone.
Die
anderen
Serpentinstöcke finden sich in der Mitte des
Kastelhornwand, nördlich vom grossen gleich¬
namigen See, erscheint ein kleines Lager inmitten des Kastelhornamphibolites. Im östlichen Teil der Gafallenalp, ob dem tümpel¬
artigen Seelein, auf 2465 m, stösst man ebenfalls auf Serpentin
(zwei Vorkommnisse). Ein weiterer Serpentinstock erscheint am
Portgèrawestgrat und unter dem Ravetschgrat, auf 2800 m, am
Massives
vor.
An der
oberen Rand des vordersten Firnes.
Anlässlich einer Exkursion ins Val
Nalps
konnten im mittleren
bis hinteren Teil im Moränenmaterial wiederholt
gefunden werden,
Linie nach Osten
was
Serpentingesteine
Fortsetzung dieser angenommenen
Nicht in dieses System hinein gehören
für eine
spricht.
gefundenen Serpentinblöcke
die nicht anstehend
Badus,
auf
2380 m,
westlich
vom
Die Grösse der
Vorkommnis ist
grossen
an
der Ostseite des
Siarrasee.
ist verschieden.
Serpentinstöcke
dasjenige auf der Gige,
Das
grösste
dessen Ausbiss eine
Längs¬
ausdehnung von 300 m und eine grösste Breite von 185 m besitzt.
Der Serpentin an der Kastelhornwand misst dagegen nur 31/2: 2 m.
Die übrigen Vorkommnisse neigen eher dem kleinen Typus zu.
Der
Gige-Serpentin wurde beim Bau des Gotthardtunnels
gefunden, und zwar auf der Strecke 4870—5310 m vom
Nordportal. Auf der Gige selbst liegt das Gestein nicht in der
Tunnelachse, sondern ca. 250 m westlich davon. Das peridotitische
Magma ist also hier vielleicht gangartig schräg nach oben in den
Paragneis eingedrungen. Schneider (37) hat dieses Vorkommnis
und seine Umwandlungsprodukte in einer eingehenden Arbeit ge¬
würdigt.
wieder
Es folgt hier eine kurze Charakterisierung der einzelnen Vor¬
kommen, worauf die Gesteine besprochen werden sollen. Unter
Begleitgestein sollen immer die mit dem Serpentin genetisch ver¬
bundenen randlichen Produkte verstanden werden, also nicht etwa
gewöhnlicher Paragneis.
Grosser Moränenblock im Bann auf 1575
Hauptgestein: massig.
m
Serpentin, Talk, Carbonat, Klinochlor,
schwarzes Erz. Keine Reliktmineralien. Ihre Lage und Form ist
oft durch die Umwandlungsprodukte angedeutet.
Farbe:
dunkelgrün-grau,
schwach
geädert.
Ernst Ambühl
296
Gädemli-Mussli
Einlagerung:
in
Paragneis.
Hauptgestein: Serpentin,
dem
mit
Kämmietenserpentin
ziem¬
lich identisch.
Farbe:
grüngrau.
Begleitgesteine:
Abbau: in sehr
nicht
aufgeschlossen.
geringen Mengen,
da das Vorkommnis klein ist.
Kämmieten
Einlagerung:
in
Paragneis.
Hauptgestein:
massiger bis schiefriger Serpentin mit viel
Carbonat, daneben Talk, Erz, Klinochlor und Pyrrhotin; Diallag
und Olivin fehlen. Diallagreste sind nie sichtbar. Der metallisch
scheinende Schiller, der durch das Carbonat erzeugt wird, kommt
dadurch zustande, dass unter diesem Mineral dunkler Chlorit
liegt. Dieser Schiller ist demjenigen von Diallag nicht unähnlich.
Farbe:
hellgrün-grau, geädert,
oft
Begleitgesteine:
Talkschiefer,
schiefer, Strahlsteinschiefer.
unruhige
Textur.
Biotitschiefer,
Anzeichen
von Kontaktmetamorphose:
taktmetamorphose, ausgeübt am Paragneis.
Biotit-Chlorit-
thermische Kon¬
Abbau:
Hauptbezugsort der Urserenserpentine. Verarbeitung des
Stelle im Werkhaus (Ofenplatten, Vasen,
an Ort und
Skulpturen etc.).
Gesteins
'
Wannelen
Einlagerung: in Paragneis.
Hauptgestein: Serpentin, ähnlich demjenigen
Begleitgesteine: nicht aufgeschlossen.
der Kämmieten.
Gige
Einlagerung:
in
Paragneis.
Hauptgestein: primärer, wenig veränderter Diallagperidotit,
Diallag und Olivin als Relikte. Massig, lentikular und schiefrig.
Farbe:
einheitlich
blaugrün-grau.
Talk
Begleitgesteine:
Serpentin,
(Lavezstein, Giltstein,
„Speckstein"), Talkschiefer, Strahlsteinschiefer, Nephrit, Chloritschiefer, Chlorit-Biotitschiefer, Granat- und Zoisitamphibolite.
Abbau: Es wird
Ort und
nur
Stelle für
der Talk
abgebaut und
Ofenplatten
bearbeitet.
in kleiner Hütte
an
Petrogr.
u.
Geol. des zentr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
297
Mettlen-Gurschenbach
vom Gurschenbach,
wenig oberhalb des Weges
Einlagerung: in Paragneis.
Hauptgestein: Serpentin (Serpentin, Talk, Carbonat, Klino¬
chlor, Erz, Aktinolith, der aber nur im westlichen Vorkommnis
auftritt). Massig; Reliktmineralien in kleinen, nicht mehr be¬
Drei Vorkommnisse: zwei links und eines rechts
stimmbaren Resten vorhanden.
Anordnung und
Primärmineralien
oft nachweisbar.
gewandelten
Grösse der
um¬
hellgrau-grün, glänzend.
grasgrün.
Ost: hellgrün-grau; oft zeigt der Talkserpentin eine orangebraune
Anwitterungsfarbe.
Begleitgesteine: Strahlsteinschiefer, Talkschiefer, ChloritFarbe:
West:
Mitte: schwarz und
schiefer,
Biotitschiefer.
Kontaktmetamorphose: thermische Kon¬
taktmetamorphose am Paragneis, makroskopisch deutlich sichtbar;
Anzeichen
straffe
Abbau:
von
Schieferung.
westliches Vorkommnis,
selten und
nur
nach
Bedarf.
Sattelegghubel-Rossbodenalp
1872.0, Verankerung der oberen Station der
Drahtseilbahn Andermatt-Rossbodenalp
Einlagerung: in Paragneis.
Hauptgestein: Talk, Serpentin mit Carbonat, Chlorit und Erz.
Massig; Reliktstruktur ohne Primärmineralien dann und wann
Etwas nordwestlich P.
sichtbar.
graugrün mit gelb anwitterndem Carbonat.
Begleitgesteine: nicht aufgeschlossen.
Farbe:
Kastelhornwand
Einlagerung:
Amphibolit.
Hauptgestein: massiger Serpentin
Erz und Diallagresten.
in
mit
Carbonat, Klinochlor,
graugrün-schwarz, oberflächlich mit ovalen, olivgrünen
Flecken, 1—3 cm messend.
Begleitgesteine: Aktinolithschiefer mit wenig Zoisit, ChloritFarbe:
schiefer.
Kein
Biotitschiefer.
Kontaktmetamorphose: ziemlich scharfer
Amphibolit hin. In diesem keine Serpentin¬
komponenten; Zoisit und grüne Hornblende wenig zahlreich in
Anzeichen
von
Kontakt gegen den
den
Serpentinrandprodukten.
Ernst Ambühl
2Q8
Gafallenalp (zwei Vorkommnisse)
Einlagerung:
in
Paragneis (manchmal schwach injiziert).
Hauptgestein: Serpentin mit Erz und Magnesit; massig bis
schiefrig. Reliktstruktur selten angedeutet.
Farbe: hellgrün.
Begleitgesteine: Strahlsteinschiefer, Chloritschief er mit wenig
Zoisit, Talk-, Chlorit-, Aktinolithschiefer, Amphibolit. Kein
Biotitschiefer gefunden.
Fast der ganze Stock ist
noch als
Einheit,
Portgera-Westgrat
abgebrochen und liegt,
unter dem Firnfeld nördlich
auf 2560
mehr oder
vom
weniger
genannten Grate
m
Einlagerung:
Paragneis.
Hauptgestein: Serpentin mit Magnesit, Talk und Erz;
in
etwas
schiefrig; keine Relikte.
dunkelgrün-grau.
Begleitgesteine: Serpentintalk, Strahlsteinschiefer, Chlorit¬
schief er mit Magnetitoktaedern (bis 1 cm gross), Nephrit, Amphi¬
bolit. Kein Biotitschiefer gefunden.
Farbe:
Ravetschgrat (vermutlich
Einlagerung:
in
etwas
abgerutscht)
Paragneis.
Hauptgestein: fast reiner Serpentin mit wenig Erz; schlecht
schiefrig; keine Relikte.
Farbe: hellgrün-grau.
Begleitgesteine: Amphibolit, wenig Chloritschiefer. Kein
Biotitschiefer
Ostseite
gefunden.
Badus, westlich dem grossen
(nicht anstehend)
Siarrasee auf 2380
m
Hauptgestein: Serpentin mit Carbonat, Talk, Erz, Klinochlor;
keine Relikte.
Begleitgesteine und Kontaktprodukte nicht gefunden.
Farbe: blaugrau-grün.
Die
Besprechung der
wenig veränderten Peridotite
wird
übergangen,
da
Schneider (37)
diese schon beschrieben hat.
Dagegen sollen hier die anderen Gesteine, ihre UmwandlungsRandprodukte zur Sprache kommen.
und
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
299
Serpentin
Das
Gestein
schlecht
bis
Oft wird eine
Olivin und
zumeist
ist
massig; feinblätterige Typen
Struktur
Die
massig geschiefert.
ist
etwa
fibroblastisch.
Reliktstruktur in der Weise angetönt, dass die
Diallag
entstandenen Mineralien durch ihre
und Form das Relikt noch andeuten.
Die
aus
Anordnung
genannten Komponenten
umgewandelt, doch lassen sich dann und wann
kleine, splitterartige Restindividuen nachweisen.
Rein monomineralischer Serpentin wurde nie vorgefunden (am
Ravetschgrat angenähert). Als Nebengemengteile sind (nach ihrer
Wichtigkeit geordnet) meist folgende vorhanden: Magnesit, Talk,
sind meistens ganz
Erz
und
Chlorit.
Aktinolith
Serpentin nur einmal als
(Mettlen-Gurschenbach West). Er
wurde
im
Nebenkomponente angetroffen
ist farblos, und c/ny beträgt 19°.
Manchmal können auch einige Gemengteile lokal dominieren,
sodass der Serpentin nur noch spärlich auftritt. Es können Magnesit
(Kämmieten) und Talk (Kämmieten, Mettlen-Gurschenbach Mitte,
Gafallen Ost, Portgera) Hauptgemengteil werden.
Gegen den Rand wird der Serpentin oft schiefriger, Talk,
Carbonat und Chlorit nehmen überhand (Kämmieten, einige Stellen
Gafallen Ost, Portgera). Bei Mettlen-Gurschenbach Mitte am Ost¬
rand verschwindet der Serpentin überhaupt und wird vollständig
feinschuppigen Talk und wenig Chlorit ersetzt. Idioblastische
von
Magnetit sind (bei- 80fâcher Vergrösserung) stets
durch
Oktaeder
ca.
20 Stück im Gesichtsfeld
zu
beobachten.
Die Grösse der stahl¬
Gesteines
beträgt
massig.
Auf Erscheinungen, diev vermutlich mit der Durchbewegung
des Gesteines in engerem Zusammenhang stehen, wird hier noch
näher eingegangen.
In einigen Schliffen (Mettlen-Gurschenbach
Gafallen
Mitte,
Ost, Ravetschgrat) erscheint eine gebänderte, aber
nicht straffe Textur; erzeugt ist sie durch Klinochlor, der von viel
blauen
Kristalle
0.5—0.9
mm.
Die Textur des
ist vollkommen
schwarzem
gewesen
Erz begleitet ist.
Es dürften dies Bewegungsflächen
sein, die dann mit den genannten Mineralien sekretionär
erfüllt wurden.
Ein
Phänomen, das
eventuell auf einer
Klüftung
des Peridotits
beruht, zeigt
Serpentin (massig; Talk und
mit
sehr wenig Erz, ohne Klinochlor
Serpentin zu gleichen Teilen,
und Carbonat), der aber nicht anstehend gefunden wurde (Gafallen
Ost). Es konnten eine Anzahl unter sich paralleler Bänder fest¬
sich
gestellt werden,
an
die
einem
aus
Stück
grünem, faserigem
Talk bestehen.
Dieser
Ernst Ambùhl
300
Talk ist straff
parallel und steht senkrecht zur Begrenzungsfläche,
scharfen, leicht welligen Kontakt zeigt. Die Länge der
die einen
Fasern kann bis gegen 1
cm
betragen.
An einer Stelle des Randes ist der
Serpentin von Gafallen Ost
begleitet von schwach pleochroitischem Klinochlor.
Der Erzgehalt ist gering.
Der Klinochlor zeigt oft einen Kern von anomal blauem Pennin, der ange¬
nähert gleiche Form hat wie das Wirtmineral. Die Trennung ist
sehr scharf. Die Anordnung des Chlorites lässt auf die Gestaltung
und die Grösse der Relikte einige unsichere Schlüsse ziehen.
Noch am gleichen Handstück, das einen sehr brecciösen Eindruck
macht, erscheinen im Schliff Talk und Chlorit. Der letztere markiert
total in Talk
umgewandelt; dieser
wieder
Reliktformen.
nadeln
(bis
eine
deutlich
einer
5
Diese
Grundmasse,
besteht.
In
umgeben,
diesem
die
die
sind
Meist
Formen des Aktinolithes
chen
Bild
das
von
Strahlstein¬
mm
wahrzunehmen.
filzigen
Chlorit
aber wird
gross) beherrscht, welche sehr häufig eine
undulöse Auslöschung aufweisen.
An einigen Stellen
kleiner
Mutterindividuum
vom
Abtrennung
Fragmente
intensive
ist
Dann
ist
von
einen
Eine
Kristalle
zunächst
die
aber
schwimmen
in
Talk
aus
und wenig
eigengestaltigen
niemals
einem Kranz feiner Strahlsteinnädel-
Ring
Fall tritt der Chlorit
Strahlstein.
grossen
Umwandlung
den
um
zurück,
der
grossen
und
es
Kristall
bilden.
bleiben Talk und
Hornblende
Talk
in
kann
nirgends konstatiert werden. Es hat hier eine Zertrümmerung des
allerdings schon randlichen Produktes stattgefunden, nachdem die
Strahlsteinkristalle bereits gebildet worden sind. Ob die Ursache
dieser Zertrümmerung bei der Ödemmetamorphose zu suchen ist,
oder ob eine rein lokale Störung tektonischer Art vorliegt, lässt
sich nicht ermitteln.
Das
und
Analysenmaterial der wenig veränderten Peridotite
ist sehr umfangreich; besonders von Schneider (37)
Serpentine
stammen
viele
Werten, folgt
1.
Daten.
Eine
Auswahl
si
al
fm
c
64
2
97.5
.5
alk
—
4
2.
64
1
95
3.
63
2
97
4.
61.5
3
94.5
2.5
—
.5
5.
61.5
1.5
93
4
6.
60
3
94.5
2.5
7.
60
2
95
2.5
60
3.5
91
4.5
8.
von
Analysen,
in
hier.
.5
—
1.5
—
.5
1
k
—
—
.80
—
.25
mg
c/fm
0.93
0.01
.94
.04
.90
—
.90
.03
.89
.02
.90
.03
.80
.90
.03
.38
.90
.05
—
Niggli-
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
si
al
9.
59
2
91
5
10.
57
2
95.5
2.5
3
95.5
1
fm
11.
56
12.
54
.5
98.5
13.
53.5
.5
99
Vergleich
Zum
60
sei das
2
.20
—
.5
—
—
mg
c/fm
.88
.05
I
.89
.03
I
Schnitt
.5
.89
.88
.01
I
.5
.67
.90
.01
I
.5
.50
.90
I
—
normalperiddtitische Magma angefühi
90
5
k
alk
c
301
1
4.
?
.90
1
.05
Analytiker:
Serpentin. Ourschenalp
Serpentin. Ourschenalp
Serpentin. Val Cristallina
Serpentin. Chamer Pfahlbauten, Zuge rsee
Lentikularer Peridotit. Oige
Serpentin. Gige
1.
2.
3.
4.
5.
6.
L. Hezner
L. Hezner
R. Winterhalter
H. Hirschi
A. Schneider
A. Schneider
7. Geschieferter Peridotit.
A. Schneider
Massiger Peridotit. Gige
8.
9. Geschieferter Periodotit.
10. Periodotit.
Gotthard.
A. Schneider
A. Schneider
Gige
T.A.Blatt 398
L. Hezner
11. Lavezstein.
A. Schneider
12.
A. Schneider
Gige
Lavezstein. Gige
Massiger Periodotit. Gige
13.
Die
Gesteine
entstammen
A. Schneider
dem
peridotitischen Magma.
Man
ferner, dass im grossen Gige-Vorkommen der Chemismus, an
verschiedenen Stellen untersucht, sehr geringen Schwankungen
sieht
unterworfen ist.
Die
Die
randlichen
Produkte der metamorphen
Peridotite
randlichen
Gesteine der Serpentine sind, im Gegensatz
selber, wenig einheitlich in Form und Quantität ihres
Auftretens. Im allgemeinen kann gesagt werden, dass ihre Breite
der Grösse des Serpentinstockes angepasst ist. So beträgt auf der
Gige ihre Mächtigkeit westlich der Werkhütte mehr als 10 m,
zu
diesen
während sie beim kleinen Kastelhornvorkommnis
Die
Gestein
Randprodukte
ab.
stock nicht
Es
an
ist
allen
nur
5
cm
misst.
setzen stets scharf gegen das
peridotitische
Serpentin¬
gleichen Randprodukt begleitet
bemerkenswert, dass
Stellen
vom
der
nämliche
wird.
Talkschiefer. Es handelt sich um ein weisses, schwach grün
gefärbtes, weiches Gestein mit ausgezeichneter Schieferung. In¬
folge seiner Weichheit ist es durch die Verwitterung in stärkerem
Masse abgetragen worden als der Serpentin, der an seinem Kontakt
senkrecht
aufsteigt
(Gige,
Mineralog.-Petrograph. Mittig., Bd. IX,
westlich
Heft 1, 1929
der
Werkhütte,
Mettlen7
Ernst Ambühl
302
Qurschenbach
Ost,
Seite nach dem Qurschenbach
sich aber Strahlstein dazu
Gurschenbach
wechselt
nahe
zu
Verhältnis
(20
zu
finden.
(gleiches Vorkommen
unteres
Komponenten
sind,
mit
beginnt
Asbest
am
Ende).
In
ver¬
Serpentin
der erst allmählich nach
zu
gesellt
Vorkommen
eines
Dort
Talk-AMinolithschiefer und zuletzt
Strahlstein
Meist
als bei Mettlen-
beiden
letzteren
Brocken
breit),
cm
der
Im
deutlich.
Chloritschiefers
reiner Talkschiefer
hin
Das
Qige weniger
der
Serpentinkontakt, lose
am
sehenen
Ost).
Handstück
im
(auf
Der Talk¬
hin).
vollständig monomineralisch.
schiefer ist manchmal
aussen
Aktinolithschiefer wird
einem
Schliff
ist
nur
sehr verschiedener Grösse vorhanden
(Mittel 11/2
langen Stengel zeigen stets Brüche.
Im Schliff des eben genannten Chloritgesteins findet sich bei
wahrnehmbarer Schieferung mechanisch ziemlich stark beanspruchter
Klinochlor zu 90 °/o. Talk sowie schmutzig-gelbgrüner Biotit sind
untergeordnet. Der Glimmer ist zugleich mit dem Chlorit gebildet
lang).
von
mm
Die
worden.
Der Annahme Schneiders
(37),
dass der Talk auf Kosten des
Strahlsteines gebildet worden ist, kann ich nicht folgen. Eine Um¬
wandlung von Aktinolith in Talk habe ich nie beobachten können.
In
Strahlstein-Talkgestein, das nicht in Verbindung mit
Serpentin auftritt (nordnordöstlich Piz Alv, 2700 m), erscheint im
Schliff ein fibroblastisches, schiefriges, welliges bis gefälteltes
Grundgewebe von Talk mit deutlich eigengestaltigem, prophyroblastischem Aktinolith, Die gleichzeitige Bildung dieser Kompo¬
einem
nenten ist offensichtlich.
Von
schiefer
Analysen: „Talk¬
diesbezüglichen Schliffen fehlt
wenige Carbonat würde nie das Äquivalent
(37)
Schneider
mit
Strahlstein".
stammen
In
auch
zwei
den
der Strahlstein, und das
-sein, wenn ein aus blossem Strahlstein bestehender Schiefer um¬
gewandelt worden wäre. Deshalb ist auch der den gewöhnlichen
Peridotiten und Serpentinen zukommende niedrige c-Wert hier nicht
grösser. Einzig die si-Zahl ist, durch den Talkisierungsprozess be¬
dingt,
um
Die
rund 50 Einheiten
von
der
zeigen folgende
si
al
108.5
108
3
5.5
Gige
gestiegen.
durch Schneider
(37) ausgeführten Analysen
Werte:
fm
96
90.5
c
0.5
3.5
alk
0.5
.5
k
0.75
'.50
mg
0.90
.91
c/fm
Schnitt
0.01
I
I
.04
gehören nach den Basenwerten noch dem
peridotitischen Magma an, jedoch verhält sich si wie in pyroxenitischen Magmen.
Diese
Gesteine
Petrogr.
u.
303
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
sich auf diese
Die Talkschiefer beschränken
zwei
genannten
Lokalitäten.
Veränderung der randlichen Gesteine des Ser¬
pentin durch säkulare Verwitterung erkennt man noch deutlicher,
Scheerer (37) angefertigten Talkanalysen
wenn man die von Th.
Die chemische
al
fm
c
alk
k
124.5
1.5
98.5
0
0
—
123.5
2
98
0
0
—
123
1
99
0
0
—
si
und
Kämmieten
Materials
des
berücksichtigt (Herkunft
Gige).
mg
c/fm
Schnitt
0.93
0.00
I
1.—
.00
I
.99
.00
I
in scharfem
Serpentin
folgen (Kämmieten, Gige, Mettlen-Gurschenbach Mitte und Ost, Kastelhornwand, Gafallen West, Port¬
gera). Weniger tritt die graue, nephritische, feinstrahlige Form auf
Auch sie können dem
Strahlsteinschiefer.
Kontakte nach
aussen
hin
(Gige, Gafallen West, Portgera), häufiger der gewöhnliche, groboder mittelfaserige Aktinolithschiefer (Kämmieten, Gige, MettlenGurschenbach Mitte und Ost, Gafallen West, Portgera).
Ostseite
Die
des
Mettlen-Gurschenbach-Ost-Vorkommnisses
zeigt
Talkserpentinkontakt ein äusserst grobstrahliges, kaum
schiefriges Aktinolithgestein mit etwas makroskopisch schwarzem
Chlorit. Nach 20 cm wird deutliche Schieferung bei Abwesenheit
Nach weiteren 10 cm folgt eine Lage von
von Chlorit konstatiert.
am
3
cm
den
mächtigem Biotitschiefer,
wir
weiter
unten
behandeln
werden.
Der Strahlstein
Kontakt mit
sondern
In
des
von
er
ist
nun
aber nicht
Serpentin gebunden
vom
Serpentins aus technischen
ca. 30 m Länge, 6 m Höhe
Süd-Verlauf
an
den unmittelbaren
vergesellschaftet,
Talk
tritt in unmittelbarer Nähe des Stockes auch allein auf.
der Kämmieten wurde
schneidet.
nur
oder mit
die
Schichten
Dadurch
wurden
zur
Abbaustelle
Gründen ein Graben
und 3—4
einem
unter
die
Werkhaus bis
m
eingesprengt
Breite, der im Nord-
Winkel
Randzone des
diese Gesteine in ihrem Verhalten
zum
von
rund
70°
Serpentins, sowie
Paragneis aufs beste auf¬
geschlossen. Es wurde ein Detailprofil von der Ostseite des
Grabens, 1 m über dem Boden, aufgenommen. Die Westseite zeigt
bereits Verschiebungen und veränderte Reihenfolgen, wie denn
auch die verschiedenen Gesteine nicht genau in der Fallrichtung
verlaufen. Von Süden nach Norden wurde folgendes beobachtet:
1. mindestens
2i/2
m
Serpentin-Talkschiefer
bis Talkschiefer-Talk.
2. 0.40
m
Biotit-Sericit-Chloritschiefer.
3. 0.05
m
Strahlsteinschiefer mit Biotitschiefer.
304
Ernst Ambühl
lagiger Biotitgneis.
4. 0.10
m
etwas
5. 0.10
m
Strahlsteinschiefer.
6. 0.30
m
Biotit-Sericit-Chloritschiefer;
bröckelnd,
weisslich,
7. 0.80
m
8. 0.50
m
Strahlsteinschiefer.
9. 1.20
m
Biotit-Paragneis.
10. 0.40
rn
Strahlsteinschiefer.
11. 8.00
m
Biotit-Paragneis.
12. 1.20
m
Strahlsteinschiefer.
zer¬
quarzreicher Biotit-Sericitgneis.
Paragneis.
13. 6.40
m
14. 1.60
m
Chlorit-Biotitschiefer und Sericitschiefer.
15. 0.55
m
Strahlsteinschiefer.
16. 1.30
m
Biotit-Paragneis.
17. 0.20
m
Strahlsteinschiefer.
18.
leicht
ähnlich wie No. 2.
Biotit-Paragneis,
der bis
verändert bleibt.
Weiter nach Norden hört das Anstehende auf.
Was
ist sein
uns
hier
Serpentin
Verhalten
am
wiederholtes
den Mauern des
zu
Erscheinen
des
Werkhauses
un¬
Strahlsteinschiefers
(7 mal)
im
auffällt,
Paragneis, ohne von
oder Talk
begleitet zu sein. Dieses Auftreten ist viel¬
schlotartig und lässt sich der ganzen Grabenwand
entlang verfolgen. Das Gestein ist hellgrün, meist schiefrig und
mit Ausnahme der Randpartie monomineralisch. Stets liegt mittel¬
grobfaserige Hornblende vor.
Über den Chemismus dieser Schiefer orientieren folgende
Analysen:
leicht gang- und
si
al
fm
c
1
72
27
22
103
1.
alk
k
—
2.
98.5
3
74
3.
95
2.5
76
21.5
4.
91
0
77
23
1
5.
89
2
78.5
19.5
6.
87
9
65
23
c/fm
mg
Schnitt
—
0.97
0.37
III
.00
.89
.30
III
.91
.28
III
.83
.29
III
.84
.25
II/III
.71
.35
III
—
—
—
—
—
—
3
.33
Analytiker:
1. Rohmaterial
2.
3.
4.
vom
Qotthard
Nephritbeilchen von Zug
Nephrit. Oige
Nephritische Substanz. Gotthardtunnel
5. Heller Strahlsteinschiefer.
6. Dunkler Strahlsteinschiefer.
Die
(Nephrit ?)
Gesteine
stimmen
mit
Loderio
hornblenditischen Magma überein, und
Qohl
L. Hezner
A. Schneider
Cossa
L. Hezner
Loderio
dem
v.
L. Hezner
pyroxenitisch-koswitisch
es
—
dürfte somit eine rand-
Petrogr.
liehe,
saurere
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
305
Differentiation des ultrabasischen Magmas vorliegen.
Die Art des Auftretens der Strahlsteinschiefer auf der Kämmieten
Annahme, es
glaube nicht, dass man
unterstützt die
handle sich
Ich
sie als
metamorphe Eruptiva.
um
Kontaktprodukte
exogene
auf¬
fassen
darf, die den Kalkgehalt aus dem umliegenden Paragneis
bezogen haben (37). Eine stoffliche Beeinflussung des Paragneises
durch den Serpentin konnte ich nirgends feststellen.
Es sei erwähnt, dass im Vorkommnis Mettlen-Gurschenbach
West im Serpentin ca. 15% Aktinolith auftritt (Serpentin 50 o/o,
Klinochlor 25 <y0)
Aktinolith
15 o/o,
und
Erz
10%, Talk
Carbonat
vereinzelt.
Diallagreste).
Biotitschiefer. Chloritschiefer tritt in allen Randpartien der
Serpentinvorkommen mehr oder weniger mächtig auf, während
Biotitschiefer bei sämtlichen
Stöcken
der südlichen
Linie nie ge¬
funden wurde.
Beide Schiefer bilden öfters die äussersten Hüllen des
tins gegen
stein,
weich,
Paragneis
und
die
Strahlstein-
Serpen¬
oder Talkschiefer.
jeweils scharfem Kontakt folgen bei Mettlen-Gurschen¬
Mit
bach Ost
3
den
an
cm
und
der Ostseite aufeinander:
Talk-Serpentin,
30
cm
Strahl¬
Biotitschiefer, Paragneis. Der Biotitschiefer ist äusserst
gelingt nicht, weder gutes Schliffmaterial noch ordent¬
es
liche Handstücke
zu
gewinnen.
Auf der Kämmieten wurde
Südausgang des
dortigen
(siehe
9, 10, 11) ein kleines
Profil geschlagen. Es handelt sich um einen Strahlsteinschiefergang
oder ein -schlot, wo ein Stück Sedimentgneis von ungefähr 30—40
Grabens
cm
ca.
letztes
10
m
Profil
Mächtigkeit schollenartig umschlossen ist.
Besprechung bewegen
Serpentin hin.
Anschliessend
lithschiefers
braune und
folgt
an
wir
uns
von
ein
weicher,
grüne Farbtöne aufweist.
los),
einen
auf der
Seite
des
ist
Das
Schliffes
nach
farblos)
tritt
auf.
Aktinolith
(gelbbraun
plattiger Quarz
strukturellen Verhalten nach
Anschliessend
an
also
von
Mikroskop zeigt
(nadelig,
Strahlstein
weise mit Biotit
etwas
Süden,
zum
hellgrünen Aktinoglänzender Schiefer, der graue,
Hauptgemengteil
der
In der fortlaufenden
Norden nach
den scharfen Kontakt des
gute Schieferung.
teilweise
erscheint.
und
eine
farb¬
allein, teil¬
In der Mitte
Biotit
sind
dem
gleichzeitiger Entstehung.
dieses Gestein
folgt
ein Chlorit-Biotitschiefer.
Im Dünnschliff ist farbloser Klinochlor die
Der
dem
vor
No.
gleiche, deutlich zweiachsige Biotit
Strahlstein fehlt ganz, ebenso Quarz.
hat
wichtigste Komponente.
Menge zugenommen.
an
Ernst Ambühl
306
Nach
gneis
bis
diesem
Gestein
-schiefer,
folgt
der nach 5
hellgrauer, glänzender Albitlentikulare, flaserige Textur hat,
ein
cm
vielen, stark sericitisierten, stets nach {010} verzwillingten
Albit-Oligoklasen. Der Hauptgemengteil, Quarz, ist rundlich und
wenig mechanisch beansprucht. Chlorit ist mit Leukoxen vermischt.
Muscovit findet sich etwa vor, vergesellschaftet mit sehr wenig
mit
braunem Glimmer.
Vermutlich
hervorging,
hat
das
Magma,
dieser Scholle eine
an
dem
aus
später der Strahlstein
Kontaktmetamorphose auszuüben
denn das Verhalten des Gesteins ist durchaus nicht das
vermocht,
eines normalen
oder drei y2
cm
Paragneises. Am Handstück Hessen sich nur zwei
schwarz-braune, stengelige Turmalinkristalle
grosse,
konstatieren.
1
dm nach diesem Gneis nähern wir
steinschiefer.
etwas
lagig,
denen
er
zu
Der
der
starke
gleichen
Chlorit-Biotitschiefer
Feldspat fehlt. Der Quarz
Verzahnung aufweist. Biotit
Teilen
vertreten
sind, stehen
Klinochlor führt oft Leukoxen.
Es
folgt
der
nun
hierauf mit kurzen
Auf
der
Sporadisch
andere
Teil
des
wieder dem Strahl¬
uns
ist
an
den
Kontakt
bildet oft
Lagen, in
Chlorit, welche
Menge zurück. Der
und
erscheint schwarzes Erz.
Strahlsteinschiefers
Übergängen Paragneis (No.
Gige folgt auf
dessen
vor
Talkschiefer
und
9 des
ein
Profiles).
reiner, mono¬
ausgezeichnet
mineralischer, schokoladebrauner Biotitschiefer von
schiefriger Textur und lepidoblastischer Struktur. Er besteht nur
aus
gelbbraunem, fast einachsigem Glimmer. Quergestellte, aber
kurze Individuen treten ab und
Weiter
vom
Farbe an, und im Dünnschliff
Chlorit.
zu
auf.
Kontakt weg nimmt der Schiefer eine
zeigt
graugrüne
sich eine starke Zunahme
von
Hauptgemengteil ist Klinochlor (60 o/o). Als unter¬
geordnete Nebenkomponente findet man buchtigen Quarz. Weiter
sind 'noch einige wenige limonitisierte Pyritwürfel von verzerrter
Der
Gestalt
anzutreffen.
Der
adern.
Schiefer
Zu
etwas
wird
über
wieder
die
braun,
er
führt
Hälfte besteht das
nun
aber
Gestein
aus
Quarz¬
kaum
undulös
auslöschendem, buchtig ineinandergreifendem Quarz, alles
andere ist Biotit von immer noch gleichbleibendem Aussehen. Der
Chlorit fehlt. Apatit ist der einzige weitere Gemengteil. Es handelt
sich um sekretionären Quarz, welcher nicht mehr Bestandteil des
nun folgenden Paragneises ist.
Hellbrauner, pleochroitischer Biotit aus Biotitschiefer, P. 800
(Tessin), eines analogen Vorkommens, gibt nach Jakob:
ob Loderio
Petrogr.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
si
al
fra
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
73
18
72
0
10
0.91
0.78
0.00
I
hier
Da
monomineralisches
ein
Mineralanalyse
mit der
Rein magmatische
in
307
wie bei
c
den
stimmt
die
überein.
dieser
Art
al und alk-
von
klein
Serpentingesteinen
wohl' kaum
kommen
Auffallend sind die höheren Werte
Frage.
während
Gesteinsanalyse
Produkte
vorliegt,
Gestein
ist.
(k!),
Man. könnte
Veränderung des Chemismus der peridotitischen Magmen
denken, aber den Paragneis als Lieferant ver¬
antwortlich zu machen, halte ich nicht für möglich, da er, wie noch
angeführt werden soll, am Kontakt stofflich nicht verändert ist.
Es scheint, als ob der Biotit doch gewisse Beziehungen zum
Serpentin habe, da sein Pleochroismus demjenigen der ebenfalls
basischen Amphibolitgesteine ähnlich ist (im Paragneis ist der
an1
eine
durch
Stoffzufuhr
Biotit braun bis
Als
zwischen
dunkelbraun).
Ganzes
konnte
aber
die
Strahlsteinschiefer und
Biotitschiefer, die
Paragneis anstehen, nicht in be¬
Genesis
der
friedigender Weise erklärt werden.
Chloritschiefer.
Produkten wurde
In
den
Serpentinen
los bis relativ stark
optisch positiver
pleochroitisch sein
mit und ohne Biotitschiefer
und
Chlorit
nur
kann;
deren
randlichen
gefunden,
der färb»
Diese Schiefer treten
auf, und ihre Gemeinschaft
mit Strahl¬
steinschiefer soll hier erläutert werden.
Das
5
cm
kleine
Kastelhornvorkommnis hat
breite Kontakthülle.
lithgestein.
Im
voneinander
liegt.
In
Es handelt sich
Handstück sieht
getrennt,
einem
man
dieser
ein Chlorit-Aktino-
oft beide
wobei Aktinolith
Schliff
Rande eine kaum
am
um
Mineralien scharf
innen' und
Chlorit
aussen
Kontaktzone
ist folgendes zu
Klinochlor, dessen starke
mechanische Beanspruchung uns noch später beschäftigen solt
Er zeigt zudem an einigen Individuen eine starke Sagenitbildung.
sehen
:
aus
Zu 70 °/o besteht das Gestein
Strahlstein
dürfte etwa
einen Seite des Schliffes
zu
20 o/o
aus
anwesend
sein, ist aber auf der
(nach innen)
angereichert. Hrer
auf,
brockenartiger Einschluss im Chlorit. Das
Erz ist überall regelmässig vertreten. Die ungewöhnliche Erschei¬
nung des allerdings nicht zahlreich auftretenden Zoisites beruht
auf der Tatsache des hohen Kalkgehaltes des amphibolitischen
Nebengesteins. Dem Serpentin am nächsten liegt eine Zone von
Strahlstein und Chlorit, dann folgt in der Mitte vorwiegend grossblätteriger Chlorit, worauf nach aussen hin Strahlstein, Chlorit und
tritt Zoisit
Zoisit kommen.
meist als
merklich
308
Ernst Ambühl
Ein nicht genau
von
der nämlichen Stelle herstammender Schliff
den Kontakt gegen den
zeigt
Gestein weist wieder
beginnenden Amphibolit.
Das
massige
Hauptsache wenig beanspruchten Chlorit
auf. Sehr oft sind gegenseitige Durchwachsungen dieser langen
Chloritblätter zu konstatieren, wie überhaupt das ganze Gefüge
sperrig ist. Der Zoisit erscheint erst als spärlicher Einschluss in
den
zur
Blättern, die bereits von deutlich pleochroitischer
umgeben sind und dann und wann kleine Fleckchen
äussersten
Hornblende
Biotit aufweisen.
Die
Grösse
des
Amphibols nimmt nach aussen
Zoisitgehalt steigt
zu,
plötzlich an, der Chlorit ist
schon definitiv verschwunden, und es tritt unverzwillingter, kleiner
Andesin auf. Die Hornblende zeigt vielfach Erz mit Leukoxenhof,
eine Erscheinung, die für die Amphibolite des zentralen Massivs
hin
der
fast
charakteristisch ist.
Die
scharf,
einzelnen
hier
angeführten Kontakte sind makroskopisch
Mikroskop Übergänge erkennen.
lassen aber unter dem
Auch hier
Weise
der
folgt
auf den
Serpentin
nach
aussen
zu
in normaler
pyroxenitisch kosvvitisch—>• hornblenditische
saurere,
-
Rand, darauf aber statt Biotitschiefer Chloritschiefer. Hier ist al
0 oder sehr klein
grösser als bei Biotit, während c und alk
wie
eine
sind,
Chloritanalyse von Schneider (37) von der Gige
zeigt:
noch
=
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
77
40.5
59
0
0.5
0.50
0.83
0.00
I
h2
=
115.2
Das Vorkommnis Gafallen West
zeigt,
in
Paragneis auftretend,
Aussenprodukte.
folgt auf den etwas
1
dm
ca.
Strahlsteinschiefer mit Serpentin
schiefrigen Serpentin
und anschliessend grober Chloritschiefer. Im Schliff zeigen sich
folgende Eigenschaften der beiden Randprodukte: Im ersten Ge¬
stein erscheint in einer grasgrünen Grundmasse von Serpentin
idioblastischer, farbloser Strahlstein, begleitet von sporadischem
Erz. Der Serpentin hört ziemlich unvermittelt auf, und der Strahl¬
stein beherrscht das Feld mit wenigen Erzkörnern. Bald vermischt
er sich mit deutlich pleochroitischem Chlorit.
ähnliche
Am westlichen Ende
folgenden Chloritgestein, das schlecht geschiefert ist,
Hauptgemengteil hervor, begleitet von Strahl¬
Neben gleichmässig verteiltem Erz treten akzessorisch einige
Im
nun
tritt Klinochlor als
stein.
Zoisitkörner auf.
Der Aufschluss
Nähe
Hess sich nicht weiter
lag Amphibolit
verfolgen,
mit einer Klinozoisitkluft
von
aber in der
grünlich-gelb-
Petrogr.
Farbe.
brauner
z.
am
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
309
Klinozoisit
einen
Es
B. auf der
Portgera enthalten die randlichen Gesteine
noch
Strahlstein
mm
die
gefunden.
Beim Vorkommnis
Erz ist bis 1
andeutet,
Biotitschiefer wurde auch hier
vorhanden ist.
viel Talk mit Chlorit und Carbonat.
löschendem
der
dass
gabbroiden Randfacies
einer
zu
Gige
Kontakte nicht
gut denkbar,
ist
Übergang
weiteren
ja
u.
Sie weisen neben undulös
untergeordnet
aus¬
auf.
Das
(Schieferung
nicht
Serpentin
gross.
Bemerkenswert ist der reine Chloritschiefer
gut ausgeprägt), der viele, bis
gebildeter Oktaederform
1
cm
grosse
Magnetite
in wohl
aus¬
führt.
Amphiboüte. Vom grossen Gige-Serpentin konnte Schneider
(37) nur drei Amphibolitvorkommnisse kleiner Ausdehnung nam¬
haft machen.
Genaue kontaktliche Beziehungen zum Serpentin
konnten nicht ermittelt werden. Vom eben genannten Autor wurden
drei Proben der genannten Vorkommnisse analysiert. Die Niggliwerte
lauten:
Schnitt
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
1.
138
31
39
21.5
8.5
0.28
0.48
0.56
IV
2.
105
23
45
27
5
.21
.60
.59
IV
3.
99
28
32
36
4
.21
.74
1.13
VI
1.
Granatamphibolit.
Granatamphibolit.
Zoisitamphibolit.
2.
3.
gabbroid
Gige. Normaldioritisch
Südwestliches Ende der Gige. Normalgabbroid.
Südwestliches Ende der Gige. Ossipitisch.
Nordöstliches Ende der
—
Amphibolit wurde, abgesehen vom Kastelhornvorkommnis, noch
Ost, Portgera und Ravetsch gefunden.
auf Gafallen
Am Nordrande auf Gafallen Ost erscheint über
Unaufgeschlos¬
Serpentinkontakt, schiefriger Amphi¬
bolit, der bei grano- bis lepidoblastischer Struktur Quarz als Haupt¬
gemengteil aufweist neben viel gewöhnlicher, grüner Hornblende.
Der gelbbraune Glimmer ist Nebenkomponente, dagegen ist ziem¬
senes
lich
hinweg,
viel
60
Sericit
untergeordnet.
cm
vom
vorhanden.
Zoisit, Klinochlor
Erz häuft sich
etwas an,
Auf
Feldspat
Portgera sowie am Ravetschgrat
feinkörniger Amphibolit von blauschwarzer
ein kristalloblastisches
Als
heller
Gemengteil
Gefüge.
und
tritt
Farbe
Hauptkomponente
erscheint
basischer,
Granat
sind
fehlt.
ein
schiefriger,
Er zeigt
auf.
ist Hornblende.
unverzwillingter
Oligoklas bis Andesin mit Zoisit als Umwandlungsprodukt. Das
Gestein zeigt einen normalen Titanitgehalt, Quarz ist ganz unter¬
geordnet,
nur
und Biotit fehlt vollkommen.
Ernst Ambüh!
310
Auf Gafallen handelt
Kontaktprodukt.
Bei
basische Derivate
es
den
sicfo
um
ein relativ saures,
exogenes
Vorkommnissen
letztgenannten
liegen
vor.
Paragneise. Es wurde schon wiederholt darauf hingewiesen,
Paragneise vom unmittelbaren Serpentinkontakt keine stoff¬
liche Beeinflussung, sondern, eine thermische Kontaktmetamorphose
erfahren haben. Diese Erscheinung konnte an Gneisen von Kämm¬
dass die
ieten
studiert
kontakt
21/2
von
m
werden,
tritt
aber
namentlich
typisch
am
Südost¬
Mettlen-Gurschenbach Mitte auf.
vom
Kontakt weg steht hier ein
brauner, straffer, dünn-
s'chiefriger Gneis an, der durch die erwähnte thermische Kontakt¬
metamorphose ein klassisches Beispiel einer blastischen Kristallisationsschieferung darstellt. Das feinkörnige, frische Gestein steht
im auffallendem Gegensatz zu den gewöhnlich nicht so gut schiefrigen Paragneisen der weitern Umgebung, deren Chlorit und zer¬
Feldspäte schon erwähnt worden sind. Selten tritt der
Quarr als Neubildung auf. Im genannten Gneis hingegen ist dieses
setzten
Mineral
plattig, langgestreckt, begleitet von unter sich streng
parallelem, dunkelbraunem Biotit. Weitere Gemengteile sind:
Muscovit, Albit (gewöhnlich verzwillingt, stark zurücktretend),
schwarzes Erz, Apatit, Granat und Zirkon.
Der etwas lagige Gneis auf Kämmieten zeigt die gleichen
Eigenschaften. Es treten hier Quarz- und Biotitlagen auf, nicht
Injektion, sondern Sammelkristallisation.
In einem Biotit-Paragneis von Kämmieten im Kontakt mit
einem Strahlsteingang konnte bei fast gleicher Frische des Ge¬
steines eine etwas weniger gute Kristalloblastese konstatiert werden
(Gemengteile: Quarz, Biotit mit Muscovit, Albit, Oligoklas, selten
Klinochlor, Zoisit und Apatit).
Es zeigt sich somit deutlich, dass die alpine Metamorphose
die Paragneise nahe der Urserenzone nicht blastisch umzukristallisieren vermochte. Die Kontaktparagneise sind seit der Intrusion
der Serpentine nicht mehr verändert worden. Die thermische Kon¬
taktmetamorphose scheint nach aussen hin abzunehmen, was auch
den Erwartungen entspricht.
Die Kluftmineralien
Auf der Kämmieten fanden sich
des
an
Serpentins
der
Halde unter anderem
reiner, grobblätteriger Talk von grünlichweisser Farbe, ferner
weisser, körniger Spat mit Sericit und einigen wenigen Chloritblättern. Weiter fanden sich faustgrosse Stücke fast durchsichtigen
Petrogr.
u.
Carbonates in
Qeol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
des
Form
Auch auf der Gige
Talk, Talk-Carbonat,
Chlorit
mit
gleicher
Grösse und
ieten.
stellen.
Die
der als Talk
Funde
sich
finden
langen,
Sekretionen
grobkristalline
Carbonatrhomboeder
Die
Aussehen wie
gleichem
Es lassen sich auch bis
stockes,
cm
Talk-Carbonat-Asbest und Talk-Carbonat-
Ilmenit.
etwas
mit bis- 4
Talkblättern.
strahlig angeordneten
von
Spàltrhomboeders
311
5
von
sind
von
der Kamm¬
grosse Klinochlortafeln
cm
konzentrieren
die
sich auf den Teil des
fest¬
Eruptiv¬
abgebaut wird.
Ravetschgrat findet man neben dem grossblätterigen, apfel¬
Asbest, der gern auf ebenfalls grobblätterigem
Chloritschiefer aufsitzt.
Ferner gibt es faustgrosse Stücke von
eisenhaltigem, gelbbraunem Magnesit, vermischt mit wenig Talk.
Am
grünen
Talk auch
Zum Schlüsse sollen noch
Worte über die
einige wenige
Verwitterungserscheinungen
sein.
angebracht
Am Vorkommnis Mettlen-Gurschenbach Ost zeigt die OstAbdachung des Felsens einen weitgehend verwitterten, braungelben
Talk.
(Im Dünnschliff macht sich nur dieses Mineral geltend.)
Seiner Umgrenzung entlang hat sich Limonit angelagert, wie auch
im Innern selbst. Unter einer überhängenden Stelle des gleichen
Talkserpentinfelsens tritt der Talk in weisser Verwitterungsform
auf. Im Kontrast dazu stehen die Klinochlorschüppchen,. die sich
als kleine Höckerchen von graugrüner Farbe deutlich abheben. Der
Talk erscheint in feiner, mehliger Form und geht in dieser Aus¬
bildung bis 1/2 cm unter die Oberfläche.
Auf
Trotzdem
Gafallen
ist
kommt
West
ihm
die
starke
Serpentins zuzuschreiben.
dachziegelartig nach Bau
Von
Die
und
Strahlsteinschiefer
rotbrauner Farbe
Strahlstein-
und
Erz
nur
in
oberflächliche
Rinde
(1
geringer Menge vor.
Limonitisierung des
cm
dick)
ist
schuppig,
Farbe.
liegen total
Partien
mit
gleichzeitiges Auftreten
von
verwitterte
vor.
Biotitschiefer
ohne
Serpentin
Nachdem
auf
der
Kämmieten
reine
Strahlsteinschiefergänge
vorkommen, wird es nicht wundern, wenn solche Gänge auch
allein, ohne Begleitung von Serpentin, angetroffen werden. Es
handelte sich in diesem Falle offenbar um den äussersten Teil eines
Ernst Ambühl
312
Peridotitvorkommens,
das
die
Erosion
noch
nicht
aufschliessen
konnte.
oder
Nach
dieser
Gebiete
konstatieren
haben
Wir
mehr
können, dass die Serpentinstöcke in
regelmässigen Abständen wieder auftreten.
weniger
Annahme
würde
weiteres
ein
man
Rossbodenstockes
des
Es
erwarten.
Vorkommnis
wurden
aber
im
dort
nirgends peridotitische Gesteine angetroffen.
Schutt nordwestlich
steinschiefer
Aktinolith
gefunden,
(mit
Klinochlor,
der im Schliff
kaum
Hingegen wurde im
olivgrüner Strahl¬
Hauptsache grobflaserigen
P. 2832 auf 2780
von
merklichem
Pleochroismus)
der fast 2/s des Ganzen
der Hornblende
gebildet
der oberste Teil
eines
worden.
zur
ein
m
Der
gleichzeitig mit
also denkbar, dass hier
ausmacht,
Es wäre
aufweist.
ist
aber ein Gang auf¬
geschlossen vorliegt. Nach dieser Annahme würden die nördlichen
Serpentine nach Osten untertauchen, dagegen sich die mittlere
Linie meines
Serpentinstockes, oder
Wissens mindestens bis ins Val
Nalps
fortsetzen.
Folgende kleine Strahlsteinvorkommnisse seien als Gang¬
gesteine angeführt: Rossbodenstock, einige Meter nördlich unter¬
halb
Gurschenstock, Sonnsbühl (Schwarzwasser links, 450 m unter¬
halb Brücke hinter Sonnsbühl Mitte), Unteralp-Reuss links, 20 m
hinter Einmündung des Portgèrabaches, Vormigelplangge, 2130 m
in einem Bach, nordnordöstlich Piz Alv, auf 2700 m, im Schutt
von
40
La Froda 2400
m
oberhalb
m
Linien
vorzuliegen,
Wildmatten, Borel-Westgrat
2875 m,
Es scheint auch hier wieder ein Auftreten in
südlich Grat.
die
Teil
zum
mit
der
denjenigen
Serpentine
zusammenfallen.
An der
Vormigelplangge und
schiefer mit Talk auf.
worden.
Beim
am
Piz Alv tritt der Aktinolith-
Das Gestein ist schon
erstgenannten Vorkommnis
(p. 302) beschrieben
verschwindet der Talk
gegen den Rand hin, und es liegt nur noch Strahlstein vor, dessen
olivgrüne Farbe und kurzstengelige Entwicklung eher dem Habitus
der gewöhnlichen Hornblende entspricht.
An der
mehr auf.
Unteralpreuss
im
faserig, manchmal ist er allein, dann
einlagerungen eine lagige Textur, die
Handstückes ganz erhalten
ralien
Dieser
zeigen den Glimmer
Biotit
Biotitgneis
bis
findet
sich
bleibt.
wieder hat
auch im
Schliffe
er
durch
gefalteten
mit
nur
Talk
wirr¬
Biotit¬
Teil eines
diesen
Mine¬
orangebraunen Farbe.
umliegenden Gestein, einem
erscheint reichlich Quarz; der
in der bekannten
auch
Biotitschiefer.
Andesin ist stark
überhaupt kein
grobstengelig, bald
Sonnsbühl tritt
Der Aktinolith erscheint bald
zoisitisiert,
im
Hier
aber nie
verzwillingt.
Damit ist der
Petrogr.
Kalkgehalt
u.
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
313
noch nicht
verbraucht, es kommt noch Zoisit in Stengeln
einige grosse Blätter beschränkt. Gelegent¬
lich tauchen noch einige Strahlsteinkristalle in schon sauren Partien
auf. Allem Anschein nach hat hier eine kontaktliche Beeinflussung
durch Zufuhr von Mg und Ca stattgefunden, während dies am un¬
mittelbaren Kontakt mit den Serpentinen nicht der Fall ist.
In
hierzu
ist
der
beim
Strahlsteinschiefer
von
Analogie
besprochenen
Kämmleteh ebenfalls eine kleine Beeinflussung des Paragneises
Klinochlor ist auf
vor.
zu
konstatieren.
Vom letztgenannten Orte konnte in einem Schiefer Turmalin
nachgewiesen werden (p. 306). Im Strahlsteinschiefer von Sonns¬
bühl ist ein linsenartiger Turmalingang von 6 cm Durchmesser
allseitig von Aktinolith umgeben. Die Individuen lassen sich dank
der säulenartigen Ausbildung schon makroskopisch erkennen. Mit
Turmalin ist sehr wenig Quarz vergesellschaftet. Im Biotitschiefer,
der nur einige Dezimeter von hier entfernt auftritt, liegen Calcit
und schlecht ausgebildeter Quarz als Kluftmineralien vor. Es hat
das später zu Strahlstein metamorphosierte eruptive Produkt für
die Pneumatolyse offenbar günstige Intrusionsbedingungen ge¬
schaffen.
Übrigens
auch
ja
ist
durchaus
es
umgewandelte
möglich, dass die Strahlsteinschiefer
Sedimente sind.
Biotit-Strahlsteinschiefer leiten
aktinolithischer Hornblende über,
Biotitamphiboliten
Entstehung wahrscheinlich ist (GurschenälpetliGrat, westlich P. 2585.4; südsüdwestlich Piz Toma, 2510 m).
mit
zu
deren sedimentäre
Zum
Schlüsse seien in
aller
Kürze
die
von
Parker
(32)
ein¬
gehend untersuchten Talklagerstätten von Disentis und Surrhein
mit den gotthardmassivischen Serpentinstöcken verglichen.
Die erstgenannten Vorkommnisse treten in den Sericitschiefern
des
Somvixerzwischenmassives auf.
Primärkomponenten
besser vertreten
massivs.
gemacht.
als
mehr
Ein
den
in
Die säkulare
auf.
Die
Serpentine weisen keine
Talkschiefer
untersuchten
Verwitterung
weiterer
Die
wesentlicher
hat hier
Umwandlungsprodukte
quantitativ
des
grössere
Gotthard-
Fortschritte
Unterschied
förmig gelagerte Chloritschiefer auftreten,
als
sind
Stöcken
ist, dass gang¬
mikroskopisch
Plagioklas führenden
die sich
eines Quarz und
Gesteins erweisen.
Wie
man
im
auch
Gotthardmassiv
Randprodukten
Fehlen
von
(Kämmieten, Sonnsbühl), so findet
Zeichen einer Pneumatolyse in den
ehemaligen Peridotites. Hingegen fällt das
hier Turmalin
des
als
Stahlsteinschiefern auf, die in den
von
mir untersuchten
Ernst Ambühl
314
Serpentinvorkommnissen
bar,
dass
die
Komponente
auftritt.
stets
Biotitschiefer
angetroffen werden.
aus
Biotit auch in den
dem
Grunde
angrenzenden
Es wäre denk¬
weil
fehlen,
die
Sericitschiefern nicht
So bilden neben den Talkschiefern die Klinochlorschiefer
Randprodukte dieser metamorphen, ultrabasischen, carbonischen
Eruptivgesteine.
die
Zur
Es
Altersfrage
der
Serpentine
kommen
vier Möglichkeiten der Intrusion in Frage: vor
Entstehung des Orthogneises sowie prä- oder postgranitisch. Wenn wir aber das Gigevorkommnis mit seinem gut
erhaltenen Primärcharakter in Betracht ziehen, so fällt ein ge¬
netischer Zusammenhang mit den polymetamorphen Orthogneisen,
für die nördliche Linie wenigstens, ausser Frage (Voraussetzung,
dass die in einer Linie auftretenden Serpentine gleich alt sind).
Ist der Kastelhornamphibolit wirklich eruptiv und der dortige
Serpentin als ultrabasische Schliere zu bezeichnen, so wären diese
Gesteine, die im mittleren Massiv auftreten, wohl prägranitisch,
da dies der zeitlichen Stellung des Amphibolites am besten ent¬
sprechen würde. An den nördlichen Vorkommen fällt die Nähe
zu den Gesteinen der Urserenzone vor allem auf (Mussli-Gädemli,
Es lassen sich zudem an einigen
nur 50 m von dieser Grenze weg).
Stellen (Kämmleten-Hospenthal, Gige-St. Annabach) nur Übergänge
von den Psammitgneisen und Chloritschiefern zu den Paragneisen
konstatieren. Ein Kontakt existiert nicht mehr. Vielleicht sprechen
diese Tatsachen für ein postgranitisches Alter der Peridotite, und
wäre nicht unmöglich, dass die basischen Magmen vor der
es
herzynischen Faltung in die äusserste Sedimenthülle eingedrungen
hat am
sind. Winterhalter (45)
Cristallinagranitkontakt neben
Differentiationsprodukten wie Diorit auch Serpentin feststellen
können; das spräche eher gegen eine prägranitische Intrusion. Doch
fehlen hier sichere Anhaltspunkte, die zu einer zuverlässigen Alters¬
bestimmung der ursprünglichen Intrusivgesteine führen.
oder nach der
Zusammenfassung
Wir
können
dotite und ihre
1. Die
folgende Resultate über die metamorphen
Nebengesteine hervorheben:
Serpentine
treten
unter sich mehr oder
rand und in der
im
zentralen
Gotthardmassiv
weniger parallelen
Mitte.
Linien auf:
in
am
Peri¬
zwei
Nord¬
Petrogr.
2. Die
ûeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Serpentine
sind
315
Produkte eines einheitlichen
metamorphe
peridotitischen Magmas.
3. Der
nach
Rande auftretende Strahlsteinschiefer entstammt einer
am
normalen
aussen
saureren
pyroxenitisch-*horablenditisch.
4. Durch die
Amphibolite
Eruptivgestein
friedigender Weise
zu
basisch¬
lässt
Sedimentgneis
sich
be¬
in
hat keine
Serpentinstöcke grenzende Paragneis
taktmetamorphose
nicht
erklären.
Veränderung,
liche
selbständig auf.
Er tritt auch
kann die Differentiation bis
Biotitschiefer und Chloritschiefer zwischen
von
und
an
koswitisch-
zu
Magmentypen fortschreiten.
intermediären
5. Das Auftreten
6. Der
Differentiation
sondern
nur
stoff¬
eine deutlich thermische
Kon¬
erlitten.
7. Die Strahlsteinschlote und
-gänge
auf Kämmieten
Erscheinung naturgemäss abgeschwächt,
zeigen
diese
haben aber stoffliche
Veränderungen des Paragneises bewirkt (Kämmieten, Sonns¬
bühl).
8. Die
Turmalinisierung
der
Strahlsteinschiefer sowie auch
der
Kontaktparagneise zeigt, dass die basischen und ultrabasischen
Magmen für das Empordringen der pneumatolytischen Pro¬
dukte günstige Bedingungen geschaffen haben.
9. Das
Auftreten
stätigt
den
des
Turmalins
verschiedenen
an
genetische Übereinstimmung
mit denjenigen,
die
Aktinolitschiefer
Orten
be¬
der allein vorkommen-^
die
an
Serpentin
ge¬
bunden sind.
10. Die
Altersfrage konnte nicht eindeutig gelöst werden.
6.
Wenn
Die Gesteine der Tremolaserie
man
das Gotthardmassiv
wird
schreitet,
einiger Gesteine,
so
nehmen.
lichsten
Diese
am
man
vor
im
Norden nach Süden durch¬
von
beginnenden
südlichen Teil den Wechsel
allem in struktureller Hinsicht, sofort wahr¬
Gesteine
treten
Gafallenbach
auf
vereinzelt
auf
[die nördi-
werden
dann
aber nach
zuerst
2165
m],
Süden stets zahlreicher; besonders in der
pass-Giubing-Unteralppass
bekannten Gesteine (17).
auf, die nicht zu dieser
Lokalitäten
ebenfalls
Gegenstand
der
Gegend Pusmeda-Sella-
erscheinen die als Tremolaserie
Daneben
Serie
sehr
treten
gehören,
aber
charakteristisch
folgenden Beschreibung
noch
andere
für
sind.
werden.
die
Sie
so
wohl¬
Gesteine
genannten
alle
sollen
316
Ernst Ambühl
Die
Querbioütgneise. Ihr Auftreten ist zonenartig. Man findet
Sellapass, südlich vom Orthogneiskontakt, 200 m rechts
vom Sellabach, am Unteralpweg nach Süden, wo sie mit gewöhn-'
liehen Paragneisen abwechseln, bis ca. 300 m unterhalb des Unter¬
alppasses. Die Zone streicht über den Giubing nach Westen.
Es handelt sich in der Regel um weisse, bis hellgraue, gelb¬
lichbraun anwitternde Gesteine mit guter Schieferung.
sie
am
Ein solches Gestein
Sellapass zeigt auf der Schieferungs¬
typischen Sericit-Seidenglanz. Der Biotit, der zahlreich
und gross ist (8—10 mm grosse Blätter im Maximum), kommt
nicht wie bei den gewöhnlichen Paragneisen auf dem Hauptbruch
zur Geltung, sondern im Quer- und Längsbruch.
Er ist ungefähr
nach der Streckungsrichtung des Gesteins orientiert, derart, dass
(001) im Längs- und Querbruch deutlich sichtbar wird. In vielen
vom
fläche den
Fällen tritt dazu noch
eine Schiefstellung zur Schieferungsebene.
Neigung ist variabel. Die Tafelfläche des Biotites
liegt aber, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Paragneisen, selten
in der Schieferungszone.
Für weiteres verweise ich auf die Dis¬
Die Grösse der
kussion
unter
Biotit.
Ausser den
Biotiten
zeigt das
Gestein
noch mit blossem
wahrnehmbare
eine
haben.
Auge
lagige Anordnung
Als
kleine, rosa gefärbte,
Granatkristalle, die gerne
Hauptgemengteile
treten
im
Grundgewebe auf: Sericit, den man schon fast Muscovit nennen
könnte, und langgestreckter, kristalloblastischer Quarz. Das Ge¬
webe ist mit Erzkörnern
der
gelbbraune,
schliesst
er
durchspickt.
Als
Porphyroblast erscheint
zeigende Biotit. Ab und zu
Auch führt er Erz, aber in
einen Stich ins Grüne
Zirkon
mit
Höfen
ein.
unbedeutender
Menge, ähnlich wie der fast ebenso grosse, sonst
gleich ausgebildete und quergestellte Klinochlor, der relativ stark
zweiachsig ist. Der Biotit ist im allgemeinen nicht in Chlorit um¬
gewandelt, sodass hier weitgehend gleichzeitige Entstehung beider
Mineralien in Frage kommt. Der Schliff bestätigt die vorhin er¬
wähnte Anordnung der einschlussfreien Granate, die stets rund¬
liche, das Rhombendodekaeder nur andeutende Querschnitte auf¬
weisen.
Die
Es
sedimentäre
fanden
sich
Herkunft dieser Gesteine
auch
ist
zweifellos.
oberflächlich
angewitterte Schiefer vor,
die kompakt übereinandergelagerten Biotitblätter als
Verwitterungsrückstand aus dem Grundgewebe hervortreten.
bei
denen
Ein
weiteres
charakteristisches
körnigen Schiefer ist die Anordnung
Merkmal
der
besonders
fein¬
der Biotite in Linien hinter-
Petrogr.
u.
Auf dem
einander.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Qeol. des zentr.
verlaufen sie der
Hauptbruch
317
Streckung parallel
oder sind ihr
um
dreht.
Seite hin wahr¬
gegenüber in der Schieferungsebene
Diese Drehung ist aber nur nach der einen
zunehmen.
im
Bild auf dem
Das
ist der
Längsbruch
Hauptbruch
Parallelverlauf
mit
ca.
30° ge¬
ist somit
der
asymmetrisch,
Schieferungsebene
konstatieren. Quer ist dagegen eine zur Schieferung symmetrische
Kreuzung sichtbar, die mit ihr einen Winkel von 60° bildet. Die
schräg zur Streckung verlaufenden Linien benutzen nur die eine
Ebene. Man sieht, dass das Gestein nach diesen Ebenen ein gutes
Spaltungsvermögen hat. Dieses System ist anlässlich der alpinen
zu
Metamorphose gebildet und mit Biotit erfüllt worden. Vermutlich
handelt es sich um Gleitrichtungen im Gestein.
Biotitqaarzit. Dieses gelblichbraun anwitternde Gestein, ohne
ausgeprägte Schieferung, ist östlich unter dem Giubing anzutreffen,
sich zonenartig bis an den Saumweg hinunterzieht. Der
wo
es
Quarz ist von buchtigem Korn (0.2—0.3 mm) und zeigt wenig
Auslöschungsstörungen. Der braungelbe Glimmer und der SericitMuscovit sind ziemlich spärlich. Akzessorien sind Magnetit und
Zirkon.
Quarzit
schiefrige
mit
Carbonat
wenig Kohle.
und
Das
sehr
schlecht
mit feinkörnigen Quarzpartien weist viel Car¬
braungelber Farbe auf. Unvermittelt werden blau¬
schwarze, dichte, kohlehaltige Stellen sichtbar, die den Eindruck
bonat
einer
Gestein
von
Breccie
hervorrufen.
anteil
An
der
Oberfläche ist
herausgewittert,
flechtenartig aufsitzt. Die Wegführung
während
alles
andere
der
erhalten
Carbonatist
und
des Spates ist oft bis zur
fortgeschritten. Dann und wann sind im Gestein
kleine, fetzenartige Lagen von schon besprochenem Glimmerschiefer.
Tiefe
von
1
cm
Im Schliff sind der maximal
grosse, limonitisierte, porgleichmässig feinkörnige, rundliche
bis eckige Quarz (0.05 mm) Hauptgemengteile. Letzterer ist oft
mörtelartig gemengt mit wenig kohligem Pigment. Sericit, wie
auch gelber porphyroblastischer Biotit und Klinochlor sind Nebengemengteile. Rutil hat sich angereichert, Feldspat fehlt.
phyroblastische
„Carbon"
Das
Schiefer
y2
mm
Calcit und der
vom
Giubing.
Die
schwarzen, kohleführenden
Giubing und an dessen Abhang nach dem Unteralppass
(9) aufgefallen, und Königsberoer (21) hat vor
Grund ihres Kohlegehaltes einen carbonischen Horizont
am
sind schon Fritsch
allem auf
angenommen.
Im untersuchten Gebiet fand ich das Gestein 60
m
318
Ernst Ambühl
südwestlich
vom
eingelagert,
sich
20
Giubinggipfel,
in
einer
wo
2—3
m
dem
es,
Streichen konkordant
mächtigen
Zone
auf
verfolgen Hess. Diese Zonen wiederholen sich,
m
(21)
beroer
Denkt
hat sie bis
ungefähr
und Könios-
Pusmeda feststellen können.
zum
sich das stark färbende
Pigment, das ziemlich regel¬
mässig auftritt und dessen Blättchen bis zu 0.8 mm gross werden
können, weg, so hat man je nach Mineralbestand einen Querbiotit-
schiefer,
man
einen
Im letztern
Quarzit oder einen quarzreichen Biotit-Granatschiefer.
Falle
zeigen die rotbraunen Granatkristalle
Erscheinung.
(nicht Disthen,
Sie besitzen nämlich radial
essante
einschlüsse
wie
Köniosberoer
sind unter „Granat" näher beschrieben.
phyroblasten hat nicht stattgefunden.
verschiedenen
Die
schwarzen
die
skopisch
nicht
angeordnete Quarz¬
(21) schreibt). Sie
Wälzung des Por-
ungleich schiefrig.
Gerade
machen
makro¬
wiederholt
der sich aber
mikroskopisch
kohlehaltigen Gesteine
Sellapass-Giubing-Pusmeda
Die Art des Auftretens der
ist bemerkenswert.
wo
sind
Gipfel
Psephites,
vom
den Eindruck eines
bestätigt.
Stellen,
Gesteine
Schiefer
Eine
eine inter¬
Es
gibt im Gebiet
der Glimmerschiefer
Charakteristisch
nur
auf 2—3 dm Kohle enthält.
das
plötzliche Aufhören der kohlehaltigen
Schicht, wobei die Schieferungsebene die Grenze angibt. Es handelt
sich, um dies deutlich darzutun, bei diesem „Carbon" nicht um ein
Gestein für sich, sondern die Glimmerschiefer etc. führen einen
nur lokal auftretenden Kohlegehalt, welcher sich aber den gewöhnliehen Paragneisen nie mitteilt.
Gleiche
abhang
des
westlich
Den
(21)
auf
verlust
Gesteine
Die
findet
man
Borel-Westgrates,
auch
sowie
ganz
vereinzelt
am
der
schmalen
Parazone
in
Süd-
der Cadlimohütte.
Kohlegehalt eines schwarzen Schiefers hat Köniosberoer
allerdings nicht einwandfreie Weise zu 5.3 o/0 (6.4 <y0 Glüh¬
1.1 o/o H20
5.3 o/o Kohle) bestimmt.
=
—
traf ich
ist
Granat-Biotitschiefer.
an
zwei
Lokalitäten:
wenig verbreiteten Gesteine
nördlichsten Vorgipfel des Piz
Diese
am
Prevat
(Rotstock), wo man sie leicht in der grossen Schutthalde
auf ca. 2450 m (Sommermatten) findet, dann in der Lücke zwischen
beiden Barbareragipfeln am Nordkontakt (primär?) der schmalen
Parazone, die südlich vom Pizzo Centrale sich bis in die Gegend
verfolgen lässt.
schwarzgraue Gestein zeigt
des Lukmanier
Das
im
ihrer Kleinheit oft kaum wahrnehmbare
Querbruch
eine
Kleinfältelung.
wegen
Der Fein-
Petrogr.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
körnigkeit halber ist das
sodass die
nur
zahlreichen,
Gestein der
2—4
mm
Verwitterung
eher
31Q
zugänglich,
grossen Granatkristalle manchmal
noch schwach aufsitzen. Sie haben alle gut entwickelte RhombenIn einem Schliff zeigt
Wechsellagerung von grobem, kristallobis zu 1 mm langem, gelbbraunem Biotit
dodekaederform bei dunkelrotbrauner Farbe.
sich eine scharf getrennte
blastischem Quarz und
feinkörnigem Grundgewebe von Quarz, Kohle und Biotit, das
eine gut verfolgbare Fältelung zeigt. Weder der grössere noch der
kleinere Biotit zeigen je Verbiegungen. Der Granat ist rundlich
Er weist viele Quarzein¬
und nur andeutungsweise sechsseitig.
schlüsse auf, dazu etwas Kohle, die sich am Rande in grösserer
Menge anhäuft. Der eingeschlossene Quarz ist ebenfalls radialmit
Porphyroblasten sind zum Teil stark
gedreht worden (im eben erwähnten kohlehaltigen Granatquarzit
war keine Drehung zu konstatieren).
strahlig angeordnet,
Diese bekannten Gesteine
Hornblendegarbenschiefer.
Die
Pizzo
und die
Centrale finden sich
in
der Parazone zwischen
dem
vom
Sella-
Cadlimogneis und dem ihm nördlich folgenden Orthogneis. Erst¬
man sie am Krummen-Egg (Nordgrat P. 2828.1, Guspistal) vereinzelt. Die Hornblenden sind dort noch nicht so gross.
Das schönste Material stammt vom Gipfel des genannten Berges,
mals findet
wo
lagige
das
Hornblenden
langen, schwarz-blaugrünen
gewöhnlichen Paragneisen, Biotit¬
amphibolführenden, feinkörnigen Gesteinen auftritt.
zusammen
schiefern und
nach
Weiter
Gestein mit bis 3
Osten
cm
mit
erscheinen
Schiefer
diese
gletscher links, auf 2640 m, im Mittel 120
lichen Vorgipfel des Piz Prevat (Rotstock),
Wege nach dem Unteralppass auf 2315 m.
selbst steht der Schiefer nicht mehr
westlich
Die
von
an.
am
am
sind
hier
kleiner,
nörd¬
Bach
am
Unteralpreuss
Vereinzelt findet
La Rossa und südlich unter P. 2873
Hornblendemineralien
am
kleinen
An der
Satz¬
unteren
mächtig,
m
ihn
man
(Borel-Westgrat).
aber
strahlig
ange¬
ordnet.
Gletscherbach
und
Schwarzwasser
haben
Pizzo Centrale bis in die Alluvialebene des
portiert,
wo
in
den
mannigfaltigsten
Dünnschliff konstatiert
Im
der sich
gefügt
es
die
man
das
Gestein
Vormigelbodens
Formen
zu
vom
trans¬
finden ist.
gut schiefrige Textur,
eine
ein¬
langgestreckten, blaugrünen
Glimmer
tritt
Braungelber
untergeordnet neben
auf, welch letzterer auch unabhängig vom ersteren als
Hornblenden schön
haben.
Klinochlor
Nebengemengteil
erscheint.
Der
Quarz zeigt
rundliche bis
plattige,
320
im
Ernst Ambühl
Mittel
Körner, die neben wenig Biotit und
Magnetit zur Hauptsache das Qrundgewebe bilden. Gelegentlich
sind stark wandernde Auslöschungsschatten wahrnehmbar. Es re¬
sultiert eine porphyroblastische Struktur mit einem quarzitischen,
granoblastischen Grundgewebe. Apatit, Zoisit und Feldspat sind
0.1
mm
grosse
Akzessorien.
Es ist
auffallend,
Centrale-Gipfel,
wie oft
gleichen Stelle, z. B. am Pizzo
angegebenen Dimensionen
anstehen, die dieses Mineral
der
an
die Hornblende in den
auftritt und dicht daneben Gesteine
blossem
von
Auge kaum noch wahrnehmen lassen.
Ein diesem
man
Hornblendegarbenschiefer ähnliches Gestein findet
Sellafirn
am
und zwischen dem
auf 2550
(nordnordöstlich Giubing) rechts, auf 2550 m,
Unteralppass und Giengiun (P. 2654 alte Karte),
m.
Es liegt ein quarzitisches Grundgewebe vor mit bis 4 cm
langen Hornblendeindividuen, die aber keine geregelte Anordnung
besitzen. Das kaum schiefrige Gestein ist von braungelbem,
tupfenartigem Carbonat durchspickt.
Unter dem
des
soeben
Mikroskop
erscheint das
beschriebenen
Grundgewebe demjenigen
ähnlich, nur ist es weniger
Gesteins
kristalloblastisch, schlechter schiefrig und mit viel Sericit erfüllt.
Dazu gesellt sich Biotit, der aber, zur Hauptsache porphyroblastisch,
in allen Stellungen auftritt. Er ist gelbbraun, mit Stich ins Grüne,
bezw. fast farblos. Oft ist er etwas aufgeblättert und mit Chlorit
vergesellschaftet (1.5—2 mm). Hierzu tritt noch eisenhaltiger,
rhomboederähnlicher Calcit (im Mittel 1 mm). In der Nähe der
grossen Mineralien finden sich häufig Quarzneubildungen. Muscovit
und Magnetit zeigen sich vereinzelt (Grösse des letzteren 0.2mm).
Kleinkörniger Feldspat ist der Menge nach Apatit gleichgestellt.
Hornblende weist der Schliff keine auf. Calcit, Biotit, Klinochlor
sind Pseudomorphosen, wie ihre oft stengelige Gesamtanordnung
Es ist dies hier eine Ausnahme, denn im Hand¬
zur Genüge dartut.
stück erkennt man den dunkelblauen Amphibol, der aber meistens
Zersetzungsspuren aufweist. Die kleinen Individuen sind naturgemäss diesen Zersetzungsprozessen eher erlegen als die grossen.
Die
vom
am
Granat-Hornbiendegarbenschiefer. Sie sind
Pizzo
Centrale ähnlich und
Unteralpweg
kleinen
Firnes.
Tremola ist
an,
Ihre
auf
2500
stehen
bis
Verwandtschaft
augenscheinlich.
Ihr
in
2505
mit
einer
m,
in
den
mikroskopisches
den Gesteinen
schmalen
Zone
Nähe
eines
der
Schiefern
in
der
Bild kann durch
Petrogr.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
321
Hornblendegarbenschiefer ergänzt werden. Der
Gemengteil zeigt scharfe Rhombendodekaeder.
Man sieht deutlich, dass er nach der ersten Schieferung des Ge¬
steins entstanden ist, bei nachheriger geringer Wälzung. Sehr feiner
Quarz hat sich in der Mitte der langen Hornblendekristalle an¬
gesammelt. Der Amphibol zeigt gleichzeitige Bildung mit Biotit
und Aktinolith, der sich in der gleichen Orientierung randlich an¬
gesetzt hat. Das Grundgewebe ist noch feinerkörnig, oft etwas
mörtelähnlich. Feldspat ist ganz selten anzutreffen.
der
dasjenige
Granat
als
neuer
Diese Schiefer verwittern
die
Rhombendodekaeder
schwarzen
der
Granaten
die
die
gleichen Gesteinen
den
von
durch straffere
Schieferung
Hauptrolle.
in
über 3
des
cm
der
Mitte
und vollkommenere
Zwischen der tiefsten Stelle des
mination
die
man
schmalen, blau¬
gewöhnlichen Paragneise
Sellapass-Giubing-Unteralppass
sich
und
Hornblenden.
Menge spielen
An
und als Rückstand findet
leicht,
sind
wenige,
Weges
Augen.
Sie
des
im
Gebiet
unterscheiden
Massivs
nur
Blastese.
Unteralppasses und der Kul¬
injizierte Gneise mit
schwach
grossen
Zum Schlüsse seien noch
einige pneumatolytisch-hydrothermale
Produkte erwähnt.
Sellapass findet man auf Urnerseite
Granat-Turmalin-Muscovitpegmatit. Turmalin erscheint auch an
wenigen Stellen der den Sella Cadlimogneis in zwei Teile auf¬
gabelnden Parazone (Grenze Uri-Tessin, 2760 m) und westlich vom
Giubinggipfel in der Nähe der schwarzen Schiefer.
Im
Querbiotitschiefer
am
-
Sellapass kommt Quarz mit optisch positivem Chlorit in
und rosettenartig vor, manchmal mit Rutil versehen.
Dieses Mineral, bis % cm gross, liegt in einem feinkörnigen quarzitischen Grundgewebe, das gegen den Rand hin noch verwitterte
grüne Granaten führt.
Am
Paketform
Unteralppass, zwischen der tiefsten Stelle und dem Weg¬
übergang auf 2540 m, wie übrigens auch südlich unter P. 2873,
Am
nördlich
der
Cadlimohütte
genesen
von
grossen
allen
Der
von
Stellungen
Gneis, dem
kaum 0.2
Dann und
cm
wann
in
sie
S. A. C. auf 2760
m
finden sich Para-
Muscovitblättchen (5—8 mm gross), die in
feinem, stark limonitisiertem Chlorit stecken.
aufsitzen, ist stark zersetzt. Winzige Adulare
Grösse sind dem Gestein unmittelbar verbunden.
sind die
Schieferungsflächen
mit
limonitisierten
Ernst Atnbühl
322
Pyritwürfeln übersät,
ist.
Quarz tritt
sehr
schlechte
von
denen aber keiner mehr als
%
mm
gross
in diesen Drusen selten auf und hat überdies eine
Der
Kristallform.
erwähnte
Prof. Jakob analysiert und lieferte
SiOs
30.22
Fe203
4.15
.00
Na20
2.08
K20
9.40
FeO
.88
H20+
5.28
MnO
.00
HsCr
.00
Total
von
2.24
CaO
.71
AI2O3
wurde
Werte:
MgO
45.19
Ti02
Muscovit
folgende
100.15
genannten Autor handelt es sich um ein hydro¬
thermales, bei mittlerer Temperatur gebildetes Kluftmineral, das
direkt unterhalb dem Bildungsbereich der Pegmatit-Muscovite, aber
über demjenigen der Quarz-Muscovitschiefer steht.
Nach
dem
hydrothermalen Quarzgänge. Zwischen Sellapass und
Giubing
einige Quarzgänge mit ovalem Ausbiss auf, die in¬
folge ihres grossen Widerstandes Witterungseinflüssen gegenüber
manchmal bis 3/4 m tischartig über die Nachbargesteine hinaus¬
ragen. Die Dimensionen des grössten betragen 7:2m. Ausser
milchigem Quarz konnten keine weiteren Komponenten gefunden
Die
fallen
werden.
Giengiun (P. 2654 alte Karte) führt ein solcher Gang voll¬
Pyrit. Ein Quarzgang, den schon Königsständig
erwähnt
beroer
hat, befindet sich auf 2185 m rechts vom
(21)
Am
limonitisierten
Wildmattseebach
(Grösse
3
:
15
m).
denjenigen, die im Gotthardtunnel 490 bis 500 m vom Südportal gefunden worden sind,
identisch zu sein. Stapff (39) erwähnt aus diesen Gängen silber¬
haltiges Gold (50 0/0 Au und 30—40 % Ag) in Gestalt von fast
2 cm langen zackigen Blättchen. In den Gängen am Giubing wurde
kein Gold gefunden.
Diese
7.
Der
Quarzgänge
Die
scheinen mit
jungpaläozoischen Eruptivgesteine
Gamsbodengranit oder Gamsbodenepigranitgneis, kurzweg
Gamsbodengneis genannt
Dieser
Granitstock,
Rodontboden
an
der
der
Strasse
vom
unteren
ansteht, hat
Gamsboden
eine
bis
zum
grösste Südwest-
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Nordost-Ausdehnung
horn-Fortuneialp nur
von
fast 81/2
323
während die Strecke Winter-
km,
3 km misst.
Geologische Lagerung.
Der
Garnsbodengneis liegt
nicht so, dass
im
westlich und östlich
Fibbiagranit
Orthogneisen begrenzt wird. Im östlichen Teil stösst er
Auf der Gegenseite sind die Verhältnisse viel
nur an Paragneise.
komplizierter: nach Nordwesten ist ihm der Winterhorn-Aplitgranit
vorgelagert, westlich vom Orsinopass geht er in den Cacciolagranit
Gegensatz
von
zum
er
alten
über und lässt nach Sonder
(38)
westlich unter den Yvverberhörnern
dortigen Orthogneis erkennen.
Auffallend ist, wie am St. Annaberg der Kontakt plötzlich nach
Süden umbiegt und diese Richtung bis in die Lücke nördlich vom
Sehyenstock beibehält. Die Frage, ob diese Erscheinung auf tektonische Ursachen zurückzuführen sei, war durchaus berechtigt.
Ich fand aber in jener Gegend weder Ruschelzonen noch Harnische,
keine scharfe Grenze gegen
den
sodass die östliche Grenze als durchaus normal
Kontaktverhältnisse.
finden
Wir
zu
bezeichnen ist.
sowohl
scharfe
als
Übergänge,
Kontakte, Einschmelzungen
Nebengestein führen, kurz eine grosse Mannig¬
faltigkeit, wie sie dem Gestein selbst eigen ist. Der Gamsbodengneis nimmt diesbezüglich eine Ausnahmestellung gegenüber den
auch
und
verwischte
nach und nach
anderen
liegen
zum
Gotthardgraniten
Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit
ein.
überall Primärkontakte
vor.
Scharfe Kontakte finden sich
bei den oberen Lawinenmauern.
schiefriger
nicht
sich
die
und
stark
wesentlich
Mineralbestand
am
St.
Annaberg, auf
Das Gestein ist
lentikular.
Seine
am
den Platten
Kontakt etwas
porphyrische
Struktur
hat
verändert; auch sind keine Änderungen im
Muscovitgehalt
wenig zugenommen. Es ist hier also nicht zur Ausbildung
einer aplitischen Randfacies gekommen.
Der graue geschieferte
Paragneis von feinem Korn zeigt folgendes mikroskopische Bild:
Bei granoblastischer bis lepidoblastischer Struktur und gut kristallisationsschiefriger Textur findet sich relativ viel Quarz von etwas
langgestreckter, kristalloblastischer Form neben ziemlich grossen
Quantitäten Sericit. Biotit als Hauptgemengteil ist nie verbogen
eingetreten.
Nur
der
Sericit- und
hat ein
und
zeigt
einen
Pleochroismus, der von dunkelbraun mit Stich ins
grünlichgelb wechselt. Muscovit ist sehr untergeordnet,
ebenso der unfrische, nach dem Albitgesetz verzwillingte Oligoklas.
Als Akzessorium tritt, neben kleinen Mengen von Apatit und
Magnetit, Granat etwas hervor. Im ganzen resultiert das Bild
Rötliche nach
eines
gewöhnlichen Paragneises,
der keine Stoffzufuhr erlitten hat.
Ernst Ambühl
324
Einzig die gute Kristallisationsschieferung zeichnet ihn vor den
übrigen in der Nähe auftretenden Paragneisen aus. Diesbezüglich
ist er gut vergleichbar mit den bei den Serpentinen (Kämmieten,
Mettlen-Gurschenbach Mitte) schon erwähnten Kontaktgesteinen,
deren straffe
Schieferung und grosse Frische auf eine thermische
Kontaktmetamorphose zu schliessen gestatteten (p. 310).
Über der Guspisalp,
an
der rechten
Seite
des
Tales,
ist der
Kontakt wiederum
sehr scharf. Indessen sind einige Quarzgänge
wenigen Centimetern Breite, parallel zur Schieferung des un¬
veränderten Paragneises, zu sehen. Am linken Hange des Guspis¬
tales, auf dem Furkaegg, P. 2622 der alten Karte, ist der Gamsbodengneis stark lentikular und grobkörnig. Gegen die Lücke süd¬
von
lich
davon
wird
tiefsten Stelle
etwas feinerkörnig, und ca. 10 m nach der
er
folgt der hellgraue, feinkörnige Paragneis. Auf dem
Sehyenstock
ist der Kontakt bei weitem nicht mehr
Hier haben
Einschmelzungen stattgefunden, allerdings noch
in dem Masse wie im Rodontboden.
so
Bei fast
übersichtlich.
nicht
Textur
zeigt
massiger
(dunkelgrün bis schwarz nach gelbgrün),
dessen kurze, unverbogene Blätter sich zu Nestern ansammeln.
Die Korngrösse ist einheitlicher geworden, wenngleich die eigen¬
gestalteten Feldspäte (Albit, Antiperthit, Perthit) immer noch her¬
vortreten. Quarz löscht undulös aus.
Am Südwestgrat des Schwarzlochhornes grenzt der Gamsbodengneis ohne Einschmelzungen an die dortigen stark ge¬
schieferten Paragneise.
Einen guten Aufschluss liefert der kleine Bach, der nördlich
Fortuneistall hinunterfliesst. Auf 2155 m ist porphyrartiger
vom
Granit bis an den Kontakt zu sehen, dann folgen Quarzlinsen,
deren Dimensionen wechseln (5:10 m, oder 0.1:1 m). Der Para¬
gneis zeigt keinerlei Injektionen. Im braunen Gneis sind nahe dem
Kontakt einige Linsen vom Eruptivgestein sichtbar. Ihre Dimen¬
sionen sind ungefähr 10 : 70 bis 80 m. Sie setzen scharf gegen
den unveränderten Sedimentgneis hin ab.
der Gneis reichlich Biotit
Wenn
hier
den
Rodontboden
hinuntergeht,
Einschmelzungen
häufiger. Ihr Kontakt ist
nicht mehr scharf. Die Stellen, wo das erste Mal Paragneis und
das letzte Mal Granit auftritt, können unter Umständen sehr weit
voneinander entfernt sein. So ist z. B. der unterste Felskopf rechts
vom Zwirribach, auf 2030 m (gegenüber Rodontstall), Gamsbodengneis, während rechts der Reuss, ca. 200 m nordwestlich vom ge¬
nannten Punkte, noch Paragneis anzutreffen ist, der die gleiche
werden
man
diese
von
gegen
immer
Petrogr.
Qeol. des zentr.
u.
Ausbildung zeigt
lich
wie zwischen Reuss und
Rodontstall
vom
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
(Sonder (38),
325
Strasse, gerade nordöst¬
(43)). Gleich be¬
Waindziok
schaffen zieht die Grenze gegen den Motlone hinauf.
einmalige Begehung des Gebietes südlich Pizzo dell'Uomo
zeigte am Kontakte, 100 m südlich vom Signal P. 2763.7 m des
vorderen Ywerberhornes, folgendes Verhalten: Schon am genannten
Punkte hat das Gestein die erwähnte granitische Ausbildung wie
Pizzo dell'Uomo, nur noch feinerkörnig. Ca. 40 m vor dem
am
Kontakt wird das Gestein sehr schiefrig. Auf den Schieferungs¬
Eine
grünlich schimmernder Sericit sichtbar, sodass das Ge¬
Orthogneis nur noch schwer zu unterscheiden
ist. Der Kontakt selbst ist scharf, und der dunkle Paragneis gleicht
fast einem Biotitschiefer. Mineralbestand: dunkelgrüner, grob¬
blätteriger Biotit, Quarz, Muscovit, Oligoklas, Epidot, Pyrit (oft
mit Magnetitrand, etwas gehäuft, bis 2 mm gross).
flächen ist
stein
einem alten
von
110
nördlich
m
Gamsbodenepigneis
Orsinopass grenzt der dunkle, schiefrige
Paragneis. Auch gegen
der Kontakt äusserst scharf. Die Trennungs¬
vom
den unveränderten
an
den Orsinosee hin bleibt
linie südlich P. 2628.8 kann
man
schon
von
weitem
gut
und genau
verfolgen.
Nach
horns
dem
trifft
kleinen
Schuttfeld
unter
Gipfel des WinterGamsbodengneis.
granitischer und heller;
dem
auf
Winterhornaplitgranit
dortige, etwas lentikulare Varietät wird
dann erfolgt ein ziemlich rascher Übergang zum weissen Apiit¬
granit hin, wobei der dunkle Glimmer völlig zurücktritt und das
Gestein winzige, rote Granate erkennen lässt. Der grünliche Mus¬
covit, der das Gestein weiter charakterisiert, fehlt zunächst noch.
Die Kontaktlinie zeigt einen weitgehend geradlinigen Verlauf.
der
Die
den
Nach Nordosten wird der Kontakt noch schärfer. Ob der Strasse
keilt der
Apiitgranit aus, und der Gamsbodengneis grenzt wieder
gewöhnlichen Paragneis. Ein Kontaktprofil auf 1850 m ober¬
halb der Strasse zeigt folgende Verhältnisse: Bis an die haar¬
scharfe Trennungslinie unterscheidet sich der gut geschieferte Para¬
gneis nicht von seiner gewöhnlichen Ausbildung. Nach der Tren¬
nungslinie folgt ein schiefriges, sehr feinkörniges, quarzreiches
Eruptivgestein, auf dessen Schieferungsflächen viel Sericit bis Mus¬
covit zu bemerken ist. Nach 30—40 cm geht dieses Gestein in
ein gröberes, etwas massigeres über, in dem bereits einzelne Feld¬
späte zu sehen sind. Auch tritt dunkler Glimmer auf. Nach ca. 1 m
an
hat das
Eruptivgestein
wieder sein normales Aussehen:
porphyrisch
Ernst Ambühl
326
und lentikular wie
thal
herkommt,
der
an
zum
Strasse,
Male
ersten
wo
es,
wenn
angeschlagen
man
von
werden
Hospen¬
kann.
Mannigfaltigkeit der Kontaktverhältnisse springt
Einerseits vermochte das intrudierende
vor allem in die Augen.
noch
das
Magma
Nebengestein aufzuschmelzen, anderseits hat das
die
Sedimenthülle stofflich in keiner Weise mehr
Eruptivgestein
beeinflusst. Es resultierte lediglich eine thermische Kontaktmeta¬
morphose, wie sie im Kapitel über die Serpentine beschrieben
Die
worden
grosse
ist.
Mit Ausnahme des nicht untersuchten Westkontaktes
(Ywerberhörner) und der Aufschmelzungen von Rodont-Motlone, herrschen
beim Gamsbodengneis wohl definierte Grenzen vor.
Ihn
mit
seiner
stellenweise
verschwommenen
Eichenberoer (6)
wegen
Kontakte als vorvariscisch zu erklären, halte ich für unrichtig.
Struktur, Textur, die Einflüsse der Metamorphose und das den
übrigen Graniten gleiche Auftreten als Stock machen die obercarbonische Intrusion doch wahrscheinlicher als die zeitliche Gleich¬
stellung
mit den
Orthogneisen.
kommt allerdings mit Hilfe radioaktiver Mes¬
einem
zu
Resultat, das für ein höheres Alter als obersungen
carbonisch spricht, jedoch genügen, wie dieser Autor selber schreibt,
die wenigen Messungen noch nicht, um weitere magmatisch-petrogenetische Schlüsse zu ziehen.
Hirschi
(18)
Bereits
Beschreibung.
v.
Fritsch
(9)
schildert
in
seiner
sehr klaren und anschaulichen
Varietäten
des
im
Gamsbodengneises.
Die
Beschreibung verschiedene
anderen Gotthardgranite sind
Gegen¬
satz dazu einheitlich.
Die weitest verbreitete Abart ist die
die
längs
der
Gotthardstrasse
ganzen
porphyrartige, lentikulare,
Gamssteg bis in den
vom
Rodontboden anzutreffen ist und auch östlich davon ansteht.
Westen,
sein
stein
Aussehen
am
häufiger.
Sonder
Winterhorn und schreibt:
in höheren
habitus.
Im
im Gebiet des Piz Orsino-Piz Orsirora wechselt der Gneis
Lagen
trifft
man
(38) erwähnt porphyrisches Ge¬
„Bei einer Nord-Süddurchquerung
auf einen starken Wechsel im Gesteins¬
Einesteils kann der Gneis durch Zurücktreten der
Feldspatfeinkörniges, stark geschiefertes Gestein
von
grauer Farbe übergehen, anderseits lässt sich auch eine Ver¬
änderung zu völlig granitischen Varietäten beobachten, welche stark
an den Tremolagranit erinnern."
Ich kann diese Angaben im all¬
einsprenglinge
lokal in ein
gemeinen bestätigen.
—
Teil eines Granitstockes
Sonder vermutet, es sei hier der oberste
aufgedeckt, da der verschiedene Gesteins-
Petrogr.
habitus nicht als lokal wechselnde Facies des intrudierenden
mas
327
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Mag¬
erklärt werden kann.
nach
Dass
Wytenwassertal
dem
zu
eine
scharfe Grenze
des
erklärt Sonder durch
gegen den Orthogneis fehlt,
Annahme, dass die Assimilationskraft der gasreichen Batholithenkappe gegenüber den sauren Gneisen eher noch grösser war als
Gamsbodengneises
die
gegen die basischeren Gesteine im Rodontboden und
Das
mikroskopische
Bild des
am
Gamsbodengneises ist
Motlone.
etwas ein¬
porphyrische Struktur ist fast
in allen Schliffen erhalten, in den granitischen Varietäten natürlich
abgeschwächt. Texturell ist das Gestein meist lentikular, mit deut¬
lich wahrnehmbarer Schieferung. Die Granite sind massig, fein¬
körnige Varietäten (Pizzo dell'Uomo, unterer Vallettasee) sind
schiefrig. Sie gleichen ein wenig den Orthogneisen.
heitlicher als das Gestein selbst.
granitischen
Die
Die
Gesteine führen
Albite, ungegitterte und
ge¬
gitterte Kalifeldspäte, während die Gneise östlich der Strasse sehr
grosse, bis 3 cm lange Antiperthite haben neben Albiten und ungegitterten Kalifeldspäten. Gegitterter Kalifeldspat ist hier Nebengemengteil. Das Quarzkorn ist weniger plattig als vielmehr eckig
bis rundlich ausgebildet und löscht sehr oft undulös aus. Quarz ist
allgemeinen kleinerkörnig als Feldspat {% mm). Der nächst¬
wichtige Gemengteil ist Biotit, etwa in Feldspat eingeschlossen.
Er ist primär. Gewöhnlich tritt er mit Quarz im Grundgewebe auf
im
dunkelgrünbraun,
und ist
lich.
in
also den Glimmern der
Orthogneise ähn¬
Umwandlungen des braunen Glimmers
nicht häufig. Epidot, Granat, Zoisit, Apatit und
Muscovit ist seltener.
Pennin
sind
Erze sind akzessorisch.
Chemismus.
Die
drei
geben umgerechnet folgende
si
al
fm
1.
424
45.5
7
2.
407
42
16
3.
357
43
14.5
c
5.5
11
8
Analysen
vom
Gamsbodengneis
er¬
Werte:
alk
k
mg
cjfm
Schnitt
42
0.41
0.23
0.57
IV
31
.44
.22
.65
IV
34.5
.44
.23
.57
IV
Analytiker :
1. Granitische
Facies, östlich Lago Orsino. Aplitgranitisch
2. Gotthardstrasse.
3.'
Porphyrische Facies,
Die si-Zahl
beträchtlichen
Werte
k,
südöstlich Piz Orsino.
sowie die
R. Sonder
P. Waindziok
Yosemititisch
Basenwerte
Yosemititisch
R. Sonder
sind mit Ausnahme des al
Schwankungen unterworfen. Dagegen zeigen die
c/fm äusserst grosse Übereinstimmung, obgleich
mg und
in den einzelnen Varietäten ein grosser Unterschied in der Art der
Ernst Ambühl
328
Feldspäte zu konstatieren ist.
gneis eher etwas basischer als
allgemeinen
Im
Orthogneise und
Medelserprotogin:
Züge
mit dem
si
al
fm
1.
444
45
9
2.
380
44.5
10.5
13
32
3.
349
39
27
11
4.
316
43
12
14
1.
2.
3.
4.
Fibbiagranit
und
c
5.5
ist der Gamsboden-
die
hat verwandte
alk
k
mg
c/fm
40.5
0.57
0.13
0.48
IV
.50
.37
1.2
VI
23
.48
.48
.40
III
31
.50
.35
1.19
VI
Schnitt
Analytiker:
Fibbiagranit, aplitische Randfacies. NNO. la Bolla, Sellatal,
3 m vom Kontakt. Aplitgranitisch
Fibbiagranit. Steinbrüche südlich Hospiz. Yosemititisch
Medelserprotogin. Fil lung, NE-Ecke. Yosemititisch
Medelserprotogin. N.Sta. Maria. Kontakt mit Bündnerschiefer.
J. Jakob
Yosemititisch
L. Hezner
R. Sonder
R. Winterhalter
Ganggefolgschaft. Lamprophyre. Im untersuchten Gebiet
Gamsbodengneises konnten etwas über ein Dutzend Lamprophyrgänge gefunden werden, also viel weniger als beispielsweise
im Fibbiagranit. Die Verteilung ist unregelmässig. Während sie
östlich der Gotthardstrasse sozusagen fehlen, sind sie östlich und
südöstlich vom Winterhorn und in der Alpe di Rodont relativ
häufig. Ihre Lage ist meist parallel dem Streichen; vorkommende
Abweichungen sind ohne Bedeutung. Die Mächtigkeit schwankt
zwischen einigen Dezimetern bis zu Breiten von 3—4 m. Über
40—60 m weit lassen sich die Gänge kaum verfolgen. Meist handelt
sich um biotitreiche Gesteine; nur einmal wurde östlich vom
es
des
Winterhorn ein hornblendeführender
es
sich dabei
um
Lamprophyr angetroffen. Ob
Kersantite, Kersantit-Spessartite oder Spessartite
handelt, kann im einzelnen nicht mit Sicherheit gesagt werden, da
diese Gesteine, wie später noch dargetan werden soll, zur alpinen
Zeit völlig umkristallisierten und nicht mehr den ursprünglichen
Mineralbestand repräsentieren.
schiefrig, feinkörnig und von meist grauer
Hauptgemengteil ist Biotit, der am häufigsten braungrüne
Farbtöne aufweist. Gleichzeitige Bildungen mit Klinochlor kommen
nicht selten vor. Daneben sind Quarz, Epidot und Zoisit als weniger
wichtige Bestandteile zu erwähnen, während der Feldspat (vor¬
wiegend Oligoklas) gewöhnlich zurücktritt. Die Hornblende er¬
Die Gesteine sind
Farbe.
scheint zumeist in
porphyroblastischer Ausbildung.
Aplite. Viel weniger häufig als die Lamprophyre sind im Gamsbodengneis die sauren Spaltungsgesteine. An der Gotthardstrasse
Petrogr.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
329
erwähnt Salomon
(34) einen Gang. Weiter oben im Rodontboden
einige geschieferte Aplit-Quarzgänge an (abgebildet in der
„Gesteinsmetamorphose" Nigoli-Grubenmann, S. 18) (14).
stehen
Ein
ca.
Fortuneialp,
1
m
gegen das
Am rechten
2100
m
Gestein
breiter und 8
ein
20
Hang
Guspitales
m
langer massiger Aplitgang.
befindet
sich
ist
in der oberen
2400
m
zu
finden.
erscheint im
des
Guspisgrates, parallel
von
langer Gang
Schwarzlochhorn hin, auf
m
und
Paragneis au*
Ein ganz gleiches
auf
2310
dem
Streichen verlaufend.
2255
m
am
diesen drei genannten Vorkommnissen ist der
Ausläufer
Nicht
des
sehr weit
Gamsbodengneis-
kontakt.
Das
massige, klastogranitische, feinförnige Gestein besteht bei
Überwiegen der Feldspäte vorzugsweise aus gegittertem
und ungegittertem Kalifeldspat, Perthit, gegittertem Perthit, Myrmekit, Albit und Quarz. Der reichlich vorhandene rundliche Quarz
zeigt meist mechanische Beanspruchung. Biotit, dunkelbraun nach
strohgelb, oft penninisiert, ist Nebengemengteil. Muscovit erscheint
ebenfalls, neben Epidot, Zoisit und Sericit, wie auch der charakte¬
leichtem
ristische
Übergemengteil
Schollen.
gangartig
zu
Es
sicherlich
sind
auftretenden
bezeichnen, denn,
Granitstockes
zu
unter ihnen auch
Granat manchmal
Gesteine
da
wir
es
nicht
ohne
alle
auftritt.
basischen, scheinbar
als Lamprophyre
weiteres
ja mit
tun haben, ist es
Paragneisschollen
gehäuft
dem
sehr wohl
obersten
möglich,
Teil
dass
eines
sich
befinden.
Östlich
im Älpetlibrunnen, auf 1970 m, er¬
vom Gamsboden,
graubraunes, dünnschieferiges Gestein in einer Breite
0.8 bis 1 m bei 5 m Längenausdehnung. Grosse, gewölbte,
von
glänzende Schuppen zeigen sich auf der Schieferungsfläche. Eine
kaum bemerkbare wellige Textur lässt sich schon makroskopisch
feststellen.
Der Dünnschliff zeigt als Hauptgemengteil dunkel¬
braunen Biotit, weiter Quarz, sauren Oligoklas und Muscovit neben
relativ viel Calcit. Epidot ist rundlich und sehr kleinkörnig. Irgend¬
scheint ein
welche Stoffzufuhr lässt sich nicht erkennen.
Das Gestein sieht eher
einem
gewöhnlichen Paragneis ähnlich und lässt sich gut mit den
Kontaktgesteinen vom Mettlen-Gurschenbachserpentin vergleichen
(thermische Kontaktmetamorphose !).
Ein zweites
Gestein, bei dem ebenfalls eruptive Herkunft aus¬
geschlossen ist, liegt nordöstlich vom Winterhorngipfel, auf
2440 m, parallel dem Streichen im Winterhornaplitgranit.
Seine
Ausdehnung beträgt
15
:
25
m.
Schon
von
weitem fällt das Gestein
Ernst Ambühl
330
durch die
angenehme Kontrastwirkung auf,
inselartig
auf diesen
da sich die
Paragneis zurückgezogen
Vegetation
hat.
Es liegt dem fein- bis mittelkörnigen braunen Gestein, bei
wenig porphyroblastischer Struktur, eine etwas lentikulare Textur
zugrunde. Hauptgemengteil ist kleinblätteriger, dunkelbrauner
.Biotit. Quarz tritt mit Sericit, Biotit und Zoisit auf. Calcit ist Porphyroblast mit Quarzeinschlüssen. In auffallend grossen Mengen
erscheint der Titanit.
nicht
zu
passen.
Für einen
Lamprophyr scheint der Chemismus
sprunghaft lagig,
Zudem ist der Mineralwechsel oft
also
typisch für ein Sediment.
Ganggestein am oberen
strasse kommt hier nicht in Frage.
Mättelikehr
Das
Der
an
der
Gotthard-
Winterhornaplitgranit
Sonder (38) erwähnt ein dem Winterhorn nördlich vorge¬
lagertes Vorkommnis eines sehr sauren, hellen Granites. Die ganze
Form ist linsenartig und zeigt deutlich den Intrusionsmechanismus,
wie er im Gotthardmassiv vorgelegen hat. Im Westen ist der Aplitgranit beiderseits von Paragneis umgeben, der dann aber auf der
südlichen Granitkontaktseite unter der Schutthalde des Winterhorn-
gipfels auskeilt,
so
dass der
Gamsbodengneis parallel dem Südwest-
Nordoststreichen sein unmittelbarer Nachbar wird.
Kontaktverhältnisse.
sie sich
folgendermassen:
Im
untersuchten
Terrain
zeigen
Ob den zerfallenen Hütten in der Matte-
Mattenrand verläuft der Kontakt 35
m
südöstlich
von
P. 2178.0 in
der
Richtung Gamssteg. Der Kontakt selbst ist scharf, der Para¬
gneis weist keinerlei Einschmelzungen auf. Das gleiche Bild ergibt
sich weiter nordöstlich.
1790
m.
Ein kleiner
Die
Spitze
der Linse befindet sich auf
Sporn, der bis auf
1720
m
hinabreicht,
ca.
befindet
sich unweit über der Gotthardstrasse.
Wenn
verfolgt,
man
so
den Kontakt
sieht
Übergänge,
Beschreibung.
nicht etwa
heitlich.
Gamsbodengneis-Winterhornaplitgranit
besonders
man
im
unteren, nordöstlichen Teil
sondern eine scharfe
Es kommt eine
Berührungsfläche.
Winterhorngestein ist nicht ein¬
schiefrige und eine massige Varietät vor.
Auch das
massige Gestein ist vorab auf der Seite gegen den Gamsboden¬
gneis hin. Es ist feinkörniger Granit, dessen Quarz sich durch einen
Das
violetten
kleinen
Schimmer auszeichnet.
Das
Gestein
hellroten Granaten
ist
von
sehr vielen
(0.3—1 mm),
durchspickt. Meistens sind
diese vollständig verwittert und geben dann dem Gestein eine gelb¬
liche Verwitterungsfarbe, die noch intensiver erscheint, wenn etwas
Petrogr.
grünlicher
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Oeol. des zentr.
u.
331
schieferige Abart führt diesen
jedoch weniger Granat. Textureil
häufiger,
Gesteine schon den Orthogneisen, der grüne Muscovit
Glimmer hinzukommt.
Die
enthält
Muscovit viel
ähneln solche
unterscheidet sie aber deutlich
Genetisch dürfte der
granit verwandt
bodengneises.
sein.
von
Biotit fehlt vollkommen.
ihnen.
Winterhornaplitgranit eng mit dem CacciolaBeides sind jüngere Differentiate des Gams-
Spaltungsprodukte. Lamprophyre. Auf Exkursionen ins
betreffende Gebiet konnte nur ein einziger Lamprophyrgang fest¬
gestellt werden.
(alte Karte), in
Gestein
ist
Man findet ihn 20
einer Breite
Der
Schollen:
Der
-
2269, Hühneregg
westlich P.
m
bei West-Ostverlauf.
Biotit
schwarzer
Das
Haupt¬
ist
ist nicht vorhanden.
Biotitgneis
nordöstlich
erwähnt worden
ist schon
m
7—8
grünlich
dünnschief rig;
gemengteil. Hornblende
2440 m,
von
Granitporphyr
Winterhorn,
von
auf
(p. 329).
vom
Rossbodenstock
Geologische Lagerung. Steigt man vom Südgipfel des
Rossbodenstockes, P. 2839, nach Süden in die flache Einmuldung
(im Mittel 2750 m), so fällt einem dort ein massiges Gestein auf.
Es tritt teilweise
Länge
und 10
m
die manchmal
Die
gangartig auf.
Neben Dimensionen bis
nur
Ausbisse
von
m
vor,
Umfang bilden.
Streichen. Es gibt
Sie liegen oft nur
Gänge verlaufen ausnahmslos parallel zum
derartiger Vorkommnisse.
Man hat den Eindruck, als handle
m auseinander.
es
sich
um
das einen stark gang- bis
die oberste Partie eines
apophysenartigen
150
Metern
wenigen
mehr als ein Dutzend
10
zu
Ausdehnungen
Breite kommen oft viel kleinere
Intrusivgesteines,
bestätigt auch
Charakter besitzt; das
die
porphy¬
rische Struktur.
Makroskopische Beschreibung.
Gänge lassen sich einige
täten des Granitporphyrs feststellen.
einzelnen Linsen und
Zumeist handelt
sich
es
Biotiten
um
ein
Seltener tritt eine
ist
weniger grob,
eingegangen.
feinkörnige,
dafür ist
er
umso
Vergleich
der
verschiedene Varie¬
massiges, helles Gestein mit
ein quarzdioritisches oder
Oft ist eine ziemlich dicke,
(2—3 mm),
granitisches Magma zuordnen muss.
gelbbraune Verwitterungsrinde vorhanden.
Schieferung ist erkennbar.
grossen
dem
Beim
man
Klüftung || und J_
graue Varietät auf.
zur
Der Biotit
zahlreicher in die Grundmasse
Das Gestein hat vollkommen
richtungslose
Textur.
Ernst Ambühl
332
Granitporphyr mit etwas braun unter¬
mischter Farbe, worin die hellen Feldspäte durch Kontrastwirkung
Es
gibt
im weiteren einen
sich hervorheben.
Ein
richtungslos körniges, viel Biotit enthaltendes, relativ helles
nur einmal angetroffen.
Schätzungsweise neigt sein
Gestein wurde
Chemismus schon stark
dioritischen hin.
zum
Eine letzte Abart lieferte ein auffallend
gesprenkeltes Gestein
makroskopisch unauflösbaren Grund¬
gewebe sind weisse Feldspäte eingesprengt. Die etwas lentikulare
Textur kommt im Mikroskop besser zum Ausdruck. Die eigentüm¬
liche Farbe erweist sich als Folge einer feinkörnigen Erzanreiche¬
rung. Die Verteilung ist derart, dass zwar alle Partien bedacht sind,
doch lassen sich gewisse Konzentrationsstellen beobachten. Soweit
die Diagnose zulässig ist, kommen vor allem Pyrrhotin, dann Pyrit
und ganz untergeordnet Magnetit in Frage.
von
grauvioletter Farbe.
Im
Mikroskopische Beschreibung. Im Dünnschliff be¬
stätigen sich die massige Textur und die typische Granitstruktur
bei schwach porphyrartigem Hervortreten der Feldspäte und Biotite.
Der zonare Feldspat (normale und inverse Folge) ist Andesin von
30—35 o/o An-Gehalt. Er ist meist verzwillingt. Neben dem Albitgesetz erscheinen noch Periklin-Karlsbad- und Aclin-Alagesetz. Der
Feldspat ist stets magmatisch reliktisch. Der Kalifeldspat ist in
einigen wenigen stark entmischten Perthiten vertreten, die Zer¬
setzung der Plagioklase oft beträchtlich (Sericitisierung und vor
allem Zoisitisierung). Der Biotit, oft verbogen und mit viel Rutil¬
ausscheidungsprodukten und Sagenitgeweben, zeigt braune (mit Stich
ins Grüne) bis hellgelbe Farbtöne. Häufiger noch ist er braungelb
(hellgelbbraun für ny, lichtgelb bis farblos für na). Biotit tritt auch
als kleinblätteriger Gemengteil auf. Seine Umwandlung in Pennin
ist ab und zu festzustellen. Muscovit fehlt, sofern man nicht dem
von oft ansehnlicher Grösse diesen Namen geben will. Sericit
Grundgewebe ebenso häufig wie der dunkle Glimmer. Da¬
neben findet sich viel Quarz, der ab und zu klastoporphyrisch auf¬
tritt und stark undulös auslöscht. Gegeneinander verschobene Pris¬
menflächen sind hier in der sog. Draperienform (19) deutlich zu
sehen. Akzessorisch, in abnehmender quantitativer Reihenfolge no¬
tiert, treten auf: Titanit, Zirkon, Magnetit, Hämatit, Apatit. In
Sericit
ist im
einigen Schliffen erscheinen
noch vereinzelte Calcitkörner.
Die fraglichen
Feldspatfragmente, die stark deformierten
Quarze und der oft verbogene Glimmer scheinen darauf hinzu¬
deuten, dass eine starke Bewegung stattgefunden
hat.
Wir befinden
Petrogr.
uns
u.
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
hier in einer tektonisch stark
beanspruchten Gegend,
333
nördlich
umgebogen sind (PazzolaUmgebung sind Gesteine bekannt, die Anzeichen
intensiven Beanspruchung aufweisen, ohne dass sie die Um-
der die
alp).
Schichten der jungen Gesteine
Aus nächster
einer
biegung
mitgemacht haben.
unmittelbar
Die beschriebenen Schliffe stimmen nach
tur und Textur
überein
(z.
B.
weitgehend mit nicht metamorphen Granitporphyren
Granitporphyr Teufelsküche-Kinzigtal).
Kontaktverhältnisse.
Granites
Mineralbestand, Struk¬
anbetrifft,
sind seine Grenzen ziemlich scharf. Das Ge¬
so
stein hat im Innern
Was die Kontaktverhältnisse des
gleiches
Aussehen wie
an
Par¬
den randlichen
tien; nirgends ist eine aplitische Randfacies gebildet worden.
Auffallend ist das Verhalten des
Granitstöcke
umgibt
Nebengesteines,
das sämtliche
und auch .die Lücken zwischen den einzelnen
Vorkommnissen erfüllt.
Weit über das Gesamtauftreten des Granit-
porphyres geht es aber nicht hinaus. Die westliche Spitze mit Aus¬
läufern ist ungefähr am Südostgrat im Rossbodenstock, während die
nordöstliche Ausschwänzung über die steilen Felsen hinabreicht.
Das Gestein ist einesteils
feldspatreicher
dünnschieferig
1
cm
grobkörnig, geschiefert
und sieht wie
feinerkörnig und ziemlich
Feldspatporphyroblasten, die bis 1/2» seltener
Gneis aus, tritt aber auch
auf mit
gross werden können.
Im
Dünnschliff
erscheinen
bei
kristallisationsschiefriger,
etwas lentikularer Textur und grano- bis
porphyroblastischer
oft
Struk¬
folgende Mineralien: Hauptgemengteil ist kleinkörniger, rund¬
licher Quarz (0.1 mm). Grössere Individuen sind deutlich undulös
tur
auslöschend.
Der Sericit schliesst sich
zu
Bändern
zusammen.
Der
Stich
(mit
grösser.'
Grüne) nach hellgelblichgrün. Er- ist oft von starken Rutil¬
entmischungen begleitet. Zirkon, Epidot und Granat treten spo¬
radisch auf, ebenso Muscovit. Neben dem schon genannten Quarz
kommen Feldspäte in ansehnlicher Grösse vor. Verzwillingte Albite
sind seltener als schlecht eigengestaltete, spindelförmige, oft rund¬
liche Perthite und ungegitterte Perthite mit starker Entmischung.
Die Albitschnüre legen sich mit deutlicher Bevorzugung parallel
der Schieferung. Kleine Quarzmörtelkränze umgeben manchmal die
Kalifeldspäte.
Primär kommen dem Gestein diese grossen Feldspäte und der
porphyrische Quarz sicher nicht zu. Ohne sie resultiert ein gemeiner
Paragneis. Eine Quarzfeldspatinjektion, vom Granit herrührend, hat
das umliegende Gestein gewissermassen durchtränkt, doch hat keine
Biotit ist nicht wesentlich
ins
Seine Farbe ist braun
334
Ernst Ambühl
Assimilation
Die
wie
bei
Aufschmelzungen,
(Rodont, Motlone)
den
feldspatreichen
wie sie
teilweise
Gneisen stattgefunden.
Gamsbodengneiskontakt
südlichen
am
erscheinen, sind
hier
erfolgt,
geblieben. Aplite konnten
keine gefunden werden, dagegen gelang es, zwei Lamprophyrgänge
festzustellen. Der eine ist parallel, der andere fast senkrecht zum
Streichen. Die Dimensionen betragen ungefähr y2 : 10 m.
nicht
sondern der Kontakt ist ziemlich scharf
Pegmatite. Das ganze Gebiet des Rossbodenstockes weist
Pegmatitgänge auf (Quarz und schwarzblaue Oligoklase). Es
gibt Stellen, welche zeigen, wie der Pegmatit in schmalen Gängen von
1—5 cm Breite den Granit durchzieht. Es ist somit erwiesen, dass
der letztere vor dem Pegmatit intrudiert ist. Der Quarz des Pegma¬
tites ist stark deformiert. Die Körner sind gegenseitig intensiv in¬
viele
einander verzahnt.
Am Kontakt brechen sie scharf ab. Selten haben
sich
Individuen in den
einige
Der
kleine
Pegmatit
ist
auch
noch
Gestein
in
Granitporphyr hinein
das
verirrt.
Granitporphyr
ein Gestein,
so
vom
in¬
jizierte
eingedrungen.
einem feldspatreichen Gneis oder Orthogneis durchaus ähnlich sehen
kann, aber eine vollkommen andere Entstehungsgeschichte hat.
Es
Chemismus.
grauen
Chemisch
resultiert
analysiert
wurde eine
in dem der Biotit und die
Gesteines,
das
Probe eines
porphyrischen
Feld¬
späte deutlich hervortreten.
Granitporphyr, südöstlich Rossbodenstock,
P.
Si02
65.42
Na20
2.91
AIsOs
14.41
KsO
4.30
Fe2Os
2.83
H20+
FeO
3.32
H2cr
.17
Ti02
.73
MgO
1.75
PsOs
.14
CaO
3.14
Total
Analytiker :
2750
m.
.55
.07
MnO
2839,
99.74
E. Ambühl.
Umgerechnet ergebeni sich folgende Werte:
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
261
34
30.5
13.5
22
0.49
0.34
0.44
IV
h2
=
0.96
ti
=
2.13
p
==
0.24
Magma: normalgranitisch.
Der
setzung:
Oberstafelgneis
hat
eine ähnliche chemische
Zusammen¬
Petrogr.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
335
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
287
35.5
28
12.5
24
0.33
0.32
0.45
IV
Bei gut übereinstimmenden
des
Biotitgehalt
Granitporphyrs
Der Granodiorit
Am Fil Toma, der
von
Südosten
zeigt dieses Gestein ein
niedrig bleibt, was dem hohen
Basenwerten
höheres si, wogegen die k-Zahl etwas
zuzuschreiben ist.
vom
Fil Toma
P. 2743 südlich
auf
(Tomaalp)
vom
Pazzolastock nach
sich
führt, beginnt
abwärtsziehendes,
massiges, helles, biotitreiches Gestein. Man durchquert das linsen¬
artige Vorkommnis auf etwa 160 bis 170 m. Am Bach, der von der
Pazzolalücke in den Tomasee fliesst, sowie an den Felsen ob
Tgetlems steht es nicht mehr an. Bach und Lawine brachten da¬
gegen Blöcke bis an den Weg, der nach Paliudultscha führt.
Einige
am
2605
m
ein
Schritte nordöstlich des kleinen
untern Ende des
genannten Grates, ist
Tümpels
zweites,
ein
auf 2500 m,
sehr kleines
Vorkommnis des Granodiorites.
Das
Gestein
massig, leicht geschiefert und lässt neben
vielem, gut sechsseitigem Biotit nur noch den weissen, milchigen
Feldspat
ist
erkennen.
Das mikroskopische Bild zeigt ein lentikulares, schlecht schiefriges Gestein, das durch die stark zoisitisierten, andesitischen
Feldspäte
eine
porphyrartige Struktur erhält. Kleinkörnige
gelbbraune, 2—4 mm grosse, aber auch
im Grundgewebe vertretene Biotit zeigt intensive Entmischungen
und schöne Sagenitgewebe. Umwandlungen in Pennin sind selten.
Quarz, in rundlicher Form, tritt meist nur im Grundgewebe auf.
Als Einsprengung ist er mechanisch stark beansprucht Als Nebengemengteile sind Epidot und Zoisit zu erwähnen. Vereinzelte, zum
etwas
Perthite sind selten.
Der
Teil grosse Rutilkörner treten auf.
Randlich geht der Granodiorit über in ein graues Gestein von
feinerem, der Grösse nach homogenerem Korn. Bei schief-
etwas
riger
Textur
ralbestandes
erfolgte hier lediglich eine Verschiebung des Mine¬
Gunsten des undulös auslöschenden Quarzes.
zu
Am scharfen Kontakt wird der Granodiorit stark
erscheint sehr
verwittert,
ähnlich wie der
Paragneis,
schiefrig und
der aber stoff¬
lich nicht beeinflusst worden ist.
Eine
mischen
Probe
Analyse
aus
der inneren Partie
unterworfen.
Tomaalp
wurde der che¬
Ernst Ambühf
336
Granodiorit,
zwischen Fil Toma und Bach
von
Pazzolalücke,
Si02
66.97
Na20
2.59
A1203
14.51
K20
3.53
Fe2Os
2.32
H20+
.97
FeO
2.28
H2Cr
.00
MnO
.07
Ti02
.61
MgO
1.29
P2Oä
.13
CaO
4.21
co2
Daraus berechnen sich
m.
.26
Total
Analytiker:
2550
99.74
E. Ambühl.
folgende Niggli-Werte :
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
287
36.5
24
19
20.5
0.47
0.34
0.79
V
ti
2.06
=
h2
13.88
=
p
=
0.26
co2
=
1.54
Magma : granodioritisch.
Der
vorhin
erwähnte
schon
si-Zahl abweichende
Oberstafelgneis
Basenwerte,
besonders für
lässt sich besser mit den obercarbonischen
hat
bei
gleicher
Unser Gestein
c.
Cristallinagraniten
ver¬
gleichen.
si
ai
fm
c
alk
1.
294
38.5
21.5
14.5
25.5
0.53
0.28
0.68
V
2.
274
36.5
28.5
14.5
20.5
.45
.36
.50
V
3.
364
35
25
19
21
.24
.40
.77
V
4.
287
36.5
24
19
20.5
.47
.34
.79
V
5.
251
38
24.5
16
21.5
.07
.47
.65
IV
6.
247
34.5
27.5
17.5
20.5
.24
.42
.64
IV
k
c/fm
mg
Schnitt
Analytiker :
1.
2.
3.
Cristallinagranit,
Cristallinagranit,
Cristallinagranit,
4. Granodiorit.
weiß.
Val Cristallina.
weiß.
Val Lavatz.
blau.
Fil Toma.
Val Cristallina.
Cristallinagranit, graublau.
6.
Cristallinagranit,
weiß.
kommnisse
—
R. Winterhalter
Quarzdioritisch
P.
Granodioritisch
5.
Hieraus wird
P. H. Roothaan
Normalgranitisch
Normalgranitisch
Val Cristallina.
Val Cristallina.
ersichtlich,
Granitporphyr
Granodioritisch
Holst
AnderwertGrubenmann
P.
Quarzdioritisch
dass die beiden
und
van
E. Ambühl
van
Holst
neugefundenen
Granodiorit
—
im
Vor¬
zentral-öst¬
lichen Gotthardmassiv sich sowohl chemisch wie auch hinsichtlich
ihres Mineralbestandes eher mit den östlichen als mit den zentralen
Graniten
ziehungen
vergleichen lassen.
vorhanden
(z.B.
Gesteine können somit als
Immerhin
Fehlen der
sind
zu
diesen
noch
Be¬
Die genannten
Hornblende).
Bindeglieder zwischen beiden gelten.
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Der Granodiorit
Nahe
baracke,
rigen,
vom
Pazzolastock im Somvixerzwischenmassiv
Pazzolastockgipfel,
am
337
40
m
nordwestlich der
Militär¬
konnte ein kleines Vorkommnis eines ziemlich
hellgrauen
gestreckten,
Gneises
gut schiefwerden, dessen
ermittelt
Gestein oft 0.3—0.4
Im Dünnschliff ist
mm grossen Biotit zeigt.
schiefrige Textur neben einer porphyrischen Struktur deutlich.
Einsprengunge sind die schon genannten Biotite (braungelb nach
hellgelblich, fast farblos). Alle Individuen besitzen ein dichtes Sagenitgewebe und randlich starke Rutilausscheidungen. Umwand¬
lungen zu Pennin sind sehr spärlich. Blätter sehr häufig quer¬
gestellt. Die Beanspruchung des Gesteins, an diesen Glimmern ge¬
messen, war sehr stark. Die Verbiegung der Lamellen geht bis zu
12°. Viel reliktischer Biotit beteiligt sich auch am Grundgewebe,
wo Quarz in meist rundlicher bis eckiger Form, bei massig undulöser Auslöschung, Hauptgemengteil ist (Grösse im Mittel 0.1 mm).
Daneben ist relativ viel Zoisit (0.01—0.1 mm) vertreten, der selten
durch gröberkörnigen Epidot ersetzt ist. Beide Mineralien treten
besonders in Gesellschaft des Biotites auf. Feine Sericitschüppchen
vervollständigen den Mineralbestand des Grundgewebes. Der Feld¬
spat erscheint in ziemlich zahlreichen Individuen von i/2—IV2 mm
Durchmesser. Zum grössten Teil handelt es sich um Plagioklase
(? Andesin), der stark zersetzt, vor allem zoisitisiert ist. Es scheinen
Relikte mit schlecht erhaltenem, viereckigem bis etwas buchtigem
Querschnitt vorzuliegen. Einige kleinkörnige (0.2—0.4 mm), stark
die
entmischte Perthite Iass.en sich nachweisen.
Da das Gestein 40
m
nordwestlich Militärbaracke Pazzolastock
sehr grosse Ähnlichkeit mit Granodiorit aufweist, wurde eine Ana¬
lyse angefertigt.
Si02
AI2O3
Fe203
64.01
14.13
2.81
FeO
2.74
MnO
.07
=
.87
3
.10
Spur
1.81
Ti02
5.41
P2Oä
.18
Total
100.12
sich
fm
27
al
31
0.20
H20+
H2CT
CO2
MgO
Umgerechnet ergeben
ti
3.39
CaO
Analytiker :
si
245.5
Na20
K20
p
=
Magma : granodioritisch.
Werte:
alk
20
22
0.20
E. Ambühl.
folgende
C
h2
.70
=
k
0.37
1[2
mg
c/fm
Schnitt
0.38
0.80
V
338
Ernst Ambühl
Das Gestein lässt sich mit dem Dacit
P.
Nigglis „Gesteins222
34
Dieses
Goldfield, Nevada, aus
Mineralprovinzen" (29) vergleichen:
und
26.5
21
Der Diorit nördlich
Taleinschnitt
am
2550 m, findet sich ein
von
6:10m
0.48
—
V
besitzt.
Bache
Gotthardgranite.
vom
Piz Tegliola
nördlich
massiges Gestein
Es
ist
grobkörnig
vom
Piz
Tegliola, auf
Ausdehnung
makroskopisch
vor, das eine
und läsnt
Biotit und Hornblende erkennen.
Feldspat,
Im
0.40
18.5
Somvixer-Zwischenmassiv auftretende Gestein hat
im
vermutlich das gleiche Alter wie die
Im
von
Dünnschliff
gemengteil
ist total
bestätigt sich die massige Textur. Haupt¬
zoisitisierter, basischer Andesin bis Labradorit.
Als weiterer
Hauptgemengteil erscheint. Biotit, dessen Tafeln 2 mm
übersteigen und der eher kleiner dimensioniert ist
als der Feldspat. Beide Mineralien scheinen primär zu sein. Der
Glimmer zeigt zudem eine starke mechanische Beanspruchung (Zer¬
knitterung der Lamellen, undulöse Auslöschung). Der Pleochroismus geht von gelbbraun nach fast farblos; Rutilentmischungen sind
Durchmesser nie
seltener als solche
von
Titaneisen.
ringe Klinochloritisierung
blende ist
nur
chloritisiert
Die schwach
blaugrüne Horn¬
vollständig
noch in Resten vorhanden; meist ist sie
und
deutlich undulös
sein.
Vielfach lässt sich eine nicht ge¬
bemerken.
zoisitisiert.
aus
Quarz ist Nebenkomponente, löscht
und dürfte
zur
Hauptsache ebenfalls primär
Akzessorische Gemengteile sind Apatit und Eisenerz.
Intermediäre
Es handelt sich hier
nur um
Ganggesteine
nachfolgende zwei, vereinzelt auf¬
tretenden Vorkommnisse.
Quarzporphyrit. Ein graubraunes Gestein, bei dem die bis
0.3 cm grossen milchigen Quarz- und Feldspateinsprenglinge auf¬
fallen, steht in unbedeutender Ausdehnung auf 2340 m, links vom
St. Annabach, etwa 100 m westlich von der Tunnelachse an.
Das feinkörnige,
schiefrige, porphyroblastische Gestein be¬
steht aus viel braungelbem Biotit. Das Grundgewebe zeigt ferner
Epidot in Insekteneierform und Quarz. Letzterer nimmt gerne, be¬
sonders im Druckschatten, grössere Formen an. Klinochlor erscheint
selten. Die Einsprengunge (etwa 20 Stück im Schliff) bestehen nur
zu i/s aus Quarz, der stets deutliche undulöse Auslöschung aufweist.
Böhmsche Streifung und nachträgliche Verbiegung der Lamellen
lassen sich an einem Individuum beobachten. Die andern Einspreng-
Petrogr.
linge
u.
sind gut
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
eigengestalteter Feldspat,
einem Fall nach dem
sich
basischen
um
Manebachgesetz verzvvillingt
Andesin
wandlung
ist äusserst
die
wo
der nach dem
von
ist.
Albit-, in
Es handelt
An-Qehalt.
45—50 °/o
stark, doch konzentriert
339
Die
Um¬
sie sich zumeist auf
Epidot manchmal in gut ausgebildeten Kristallen an¬
Epidotkriställchen übertreffen hinsichtlich ihrer
Grösse diejenigen im Grundgewebe (Grösse des Wirtes
2 mm,
Grösse des Einschlusses 0.1 mm). Ab und zu gesellt sich auch
Biotit dazu, Sericit fehlt, dagegen lassen sich sehr kleine Quarz¬
Mitte,
zutreffen ist.
Diese
=
körner nachweisen. Der Rand des Feldspates wird häufig durch
feinkörnigen Epidot ringsum markiert.
Vermutlich ist dieser gangförmig auftretende Quarzporphyrit
herzynischen Alters, gerade wie die Granite.
Porphyrie Ein ähnliches Gestein (keine Quarzeinsprenglinge,
Feldspat von
stehend, links
An-Gehalt) ist an
im Orthogneis,
35—40 o/0
der
Unteralpreuss
auf 2090 m,
nahe
Der Chemismus beider Gesteine
ist wohl ähnlich
an
an¬
dessen Nord¬
kontakt.
der
allerdings
vom
demjenigen
Ganggesteine
Für diese gelten
in etwas variabler Form auftretenden
oberen Mättelikehr
an
der Gotthardstrasse.
folgende Niggli-Werte:
si
al
fm
c
alk
1.
216
35.5
2.
212
36
28.5
24.5
17.5
19
18.5
20.5
1.
2.
Lamprophyr, opdalitisch
Lamprophyr, quarzdioritisch
Im Schliff
zeigt
k
Schnitt
IV
V
„
P. Waindziok
das betreffende Gestein als
Hauptgemengteile
braunem, kleinblättrigem
Pennin mit
Biotit.
mikroskopischen
ähnelt im
Einschmelzungsprodukt
Ich
c/fm
0.63
.78
Analytiker :-J. Jakob
Quarz und Oligoklas, Epidot,
Der Gneis
mg
0.40
.30
0.40
.30
Bilde weder einem
noch einem
Paragneis (zu viel Feldspat!).
glaube nicht, wie Drescher (4), dass es sich hier um Hornfelse
handelt.
Das
Feldspat-Epidot-Chloritgestein
(nördlich
oberer
Gitziälpetligrat
Satzgletscher)
vom
Auf dem breiten Gitziälpetligrat, auf ca. 2725 m, steht ein
weissgrünliches, etwas bräunlichgelb anwitterndes Gestein an,
dessen grüner Chlorit (nicht häufig) eine undeutliche
Schieferung
markiert. Quarz ist makroskopisch nicht erkennbar.
Das Auftreten des Gesteins ist von lappiger Form,
deckenartig.
An einigen Stellen tritt unter der durch die Erosion dünn
ge¬
wordenen Decke des
Eruptivgesteins (manchmal
nur
ca.
5—10
cm)
Ernst Ambühl
340
Paragneis hervor. Die Dimension des Vorkommens übersteigt
25
m
nicht.
Im Schliff ist die
Schieferung deutlicher. Hauptgemengteil ist
Feldspat (etwa
o/o). Ungefähr 2/3 davon ist ungegitterter Kali¬
feldspat. Bei untergeordneten Na-Entmischungen zeigt er sehr viele
kleinkörnige Eisenentmischungen, ähnlich der Kalifeldspatsubstanz
60
der
Antiperthite im Qamsbodengneis. Eine Sericitisierung kann fast
nirgends konstatiert werden. Der Albit, ab und zu nach {010} verzwillingt, weist ebenfalls keine nennenswerten Umwandlungspro¬
dukte auf.
Dafür
er oft Einschlüsse von Epidot, auch etwa
nächstwichtige Qemengteil ist farbloser Epidot
(20 o/o), gut stengelig entwickelt und im Mittel 0.2—0.3 mm lang.
Chlorit (Pennin überwiegt Klinochlor bedeutend) ist zu 15 <y0 ver¬
treten und deutet vor allem die Schieferung an. Oft zeigt das hell¬
grün pleochroitische Mineral um den Klinochlorkern einen Penninvon
Chlorit.
mantel.
zeigt
Der
Die dünnen
vertreten sind
Blätter werden bis 1
mm
lang. Akzessorisch
Titanit, Quarz und Magnetit.
Die Kontakte des Gesteines sind scharf. Die Art des Auftretens
scheint darauf
hinzudeuten, dass es sich hier um den obersten Teil
Eruptivgesteines handelt. In der Nähe, am unmittelbaren
Kontakt, Hess sich ein gangartiges Biotit-Hornblendegestein fest¬
stellen. Chlorit als Kluftmineral ist häufig.
Vermutlich gehört das Gestein der obercarbonischen Intrusionspériode an. In welcher Beziehung sein Alter zu demjenigen der
Granite steht, ist aber ungewiss. Die Feldspäte scheinen
primär zu
sein. Ob die übrigen Komponenten ebenfalls ursprünglich oder aber
alpin umkristallisiert sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Epidot scheint die Reliktgestalt anzudeuten.
dieses
Wilkman
schrieben.
weise drei mit
1.
2.
3.
(44)
hat
von
Mittelfinnland
ähnliche Gesteine
Von den zitierten acht
unserm
Analysen lassen
Gestein vergleichen:
sich
be¬
schätzungs¬
si
al
c
alk
k
1.
236
40.5
13
8
38.5
0.49
0.05
0.63
IV
2.
211
38.5
23.5
5.5
32 5
.46
.24
.24
II
3.
197
37.5
18.5
28
.68
.30
.86
V
fm
16
mg
c/fm
Unakit, Ollikkaanvuori, nordöstlich Haapavesi. Mikroklin 45%,
Albit 43 °/„, Epidot 6%, Magnetit 3 %, Chlorit 1,5 °/„, Titanit
1,2 °/o, Apatit 0,3 °/o
Feinkörniger Unakit. Stavsjögegend, Schweden. Mikroklinperthit,
Albit, Epidot, Chlorit, Titanit, Magnetit, Apatit
Mikroklinreicher Unakit, Stavsjögegend, Schweden. Mikroklin¬
perthit, Albit, Epidot, Chlorit, Titanit, Magnetit, Apatit
Schnitt
Analytiker :
L. Lokka
B. Asklund
B. Asklund
Petrogr.
4.
u.
Geol. des zentr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
341
Feldspat-Epidot-Chloritgestein.
(davon
15
zirka
%, Rest
Gitziälpetligrat. Feldspat 60 %
2/3 ungegitterter Kalifeldspat), Epidot 20 %, Chlorit
Tilanit, Quarz und Magnetit.
=
Als Unakit bezeichnet Wilkman
Mineralbestand:
wöhnlich Pennin.
klin oder
Die
(44) ein Gestein mit folgendem
Albit, Fe20-reicher Epidot und grüner Chlorit; ge¬
Weitere Mineralien sind:
Kalifeldspat
als Mikro-
Mikroklinperthit.
Projektion sämtlicher Analysenwerte fällt ins Eruptivfeld
unabhängig von si eine reihenförmige Anordnung, wo¬
und bildet
bei die einzelnen Punkte auf die Schnitte II bis VII verteilt sind.
Nach Wilkman
hältnissen.
(44)
bilden sich diese Gesteine unter
analogen
Ver¬
Die charakteristische Mineralkombination des Unakites
(Albit, Epidot, Chlorit) umfasst Substanzen, die aus einer wasser¬
haltigen Silikatschmelzlösung bei niederer Temperatur auskristalli¬
sieren. Die Interpositionen von ziemlich gleichmässig verteilten,
kleinen Epidotkörnern und Chloritschuppen deuten (immer nach
Wilkman) auf die geringe hydrothermale Umwandlung des Albites
Der
hin.
Feldspat
gleichen
Epidot
ist nicht in saussuritisierten Kernen
angehäuft.
Der
nie sehr An-reich. Die
Paragenese ist primär. Aus der
Arbeit ist weiter zu ersehen, dass Eskola (44) dafür hält,
das Gestein sei aus einem wasserreichen Magma unter hohem Druck
auskristallisiert. Epidot, Chlorit und Albit bilden sich aus Rest¬
lösungen und wasserhaltigen Silikatschmelzen bei niederen Tempe¬
raturen. Nach W. J. Müller (44) und J. Köniosberoer (44) ist der
Plagioklas unter 440° mit Wasser nicht mehr stabil. Wenn das
war
unakitische
Magma also infolge seines H20-Reichtums so tief ab¬
gekühlt wurde, ohne zu kristallisieren, so konnte sich Plagioklas
nicht mehr bilden, dagegen Albit, Epidot, gegitterter und
unge¬
gitterter Perthit. Nach Eskola (44), Asklund (44) u. a. nimmt auch
Wilkman (44) an, dass hier ursprüngliche, magmatische Gesteine
vorliegen, welche unter den schon genannten Bedingungen aus¬
kristallisierten.
Vergleichen wir dieses Resultat mit dem Feldspat EpidotChloritgestein aus dem zentralen Gotthardmassiv, so herrscht in
weitgehendem Masse Übereinstimmung mit den erwähnten Una-
kiten.
Es ist aber schon
entscheiden, inwieweit
vorliegt.
zu
angedeutet worden, dass
der
Wenn hoher Druck bei der
kommt,
so
Bildung
schwer
dieses Gesteins in
wäre eine Intrusion während einer
carbon wohl denkbar.
es
hält,
Primärcharakter des Gesteins noch
Stressphase
Frage
im Ober-
Ernst Ambühl
342
Cornelius
(3) erwähnt
tretende Helsinkite
von
aus
dem
weisser oder
Albulamassiv
gangartig auf¬
bis
graugrüner Farbe
Apatit, Zirkon, Titanit,
gelb-
(Mineralbestand: Albit, Epidot, Quarz,
Chlorit). Genetisch stimmen nach dem genannten Autor diese Ge¬
steine mit denen von Laitakari (44) vollkommen überein. Der Epi¬
dot soll auch hier nicht Umwandlungsprodukt des Feldspates, son¬
dern Primärbildung sein.
Die
Im
zentralen
getroffen
Pegmatite
Gotthardmassiv
werden
folgende Pegmatite
an¬
:
Quarzfeldspatgänge (Rossbodenstock, zwischen P. 2839 und
Makroskopisch sieht man nur Quarz und Feldspat, die
Im Dünnschliff tritt spärlich Klinooft Eutektstrukturen zeigen.
chlor und Muscovit dazu. Der I1/2—2 cm grosse Quarz zeigt starke
P.
2832).
Kataklase, der Oligoklas ist
stets etwas zersetzt.
Am Rossbodenstock befinden sich bis 30
m
Muscovitpegmatit.
Mineralbestand:
breite Gänge.
Quarz, Albit-Oligoklas, Perthit,
Muscovit (stark verbogen) bis Sericit. Oft zeigt sich eine gut schie¬
ferige Textur. Feinkörnige Vorkommnisse finden sich südlich vom
Piz Portgera auf 2700 m. Mineralbestand: Quarz, Albit (bis 2 mm),
gegitterter und ungegitterter Kalifeldspat, Perthit, gegitterter Per¬
thit, Muscovit, Myrmekit, Granat, Biotit. Südlich von Badus auf
2730 m führen die Pegmatite 5—5y2 cm grosse Muscovittafeln.
Ebenso grosse, blauschwarze Feldspäte stammen aus Pegmatiten,
die ob der Murbühlplangge in der Unteralp anstehen (ebenfalls
nordöstlich vom Piz Tegliola).
Granatpegmatit (Murbühlplangge). Der rote, Rhombendodezeigende Granat wird nicht über 2 mm gross. Haupt¬
gemengteile: Quarz, Feldspat, Muscovit.
kaederflächen
GurschenGiubing,
(Sellapass,
Granat-Turmalinpegmatit
Mineralien
vereinzelt
Beide
treten
2610
auf,
m).
gletscher rechts,
sind aber grobkörnig.
Turmalinpegmatit (westlich Badusgipfel, Schutt auf Rossbodenälpetli, unter und über dem Tomafirn). Die schwarzen Kristalle
sind oft zerbrochen, zwischen den Bruchflächen hat sich Quarz sekretionär (alpin und postalpin) gebildet. Turmalinsonnen zeigen
sich besonders westlich von Badus. Muscovit kann vollständig zu¬
rücktreten. Der Turmalin kann auch vereinzelt, ohne Quarz oder
Glimmer,
2—3
cm
im
Paragneis
Länge.
erscheinen und bildet dort Individuen
von
Petrogr.
Die
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Pegmatite sind
postgranitischem
von
343
Alter.
Die Gesteine der Ursernzone
8.
Diese zwischen dem
eigentlichen
Gotthard- und Aarmassiv ein¬
Südwest-Nordostrichtung streichend,
Pazzolaalp,
wo die mesozoischen und zum Teil auch die permocarbonischen
Schichten scharf umbiegen. An dieser tektonisch stark beanspruchten
Stelle verschwinden die jüngsten Schichten, und tauchen erst wieder
geklemmten
ziehen,
Gesteine
Goms her über
vom
in
Furkapass
und Andermatt nach der
Gegend südlich Tschamut auf. Die Ursern-Tavetscherzone
liegt aber nicht mehr im Talgrund, sondern, um den Betrag der
Pazzolaumbiegung nach Süden verschoben, am rechten Talhange
in
der
und streicht in
gleicher Richtung
wie bis anhin weiter.
Realp, auf
(28) wird
die Stelle namhaft gemacht. Im Grosstal und im Richlerental liegt
die Grenze jeweils gerade dort, wo sich das Bachgeschiebe zu einem
flachen Kegel staut. Der Kontakt selbst ist nicht zu sehen. Am
Ruesdielebach (Bäzberg) erreicht die Schieferhülle des Aarmassivs
Die Grenze steigt dann am
die grosse Ebene von Andermatt.
der
nördlich
alten
Kirche, steil hinan und er¬
Kilchenberg, wenig
reicht das Kilchental etwas unterhalb der Stelle, wo die StöckliMilitärstrasse dieses nach oben ausgehende Tobel überschreitet.
Hier, auf 1960 m, ist der einzige Punkt, wo der Kontakt völlig
Die Grenzlinie beider
1645
selten deutlich
m
aufgeschlossen ist.
ziemlich
Massive ist im
aufgeschlossen.
Lauetal,
ob
Von Niooli-Staub
Der lentikulare Gneis des Aarmassivs erscheint
beansprucht,
wogegen der
an
der Oberfläche stark braun
dünnschiefriger als sonst,
aber
nicht
anwitternde
Marmor
brecciös ist.
Der nächste Aufschluss des Kontaktes ist im Steffens¬
tal,
auf 2100
beroer
(22)
m.
und
zwar
Dann erreicht die Grenze den schon
(28)
Niogli-Staub
erwähnten
von
Köniqs-
alten, verlassenen
Schöne, biegt weiterhin scharf nach Südosten um
endgültig das Aarmassiv. Nun folgt, durch Moräne
Steinbruch ob der
und
verlässt
Umbiegung der Schichten und das Zurückweichen des
Gotthardmassives. Die guten Aufschlüsse längs der Oberalpreuss,
nordöstlich den Ställen in der Schöne, zeigen, wie die Psammitgneise des Permocarbons noch weit über das Anstehende im alten
Steinbruch nach Osten greifen, sogar über die Einmündung des
Pazzolabaches hinweg bis in die Gegend, wo der Strahlbach von
verdeckt,
die
rechts her der Reuss zufliesst.
Hier befindet sich
Flusses ein kleines Felsköpflein
des
Somvixerzwischenmassivs.
vom
Folgt
ca.
50
m
links des
typischen Muscovitparagneis
man
dem
Pazzolabach
auf-
Ernst Ambühl
344
wärts,
findet
so
2090 m, den
über
man
Niooli-^
von
rechter
dessen
erwähnten
(28)
taub
Seite,
auf
Baryt.
liegt
Er
Verrucano, nahe an dessen Grenze gegen die Trias oder, falls
fehlt, an der Grenze gegen das Zwischenmassiv. Am rechten
Pazzolabaches
des
überschreitet
die
ihn
Grenzlinie
und
2040
auf
im
diese
Ufer
2170
m.
stark limoniti-
Im Bachbett findet
man Knetbreccien, bestehend aus
Calcit, Sericit-Chloritschiefer und stark undulös auslöschen¬
siertem
Quarz als Kluftmineral.
dem
Das
Ausmass
Umbiegung lässt
beschriebenen
der
Hier sieht
sich
am
die Grenze
von
Pazzolaalp aus verfolgen.
Ursernzone, von Westen her kommend, unvermittelt unter einem
Winkel von eher weniger als 90° sich nach Süden umbiegen oder
besten
der
man
der
Das westliche Somvixerzwischenmassiv setzt also
besser umknicken.
schon
mit
beträchtlichen
einer
spindelförmig
und
ein
Breite
keilt
nicht
etwa
aus.
kleinen Dolomitvorkommnisses unter dem
Mit Ausnahme des
Pazzolagrat, auf
2530
m,
bilden
die
permocarbonischen Gesteine
Muscovitparagneise
den Abschluss des Gotthardmassivs gegen die
des Zwischenmassivs.
(300 m südlich vom Pazzolastock) geht die Grenze
in gerader Linie (West-Ost) nördlich an den Tgetlemshütten vor¬
bei nach Surpalix (einige Aufschlüsse) und trifft den Rhein auf
Vom Grate
1800
m
an
der
Stelle,
wo
er
ein scharfes Knie nach Osten macht.
Die mesozoischen Schichten fehlen hier vollkommen.
Die mesozoischen Gesteine
Sie
liegen
stets
zu
vorderst
das
gegen
Furkapass wenig
Aarmassiv hin.
Ihre
Kilchen-
Mächtigkeit beträgt
berg dagegen nur 270 m. Das Profil an der Furka ist viel mannig¬
faltiger (die Profile von Buxtorf (2), Heim (16), sowie die An¬
gaben auf der Karte, von Fehr (7) decken sich im wesentlichen.
am
Profil
am
Kilchenberg
und
an
unter 400 m,
der
am
Stöcklistrasse:
Marmor, ziemlich quarzfrei, darin wenig Lagen
von kohlehaltigen, carbonatfreien Phylliten,
190
m
60—80
m
0.5—3 m mächtig
Quarzreiche Marmore, quarzreiche, chlorithaltige
Schiefer
Kohlehaltiger Kalkphyllit,
stelenbach auf 1710
m
nur
rechts
vom
Lias
Dur-
(dünnschiefrig, hart)
10
m
Petrogr.
Dolomit,
nur
u.
an
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
der zweiten Kehre der Stöckli¬
strasse
Rauhwacke, rechts vom Durstelenbach, schlecht
aufgeschlossen, verschüttet
Rauhwacke, an der zweiten Kehre der Stöckli¬
strasse
2—3
m
5
m
20
m
30
m
10
m
ca.
ca.
Quarzreicher, muscovithaltiger,
ternder, etwas gefältelter Psammitgneis
Weiter oben, als Liegendes der Rauhwacke, grüner
Chloritschiefer, parallel der Streckungsrich¬
tung straff, senkrecht dazu gefältelt
Wenig mächtiger, gefältelter Psammitschiefer,
rotbraun
dann
345
Psammitgneise
von
Trias
anwit¬
Perm
der grauen Farbe
des Verrucano.
Es
fällt
auf, dass
vor
Furkapass mächtig ent¬
brüchigen Tonschiefer (No. 4
denen das Hotel Furka steht, am
allem die
am
weichen und
wickelten, graublauen,
von Heim
(16)), auf
Kilchenberg vollständig fehlen.
Wesentlich ist, dass an beiden Orten die Schichten die gleiche
Reihenfolge aufweisen: am Aarmassivkontakt ist stets der Marmor,
dann folgen die Sandkalke, hierauf die triadischen Schichten, dann
im Profil
Dolomit-Rauhwacke und schliesslich der Verrucano. Eine tektonische
Wiederholung der Schichten scheint an keiner der beiden Stellen
vorzuliegen. Wir werden am Schlüsse nochmals auf die Tektonik
der Ursernzone zurückkommen.
Betreffs Alter der
ob
Dogger
und
Malm
jurassischen
vertreten
Sedimente ist
sind
oder
Fossilfunde lassen keinen sicheren Entscheid
für die
Ursernzone einen
nicht.
zu.
es
noch
Die
Buxtorf
strittig,
spärlichen
(2) nimmt
stratigraphischen Übergangscharakter
an
(helvetisch-penninisch).
Auf der Karte wurden sämtliche
Lias
angegeben,
Der
Jura.
da doch
Die
nur
Gesteine sind
geschlossen. Vom linken
Bäzberg entlang, findet
Ufer
man
jurassischen
Schiefer
nur
als
dieses Alter sicher erwiesen ist.
des
einen
im
grossen Ganzen
Richlerenbaches, dem
blauschwarzen,
gut auf¬
ganzen
dünn-
schiefrigen Kalkphyllit. Zum Unterschied vom Andermattermarmor liegt hier ein weniger marmorisierter Kalk vor, der
zudem noch mehr kohlige Substanz enthält. Unter dem Mikroskop
verringert sich der Unterschied beider Gesteine, indem der Phyllit
neben der erwähnten kohligen Substanz nur ein feinerkörniges Ge¬
füge zeigt.
.
Ernst Ambühl
346
Bis
gegen
Ruesdielebach hin variiert das Gestein kaum
den
die
Kurz bevor dieser in
merklich.
stehende Teile, nahe
am
Ebene
hinaustritt, zeigen
Aarmassivkontakt, deutlich
die
an¬
beginnende
Marmorisierung. Am rechten Ufer sieht man beim kleinen Wasser¬
fall einen hellgrauen, ziemlich feinkörnigen, einheit¬
lichen Marmor in intensiver Wechsellagerung mit einem blau¬
schwarzen, noch
Seite findet
Farbe.
fast
eine
man
dichten
Marmor.
Marmorbreccie
von
An
der
linken
graugesprenkelter
mittelkörnigen Grundmasse aus Marmor
grosse, deutlich kantengerundete Stückchen von
einer fein- bis
In
treten bis fast 1
cm
schwarzem Kalk auf.
Im
Schliff verliert das Gestein seinen brec-
wenig.
ciösen Charakter ein
Bei
massiger Textur sind
nur
Calcit
und, untergeordnet, kohlige Substanz zugegen. Letztere ist lokal
oft etwas angereichert. Die schwarzen eckigen Fragmente erweisen
sich als Komplexe feinen Calcites mit eingestreuter Kohle, während
das übrige zum Teil recht grober, rundlicher Kalkspat ist. Die Ab¬
grenzung der Bruchstücke gegen die grösseren Einzelkörner ist
deutlich.
deutlich
Nirgends
zum
kommt die Geröllnatur dieser reinen Kalke
Ausdruck wie
so
gerade hier.
Der Sericitmarmor hinter der alten Kirche
zip nichts
wenn
Die
neues,
nur
ist hier die
zeigt im Prin¬
Korndifferenz nicht so verschieden,
sie auch manchmal unvermittelt ist
Kohle
tritt
fast
(Schlierenmarmor).
gänzlich zurück; dafür lagern sich in den
schiefrigen Gesteinen fast überall Sericitschüppchen ein. Weitere
Gemengteile sind Quarz und Pyrit. Das Gestein zeigt stets Schie¬
ferung. Je nach Menge und Verteilung der Kohle sowie dem Grade
der Verwitterung ist der Marmor reinweiss, gelblich, hellgrau, blau¬
Einige sandige
graublaue
(im kleinen
und dem Hauptbruch).
grau, selten blauschwarz.
gelbliche
und
schen diesem
Farbe
Drusen mit Calcit sind nicht selten.
vorherrschende Form.
zeigt
Abarten haben hell¬
Steinbruch sowie zwi¬
Das Skalenoeder ist die
Gelegentlich kann sich Pyrit anreichern;
er
aber stets schlecht entwickelte Formen.
Der
Marmor
liefert
Material
zur
Strassenbeschotterung.
Die
Furkapass sind im Sommer auf Walliser- und Urnerseite in Betrieb. Ob Realp im Lauetal wird im Winter das Material
gerüstet und an die Strasse geführt. Am wichtigsten ist der Stein¬
bruch am Kilchenberg, wo seit 1860 gearbeitet wird. Weiter oben
auf ca. 1730 m, rechts vom Durstelenbach, werden die Marmore
und quarzreichen Kalke ebenfalls abgebaut und zur Winterszeit an
die nahe Oberalpstrasse transportiert.
Steinbrüche
am
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
reduziert sich bald nach der Über¬
eigentliche Marmorzug
Der
347
über der
querung des Durstelenbaches. Letztmals findet man ihn
Steffenstal
Im
Stöcklistrasse.
der
zweiten Kehre
weiterfolgenden
wird reiner Marmor nicht mehr
Über
richtet
chemische
die
uns
eine
von
angetroffen.
Zusammensetzung des Marmors unter¬
(39) gemachte Analyse mit folgendem
Stapff
Resultat :
90.4 o/o
CaC03
MgC03
3.6 o/o
FeC03
0.6 o/o
Si02
4.8 o/o
0.1 °/o
Schwefelkies
Organisches
0.5 o/„
und Wasser
100.0 o/o
Das Gestein wird als ziemlich reiner Marmor bezeichnet.
vergrössert sich lediglich der Si02-Gehalt,
Komponenten (z. B. Sericit) eine sehr unter¬
geordnete Rolle spielen.
Schon frühere Autoren erwähnen die schwarzen, kohle¬
haltigen Schieferschmitzen, die den Marmorzügen konkordant eingelagert sind. Ihre Mächtigkeit überschreitet 3 m nicht,
Bei anderen Marmoren
da die anderen
wie auch ihre
ca.
geringe ist.
Passhöhe, sind sie nicht
eine
sie im untersuchten Gebiet
im kleinen Steinbruch auf 1720 m,
2000
2100
nur
auf der
Furkastrasse,
Dagegen fand ich
nehmbar.
berg,
Längserstreckung
der
An
liegen
Hier
m.
im
und
m
Steffenstal
sie in
über
an
dem
am
wahr¬
Kilchen-
der Stöcklistrasse auf
grossen
Felskopf
auf
quarzführenden Kalken.
sind einerseits dünnschiefrige, grau¬
Phyllite, anderseits schwarz und braunrot
anwitternde, kohlige Schiefer. Sie verraten oft starke
mechanische Beanspruchung. Wegen zu leichten Brechens hält es
schwer, überhaupt Handstücke zu schlagen. Der Kohlegehalt scheint
Diese
Gesteine
schwarze
relativ gross
zu
sein.
mikroskopische Bild ist nicht einheitlich. Der grauschwarze
Phyllit ist straff kristallisationsschiefrig und feinkörnig. Haupttgemengteil ist Sericit. Quarz ist langgestreckt, blastisch und löscht
Das
gern undulös
vor.
stark
färbende
mässig
Grosse, plattige Pyritwürfel kommen dann und
Feldspat fehlt vollkommen. Die
Kohle ist in kleiner Pigmentform ziemlich regel¬
aus.
Klinochlor ist selten.
wann
verteilt.
Es
besteht kein
prinzipieller
Unterschied gegen-
Ernst Ambühl
348
über den
später
zu
beschreibenden Gesteinen der
Ursernzone, die
karbonischen Alters sein sollen und ebenfalls Kohle führen.
Das Gestein kann noch viel
kleinen
Quarzkörnern sind
nur
feinerkörnig
tere vermag den Schliff schwarz und
Ein tektonisch
2000
werden. Neben
wenigen
Sericit und Kohle vorhanden.
interessanter,
30
opak
cm
der Stöcklistrasse anstehend.
zu
Letz¬
machen.
mächtiger Schiefer
ist auf
besteht
er
Hauptsache
(0.05 mm), von Kohle verunreinigtem Quarz, neben
viel kurzschuppigem Sericit, Kohle und limonitischer Substanz. Es
liegt eine durch Verwitterung bedingte porös schiefrige Textur
Die Schieferung ist im Schliffe an dicken, schwarzen Lagen zu
vor.
erkennen, die sich in gleichen Abständen wiederholen. Viele schmä¬
lere, kurze Lagen zweigen vom Hauptstrange ab. Zuerst verlaufen
sie subparallel, drehen sich dann aber bis zur senkrechten Stellung
und schmiegen sich zuletzt wieder in gleicher Weise einer nächsten
dicken Lage an.. Das Phänomen der Seitenlagen beschränkt sich
stets auf das eine Gebiet einer Hauptlage und geht nie darüber
hinaus. Dies sind die Verhältnisse, wie sie der Schliff quer zur
Schieferungsrichtung wiedergibt.
aus
m
an
Zur
sehr feinem
-
Purkert (33)
beschreibt
ähnliche
Erscheinung am Cly(oberes Oberdevon)
Steinberg bei Graz. Wie dort
handelt es sich auch hier um Bewegungen auf den Flächen, die be¬
sonders den dicken, in geringerem Masse auch den sekundären
Lagen parallel sind. Es kommen dabei Scherflächen in Betracht.
Dem Clymenienkalk war primär tonige Substanz beigemengt, die
dann bei der Beanspruchung des Gesteins zuerst gesammelt und
hierauf in Form von feinen Tonhäufchen ausgeschieden wurde. Hier
liegt der analoge Fall mit Kohle vor. Auch hier deutet die grössere
Menge Kohle die höhere Beanspruchung an. Diese Substanz dient
somit bei der Durchbewegung von Gesteinen ebenfalls als Gleit¬
mittel. Ein Vergleich mit dem schwarzen Graphitschiefer bei Ander¬
matt, der bei einer spätem Diskussion erwähnt wird, zeigt die inter¬
essante Übereinstimmung in der Beanspruchung des Gesteins, wie
menienkalk
eine
von
wir sie erwarten.
Das Liegende des Marmors bilden nach Süden zu ganz all¬
gemein quarzreiche Kalke von grauer bis graublauer
Farbe, mit deutlich sichtbaren Sericitschuppen. Da sie in derZumdorfer und Hospenthaler Gegend stets von Moräne bedeckt sind,
kommen sie erst am Kilchenberg und im schon genannten Steffens¬
tal sowie wenig nordöstlich davon zur Geltung.
Petrogr.
Das
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Gestein
schiefrig
ist
feinkörnig
und
349
(0.05 mm),
zeigt
die HCl-Reaktion, ist aber gegenüber den grobkör¬
Marmoren
nigeren
mattglänzend. Über die mikroskopischen Eigen¬
schaften kann folgendes ausgesagt werden: Bei einer absatz-
nach wie
vor
schiefrigen
Textur und einer
blastopsammitischen
Struktur
figuriert
rundlicher bis plattiger Quarz als Hauptgemengteil.
Daneben tritt
das
stark
Es
viel
dünnblätteriger
limonitische
Carbonat
nur
hervor.
wenig
ist
relativ
Dadurch resultieren stellen¬
Chlorit vorhanden.
weise
Gesteine, die den Chloritschiefern bereits identisch sind. Der
Quarz zeigt meist deutliche Auslöschungsdifferenzen und manchmal
Böhmsche
Im
Streifung.
Kilchental, wo am Aarmassivkontakt
Veränderungen aufweist, tritt diese
Erscheinung im Steffenstal, am Felskopf auf 2100 m, wieder auf.
Das schwach rötlichbraun anwitternde Gestein zeigt Partien, die
deutlich zerbrochen, nachträglich zum Teil wieder verkittet sind.
Die Zertrümmerung hat aber nicht ganz regellose Bruchstücke ge¬
liefert, sondern es scheint eine gewisse Absonderung nach Poly¬
edern wirksam gewesen zu sein. Dass die Wiederverkittung nicht
an allen Orten erfolgte, beweisen Spaltrisse von einigen Millimetern
Breite und bis 3 cm Länge.
Gegensatz
zum
oberen
der Marmor keinerlei brecciöse
Als
Liegendes dieser umgewandelten kalkigen Sande und
Sande trifft
geligen
man
auf 1710
m
über dem rechten
mer¬
Ufer des
Durstelenbaches, an der Stelle, wo ein Bach links einmündet, einen
straff geschieferten, schwarzen, harten Schiefer mit
sehr kleinen, parallelreihig angeordneten Pyriten. Er ist ca. 10 m
mächtig. Das kohlehaltige Gestein ist gut kristallisationsschiefrig
und granoblastisch. Der feinkörnige, blastische Calcit (0.03 mm)
wird selten von Quarz und Sericit begleitet. Der erwähnte Pyrit,
der etwa auch durch Magnetkies vertreten sein kann, lässt ab und
zu
Würfelformen erkennen.
D i
e
T
r
i
a s.
Verzerrungen sind
nicht
zu
bemerken.
Diese Gesteine treten im
und Marmoren sehr
zurück,
und
es
Vergleich zu den Kalken
fragt sich, ob sie überhaupt kon¬
tinuierlich vorhanden sind.
Die Trias
gliedert sich in zwei Teile, den weissen Dolomit
Hangende und die Rauhwacke als das Liegende. Gips
konnte ich nirgends nachweisen. Stapff (39) nennt solchen aus dem
als
das
Gotthardtunnel und Buxtorf
Dolomit tritt in
Rhein
nur
dreimal
(2)
der ganzen
auf. Einmal
erwähnt ihn
Länge
von
erscheint
von
der Furka.
Zumdorf bis
er
kurz
an
den
oberhalb
der
Ernst Ambühl
350
zweiten Kehre der
2—3
von
lich der
mals
m
Stöcklistrasse, bergaufwärts,
und rein weisser Farbe.
Seine
Vorschein.
zum
Schöne,
ob der
Oberalpstrasse,
Mächtigkeit
die Stelle etwas verrutscht ist.
in einer
60 bezw.
kommt das Gestein noch¬
ist schwer
110
da
anzugeben,
nordöstlich davon
m
tritt der Dolomit noch zweimal auf und hat als
liasischen Gesteine mehr.
Mächtigkeit
Im alten Steinbruch nordwest¬
Hangendes keine
Zum letzten Male erscheint der Dolomit
Pazzolaumbiegung, in einer Höhe von 2530 m, südwestlich
vom Pazzolastock, und ist in einer Mächtigkeit von nicht über 11/2 m
auf eine Strecke von ungefähr 50 m zu verfolgen. Nach Nordosten
nach der
bildet
er
den Abschluss des Gotthardmassivs gegen das Zwischen¬
Er
schiefrigen, hellgrauen, verruschiefrigen Dolomit, dem Sericit
sein
eine
granoblastische Struktur eigen, mit
beigemengt
kann, ist
Ausnahme von sporadischem, kleinkörnigem Quarz ist er monomine¬
massiv.
ist
canoähnlichen
ralisch.
das
Hangende
Gesteines.
des
Dem
Einige grössere, rundliche
ferung bandartig
Körner ziehen
parallel
der Schie¬
durch den Schliff.
Ein Felsköpflein von
Etwas verbreiteter ist die Rauhwacke.
einigen wenigen Metern Ausdehnung befindet sich in den Tennlen,
zwischen Andermatt und Hospenthal, wenig über der Alluvial¬
Ein Vorkommen ist nach v. Fr.tsch (9) im
ebene am Bäzberg.
Kilchental. Ich fand es, allerdings stark verschüttet, auf 1690 m,
ca.
70
m
unterhalb der
Einmündung des linken Nebenbaches.
An
der zweituntersten Kehre der Stöcklistrasse ist die Rauhwacke 20
einigen Felsköpfen
lich davon erscheint sie wieder, zum letzten Mal
bruch, zwischen Verrucano und Dolomit liegend.
mächtig.
Im Steffenstal und in
Erkenntlich ist die Rauhwacke stets
an
ihrer
m
weiter nordöst¬
im
alten
Stein¬
Den
Porosität.
höchsten Grad erreicht die Porosität im Vorkommnis
am
Furkapass
(an der tiefsten Stelle der Einsattelung). Im Schliffe lässt sich
Schieferung und oft kataklastische Struktur erkennen. Die Dolomit¬
körner zeigen starke Grössendifferenzen, intensive Verzwillingung
und
zuweilen
miertem
Quarz
undulöse
und
Auslöschung.
Ausser
spärlichen Sericitblättern,
können, sind keine anderen Komponenten
Die
dolomitischen
Gesteine
sind
in
zu
mechanisch
die
defor¬
verbogen sein
sehen.
hohem
Masse
der
Ver¬
witterung zugänglich. Die lehmigen Ver Witterungsprodukte haben
Rutschungen und Gleitungen des Geländes zur Folge. Am Kilchenein riemen¬
von der Strasse aus deutlich sichtbar
berg ist
Ganzes
Stück
als
Moräne und Gehängeschutt
abgerutscht.
artiges
—
—
Das nämliche hat sich im Steffenstal und in sehr kleinem
Masse
Petrogr.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
351
ereignet. Das im
Kleinen stark wellige Gelände weist viele sumpfige Stellen auf,
unter denen oft das hellgraue, grusige, lehmige Verwitterungspro¬
dukt erscheint. „Lehmgrube" nennt man deswegen eine Lokalität
an der Strasse unterhalb Tiefenbach, wo die mesozoischen Schichten
auch
oberhalb
(hinter Hospenthal)
Richleren
durchstreichen.
Gesteine
permocarbonischen
Die
Nordgrenze dieses Schieferkomplexes bilden die meso¬
zoischen Schichten und, wo diese fehlen, das Somvixerzwischenmassiv. Im Süden grenzen sie an den aus Paragneisen bestehenden
Die
Sedimentmantel des Gotthardmassivs.
Da
an
diesem Südrande die
metamorphen
Gesteine
den
mit
Trennungslinie der praeherzynischnur alpin
umgewandelten liegen
wichtig, die Kontaktlinie im kartierten Terrain ein¬
gehender zu verfolgen. Der Hauptunterschied der in Frage kom¬
menden Gesteine
Paragneise einerseits und jüngere Gneise und
Schiefer andererseits
liegt vor allem in der Wechselbeziehung
Biotit-Chlorit. Wir wissen, dass im allgemeinen der Biotit in den
Paragneisen der beständige Gemengteil ist, der Chlorit aber mit
Vorliebe in den jüngeren Schichten erscheint. Jedoch die eine wie
die andere Komponente greift auf ihr Nachbargebiet über, und
muss,
ist
es
—
—
dieses
Zusammenvorkommen
vorneherein darauf
linien
zu
hin,
tun haben werden.
zwischen alten und
beiden
der
dass wir
es
von
Man wird also im Felde die Grenze
Gesteinen dort
jungen
deutet
Mineralien
nicht mit sehr scharfen Grenz¬
legen,
wo
die eventuell
quarzreichen,
-gneise
Biotitgneise übergehen. Wie
nun die verschiedenen Aufschlüsse den Kontakt oder den Übergang
zeigen, sollen die folgenden Ausführungen dartun.
dünnschiefrigen
sericitführenden
oder die
Chloritschiefer und
Gesteine
in
braune
Hospenthal, 30 m ob der Furkastrasse,
Gädemli, liegen in einem Abstand von etwa 50 m senkrecht
Streichen ein quarzreicher, dünner Sericitschiefer und ein eben¬
stark schiefriger Biotitgneis. In Hospenthal selbst befindet
die Grenze kurz nach den letzten Häusern, an der Abkürzung
Am ersten Bach hinter
beim
zum
falls
sich
zur
ersten
Kehre
der
Gotthardstrasse.
schiefer im Kontakt mit einem hellen
citschiefer ob
grenzt
ist
Hospenthal"
auch der
Hause rechts
an
nennt
es
Chloritschiefer
der Gotthardreuss.
Daselbst
ist
der
Chlorit¬
Sericitmuscovitgestein („Seri¬
Waindziok
ca.
30
m
(43)).
Gleich be¬
hinter dem
letzten
Ernst Ambühl
352
Im Felsental ist die Grenze sehr verwischt.
zuerst ein
weg
geht
typischer Chloritschiefer. Ungefähr
er
an
der
der
Oberalpreuss,
an,
schon
m
allmählich in einen Biotitschiefer bis
Der nächste Aufschluss ist
im
Nördlich erscheint
200
am
selbst
der Strasse
Biotitgneis
über.
beiden Seiten der
zu
Unteralpreuss,
Oberalpreuss. Über dem rechten Ufer
Saumwege, stehen dunkelgrüne Chloritschiefer
Mündungsstelle
Bache
von
der
weisse
Arkosen
und
unter
der
Eisenbrücke
linken Ufer
muscovithaltiger Psammitgneis.
leicht
zerbröckelnde, graue Schiefer.
dünnblätterige,
Dann folgt ein rascher Übergang. Am Wege liegen neben dem
Kreuz schon typische Biotitparagneise; die grünbraunen Gesteine
sind endgültig verschwunden.
Der Kontakt zieht nun in gerader Linie zum Graben hinauf,
wo einige Meter nördlich vom vorderen Gaden ein ziemlich rascher
Wechsel von biotithaltigem Chloritschiefer zu dunkelbraunem Paragneis stattfindet. In den Riederen, am Grate, der die Rossbodenalp
nach Nordosten abschliesst, ist auf 2070 m ein Übergang von hellen
Sericitarkosen zu dünnschiefrigem Paragneis.
ein
Am
etwas
erscheinen
Die Grenze lässt sich noch höher
Felsen,
Ausläufer
oben, auf
2510 m,
an
einem
Rossbodenstockwestgrates,
grossen
der sich nach unten in einen Moränenwall fortsetzt, weiter ver¬
folgen. An der Nordseite des Felsens steht eine chloritführende,
feinkörnige Arkose an, die in eigentümlicher Weise zerfressen er¬
scheint und am etwas überhängenden Felsen stalaktitenähnliche
Formen annimmt.
Bedingt ist dies durch die lagige Textur des
Gesteins. Es wechsellagert nämlich die Arkose mit dem Chlorit¬
schiefer. Letzterer vermochte aber den Einflüssen der Witterung
einem
des
geringeren Widerstand zu bieten. Auf der Südseite des Felsens
geht die graubraun anwitternde Sericitarkose bald in ein biotitviel
führendes Gestein über.
Der Kontakt erreicht die Pazzolalücke P. 2688 nordöstlich
vom
Rossbodenstocknordgipfel. Man hat folgendes Profil: Die schief
rigen bis lentikularen, hellen Psammitgneise reichen ca. 25 m von
der tiefsten Stelle nach Südwesten. Dann erfolgt ohne Übergang
eine 15 m mächtige Wechsellagerung von schwarzen, dünnblätte¬
rigen, kohlehaltigen Schiefern mit einem ebenfalls schiefrigen,
feinkörnigen, orangebraun anwitternden Quarzit. Nachher folgen
sofort Biotitgneise mit etwas psammitischer Struktur. Hier ist die
einzige Stelle, wo die Grenze Ursernzone-Gotthardmassiv im enge¬
Am Südostgrate von P. 2743 sind weder
ren Sinne so scharf ist.
die schwarzen Schiefer noch der Quarzit zu sehen. Der Übergang
-
Petrogr.
graugrünen Chloritschiefern
den
von
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
sich trotzdem ziemlich rasch.
Erst
m, erschweren
Tomasee, auf 2130
zu
Paragneisen
den
Weg
am
von
353
vollzieht
Tgetlems nach dem
Übergangsgesteine
die Wahl der
Grenze.
Grate
Am
ca.
linkerhand
gehen
Magnetitphyllite
zogenen
Der
letzte
Kontakt
Chloritschiefer
grüne
Schieferungsfläche
teren
2—3
Es
von
die grauen,
2070 m,
m
Rhein ist auf
am
zu
einem
also,
2010
etwas
über¬
dass
die
Der
m.
dunkel¬
blätterigen, auf
glänzenden Sericitschiefer,
schon Biotit führt und
sich
zeigt
graublauen Ruschelflächen
sehr bald in braunen Gneis über.
wird
stark
Tgetlems nach Paliudultscha, auf
von
der
der nach wei¬
gneisartig wird.
Grenze zwischen
den
Gesteinen
Gneisen nicht
nur vom
folgenden
Standpunkt der verschiedenen Metamorphose zu erschliessen ist,
sondern sich schon im Feld im allgemeinen mit genügender Genauig¬
keit in die Karte eintragen lässt.
der Ursernzone und den südlich
Bei der
Besprechung
der einzelnen Gesteine
der Ursernzone sollen zunächst vier grössere
Gruppen unterschieden
werden.
Verrucanoähnliche Gesteine. Die Psammitgneise und
Es sollen darunter Gesteine mit
folgenden Eigenschaften
schiefriger Textur weisen
sie deutlich reliktische, blastopsammitische bis klastopsammitische
Struktur auf, besonders die grobkörnigen Gneise. Die Psammitschiefer (Sericitschiefer) sind ausgesprochener schiefrig, haben,
da der Feldspat zurücktritt, blastopsammitisches bis -pelitisches Ge¬
füge. Der Mineralbestand ist zur Hauptsache Quarz. Ihm ist in
-Schiefer.
verstanden
werden: Bei lentikularer bis
sehr verschiedenen
Mengen Feldspat beigegeben. In Gneisen kommt
er dem Quarz stets gleich oder übertrifft ihn sogar.
Er ist meist
reliktisch und stammt aus den herzynischen Graniten. Es handelt
sich vor allem um Albite, aber auch Perthite, Antiperthite, gegitterte
und ungegitterte Kalifeldspäte und gegitterte Perthite. (Sie liegen
in gleicher Ausbildung auch in den genannten Graniten vor.) Der
in wechselnden Mengen auftretende Sericit bringt den Tonerdeüberschuss dieser Sedimente zum Ausdruck. Chlorit, Biotit, mit
Chlorit vergesellschafteter Biotit, Epidot, Calcit, Magnetit und
Kohle treten
nur
gemeinen hell,
akzessorisch auf.
grau,
blaugrau,
Die Gesteine sind daher im all¬
auf der
Schieferungsfläche glänzend.
Ernst Ambühl
354
Hospenthal und die FurkaOberalpbahn kurz nach Andermatt schliessen einige dieser Typen
Die Furkastrasse
Kilchenberg
lentikulares
am
Gestein
noch
Höreli, die Schie, die Pazzolaalp und
zu nennenden Ausnahmen, das ganze
zum
Rhein vorwiegend Psammitgneis bis
Die
Permocarbon führen bis
Schichten
mesozoischen
den
mit
ziemlich einheitliches,
ein
es
m
hier
von
ist
Mächtigkeit.
an, mit einigen
400
von
Zumdorf nach
Kontaktnähe
der
Von
auf.
von
-schiefer.
Um über die chemischen Verhältnisse orientiert
sein, wurde
zu
Schiefers
analysiert,
dünnblätterigen, graublauen
ansteht. Das Gestein,
vom Wilerkehr (1540 m)
das allerdings nicht sehr typisch ist, weist im Dünnschliff folgende
Eigenschaften auf: Bei guter Schieferung entspricht die Textur
einer bandartigen Wechsellagerung. Quarz mit Calcit, der hier ver¬
eine Probe eines
der 100
m
östlich
hältnismässig häufig erscheint, sowie Quarz mit Sericit bilden die
Lagen. Die Quarz-Sericitlagen sind stark von Kohle oder schwarzem
Erz durchspickt. Der feinkörnige Schiefer hat ferner wenig por¬
phyrische, oft verzwillingte, reliktische Albite mit 0—5 o/o An¬
Gehalt. Kleinblätteriger Biotit-Chlorit ist selten, ebenso Chlorit.
Einige wenige Albite in Quarz-Calcitlagen verraten durch ihr
frisches Aussehen sekretionäre Bildung.
Die
lich
vom
Analyse des Psammitschiefers (Sericitschiefer),
Wilerkehr, Oberalpstrasse, 1540 m, ergab:
Si02
60.06
Na20
1.27
AUO3
15.78
K20
9.08
Fe203
6.87
H20+
161
FeO
.53
H20-
.01
MnO
.00
co2
.30
MgO
1.96
Ti02
1.07
CaO
1.12
p»o5
.11
Total
Analytiker::
al1
si
230.5
h2
=
.5
21
ti
=
100
m
öst¬
99.77
E. Ambühl.
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
33
4.5
27
0.83
0.29
0.14
II
3.2
P
=
0.24
Die Analyse lässt sich mit derjenigen von
„Sericitschiefer ob Hospenthal", vergleichen.
Waindziok
(43),
si
al
fm
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
403
39.5
34.5
5
21
0.76
0.35
0.15
II
Es
handelt sich
Auffallend
ist
an
beiderorts
der
neuen
um
ein
Analyse
sandig-toniges Sediment.
der
sehr hohe
K20-Gehalt.
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr. (jotthardmassivs südl. Andermatt.
355
Analysen aus den Grubenmann'schen Gruppen
I und II, die zum Vergleich herbeigezogen wurden, wiesen nur fünf
einen ebenso hohen oder noch höheren K20-Gehalt auf.
Von
ca.
500 anderen
dies, nebst der
Es sind
folgende Analysen:
neuen,
1.
Psammitschiefer, Oberalpstrasse.
2.
Gneis, Paraglimmerschiefer. Mikroklin, Biotit, Muscovit,
malin. Ottawa-River, südlich von Monte-Bello, Canada.
Analytiker: M. Dittrich.
Aus: A. Osann, Geol. Survey
1899, p. 50.
3.
Hydromica-Slate.
Analytiker: F. A.
Aus: II. Geol.
of Canada.
A.
Rep.
n.
s.
Tur-
XII,
Washington Station, Pennsylvania.
Near Fort
Genth.
Survey
of
Pennsylvania. Rep.
of pr. C.
6, 1881,
p. 124.
Muscovit-Quarz-Feldspat-Tuff. Obzer Stieg, Thüringen.
Analytiker: A. Johnsen.
Aus: A. Johnsen, N. Jahrb. d. Min., B. B. XXVII, 1909, p.
4.
5. Eisten-Gneis.
Analytiker:
Aus:
Quarz-, Feldspat-, Zweiglimmergneis ; Augengneis.
F.
Analytiker: J.
Si02
Zubler,
alk
Schrarmn.
T. M. P. M. 1886.
1
2
3
4
5
6
60.06
58.68
56.28
66.43
75.40
76.66
1.27
.83
1.06
1.07
.48
9.08
8.68
11.45
8.32
9.58
Na20
K20
si
10.24
211
28.5
23
27
.83
Die harten
213
476
39
40
Psammitgneise liefern,
da sie
Steinbrüche,
m
an
über dem vorgenannten auf 1650
Gestein wird auch in
der
Schweiz"
(13)
„Die
unter
der
m.
.93
an
der Strasse
welche zeitweise in Be¬
trieb sind: einer hinter den letzten Häusern links
reuss, der zweite auf 1600
47
gut bearbeitbar sind,
In Andermatt selbst und
befinden sich drei
546
.84
.88
.87
.88
Material für Mauersteine.
Oberalp
2
211
230.5
k
zur
67.
p.
Quellgebiet des Czeremosz, Ungarn.
6. Hälleflinta.
Aus:
Hinden.
Preiswerk, Ecl. geol. helv. 1908,
H.
385.
an
der
Unteralp-
Oberalpstrasse und der dritte
Das grünlichweisse, schiefrige
natürlichen Bausteine und Dachschiefer
dem
Namen
Sericitgneis (Psammitgneis) angeführt.
Sericitgneis
und
Chlorit-
356
Ernst Ambühl
Die
Chloritgneise
oder Biotit in den
und
-Schiefer.
Psammitgneisen
Wird
Chlorit, Chlorit-Biotit
und -schiefern
Hauptgemengteil,
entstehen
Chloritgneise resp. -schiefer. Je nach der grösseren
oder geringeren Chloritmenge kann man bei der Arbeit im Felde
allen Zwischengliedern begegnen. Es war denn auch nicht möglich,
den Verrucano weiter zu gliedern, obgleich sich an einigen Stellen
der dunkelgrüne Chloritschiefer scharf vom weissen Psammitgneis
trennt (hinter Hospenthal an der Furkastrasse, 100 m nach der
Drahtseilbahn; ca. 200 m unter Hotel Meyerhof in Hospenthal,
an der Strasse).
so
Wenn auch der
plötzlicher war,
einzelnen Typen
so
Wechsel in der Sedimentation manchmal
ist
sind
im allgemeinen doch kein
ein
häufiger.
Die
zonenförmig angeordnet. Oft lässt sich
eine
er
solche Zone auf längere Strecken verfolgen (z. B. der helle, in den
genannten Steinbrüchen anstehende Psammitgneis). Ein Profil
Durstelenbach
ca.
Oberalpreuss,
zur
acht, sich
zum
Teil
in der Höhe
wiederholende
von
Zonen
vom
1500 m, würde
geben.
Nach
der
Schöne hin vereinfacht sich das Profil etwas.
Das
sandig-mergelige und sandig-mergelig-kalkige Sediment
dem sandig-tonigen etwas zurück. Chloritschiefer
finden sich an der Oberalpreuss, kurz vor ihrer Einmündung, und
auch weiter oben, auf ca. 1700 m, am rechten Ufer. Am Furkapass,
gegen den Blauberg hinauf, liegen dunkle Chloritgesteine vor.
tritt
gegenüber
Mikroskopisch lässt sich über diese Gruppe nicht viel Neues
hinzufügen. Im Mineralbestand tritt gewöhnlich mit zunehmendem
Chloritgehalt auch mehr kleinkörniger Epidot auf. Dem Feldspat
fehlen die Entmischungserscheinungen oft. Er ist rundlich bis oval
und manchmal von Chloritblättern ganz umgeben. In den chloritund
glimmerarmen
stalt besser
zum
Gesteinen
Ausdruck.
dagegen
Die
oft
kommt seine reliktische Ge¬
bis
in
die
Dimensionen
des
Dünnschliffes erhaltene
Wechsellagerung (z. B. von mergeligem mit
sandig-kalkigem Material) bürgt für sedimentäre Herkunft. Auch
hier zeigt sich wieder reliktische Absatzschieferung und psammitische Struktur mit kristalloblastischen Neubildungen.
? i
I
-.
,
-
Wenig verbreitete Gesteine. Sie werden hier ihrer
Verbreitung nach aufgeführt.
Die Arkosen und Quarzite. Übergangsgesteine leiten von Psam¬
mitgneisen über Arkosen zu Quarziten hin.
Die Arkosen, meist geschieferte Gesteine, finden sich in be¬
schränkter Ausdehnung an der.Gotthardreuss in Hospenthal, sowie
Petrogr.
der
an
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Oberalpreuss
ihrer
vor
Einmündung
und
in
der
357
Schöne.
In den Riederen und auch gegen die Höreli und Schie hinauf sind
sie weiter verbreitet, besser geschiefert und feiner körnig.
späte zeigen oft eine auffallend langgestreckte Form.
Die Feld¬
Qaarzite. Gesteine, die s/4 und mehr Quarzsubstanz aufweisen,
sehr
sind
untergeordnet. Es sind
wähnenswert, alle im Pazzolagebiet.
Wenn
man
am
nur
Vorkommnisse
drei
er¬
linken Pazzolabach das in steiler Rinne fliessende
Wasser nach aufwärts
auf
2510
verfolgt, so trifft man an der rechten Seite,
einen 25 m mächtigen Quarzit, der sich nach dem
in Nordostrichtung zieht, aber bald aufhört.
Das
m,
Pazzolastock
schiefrige
braun.
Zu
Gestein ist unter seiner reinweissen Oberfläche orange80 o/o besteht das Gestein aus feinem, mehr rundlich-
reliktischem als
plattig-blastischem Quarz (0.05 mm).
Sericit, der
oft Muscovitgrösse erreicht, begleitet ihn überall und verstärkt die
ausgezeichnete Schieferung.
weiterer
Ein
einem
schwarzen
Akzessorisch sind Biotit und
Quarzit wechsellagert
Schiefer.
in
der
Pyrit.
Pazzolalücke
Die
mit
schieferung.
Gesamtmächtigkeit
feinkörnige Gestein zeigt deutliche AbsatzDer rundliche Quarz (0.01—0.02 mm) löscht stets
undulös
Sericit bis Muscovit zieht
nicht 15
m.
überschreitet
Das sehr
aus.
Eingesprengt
erscheinen,
Quarze und Perthite
von
bandartig durch den
makroskopisch schon sichtbar,
%
etwa
mm
Grösse,
letztere
Schliff.
einige
ziemlich
stark zersetzt.
100
von
m
nördlich P.
2743,
grauen Schiefern
feinkörniger,
auf dem
umgeben,
schiefriger Quarzit
Pazzolagrat, zu beiden Seiten
heller, rötlich anwitternder,
1 m Mächtigkeit.
Zu
von
ca.
ist ein
beiden Seiten des steil abfallenden Grates hört das Gestein sofort
auf.
um
Nach der
ein
mesozoischen
cm
geologischen Lagerung zu schliessen, handelt es sich
eingeklemmtes Stück einer vielleicht jüngeren
tektonisch
Schicht.
An
breiter, dunkelgrüner
seinem
Südkontakt
Chloritschiefer
zu
ist
ein
nur
wenige
sehen.
Das
mikroskopische Bild zeigt die schiefrige Textur nicht mehr
Masse, da die Quarzkörner (alle mit der einheitlichen
Grösse von 0.08 mm) rundlich bis eckig sind. Die Böhmsche Strei¬
fung, welche bei ihnen intensiv auftritt, wird später eingehendere
Erwähnung finden. Das Gestein besteht schätzungsweise zu 90 o/o
in
vollem
diesem Mineral.
Feldspat fehlt vollkommen. Sericitschüppchen,
Schieferungsebene liegend, und kleinkörniger Calcit, sehr
häufig mit limonitischen Ausscheidungen, sowie unbedeutende
aus
in
der
Ernst Ambühl
358
Mengen
von
Pyrit und
Hämatit
vervollständigen
den
Mineral¬
bestand.
Die Psephitgneise
Oberalpstrasse in einer
am
ausserhalb
stehen
70—80
linken steilen Ufer der
m
breiten
Südostkehren
den
Zone
Unteralpreuss (ca.
500
m
Sie
der
beginnen
nach der Ab¬
den Bau
Unteralp),
Saumweges
dem
unteren
Furka-Oberalpbahn gut aufgeschlossen (kurz vor
Eingang ins erste Tunnel), nähern sich dann der Oberalpreuss,
welche die Zone in der Gegend unter Rufenen in spitzem Winkel
überquert und verschwinden hierauf unter der Moräne.
Das weisslichgrüne, im unteren Teil anstehende Gestein hat
Feldspateinsprenglinge bis zu 2 cm Grösse. Es sind Albite, Per¬
thite, Antiperthite, gegitterte Perthite, die in gleicher Ausbildung
im Gamsbodengneis wieder gefunden werden. Vielfach sind, wie
bei den Graniten, reliktische, oft chloritisierte Biotite als Einschlüsse
deutlich wahrnehmbar. Quarz kann ebenfalls porphyrisch auftreten.
Er zeigt Auslöschungsdifferenzen bis zu 33°.
Es liegt zum Teil
zweigung
in
des
die
an.
sind
durch
der
recht stark kataklastische Reliktstruktur und eine lentikulare Textur
vor.
Der
Mineralbestand
ist
der
gleiche
wie
bei
den
Psammit-
Oberalpreuss, auf ungefähr
1800 m, sind weniger lentikular, jedoch gefältelt. Die Feldspäte
sind bei etwas schmälerer Form und abgerundeten Ecken (Trans¬
port!) noch gröber (bis 2i/2 cm). Durch den reichlichen Gehalt an
dunklem Glimmer nimmt das Gestein eine grünschwarze Farbe an.
Es ist der einzige permocarbonische Gneis, der keinen Chlorit,
sondern nur Biotit aufweist. Pleochroismus von olivgrün nach licht¬
strohgelb. Neben dem Hauptgemengteil Quarz ist noch viel Sericit
und Calcit vorhanden. Titanit, sonst ein akzessorisches .Mineral, ist
besonders reichlich vertreten, allerdings in stark leukoxenartiger
Form. Vereinzelt auftretende Gemengteile sind Pyrit, Apatit und
gneisen.
Die
Psephitgneise
in
der
Epidot.
Phyllite. Über den Pazzolagrat, P. 2743, streicht eine 20 m
eines graublauen, dünnschiefrigen Gesteines. Südlich
nördlich wird es vom gleichen hellgrauen, etwas knotigen
Die
breite Zone
und
Psammitgneis bis -schiefer begleitet. Das feinkörnige Gestein führt
viel kleinschuppigen Chlorit (optisch positiv, grasgrün nach hell¬
gelb) und Sericit, neben ebenfalls kleinkörnigem Quarz (0.02 mm).
Der Feldspat spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Der Magnetit
ist sowohl in zahlreichen kleinen, ausgewalzten Körnern als auch in
Oktaedern (bis V2 mm Grösse) vorhanden. Die Auswalzung erreicht
für Breite
zu
Länge
Verhältnisse wie etwa 1
:
10.
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
35Q
graugrünblauer Farbe,
grösseren und viel zahl¬
geschiefert,
reicheren Magnetitkristallen durchspickt, steht 90 m südlich den
Tgetlemshütten, rechts vom Bache, in sehr schmaler Zone an. Ähn¬
liche Gesteine sind schon von Hezner (27) analysiert worden:
durchaus
Ein
Gestein
ähnliches
ebenfalls gut
von
aber mit etwas
c
180
39
32.5
4.5
24
2.
171
42 5
32.5
3.5
21.5
si
al
k
mg
c/fm
Schnitt
0.36
0.40
0.15
II
.47
.40
.10
I
alk
fm
1.
'
Magnetitphyllit. Val Gierm (Niogli (27), „Beiträge", 66).
Phyllit, Magnetit führend. Val Gierm.
1.
2.
Vereinzelt auftretende Gesteine.
Psammitgneis
mit
ersten Stall unter
Furkastrasse,
Hospenthal, bestehen die Felsen aus
einem graublauen, körnigen, lagigen Gestein. Das mikroskopische
Bild zeigt lagige, absatzschiefrige Textur und Sandsteinstruktur.
Hauptgemengteil ist kleinkörniger Quarz (0.05 mm). Daneben ist
viel dunkelbraungrüner Chlorit-Biotit und Granat vorhanden. Dieses
Granat.
links
200
m
der
an
Mineral
ist
hinter
Reuss
immer
der
dem
hinter
gut idioblastisch
(ziemlich
scharfe
Rhomben-
dodekaederquerschnitte), zeigt keinerlei Zersetzungen, kann aber
makroskopisch nicht mehr gesehen werden (0.2—0.3 mm). Als
weitere Gemengteile figurieren noch Albit, Pennin, Magnetit und
Apatit. Der Granat, der sonst nirgends in der Ursernzone auftritt,
lässt sich
schein,
als
nur
dass
er
Neubildung erklären, denn es hat nicht den An¬
Bildung des Gesteins als Relikt hie-
anlässlich der
her verfrachtet worden sei.
Muscovitführender Sericitschiefer. Am Kilchenberg, 20 m rechts
Durstelenbach, auf 1615 m, ist ein scharfer Kontakt zwischen
dem hellgrauen Sericitschiefer mit welliger Textur und einem rot¬
braun anwitternden, nicht so dünnschiefrigen Gestein, das ebenfalls
vom
Fältelungen zeigen
vit
wahr,
Sericit ersetzt wird.
Gestein
kann.
der sonst in
Schon
der
makroskopisch
Ursernzone
durch
nimmt
den
man
Musco-
feinschuppigen
Nach den mesozoischen Schichten hin wird das
quarzitischer,
aber
die
Glimmer
bleiben
nach
wie
vor
sichtbar.
Den Abschluss des Perms gegen die Rauhwacke bildet etwas
weiter oben
am
gleichen
Bache ein
grüner, längs der Schieferung
Im Dünnschliff liefert
straffer,
gefältelter
er das gewöhnliche Bild eines Cldoritschiefers (Klinochlor,
Sericit,
plattiger Quarz (0.06 mm), olivgrüner Biotit, Calcit).
quer dazu stark
Schiefer.
Ernst Ambühl
360
Der
(28)
Baryt
haben
am
ein rötliches
Pazzolabach and in
am
der Schöne.
genannten Bache, rechtes Bord,
Barytgestein von schiefriger
gemacht. Der Aufschluss
sehen namhaft
Textur und
ist nicht
das zweimal in einer mehr als %
Niggli-Staub
2040 und 2090 m,
körnigem Aus¬
vollständig, aber
mächtigen Lage
Gestein,
auftritt, ist, sofern die mesozoischen Schichten der Ursernzone hier
fehlen, sehr nahe an der Grenze gegen das Somvixerzwischenmassiv.
Die Zusammenesetzung dieses Gesteines ist bekannt (28).
das
Barytgestein.
Pazzolabach.
Analytiker:
m
L.
2.38
H2CT
A1203
Spur
co2
Spur
Fe2Os
.15
S03
52.81
CaO
Spur
BaO
42.79
Glühverlust
1.66
Si02
.02
Total
Spez. Gew.
=
Hezner.
99.81
4.27
alten
Steinbruch, auf der rechten Seite des Tales, findet
Baryt in einem grünen, weichen, pyrithaltigen Chloritschiefer (Klinochlor, Quarz, Chlorit-Biotit, Feldspat, Calcit).
Da
die betreffende Stelle etwas verschüttet ist, konnte die Ausdehnung
und die Mächtigkeit nicht festgestellt werden.
Das Gestein ist
reichlich von Magnetit begleitet und weist schwarz-violette Farb¬
töne auf. Eine Schieferung ist deutlich erkennbar. Im Dünnschliff
erkennt man als Hauptgemengteil Baryt verschiedener Korngrösse
(im Mittel 1/3 mm). Ziemlich regelmässig ist das Gestein von rund¬
lichen, wenig idioblastischen Magnetitkörnern erfüllt. Das Erz hat
sich oft zwischen die Kontaktflächen der einzelnen Barytkristalle
geschoben. Pyritwürfel, deren Seiten bis zum Verhältnis 1:15 ver¬
zerrt sind, haben einen überall gleich dick bleibenden Magnetit¬
mantel.
Quarz erscheint akzessorisch. Dieser Baryt dürfte aus
aszendenten Lösungen stammen und als hydrothermales Produkt
die abschliessende herzynische Magmentätigkeit kennzeichnen.
Im
ebenfalls
man
Vermutlich
steht
eine
sehr
in
engerem
kleine,
2090 m, ob
nur
genetischem
15
cm
breite
Zusammenhang
hiermit
Bleiglanzlagerstätte
auf
Kontakt mit dem Som¬
m vom
Tgetlems. Sie ist nur
entfernt, wurde aber noch im gleichen Jahre,
in welchem sie gefunden wurde, durch einen kleinen Erdrutsch ver¬
schüttet.
Das Erz, das hier gute Eigengestalt hat, ist in einen
hellen, feinkörnigen Psammitgneis eingedrungen. Man erkennt
5
vixerzwischenmassiv
Quarz,
Sericit und
reliktische, albitische Feldspäte.
Petrogr.
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Pegmatite findet
dann und
man
wann
Quarzgänge
über
1/2
m
parallel
Streichen.
zum
Eine solche befindet sich 80
gang des zweiten Tunnels der
rhomboedrisch,
trifft
Hingegen
mächtige
Sie verlaufen
an.
sind Calcitadern.
in der Ursernzone keine.
man
361
m
vom
Seltener
oberen Ein¬
Furka-Oberalpbahn. Kristalle,
zumeist mechanisch
beansprucht.
gross
Limonitische Aus¬
scheidungen bekunden einen starken Eisengehalt. Dieser stammt von
einem makroskopisch schwarzen Glimmer her, der sich aber erst
am Rande des Ganges stark anreichert.
Unter dem Mikroskop ist
er pleochroitisch (grasgrün nach hellgelblich), kaum merklich zwei¬
achsig und oft verbogen. Überdies sind noch grobblätteriger Sericit
(wenig zahlreich allerdings), akzessorischer Quarz und vereinzelte
Körner eines grauen
Die
Erzes
vertreten.
schwarzen, kohlehaltigen
Schiefer.
In
der
Literatur werden diese Gesteine meist mit Vorbehalt als carbonisch
bezeichnet.
Durch strukturelle und textureile
scheiden sie sich in keiner Weise
zone,
auch
nicht
Phylliten. Ob
gehören, kann
Es
soll
den
einem
nicht
lediglich
der
Eigenschaften
liasischen
obercarbonischen
werden,
Eindruck
wegen ihres stets
unter¬
den Gesteinen der Ursern¬
kohlehaltigen
wirklich
nicht bewiesen
deshalb
Schichten
Carbon
von
sie
von
Schiefern
Horizont
und
an¬
da keine Fossilien
vorliegen.
werden, dass diese
geringen Kohlegehaltes dem
erweckt
angehören müssen.
Die
meist gut
schiefrigen, schwarzen bis grauschwarzen Ge¬
Hauptgemengteil Quarz, der z. B. im Gestein an
der Oberalpstrasse in Andermatt extrem plattige Formen
(blastisch
neu gebildet) annehmen kann.
Albit (0—10 0/0 An-Gehalt) ist sehr
untergeordnet. Als Glimmer erscheinen feinschuppiger Sericit und
brauner Biotit, den man gewöhnlich schon auf der Schieferungs¬
fläche erkennt. Chlorit ist als Klinochlor vertreten, kann aber auch
fehlen. Die Kohle ist als gröberes und feineres Pigment regel¬
mässig über den ganzen Schliff verteilt.
steine führen als
Im etwas variablen Schiefer
von Andermatt stehen feinkörnige,
gefärbte, sericithaltige Partien an. Das gleiche
Vorkommnis zeigt auch einen Chloritoidschiefer, der neben Quarz
noch feine Kohle, Sericit, Clintonit und bläulichgrüne Chloritoidstengel (meist quer zur Schieferung) führt.
Es handelt sich um einige wenige Vorkommnisse, die in Zonen
parallel zum allgemeinen Streichen auftreten: Ca. 1/2 km hinter der
Station Hospenthal ist an der Bahnlinie ein schwarzer, glänzender
stark
mit
Kohle
Schiefer aufgeschlossen.
Im
Profil
von
Andermatt
begegnet
man
'Ernst Ambühl
362
zwei Zonen.
Die südlichere hat
infolge
der weichen Gesteine unter
Rufenen die stetig sich vergrössernden Anrisse
gemeinen
Kontakte,
Kohlegehalt ist
keine scharfen
bargesteinen.
Der
sehr
zur
Folge.
Übergänge
sondern
zu
Im all¬
den Nach¬
gering.
fraglichen Quarzporphyre. Am Wege hinter der
Mariahilf-Kapelle, nach dem Butzenkehr der Oberalpstrasse (auf
1575 m), und unterhalb Rufenen im Abrissgebiet fallen Lagen eines
hellen, leicht rostbraun anwitternden Gesteines auf. Die Bänke
haben eine Mächtigkeit von i/2—1 m und sind parallel zum Streichen
der vorhin erwähnten Zone kohlehaltiger Gesteine eingelagert.
Schon makroskopisch erkennt man den eingesprengten Quarz, der
im Schliff stets etwas undulös auslöscht. Ebenfalls von der gleichen
Grösse ist der albitische Reliktfeldspat mit guter Eigengestalt. Im
feinkörnigen Grundgewebe ist, neben viel Quarz, Sericit und dunkel¬
brauner Biotit vorhanden. Die Struktur spricht gegen einen Quarz¬
Die
makroskopisch vermuten möchte. Es lassen sich
nämlich fast rein sandige Partien von sandig-tonigen abtrennen.
Hinter Hospenthal, gerade unterhalb der Furkastrasse, am ersten
Bache, steht ein ähnliches Gestein an. Es ähnelt ebenfalls einem
Quarzporphyr, aber die grossen Feldspäte haben manchmal abge¬
rundete Ecken oder sehen bei sonst gut kristallographischen Um¬
grenzungen (Verzwillingung meistens nach {010}, auch Aclin-Ala
festgestellt) bruchstückartig aus. Die Struktur ist aber auch hier
blastopsammitisch und nicht blastoporphyrisch.
porphyr,
den
Bei
man
bankigen Psammitgefunden. Mei¬
stens lassen sich kleine, % cm lange, gut ausgebildete Skalenoederkristalle feststellen. Eine Druse zeigte die gleichen Formen bei
fast isometrischer Entwicklung der Kristalle.
Rufenen wurden
am
gneises mit den schwarzen
Die
massivs
ob
Frage,
wirkliche
verneinendem
in
Kontakt
der
Ursernzone
Quarzporphyre
Sinne
dieses
Schiefern Calcitdrusen
beantwortet
des
vorhanden
werden.
zentralen
sind,
Doch
sind
erwähnten Gesteine allem Anschein nach sedimentär.
Psammitgneise
Gotthard-
kann
die
nicht
in
gerade
Da aber die
chemischer, mineralogischer und makroskopischer
permischen Ergussgesteinen überein¬
in
Hinsicht vollkommen mit den
stimmen
nisse
können,
von
Die
gang
zur
ein etwas
Fall
müssen die strukturellen und textureilen Verhält¬
zu
Fall untersucht werden.
tuffogenen Produkte. Auf
der
Kuppe des
am
Ein¬
Unteralp liegenden Fliesshubels (P. 1550.1) fällt einem
fleckiges, hell- bis dunkelgrünes, schiefriges Gestein auf,
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
das gegen Südwesten hin schon nach
ca.
100
m
363
auskeilt, sich
aber
nordöstlich über die Reuss und die Bahnlinie nach dem Butzenkehr
(1570 m) verfolgen
von
nach
90—100
m
Mettlen,
des sog.
lässt.
auf.
Von
Die
hier
Zone weist
folgt
sie der
eine
maximale
steinigen Abkürzung
wird dann schmäler und hört im steilen
vorderen
Brandes unter Rufenen auf.
und darüber vermisst
man
das
heitlich aussehende Gestein mit
Breite
An
Abrissgebiet
der
Bahnlinie
fleckige Aussehen, sodass das ein¬
einem gewöhnlichen Chloritschiefer
identisch erscheint.
Dünnschliff
Im
zeigt sich gut kristallisationsschiefrige Textur
lepidoblastisches Gefüge. Korn im allgemeinen klein.
Eine blaugrüne Hornblende (0.2—0.4 mm lang) ist Hauptgemeng¬
teil. Auslöschungsschiefe
15—16°. Quantitativ fast ebenso häufig
und grano- bis
=
erscheint Albit in lappiger Gestalt, meist mit anderen Komponenten
innig verzahnt. Er ist klein, wenig verzwillingt, stets frisch und
einschlussfrei, löscht aber oft undulös aus (am Feldspat wenig zu
beobachten)
und ist nicht
reliktisch, sondern alpine Neubildung. In
Eigenschaften unterscheidet ersieh vollständig
von den Feldspäten der benachbarten Psammitgneise.
Als weitere
Hauptkomponente ist Klinochlor zu nennen. Sein Pleochroismus
der Gesamtheit seiner
schwankt innerhalb kleinen Grenzen
von
grasgrün
für na
zu
gelb¬
grün für ny. Biotit ist braungrün bis oliv nach gelblichgrün. Oft
mit Chlorit entstanden, bildet er im Schliff mit diesem ziemlich
dicke Blätter. Kleiner, gelblichgrüner, insekteneierförmiger Epidot
ist ein
weiterer, ziemlich häufig erscheinender Gemengteil. Quarz,
vom Feldspat zu unterscheiden, ist selten.
Im Gesichts¬
feld liegen bei mittelstarker Vergrösserung (80 fach) stets 8—10
kleine rundliche Magnetitkörner.
nicht leicht
Die gut
Die
werden.
sammeln sich
Knäuel
sdiiefrige Textur kann
Komponenten, welche
—
lokal durch lentikulare ersetzt
diese
Abänderung verursachen,
im ganzen Schliffe vielleicht 20 mal
—
zu
einem
einige kleine Hämatitpigmente, die bei grösserem Korn
noch den ehemaligen Pyritkern erkennen lassen. Hieran beteiligen
sich vor allem Epidot, dann Hornblende und, mehr randlich an¬
gelagert, Albit. Glimmer, Chlorit und der sonst spärlich vertretene
Quarz betätigen sich wenig an diesem Aufbau.
um
Das
fleckige Gestein vom Fliesshubel hat bei völliger Ab¬
von Hornblende, bei sonst aber unverändertem Mineral¬
bestand, eine lagige Textur, indem langblätteriger Chlorit und Biotit
unter sich gut parallel sind und in der Schieferungsebene liegen,
wesenheit
364
Ernst Ambühl
aber
schräg
ander
unter einem
Winkel
von
dachziegelartig
10°
überein¬
lagern.
Das
Ungewohnte, dass Hornblende, die sonst fehlt, in diesem
Hauptgemengteil ist, und die eben erwähnten, linsigen
Gebilde waren Veranlassung zu einer Analyse. Gewählt wurde
eine dunkelgrüne, einheitlich aussehende Probe von der Oberalp¬
strasse, einige Meter oberhalb Butzenkehr (auf 1575 m).
Gestein
Hornblende-Chlorit-Biotit-Epidot-Albitschiefer,
1575 m,
Oberalpstrasse.
Si02
51.52
Na20
AI203
14.95
K20
Fe2Os
6.44
FeO
6.69
MnO
.21
4.03
.82
H20+
2.62
H20~
.00
co2
Spur
MgO
4.85
Ti02
.97
CaO
6.70
p2o6
.13
Total
Analytiker:
Die
al
fm
134.5
23
46.5
99.93
E. Ambühl.
Analyse zeigt umgerechnet folgende
si
Im
Butzenkehr,
Werte:
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
19
11.5
0.12
0.41
0.40
III
Konzentrationstetraeder fällt
die
Analyse ins Eruptivfeld,
Gabbros, Norite, Lamproite und Sommaite. Die
letzteren kommen für den Vergleich nicht in Frage (k
0.57 statt
und
zwar
zwischen
=
0.12).
si
al
fm
1.
134.5
23
46.5
2.
108
21
52
1.
2.
Analyse.
Normal-gabbroides
Die ziemlich gute
'
c
alk
19
11.5
21
6
bis noritisches
k
mg
c/fm
0.12
0.41
0.40
.20
.55
.
.42
Schnitt
III
III/IV
Magma.
Übereinstimmung
der Basenwerte
des
nor-
mal-gabbroiden Magmas mit der eben zitierten Analyse ist ersicht¬
lich, dagegen ist bei dieser die si-Zahl um mehr als 25 Einheiten
zu
hoch.
Mit
Analyse stimmen noch besser die tuffogenen
Albit-Chlorit-Glaukophangesteine des Val de Bagnes, die Woyno
(46) untersucht hat. Umgerechnet geben die vier Analysen fol¬
gendes Bild:
der
neuen
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
c/fm
365
Schnitt
si
al
fm
alk
k
mg
1.
118
19
48
16.5
16.5
0.10
0.39
0.34
2.
118
17.5
48.5
20
14
.21
.47
.42
III
3.
116
25.5
49
16
9.5
.08
.58
.33
III
4.
115
26.5
42
21
10.5
.22
.47
.51
IV
c
III
Analytiker
1.
Quarz)
2.
3.
4.
:
Epidot-Glaukophangestein. Glaukophan, Chlorit, Calcit (Albit,
Olaukophan-Prasinit. Albit, Epidot, Glaukophan (Chlorit, wenig
Cacit)
Prasinit, nördlicher Ural
Chlorit-Prasinit. Albit, Epidot (Glaukophan), Chlorit, wenig
Calcit
Die
folgende
( [si
Mittelwerte
al
während
T.
L.
J. Woyno
Duparc
T.
J. Woyno
angeführten Analysen
ergeben
vier
c
alk
k
mg
c/fm
Schnitt
18.5
12.5
0.15
0.48
0.40
III
fm
47
Hornblende-Chlorit-Biotit-Epidot-Albitschiefer
unser
46.5
23
134.5
J. Woyno
Daten:
22
117
dieser
T.
0.12
11.5
19
0.41
auf
III
0.40
führte.
Aus
den
Arbeiten
sich bei
den
oben
nische Gesteine
zitierten
handelt,
(42) ist ersichtlich, dass es
Glaukophanschiefern um permocarbo-
Tschopp
von
die
alpin
eine
kräftige
Dislokationsmeta¬
wesentlich
morphose
Gotthard¬
des
Nordrande
wie
am
gleiche Bedingungen geherrscht
kein
hier
Es
massivs.
ist deshalb verwunderlich, warum
Glaukophan,
sondern nur gewöhnliche grüne Hornblende gebildet wurde. Der
Mittelwert der obigen Analysen stimmt mit der neuen Analyse aus
erlitten
haben.
Also
haben
dem Gotthardmassiv schön überein.
Zahl
um
17
leicht
grösser
liegt hierin
phan, sondern
nur
Tertiär
Es ist aber bei dieser die si-
grösser als bei den
ist als bei
Die vorhin erwähnten kleinen
Pyrit-Hämatitkern
im
Wallisergesteinen, wie
typischen Glaukophanschiefern. Viel¬
die Tatsache begründet, dass sich kein Glauko¬
gewöhnliche Hornblende gebildet hat.
Einheiten
auch mg
dort
dürften
kleinste
Mineralansammlungen
umgewandelte
um
einen
Bomben sein.
gelang es nicht, weder an der Ober¬
alp noch in der Umgebung von Hospenthal ein gleiches Gestein
ähnlichen Ursprunges zu finden. Doch sind ausserhalb des unter¬
suchten Gebietes, am Bahntracé unterhalb der Station Tiefenbach,
Da
wiederum grüne, noch extremer fleckige Schiefer vorhanden.
sie zudem einige andere interessante Erscheinungen zeigen, seien
Trotz intensiven Suchens
sie
eingehender
beschrieben.
Ernst Ambühl
366
Im
Steffenstal,
über die Brücke
auf 1770 m,
hinaus,
an
der Linie aufwärts bis 220
finden sich die
permocarbonischen
m
Schichten
in der ganz
gleichen Ausbildung, wie im östlichen Urserntal (koh¬
lige, dünnschiefrige Phyllite, Chloritschiefer, Psammitgneise). In
den letzteren Gesteinen ist der
nach der Brücke
die
metamorphe Tuff eingelagert. 220 m
fleckigen, tuffogenen Schichten, die
beginnen
Mächtigkeit von wenig unter 100 m erreichen. Was den meta¬
morphen Tuffen hier eigen ist und was sie von denjenigen an der
Oberalpstrasse unterscheidet, sind der intensive Wechsel im Mine¬
ralbestand, wie er sich im bekannten fleckigen Aussehen äussert,
und die begleitenden pneumatolytischen Produkte.
eine
Das
genetisch
Bestandteile
etwas
gliedern,
komplizierte
Gestein
in
vier
gemischt
sein
lässt
die alle intensiv miteinander
sich
können.
Zunächst
erkennt
vulkanische Produkt
bis Arkose.
gneis
man
das
eingelagert
ursprüngliche Gestein,
ist.
Es handelt sich
worin
um
das
Psammit-
Die reliktischen Albite und der klastische
Quarz
eckiger bis rundlicher Form sind deutlich erkennbar.
Calcit und grünbrauner Biotit treten dann und wann auf, dieser
gern mit Klinochlor. Die Struktur ist blasto- bis klastopsammitisch.
von
meist
eruptive Anteil besteht aus Epidot, gewöhnlicher grüner
Hornblende, Chlorit, Biotit, Albit und Zoisit. Der Epidot, 0.4—
0.6 mm gross, ist gut eigengestaltet, löscht aber oft undulös aus.
Manchmal tritt er vereinzelt auf, manchmal ist er aber in Zügen,
Haufen oder Schlieren angeordnet. Oft mischt er sich mit Chlorit,
wenig Quarz und Magnetit. Beim Studium der Schliffe fallen vor
Der
allem
mannigfaltigen, sprunghaften Änderungen
die
im
Mineral¬
bestand auf.
mit Chlorit
Gerne
zusammen
blende in feiner
erscheint eine
blaugrüne
Sie hält sich nicht
spiessiger
ferung, sondern nimmt alle möglichen Lagen
Einschlüsse im Feldspat. Lagenweise vermag
Form.
an
Horn¬
die Schie¬
ein und bildet auch
sie ein
lepidoblasti-
schiefriges Bild zu erzeugen, gemeinsam mit Biotit, Epi¬
dot, wenig Chlorit und Albit. Pyrit erscheint sehr selten. Zoisit
als gut diagnostizierbares Mineral ist untergeordnet, nur an einigen
Stellen etwas angereichert. Auch in diesen Schliffen gelang es nicht,
sches und
Glaukophan
Es
sei
stellbare,
nachzuweisen.
noch
auf
manchmal
mikroskopischen
schmale, von blossem Auge mit Mühe fest¬
verzweigte Gänge aufmerksam gemacht. Im
Bilde sind sie blass fleischfarben.
Auch bei stärk-
Petrogr.
ster
u.
Qeol. des zentr. Qotthardmassivs südl. Andermatt.
Vergrösserung kann nicht erwiesen werden,
ein feinstes Gemisch
aass
es
367
sich, wie
Zoisit und
Epidot handle.
Die tuffogenen Schichten werden stellenweise von Lagen eines
dichten, glänzend schwarzgrauen Minerals durchsetzt, das einen
vermutet,
um
von
leicht violetten Schimmer hat.
Auf dem Längsbruch des Gesteines
betrachtet, hat dieser Mineralkomplex öfters etwas vom Aussehen
der Holzkohle, da sich, wie bei dieser, Fasern mit einigen Biegungen
und Krümmungen zeigen. Senkrecht dazu sind kleine, glatte Verwerfungs- und Bruchflächen zu konstatieren, die dann mit Quarz
oder Chlorit erfüllt sind. Letzterer ist deutlich blätterig bis körnig,
dabei anders gefärbt. Grössere Klüfte führen gerne Calcit. Der
Quarz spielt hier die gleiche Rolle wie bei den Turmalinpegma-
Mikroskop
lässt sich das
fragliche, ungewohnte
diagnostizieren. na ist schmutzig lila,
braunviolett
erkennt den prismatischen Habitus
bis
Man
schwarz.
ny
der Kristalle gut, dagegen ist das Korn zu fein (0.04 mm), um den
charakteristischen dreieckigen Querschnitt klar sehen zu lassen.
Die Einzelindividuen haben bei gleicher kristallographischer Orien¬
tierung eine strahlige Gesamtform: Turmalinsonnen, die sich nach
aussen hin in punktförmige Reihen rundlicher Turmalinkristalle auf¬
lösen. Die Annahme ist wohl berechtigt, es handle sich hier um
eine pneumatolytische Injektion.
Ob diese mit oder nach dem
gabbroiden Magma emporgedrungen ist, lässt sich nicht feststellen.
Als vierter und letzter Bestandteil dieses polygenen Gesteines
sind noch die Kluftmineralien zu nennen: Quarz, nie in kristallographisch gut begrenzter Form, Calcit, selten eisenhaltig, gewöhn¬
lich von milchigem Aussehen, mit Tendenz zu Rhomboederbildung,
Chlorit, grünschwarz, feinschuppig, in einigen Schliffen gehäuft und
von
gleicher Gestalt wie in einer Chloritkluft östlich von dem
Gafallenmannli (westlich Vormigelboden, siehe p. 400). Es kann
hier ähnliche Entstehung in Frage kommen. Darnach würde dieses
Mineral im ursprünglichen magmatischen Anteil auftreten und da¬
neben noch als Kluftkomponente figurieren.
Wahrscheinlich steht die Turmalinisierung in Beziehung zu den
Turmalinpegmatiten des Massivs, sowie zu den spärlichen Gesteins¬
vorkommen, die mit ultrabasischen Magmen verknüpft sind (Kämm¬
ieten, Sonnsbühl). Eine zeitliche Übereinstimmung ist wohl aus¬
geschlossen, da die erste Turmalinbildung mindestens carbonisch,
die hier erwähnte aber permisch ist.
Da aber die herzynische
Magmentätigkeit im Perm noch nicht zur Ruhe gekommen war,
sondern zur Förderung eines basischen Produktes Anlass gab,
titen.
Unter dem
Mineral leicht als Turmalin
Ernst Ambühl
368
konnten
pneumatolytischen Dämpfe durch die neuerdings
günstigen Wege nach oben entweichen.
die
schaffenen
Zusammenfassend kann somit
der
Furkareuss unterhalb
Im Perm bildete sich
Gebirge
aus
der
über das Gestein
an
Station Tiefenbach gesagt werden:
dem erodierten Material der
Psammit-Arkose.
auch
an
anderen
Dieses
herzynischen
Gestein wurde
später mit
gabbroiden Effusivmassen gemengt. Ob die Pneumatolyse mit oder
nach dem basischen Magma in das ursprüngliche Gestein ein¬
gedrungen ist, konnte nicht mit Sicherheit entschieden werden.
Die im Tertiär einsetzenden
Beanspruchungen vermochten die
Turmalinagglomerate an einigen Stellen zu brechen, und die hier
und
eine
folgendes
ge¬
Stellen entstandenen Lücken wurden
zirkulierende
Die
Lösungen mit Quarz,
Entstehung des Turmalins fällt
Calcit und
durch
Chlorit
also in eine relativ
ausgefüllt.
späte Phase.
II. Teil
Das zentrale Gotthardmassiv als petrographische Provinz
Nachdem
wir
die
im
zentralen
Gotthardmassiv
wollen wir
auftretenden
das ganze Gebiet
gelernt haben,
Metamorphose betrachten. Es interessieren uns also
jetzt in erster Linie die Umwandlungserscheinungen, die sich in
seit
diesen Gesteinen
seien sie nun eruptiv oder sedimentär
der ersten Bildung abgespielt haben. Deshalb sind in den meta¬
morphen Sedimentgesteinen Mineralien, die aus der Periode der
Sedimentation stammen, und ebenso in metamorphen
Eruptiv¬
gesteinen Mineralien, die seit der magmatischen Verfestigung nicht
wesentlich umgebildet wurden, für uns Relikte. Als Neubildungen
bezeichnen wir alle Erscheinungen, die sich in den Gesteinen nach
ihrer ersten Entstehung eingestellt haben. Dabei werden wir unter¬
Gesteine kennen
nun
hinsichtlich der
—
—
scheiden
können
zwischen
Umkristallisation
bezw.
kristalloblasti-
(Translationen, Schie¬
Deformation, plastischer
bungen und ihren Folgen) und klastischer Veränderung (Zertrüm¬
Deformation
scher
u.
merung
Nun
s.w.).
ist
jedoch schon einleitend bemerkt worden,
dass
die
mehrfache Metamorphosen
Injektionsmetamorphose lassen
sich auch Dislokationsmetamorphosen erkennen, die älter sind als
diejenige, welche mit der mesozoisch-tertiären Alpenfaltung im
Zusammenhang steht. In diesem Sinne können wir die Gesteine in
drei Gruppen einteilen:
älteren
Gesteine
erlitten haben.
des
Gotthardmassivs
Neben Kontakt- und
Petrogr.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
36Q
Gruppe: Vorherzynische Gesteine.
Gruppe: Gesteine, deren primäre Bildungsphase in engstem
Zusammenhang steht mit der älteren Faltung, jedoch so, dass für
1.
2.
einen Teil
Bildung bereits ab¬
Gotthardgranite.
gehören
Die Intrusion dieser granitischen Magmen erfolgte sicher nach der
älteren Hauptfaltung (ähnlich wie im Schwarzwald und in anderen
analogen Gebieten). Indessen scheint es, dass bei der Intrusion
einzelner dieser Magmen Stress mitgewirkt habe und dass die ver¬
schiedenen Intrusionsphasen durch solche Perioden mechanischer
Beanspruchung voneinander getrennt waren. Es ist nicht wahr¬
scheinlich, dass das letzte Ausklingen der alten Faltenbewegung
die Gesteine wesentlich zu verändern vermochte, immerhin muss
diskutiert werden, ob nicht ein Teil der jetzt bemerkbaren Um¬
wandlungserscheinungen aus dieser Zeit stamme.
Die basischen Eruptiva, die heute als Serpentine, Amphibolite
und Strahlsteinschiefer vorliegen, können noch älter sein als die
soeben genannten granitischen Gesteine.
Bei ihnen ist es nicht
ausgeschlossen, dass sie durch die ältere Dislokation bereits weit¬
gehend verändert wurden. Da jedoch die Altersbestimmung un¬
sicher ist, wollen wir diese Gesteine auch der zweiten Gruppe zu¬
ihnen die
von
geschlossen
Hauptfaltung
bei der
in erster Linie die
Dazu
war.
rechnen.
Gruppe:
gehören die nach der älteren Faltung und
nach der Intrusion der Magmen gebildeten Gesteine an. Sie haben
sicher nur die alpine Faltung durchgemacht, sind also einfach meta¬
morph.
Die Hauptaufgabe, die wir uns stellen wollen, ist, zu unter¬
suchen, welche Umwandlungserscheinungen in allen drei Gesteins¬
gruppen der alpinen Metamorphose angehören. Diese Untersuchung
ist für die letzte Gruppe relativ einfach, weil die säkulare Verwitte¬
3.
rung im
Dieser
allgemeinen
untergeordnete Bedeutung hat, sodass im
alpine Metamorphose für den Haupt¬
verantwortlich
Umwandlungen
gemacht werden kann.
nur
grossen und ganzen bloss die
teil der
Die
geplante Untersuchung
Gruppe,
Möglichkeiten
weil
da,
in
ist bereits
auch in
in Betracht
sie aber für die
Wenn
wenn
zu
geringem Umfange, noch andere
ziehen sind.
polymetamorphen
den
schwieriger für die zweite
Besonders
Gesteine der
schwierig
ersten Gruppe.
Gesteinen der ersten und zweiten
ist
Gruppe von
Neubildungen, kristalloblastischen, plastischen,
klastischen Umformungen die Rede ist, bedeutet dies noch
lange nicht eine alpine Umwandlung. Vergleicht man aber das Ver-
Ernst Ambühl
370
halten der Mineralien in der 1., 2. und 3.
Gruppe, so wird es doch
möglich sein, anzugeben, welche Erscheinungen
in den älteren Gesteinen der jungen Dislokationsmetamorphose zu¬
zuordnen sind. Sofern solche Unterscheidungen möglich sind, wollen
wir nur alpine und praealpine Umwandlungen auseinanderhalten
und die wenigen Erscheinungen postalpiner Veränderungen eigens
in manchen Fällen
erwähnen.
Im
Folgenden
sei
versucht, das Verhalten der
einzelnen Mine¬
Gesteinsgruppen zu beschreiben. Auf
Grund dieser Darlegungen wird es dann möglich sein, über das
Verhalten aller Gesteine gegenüber der alpinen Metamorphose zu¬
ralien in den verschiedenen
sammenfassende
Aussagen
1.
zu
machen.
Die Mineralien
Quarz
Serpentingesteinen
wenigen Amphiboliten abgesehen,
Von
den
Er ist
rend
im
im
allgemeinen kleinerkörnig als
Durchmesser ziemlich mit
sein
weitern
übereinstimmt.
und
Sinne
einigen
tritt der Quarz überall auf.
Einsprenglingsartig
der
die
Feldspäte,
Dicke
erscheint
er
der
in
wäh¬
Biotitblätter
den
Psammit-
Ursernzone, die konkordant den schwarzen (carboni¬
Schiefern
bankartig eingelagert sind (Weg hinter Maria¬
schen?)
hilf-Kapelle, Andermatt, Butzenkehr der Oberalpstrasse, 1575 m).
gneisen
Im
der
Quarzporphyrit vom St. Anna¬
porphyrartig (Korn bis zu 1/2 cm).
metamorphosierenden Kräften im allge¬
Rossbodengranitporphyr
bach ist
Der
meinen
er
und im
ebenfalls deutlich
Quarz hat den
grossen
Widerstand entgegengesetzt.
Die
selektive
Meta¬
Quarz blastisch,
Frage,
morphose (25) spielt
plastisch oder klastisch deformiert sei, eine bedeutende Rolle, d. h.
ist nicht gleichgültig, was für Mineralien in der engern Um¬
es
gebung des Quarzes liegen. In glimmerarmen Gesteinen (Orthogneise, Granite, Psammitgneise, Arkosen und Quarzite) weist er
meist rundliche, eckige, oft etwas ineinander verzahnte Formen auf.
Die stark mechanische Beanspruchung ist am undulös auslöschenden
hier für die
Mineral deutlich
zu
konstatieren.
ob
der
Es handelt sich hier zumeist
um
Quarz, der mindestens alpin nicht rekristallisierte.
Hinsichtlich der postherzynisch gebildeten Quarze muss auf
den Unterschied hingewiesen werden zwischen solchem, der mehr
sekretionär in Hohlräumen entstanden ist und demjenigen, der mit
anderen Komponenten in den Gesteinen neu gebildet wurde (vor
reliktischen
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
allem in Gesteinen der
chanischer
Ursernzone).
Der letztere
zeigt
neben
371
me¬
Verunreinigungen, während der
erstere, ohne Tendenz zu irgend einer bestimmten Form, nur selten
schwach undulös auslöscht.
Es begleitet ihn häufig Calcit, in
welchem
Beanspruchung
er
noch
als rundlicher Einschluss auftritt.
In glimmerreichen Gesteinen (in Paragneisen, Glimmerschiefern
Tremolaserie, manchmal auch in Chloritschiefern der Ursern¬
zone) herrscht beim Quarz die lappige, eher langgestreckte Form
vor; runde oder eckige Individuen sind selten. Diese langgestreckten
Quarze sind rekristallisiert, im Gegensatz zur ersten Gruppe, welche
nur kataklastische Phänomene zeigt. Auch die neu gebildeten Mine¬
der
ralien verraten mechanische
Beanspruchung, doch ist diese seltener
geringerer Intensität. In welcher Zeit die
Neubildung stattgefunden hat, wird später zu diskutieren sein.
zu
konstatieren und
Wie die
von
Glimmer,
so
scheint auch ein relativ grosser Kohle¬
günstig zu sein, wie das kohleführende Ge¬
Oberalpstrasse in Andermatt beweist. Hier sind die
Quarze extrem plattig; die Breite verhält sich zur Länge wie 1:10.
Grosse Individuen messen % mm in der Längsachse. Hier ist die
Umkristallisation alpin.
gehalt
stein
für die Blastese
an
der
allgemeinen kann gesagt werden, dass die Kataklase und
plastische Umformung am Nordrande, vor allem in der Schichtumbiegung der Pazzolaalp, am grössten ist und nach Süden hin
abnimmt, während umgekehrt die Blastese in den Glimmerschiefern
der Tremolaserie am stärksten ausgeprägt ist und sich nach Norden
hin sukzessive verwischt. Die Abhängigkeit der klastischen De¬
formation von den jungen tektonischen Linien macht es sehr wahr¬
scheinlich, dass der Grossteil dieser Erscheinungen alpinen Cha¬
Im
die
rakter aufweist.
Dem ganzen Verhalten nach fällt auch die kristallo-
blastische
Umformung der Tremolagesteine und der Ursernzone
Periode, für die Paragneise des mittleren Gotthardmassivs
dies jedoch nicht sicher.
diese
Die
in
ist
klastischen,
meist reliktischen Quarze.
Es
werden, dass die beobachteten klastischen Phäno¬
mene in jeder Beziehung mit den Angaben von Holmquist (19) über
die Morphologie der Gesteinsquarze übereinstimmen. Nur lassen
mag hier erwähnt
dort die Individuen auf eine viel stärkere
Beanspruchung schliessen,
Was die Spaltbarkeit des
Quarzes anbetrifft, so Hess sich oft am Rand des Präparates, wo
die Quarzkörner zerfallen sind, die Spaltung nach den Rhomboederähnlich wie im östlichen Gotthardmassiv.
Ernst Ambühl
372
flächen
zu
erkennen.
Angedeutet wird auch
eine
Spaltung parallel
ny.
Wo undulöse
Auslöschung auftritt,
vor
allem in Schnitten mit
maximaler
Doppelbrechung, kann beobachtet werden, dass diese
subparallelen Spaltprismen, deren Flächen nach Holmquist (19)
wahrscheinlich aus dem trigonalen Qrundprisma bestehen, parallel
zu
wy verlaufen. Eine andere Lage ist nie ermittelt worden. Den
Undulationsstreifen parallele Spalten sind in der Regel nicht vor¬
handen.
In einem
längs zur Schieferung angefertigten Schliff von SellaCadlimoorthogneis (aus der Unteralpreuss, im Tal, P. 2203) sind
relativ grosse Quarze, oft buchtig ineinander verzahnt, in Lagen
gleich bleibender Dicke parallel zur Schieferung angeordnet. Es
zeigt sich nun folgendes: Unter sich parallel verlaufende Spaltrisse
durchziehen geradlinig und ungehindert verschiedene Individuen unter
einem Winkel von 60—65—70° zur Schieferung resp. Begrenzungs¬
linie der Quarzlagen. Ein weiteres Spaltensystem, das mit dem
ersteren bezüglich der Begrenzungslinien symmetrisch verläuft, fehlt
vollkommen. Dieses Verhalten entspricht, wie später gezeigt wird,
der alpinen Steilstellung der Gneise, woraus hervorgeht, dass ein
grosser Teil der Kataklase in den Orthogneisen alpinen Cha¬
rakters ist.
Mörtelquarz ist ziemlich verbreitet, besonders in Psammitgneisen
Ursernzone, auch in den Orthogneisen, vor allem in
einigen Graniten; der Fibbiagranit zeigt die best entwickelten und
breitesten Mörtelstrukturen (Sandquarz).
Der
der
In verschiedenen Schliffen erkennt
(plastische Deformation),
In
einem
Quarzit,
der
man
die Böhmsche
hier beschrieben
die
vermutlich
ein
werden
Streifung
soll.
Verrucano
im
klemmtes mesozoisches Sediment darstellt
nördlich
P.
2743; nicht über 1
würdige Erscheinung
Die sehr
sind
an
fast
m
jedem
Individuum
kleinkörnigen, gleichmässig
durchwegs
von
100
m
merk¬
gesehen.
Quarze (0.08 mm)
langgestreckt. Un¬
beobachtet, indem
lassen, die parallel
grossen
rundlicher Gestalt und nie
regelmässigkeiten in der Auslöschung werden
sich meist langgezogene Schatten unterscheiden
zu
einge¬
(Pazzolagrat, ca.
mächtig), wurde diese
ny verlaufen.
Hinsichtlich der
nahmslos
Streifung
Basis
sei zunächst
parallel zur
(parallel na')
Erscheinungen erkennen:
lassen sich zwei
erwähnt,
verläuft.
dass sie
Im
aus¬
weitern
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Streifung
1. eine
des
die sich
Quarzes,
äussert, dass pro
so
Lamellen,
dividuum zwei bis acht dünne
373
deren
optische
In¬
Orien¬
tierung von derjenigen der Hauptmasse abweicht, parallel zu
na' angelagert sind. Im allgemeinen schwänzen diese Lamellen
schon vor dem Rande aus. Die Auslöschungsdifferenz ist deut¬
lich,
doch
5° ist das
recht
zur
übersteigt sie selten den Wert von 7—8°. Ungefähr
Mittel. Die Streifung wurde in keinem Schnitt senk¬
optischen Achse gefunden, sie stellt sich erst ein in
die im grossen Ganzen senkrecht
Lagen,
Prismenzone
zur
ver¬
laufen.
2. Reihen
sehr feiner
brauner
Pünktchen
von
(Eisenoxyd?).
Farbe
und erscheinen in noch
Sie
gelbbrauner bis
sind
den
schwarz¬
Streifen
analog
grösserer Zahl.
Weiteres über die Natur der Böhmschen
ist nicht
Streifung auszusagen,
Erscheinungen nur bei stärkster
leicht,
Vergrösserung deutlich sind. Die Annahme einer Translations¬
bewegung im Quarzkorn parallel zu (0001) schliesst jedoch auch
da die erwähnten
hier keine
Aus
Widersprüche
ein.
nämlichen
Gegend liegt ein schiefriger, lentikularer
Psammitgneis vor, bei dem vereinzelte Quarze ebenfalls die Böhmsche Streifung zeigen. Im Gegensatz zum vorher genannten Ge¬
stein sind zahlreiche, oft leicht verbogene Spindeln vorhanden. Im
Schliffe
der
sich
zeigen
wenig Streifen senkrecht
Schieferung.
gelegentlich
an diesem oder jenem Quarzkorn die Böhmsche
Streifung konsta¬
tiert. Die meisten dieser Gesteine gehören der stark durchbewegten
nur
zur
Auch in anderen Gesteinen der Ursernzone wurde
Zone der
Schichtumbiegung
wiederum
wo
grosse
Pazzola
von
Im Osten des
an.
Massivs,
tektonische
getreten sind, erscheinen die
löschenden Quarze abermals,
Veränderungen im Tertiär
gestreiften und stark undulös
und
zwar
viel
in
intensiver
auf¬
aus¬
ent¬
wickelter Form.
In vereinzelten
rites
vom
St.
porphyrischen Quarzkörnern
Annabach
Streifen konstatieren.
sich
lässt
Das alles
eine
des
starke
spricht dafür,
Quarzporphy-
Verbiegung
der
dass die Böhmsche
Streifung alpin bedingt ist.
Die blastischen, neugebildeten Quarze. Im kohle¬
haltigen Schiefer bei Andermatt, an der Oberalpstrasse auf 1460 m,
wurden grössere und kleinere
fast alle
net
von
na'
längs
zur
Quarzkörner, die
langgestreckt sind, hinsichtlich ihrer Lage
rungsebene
als auch
vermessen.
vom
Sowohl
vom
Schnitte
ausgezeich¬
zur
Schiefe¬
Schieferung
Schnitte quer dazu wurden Werte ermittelt.
Sie sind
Ernst Ambühl
374
folgenden zwei Figuren graphisch dargestellt. Das einfache
Prinzip der Messung findet sich in der Arbeit Schmidt's (35) :
„Statistische Methoden beim Gefügestudium kristalliner Schiefer"
in den
eingehend erläutert.
Die Ausmessung der grossen und der kleinen, plattigen Quarze
erfolgte getrennt, um einen eventuellen Unterschied bemerken zu
können. Dieser zeigte sich dann aber nicht. Im Längsschliffe wurden
400, im Querschnitte 300 Individuen vermessen. Diese blastischen
Fig.
1.
|| Längsbruch.
400
Fig.
Quarze: na'
Max.
=
Min.
=
Mittel
=
2.
|| Querbruch.
300
Quarze:
na
23
Max.
1
Min.
=
2
Mittel
=
8.33
11.11
=
16
Quarze zeigen meistens keine starke undulöse Auslöschung. Manch¬
mal schwänzen die grossen
Sericitschüppchen
Individuen seitlich
aus
und
schliessen
ein.
Zunächst erkennen
wir, dass der Quarz dieses Gesteines eine
Regelung aufweist, die alpin ist. Ferner kommt,
angenähert, eine Linksrechtssymmetrie zur Geltung (die Zentrosymmetrie liegt in der Natur der Darstellung begründet).
Im Diagramm der Fig. 1 (Längsbruch) stellt sich n„' mit Vor¬
liebe in die 45 "-Richtung. Nach- und vorher ist ein wesentlicher
Abfall zu konstatieren. In der Schieferungsebene ist na' so stark
vertreten, wie es dem Quarz bei ideal richtungsloser Lage im Ge¬
stein entsprechen würde. Das sehr deutliche Minimum ist senkrecht
deutlich ausgeprägte
Petrogr.
zur
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
einer
Spitze
Die
Schieferung.
falls bei
375
bei 95 resp. 275° dürfte sich jeden¬
Anzahl von Messungen wesentlich
noch grösseren
reduzieren.
Vermutlich
liegt na'
dieser Tatsache sollen
tektonik gezogen
in
aus
werden,
der
dem
Qleitebene
Diagramm
(0001).
Auf
Grund
Schlüsse auf die Gross¬
indem wir das Bild dieser
Quarzlagen
in
übertragen. An der Oberalpstrasse bei Andermatt haben
folgende Lage: Streichen 240°, Fallen 80° Südost;
fällt mit
die Streckung des Gesteines
y nach Schmidt (36)
der Fallinie zusammen und liegt in der Schieferungsebene. Die
Richtung senkrecht zur Schieferung (z) ist im Längsschliff wag¬
die Natur
die
Schiefer
—
—
gelegen und verläuft Nordwest-Südost, x, auf beiden senk¬
recht stehend, erscheint nur als Punkt.
Entsprechend dem Verhalten von Würfeln bei homogener De¬
formation (Nigoli (30), Allgemeine Mineralogie, p. 290) lässt sich
die Erscheinung so verstehen, dass durch die Metamorphose des
Gesteines eine starke Zusammenpressung erfolgte. Das macht es
wiederum wahrscheinlich, dass die permocarbonischen Gesteine
der Ursernzone während ihrer kristalloblastischen Umformung nicht
Teile einer Decke waren, die zur Zeit der alpinen Orogenèse hierecht
gewandert
stehung an mit
her
ist.
dem
jüngeren Gesteine waren von ihrer
übrigen Massiv eng verbunden.
Die
Fig. 2, Querschliff, ergibt sich
Aus
durchaus ähnliches Verhalten.
geneigter Stellung; eines
ein
dem
Ent¬
vorhergehenden
Wiederum erscheinen die Maxima in
ist aber nicht mehr bei
sich nach 60° verschoben. Auch hier stellt sich
45°, sondern hat
na' nicht senkrecht
(=z; x liegt diesmal in der Schieferungsebene,
während y sich als Punkt projiziert). Das ist weiter nicht verwunder¬
lich, da in dieser Richtung die grösste Pressung stattfand und die
Ausweichgelegenheit am kleinsten war. Neu an der Fig. 2 ist, dass
das sehr scharf angedeutete Maximum in der Schieferung selbst
liegt, während diese Lage in Fig. 1 eine Mittelstellung einnahm.
zur
Schieferung
ein
Vor und sofort nachher stellen sich wieder minimal besetzte
ein. Diese
haltigen,
Feststellung
Phyllit
ist
liasischen
schliff die
von
Bedeutung.
von
Im
Lagen
beschriebenen, kohle¬
waren im Quer¬
Schieferungsebene an¬
der Stöcklistrasse
Kohlepigmente auch parallel zur
"-Stellung war schwächer besetzt. Das Verhalten
ist somit im Prinzip beiderorts das gleiche, was die Behauptung
rechtfertigt, dass die jüngsten jurassischen und die eventuell ältesten
carbonischen Schichten alpin den gleichen tektonischen Bedingungen
gehäuft
und die 45
unterworfen
waren.
376
Ernst Ambühl
Da das Gestein
orientiert
wurde,
an
der
hatte eine
versaltisch keinen Wert.
Durch Kombination der beiden erhaltenen
Flächendiagramme bekommt
scheinlich
ein
Oberalpstrasse im Felde nicht absolut
Vermessung der Quarze auf dem Uni¬
man, aufs Räumliche
übertragen,
Schmidt'sches
wahr¬
Zweigürtelbild ((36),
Typus
Typus Piora, den der gleiche Autor
auch aufstellt, weicht wesentlich von unserem Gestein ab, im Ein¬
klang mit den dortigen, prinzipiell anders gearteten tektonischen
Vorgängen. Ein Flächendiagramm eines Granatglimmerschiefers
vom Südrand des Gotthardmassivs, von Schm\dt
(35) ausgemessen,
zeigt die statistische Lage der Spaltrisse der Querbiotite zur Schie¬
ferung. Das Resultat ist eine Figur, die eine einzige grosse Häu¬
fung bei ca. 60 resp. 240° zeigt, also asymmetrisch ist.
Lantschfeld,
vor
z.
B.
Der
Troeng).
Bereits Nigoli
lichen
Zone
(27) konnte an den Chloritoidschiefern der nörd¬
konstatieren, dass oft zwei Scherflächensysteme er¬
kennbar sind.
Manchmal
herrscht
das
das auch bereits bei der klastischen
Sella-Cadlimogneises gesehen
eine
System
vor,
wie
wir
Deformation der Quarze des
haben.
Für weitere tektonische Schlussfolgerungen würde ein „Quarz¬
gefügeprofil" durchs Gotthardmassiv (Nord-Süd) sicher interessante
Feststellungen zeitigen. Ebenfalls wäre es wünschenswert, die Ge¬
steine vor, in und nach der Pazzolaumbiegung gefügestatistisch zu
untersuchen.
Eine auffallend starke
Quarzregelung zeigt sich
einer stark verschieferten Dislokationsbreccie
vom
in einem Schliff
randlichen Kastel-
hornamphibolit. Wegen der Kleinheit des Kornes (0.015 mm) hält
Die Form ist eher
es schwer zu entscheiden, ob Blastese vorliegt.
rundlich bis eckig. Es lassen sich zwei voneinander getrennte Lagen
Bei der einen stellt sich n«' im Mittel
von Quarzkörnern erkennen.
Schieferungsebene ein, bei der anderen unter 15°, so¬
Hauptschwingungsrichtungen 20° auseinander liegen.
na' steht in beiden Lagen angenähert senkrecht zur Schieferung.
Der Schliff ist längs zu dieser orientiert.
Der Quarz ist somit
unter 5°
dass
zur
diese
anders
geregelt
Es
als in den
scheint also
nicht
jüngeren Gesteinen.
ausgeschlossen,
dass
der blastisch
de¬
formierte Quarz der Gesteine des mittleren Teiles des Gotthardmassives schon bei der älteren
ergab,
das sich
alpin
nur
Metamorphose
wenig
ein
geregeltes Gefüge
änderte.
Schlussfolgerungen über Quarz. Aus all diesen und
Beobachtungen scheint folgendes hervorzugehen: Selten
weiteren
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
ist der Quarz reliktisch
unverändert, indessen
hat
er
bald
377
mehr
blastische, plastische oder kataklastische Deformationen erfahren.
Die plastische und klastische Deformation können ihrer Erscheinung
nach fast durchwegs alpin sein. Die unter besonderen Umständen
erfolgte Blastese ist, wie z. B. in der Ursernzone, sicher alpin, in
Fällen
anderen
aber
(bei gewissen
Paragneisen,
event.
Amphi-
gut praealpin sein. Als sicher alpin werden
wir auch die kristalloblastische Umformung des Quarzes in der
boliten)
kann sie ebenso
ansehen, allerdings aus Gründen, die sich mehr auf
übrigen Mineralien stützen.
Wo sicher jungalpine Vorgänge für die gegenwärtige Erschei¬
nungsweise des Quarzes in Frage kommen, gilt allgemein folgen¬
des: In Gesteinen mit wenig Mineralien, die als Gleitmaterial fun¬
gieren können, herrscht plastische, besonders aber klastische De¬
formation vor (Arkosen, Psammitgneise, Granite, Orthogneise) ; in
Gesteinen mit Glimmermineralien oder kohliger Substanz dominiert
Tremolaserie
das Verhalten der
die Umkristallisation.
Feldspat
Feldspat in den Orthogneisen. Die quantitative Ver¬
teilung der Feldspäte findet sich unter dem Abschnitt über die
Orthogneise angegeben. Der Kalifeldspat weist, ähnlich wie bei
den Graniten, kleine, in Linsen angeordnete Schüppchen auf (FeOxyd?).
Der Feldspat liegt als metamorphe Neubildung vor. Er ent¬
stund anlässlich der herzynischen Faltung des Gebirges. Man hat
den Eindruck, dass
abgesehen von Sericitisierung und event. Neu¬
sich seit jener
entmischung, die beide wahrscheinlich alpin sind,
Zeit keine nennenswerten Veränderungen mehr abgespielt haben.
—
—
feldspatreichen Gneisen. Man
Kalifeldspat
(gegittert und ungegittert), so¬
Myrmekit. Die Kalifeldspäte sind stets frisch, weniger gilt dies
Feldspat
findet hier
wie
für den
basische
in
den
und Perthit
Plagioklas, bei dem es sich durchschnittlich
Oligoklase (20—30 °/o An-Gehalt) handelt.
lungsprodukte
sind Sericit und Zoisit
dem
um
mittlere bis
Die Umwand¬
(Besenaggregate).
Die nach
Albitgesetz verzwillingten Plagioklase
klingesetz ist selten. Die Verzwillingung scheint den Grad der
Zersetzung nicht zu beeinflussen. Sichtbare mechanische Bean¬
herrschen
spruchungen,
wie undulöse
vor.
Das Peri-
Auslöschungen, sind sehr spärlich.
hornblendeführenden, feldspatreichen Gneisen tritt Plagio¬
klas als Labradorit von 55—65 °/o An-Gehalt auf (Unteralp rechts,
In
378
Ernst Ambühl
gegenüber Gegend zwischen beiden Gurschenälpetlitälern,
alpreuss
1675 m,
Paliudultscha,
schliesslich
der
P.
Zoisit, vorab
Kalifeldspat
Auf den
Unter-
Gurschen, Gemsgrat 2750 m, Rundhöcker südlich
2233.1). Das Umwandlungsprodukt ist hier aus¬
in
Besenform.
In
diesen Gesteinen tritt
sehr zurück.
Feldspat
scheint die
alpine Metamorphose auch hier
Bedeutung ausgeübt zu haben, abgesehen
von den genannten Umwandlungen und den unbedeutenden klasti¬
schen Phänomenen. Auf keinen Fall liegt jedoch primärer Feldspat
vor; er ist vielmehr nach der Injektion bei der ersten Dislokations¬
metamorphose blastisch umgeformt worden, denn der Plagioklas
hat im allgemeinen schlechtere Eigengestalt (buchtig, lappig) als
im Orthogneis und weist oft Siebstrukturen auf.
keinerlei
Einflüsse
von
Feldspat in den Paragneisen. Der sehr untergeord¬
nete Kalifeldspat besitzt gewöhnlich gröberes Korn als Quarz. Er
ist von rundlicher, ovaler oder lappiger Gestalt. Mit dem Plagio¬
klas erzeugt er etwa Anfänge von porphyroblastischer Struktur.
Perthitische Entmischung ist dann und wann zu konstatieren. Die
Zersetzung ist gering. Gegitterter Kalifeldspat ist noch seltener
als ungegitterter. Nur einige wenige Exemplare werden in ein¬
zelnen Schliffen angetroffen. Die Oligoklase (15—25 o/o An-Gehalt)
treten in den Paragneisen viel deutlicher hervor.
Ihre Form ist
besser
als
des
durchwegs
eigengestaltig
diejenige
ungegitterten
Kalifeldspates. Lappige Formen treten zurück. Es erscheinen ge¬
rundete, rechteckige Querschnitte. Der Grad der Sericitisierung ist
auch hier im allgemeinen ein geringer. Zoisit sieht man sehr selten.
Die Individuen sind in schmalen, allgemein scharfen Lamellen stark
polysynthetisch verzwillingt nach dem Albitgesetz. Nie wurde in
einem typischen Paragneis Myrmekitbildung beobachtet.
In der Hauptsache haben wir es
morpher Neubildung der Feldspäte
nicht
verändert
worden, abgesehen
in diesen Gesteinen mit meta¬
zu
von
tun.
den
Auch
sie
sind
geringfügigen
alpin
Zer¬
setzungen.
Die
Feldspateinsprenglinge (meist Albite) im Para¬
gneis vom Rodontboden und unterhalb vom Gamssteg sind In¬
jektionsmaterial des Gamsbodengneises. Sie sind primär, weisen
gute Eigengestalt auf und sind infolge der alpinen Metamorphose
massig bis stark sericitisiert. Ein ähnliches genetisches Verhalten
zeigen die Perthite im injizierten Paragneis in der Nähe des Rossbodenstockgranitporphyres.
grossen
Petrogr.
u.
Feldspat
tritt der
Feldspat
Geol. des zentr. Qotthardmassivs südl. Andermatt.
in den
Amphiboliten.
379
In diesen Gesteinen
eher als
nicht mit Sicherheit
zu
metamorphe Neubildung
untergeordnete Komponente auf. Es ist
entscheiden, ob er alpine oder praealpine
ist.
Das letztere scheint mir wahrschein¬
licher.
Feldspat
Diese
in
den
Nebenkomponente
Gesteinen
der
Tremolaserie.
Grundgewebe auf und zeigt
hier ovale, etwas buchtige Formen. Zwillinge nach dem Albitgesetz
treten sehr zurück, wie beim Quarz ist eine blastische Bildung des
Feldspates im Tertiär sehr wahrscheinlich.
tritt
nur
im
Feldspat in den jungpalaeozoischen Intrusivgesteinen. Gamsbodengneis. Die Feldspäte dieses Gesteines
sind meist porphyrisch, zum Teil sehr gross (bis 3 cm). Vorherr¬
schend sind Perthite und vor allem Antiperthite. Diese treten be¬
sonders in den porphyrischen Varietäten des Granites auf (mehr
östlich der Gotthardstrasse). Sämtliche grossen Individuen sind aus¬
nahmslos entmischt. Viele Einsprengunge sind nach dem Albit¬
gesetz verzwillingt, nicht in langen, schmalen, sondern in sehr
kurzen, unter sich parallel verlaufenden Lamellen, die sich sofort
wieder verlieren, aber im Mineral mehrfach wiederkehren. Es re¬
sultieren nur zwei Dunkelstellungen. Die Kalifeldspatsubstanz tritt
da und dort fleckenhaft und regellos auf. Der Natronanteil ist
frisch, aber der Orthoklas zeigt eine intensive Ausscheidung von
feinen, bräunlich-schwarzen Eisenoxydkörnern. In gewissen Antiperthiten hat sich der Orthoklas lokal derart angereichert, dass nur
einige Albitschnüre zu sehen sind, sodass man von einem gewöhn¬
lichen Perthit sprechen kann. Die Lamellen der besprochenen Verzwillingung des Einsprenglings sind of* verschwommen. Die so ge¬
arteten
Perthite
führen
Grösse,
aber der
Menge nach
vor
allem
viele
Einschlüsse.
steh* Her Calcit
an
Nicht
der
erster Stelle. Bei
mittlerer
Vergrösserung (80fach) kann man stets ein halbes Dutzend
kristallographische Formen sind nicht
erkennbar. Vermutlich entstand er durch Zersetzung des Anorthitmoleküls. Im weitern tritt Albit auf; er ist gewöhnlich einfach ver¬
zwillingt. In der Regel sind die Spuren der Zwillingsebenen von
Wirt und Einschluss einander parallel. Kleinere Individuen (1/2 mm)
kleiner Individuen feststellen;
sind meist im Innern etwas zersetzt, wogegen der Rand frisch ist.
Sie zeigen gewöhnlich kurz-rechteckige Form, oft jedoch mit buchtig
verlaufenden
Grenzen,
sich hier
eine Korrosion.
um
die den
Eindruck
In noch
erwecken,
grösserem
als
handle
Masse ist
es
diese
380
am
Ernst Ambühl
ebenfalls
eingeschlossenen Biotit festzustellen.
franst und weist
von
dunkelgrün
tere
Farbe ist
löcherige
Struktur auf.
bis schwarz nach
wohl
durch
einen
gerufen. Quarz ist kleinkörnig und
Chemisch und
ineinander über.
Er ist stark
zer¬
Der Pleochroismus
gelbbraun
bis
braunorange.
Limonitisierungsprozess
tritt der
Menge nach
geht
Letz¬
hervor¬
morphologisch gehen Antiperthite
sehr zurück.
und Perthite
Bei den letzteren sind die Einschlüsse etwas sel¬
tener, besonders die carbonatischen.
Verzwillingte Perthite
sind
wenig häufig.
westlichen
Im
nehmen stark
Teil des Gamsbodengneises
polysynthetisch verzwillingte Albite
Gehalt ähnliche Dimensionen
Daneben trifft
(Hofstettergrat)
mit
10 o/o An¬
ca.
man
auch unge-
gitterten Kalifeldspat, der nicht entmischt ist und der
in der por¬
phyrischen
Varietät
Mineralien sind im
eigentlich
granitischen
kaum
ist beim Albit meistens
setzung bis
dungen
von
an
an.
Eisenerz
frisch, wogegen
fortgeschritten
zu
sehen.
war.
Diese
Teil etwas sericitisiert.
den Rand
schränkt.
zu
sehen
beim
beiden
Der Rand
Kalifeldspat
die Zer¬
ist. Es sind keine Ausschei¬
Diese bleiben auf die Perthite be¬
Vergleicht
granitischen Varietäten
miteinander, so kann man sagen, dass die Entmischung umso deut¬
licher wird, je grösser das Individuum ist.
die Perthite der
man
Die grossen
Antiperthite und Perthite haben stets mehr oder
weniger rechteckigen Querschnitt (Handstück!). Die kleinen Per¬
thite dagegen verlieren die gute Form, und beim ungegitterten Kali¬
feldspat ist sie überhaupt nicht mehr vorhanden. Die Albite bilden
im Schliff mehrheitlich gut erkennbare Rechtecke.
Sämtliche Glieder der
d. h. sie
dung
aus
liegen
dem Magma
Feldspatgruppe
dürften reliktisch
erhalten haben.
Einige Antiperthite zeichnen
sich durch auffallende Frische und Schärfe der Lamellen
leicht
ist
sein,
noch in der Gestalt vor, die sie bei der Ausschei¬
dieses
Mineral
alpin neuerdings
entmischt
aus.
Viel¬
worden,
im
Gegensatz zu den Individuen mit den etwas verschwommenen La¬
mellensystemen. Im allgemeinen ist aber der Einfluss der alpinen
Metamorphose sehr gering: Sericitisierung und vermutlich auch
Calcitausscheidung haben nicht stattgefunden.
Fibbiagranit.
Perthite, wie sie
Die
Kalifeldspäte dominieren hier. So grosse
Gamsbodengneis auftreten, findet man nicht
mehr. Antiperthite fehlen vollkommen, gegitterter Perthit und ungegitterter Kalifeldspat, massig entmischt, beherrschen das Gesichts¬
feld. Ebenfalls porphyrische Albite von ziemlich guter Eigengestalt
im
Petrogr.
mit
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
381
lang-rechteckigem Format sind polysynthetisch verzwillingt.
Natronfeldspäte sind von durchaus ähnlicher Form wie die
Kleinere
entsprechenden Mineralien im Gamsbodengneis. Der Grad der Sericitisierung scheint etwas zugenommen zu haben. Die Einschlüsse
treten weniger zahlreich auf.
Undulöse Auslöschung, Verbiegung und Verwerfung der La¬
mellen, sowie total zerbrochene, sehr fein verzwillingte Albite treten
im Gegensatz zum Gamsbodengneis häufig auf.
Plagioklas und Orthoklas sind kleinkörnig,
porphyrisch.
zeigen gleiche Formen wie die Orthogneisfeldspäte. Es ist sehr fraglich, ob sie in ihrer primären Gestalt
vorliegen.
Rotondogran.it. Diese Feldspäte schliessen sich jenen des
Fibbiagranites eng an. Prinzipiell Neues liegt nicht vor. Die me¬
chanischen Beanspruchungen sind wenig ausgeprägt.
Oberstafelgneis.
nicht
Sie
Cacciolagranit. Hinsichtlich
der
setzt sind und fast keine Einschlüsse
dem
Feldspäte, die sehr wenig zer¬
aufweisen, gleicht er vor allem
Rotondogranit.
Rotondogranit und Cacciolagranit
schen
Intrusionen
im
zentralen
Massiv.
sind
Sie
die
jüngsten graniti¬
entstanden
nach
der
letzten
herzynischen Stressphase. Die Veränderungen, die diese Ge¬
steine zeigen, sind somit wohl nur durch die Alpenfaltung bedingt
(Sericitisierung, Chloritisierung, mechanische Beanspruchung, Epidotneubildung, eventuell auch Granat). Ob sich jedoch der stärkere
Grad der Kataklase des Fibbiagranites auf die Stressphase zwischen
den Intrusionszeiten der beiden Gesteine zurückführen lässt, ist
nicht beweisbar.
In
diesen
Graniten
sind, wie im Gamsbodengneis, die Feld¬
späte primär.
Oberstafelgneis scheinen sie jedoch schon in meta¬
morpher Form vorzuliegen.
Einen wesentlich verschiedenen Charakter zeigen die Feldspäte
der neu gefundenen, obercarbonischen Gesteine im zentral-östlichen
Im
Massiv.
Der
Plagioklas des Granodiorites (schätzungsweise 35 % An¬
Gehalt) hat die Tendenz, porphyrartig hervorzutreten. Eine ge¬
naue
Bestimmung ist schwierig, da er total zoisitisiert ist. Der
Rand, nur ab und zu frisch, ist sehr schmal. Mit Zoisit tritt auch
relativ grobschuppiger Sericit auf. Die Formen sind im allgemeinen
lang-rechteckig, nach der Schieferung orientiert. Ungegitterter Kali¬
feldspat ist nicht vertreten, dagegen kleinkörniger Perthit als spär¬
licher
Nebengemengteil
vorhanden.
3Ô2
Ernst Ambûhl
Der
Granitporphyr
Erscheinungen, die uns
vom
Rossbodenstock zeigt eine Menge
begegnet sind.
neuer
bis anhin noch nicht
Im allgemeinen hat der Feldspat im sonst feinkörnigen und
massigen Gestein fast gleiche Grösse (2 mm) wie der makro¬
skopisch schon gut erkennbare Biotit. Er mischt sich nie mit dem
Grundgewebe. Für gewöhnlich besitzt er gute Eigengestalt. Kein
Individuum ist völlig frisch, manche sind total zoisitisiert und wie
beim Granodiorit mit Sericitumwandlungen erfüllt. Oft aber be¬
schränkt sich die Zersetzung auf einzelne Partien des Feldspates;
hierbei ist der zentrale Teil bevorzugt.
Es wurden
folgende Beobachtungen gemacht: Die Bestim¬
Fedorow ergaben eine
von
des
30—40 o/o An-Gehalt.
von
Zusammensetzung
Feldspates
nun
auf dem
mungen
mittlere
Universal-Drehtisch
Als Maximalwert nach
stimmt.
Einzig
der basischen
Seite
in diesem Gestein sind die
bloss nach dem
häufigen Albitgesetz
hin
Feldspäte
festgestellt
als
male
an
nungen treten
An
einem
be¬
noch anders als
weniger vertretenen
gesetzmässige Verwach¬
beobachtet.
Ausser¬
sehr vielen Individuen eine deutliche Zonarstruktur
werden.
auch
50 o/o
und dem
Periklingesetz verzwillingt. So wurden
sungen nach Karlsbad, Manebach und Aclin
dem konnte
wurden
eine
gleich
nach
Das
merkwürdigste ist, dass sowohl
Zonenfolge vorliegt. Beide
inverse
eine
nor¬
Erschei¬
oft auf.
dem
Karlsbadergesetz verzwillingten Kristall
An-Gehalt, die Hülle 46 o/0.
hatte auf der einen Seite der Kern 34 o/o
Die andere Seite zeigte ebenfalls einen Kern
von
34 o/0 ; die nächst¬
folgende Zone ergab 50 o/o, die äusserste Hülle wieder 34 o/0. Es
scheint, als ob die inverse Zonenfolge primär wäre; sie lässt sich
an den
Feldspäten der Gang- und Ergussgesteine oft feststellen.
Die albitreiche Aussenzone, die sich im eben beschriebenen Beispiel
der inversen Zonenfolge anschliesst, dürfte ein Produkt der alpinen
Faltung sein.
Die Form dieser Andesine ist derart, dass jeder Zweifel an
ihrer Reliktgestalt ausgeschlossen ist. Viele unter ihnen haben gut
messbare, kristallographische Kanten aufzuweisen.
Auch hier treten stark entmischte, kleinkörnige Perthite und
ungegitterte Kalifeldspäte in geringer Anzahl auf.
Der Prozess der Sericitisierung und Zoisitisierung und viel¬
leicht sogar die Bildung der albitreicheren Aussenzonen der inverszonaren
Feldspäte sind auch in diesen kleinen Granitporphyrvor¬
kommen unzweifelhaft alpinen Alters. Man sieht hier besonders
deutlich, wie dieAlbite der Gotthardgranite i.w. S. den zersetzenden
Petrogr.
Qeol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
u.
383
Einflüssen grösseren Widerstand zu bieten vermochten als die Andesine, die starke Zoisitbildung zeigen.
Feldspäte vom Quarzporphyrit und Porphyrit sind bei
guter Eigengestalt stark zersetzt. Ca. 2 mm grosse Individuen
zeigen vor allem im Innern Epidotaggregate, die bis 1 mm Durch¬
erreichen. Sie bestehen aus grossen, fast % mm langen,
messer
ziemlich gut eigengestaltigen Epidotkörnern. Daneben finden sich
sehr selten Biotit und Quarz vor. Am Rand zeigen sich weniger
Die
Zersetzungsprodukte.
genetisch mit den Graniten
in Beziehung stehen, ist die starke Zersetzung dieser Reliktfeldspäte alpin (das Grundgewebe ist blastisch umgeformt; plattige
Quarze !).
Die intermediären Feldspäte des Diorites sind alpin stark zer¬
Da diese Gesteine wahrscheinlich
setzt worden.
Feldspäte (Orthoklas und Albit) des Feldspat-EpidotChloritgesteins vom Gitziälpetligrat scheinen primär zu sein. Der
ungegitterte Kalifeldspat weist eine starke Eisenentmischung auf.
Die
Epidot ist hier, im Gegensatz zum Feldspat des Porphyrites,
Umwandlungsprodukt, sondern vielleicht auch Primärkompo¬
Der
nicht
nente.
unnötig, zu sagen, dass die Feldspäte, der Aplite und
Pegmatite
diejenigen der Granite primär sind. In den ersteren
sich
zeigen
gegitterte und ungegitterte Perthite und Kalifeldspäte
neben Albit, während in den Pegmatiten der Oligoklas dominiert.
Er zeigt stets einen leichten Grad der Zersetzung.
Es ist
wie
Feldspäte der Latnprophyre
Die
selektiven
Metamorphose,
Feldspat
diesen
teils
in
den
postherzynischen
reliktisch
worden,
nur
auf;
blastisch
sind
umgeformt
Gesteinen
Gesteinen
seltener
vereinzelte sind
sind
im
der
treten
die
alpin
Neubildungen.
sie
Tertiär, dank
der
worden.
Ursernzone.
In
Feldspäte grössten¬
umgeformt
blastisch
Reliktische Feldspäte
allgemeinen umkristallisierte Feldspäte
Nähern wir uns in diesen Gesteinen der Ursernzone, so können
bemerken, dass in einigen Schliffen die Individuen an Zahl
Grösse etwas zunehmen. Zugleich werden sie unfrischer, und
Im
vor.
wir
und
die
Paragneis liegen
im
Umwandlungsprodukte mehren sich (Sericit, Calcit). Die La¬
der Albite werden unscharf, die Formen sind weniger
lappig, sie neigen zu einem mehr viereckigen Umriss und erwecken
mellen
Ernst Ambühl
384
als handle
Eindruck,
den
es
sich bereits
um
reliktische
Das würde aussagen, dass diese nördlichen Gneise schon
nicht
in
Masse
dem
metamorph
die
wie
waren,
Feldspäte.
herzynisch
südlich
weiter
liegenden.
In der Ursernzone selbst treffen wir
späte
Feld¬
an:
Sie sind dem
Plagioklase.
gleichem
Masse
Lokalität
wechselt
Plagioklas
überlegen
aber
getroffen.
Die
den
in
Verhältnis.
dieses
selten,
an Menge ungefähr in
jungen Graniten. Mit der
Kalifeldspat
wie
Zusammensetzung
eine
höhere Werte sind sehr
von
basische
durchschnittliche
der
weist
auf,
An-Gehalt
Feldspate
wurden nie
2—3
mm.
an¬
Über
dass in chlorit- und
glimmer¬
untergeordnet,
die vier¬
Gesteinen die rundliche Form sehr
Gestalt
Mittel
Im
0—10 o/o
Korngrösse ist
Form und Gestalt lässt sich sagen,
armen
folgende reliktische
ist.
oder gar
Die Ecken sind
angedeutet
ausgeprägt
eckige
etwa abgerundet (Transport!), aber auch scharf (zwischen Hospen¬
thal und Zumdorf, zum Teil an der Oberalpstrasse ob Andermatt).
Es existieren Feldspäte, die hinsichtlich der Ausbildung denjenigen
In einigen
in tertiären Ergussgesteinen nur wenig nachstehen.
Schliffen (hinter Hospenthal) konnten eckige Feldspatfragmente
nachgewiesen werden (Zertrümmerung durch Transport). Der Albit
zeigt im gleichen Gestein meist scharfe Zwillingsnähte, hat aber
sonst dreiseitige Gestalt, mit oder ohne Abrundung der Ecken. An
einigen besonders stark beanspruchten Stellen gibt es auch alpin
Feldspäte,
zertrümmerte
die
Individuen zerbrochen sind.
verkittet
zu
sein.
wegungen bis
räume
zu
erscheinen
sekretionäre Produkte.
mit
einem halben Dutzend
Teilfeldspäte
gegeneinander
dann
zu
Die Bruchlinie scheint oft wieder etwas
einzelnen
Die
12°
gewöhnlich
Quarz
Zerknitterte
können
durch
Be¬
verdreht sein. Die Zwischen¬
erfüllt, vermutlich
Zwillingslamellen sind massig
und
Calcit
entwickelt, undulöse Auslöschung dann und wann anzutreffen.
allgemeinen sind die scharfen Zwillingsnähte häufiger als die
Im
ver¬
schwommenen.
Der
nierenden
zeigt meist ZwiUingsbildung. Neben dem domi¬
Albitgesetz konnte nur ganz untergeordnet das Periklin-
Albit
gesetz festgestellt werden.
Zum grössten Teil
sind die Albite
etwas
zersetzt, besonders
wenig oder gar nicht verzwillingten. Das Umwandlungsprodukt
ist hauptsächlich Sericit, der gewöhnlich nicht bis an den Rand
vordringt; der Calcit ist eher untergeordnet.
die
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
385
Kalifeldspat und Perthit. Der erstere tritt der Menge nach dem
Plagioklas gegenüber zurück. Es gibt Schliffe, in denen er über¬
haupt nicht auftritt. In den Gesteinen zwischen Zumdorf und
Hospenthal erscheint ungegitterter Kalifeldspat (nie mit perthitischer Entmischung) etwa in tonnenförmiger Form. Auch Individuen
mit relativ guter Eigengestalt treten auf. Sie haben abgerundete
Ecken.
Die
Zersetzung
ist
gering.
der
An
Oberalpstrasse, östlich
Kalifeldspat häufiger und
wird der
Andermatt bis
kann
an
den
Rhein,
stellenweise sogar über
den Plagioklas dominieren. Nicht entmischter ungegitterter Kali¬
feldspat ist dabei selten. Weniger häufig als der gewöhnliche Per¬
thit ist gegitterter Kalifeldspat und gegitterter Perthit. Die Zer¬
setzung dieser Mineralien
Albite.
eckig
allgemeinen geringer als die der
gleichen wie in den Graniten:
ist im
Die Formen sind vielfach die
bis oval.
Die
Antiperthite sind
auf den Verrucano
an der Oberalpstrasse
denjenigen aus dem Gamsbodengneis
identisch. Die Entmischungen sind bald scharf begrenzt und frisch,
bald unscharf. Die Vermutung liegt auch hier nahe, dass erstere
alpin neu, die andern herzynisch seien.
beschränkt.
Die
einen
Sie
sind
mit
alpine Metamorphose hat
unbedeutenden
citisierung
und in
Einfluss
an
diesen
auszuüben
Reliktfeldspäten
vermocht:
geringe
nur
Seri-
wenigen-Fällen Kataklase.
Die
Feldspäte stammen aus Rotondo- und Fibbiagranit, sowie
Gamsbodengneis, die Antiperthite aus dem letzteren. Die
Verfrachtung im Perm scheint die Individuen morphologisch nicht
stark verändert zuhaben (abgerundete Ecken, manchmal Fragmente).
aus
dem
Umkristallisierte,
In
einigen
blastische
Feldspäte
Chloritschiefern und in Gesteinen mit
Sericitzöpfen
spindelförmige und rundliche Individuen nachweisen,
die sehr wahrscheinlich erst alpin durch Umkristallisation zu dieser
Form gekommen sind.
Die gleitfähigen Mineralien, wie Sericit,
Chlorit und Biotit, haben somit günstig auf die Blastese gewirkt.
lassen sich oft
Diese Formen sind aber stark
blätterigen
Mineralien
in
an
solche Stellen
hinreichender
gebunden,
wo
die
Menge auftreten. Quarz¬
gleichen Schliffes zeigen nur Relikte. Die Um¬
formung betrifft Albit, Perthit, ungegitterten und mehr oder weniger
entmischten gegitterten Kalifeldspat.
Die Individuen sind nicht
frisch, sondern weisen gerne Einschlüsse auf. In den Chlorit¬
reichere Partien des
schiefern ist
es
vorab Klinochlor.
386
Ernst Ambühl
Wie schon
zurück.
Es
Bildungen
muss
hervorgehoben,
aber erwähnt
Feldspäte
sich
werden,
Erscheinung
dass
alpine
der
und
Blastese
herzynische
in
typischen Fällen mit Sicherheit
voneinander trennen lassen.
Es ist denkbar, dass ovale Formen
weitgehend durch den permischen Transport bedingt sind. Vielleicht
rechtfertigt das allgemein feinere Korn der Chloritschiefer einen
weiteren Transport des Materials als die gröber struierten Psammit- und
der
tritt die
nur
Psephitgneise.
Feldspat
als
Neubildung
Wenn man von der meist postalpinen, sekretionären Kluftbil¬
dung absieht, scheint neugebildeter Feldspat nur im Tuff vorzu¬
liegen. Im Schliff des Schiefers von der Oberalpstrasse ist der
Albit
feinkörnig (Mittel 0.05 mm), in länglicher, rundlicher
buchtiger Form. Zwillingsbildung fehlt. Undulöse
Auslöschung ist oft zu beobachten, Sericitisierung kaum festzu¬
nur
oder auch etwas
stellen.
fleckig
Da
das
Gestein,
von
welchem
der
Schliff stammt,
nicht
erscheint und seine
Komponenten überall gleichmässig ver¬
teilt sind, muss angenommen werden, dass es alpin völlig um¬
kristallisiert wurde, so dass Sediment- und Eruptivanteil nicht mehr
einzeln zu erkennen sind. Die Neubildung erstreckt sich auch auf
den Albit, sogar der vereinzelt auftretende Quarz erscheint etwa
blastisch
umgelagert.
Feldspat hat
Psammitgneise.
Dieser
den Reliktindividuen der
Zusammenfassung. Überblicken
spat Gesagte,
so
tisch keine
3.
folgendes
gemein
mit
wir das über den Feld¬
fest:
praetertiär metamorphe Feldspäte auf, die alpin prak¬
Umformung mehr erlitten haben (Orthogneise, feld¬
spatreiche Gneise, Paragneise, zum grössten Teil wohl auch
die Amphibolite).
Es'erscheinen primäre, reliktische Feldspäte (Granite, im all¬
gemeinen die Ursernzone).
Es finden sich alpin gebildete Feldspäte vor: spärliche Vor¬
kommnisse in der Tremolaserie, Albit im Tuff der Ursernzone,
sowie einige blastische Feldspäte in Chloritschiefern, welche
alpin umgewandelt worden sind.
Die alpin nicht umgewandelten Feldspäte zeigen nur einen
geringen Einfluss der tertiären Orogenèse. Dieser hat sich in
einer meist unbedeutenden Zersetzung (Sericitisierung, Zoisitisierung, Ausscheidung von Calcit) und manchmal in einer Kataklase (Fibbiagranit) geäussert.
1. Es treten
2.
stellen wir
somit nichts
Petrogr.
Oeol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
u.
387
Biotit
engster Beziehung
Chlorit, Muscovit, gewöhnlicher grüner Hornblende und Strahl¬
stein. Diese Beziehungen sollen zuerst kurz erläutert werden.
Biotit steht mehr als
jedes
andere Mineral in
zu
Vergesellschaftung so, dass
parallel den Spaltrissen Lamellen von Chlorit eingelagert sind. In
Basisschnitten sind sehr oft unregelmässige Grenzen wahrnehmbar.
Diese Erscheinung wird vielfach als Umwandlung von Biotit in
Biotit-Chlorit.
Meist
Chlorit bezeichnet.
in
Betracht,
so
Zieht
kann
von
zeigt sich
die
aber die Frische der Biotitsubstanz
man
einer
Verdrängung des Glimmers durch
es liegt gleichzeitige Bildung vor.
Chlorit nicht die Rede sein, sondern
Diese
Paragenese
häufig
zone
und
ist
den
in
vor
allem in den Gesteinen der Ursern-
Gesteinen
der
Tremolaserie
Biotitindividuen besonders gut entwickelt.
Querbiotit führt
in derselben
Der
Weise zuweilen
an
grossen
porphyroblastische
Klinochlor,
daneben
erscheint dieser Chlorit ohne Biotit in fast
Glimmerporphyroblast.
Beide Mineralien
gleicher Grösse wie der
sind alpine Neubildungen.
Über die Beziehung Chlorit-Biotit in
Gesteinen ist noch
handelt
es
sich
nur
den
anderer Stelle die Rede
an
Neubildungen.
um
tritt diese
permocarbonischen
(p. 396). Auch hier
Mit Ausnahme der Granite
Paragenese
übrigen Gesteinen nur in sehr unter¬
geordnetem Masse auf. In den jungpalaeozoischen Eruptivgesteinen
beobachtet man oft, dass die Biotite, welche primär sind, eine nach¬
trägliche Chloritisierung erlitten haben. Sie ist erkennbar an der
unregelmässigen Form der Chloritpartien, die oft die Biotitsubstanz
von aussen her in vielen, mehr oder weniger parallelen Lagen ver¬
drängt haben. Dazu tritt eine intensive randliche Rutilausscheidung,
die bei den Paragenesen der Gesteine der Tremolaserie und der
Ursernzone vollständig fehlt. Diese Penninisierung und die TiOy
Entmischung stammt aus dem Tertiär.
in den
Biotit-Muscovit.
Diese
häufige Paragenese wird
weiter unten
besprochen (p. 389).
Biotit-gewohnliche grüne
ähnlich wie mit Chlorit.
haben
Hornblende.
Dass sich
Hier
soll, kann nirgends überzeugend dargetan
Diese
Paragenese
bereits genannten.
garbenschiefern,
Die
ist wesentlich
verhält
Hornblende Biotit
aus
sich
gebildet
werden.
weniger häufig als
Sie erscheint in den
es
die zwei
Amphiboliten,
jungen Lamprophyren.
Hornblende¬
sowie in den alten und
Entstehung
den alten dunklen
dürfte in den
erstgenannten Gesteinen und
Spaltungsgesteinen praeherzynisch
sein.
in
Alpin
Ernst Ambühl
388
ist die
Paragenese
in
den
Hornblendegarbenschiefern und
in
den
Lamprophyren.
obercarbonischen
Biotit-Strahlstein.
Aktinolith,
der in Talk und Chlorit auftritt
(am Rande der Serpentine), zeigt nie Spuren von Biotit. Dagegen
sind Strahlsteinschiefer eruptiver Herkunft durch vermutlich alpin
Biotit-Strahlsteinparagenese ausgezeichnet.
der Tremolaserie häufige Chlorit-Bioüttiornblendeparagenese als gleichzeitige Neubildung aller drei Mine¬
entstandene
Vor allem ist die in
ralien
anzusprechen.
Orthogneisen.
Biotit in
breiten Biotitblätter sind in diesen
steinen selten
Die im Durchschnitt
1/2—3Amm
durchwegs gut schiefrigen Ge¬
verbogen.
dunkelgrün oder dunkelgrünbraun, auch
mit Nuancen bis schwarz. na ist dann entsprechend strohgelb, gelb¬
grün bis hellgelb, ausnahmsweise gelbbraun. Die Bestimmung der
Die Farbe ist entweder
Doppelbrechung
kleinen Wert
an
von
einem nach ny fast schwarzen Biotit
ergab
den
0.035.
Ausscheidungen irgendwelcher Art sind sehr selten zu be¬
obachten, hingegen lassen sich fast in jedem Schliffe die weiter
unten zu erwähnenden Erscheinungen am Muscovit feststellen:
Vom Barbarerawestgrat liegt ein Gestein vor (Sella-Cadlimoorthogneis), das neben dem dunkelgrünen Biotit noch einen Glim¬
mer zeigt, dessen n
grasgrün und dessen na gelblichgrün ist.
Mit Ausnahme eines einzigen Schliffes konnte nirgends eine
Vergesellschaftung mit Chlorit beobachtet werden. Nur im Orthogneis vom Grat östlich des Glockentürmli (über dem Gotthardtunnel) zeigen sich im Biotit Penninlamellen. Oft nimmt der Pennin
Meistens begleiten Eisenerzausscheidungen den
sogar überhand.
Chlorit. Sie liegen jedoch nie im Glimmer zu einer Masse gehäuft,
sondern finden sich in relativ beträchtlicher
Es
handeln,
dürfte
sich
in
den
da der Glimmer den
Orthogneisen
einzigen nicht
Menge
um
an
dessen Rand.
eisenreiche
akzessorischen
Biotite
Gemeng¬
teil darstellt.
Orthogneisen ist kaum primär. Viel wahr¬
scheinlicher ist, dass der aus dem Magma ausgeschiedene Glimmer
bei der ersten herzynischen Faltung umgewandelt wurde, aber seit¬
her keine nennenswerten Veränderungen mehr erfahren hat.
Der Biotit in den
Biotit in
feldspatreichen
die Glimmerblätter sind gross
(im
Im allgemeinen
gröberes Korn; auch
1—11/4 mm lang). Me¬
Gneisen.
zeigen die Misch- und Injektionsgesteine
Mittel
ein
chanische Deformationen sind unwesentlich.
Der Biotit findet sich
Petrogr.
in
diesen
Gesteinen
Aggregaten
rallel
Der Pleochroismus ist für
Stich ins
kommen noch
gelbgrünliche
brechung einiger Blättchen
braungelb,
n
weniger
miteinander
ab und
zu
pa¬
ver¬
mit einem
hellgelb, dazu
strohgelbe Farbtöne. Die Doppel¬
und
in
keilartig
und
389
blätterigen
in
Sie sind mehr oder
selten dunkelbraun,
Grüne,
vielmehr
als
allein
weniger
5—6 Individuen.
von
Schieferung angeordnet
der
zahnt.
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
ist meistens
n
verschiedenen
Schliffen
betrug
im
Orthogneisen.
Be¬
auch
untergeordneter
Erzausscheidungen (von
Sagenitgewebe,
die
erscheint
Viel
vereinzelt
häufiger
angetroffen.
deutung) werden
Grenzen
den
vielfach
Rutilentmischung in rundlicher Form, die
des Minérales folgt und besonders gerne am Kontakt zweier Biotite
Mittel
auftritt.
Im
Die
feldspatreichen
den
farblosen.
erscheint da und dort ein
Minérales
ver¬
Entmischungen,
Biotit liegen.
Biotit.
Gneise führen neben dem dunklen Glimmer
Der
Muscovit
die
sodass
im
von
des
Innern
kleines Rutilnädelchen.
einzeltes,
auch
Sie ist also höher als bei den
0.045—0.051.
zeigt weder Einschlüsse noch
Rutilausscheidungen stets
randlichen
Dagegen sieht
man
im
Einschlüsse,
Dabei sind die braunen
öfters
Muscovit
wie sie
Fetzen
vorläufig
beliebiger Form, Lage und Di¬
mension, sondern diesbezüglich gewissen Regeln unterworfen. Man
bemerkt selten mehr als 2—3 Stück pro Muscovit-Querschnitt. Die
genannt seien,
nicht
treten nicht auf.
die
von
beider Mineralien sind einander
Spaltrisse
ihre
etwa
mittlere
Breite
Länge den
den
Glimmer nicht
parallel, Querstellungen
(1 mm lang) bildet
derjenigen des Wirtes,
Im Glimmer normaler Grösse
6.
bis
10.
10.
bis
Teil.
Teil
15.
Selbst
dann,
wenn
der
farblose
lässt sich dieses Phänomen
Biotit
umgeben ist,
erkennen, nur haben in diesem Fall die Einschlüsse eher die Ten¬
denz, randlich aufzutreten. Seltener findet sich der Fall, dass die
ganze
von
Länge einer Lamelle Biotit, die andere farblos ist. Es er¬
vor allem bei kleinblätterigen Glimmern, also im Ortho-
scheint dies
gneis
und vereinzelt in den Graniten
Offenbar kann
sich
(Gamsbodengneis).
eine Umwandlung von
um
(oder umgekehrt) handeln, denn dann
müsste man noch Spuren dieser Umwandlung vorfinden; diese
lassen sich aber nie nachweisen. Eigentümlich ist, dass stets der
Muscovit quantitativ dem Biotit überlegen oder doch höchstens
gleichgestellt ist. Ein Vorherrschen des Biotits konnte nirgends
angetroffen werden.
es
nicht
hier
hellem in dunkeln Glimmer
Diese
chen
sie
Paragenese
scheint
zum
auftritt, Beziehungen
zu
Chemismus der
haben.
In
Gesteine,
den
sauren
in wel¬
Ortho-
Ernst Ambühl
390
gneisen ist oft die Hälfte des Glimmerindividuums Biotit, in den
feldspatreichen Gneisen ist das nur noch sehr selten der Fall, wäh¬
rend in den Paragneisen die Erscheinung überhaupt weniger häufig
ist und in den Amphiboliten der Muscovit gänzlich fehlt.
Beide
Glimmer sind
Produkte
Metamorphose,
der
und
zwar,
wie bei den
Orthogneisen, wohl vorzüglich der alten Dislokations¬
metamorphose. In den Graniten kommt für die Muscovit-Biotitparagenese nur das Tertiär in Frage, sofern primär kein Muscovit
gebildet worden ist.
Biotit in
körnigen
Breite.
Paragneisen.
Gesteinen bildet
er
In diesen meist mittel- bis fein¬
Blätter
von
durchschnittlich
Im Schliff ist
0,2
mm
Es kommen abweichend
ny braun, na hellgelb.
grünliche und rötliche Farbtöne für ny vor. Die maximale
Doppelbrechung beträgt etwa 0.049 bis 0.050, mit vereinzelten
Werten bis zu 0.058. Der Glimmer führt meist wenig Ausschei¬
dungsprodukte, die sich teils am Rand, teils im Innern abgesetzt
haben. Am häufigsten ist es Rutil, weniger oft schwarzes Erz, am
seltensten Sagenit.
auch
interessantes
Ein
Phänomen
fand
sich
an
den
Biotiten
eines
feinkörnigen dunklen Paragneises von der Lücke nördlich Piz Toma.
Der Hauptgemengteil, ein von braungelb nach hellgelblich pleochroitischer Biotit mit einem kaum merkbaren Stich ins Grüne, fällt
sofort auf durch seine abnorm starke
eisenerz).
samen
oft).
Die ovalen Körner
Kontakt zweier Biotite
Auf Schnitten senkrecht
Erzführung (vermutlich Titan¬
sind randlich angeordnet, am gemein¬
(die zahlreichen Biotite berühren sich
optischen Achse konntenspiessige,
zur
über das ganze Mineral sich erstreckende Individuen dieses Erzes
erkannt
werden.
nach
60°.
ca.
Gitters.
Sie
wiederholen
Das Ganze entbehrt
Es ist eher
laufenden
sternförmig,
Ausscheidungen nicht
sich,
jedoch
wie
bei
Sagenitgeweben,
der Struktur eines solchen
da sich die einander
oft
wiederholen.
parallel
Am
ver¬
nämlichen
Erscheinung sehen, anderseits
gleichgestaltetes Erz wahrnehmen.
Der Biotit ist im allgemeinen wenig mit Chlorit vergesell¬
schaftet. Ausnahmen bilden die chloritführenden Paragneise der
Murbühlplangge (vordere Unteralp rechts) und ein Gestein aus dem
Hinteren Gurschenälpetli, bei 1875 m. Wir nähern uns beim erst¬
genannten Vorkommen schon der Ursernzone, bei der die genannte
Vergesellschaftung ebenfalls häufig anzutreffen ist.
Der Biotit der gewöhnlichen Paragneise ist im allgemeinen
metamorphe Neubildung der ersten Dislokationsmetamorphose. Wie
Biotit
konnte
man
einerseits
diese
aber randlichen runden Rutil und
Petrogr.
in
den
u.
bereits
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
erwähnten
alten
auch hier im Tertiär wohl keine
litten.
Gesteinen,
zu
hat
der
prinzipielle Umwandlung
Vielleicht sind die Erz- und
Orogenèse
so
391
Glimmer
mehr
er¬
Rutilausscheidungen der alpinen
verdanken.
Eine Ausnahme machen vermutlich die erwähnten Chlorit-Para-
gneise; ausserdem weisen einige im Süden, nahe der Tremolaserie
liegenden Gneise vielleicht alpin rekristallisierten Biotit auf (der
ausgesprochen blastische Quarz, der in den anderen Paragneisen
gewöhnlich keine derartige Ausbildung erreicht, lässt es vermuten).
Biotit in
Amphiboliten.
Es kann als
sich das Aussehen des braunen Glimmers
in
irgend
einer
Form als
Regel gelten, dass
ändert, sobald Hornblende
Haupt- oder doch
als
wichtiger NebenAmphiboliten
gemengteil
gewöhnlicher grüner Hornblende ist das Braun des ny stets
untermischt mit einem Gelb, das bei dem meist kräftigen Pleochroismus zu Orange wird. na wird hier hellgelb, und in wenigen
Fällen hält es schwer, diesen Farbton überhaupt noch erkennen zu
können. In den Amphiboliten, die aktinolithische Hornblende führen,
ist der Glimmer pleochroitisch von gelbbraun nach fast farblos.
Die Bestimmung der Doppelbrechung eines Minerals in einem
massigen Amphibolit ergab den Wert von 0.0435. Eine weitere
Eigentümlichkeit dieser Glimmer ist, dass die Rutilausscheidungen,
Sagenitgewebe und Erzführungen nur in sehr untergeordnetem
in den
Mineralbestand eintritt.
Bei den
mit
Masse beobachtet werden können.
über
den
Der Glimmer scheint nicht mehr
Titangehalt zu verfügen, dieser hat sich vorzüglich
zugewandt (daselbst Ti-Ausscheidungen).
der
Hornblende
Biotit und Hornblende sind beides
metamorphe Neubildungen.
Über die Zeit dieser Kristalloblastese lässt sich nichts sicheres
aus¬
sagen.
Biotit im Kastei h ornamphibolit.
In einem quarz¬
reichen, Strahlstein führenden Gestein vom Kastelhorn hat der Biotit
starke
Erzausscheidungen
und
Sagenitgewebe bei braungelber bis
Tönung. Das Gestein zeigt eine starke mechanische Be¬
anspruchung, welche sich am Biotit in folgenden Erscheinungen
äussert: Schnitte parallel zu na und
n7 weisen eine starke Zerknitte¬
der
In
auf.
einem
Spaltrisse
rung
porphyroblastischen Individuum,
ungefähr senkrecht zu na getroffen, zeigt sich bei andeutungsweise
farbloser
sechsseitigem Querschnitt (I14 mm) eine leichte undulöse Aus¬
löschung. Die Gesamtfläche ist aufgeteilt in etwa ein halbes Dutzend
langgestreckter Felder, die sich abwechslungsweise nach der einen
oder andern Seite etwas keilförmig zuspitzen und mit ihrer Längs-
392
Ernst Ambühl
achse unter
intensives
45°
ca.
plötzlich aufhört,
resultiert.
in
zur
feines
und
Schieferung stehen.
Sagenitgewebe, das
sodass ein
von
Die Felder
Die Grenze der Felder ist durch starke
Form rundlicher Körner deutlich
Entgegen
die
gegen
Entmischungsprodukten
zeigen ein
Grenze
zu
freier Rand
Erzausscheidung
gemacht.
bisherigen Beobachtungen an Amphiboliten, ist
jeder Biotit entmischt. Der Glimmer ist mit
Strahlstein innig vergesellschaftet, kann aber auch in Klinoden
in diesem Gestein fast
dem
chlor ausfransen.
Im
gleichen
Gestein
gibt
es
Biotit,
dessen
n7
schon fast farblos ist.
Der Einfluss der tertiären
in
der
starken
Ausscheidung
merkenswerten mechanischen
Biotit
Orogenèse hat sich wahrscheinlich
Ti02-Produkte und in der be¬
der
Beanspruchung geäussert.
StrahIsteinschiefern
in
und
in
Biotit¬
schiefern der
Serpentinstöcke. Der Pleochroismus geht
gelbbraun nach farblos. Sehr selten zeigt na eine hellgelb¬
braune Färbung. Im allgemeinen sind die Farbtöne merklich schwä¬
von
cher als in
keine
mit
Amphibolitglimmern.
Ti02-Entmischungen.
Klinochlor
auf
Die Glimmer dieser Schiefer
Oft tritt eine innige
(Biotit-Chloritschiefer).
zeigen
Vergesellschaftung
Auch
hier
sind
nur
kristalloblastische Phasen erkennbar.
Biotit
bisher
in
den
Gesteinen
der
Tremolaserie.
Die
Biotite stammen meist aus schiefrigen Ge¬
Dadurch, dass sie sich der Schieferungsebene oft in grosser
Zahl angepasst haben, verstärken sie das Gesamtbild der Schiefrigkeit. Querstellungen waren nie anzutreffen.
Unter den hier zu besprechenden Gesteinen zeigen einige die
Der Vergleich mit Krioes
interessante Erscheinung der Querbiotite.
Beschreibung der mesozoischen Zweiglimmerschiefer aus derPioramulde (24) ergab Übereinstimmung bezüglich der Stellung der
Biotite. Krioe (24) schreibt: „In der Regel sind die Biotite eher
tafelig als blätterig ausgebildet und so orientiert, dass die Normale
zu ihrer Spaltfläche ungefähr senkrecht zur Streckungsrichtung des
Gesteines steht. Sie haben dann ihren grössten Durchmesser pa¬
rallel der Streckungsrichtung und sind oft 3—4 mal so lang als
breit (während die Basisfläche in den seltenen Fällen, wo sie senk¬
recht steht, kaum einen Unterschied zwischen Länge und Breite er¬
kennen lässt). Wie oben gesagt, ist die Basis am häufigsten un¬
gefähr senkrecht zur Schieferung gestellt."
Die übereinstimmende Stellung des Biotites in den meso¬
besprochenen
steinen.
zoischen Schichten der Pioramulde und in den alten Gesteinen der
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Tremolaserie des Gotthardmassives
ein Produkt der
stellung lediglich
Schmidt
messen
(35)
393.
beweist, dass Bildung und Quer¬
alpinen Metamorphose sind.
Granatglimmerschiefers ver¬
Lage der Spaltrisse zur Schie¬
hat den Biotit eines
und die erhaltenen Werte
—
graphisch dargestellt. Die erhaltene Figur ist nicht
links-rechts, bezw. oben-unten symmetrisch, sondern zeigt ein ein¬
seitiges, steil nach 60° verlaufendes Maximum und eine sekundäre
Anschwellung bei 45°. Senkrecht zu diesem Maximum ist ein aus¬
gesprochenes Minimum vorhanden.
Der Pleochroismus dieser oft grossen (4 mm) porphyrischen
Tafeln geht von gelbbraun und braun (mit Tendenzen zu rötlichen
ferungsebene
—
grünlichen Farbtönen) nach hellgelb bis farblos. Die Biotite
zeigen oft Erzausscheidungen und sind manchmal gleichzeitig mit
Chlorit entstanden. Sagenitbildung konnte nur einmal festgestellt
und
werden.
Biotit
in
den
jungpalaeozoischen Eruptivge¬
berücksichtigt worden.
steinen. Es sind hier alle zentralen Granite
Oberstafelgneis.
Der Pleochroismus des Glimmers weicht von
dem der Biotite im
los. Es sind fast
Orthogneis ab: ny
keine Ausscheidungen
=
zu
fast farb¬
n„
bemerken. Ein Zusammen¬
braungelb,
=
feststellen.
Leukoxenartige
Entmischungsprodukte beschränken sich stetsauf das Chloritmineral.
Wahrscheinlich liegt der Biotit hier kaum mehr in primärer Form vor.
Die zentral-östlichen und die Lukmaniergranite führen als che¬
misch gleiche und etwas weniger saure Gesteine Biotite mit glei¬
chem Pleochroismus. Es liegt die Vermutung nahe, dass in chemisch
ähnlichen Gesteinen gleichgefärbter Biotit eventuell ähnliche Zu¬
sammensetzung aufweist. Eine chemische Analyse wäre in dieser
Frage entscheidend.
auftreten
mit
Pennin
lässt
sich
etwa
Fibbiagranit. Der hier vorkommende Glimmer zeigt im all¬
gemeinen den gleichen Pleochroismus wie die Orthogneisbiotite.
Die grünlichen Farbtöne treten oft hervor. Einerseits ist der Glim¬
mer gleich ausgebildet wie im Orthogneis, ohne Zersetzung, ander¬
seits weist er eine randliche Rutilausscheidung, auch eine Penninisierung auf. Im letzteren Falle handelt es sich sicher um primäre
Biotite, welche die beschriebene Veränderung alpin erlitten haben.
Auch frisch erscheinende, dem Orthogneisglimmer ähnliche Indi¬
viduen können primär sein, aber es besteht die Möglichkeit, dass
da und dort Biotit alpin neu entstanden ist, besonders an den
(allerdings sehr seltenen) Stellen, wo er zusammen mit Muscovit
im
gleichen Blatte
auftritt.
Es
scheint,
dass im Tertiär der Biotit
Ernst Ambühl
394
instabil wurde.
Einfluss der
Hierauf wäre die
Zersetzung zurückzuführen. Der
alpinen Metamorphose
auf den
Biotit der
massigen
Schieferung
parallel
Orthogneis-Biotitblättchen, welche keinerlei Einfluss
erkennen lassen.
Die grösseren Biotitindividuen im Fibbiagranit
weisen stets Verbiegungen und Zerknitterungen auf.
Gesteine
war
ein anderer als auf die schon
der
orientierten
Gatnsbodengneis.
Fibbiagranitglimmer.
Der
Biotit
gleicht
in
Die Farbe ist mit der
jeder Beziehung dem
des Orthogneisbiotites
Penninisierung und Rutilausscheidung lässt
Limonitisierung feststellen. Die im AntiGlimmer
sind äusserst stark korrodiert.
perthit eingeschlossenen
Die alpine Paragenese mit Muscovit ist hier häufiger.
Rotondogran.it. Die wenigen Glimmer (Muscovit fehlt fast voll¬
identisch.
Neben
sich ab und
kommen)
zu
der
noch eine
sind oft chloritisiert.
Alpin
entstandene Individuen
sind
nicht sicher nachweisbar.
Cacciolagranit zeigt wenige penninisierte braune Glimmer.
von Biotit
(2—4
mm) als auch solche, die zum Grundgewebe gehören. Der Pleochroismus ist gelbbraun nach licht-hellgelb; die Doppelbrechung
ergab den Wert von 0.0475. Es gibt kein einziges Individuum, das
nicht Rutilentmischungen und meist auch ein sehr dichtes Sagenit¬
Der
Der Granodiorit führt sowohl grosse Tafeln
gewebe enthalten würde.
An verschiedenen Stellen sind die Zwischen¬
parallelen Nädelchen nicht grösser als ihre
eigene Breite. Chloritisierungen sind selten. An einem Biotitblatt
mit dichtem Sagenitgewebe hat sich auf der einen Seite Chlorit
gebildet. An der etwas verwischten Grenze setzt die Entmischung
plötzlich ab, und der Chlorit ist vollständig frei davon. Die grossen,
gröberen Biotite sind sicher re'liktisch.
räume
der unter sich
Der braune Glimmer im Granodiorit des Pazzolastockes schliesst
sich dem eben
besprochenen
in seinen
Eigenschaften
eng
an.
Auch hier herrscht gross- und kleinblätte¬
Der Granitporphyr.
riger Glimmer vor. n ist hellgelbbraun und gelbbraun,
na hellgelb¬
hellgelb bis fast farblos. Gewöhnlich führen alle
Glimmer Sagenitgewebe und Rutilausscheidungen am Rand. Ver¬
biegungen der Blätter können oft konstatiert werden. Ein Biotit,
genau senkrecht zu na getroffen, Hess erkennen, dass der Achsen¬
winkel ziemlich klein ist, ca. 3°. Es ist ein Glimmer zweiter Art.
Der stark mit Rutil besetzte Rand ist buchtig korrodiert. Ohne
Zu na
Zweifel liegt hier ein reliktisches, primäres Mineral vor.
in
Biotit
oft
den
Schnitte
aufgeblätterter Form.
parallele
zeigen
Pennin
werden
Die Zwischenräume
von
ausgefüllt. Bei einigen In-
bräunlich
und
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
dividuen ist dieser Prozess
dem Chlorit
dem
noch die
Spaltenverlauf
Der
wie
nur
halter
kurze
zeigte,
fortgeschritten,
dass sich neben
Rutilausscheidungen befinden,
angeordnet sind.
die
parallel
alternierend
Medelserprotogin
eine
weit
so
395
und der
Orientierung
durchaus
den
an
CristalUnagran.it schliessen sich,
Schliffen
der
zentralöstlichen
Sammlung
Intrusionen
Winter¬
an.
Die
Farben des meist etwas korrodierten reliktischen Biotits wechseln
braungelb bis hellolivgrün nach hellgelblich bis hellgelbgrün.
Ausscheidungen und schöne Sagenitgewebe sprechen
weiter für die Analogie. Die Chloritisierungsprozesse treten, wie
von
Zahlreiche
auch beim
Granodiorit,
eher zurück.
Die letzten Differentiate im Obercarbon des zentralen Massivs
zeigen den dunklen Glimmer wie folgt:
Natrongranit: Von dunkelbraun mit Stich
gelbgrün; oft mit Pennin vergesellschaftet.
Natronsyenit: Von dunkelgrün mit Stich
ins Grüne nach hell¬
ins Braune oder braun
mit etwas Grün untermischt für
ny und hell-gelbgrünlich resp. hell;
gelblich für na; kein Chlorit.
Dioritaplit: Von dunkelbraungrün nach hellgelb; wenig Chlorit.
Auch hier ist der Biotit grösstenteils primär. Individuen, die
im Tertiär gebildet worden sind, lassen sich mit Sicherheit nicht
nachweisen.
Aplite:
Von dunkelbraun nach
strohgelb. Der spärliche Glim¬
zusammengeschlossen. Das Mineral zeigt
keinerlei Ausscheidungen. Umwandlungen in Pennin und dieser
selber sind vorhanden. Der Biotit zeigt Entmischungen. Es wurde
vereinzelt ein von grasgrün nach hellgelbgrün pleochroitischer Glim¬
mer beobachtet.
Der Biotit der Aplite ist primär, die Umwandlung
alpin.
mer
ist oft
in
Nestern
Lamprophyre:
Dem Pleochroismus der Glimmer sind hier ziem¬
lich weite Grenzen
gelassen. Im allgemeinen herrschen olivgrüne
gelbliche Farbtöne vor. Oft ist der Biotit von der gleichen,
kräftigen, gelbbraunen Farbe, wie wir ihn von den Amphiboliten
her kennen. Es ist mir nicht gelungen, sichere
Reliktglimmer der
machen.
Vermutlich sind diese leicht
Lamprophyre ausfindig zu
umwandelbaren Gesteine, im Gegensatz zu dem sie umgebenden
Granit, im Tertiär vollständig der Metamorphose erlegen. Die
bis
Glimmer rekristallisierten
aus
rein
selektiven Gründen.
Schliffen
Wenn
in
blastischer, langgestreckter Quarz auftritt, so sind andere
Gemengteile des gleichen Gesteines, wie Biotit und Hornblende,
sicherlich auch umgewandelt worden.
Ernst Ambühl
396
Quarzporphyrit und Porphyrit zeigen alpin umgewandelten
(gelbbraun nach fast farblos) als Hauptgemengteil des Grund¬
Biotit
gewebes.
Im Diorit
märer Glimmer
liegt stark zersetzter, gelbbraun bis farbloser, pri¬
vor.
Mit Ausnahme dieser letzterwähnten Gesteine ist der Biotit in
Gotthardgraniten im wesentlichen primär. Es zeigt sich, dass
z. T. alpin instabil wurde
(Penninisierung, Rutilaus¬
die
ist
offen
Es
scheidung).
jedoch
gelassen, wie viel brauner
Frage
Glimmer alpin gebildet wurde. Nur die Biotit-Muscovitparagenese
den
der Glimmer
sicher als
kann
jung aufgefasst
werden.
Biotit in den Gesteinen
der
Ursernzone.
Im
all¬
gemeinen tritt Biotit in den Gesteinen der Ursernzone nicht auf.
Das zeigt, dass in der Nordzone, gegen das Aarmassiv zu, die Be¬
dingungen für die Biotitbildung während der alpinen Metamorphose
ungünstig waren.
Farbe
Glimmers.
ny ist dunkelbraungrün, braungrün,
schmutziggrün und dunkelbraun; das gewöhnliche Braun, wie man
des
es von den meisten Paragneisen her kennt, ist selten.
na ist hell¬
gelb, gelbgrün, gelbbräunlich, wobei der oft grüne Farbton mit
etwas wenig Braun, der braune mit Grün untermischt auftreten
kann. Ein fast gänzliches Verschwinden der Farbe lässt sich nir¬
gends konstatieren. Eine deutliche Zunahme der mechanischen Be¬
anspruchung lässt sich ohne weiteres durch die stärkere Verbiegung
der Blättchen feststellen.
Rutil,
Ausscheidungen, weder
von
Erz noch
von
sind nicht beobachtet worden.
Einen besonders
gefärbten Biotit weist ein sekretionärer Calcitgang auf (Tracé der Furka-Oberalpbahn, 80 m ob dem oberen
Ausgang von Tunnel II). Der Glimmer ist makroskopisch schwarz
und weist unter dem Mikroskop einen Pleochroismus von blass¬
grün nach hellgelblich auf.
Eine wichtige Rolle übernimmt nun, im Gegensatz zu den früher
besprochenen Gesteinen, der Chlorit, der vielfach gleichzeitig mit
Biotit entstanden ist. In den Paragneisen konnte der Chlorit noch
nicht allein auftreten, hier aber kann er ganz die Rolle des Biotites
übernehmen und Hauptgemengteil werden (Chloritschiefer).
Die Zusammenhänge zwischen Biotit und Chlorit, deren Vor¬
kommen und
Fehlen
in
den
44 Dünnschliffen studiert.
Weder
nur
Chlorit
Biotit
noch
(Klinochlor
Gesteinen der Ursernzone wurde
Das Resultat ist
Chlorit
zeigen
und Pennin
zu
an
folgendes:
Schliffe, nur Biotit 4,
gleichen Teilen) 12, Biotit
11
Petrogr.
u.
und Chlorit 17.
4 Schliffen als
Oeol. des
Ootthardmassivs südl. Andermatt.
zenir.
397
In diesen 17 Schliffen erweist sich der Chlorit bei
Pennin,
bei 13 als Klinochlor.
Anderseits
überwiegt
unter den nämlichen 17 Schliffen bei 2 Schliffen der Biotit deutlich
den
bei 6 dominiert Chlorit über
Chlorit,
Chloritparagenese (und
Pennin).
Wir
steine
die
7
Biotit,
9
Chlorit als
den
permocarbonischen und
alpine Faltung mitgemacht haben.
wissen, dass
nur
zwar
die
zeigen die BiotitKlinochlor, 2 als
mesozoischen Ge¬
Die
Bildungszeit
des Glimmers ist somit das Tertiär.
Zusammenfassung.
Die
Resultate zusammenfassend, kann
liche
alpine Bildung
man
sagen:
Biotit lässt sich
von
Sehr
Ursernzone
nachweisen.
anzunehmen
(Querbiotite).
In
braunen Glimmer erhaltenen
am
häufig ist
in
sie
Sichere,
den
in
der
aber
spär¬
Gesteinen
der
Tremolaserie
Amphiboliten und Strahlsteinschiefern ist tertiär ge¬
möglich, vermutlich auch in wenigen südlichen Para-
den
bildeter Biotit
gneisen.
Die
ihren
Orthogneise, feldspatreichen Gneise und Paragneise haben
der ersten Dislokationsmetamorphose umgewandelten
bei
Glimmer seither im wesentlichen nicht mehr verändert.
Primären
Biotit findet
man
Hauptsache
zur
in den
Graniten.
Muscovit
Über die Bildungsweise des hellen Glimmers gilt im allgemeinen
das Gleiche wie über den
Biotit.
metamorphe Neubildungen,
Metamorphose angehören.
Über die
Menge
Der
Muscovitgehalt
die
des
dann viel
Länge
älteren,
es
teils der
sich
um
alpinen
Paragenese Muscovit-Biotit wurde schon berichtet.
Die
die
Gewöhnlich handelt
die teils der
Muscovites
übersteigt
ist aber oft
in
nur
selten die des Biotites.
wenigen
Individuen
grösser und dicker blätterig sind.
vereinigt,
Die Dicke kann
sogar übertreffen.
In den
Orthogneisen, feldspatreichen Gneisen und Paragneisen
Glimmer meist praealpin. In den' Amphiboliten und
in den Serpentingesteinen fehlt er vollständig. Ich konnte nie Mus¬
covit und Hornblende im gleichen Schliff beobachten. Der Sericitist der helle
Muscovit der Tremolaserie ist eine
welche
helle
alpine Bildung. In den Graniten,
(Gamsboden, Fibbia, Oberstafel), ist der
durchwegs alpin entstanden. Die Pegmatite
Muscovit führen
Glimmer wohl
führen als
einzige
Gesteine dieses Mineral
primär.
Ernst Ambühl
398
In den Gesteinen der Ursernzone konnte
covit,
der hier stets durch den
ein
nur
Grenze
25
m
einziges
gegen
rechts,
feststellbar.
Muscovit
Mal
das
1615
kleinschuppigen
beobachtet
Mesozoikum
m).
Schon
grobblätteriger
werden, und
Sericit
ist,
der
(Kilchenberg, Durstelenbach
makroskopisch ist weisser Glimmer
Der Dünnschliff
zeigt neben viel Sericit Individuen von
mit starken Verbiegungen. Neben Chlorit, der dem Sericit
Menge nahesteht,
findet sich auch
brauner
der oft mit dem
Chlorit
Biotit,
müssen hier bei der
alpinen Faltung
haben, dass sich dieses Mineral hat
dem
an
hin
in Grösse und
Erze
ersetzt
nahe
zwar
Mus-
vereinzelt hell¬
vergesellschaftet
besondere Umstände
ist.
Es
geherrscht
bilden können.
Umwandlungen und Ausscheidungen sind nie beobachtet worden.
liegen immer ausserhalb des Muscovites im Biotit, der mit
hellen Glimmer gleichzeitig gebildet wurde.
Ein
eigenartiges
reichem Gneis
Erscheinung
von
zeigen
Muscovite
des
beschränkt sich auf dieses eine
pro Schliff
an
covit
vielfach
sitzt
Verhalten
der Lücke südlich
mindestens einem Dutzend
zwischen
zwischen braunem Glimmer.
Biotit und
aus
zeigt
wird
es
Die
Gestein, findet sich aber
von
Stellen.
Oligoklas
Dieser Mus¬
oder
Auf der Seite gegen den
sich das Mineral in normalem
feldspat¬
Rossbodenstockes.
dann
Feldspat
nur
hin
Zustande,
myrmekitartig aufgelöst, derart, dass die wurmartigen
Fortsätze ungefähr senkrecht zur Berührungsstelle Muscovit-Feld¬
spat verlaufen und parallel zu na des Muscovites, sind. Vermutlich
rührt diese Bildung vom Biotit her. Gerade die Seite gegen den
braunen Glimmer hin zeigt diese Fortsätze. Sie scheinen eine höhere
Lichtbrechung, aber niederere Doppelbrechung als der Wirt zu be¬
sitzen.
Infolge ihrer Kleinheit gelang es nicht, sie endgültig zu
diagnostizieren.
gegen den Biotit hin
aber
Fuchsit
Der
glänzende, saftgrüne Chromglimmer fand sich
quarzitähnlichen Gestein, das im Gehängeschutt zwischen
in
einem
la Froda
(südwestlich Piz Alv) und la Rossa auf 2500 m über den Wild¬
lag. Das feinschuppige Mineral war zu klein, um Messungen
zu gestatten.
na schwach hellblau, n^ und ny gelblichgrün, resp.
bläulichgrün.
matten
Die Zeit der Entstehung dürfte die gleiche sein wie die der
übrigen Glimmer in Paragneisen: erste Dislokationsmetamorphose.
Alpin hat sich das Mineral nicht mehr verändert.
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs sudl. Andermatt.
399
Serfcit
Da's
kleinschuppige
Mineral findet
wandlungsprôdukt
der
in
man
Î.
steinen mit Ausnahme der
fast' sämtlichen
Ge¬
Senat ist meist Um-
S.
Serpentine
Feldspate. In den Psammifgneiseri
w.
und Sefi-
repräsentiert e,r zudem noch den um¬
fast durchwegs alpin gebildet worden.
cltschiefern der Ursernzöne
gewandelten
Er ist
Ton.
Chlörit
Gesteinsbildend ist der Chlorit
als Klinochlor und Pennin.
nur
Orthogneise führen Chlorit (meist Pennin) bloss akzesso¬
Eine häufige Vergesellschaftung fand sich im Gneis, der
risch.
wenig nördlich vom Glockentürmli, P. 2692, Guspistal, durch¬
Die
streicht.
In den
feldspatreichen
Paragneisen ist er,
In
falls
akzessorisch
nur
In
mit
selten
er
vor.
gleichzeitig gebildet, eben¬
(meist Klinochlor)1. Die chlorituntergeordnete Bedeutung.
Biotit
vertreten
Paragneïse
Amphibolite führen sehr spärlich Chlorit.
einigen Gesteinen der Tremolaserie erscheint
führenden
Die
Gneisen kommt
haben sehr
Klinochlor
schwach
z.
in
T.
ebenso
Blättern
grossen
grünlich, ny hellgelb
wie
Chlorit als
Biotif.
n^ ist
Er ist wie der Biotit
bis fast farblos.
im Tertiär entstanden.
In Gesteinen, die mit Serpentinen in enger Verwandtschaft
stehen, spielt der Chlorit eine grosse Rolle. Durchwegs handelt es
sich
um
Klinochlor
Chloritgestein
weilen
Von
(einzige
Ausnahme: brecciöses Stfahlstein-Talk-
Gafallen
Ost, dessen Klinochlor im' Innern zu¬
Interferenzfarben zeigt).
optisch negativ
ist und anomal blaue
Der Pleochroismus ist meist
überhaupt
keine
Farbe
zu
séhwach,
in
konstatieren.
verschiedenen
i\y
Fallen ist
erscheint in
leichtem
Gelb mit
Spuren von Braun, na kann schwach blaugrûnlich werden.
Vielfach zeigt das blätterige Mineral deutliche Verbiegungen.
Nirgends zeigt sich die Paragenese von Biotit' und Klinochlor
so
deutlich wie hier
(Biotit-Chloritschiefer,
Nordkontakt
Gi'ge).
vorkommen, dass Klinochlor, mit starfc ausgewalztem
schwarzem Erz vermischt, den Schliff parallel der Schief erùng durch¬
zieht. Es ist gleichzeitige Bildung der beiden Komponenten anzu¬
Es kann
'
nehmen.
Wahrscheinlich haben
auf
diesen
Bewegungen stattgefunden, dergestalt,
möglich war.
Flachen
dass den
des
Lösungen1
Gesteins
nachher
die Zirkulation
Im randlichen Aktinolith-Chloritschiefer des
tins tritt
folgende,
sonst
nirgends
konstatierte
KastelhornserpenErscheinung auf: Er
Ernst Ambühl
400
besteht fast
5 °/o
zu
aus
zu
75 o/o
aus
Klinochlor,
schwarzem Erz.
Pleochroismus und bildet bis
mechanisch
zu
20 °/o
aus
Aktinolith und
Der Chlorit hat einen relativ starken
zu
3
mm
breite Blätter.
Sie scheinen
stark
äusserst
beansprucht, wobei senkrecht zu den
Spaltrissen spindelförmige bis fast parallele Teile, die an sich undulös auslöschen, gegenseitige Auslöschungsdifferenzen bis zu 60°
zeigen. Die Kontakte dieser Teile sind scharf und lassen sich wegen
des Pleochroismus auch ohne gekreuzte Niçois erkennen. Der ge¬
samte Erzgehalt findet sich in eckigen bis rundlichen Partien, die
Ausscheidungen des Chlorites darstellen. An einigen Stellen nimmt
das Erz langspiessige Form an. In einem -Chloritmineral, das zwar
nicht dieses intensive System von Verwerfungen zeigt, aber doch
mechanische Beanspruchung verrät, bilden die feinen Nädelchen
ein regelrechtes Sagenitgewebe.
Es kann nicht mit Sicherheit
gesagt werden, ob aller Chlorit dieser Gesteine erst alpin ent¬
standen ist und wie viel auf das Konto der praealpinen säkularen
Verwitterung der randlichen Produkte des Peridotites zu setzen ist.
Wahrscheinlich ist aber alpin mehr Chlorit gebildet worden als
praealpin.
Im
.
allgemeinen
,
dominiert- in
den
jungen Intrusionsgesteinen
Gesteinsgruppe, wo vorwiegend pri¬
märe Glimmer anzutreffen sind, lässt sich eine Umwandlung des
Biotites in Pennin alpiner Entstehung häufig konstatieren. Es wurde
schon unter „Biotit", bei Besprechung des Rossbodenstock-Granit¬
porphyrs, auf den Unterschied hingewiesen, welcher zwischen BiotitChloritparagenese und Umwandlung von Biotit in Chlorit besteht.
Ob das Feldspat-Epidot-Chloritgestein (unakitähnlich) die letzt¬
genannte Komponente in primärer Form aufweist, lässt sich nicht
beweisen. Gewöhnlich ist der ziemlich gut eigengestaltige Klino¬
chlor von einem Penninsaum umgeben, n^vom Klinochlor ist farb¬
los, na grasgrün.
Über die Verteilung von Pennin und Klinochlor in den Ge¬
der Pennin.
Gerade in dieser
steinen der Ursernzone wurde schon berichtet.
Der Klinochlor hat
hier einen viel stärkeren Pleochroismus:
deutlich hellgelblich,
ny
in Frage, mit
kommt
Hier
tertiäre
nur
Entstehung
grasgrün.
no
=
=
oder ohne
gleichzeitige Bildung
Bedingungen.
von
Biotit, je nach
liche
vorliegenden
pleochroitischer Klinochlor
Gafallenalp
(Gafallenmannli, 25 m links
Bach, 2340 m). Im Schliff findet sich nur Chlorit, der rund¬
bis viereckige Formen zeigt (0.08 bis 0.1 mm). Die bis 4 cm
Als Kluftmineral tritt schwach
im östlichen Teil der
vom
den
auf
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
401
grossen Klinochlortafeln vom Gigeserpentinstock wurden schon er¬
wähnt. Die beiden sekretionären Bildungen sind zweifelsohne al¬
piner oder postalpiner Entstehung.
Zusammenfassend
kann
werden
gesagt
:
Der
Chlorit
vermutlich
(Tremolaserie,
alpiner Entstehung zu
Serpentingesteine, Granite und Gesteine der Ursernzone). Praealpine Bildung ist untergeordnet (Orthogneise, feldspatreiche Gneise,
Paragneise, event, auch Amphibolite). Ein sicherer Beweis für die
letztere konnte jedoch nicht erbracht werden.
sein
scheint meist
Hornblende
Im zentralen Teil des Gotthardmassives treten zweierlei
bole auf: die
Amphi¬
gewöhnliche grüne Hornblende
und der Strahlstein.
den
Orthogneisen, sowie
Gewöhnliche grüne Hornblende.
In
jungpalaezoischen Graniten (inkl. Granodiorit, Quarzund
porphyrit
Porphyrit) wurde Amphibol niemals beobachtet. Nur
der Natronsyenit (Lucendronordgrat) führt eine charakteristische
Hornblende, die primär sein dürfte. Sie zeigt Umwandlungen zu
Calcit und noch häufiger zu Klinochlor, was gegen späte meta¬
morphe Neubildung dieses Amphibols sprechen dürfte. Die be¬
stimmten optischen Daten sind folgende : na
grasgrün bis schwach
mit
braunem
blau, schwach
Stich, x\y
grünblau
gelblich, nfi
auch in den
=
=
=
grün; c/ny
=
Oft treten
morphen
23—24».
stark
korrodierte
Hornblenden
nie
Formen
auf,
konstatieren
was
sich
in
den
meta¬
lässt.
primäre, schwach blaugrüne Hornblende des Diorites nörd¬
lich vom Piz Tegliola ist nur noch in kleinen, unbestimmbaren
Die
Resten vorhanden.
Sie ist
alpin stark zoisitisiert
und chloritisiert
worden.
Lamprophyre führen Hornblenden, die sehr wahr¬
Disl^kationsmetamorphose umgewandelt
wurden und den im Tertiär im allgemeinen herrschenden Bedin¬
gungen genügten, so dass sie sich nicht durch Umformung neu an¬
passen mussten. Die obercarbonischen Lamprophyre sind, was die
allerjüngsten Produkte betrifft, sicher nur alpin umgewandelte Ge¬
steine. Die Wirkung der herzynischen Stressphasen entzieht sich
Die
alten
scheinlich bei der ersten
unserer
In
Kenntnis.
den
alten
wie
tungsgesteinen zeigt
das Studium des
in
den
jungen hornblendeführenden Spal¬
dieses Mineral keinerlei Unterschiede. Durch
mikroskopischen
Bildes ist
uns
somit kein Mittel
Ernst Ambùhl
402
in die Hand gegeben, mit Sicherheit zu entscheiden, ob junge oder
alte hornblendeführende Lamprophyre yorliegen.
Nur
ausnahmsweise
erscheint
das
Mineral
in
den
feldspat¬
reichen Gneisen (Unteralp rechts, gegenüber dem Hang zwischen
beiden
Gurschenàlpetlitâlern,
südlich
Paliudultscha, P. 2233.1,
Unteralpreuss 1675 m, Gurschen, Gemsgrat, 2750 m). Es ist hier
metamorphe Neubildung und alpin kaum mehr verändert worden.
Parâgneisen konnte Hornblende nur einmal beobachtet
(Maigelsrhein rechts, 2225 m, unteres Ende der Schlucht).
Auch hier ist sie metamorphe Neubildung der alten Dislokations¬
metamorphose.
In den
werden
Im
allgemeinen erscheint die Hornblende in den Amphiboliten
jln guter Eigengestalt. Alpin sind wohl meist keine wesent¬
lichen Umformungen eingetreten. Befinden sich in dieser Gesteins¬
gruppe auch herzynische, eruptive Amphibolite, so ist die Horn¬
blende, wenn nicht schon durch die Stressphasen, so doch sicher
nachher alpin umgewandelt worden, dank der selektiven Meta¬
morphose.
meist
den
In
Hornblendegarbenschiefern
Amphibols (bis 3
allem die Grosse des
auf.
Wie der Glimmer
blende
phase
(Querbiotit),
alpin neugebildet
worden
zu
so
der Tremolaserie fallt
cm
lang)
als
vor
Porphyroblast
scheint hier auch die Horn¬
sein.
Die letzte
Umwandlungs¬
verlief kristalloblastisch.
In
den
Gesteinen
der Ursernzone beschrankt sich
blende auf die beiden Tuffvorkommnisse.
die
Horn¬
Material
Das
tuffogene
umgewandelt. Der Amphibol stammt also aus
dieser Zeit. Es verwundert, dass in diesen Epigesteinen überhaupt
noch Hornblende auftritt, wahrend in Gesteinen, die chemisch ahn¬
lich zusammengesetzt sind (Chloritschiefer), dieses Mineral nie er¬
mittelt werden konnte. Es ist wahrscheinlich, dass bei der Ent¬
stehung des Tuffes schon Hornblende vorhanden war, die im Ter¬
tiär unter Bedingungen kam, die vorhandene Individuen umzu¬
wandeln vermochten (selektive Metamorphose), aber nicht hin¬
reichten, um Amphibol neu zu bilden, falls dieser primär fehlte.
wurde erst im Tertiär
folgenden wollen wir die optischen Eigenschaften
einiger dieser besprochenen Hornblenden naher
Im
kennen lernen.
In einem
folgende
schiefrigen Amphibolit vom Rossfyodenstock wurden
gelblichgrun, n^
grün mit einem
Daten bestimmt: na
=
=
Petrogr.
Stich ins
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
Braune, ny
grasgrün, wobei auch Nuancen
=
ins
403
Blaue
vorkommen können.
IV
—
x\a
0.022,
=
cjriy
x\y
—
r\ß
17°
=
—
2
0.014,
V„y
=
nß
—
0.008.
=
na
102°
An anderen Kristallen vorgenommene Messungen ergaben für 2Vn.„
102°, 104° und 106°. Die maximale Doppelbrechung schwankt
=
zwischen 0.022 und 0.024.
Die
entsprechenden
Werte
für
Amphibolite (Rossbodenstock)
n,,
—
Hornblende
die
0.012, nß
nß
0.023, iv
16°
cK= 17 —.18° (Extreme
=
n„
=
—
messene
tungen
rals.
bei
und
gleichen
lithischer werden.
H,,
—
0.010.
=
19°).
beträgt
Die
etwas blasser als die des vorher beschriebenen Mine¬
waren
In den
liegt.
103°
massigen
104i/2°, während der ge¬
Farben der Hauptschwingungsrich¬
Achsenwinkel
errechnete
na
—
=
Der
der
lauten:
n„
Gesteinen kann die Hornblende noch aktino-
Messungen ergaben folgende Resultate:
Die
0.022,
=
cAv
=
ny
—
nß
21-22°
—
0.013, nß
2 Vny
—
=
n„
0.009.
=
106°
Hornblenden, wie
Guspistal in den dor¬
Ein etwas abweichendes Auftreten haben die
sie in der
westlich und südlich
Gegend
tigen amphibolführenden
vom
Gesteinen auftreten.
Direkt südlich unter dem
Sehyenstock,
auf
2705 m,
steht ein
grasgrünem bis hellgelb¬
lichem Biotit viel Hornblende, die stengelig ist und im Verhältnis
ihrer Breite eine grosse Längenentwicklung aufweist (1:30).
zu
Biegung ist nie vorhanden, und Knickungen (von nur unbedeuten¬
dem Betrage) sind selten. Die kleinen Nädelchen (0.05—1 mm
lang) figurieren gerne als Einschlüsse in Albit. Der Pleochroismus
grüngraues Gestein
Es führt neben
an.
weist schwach blaue und
Weiter unten
an
grüne Farbtöne auf.
der
sich ein schmales Band
gleichen Bergflanke, auf 2635
grünschwarzen Amphibolites. An
blende wurden
folgende Daten
kräftig grasgrün, manchmal mit
14—15°.
blaugrün; c/n
m, findet
der Horn¬
bestimmt: na
einem Stich ins
gelblichgrün, n^
stark
Braune, ny
Lokalitäten,
verlängerten
=
=
=
=
Nicht sehr weit
von
diesen
am
West¬
grat des Pizzo Centrale, zwischen dem Sellabödeü (P. 2828.1) und
dem
Gamschispitz (P. 2925), ist auf 2840 m ein grünlichgraues
Gestein, wahrscheinlich ein Lamprophyr. Die Hornblende hat fol¬
schwach
schwach grün, ny
gende Eigenschaften: na
farblos, nß
=
blaugrün; c/n
=
16—17°.
=
=
Ernst Ambühl
404
Der
blenden
Amphibol
(ca.
tritt
porphyroblastisch
halbes
ein
eine interessante
zeigen
Dutzend
auf. Die
bis
Schliff,
pro
Umwandlungserscheinung,
stets auf das Innere des Minérales beschränkt.
grösseren Horn¬
4V2
lang)
mm
welche sich aber
Die Farbe der Horn¬
blende ist sowohl für n0 wie für
ny ein schmutziges Gelbbraun.
Unter sich und zu na ungefähr parallele Spalten verlaufen zur
Längsrichtung senkrecht.
wo
die frische
hören nach aussen genau dort auf,
beginnt. Senkrecht zum Verlauf dieser
Fortsätze, die oft gegenseitig aufeinander
Sie
Hornblende
Spalten stehen
haarfeine
stossen können.
Die erwähnte Farbe hat nicht
gleiche Intensität,
an
allen Stellen die
dort,
Spältchen
scharen, in den Nuancen' etwas kräftiger. Es ist
denkbar, dass die Spalten eine Erzfüllung darstellen und dass die
schmutzige Farbe auf einen nachträglichen Limonitisierungsprozess
zurückzuführen ist. Ob die ganze Erscheinung eine Entmischung
der Hornblende darstellt, konnte nicht entschieden werden. Das
Phänomen kann sich auch auf den Zwillingskristall erstrecken,
dringt aber nie bis an den Rand vor. Diese Hornblende hat zum
besonders
sich die kleinen
wo
dicht
Biotit keine
An
sondern ist
Beziehung.
basischen
Spaltungsgesteinen aus dem Rotondogranit mit
gleichen Hornblenden konnte diese Erscheinung eben¬
falls festgestellt werden.
den
genau
Die bekannten
Hornblendegârbenschiefer vom Pizzo Centrale
zeigen folgende porphyroblastischen Amphibole: na
hellgelblich
bis farblos, nj3= grün,
blaugrün, etwas bleich; c/n7= 14—15°.
ny
Die Hornblenden sind bis 3 cm lang und haben sich der Schiefe¬
rung gut angepasst. Trotz ihrer Länge zeigen sie nur gelegentlich
=
=
kleine Brüche.
Stich bilden.
von
Mit ihnen kann sich
Quarz und grössere,
den
In
braungelber Biotit mit grünem
Einschlüsse, kleine, zahlreiche
seltenere von Magnetit.
Bemerkenswert sind die
aber
Granat-Hornblendegarbenschiefern
tritt eine ähnliche Hornblende auf: na
grün, ny
=
grasgrün;
c/n7
=
vom
Unteralppass
hellgelbgrün, n^
=
blau¬
15—16°.
Die Farbtöne sind eher etwas
führen die Hornblenden viele kleine
Schnittlagen parallel
=
kräftiger als vorhin. Auch hier
Quarzeinschlüsse, welche in den
der c-Achse ein besonderes charakteristisches
Auftreten haben. Sie beschränken sich nämlich auf den inneren Teil
des Minerals und
dringen
nie bis
an
dessen Rand
genese mit braunem Biotit ist dann und
lagern
sich dünne Glimmerblättchen
Hornblende
an
(z.B. parallel
{100}).
wann
parallel
zu
vor.
Die Para-
konstatieren. Gern
einer
Längsseite
Diese Glimmerblättchen
der
wer-
Petrogr.
den ab und
blau
bis
u.
zu
Strahlstein
von
grün II) abgelöst.
18° bestimmt
Hornblende
werden.
an
äusserst schmale
(Interferenzfarbe grüngelb II,
Seine
Auslöschungsschiefe
schmiegt er sich
gleiche Orientierung
Oft
kleiner.
405
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Immer
und hat die
bedeutend
stets
Oeol. des zentr.
handelt
es
sich
eng
an
die
um
zu
grüne
Er ist
wie diese.
nur
statt
konnte
einzelne,
Stengelchen.
gabbroiden Tuffes der Ursernzone ist sehr
(0.2—0.4
lang). Das Mineral ist eher kurzstengelig,
hell¬
und die c-Achse liegt meistens parallel der Schieferung. na
17—18°.
grüngelb, n^
grünblau; c/n^
grün, ny
Die Hornblende des
klein
mm
=
=
Die
=
mit dem
Paragenese
=
braunen,
von
grünen Farbtönen
häufig. Der Amphibol
büschelartig auftreten (Furkabahntracé unterhalb
mischten Biotit ist nicht
nadeliger
Station
Form
unter¬
kann auch in klein-
Meistens treten diese als Einschlüsse in Albit auf.
Tiefenbach).
gewöhnlichen Hornblende leiten, wie
schon gesagt wurde, Zwischenglieder zum eigentlichen Aktinolith
über (schwächerer Pleochroismus und um 2—3° höhere Werte für
c/ny). Der Strahlstein ist im Dünnschliff, wenn nicht vollständig
Strcthlstein.
Von
der
farblos, so dooh nur äusserst schwach hellgrün gefärbt. Die maxi¬
male Doppelbrechung schwankt zwischen 0.022 und 0.031. c/n^
14—21°, wobei sich die Werte bei 18° etwas häufen.
=
Mit Ausnahme des oben beschriebenen Vorkommnisses im Gra-
nat-Hornblendegarbenschiefer vom Unteralppass ist der Aktinolith
auf Gesteine beschränkt, die mit Serpentin oder Biotit-Aktinolithschiefer in Zusammenhang stehen.
Im
aus
Schliff eines
Aktinolith und
gestellt
Strahlsteinschiefers
vom
Alv, bestehend
Bildung fest¬
Piz
Talk, konnte Gleichzeitigkeit
der
Paragenesen dieses Amphibols mit dem orange¬
gelbbraunen Biotit tritt ab und zu auf (kein so kräf¬
Pleochroismus
mehr wie bei den Amphiboliten). Oft sind in
tiger
nahezu monomineralischen Gesteinen die langen Stengel zerbrochen.
Strahlsteinkristalle vom östlichen Serpentin der Gafallenalp zeigen
bei porphyroblastischer Ausbildung eine auffallend starke undulöse
Auslöschung, die sonst nur ausnahmsweise angedeutet ist. Im glei¬
chen Schliff Hessen sich sogar Zertrümmerungen feststellen, die ent¬
werden.
braunen und
weder
von
lokal tektonischen Einflüssen oder aber
von
der Oedem-
metamorphose herrühren.
Im
allgemeinen
wurden
die
Strahlsteinschiefer
basischer bis ultrabasischer Magmen gedeutet.
In
als
Derivate
diesem
Falle
'
Ernst Ambühl
406
Metamorphose
wäre die
Betrachten wir aber
alpin.
dieser Derivate
(diese Annahme hat eben¬
einige
falls Berechtigung), so ist wohl die ältere Dislokationsmetamor¬
phose Ursache der Aktinolithbildung, da die Schiefer dann ein ähn¬
Strahlsteinschiefer- als sedimentär
Amphibolite.
liches Alter besitzen wie die Paragneise und
um
der
(Brechen
worden
verändert
unwesentlich
sehr
nur
Wieder¬
die Mineralien nicht oder doch
alpin
wären im letzteren Falle
langen
Stengel).
Augit
Viel seltener als die
zentralen
handelt sich
bestimmbarer
Mineral
nur
tritt
Form
Mineralien
die zwei Varietäten
um
nur
Diallag
Der
gewöhnliche grüne
Gotthardmassiv die
einzig
auf
im
(37).
Hornblende sind im
Pyroxengruppe.
Diallag und Diopsid.
der
Es
Gigeserpentin in gut erkenn- und
übrigen Stöcke enthalten das
Die
noch in vereinzelten Resten.
primär. Die Zersetzung des Diallagperidotites
hat vermutlich schon nach dessen Entstehung begonnen, doch dürfte
diese säkulare Verwitterung zum grössten Teil dem Einfluss der
alpinen Faltung gutzuschreiben sein.
Der Diopsid beschränkt sich auf die Kalksilikatgesteine. Wie
der Kalk-Tongranat, der in diesen Gesteinen ebenfalls anzutreffen
ist, verdankt er seine Bildung der Kontaktmetamorphose bei hoher
Temperatur. Die nachfolgende Dislokationsmetamorphose, sowie
die herzynischen Stressphasen scheinen keine Einwirkung auf ihn
gehabt zu haben, bis dann alpin, unter hydrothermaler Einwirkung,
Diallag
Der
das
ist
Carbonat bei tiefer
ursprüngliche
zurückgebildet
eingetreten, so
Dislokationsmetamorphose wohl kaum
vollzogen haben.
älteren Kalksilikate
thermale Wirkung nicht
auf Kosten der
Temperatur
wurde
Wäre diese
hydro¬
junge
wesentliche Änderung
(11).
würde sich durch die
eine
Olivin
Wie
Diallag
tinvorkommnis.
peridotites.
trifft
Es
ist
man
auch dieses Silikat
Primärmineral
Wohl schon nach seiner
des
im
nur
Entstehung
ist
es
vermochte die
Verwitterung anheimgefallen. Jedenfalls
morphose die Serpentinisierung zu beschleunigen
Ende
zu
GigeserpenDiallag¬
unveränderten
der säkularen
alpine
Meta¬
und teils auch
zu
führen.
Granat
Gut
nur
in
kristallographisch begrenzt
den
Gesteinen
der
tritt der Granat
Tremolaserie
auf,
wo
gesteinsbildend
besonders
die
Petrogr.
u.
Oeol. des zentr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Granat-Hornblendegarbenschiefer
dodekaeder einschliessen.
Granat
wittert wie
Schiefer
zu
•
blauschwarze
die
heraus, und
bis
Eine andere
man
\y2
grosse
cm
Rhomben¬
Form kommt nie
Hornblende
407
leicht
vor.
Der
aus
dem
findet die einzelnen Mineralien im sehr
wenig bedeckten Gelände angereichert (Unteralpweg, 2505 m, nicht
Pass, in der Nähe des dortigen unteren Firnteiles).
Kristallographisch gut, aber selten vollständig begrenzt sind auch
weit unter dem
die bekannten Granate der Kalksilikatlinse
herrschend sind die Formen
In
{110} {211),
vom
und
Piz
Tegliola. Vor¬
{321}.
den
Orthogneisen weniger als in den Graniten, vor allem
dem Rotondogranit, findet man den Granat als Übergemengteil. Er
ist klein, aber doch besser eigengestaltig als in den Paragneisen.
Umwandlungsprodukte beobachtet man im allgemeinen
Apliten schart er sich gerne zu Haufen zusammen.
keine.
In
den
In- den
letztgenannten Gesteinen liegt vielleicht
ein
Primär¬
mineral vor, während es für die Qrthogneise wahrscheinlicher ist,
dass wir es mit einer metamorphen Neubildung der älteren Dis¬
lokationsmetamorphose
In den
Pegmatiten
änderte Granat
lich nicht
zu
vor.
Die
tun haben.
kommt noch der
primäre, alpin nicht
kristallographischen
Formen sind
ver¬
gewöhn¬
gut ausgeprägt.
den feldspatreichen Gneisen südlich vom Badusgipfel (auf
m) und in der Riselenplangge (auf 1870 m) bildet er Porphyroblasten von fast 1/2 cm Durchmesser, deren braunrötliche
In
2730
Farbe im Handstück
gut hervorsticht. Eine kristallographische Be¬
zeigt sich nie. Im Schliff sind die Individuen rundlich,
aber beispielsweise auch hufeisenartige Gestalt annehmen,
grenzung
können
wobei der innere Teil
gewöhnlich grobkörnigen, meist undulös aus¬
Zum Teil liegen feine Spalten vor, die
aber durch Übergänge so gross werden können, dass man von
einer Auflösung in Teilindividuen reden kann. Die Zwischenräume
werden weniger von Quarz als vielmehr von Pennin ausgefüllt. Ab
und zu ist mit Chlorit vergesellschafteter Biotit von gelbbrauner
löschenden
Quarz zeigt.
Farbe darunter.
Man hat den
alten
Eindruck,
als ob dieser Granat ein Produkt der
Dislokationsmetamorphose
sei und seither keine
Veränderungen
einlagerungen eine Zersetzung dar,
mehr erlitten
In den
habe.
Vielleicht stellen
die
alpin begonnen
prinzipielle
die
Chlorit-
hat.
Paragneisen ist das Mineral meist als Akzessorium
treten; einige rundliche, kleine Individuen
fehlen selten.
ver¬
Ernst Ambühl
408
Badusgebiet gibt
Im
es
granatführende Paragneise
mit bis
zu
I1/2 cm grossen Granatporphyroblasten. In einem feinkörnigen,
quarzitischen Schiefer aus der gleichen Gegend wird der Granat
1/2 cm gross. Kristallographische Formen fehlen. Bis zu 2 cm
grosser Granat (Rothornsüdgrat, 2915 m), durch Verwitterungs¬
einflüsse gerundet, zeigt in den Maschen Pennin, Chlorit-Biotit und
braunen Biotit. In den Spaltrissen kann sich auch Glimmer ein¬
lagern, der von grasgrün nach farblos pleochroitisch ist und zudem
noch zerknitterte Lamellen aufweist (Badusnordgrat, Wegabzwei¬
gung nach Andermatt).
Auch
hier
morphose sein.
dürfte
das
Mineral
ein
Produkt
der
alten
Meta¬
Granatparagneise, die gern
in der Nähe der feldspatreichen Gneise auftreten (Badusgebiet),
kommt, ähnlich wie für die Kalksilikatfelse, Entstehung durch Kon¬
taktmetamorphose weitgehend in Frage. Sichere Anhaltspunkte da¬
für Hessen sich indessen irgends finden.
In
man
Für die Granaten
der
einigen massigen Amphlboliten
den
Granat schon
vom
makroskopisch.
Er
Rossbodenstock erkennt
ist neben
Hornblende
grossen Ganzen von rundlicher Gestalt,
Formen fehlen aber. Oft ist er durchsiebt und
und im
Hauptgemengteil
kristallographische
in viele Teile aufgelöst. In den unregelmässig verlaufenden Spalt¬
rissen erscheinen braungelber Biotit oder Klinochlor.
Vermutlich ist das Mineral
analog wie
in den
Paragneisen bei
und im Tertiär nicht
Dislokationsmetamorphose gebildet
Falls aber einzelne Amphibolite eruptiver
Herkunft sind und erst nach der älteren Metamorphose als Gabbros
intrudierten, müssen wir alpine Neubildung der Granatmineralien
der ersten
mehr verändert worden.
annehmen.
kelyphitartige Gestein (Schwarzbergwestgrat, 2575 m)
lässt die Vermutung aufkommen, sämtlicher Granat sei vollständig
in Biotit, wenig Quarz, Hornblende und Epidot (umgeben von
einem Zoisitkranz) umgewandelt worden. Durch das Schliffstudium
ist es aber nicht möglich, zu beweisen, ob überhaupt je Granat vor¬
handen war. Folgende Annahme dürfte vielleicht richtig sein, vor¬
Das
ausgesetzt, dass das Gestein wirklich einmal Granat geführt hat:
Da sich dieses
alte, umgewandelte Sedimentgestein nahe am Kon¬
Orthogneis befindet, wurde bei der Intrusion des einstigen
Granites das Sediment bei hoher Temperatur metamorphosiert. Da¬
bei wurde Granat gebildet, der sich in der folgenden Dislokation
in Biotit u. s. w. umsetzte, alpin aber keine Änderung mehr erfuhr.
takt mit
Petrogr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
u.
In ähnlicher Weise erklärt Grubenmann
(11)
die
40Q
Bildung des
vom Piz Tegliola. Er schreibt,
ursprünglich vorhandenen Kalklinse durch Kontakt¬
metamorphose bei hoher Temperatur (Orthogneisnähe!) zunächst
ein Pyroxen-Granathornfels entstund, bei dem dann im Zusammen¬
hang mit den Prozessen der alpinen Faltung, unter hydrothermaler
Einwirkung bei tieferer Temperatur, das ursprüngliche Carbonat
auf Kosten der älteren Kalksilikate (Granat, Diopsid) zum Teil zu¬
rückgebildet wurde, während daneben die wasserhaltigen Kalksili¬
kate (Klinozoisit, Epidot und Strahlstein), der Chlorit, Adular und
der freie Quarz neu entstunden. Im vorhin genannten Gestein lässt
sich alpin keine sichere Veränderung nachweisen, ebenfalls fehlen
hydrothermale Einwirkungen.
Granates der Kalksilikatlinse östlich
dass
einer
aus
Dass die in den Gesteinen der Tremolaserie auftretenden
dividiuen in den
sind,
dass
aber
häufigsten
nur
das
Fällen
kristallographisch gut
In-
entwickelt
Rhombendodekaeder vertreten ist, wurde
Porphyroblasten werden bis IV2 cm gross und
Oft haben
von Auge noch gut erkennbar.
sie eine grüne Anwitterungsfarbe. Granat ist hier unzweifelhaft
alpin, gleichzeitig mit Biotit, Hornblende und Chlorit entstanden.
schon gesagt.
Die
die kleinsten Körner sind
wenigen Granaten von Querbiotitschiefern sind
zu sehen, die unter Umständen ein ganz analoges
Gewebe bilden können wie Rutil, nur dass diese Nädelchen, die den
In
einigen
feinste Nädelchen
Rhombendodekaederumgrenzungen parallel gehen,
so jede Bestimmung ausschliessen.
noch
dünner
sind und
schwarzen, kohlehaltigen (carbonischen?) Quarzit zwischen
und Unteralppass zeigt der Granat folgende, schon von
Königsberoer (21) beobachtete Erscheinungen: Die Kristalle sind
nicht so wohlbegrenzt wie die eben erwähnten und haben einen
Am
Giubing
Durchmesser
von
2/3 bis über
1
cm.
Die
Spaltrisse sind
kurz und
fein und sind innen
weniger häufig als aussen. In etwas breiteren
wenig Biotit, auch Sericit bis Muscovit. Rund¬
liche Einschlüsse von Quarz sind zahlreich, sodass, namentlich am
Rand, etwa das Bild einer intensiven Durchsiebung entsteht. Sie
Kanälen findet sich
sind auch in schmalen Streifen
von
nung vorhanden. Rundliche kleinere
unverkennbarer radialer Anord¬
Einschlüsse, ebenfalls
in reihen-
förmiger Gruppierung, verstärken den Eindruck. Die Einschlüsse
sind nie Disthen, wie Köniosberoer (21) vermutet hat. Dieses Mi¬
neral tritt nirgends auf. Die schmalen Quarzstreifen können bis zu
50°
gebogen
sein.
Ernst Ambuhl
410
Mit Ausnahme vereinzelter
im Granat nicht vertreten.
Körnchen,
Desto
häufiger
rande des
ist das
hat
es
kohlfge Pigment
sich
am
Ausseri-
dortige Menge ent¬
Porphyroblasten angereichert.
dem
einer
Gehalt
gleich grossen Fläche
spricht schätzungsweise
Quarzlt. Die Granatränder, welche der Schieferung parallel gehen,
haben im allgemeinen mehr Kohle. Die Bildung der Granaten, die
ohne nachträgliche Drehung stattgefunden hat, ging vom Zentrum
aus, wobei die QuarzSubStanz diese gerichtete Form annahm. D'er
Quarz wurde eingeschlossen, während die Kohle gewissermassen
als" Fremdkörper immer nach aussen gedrängt und nur zum klein¬
Der gesamte Vorgang ist
sten Teil als Einschluss zurückblieb.
Alters.
alpinen
In gefältelten Granatschiefern (vordere Sommermatten', Pass
zwischen beiden Barbareragipfeln) geht die an Quarz, Sericit und
Kohle gut erkennbare Fältelung durch den Porphyroblasten, der
deutliche Wälzbewegungen durchgeführt hat. Der Granat ist so¬
mit jünger als der Anfang der Umkristallisation des Grundgewebes,
aber älter als das Ende der Durchbewegung. Dies stimmt mit den
den anderen Granaten gefundenen Erscheinungen überein.
an
In der Ursernzone ist Granat nur an einer einzigen Stelle be¬
obachtet worden (mittelkörniger Psammitgneis, Furkareuss links,
näher Hospènthal als Zum'dorf). Mit Chlorit und Biotit in Lagen
auftretend, ist der sehr wenig zersetzte Granat (0.2 mm) idio>blastisch und zeigt scharfe Querschnitte des Rhombendodekaeders.
Er ist nach Quarz am häufigsten, jedoch makroskopisch nicht zu er¬
kennen. Das vereinzelte Auftreten dieses' Minerals, das sonst in
den
Die
nämlichen
Gesteinen anderswo nicht
lässt sich
einmal
als
Akzessorium
dass hier anlässlich der
alpinen
Bedingungen geherrscht haben, welche die
Bildung von Granat begünstigten. Er ist hier neu gebildet worden,
denn reliktisches Aussehen (z. B. abgerundete Ecken durch fluviativen Transport) kommt ihm nicht zu.
erscheint,
Metamorphose
nur so
erklären,
lokale
Zusammenfassung. Alpin entstandenen Granat finden wir spo¬
den Gesteinen der Ursernzone, stets in der Tremola-
radisch in
serie.
Ob die
jungen
Granite
sicher bewiesen werden.
primären
Granat
In den anderen
führen,
konnte nicht
Gesteinen ist dieses Mi¬
praealpin gebildet worden, entweder als Produkt der Dis¬
lokationsmetamorphose (Orthogneise, feldspatreiche Gneise, Paragnéise, Amphibolite) oder aber der Kontaktmetamorphose (GranatDiopsidfels und jedenfalls das kelyphitartige Gestein vom Schwarz¬
berg-Westgrat, sowie vielleicht auch Granatparagneise).
neral
Petrogr.
Gottltardmassivs südl. Andermatt.
Oeol. des zentr.
u.
411
Turmalin
Gesteine führen dieses Mineral:
Folgende
Pegmatite (vergl.
S.
Dass
342).
Kristalle oft zerbrochen
die
praealpinen, also gra'nitischen
Alter. Trigonale, ditrigonale und hexagonale Prismen lassen sich
fast immer erkennen, Endbegrenzungen sind selten ausgebildet. An
einem Individuum konnten jedoch die beiden trigonalen Pyramiden
erklärt
sind,
{0221}
und
wohl
sich
{1011}
Gesteine,
aus
festgestellt
die mit
werden.
metamorphen
Peridotiten in
Beziehung stehen :
(Unteralpreuss, Sonnsbühl). Schlechte
Strahlsteinschiefer
wicklung.
Kontaktgneis (Kämmieten).
Die
ihrem
Intrusionen
der
Bedingungen geschaffen
Einige
ca.
%
cm
grosse Individuen.
Magmen haben günstige
ultrabasischen
Empordringen
für das
Forment¬
der
pneumatolyti-
schen Produkte.
Rotondogranit.
Der
In einem
Übergemengteil
vereinzelt als
Schliff wurde braungelber Turmalin
konstatiert.
Metamorpher Tuff (Furkabahn unterhalb Station Tiefenbach).
Turmalin erscheint allerdings in einer wenig typischen Form:
feinkörnig, schwarz-seidenglänzend mit einem violetten Schimmer.
Um Wiederholungen zu vermeiden, sei auf S. 367 verwiesen, wo
die in der Ursernzone liegenden Vorkommnisse beschrieben sind.
Pleochroismus des im Dünnschliff deutlich stengeligen Minérales:
braunviolett bis schwarz. Die Quer¬
schmutzig-lila, ny
na
=
=
schnitte sind bei der Kleinheit der Kristalle
Quarzreiche,
liasische
Grösse
(Steffenstal, Oberalp).
Nebengemengteil, durch Transport her¬
Chloritschiefer
Der Turmalin ist klastischer
gebracht. Seine
wenig charakteristisch.
übersteigt
nie 0.2
mm.
na
=
farblos, ny
=
schmutziggelb-braungrün.
Der Turmalin scheint
Die
Veränderungen
brechung).
überall,
wo
er
auftritt, praealpin
im Tertiär sind rein
zu
kataklastischer Art
sein.
(Zer-
Carbonatmineralien
Von
diesen
Vorkommnisse
triadischen
gesteinen
Calcit mit
Mineralien
von
Gesteine.
zu
finden.
ist
der Calcit
Dolomit beschränken
Der
Magnesit
ist
das
sich
nur
Reiner Siderjt wurde nie
Limonitausscheidung.
verbreitetste.
auf
Die
spärlichen
Serpentin¬
beobachtet, dagegen
in
die
den
412
Ernst Ambühl
Calcit.
In
aber sehr
wahrscheinlich ist
den
Paragneisen ist der Calcit in un¬
untergeordneter Menge zu sehen. Sehr
im Tertiär oder nachher
er
feldspatreichen
tisch.
Ortho- und
den
gefähr gleicher,
Gneisen und in den
gebildet
Amphiboliten fehlt
In den Gesteinen der Tremolaserie kommt
phyroblast (bis
sorisch ist
er
1
mm)
vor.
dann und
Er ist
wann
zu
worden.
alpin
er
prak¬
er
etwa als Por-
entstanden.
Mehr akzes¬
sehen.
Übergangsgesteinen nach der Ursernzone
Paragneise etwas mehr Carbonatsubstanz. Fast jedes
In
die
In
den
hin
führen
Individuum
zeigt braune, limonitische Entmischungen.
Die Granite führen Carbonat in
geringen Mengen. Vermutlich
Zersetzungsprodukt der Feldspäte.
In den permocarbonischen Schichten der Ursernzone ist Calcit
fast in jedem Schliff zu sehen. Gewöhnlich handelt es sich um
längliche, rekristallisierte Körner, die selten mechanische Bean¬
spruchung verraten.
In den Marmoren erscheint Calcit bald vollständig blastisch
(Lauetal, ob Realp), bald auch plastisch mit verbogenen Zwillings¬
lamellen. Eckige Körner zeigen öfters starke undulöse Auslöschung.
ist
es
ein
Als Ursache dieses wechselnden Auftretens müssen lokale Verschie¬
denheiten der
Metamorphose
in Betracht gezogen werden.
mal ist der Blastese noch die Kataklase
Calcit
erscheint
gelegentlich
auch
Manch¬
gefolgt.
Kluftmineral
als
(FurkaOberalpbahn,
Ausgang von Tunnei II, ob
Andermatt). Die rhomboedrischen Kristalle sind von wenig makro¬
skopisch schwarzem Glimmer, grauschwarzem Erz und Quarz be¬
80
m
ob
dem
oberen
gleitet. Erwähnt
haltigen Phyllite
seien auch die Calcitdrusen
(siehe
Im Andermatter Marmor kommen
362).
p.
Klüften
mit den hellen
synthetisch
dungen.
Kontakte der kohle¬
Psammitgneisen unterhalb Rufenen
Skalenoeder in
vor.
Der Dolomit
halb
am
zeigt in
verzwillingte
Mechanische
dem
Pazzolagrat
der Rauhwacke gerne ziemlich stark
Individuen
Beanspruchung
hat
die
mit
ist
limonitischen
häufig.
poly¬
Ausschei¬
Im Dolomit unter¬
Sammelkristallisation während
Dislokation nicht grosse Fortschritte
der
gemacht.
Magnesit der Serpentingesteine zeigt im Gegensatz zu den
Spaten eine relativ gute Formentwicklung. Verzwillingungen
können fast keine beobachtet werden. Schneider (37) bestimmt die
Doppelbrechung von MgC03 vom Gigeserpentin zu 0.202. Dieses
Mineral dürfte als säkulares Verwitterungsprodukt des Peridotites
wohl zum grössten Teil alpin entstanden sein.
Der
anderen
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Auf die
der
posttertiären Kluftbildungen ist bei
Serpentingesteine schon hingewiesen worden.
der
413
Besprechung
Serpentin
Er
beschränkt
sich
auf
die
Peridotite oder die
mehr
oder
weniger veränderten
Faser¬
es sich um
Serpentine.
serpentin. Er ist Umwandlungsprodukt sowohl von Olivin als auch
In welchem Grade die praealpin entstandenen perivon Diallag.
dotitischen Gesteine schon im Tertiär serpentinisiert waren, ent¬
zieht sich unserer Kenntnis. Der Grossteil der Serpentinisierung
dürfte sich aber während der alpinen Dislokation vollzogen haben.
Stets
handelt
Talk
eigentlichen Serpentingesteinen tritt dieses Mineral
auch noch in Strahlsteinschiefern auf, und konnte als untergeord¬
nete Komponente in einem Aktinolithgestein des variablen Kastelhornamphibolites festgestellt werden. Es ist deutlich blätterig. In
extrem faseriger Entwicklung findet es sich im Serpentin von
GafallenOst (siehe p. 300). Hinsichtlich seiner Bildungszeit gilt das
über Magnesit und Serpentin Gesagte. Es sei noch hervorgehoben,
dass Talk vielfach aus Serpentin gebildet worden ist. Dieser Vor¬
gang dürfte vor allem während und nach der alpinen Dislokation
stattgefunden haben.
Neben den
Epidot
In allen alten
Gesteinen,
mit Ausnahme
einiger Paragneise
und
Kalksilikatgesteine (Piz Tegliola, Schwarzberg Westgrat), erscheint
Epidot nur akzessorisch in der typischen Insekteneierform. In den
vorliegenden Schliffen derTremolagesteine konnte kein Epidot nach¬
gewiesen werden.
die
erstgenannten Gesteine
der älteren
Entstehung alpin, während für
allem praealpine Bildung während
Hier wäre seine
vor
Dislokationsmetamorphose
in Frage kommt. Für den
Granat-Diopsidfels hat Grubenmann (11) nur alpine Entstehung
des Epidotes angenommen.
In den Graniten ist der Epidot Neu¬
Ob
im
bildung.
Feldspat-Epidot-Chloritgestein vom Gitziälpetligrat
primärer Epidot vorliegt, konnte nicht bewiesen werden. Hier fällt
die relativ gute Eigengestalt des Minerals auf. In der Ursernzone
ist der Epidot stets Neubildung, teils in rundlicher Form, teils in
relativ guter Eigengestalt, wie im Tuff unterhalb der Station
Tiefenbach (hier in Individuen bis zu y2 mm Länge mit oft deutlich
undulöser
Auslöschung).
Ernst Ambühl
414
Zoisit
Besenförmiger Zoisit
den
in
basischeren
Feldspäten
dürfte
alpiner Entstehung sein (feldspatreiche Gneise, Amphibolite,
zentral-östliche Granite). In den Orthogneisen, Paragneisen, Tremolagesteinen, zentralen Graniten und in der Ursernzone fehlt
Zoisit als Zersetzungsprodukt der Plagioklase oder hat doch nur
äusserst untergeordnete Bedeutung.
meist
der
In
findet
man
Insekteneierform oder in
den
Zoisit
vereinzelt
in
gut stengeliger Ausbildung
Paragneisen, im Kastelhorn-
amphibolit, in kelyphitartigem Gestein vom Schwarzberg-Westgrat,
Granat-Diopsidfels, untergeordnet in Randprodukten von Serpentin¬
stöcken und spärlich im Tuff an der Furkareuss.
In
den
Paragneisen, vielleicht auch
und im Gestein
Kastelhornamphibolit
im
ist dieses
Mineral in
Schwarzberg-Westgrat,
wohl
Ausbildung
praealpine metamorphe Neu¬
bildung. Für die im Granat-Diopsidfels vom Piz Tegliola auf¬
tretenden Mineralien der Zoisit-Epidotgruppe nimmt Grubenmann
(11) alpine Entstehung an. Der Zoisit aus den Serpentinrand¬
produkten, deren Kalkreichtum er mit Strahlstein repräsentiert, ist
vom
der eben erwähnten
vielleicht wie dieser ebenfalls im Tertiär entstanden.
Zoisitvorkommnisse
die
im
Tuff durch die
Ebenso sind
alpine Orogenèse
ge¬
bildet worden.
Ein erwähnenswertes Auftreten
von
Zoisit
liegt
in einem Para-
Südgipfel des Badus. Das vereinzelte rundliche Mineral
gross. Ein eckiger Kern hebt sich deutlich von der
Der Kern hat höhere Lichtbrechung, aber niedrigere
Hülle ab.
Doppelbrechung als die Hülle. Die optischen Orientierungen sind
ohne Beziehung zueinander. Offenbar ist der Kern eisenreicher.
gneis
ist
vom
0.2
mm
Apatit
Fast
alle Gesteine führen
feldspatreichen
sende
mehrere
allgemeinen grosse, 14
neun
Blätter dieses Minerals zusammentreten.
in solchen
Die
mes¬
Glimmergruppen
vor
0.03
Von
den zwölf
Injektionsgneises
traten
Oberalpstrasse bei Andermatt
Menge des Apatites auf. Er bildet kurze, 0.02
lange Säulchen, die meist in der Schieferungsebene
allem die
mm
eines
auf.
Im schwarzen Gestein über der
bis
mm
der bekannten
grösseren Apatitindividuen im Schliff
fällt
Mineral.
tonnenförmigen Ausbildung. Ohne in
Glimmer eingeschlossen zu sein, erscheinen sie gerne dort, wo
den
Apatite
dieses akzessorische
Gneise führen im
Petrogr.
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
u.
415
liegen. Der P205-Gehalt dürfte schätzungsweise 1 % betragen. Das
Mineral scheint neugebildet zu sein. Sonst tritt es in diesen Ge¬
steinen reliktisch auf, allerdings in geringen Mengen.
In den alten Gesteinen, mit Ausnahme der Tremolaserie, ist
Apatit wohl ein Produkt der älteren Metamorphose. Vermutlich ist
er in den Tremolagesteinen (sehr-untergeordnet) alpin umgewandelt
worden.
Apatit als Primärmineral.
gesagt, vielfach reliktisch.
Die Granite, führen den
ist er,
Ursernzone
wie
eben
In der
Zirkon
Apatit,
Von ähnlichem Verhalten wie
gern
Biotit auf.
mit
aktiven Höfen.
In
(Formen.
Im
gestreckt.
Meist bildet
Dann und
den
zahlreichsten
ist
Einschlüsse mit radio¬
der Zirkon
Fällen
er
tritt dieses Mineral auch
aber
kristallographische
bis lang¬
kleinerkörnig als Apatit.
zeigt
wann
allgemeinen
es
ist
er
rundlich
Titanit
Besonders als akzessorischer
Amphiboliten
nie.
Titanit in den
Gemengteil fehlt
In den anderen Gesteinen tritt
er
dagegen sehr
spärlicher Übergemengteil
in den Graniten primär; im Feldspat-Epidot-Chloritgestein ist er
Nebengemengteil. Auch hier erfolgte im Tertiär wahrscheinlich keine
Umwandlung. Im allgemeinen ist der Titanit in den Amphiboliten
kristallographisch gut begrenzt. Er ist stets leicht rötlich gefärbt.
Als Einschluss in der Hornblende ist er im Gegensatz zu Rutil von
keinem Hof umgeben. In den Amphiboliten ist er jedenfalls ein
In einem Psephitgneis der
Produkt der älteren Metamorphose.
Ursernzone (Oberalpreuss, 1810 m), der einen auffallend hohen
Titanitgehalt aufweist, erscheinen reliktische Individuen, die stark
zurück.
Vermutlich ist Titanit als sehr
in Leukoxen
umgewandelt
und manchmal zerbrochen sind.
Baryt
Baryt
Stellen:
(beide
findet
rechts
Male
man
über
tritt
er
im
dem
im
zentralen
Gotthardmassiv
Pazzolabach
Verrucano
auf
2040
m
nur
und
an
drei
2090
auf, vermutlich sehr nahe
m
an
Grenze gegen das Somvixer-Zwischenmassiv) und im alten
Steinbruch ob der Schöne (mit Magnetit vergesellschaftet). Gerade
der
letztgenannte Vorkommnis zeigt eine weitgehend primäre
Der Magnetit füllt die Räume zwischen den einzelnen
eckigen, bis 1 mm grossen Körnern aus. Der Baryt dürfte hier reliktisch sein.
dieses
Struktur.
Ernst Ambühl
416
Chloritoid
Nur in
einzigen Schliff eines Gesteins der Ursernzone
(kohleführender Schiefer, Andermatt, Oberalpstrasse) konnte Chlo¬
einem
ritoid nachgewiesen
Hier
werden.
ist
er
ein
wichtiger
Neben-
gemengteil, hat langgestreckte Form, bläulichgrüne Farbe und ist
zur Schieferung quergestellt, (unter ca.
45°), ähnlich wie in
stets
den
(27) beschriebenen Chloritoidschiefern im Osten
Quarz gebildet. Entstehung
Niooli
von
des Massivs.
Im Druckschatten hat sich
im Tertiär.
Clintonit
Es ist fraglich, ob die zum Teil elliptischen oder glimmerähn¬
lichen, tiefschwarzen, im auffallenden Lichte etwas bleigrau re¬
flektierenden
Mineralien
Sprödglimmer ge¬
kohlehaltigen
treten sie in geringer Menge etwas porphyrartig auf. Irgendwelche
sichere Bestimmungen kann man an den von Kohle gefärbten
Schuppen nicht vornehmen. Das Mineral ist alpin gebildet worden.
halten werden können.
diese
für
Abart
der
Gesteinen der Ursernzone
In
Kohlige Substanz
In
verschiedenen
Gesteinen
Ursernzone
der
und
Schiefern und Quarziten der Tremolaserie ist Kohle in
geringer Menge vorhanden.
melkristallisation vonstatten
Die
kohlige
Substanz
Schliffmaterial stark
getäuscht
teilt.
von
gegangen
hat
3/4—1
Kohle kann sich wie
bei der tektonischen
die
zu
sein.
Eigenschaft,
färben, sodass
mm
einigen
quantitativ
Im Tertiär scheint eine schwache Sam¬
Meist ist die
wird.
Körner
zu
in
eine grosse
Substanz in
Handstück
und
Quantität
vor¬
fein
ver¬
Pigmentform
Grösse sind schon selten.
tonige Substanz verhalten und
Durchbewegung
stellt sich
eines Gesteins als Gleitmittel
auf den Scherflächen ein (liasische, kohlehaltige Schiefer, Stöckli¬
strasse). Ähnlich dem Sericit scheint sie die Blastese von Quarz
sehr zu begünstigen, wie der schwarze Schiefer an der Oberalp¬
strasse
der
in
Andermatt
gleichen
zeigt.
Kohlefreie
und
sericitarme
Gesteine
Zone weisen normalerweise eine Kataklase des
Quarzes
auf.
Auffallend
ist, dass
Korngrösse des blastischen Calcites
wird, wenn relativ viel kohlige
Substanz beigemengt ist. Der grobkörnige Marmor am Kilchenberg
und der kohlehaltige, feinkörnige, blauschwarze Kalkphyllit vom
Mühlebach und Durstelenbach zeigen dies. Hier hat die Kohle einerdie
in den Marmoren merklich kleiner
Petrogr.
seits die
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
plattigen Calcite gefördert, anderseits
gehindert. Die schwarzen Pigmente
der stark
Bildung
417
aber die Sammelkristallisation
sind selten
eingeschlossen.
Bei der
Tremolaserie)
Quarz
der Granatkristalle
Bildung
die
wurde
aber vielfach
Kohle
(siehe
nach
stets
aussen
eingeschlossen, besonders
Gesteine
der
gedrängt,
der
die
randlich.
Erze
Diese Mineralien sollen hier in
absteigender Reihenfolge ihrer
quantitativen Wichtigkeit aufgezählt werden.
Orthogneisen, den feldspatreichen Gneisen und Paragneisen,
Amphiboliten sind die Erze vermutlich praealpinen Alters. Schwieriger ist die Entscheidung für die Serpen¬
tine im weitern Sinne. Inwieweit sich die alpine Metamorphose an
der Bildung der Erze beteiligt hat, ist nicht immer klar. Ich glaube
jedoch, dass die alpine Faltung einen grossen Einfluss auf die Neu¬
bildung dieser Mineralien gehabt hat, sind doch die sie umgebenden
Komponenten (Serpentin, Talk, Magnesit, Klinochlor) im Tertiär
meist auch der Umwandlung unterworfen worden.
Die Granite
führen wohl noch das primäre Erz, während in der Tremolaserie
sowie in der Ursernzone alpine Bildungen vorzuliegen scheinen.
Die letzteren Gesteine mögen event, auch Relikte aufweisen, doch
In
den
sowie in den
ist dies nicht einwandfrei festzustellen.
Er tritt als Akzessorium in fast
Magnetit.
Gut entwickelte
Oktaeder,
Klinochlorschiefer
die
wenig
jedem Gestein auf.
sind, finden sich im
Die Kantenlänge des
verzerrt
Portgeraserpentin.
Erzes beträgt oft 1 cm. Salzsäure, die mit dem Mineral in Reaktion
trat, zeigt, dass kein Chromit vorliegt. Im Talk vom Mettlen-Gurschenbach Mitte sind ebenfalls die Magnetite gut kristallographisch
ausgebildet. 3/4 mm grosse Oktaeder erscheinen im Phyllit, der bei
Tgetlems am Rhein und unweit den genannten Hütten, sowie am
Pazzolagrat (P. 2743) auftritt. Im Schliff ist ausserdem noch klein¬
körniger, langgestreckter Magnetit zu sehen.
Titaneisen.
Den
scheidungsprodukt
teren
vom
•
grössten Teil dieses Erzes findet
im
weisen die rundlichen
ähnlicher
Weise
scheinungen
Bei mittlerer
wird
man
Biotit und in der Hornblende.
auch
als Aus¬
In der letz¬
Erze stets einen Leukoxenhof auf.
Rutil ausgeschieden.
sind besonders in den
Die
beiden
In
Er¬
massigen Amphiboliten häufig.
Vergrösserung (80 fach) beobachtet man im Gesichts¬
feld stets ein halbes Dutzend solcher Höfe.
Ernst Ambühl
418
Pyrit.
Er erscheint
Andere
sernzone.
Dieser ist im
häufigsten
am
allgemeinen nicht
morphosen
postalpine Verwitterungsprodukte dar.
nur
den
Gesteinen der Ur-
stark verzerrt. Vielfach sind Pseudo-
nach Hämatit und Limonit
aussen
in
Formen als der Würfel wurden nie beobachtet.
zu
konstatieren. Sie stellen
Die
Umwandlung dringt von
entwickeln, dass sich
her nach innen und kann sich soweit
einige Reste
noch
Im schon
des
ursprünglichen Minerals erhalten haben.
erwähnten
Magnetit-Barytgestein ob der Schöne ist
Pyrit von
Magnetitmantel umgeben. Das Sulfid zeigt
Würfelquerschnitt. Der Kontakt mit dem Magnetit ist vollkommen
geradlinig und geht der äusseren Umgrenzung überall parallel. Es
ist hier kaum gleichzeitige Entstehung anzunehmen, sondern der
untergeordnet vertretene Pyrit hat sich vor dem Magnetit gebildet.
Übrigens lassen sich derartige Pyrite in unverhältnismässig starker
10:1.
Längsverzerrung beobachten (Länge : Breite
Länge
1 mm).
Magnetkies. Dieses Erz tritt untergeordnet in den Amphiboliten, auch etwa in den Serpentingesteinen auf. Hinter der mitt¬
leren Murbühlhütte (Unteralp) erscheint das Mineral mit gleich¬
körnigem Pyrit gemischt in einem Quarzgang. Der Pyrrhotin hat
im allgemeinen viereckige Form; Umwandlungsprodukte fehlen.
der
einem
=
==
Arsenkies.
gneis
an
längen
der
bis
Es wurde
nur
Murbühlplangge,
zweimal
wo
gefunden.
Einmal im Para-
die zinnweissen Prismen Kanten¬
aufweisen.
Im Sella-Cadlimogneis, in den
Sommermatten, fand sich ein ca. 1 m langer Gang von
Misspickel. Das Erz ist zum Teil gut eigengestaltig und zeigt recht¬
eckige Querschnitte. Ab und zu sind die Kristalle von einer Zer¬
setzungsschicht umgeben (Einwirkung der Atmosphärilien). Zwil¬
linge sowie Durchwachsungen Hessen sich keine feststellen.
1/2
zu
cm
vorderen
Rutil.
Relativ häufig tritt Rutil
Amphiboliten
nur
als Akzessorium in den
auf
(Entmischungsprodukt der Hornblenden). Jeden¬
Sagenitgewebe der Primärbiotite in den jungen Gra¬
niten alpinen Alters. In einem Chloritparagneis aus der Unteralp
(hinteres Gurschenälpetlital links, 1875 m) konnten kleine Knie¬
zwillinge nach {011} konstatiert werden. Rutil tritt hier als Nebengemengteil auf. Im Granodiorit sind die vereinzelten, 1/4 mm grossen
Körner ebenfalls primär. Wahrscheinlich sind die wenigen Indi¬
viduen, die in den Gesteinen der Ursernzone angetroffen werden,
falls sind die
reliktisch.
Hämatit.
lung
des
Auch dieses Erz ist sehr selten.
Pyrites auftritt,
ist
Wo
es
als Umwand¬
postalpine Entstehung wahrscheinlich.
Petrogr.
erscheint
Im Verrucano
ohne
stätte
Geol. des zentr. Ootthardmassivs südl. Andermatt.
u.
es
vielfach als
419
Relikt, plattgedrückt
und
jegliche kristallographische Form. Die bekannte Hämatitfundvom Piz Cavradi (Corneraschlucht) liegt ebenfalls in permo-
carbonischen Schiefern. Der hier auftretende Hämatit ist
von
Biäsch
(1) eingehend kristallographisch
Bleiglanz. Er wurde nur an einer Stelle ob den Tgetlemshütten, an der Grenze gegen das Somvixerzwischenmassiv, im Ver¬
untersucht worden.
rucano
In einem sehr schmalen und kurzen
m gefunden.
Quarz vergesellschaftet. Andere Formen ausser dem
auf 2090
Gang ist
Würfel
worden
er
mit
sind
ist,
In der
nicht
angedeutet.
Ob
das
Erz
alpin umgewandelt
kann bezweifelt werden.
(24) namhaft gemachten Bleiglanzlagerstätte
im Cadlimo-Sellagneis (Piz Corandoni) hat das Erz im Tertiär wohl
nur unbedeutende Veränderungen erlitten, analog wie der Arsen¬
Kirige
von
kies in den Sommermatten.
Molybdänglanz. Im Schutt südlich vom Schwarzberg, auf ca.
Quarz und Molybdänglanz. Der letztere ist dicht
bildet im Milchquarz einige unter sich parallele Lagen, von
2550 m, fand ich
und
denen aber keine mehr als 3
2.
Nachdem
wirkung
wir
die
dick ist.
mm
Die Gesteine
einzelnen
Mineralien
hinsichtlich
der
Ein¬
der
alpinen Faltung kennen gelernt haben, sollen auch die
Mineralassociationen, die Gesteine der metamorphen Provinz des
zentralen Gotthardmassivs, vom gleichen Standpunkt aus betrachtet
werden.
Orthogneise.
Feldspat und Glimmer sind praealpirie
Dislokationsmetamorphose gebildet
worden. Die durch die alpine Metamorphose hervorgerufenen Än¬
derungen können als geringfügig veranschlagt werden: Die Kataklase des Quarzes hat sich weiter entwickelt; die Feldspäte sind der
wenig intensiven Umwandlung anheimgefallen, falls dieses Pha>
nomen nicht eventuell praealpin zu deuten ist.
Analog dem Mine¬
ralbestand hat sich im Tertiär auch die granoklastische Struktur
und die schiefrige, lentikulare, flaserige Textur nicht mehr wesent¬
lich verändert. Die Gesteine standen unter Bedingungen, die keine
völlige Umwandlung erzeugten, da sie nach Mineralbestand, Struk¬
Produkte und
tur
und
Quarz,
bei
Textur
der
den
ersten
herrschenden
Verhältnissen
schon
angepasst
waren.
Feldspatreiche Gneise.
genannten vollkommen
an.
Diese
Gruppe schliesst sich der eben
Mineralbestand, Struktur und Textur
420
Ernst Ambühl
sind
praealpin, die im Tertiär auftretenden Veränderungen sehr ge¬
ring (Sericitisierung, Zoisitisierung, Rutilentmischung, kataklastische Phänomene).
Paragneise. Im grossen und ganzen handelt es sich auch hier
Gesteine, die seit der älteren Dislokationsmetamorphose keine
Den Beweis scheint fol¬
grossen Veränderungen erlitten haben.
gende Tatsache zu liefern: Oft zeigen die Kontaktparagneise der
Serpentinstöcke vollendete Kristallisationsschieferung bei gut ent¬
wickelter Blastese (Mettlen-Ourschenbach Mitte, Kämmieten). Diese
Umkristallisation der Paragneise ist nicht alpin, sondern eine Äusse¬
rung der thermischen Kontaktmetamorphose bei der Intrusion des
Peridotites. Die entfernteren Paragneise zeigen nie eine derartig
ausgeprägte Kristallisationsschieferung, sie sind also alpin nicht
oder nur wenig metamorphosiert worden.
um
Dagegen zeigt sich
Süden liegenden Gneisen,
Glimmerreichtums, ein zum Teil merklicher Einfluss der
alpinen Faltung: der Quarz ist vielfach plattig und verrät vollstän¬
dige Blastese, während eckige und rundliche Individuen unter¬
geordnet sind. Die Annahme, dass die Blastese alpinen Alters ist,
erhält noch mehr Gewicht, wenn wir die Tremolagesteine behandeln.
an
einigen
im
dank des
Orthogneise
Gesteinen
die
zeigen keinen
aus
der Nähe dieser südlichen
Rekristallisation
Unterschied
Quarzes
des
Parazonen,
beobachtet
in deren
wurde,
Orthogneisen, die viel nördlicher
anstehen. Eine Blastese des Quarzes ist hier nirgends wahrnehm¬
bar. Darin zeigt sich deutlich die Wirkung der selektiven Meta¬
morphose.
von
Im mittleren und nördlichen Teil des Massives weisen die Para¬
gneise
zum
Schliffbild
Teil noch
Schmitzen
ursprüngliche
und
Sericit feststellen lassen.
Lagen
Texturen
von
Quarz
auf,
und
indem sich im
feinschuppigem
Vermutlich
zeigt sich hier noch das Ab¬
allgemeinen noch blastisch,
das Korn zeigt aber schon viele eckige und rundliche bis buchtige
Formen. Man hat den Eindruck, als ob sich der Einfluss der alpinen
Faltung nicht mehr so weit nach Norden erstreckt habe, und die
Annahme, es habe in diesen Gesteinen im Tertiär keine weitgehende
Überlagerung der ersten Dislokationsmetamorphose stattgefunden,
bild der Sedimentation. Der Quarz ist im
hat viel für sich.
Paragneise, die unmittelbar südlich an die Ursernzone anschliessen, weisen vielfach schon reliktischen Feldspat und undulös
auslöschenden Quarz auf. Eine Rekristallisation des Quarzes lässt
Die
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
sich kaum mehr feststellen.
Mit Biotit tritt auch Chlorit
bis anhin eine sehr unwesentliche Rolle
Es wurde schon bei der
zone
den
darauf
auf,
der
hat.
gespielt
Besprechung
421
der Gesteine der Ursern-
Übergänge von Permocarbon zu
werden (St. Annabach). An anderer
dass oft
hingewiesen,
Paragneisen konstatiert
Vermutung Ausdruck verliehen, es handle sich hier
Gneise, die bei der älteren Metamorphose nicht derart um¬
gewandelt wurden, wie die übrigen sandig-tonigen Sedimente. Als
Grund dafür kommen in Frage entweder ein zu hohes Niveau oder,
Stelle wurde der
um
da
alte
es
dem Verrucano ähnliche Gesteine sind
(viel
reliktische Feld¬
späte und oft Zurücktreten des Glimmers), die selektive Metamor¬
phose. Eventuell waren auch beide Faktoren zusammen von Be¬
deutung. Im Tertiär wurden die Gesteine wiederum nur sehr wenig
verändert (Kataklase des Quarzes; die Sericitisierung der Feldspäte
kann auch praealpin sein).
Die
des
Textur
der
untersuchten
Paragneise
Gebietes
ist
in
den
südlichsten
Regionen
alpin-kristallisationsschiefrig.
den
In
quali¬
mittleren Partien ist die
ist
tativ nicht
Kristallisationsschieferung alt, sie
wie die alpine. Im Norden,
entwickelt
gut
nahe der
Rekristallisation des Gesteines fast
gänzlich
so
Ursernzone,
tritt
die
zurück.
Die Struktur der
Teilen
alpin-,
blasto- bis
resp.
Paragneise
ist im Süden und in den mittleren
alt-granolepidoblastisch,
klastopsammitisches Gefüge
nahe
am
Nordrand
liegt
vor.
Amphibolite. Für unsere Betrachtung müssen wir streng zwi¬
alten, sedimentär entstandenen Gesteinen (wahrscheinlich
der grösste Teil) und den eventuell eruptiven, fraglich obercarbonischen Amphiboliten (Kastelhornamphibolit?) unterscheiden. Für
die letzteren kommt natürlich vor allem eine alpine Metamorphose
in Frage.
Eventuell wären hier auch die verschiedenen Stress¬
phasen zu berücksichtigen. Sichere Entscheidungen diesbezüglich
konnten nicht getroffen werden.
schen den
Die alten Kalk-Mergelgesteine
Paragneisen umgewandelt. Es Hess
wurden
mit
den
Ortho-
sich auch hier kein Beweis
und
er¬
die den meta-
ob und in welchem Masse diese
Gesteine,
bringen,
morphosierenden Einflüssen noch in höherem Masse zugänglich
waren als die bisher genannten, nicht von der alpinen Metamorphose
erfasst
wurden.
massigen
stock
Der
Einfluss
dürfte
Vorkommnissen südöstlich
(Nordrand
des
von
Sedimentmantels!)
vor
allem
Badus und
in
am
den
kleinen
Rossboden-
unbedeutend gewesen sein.
Ernst Ambühl
422
Serpentine (im
Amphiboliten ist es
weitern
Sinne).
bei dieser
Noch
schwieriger
Gesteinsgruppe
wieweit die
als bei den
entscheiden,
zu
eine Rolle
in¬
hat. Vor allem
alpine Metamorphose
gespielt
Verwitterung, welche die Peridotite verändert
hat. Offenbar haben diese Prozesse schon nach der Bildung der
Gesteine eingesetzt, sind aber erst im Tertiär zur intensiven Ent¬
faltung und teilweise auch zu Ende gekommen. Nur auf der Gige
war
die säkulare
es
haben
sich
die
Olivin und
Primärmineralien
halten vermocht.
Diallag noch
zu
er¬
Als Formrelikte werden diese Mineralien vielfach
auch in den anderen Stöcken
Die
Teil
angetroffen.
Peridotitgesteine ist
Struktur der
fibroblastisch,
Primärmineralien.
Teil
primär, zum
umgewandelten
massig bis schlecht
zum
mit deutlichen Reliktformen der
Die
Texturen
sind
meist
schiefrig.
Die
randlichen
Produkte
Reliktcharakter mehr, sie sind
Serpentinstöcke zeigen keinen
gänzlich der Umwandlung anheim¬
der
gefallen. Zudem haben hier oft bedeutende stoffliche
rungen stattgefunden (Talk-Biotit-Chloritschiefer).
Gesteine
nach
der
vollständig
Parallele
zu
Tremolaserie.
mit
setzen
den
Diese
Paragneisen
Gruppe,
und
den
die
Verände¬
dem
Alter
Amphiboliten
in
ist, weist, dank dem Einfluss der Tertiärmeta¬
morphose, ein anderes Bild auf als die ihr chemisch gleichen
Paragneise und Amphibolite. Es handelt sich hier um (Granat-)
Hornblendegarbenschiefer und Querbitotitschiefer mit deutlicher
porphyroblastischer Struktur und schief riger Textur. Porphyroblasten
können sein: Biotit, Hornblende, Granat, Chlorit und Calcit, zur
Seltenheit noch Quarz. Die Gesteine sind zum grössten Teil alpin
umgewandelt worden und haben sich den herrschenden Bedingungen
angepasst (Querbiotite). Bei der Umwandlung waren diese Um¬
stände vielfach die gleichen wie in der nahen Pioramulde, wo die
alpine Metamorphose zum Verwechseln ähnliche Gesteine (Querbiotitschiefer, Glimmerschiefer, Garbenschiefer) geschaffen hat.
Hornblendegarbenschiefer zeigen deutlich, wie sie durch
aus gewöhnlichen schiefrigen
Am
sind.
entstanden
Krummen
Egg auf 2615 m
Amphiboliten
der
P.
2828.1) zeigt
Amphibolit der Zone
(Guspistal, Nordgrat,
Pizzo Centrale-la Froda die Hornblende bereits in etwas porphyro¬
blastischer Form, jedoch noch nicht in der Grösse, wie man das
Mineral auf dem Pizzo Centrale-Gipfel vorfindet. Offenbar liegt ge¬
rade hier ein Gestein vor, das zwar von der alpinen Metamorphose
bereits erfasst, aber doch nicht in dem Masse wie die typischen
Die
Sammelkristallisation der Hornblende
Petrogr.
Garbenschiefer
ihm
Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
u.
umgewandelt
worden ist.
423
In ähnlicher Weise sind
Biotit-Muscovitgneise bis -schiefer mit den gewöhn¬
lichen Paragneisen in Parallele zu setzen.
Der häufige Wechsel der beiden letztgenannten Gesteine, wie
auch das Nebeneinandervorkommen von feinstengeligem Amphibolit
(fast nur Hornblende) und Hornblendegarbenschiefer (besonders
Pizzo Centrale-Gipfel) zeigt, dass die Wirkung der alpinen Meta¬
morphose nach Norden hin nicht mit einem Mal, sondern allmäh¬
lich abnimmt. Die Bedingungen waren hier lokal stark wechselnd.
Es sei nochmals daran erinnert, dass die alpine Metamorphose hier
selektiv gewirkt hat.
Die Pizzo Centrale-Garbenschiefer liegen
nördlich von beiden Cadlimo-Sella-Orthogneiszonen. Der Orthogneis hat bekanntlich im Tertiär im grossen Ganzen nirgends eine
Veränderung erlitten.
mit
die
Granite.
Abgesehen
eine chemische Abart des
zoischen Granite
Der
erkennen
ihrer
Oberstafelgneis, der vielleicht nur
Orthogneises ist, zeigen die spätpalaeo-
vom
einen kleinen Einfluss der
nur
alpinen Faltung.
Quarz lässt meist eine deutliche klastische Deformation
(Sandquarz
primären
Form
Im Tertiär ist noch
Fibbiagranit). Die Feldspäte sind noch in
vorhanden, aber mechanisch stark beansprucht.
im
Zersetzung eingetreten, die
bei den Andesinen
der zentral-östlichen Vorkommnisse äusserst stark sein kann. Viel¬
leicht sind die oft erwähnten frischen
Antiperthite alpin neu ent¬
primär, wurde
aber im Tertiär manchmal verbogen und häufig penninisiert. Paragenesen mit Muscovit sind wie die Epidotbildung sicher auf die
alpine Orogenèse zurückzuführen. Es konnte nicht mit Sicherheit
entschieden werden, ob der Granat Primärmineral oder metamorphe,
alpine Neubildung ist.
mischt worden.
Das
in
Der braune Glimmer ist meist noch
Gleiche
Pegmatit
gilt
Die Struktur der
kular
für die
Spaltungsgesteine (Muscovit
Natronsyenit sind primär).
Granite ist oft porphyrisch, die Textur lentisauren
und Hornblende in
(Gamsbodengneis, östlich der Gotthardstrasse), schiefrig oder
massig (vor allem Rotondogranit). Jedenfalls ist der texturelle
Unterschied zwischen Fibbia- und Rotondogranit durch die vor der
Intrusion des letzteren erfolgte Stressphase bedingt.
Die Lamprophyre hingegen wurden völlig umkristallisiert, dank
der selektiven Metamorphose (blastischer Quarz!). Sie sind schiefrig-lepidoblastisch. Es ist deshalb nicht richtig, diese Gesteine mit
Namen zu belegen, wie Kersantit u. s. w., da hier ja nicht mehr der
ursprüngliche Mineralbestand vorliegt.
Ernst Ambühl
424
Gesteine der Ursernzone.
ist
nur
alpin metamorph.
Der
gesamte Komplex dieser Schiefer
Hier lässt sich somit
der
Einfluss der
alpinen Faltung am besten studieren.
Der Quarz ist meist reliktisch, kataklastisch deformiert, ab und
auch plastisch. Nur in speziellen Fällen lässt sich eine voll¬
zu
ständige Blastese konstatieren. Feldspat ist zum grössten Teil re¬
liktisch vertreten.
bei
Er stammt in dieser Form
aus
den Graniten und
des herzynischen Gebirges hieher verfrachtet
zeigt den gleichen Grad der Metamorphose (Sericitisierung). Einige Antiperthite scheinen sich, gleich wie im Gamsbodengneis, im Tertiär neu entmischt zu haben. Feldspäte, die von
ist
worden.
Erosion
der
Er
gewissen Chloritschiefern auf¬
treten und runde oder spindelförmige Formen aufweisen, sind alpin
umgewandelt worden. Der Albit des Tuffes ist Neubildung. Ebenso
ist der Biotit im Tertiär entstanden.
Mit ihm, häufiger jedoch
Chlorit.
durch
erscheint
Calcit
Sammelkristallisation
ist
meist
allein,
Es lassen sich klastische
zu seiner jetzigen Korngrösse gekommen.
und plastische Deformationen erkennen. Meist liegt aber aus¬
gezeichnete Blastese vor (Stinkkalk, Lauetal, ob Realp). Neubil¬
dungen sind ferner Epidot und Sericit, sowie der spärlich auf>tretende Zoisit.
Das sporadische Erscheinen von Granat, Horn¬
blende und Muscovit, sowie auch die unvollständige Verdrängung
des Biotites kennzeichnet deutlich den epizonaren Mineralbestand.
Sericitzöpfen umflossen sind
Da
in
dieser Zone
oder in
mannigfaltige
Gesteine
auch verschiedene Strukturen und Texturen
différentes
Verhalten
An den
gegenüber
der
zu
auftreten, so sind
erwarten, sowie ein
alpinen Metamorphose.
Marmoren ist der Einfluss
am
deutlichsten
zum
Aus¬
ungleiche
Sammelkristallisation
Kilchenberg) vergrössert worden. Die Strukturen sind oft klastisch-granoblastisch
(Stinkkalk, Lauetal, ob Realp). Ein brecciöses Gefüge zeigt der zum
Teil marmorisierte Kalk am Ruesdielebach (Bäz). Die Texturen
sind meist gut kristallisationsschiefrig.
druck
gekommen.
Die
Das
ursprüngliche Korn ist
(Schlierenmarmor vom
Psammitgneise
etc. sind
durch oft
blasto-klastopsammitisch
bis -pse-
phitisch, seltener -pelitisch struiert. Die Textur ist bei den Gneisen
häufig lentikular, wogegen die Schiefer oft noch Wechsellagerung
in der Sedimentation erkennen lassen.
der Furkareuss lässt zeitweise noch die
Trennung
Oberalpstrasse
besteht dieser Unterschied nicht mehr. Sämtliche Komponenten sind
Es ergibt sich bei einer grano-lepidoblastischen Strukneu gebildet.
Der Tuff
von
an
Sediment und
Eruptivanteil
erkennen.
An
der
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
schiefrige
tur eine
Beschreibung
Die bei der
Textur.
des Gesteins
sind eventuell kleine
Pyritkern
vorliegen, ähnlich wie sich
Formrelikte von Augit und Olivin nachweisen
erwähnten rundlichen Gebilde mit
Es würde also ein Formrelikt
Bomben.
im
425
Serpentin
noch
lassen.
Zusammenfassung
3.
Vergleichen
wir
den
Einfluss
ist
Gesteinsgruppen, so
Umwandlung der Gesteine
die verschiedenen
im Grade der
alpinen Metamorphose
der
vor
auf
allem eine Selektion
wahrnehmbar ohne Rück¬
polymetamorph vor¬
Wirkung zu
regionale
lag
konstatieren (Unterschied zwischen Nord und Süd).
Am intensivsten umgewandelt wurden, dank der tektonischen
sicht
darauf, ob das
oder
nicht.
betreffende Gestein schon
zweiter Linie
In
ist
eine
Verhältnisse, vor allem die Gesteine der Tremolaserie (Mesozone).
Diese Umwandlung hat im Süden auch noch die Paragneise be¬
troffen, während am Nordrand in den postherzynischen Gesteinen
nur die
Bedingungen für eine Epimetamorphose gegeben waren.
Die Orthogneise, feldspatreichen Gneise und im allgemeinen die
Paragneise, vermutlich auch die Mehrzahl der Amphibolite, waren
praeobercarbonische Gesteine der oberen Mesozone den im
Bedingungen schon so weitgehend angepasst
(Mineralbestand, Schieferung), dass der wahrnehmbare Einfluss
als
Tertiär herrschenden
fast
zu
vernachlässigen
mit durchaus
praealpin,
ist.
Der Charakter dieser Gesteine ist
auf keinen Fall
so¬
alpin.
Serpentine im weitern Sinne konnte nicht
eindeutig die Einwirkung der tertiären Orogenèse dartun. Offenbar
ist der grösste Teil der säkularen Verwitterung dieser Gesteine doch
alpin. Nur selten lassen sich noch primärer Mineralbestand, Textur
Das
und
Studium
Struktur
kennen
Die
der
dieser
ultrabasischen, obercarbonischen Eruptiva
(Gige).
spätpalaeozoischen
Granite
verdanken
ihre
er¬
oft différente
Stressphasen, die ihren Intrusionen
hier
Einfluss
der alpinen Falten nur der, dass
ist
der
Auch
folgten.
aus den Graniten im strengen Sinne Epigranitgneise entstunden mit
stark ausgeprägten kataklastischen Phänomenen.
Abschliessend können wir die Frage nach dem Einfluss der
tertiären Alpenfaltung auf die Gesteine des zentralen Gotthardmassives folgendermassen kurz beantworten:
Regional wurden, durch tektonische Verhältnisse bedingt, in
Textur
wahrscheinlich
kleinem
Gesteine,
Masse
den
mesozonare
Gesteine
gebildet.
der schon durch frühere Dislokationen
Der
Grossteil
meso-
bis
der
epimeta-
Ernst Ambühl
426
morph geworden war, erlitt im Tertiär unwesentliche Verände¬
rungen. Gesteine, die praealpin nicht umgewandelt vorlagen, wurden,
abgesehen vom Südrande, typisch epimetamorph.
III. Teil
Zusammenfassender
geologisch-tektonischer Überblick
über das zentrale Gotthardmassiv
Als
älteste
welcher Zeit
haben wir die Paragneise genannt. In
sandig-tonigen Sedimente abgelagert wurden,
Sicher ist, dass'sie mindestens mittel- bis unter-
Gesteine
diese
wissen wir nicht.
vermutlich aber noch älter sind.
carbonisch,
Paragneise wieder
unserem
Ob
nun
die einzelnen
verschiedenes Alter besitzen, entzieht sich
ein
Wissen.
Über diesen Gesteinen lagerten sich während und nach ihrer
Bildung mergelige Sedimente ab, die nunmehr zu Amphiboliten
Hornblendegarbenschiefern umgewandelt sind. Im Süden des
und
Massivs verläuft ein solcher
tuneialp
über Pizzo
nach Osten.
Zug mergeliger Gesteine von der ForCentrale, Wildmattsee, Piz Alv, P. 2873 weiter
Schon im
Wytenwassertal werden diese Gesteine in
der sog. „Guspis-Synklinale" gefunden.
Im Val Vitgira hat van
Holst-pellekaan(20) diese Amphibolite ebenfalls gefunden.
Nach der Sedimentation
erfolgte
eine über das
gesamte Massiv
sich erstreckende
einmalige Intrusion des einheitlich engadinitischen
wurden die tonigen Sedimente weitgehend in¬
jiziert und aufgeschmolzen. Durch die spätere Metamorphose wurden
die entstandenen Mischgesteine zu feldspatreichen Gneisen umge¬
wandelt. Mit und nach der magmatischen Tätigkeit fand eine Gebirgsbildung statt. Der unter den Sedimenten liegende Granit wurde
von der Orogenèse mitergriffen, und das ganze System wurde in
Falten gelegt. Streichrichtung und Steilstellung wurden schon da¬
mals fixiert und haben sich, von kleinen lokalen Verschiedenheiten
abgesehen, seither nicht mehr geändert. Die Druckrichtung war also
Süd-Nord. Bei dieser Gebirgsbildung wurden die Sedimente zu
Synklinalen zusammengepresst, das Eruptivgestein findet sich in den
Antiklinalen. Im Kern der Mulden sassen die mergeligen Ablage¬
rungen. Diese Gebirgsbildung und Magmentätigkeit ist die Haupt¬
phase der herzynischen Orogenèse.
Granites.
Hierbei
Hinsichtlich der erwähnten Falten ist
beispielsweise
Hiergegen spricht
nicht mit
vor
denjenigen
allem ihre grosse
zu
sagen, dass sie sich
Jura vergleichen lassen.
Ausdehnung in die Tiefe.
unseres
Petrogr.
Ein
u.
Qeol. des zentr. Qotthardmassivs südl. Andermatt.
Blick auf das
Tunnelprofil
zwischen
von
(39),
Stapff
etwa
im
427
Gebiet
breite
m
Guspistal
Sellasee, lehrt, dass
Orthogneis durchgehen. Dazu kommt die grosse Längs¬
erstreckung der Muldenzüge. So lässt sich eine unter dem Pizzo
Centrale einsetzende schmale Paragneiszone ohne Unterbruch in
gleichbleibender Mächtigkeit bis in die Gegend des Lukmanierpasses
verfolgen, wo sie unter die dortigen Moränen taucht. Ihre Gesamt¬
erstreckung beträgt also mehr denn 15 km. Es kann sich dergestalt
nur um einen einheitlichen grossen Zusammenschub gehandelt haben.
Durch ihn wurden die Gesteine, eruptive sowie auch sedimentäre,
Zonen
und
kaum
100
von
dislokationsmetamorph.
Es
Westen
möge nochmals erwähnt werden, dass
die
Orthogneise
nach
die Gotthardstrasse wahrscheinlich nicht überschreiten..
zu
Da aber im
sich
Wytenwassertal bereits zwei wohl entwickelte Zonen
verfolgen lassen (5, 38), so ist anzunehmen, dass diese Ge¬
steine westlich der Gotthardstrasse bald wieder einsetzen.
wesenheit
des
später
intrudierten
Fibbiagranites
Die An¬
verhindert
die
Nachprüfung dieser Annahme. Demnach wäre nur das Gotthardpassprofil (Nord-Süd) nahezu oder ganz frei von Orthogneiszonen.
Für das Massiv folgt nun eine Zeit der magmatischen Ruhe.
Vielleicht begann ein Abtrag des Gebirges. Es scheint nicht un¬
wahrscheinlich, dass das Material der Erosion heute am Nordrand
gegen die Ursernzone vorliegt. (Diese bestand damals natürlich
noch nicht.)
Die Paragneise in jener Gegend (Hospenthal-Gamsboden, vordere Unteralp und Rossbodenstock) haben strukturell und
texturell viel Ähnlichkeit mit den
zudem öfters
auf,
die nicht
permischen Gesteinen. Sie weisen
Feldspäte in beträchtlicher Menge (Rossbodenstock)
von einer Injektion herrühren, sondern wohl hieher
verfrachtet wurden.
Die Hauptphase der herzynischen Orogenèse war so eindrucks¬
voll, dass weder die obercarbonische Magmentätigkeit noch die
alpine Faltung
vermochten.
die alte Struktur in ihren
Deshalb sind wir in der
den Geschehnisse in
Im
so
Grundzügen zu verwischen
Lage, jene weit zurückliegen¬
eingehender Weise
zu
Obercarbon
die
die
im weitern Sinne
begann
Gotthardgranite
erschliessen.
Magmentätigkeit von neuem. Es
gebildet. Dem Be¬
trachter einer Karte könnte es scheinen, als ob die Intrusionen an
ganz beliebigen Stellen stattgefunden hätten. Vielleicht sind aber
die Granite dem Rande des Orthogneises entlang
emporgedrungen.
Hier bestätigt sich diese Regel für den Fibbiagranit und die Süd-
wurden
ostecke des
Gamsbodengneises.
Ernst Ambühl
428
Dank ihrer strukturellen und texturellen Verschiedenheiten be¬
kamen
schon
frühzeitig
auch
verschiedene
Sonder (38) hat namentlich auf Grund der differenten Tex¬
und
turen
Gotthardgranite
die
Namen.
der
Beobachtungen
im
Felde
eine verschiedene Alters¬
folge feststellen können. Diese wurde durch die mikroskopische
Untersuchung bestätigt. Nach ihm lässt sich der Gesamtverlauf der
Ereignisse während der herzynischen Faltung folgendermassen zu¬
sammenstellen:
1.
Faltung des Gebirges (Orthogneise, Paragneise etc.).
2. Intrusion
3.
des
Oberstafel.
Fibbiagneises.
Stressperiode.
6. Intrusion des
Die
von
Stressperiode.
4. Intrusion
5.
des Gneises
Intrusion
nahe stehen
der
Tremola-Rotondogranites.
Nordzone
dürfte
letzten
dieser
Intrusion
sehr
(Gamsbodengneis).
Hierzu ist
folgendes
zu
bemerken: Die
Stellung
des Oberstafel¬
gneises ist noch nicht klargelegt. Vermutlich bildet
glied zwischen den alten Gneisen und den Graniten.
er
das Binde¬
Eichenberoer
(5) betrachtet ihn als alten Injektionsgneis. Allein das Mikroskop
rechtfertigt weder strukturell noch texturell die Annahme, als handle
sich um ein den alten Orthogneisen entsprechendes Produkt.
es
Ob seine Intrusion zeitlich näher derjenigen der Orthogneise oder
der des Fibbiagranites steht, kann hier nicht diskutiert werden. Es
kann aber angenommen werden, dass zwischen der Intrusion der
Orthogneise und der Entstehung des Fibbia- und Gamsbodengneises
eine viel
grössere Zeitepoche liegt, als zwischen
Stressphasen getrennten Granite.
der
Bildung
der
einzelnen durch
Was die Intrusion des Gamsbodengneises anbetrifft, kann ge¬
sagt werden, dass dieses Gestein im allgemeinen mit dem Fibbia-
granit hinsichtlich
mikroskopischen Bildes vielfach sehr ver¬
gleiche Beziehung gilt auch für den
Züge
Cacciolagranit Rotondogranit. Man könnte somit zur Annahme
neigen, dass der Fibbiagranit und der Gamsbodengneis im gleichen
Zeitraum entstanden und vom Rotondogranit resp. Cacciola-Winterhornaplitgranit durch die gleiche Stressphase getrennt sind. Diese
letztgenannten Gesteine sind Produkte der ausklingenden herzyni¬
schen Orogenèse.
wandte
seines
aufweist.
Die
-
Die Zeit der Intrusion der zentral-östlichen Granite lässt sich
nicht genauer bestimmen.
Wegen ihres Chemismus und der starken
"Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
429
Zersetzung ihrer Komponenten stehen diese Gesteine den jungen
Eruptiva im Lukmaniergebiet verwandtschaftlich wohl nahe.
Auf die Intrusion der Granite kam die ihres Ganggefolges.
abgelagert werden konnte, hatten sich
Pegmatite gebildet.
Das fragliche Alter der Peridotite (prae- oder postgranitisch)
Noch bevor der Verrucano
schon die
wurde schon diskutiert.
Zweifelsohne stehen sie mit der obercarbo¬
Magmentätigkeit in engem Zusammenhang.
Zeitmoment, wo das Gebirge aufgefaltet worden war,
auch
sein
Abtrag. Das Erosionsmaterial wurde in der Syn¬
begann
klinale zwischen beiden Massiven abgelagert. In ihm können wir
heute noch mit Sicherheit die Feldspäte der obercarbonischen Gra¬
nite erkennen. Die Schichten sind höchstens obercarbonischen, vor
nischen
Mit dem
allem aber
permischen Alters.
Magmentätigkeit war noch nicht
Die
so
zum
konnten unter der Station Tiefenbach und
metamorphe, gabbroide
des
Schichten
'nannten
porphyre
vorhanden
worden.
Durch
gegeben, längs dem
oben
zu
morphen
Pazzolabach,
Ob
in
den ge-
bejahendem Sinne beantwortet
Empordringen von magmatischen
den pneumatolytischen Produkten Gelegenheit
gleichen Weg wie der basische Erguss nach
ist nicht in
Es entstund
so
die
Turmalinisierung des
Barytgestein
aszendierenden Lösungen entstanden,
an
aus
werden.
neuerliche
entweichen.
Tuffes
festgestellt
der
zentralen Gotthardmassivs wirklich Quarz¬
sind,
das
Stoffen wurde auch
Tuffe
gekommen;
Oberalpstrasse
Stillstand
an
der Furkareuss.
Das
von
meta¬
Schöne-
ist vielleicht
jungpermjsch.
Während der
Transgression,
die in der mittleren Trias
begann,
Im unteren Lias setzte
abgelagert.
kalkigen Sande ein, denen als jüngste Schicht
der heute als Marmor vorliegende reine Kalk folgte. Es konnte bis
jetzt noch nicht bewiesen werden, dass wirklich alle Schichten bis
diesen Gesteinen
zum Malm vertreten sind, hingegen wurden in
wurden Rauhwacke und Dolomit
die Sedimentation der
schon
von
Fossilreste
verschiedenen Autoren mehr oder weniger bestimmbare
gefunden,
die dem Lias
angehören.
Im Tertiär wurde das alte Massiv
Faltung ergriffen.
Durch
den
Anprall
von
der
mächtigen alpinen
penninischen Decken
emporgepresst. Damit
der
gewissermassen unterfahren und
einher ging ein Schub nach Norden, gegen das Aarmassiv hin.
wurde
es
Nach der
allgemeinen Ansicht divergierten
bis dahin die Massive
nach Osten zu, weil dort der Verrucano viel mächtiger entwickelt
ist als im zentralen und westlichen Teil. Diese Differenzen im- Ab-
430
Ernst Ambühl
stand wurden aber nicht
nur
ausgeglichen,
Überschiebung
sogar noch eine
zentral-östlichen Teil westwärts
vom
die alte Schieferhülle des
Aargranites
dem die letzten
von
massive
Decken
sondern
lediglich
zu
fand im Osten
es
auf das Aarmassiv
eine
statt, während
Anpressung
konstatieren ist.
an
Erst nach¬
Süden her über die beiden Zentral¬
geschoben
liegende
fortgeschafft hatte, wurde dieses alte Stück Erdrinde
blossgelegt und erschien nun als tektonisches Fenster, das
wurden und die Erosion das über ihnen
Material
wieder
noch die alte Struktur
zeigt,
aber versehen mit dem
Gepräge
des
neuzeitlichen Einflusses.
Es
wird
logisch-tektonischer
wurde darauf
Aufgabe sein,
unsere
Hinsicht
diesen
kennen
zu
hingewiesen, dass die alten
Veränderungen
wesentlichen tektonischen
Permocarbon entstand
bildung
einer
zu
bereits
Zeit,
Einfluss
lernen.
auch
Schon
in
geo-
mehrfach
Gesteine im Tertiär keine
mehr erfahren haben. Das
da
die
herzynische Gebirgs-
abgeschlossen
geschuppt sind, so ist dies alpin geschehen. Wie und
an welchen Stellen, das vermögen wir mit Bestimmtheit nicht mehr'
zu sagen.
Einige schwache Anhaltspunkte ergeben sich aus dem
Profil von der Pazzolalücke und dem Quarzitfetzen, der auf dem
gleichnamigen Grat eingeklemmt ist. Beide tun die Kompliziertheit
der tektonischen Verhältnisse dar. Die Schwierigkeit, diesem Pro¬
blem näher zu kommen, besteht darin, dass die Sedimente der
Ursernzone stets ineinander übergehen und meistens keine scharfen
Kontakte bilden. Man kann nun konstatieren, dass schmale, nicht
mehr als 30—100 m breite Zonen (wie z. B. der schwarze. Schiefer
Wenn diese Schichten also ge¬
war.
faltet oder
an
den
Südostkehren
der
Oberalpstrasse),
den Hörelibach südöstlich ob der
Zuge verfolgen lassen.
folgenden Tuff,
holt.
Schöne,
gilt
Das Gleiche
von
Andermatt
bis
an
sich in kontinuierlichem
auch
vom
südlich davon
welcher sich nicht in einer anderen Zone wieder¬
Wenn also
Falten
vorliegen,
so
hat bei ihrer
auf weite Strecken einheitliche Kraft
Bildung
eine
geherrscht,
Faltenbildung von Ortho- und Paragneis ähnlich ist. Grössere Kom¬
plikationen sind erst bei der Pazzolaumbiegung aufgetreten, ausser¬
dem im Osten, wie wir bei der Besprechung der jüngsten Schichten
gleich
sehen werden.
Über diese mesozoischen Gesteine ist
ihre
wie denn auch die
Lage
zu
bemerken, dass sie
zwischen Aar- resp. Somvixerzwischenmassiv und Permo¬
carbon stets beibehalten.
Vergleicht man die Profile der Furka, der
Joggenen (kurz unterhalb Hotel Tiefenbach an der Furkastrasse)
und des Kilchenberges bei Andermatt miteinander, so herrscht in-
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
Reihenfolge der korrespondieren¬
die gleiche bleibt (Marmor im Norden, Dolomit
Süden). Der westlichste Aufschluss am Ober¬
Übereinstimmung,
sofern
den Schichten stets
und Rauhwacke
im
431
als die
bach bei Ulrichen stellt nach Niooli-Staub
Komplikationen dar,
(28)
wiederum tektonische
die auch im Osten beim Wiedererscheinen des
Mesozoikums in Form einer
Doppelmulde
auftreten.
Erinnern wir
fetzenförmig eingeklemmten Quarzites am Pazzolagrat, so ist klar, dass die Vorgänge, welche gerade hier die Schichten
in die heutige Lage gebracht haben, im einzelnen ziemlich kompli¬
uns
noch
des
ziert gewesen sind.
Im
Prinzip spielte sich zur alpinen Zeit folgendes ab: Die
Schichten, welche diskordant über das alte Massiv
nördlich vorgelagerten Verrucano abgesetzt worden waren,
zugleich mit diesen Gesteinen gehoben. Diese Hebung,
einem gleichzeitigen Schub nach Norden verbunden war,
mesozoischen
und den
wurden
die mit
nahm
im
Süden grössere Ausmasse
an
als
im
Norden.
Für
Ausweichgelegenheit, da
jungen
gab
das Aarmassiv angepresst wurden. Mit der Annäherung
an
beiden Massive wurden sie nach und nach steiler gestellt, bis
Sedimente
es
keine grosse
die
sie
der
sie
die jetzige senkrechte Stellung erreichten. Hierbei entstanden Fal¬
tungen und Schuppungen (Oberbach, Pazzola, Ostrand). Mir scheint
gerade die Übereinstimmung und Unkompliziertheit des Profiles
Längisgrat-Furka-Kilchenberg für die Einheitlichkeit der ganzen Be¬
wegung der Steilstellung und der Einklemmung zu sprechen. Erst
nach der Steilstellung folgte die starke Pressung, die zur Meta¬
morphose der Gesteine führte. Ein Ausweichen der jüngsten Ge¬
steine nach oben war nicht denkbar, da sie ja von den Decken über¬
lagert waren.
Nach dieser Darstellung ist nicht ausgeschlossen, dass Jura
und Trias weit unter die Oberfläche hinabreichen.
Es darf mit 10
gerechnet werden. Dieser Wert steht zum all¬
gemein angenommenen alpinen Faltungstiefgang von 35 bis 40 km
(Heim (16), Geologie der Schweiz, Bd. II, 1. Hälfte, S. 52) in
keinem Widerspruch. Die im Heim'schen Werk angeführte Karte
der Vermessungsresultate der Schweiz. Geodät. Kommission be¬
stätigt die grosse vertikale Ausdehnung dieser Sedimente. Es darf
daher nicht wundern, wenn der Gotthardtunnel keine prinzipiellen
tektonischen Abweichungen vor! der Oberfläche gezeitigt hat.
bis
20
km
Tiefe
Durch Studien
ob die tertiäre
an
der Oberfläche können wir nicht
Orogenèse tektonisch spurlos
vorübergegangen ist.
Hier leistet
uns
das
am
erschliessen,
altkristallinen Kern
Tunnelprofil gute
Dienste.
432
Ernst Ambühl
Wir dürften
werten.
es
Stapff
aber nicht in der
(39)
Auffassung des Darstellers aus¬
Beobachtungen zu Konstruk¬
hat seine vielen
gebraucht, teils aber in zu weitgehender Weise. Die zahl¬
gefundenen Knickungen, Umbiegungen und Ver¬
sind
alle alpin entstanden. Der Kastelhornamphiwohl
werfungen
bolit zeigt einige brecciöse Gesteine, und da zugleich die breite
Gesteinszone im Tunnel nicht mehr vorgefunden wurde, ist es mög¬
lich, dass sie durch Bewegungen und Schübe ausgepresst wurde.
Ein Gesteinswechsel in vertikaler Richtung scheint nicht vorzu¬
liegen. Auch für eine Muldenbiegung kommt hier noch nicht die
notwendige Tiefe in Frage, wenn man die Verhältnisse an den süd¬
lich folgenden Orthogneisen misst. Betrachten wir aber weiter den
ungestörten Verlauf der Schichten (z. B. am Sellasee und im Guspistal-Glockentürmli), so kann eine weitgehende strukturell-tektonische
Veränderung der älteren Gesteine nicht in Frage kommen. Was die
Kontakte der jungen Eruptivgesteine anbetrifft, so wurde schon bei
ihrer Besprechung darauf hingewiesen, dass Primärkontakte nach¬
gewiesen werden können, dass aber eine durch die alpine Orogenèse
bedingte Verschiebung der Gesteine am Kontakt schwer festzu¬
stellen ist, sicher einen nur unbedeutenden Betrag erreicht und
bloss lokale Verbreitung hat. Es kann somit gesagt werden, dass
die alten Massivteile inkl. Granite im allgemeinen nur mit Schicht¬
verbiegungen, kleinen Verwerfungen, Ausbildung von Ruschelzonen
und Klüften von beschränkter Bedeutung reagiert haben ; sie wurden
als Ganzes emporgepresst. Durch zirkulierende Lösungen wurden
die Klüfte später mit Mineralbildungen erfüllt.
Was die alten Gesteine anbelangt, hat also die Alpenfaltung
auf das Gotthardmassiv auch geologisch-tektonisch keinen grossen
Einfluss auszuüben vermocht, ähnlich wie die von ihr hervorgerufene
Metamorphose der Gesteine, abgesehen vom Südrande, relativ ge¬
ringfügig war.
tionen
reichen im Tunnel
IV. Teil
Morphologie
Es sollen in diesem Abschnitt
einige spezielle Beobach¬
tungen mitgeteilt
allgemeine morphologische Be¬
des
schreibung
Gotthardgebietes stammt von Alb Heim (15, 16);
ferner hat sich auch Machatschek (26) mit einigen morphologischen
Fragen dieses Gebietes beschäftigt.
werden.
Eine
nur
Petrogr.
u.
Geol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
433
Qipfelflur
Die
Depression
Gipfelflur fällt
der
massiv besonders auf.
Tatsächlich ist
im
zentralen
Gotthard-
dass
merkwürdig,
gerade
Alpen, wo fast alle grösseren Flüsse unseres
Landes entspringen, die Gipfelhöhen um merkliche Beträge hinter
denjenigen ihrer Nachbarschaft zurückbleiben. Die ca. 50 Gipfel
es
im mittleren Teil der
im beschriebenen Gebiet erreichen eine durchschnittliche Höhe
(extreme
2820
m
wird
nur
=
die Intervalle
von
m
Ravetsch und
vom
Meter überschritten.
und
2600
von
und 3000
m).
Pizzo Centrale
vom
Häufungsstellen
um
von
auch,
von
von
3000
m
einige wenige
in den Höhen sind
2750 bis 2800 m, dann
2950—2975
Die Höhe
allem
vor
2850—2875
m
m.
Firngrenze, Gletscher
Die
geringe Massenerhebung hat eine Tieferlegung der Firn¬
Folge. Das Gebiet ist den kalten, feuchten Winden von
grenze
Norden und Westen geöffnet. Überdies bedingen die meist weiten
zur
und
trogförmigen
gleich
der
Täler eine starke
klimatischen
Urserntales
mit
denjenigen
gendes: Gotthardhospiz und
niedrigeres Jahresmittel, als
Wärmeausstrahlung. Ein Ver¬
des trogförmigen
Reusstales
V-förmigen
zeigt fol¬
der Talstationen
Daten
des
Andermatt besitzen beide ein
um
0.9°
ihrer Lage zukommen würde. Gesehe¬
Wassen, Gurtnellen und Altdorf haben dagegen ein um 0.7°
resp. 0.8°, resp. 1.1° resp. 0.5° zu hohes Mittel (31). Die mittlere
nen,
untere
Linie
der
mehr
etwas
trockenen Wintern und extrem
als
50
warmen
Firnflecken, die nach sehr
(1921) im Herbst
Sommern
noch
bleiben, beträgt 2620 m. Diese Zahl stellt den für unser
heutiges Klima günstigsten Wert dar. Für die Nordexpositionen
(Nordwest-, Nord-, Nordost- und Ostabhänge) sinkt dieser Betrag
auf
2600 m, während
Südwest- und
er
für die
Westabhänge)
Südexpositionen (Südost-, Süd-,
auf 2690
steigt. Wir haben es hier
eigentlichen Firnlinie zu tun, da diese Schneeflecken
in schattigen Mulden mit flacher Böschung hegen, und darüberliegende Partien schneefrei sein können. Die Existenz einer wirk¬
m
nicht mit einer
lichen
Firnlinie hätte eine
grössere Massenerhebung
Voraus¬
zur
setzung.
Die zehn Gletscher
gehören
der nördlichen
unteres Ende reicht im Mittel auf 2480
kleinem Ausmasse.
gletscher,
ist
nur
Der
2 km
grösste
lang
unter
m
hinab.
Exposition
an.
Ihr
Sie sind eher
von
ihnen, der vordere Maigels-
und 400—800
m
breit.
Ihre
jährliche
Ernst Ambühl
434
Schwankung hält sich
innert
rezenten Moränen nach
zu
geringen Beträgen. Sie haben sich, den
schliessen, stark zurückgezogen.
Praeglaziale Erscheinungen
Voreiszeitliche Strukturen der Landoberfläche sind seltener
erkennen und
nur
unsicher
deuten,
zu
zu
diluviale
die
durch
sie
da
Tätigkeit in starkem Masse verwischt wurden. Sicher steht die prae¬
glaziale Anlage des Urserntales, das ja mit dem Rhone- und Rhein¬
tal auf einer wichtigen tektonischen Linie liegt. Machatschek (26)
nimmt neuerdings an, dass die Reuss praeglazial nach Osten über
die
floss
Oberalp
Furka
hinaus
und
verlegt
Wasserscheide vielleicht bis
die
worden
•
Direkte
sei.
scheinen sich die Terrassen nach Osten hin
senken.
zu
über
die
fehlen, doch
Beweise
Der Durch¬
erfolgte
junginterglazial.
Gafallenalp und auch die Muttenalp, südwestlich
vom Furkapass, eine praeglaziale Landoberfläche darstellen, ist frag¬
lich. Die beiden Alpen haben Südexposition, gleiche Höhe und
gleiche Neigung; auch die nördliche Gebirgskette ist bei beiden
gleich hoch (Gafallengrat, Tierberg und Finsterstock rund 2750 m).
bruch der Reuss durch die Schöllenen
Ob
nun
erst
die
Erscheinungen
Glaziale
Die Tal- und Lokalmoränen haben sich
wo
sie
von
der
erhalten,
allem dort
vor
verschont blieben.
Erosion
So
finden
der
sich
Tal¬
und
Gur-
Oberalp
Rodontalp, dann im mittleren
Guspistal, besonders in der hinteren Unteralp (Gafallenalp, Som¬
mermatten, Wildmatten) und im Maigelstal. Jedoch ist die Be¬
deckung namentlich im Gebiet der Lokalmoränen keine mächtige.
Lokalmoränen
im Urserntal,
schenalp, weniger entwickelt
moränen
auf
auf der
Postglaziale Erscheinungen
Sie sind zahlreich und
lung
der Täler
verbunden,
so
sehr mit der
Bildung
dass sie mit dieser
und Entwick¬
zusammen
erwähnt
werden sollen.
Talformen, Talstufen und
Das
der
Urserntal.
Boden,
führenden
ist eine
Reussen.
Die
grosse
Bildung
Jetzt ist
Grundwasser erscheinen
nur
der
der
Terrassen
Alluvialebene
bei
Andermatt,
geschiebe¬
eingedämmt, und seine
Niederschlägen an einigen
schlämm-,
sand- und
Fluss
nach starken
Stellen in den Wiesen und Matten. Unter der dünnen Humusdecke
Petrogr.
ist
Ootthardmassivs südl. Andermatt.
Geol. des zentr.
u.
Sand; dann folgen die geschichteten Geschiebe.
der
Mächtigkeit
Ablagerungen
vor
435
Die maximale
dem Urnerloch dürfte 15m kaum
überschreiten.
Terrassen sind im östlichen Teil des Urserntales auf das linke
Talbord
Ein
Die
beschränkt.
Rossmettlen verläuft
Militärstrasse
vom
Fort
Bäzberg nach
grossen Teil auf einer solchen.
noch intensiver Erosion bietet die
zum
Beispiel jetzt
Oberalp-
Unterhalb der Schöne schafft sie sich allmählich eine etwas
reuss.
tiefere Rinne und fliesst im Anstehenden ; bei Rufenen hat sie schon
eine tiefe Schlucht
gegraben,
die sich bis
zur
Mündung des Flusses
Seite des Ein¬
Längs
Gesteine
schwarze, dünnschiefrige
an, die bedeuten¬
den Hackenwurf zeigen. Jedes Jahr gibt es dort zur Schneeschmelze
kleine Rutschungen und Terrainverluste. Die bis vor ca. 70 Jahren
wesentlich
nicht
der
verkleinert.
rechten
schnittes stehen
benützte alte
direkt
Oberalpstrasse
führt zwischen
Mettlen und Rufenen
die Abbruchkante und verschwindet daselbst
an
ein Zeichen für die rasch fortschreitende
unvermittelt,
Erosion.
Oberalpgletscher noch bis unterhalb Rufenen vordrang,
wie noch einige, vom Wasser kaum mehr benutzte
Rinnen dartun, seine Schmelzwässer auf verschiedenen Wegen ins
Urserental hinunter. Beim Rückzug floss der Bach mehr und mehr
in einer einzigen dieser Rinnen, und da sie in leicht angreifbaren
Schiefern liegt, war es ihm ein leichtes, sich rasch einzugraben.
Durch Rückwärtseinschneiden tendiert er nun zur Ausgleichung des
Als der
schickte
er,
Gefälles.
Eine
Osten
gut sichtbare
Terrasse
zieht sich
vom
Grossboden nach
Strahlboden hin.
zum
Das Gotthardtal weist drei Talstufen auf: Von
thal
zum
loch
zum
Gamsboden, dann
Rodontboden.
zum
Ob
2200 m, befindet sich eine
Hospen¬
Mätteli und zuletzt über das
dem unteren Gamsboden
schmale,
aber deutlich
Brügg-
rechts,
ausgeprägte
auf
Ter¬
rasse.
Das
Guspistal. Als typisches Hängetal zeigt es eine Steil¬
Gamsbodengranitgneis von nahezu 200 m Höhe. Hier hat
sich der Fluss in einer engen Rinne schon tief eingegraben. Weiter
hinten fliesst die Reuss geradlinig in einem Trogtal, ähnlich wie
im Val Nalps. Neben viel Schutt findet man wenig Moräne. Ein¬
zuschneiden vermag sich der Fluss nicht, da Bäche und Lawinen
stufe im
stets
neuen
Das
Schutt in sein Bett führen.
Unteralptal.
Vorn ist
es
Fluss fliesst meist im Anstehenden.
vielfach eng und steil; der
Darüber befinden sich
aus-
Ernst Ambühl
436
gedehnte Schutthalden. Die Nebenbäche haben sich in steilen Rinnen
eingefressen. Bei Vormigel, auf 1970 m, wo sich
ein relativ grosser Alluvialboden gebildet hat, weitet sich das Tal.
Gegen den Unteralppass erstrecken sich zwei lange und breite Ter¬
tief in das Gestein
die Sommermatten links und die Wildmatt rechts.
rassen,
Postglazial eingeschnitten haben sich hinter dem Vormigel das
Unteralpreuss. Sichere Spuren einer jetzt
Schwarzwasser und die
verlassenen
Rinne,
aus
noch über den
zunge
Hütten
zu
sehen.
Zeit,
der
Sonnsbühl
Später,
die
wo
vordrang,
gemeinsame Gletscher¬
sind bei den dortigen
als sich die Eisströme gegen den Unter¬
und gegen Westen ins Pizzo Centrale- und
Gurschengebiet
alppass
zurückzogen, entstanden sofort zwei Bäche, die sich im Terrain so¬
fort eingruben und nun vor ihrer Vereinigung schon 30 m tiefe
Schluchten gebildet haben.
Auffallend
wenig
ist, dass das Unteralptal bis
steil bleibt.
Eine steile
lich.
dessen Bach
—
zum
Pass
weit und
Hier aber verändern sich die Verhältnisse
Bergflanke
la Garegna
stürzt ins enge Val Canaria
—
plötz¬
hinunter,
nach kurzem Laufe sich auf 1100
Die
die im
m
Süden
gleiche Strecke,
m überwindet, geht nord¬
wärts, unterhalb dem Vormigelboden, auf bloss 1900 m herunter.
Östlich, am Passo Bornengo, und westlich, am Gotthardpass, ist
Höhe in
den Tessin
eine Höhendifferenz
ergiesst.
mehr als 1400
von
Lage ähnlich. Dank der zahlreicheren und intensiveren Nieder¬
schläge hat der Südabhang der Alpen eine viel kräftigere Erosion
erfahren, was in der langsamen, aber stetigen Verschiebung der
Wasserscheide nach Norden zum Ausdruck kommt. Sicherlich griff
auch das Unteralptal weiter nach Süden über, bevor es der Erosion
die
durch das rasch sich bildende Val Canaria
anzapfungen
zu
im Val Piora
Schon
v.
Gunsten der
Südabdachung
zum
Opfer
fiel.
Fluss¬
nimmt auch Krioe
(24)
an.
Fritsch
(9)
bezeichnet das
Maigelstal
als merk¬
Teil, vom Bornengopass bis zu den rezenten
Moränen der Maigelsgletscher, wird es zum Teil nach der oberen
Portgeraaip entwässert, da das Gelände wegen des grobkörnigen
würdig.
Im obersten
Orthogneises wenig
erodiert worden ist und der Gletscher über den
hinunterhing. Sobald der Bach
heraustritt, vermindert er sein Gefälle sehr
flachen Rücken nach der Urnerseite
aus
der unteren Moräne
stark
(150
m
auf fast 2y3 km in 2300
m
Höhe).
Zu erwähnen ist die kurze Schlucht im
oberen
Ende
hat sich
Maigelsalp.
Gestein eingefressen, dass die engste
Am
das
Paragneis oberhalb der
Wasser
derart in
das
Stelle des sonst breiten Flusses
Petrogr.
50
nur
cm
Kessel
Oeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
u.
misst.
Gestein sind viele kleinere
glatt polierten
Im
437
sehen.
zu
Hier, in der Maigelsalp, hat die Flussanzapfung von Osten her
stattgefunden und das Wasser nach dem unteren Val Cornera ab¬
gelenkt. Die Ursache dieser Anzapfung ist der harte, feldspatreiche
Gneis nördlich den Siarraseen, wo die Erosion nur langsam vor¬
Damit erklärt sich auch das lange Tal mit dem ge¬
wärts kam.
ringen Gefälle. Erst unterhalb Paliudultscha ist eine lange Steil¬
stufe, über die der junge Rhein hinunterstürzt.
Wenn man das Val Platta, das Quertal des Maigelstales, nach
Westen verlängert, so kommt man über den Lohlenpass in wenig
geneigtem Gelände zur Lohlenalp. Hier hat sich der westwärts
fliessende Bach schon etwas eingeschnitten und stürzt dann durch
Sturzes
beträgt
420
m.
ist die Höhendifferenz
vielleicht
Ob
Die Höhe dieses
(Spannmatt).
die Lohlenkehle direkt in die Reuss
Auf der flacheren Strecke
nur
noch 150
zum
Lohlenpass
m.
(mindestens
Lohlenalp und
früher
frühinterglazial,
eventuell
praeglazial)
zusammen¬
gehörten, die Wasserscheide am Lohlenpass also weiter nach Westen
gelegen war, scheint im Bereich der Möglichkeit zu liegen. Die
auch
die
früheren
rallele
die
Val
Platta
Flussverhältnisse im Urserntal Hessen sich damit in Pa¬
setzen:
sind
beides
Längstäler,
die
sich
nach Osten
ent¬
wässern.
Ins untersuchte Gebiet
d1 i
auch der oberste Teil des V
gehören
a
m o
und des Val Canari
a
I
jetzt noch sehr ak¬
tiven Erosion im letztgenannten Tale zeugt der Pian Bornengo, ein
Schuttfeld von grossem Ausmasse, dem Bäche und Lawinen jedes
Jahr neues Material zuführen.
Das Val Tort a, wiederum ein Quertal, ziemlich breit und
wenig steil, hat vielleicht früher zum Einzugsgebiet der Reuss ge¬
C
a.
Von der
hört.
Seen
Die etwa 30 in
masse
und
Betracht kommenden Seen haben kleine Aus¬
liegen über
2000
m.
Sie lassen sich in zwei
Gruppen
einteilen:
Erosionsseen.
auf Granit und
Sie beschränken sich im
Ihre
allgemeinen mehr
verdanken sie
Orthogneise.
Entstehung
grössten Teil der erodierenden Tätigkeit des Eises.
wären
hier
die
Seen
westlich der
Alpe di Rodont,
zum
Zu erwähnen
von
welchen
der obere Orsirorasee durch seine kreisrunde Form, seine Grösse
Ernst Ambühl
438
und seine
(nur
Lage
150
den ihn
zu
umgebenden
Orsirora).
unter dem Piz
m
gehören
Hieher
auch
die
Höhen besonders auffällt
vielen kleinen
Seelein südlich
Der Tomasee und der kleine Frodasee südöstlich
liegen
in
vom
ferner die Sellaseen.
Maigelspass,
vom
Barbarera
Paragneis.
Der
grössere Kastelhornsee verdankt seine Entstehung eben¬
falls der Erosion des Eises.
Der
Osten herkommende Gletscher
von
hohen
Gegensteigung, die sich ihm in Form einer ca. 50 m
Geländeerhöhung in den Weg stellte, stark erodierend. Sämt¬
licher
Schutt und
wirkte
an
hier im
der
See
aller
Schnee
abgelagert.
der
von
wird
Ersterer
Kastelhornwand
mit
der
das
Zeit
werden
Becken
wohl füllen.
Moränenseen.
Sie sind meist
von
einem Moränenwall ab¬
gibt Übergänge, zur vorgenannten Gruppe. Moränen¬
Oberalpsee, die Lais Siarra, der Maigelssee unter dem
Lohlenpass, Portgera- und Wildmattsee. Ein Mitteltypus wäre der
grosse Gafallensee und der Schwarzbergsee.
gedämmt.
seen
Es
sind der
Es ist anzunehmen, dass diese Seen keine grosse Tiefe haben;
einzig beim Oberalpsee scheint sich am Südrand eine tiefe Rinne
hinzuziehen. Viele Seen sind ihr"er geringen Tiefe wegen der Ge¬
fahr des relativ raschen Verlandens
der
preisgegeben (Tümpel auf
Gafallenalp).
Alluvionen
Berg-
und Felsstürze.
untersuchten Gebiete
sie
von
Jahrhundertwende
bemerkenswerte
Frost- und
werden.
Madun
den
geringer Bedeutung.
Um die
eine
zu
Erscheinungen gehören im
Seltenheiten. Wo sie auftreten, sind
Beide
Masse
Hitzewirkungen,
stürzte
des
an
Felses
der Westwand des Badus
ab.
sowie übersteile
Als Ursache mögen
Böschungen angeführt
Gleiche Ursache hat vermutlich auch der Felssturz des Six
(östlich
von
Badus).
Die sehr grossen Blöcke
liegen
in der
Nähe des Tomasees.
Alluvialböden.
Sie sind
an
ebenes Gelände
der Fluss sein Geschiebe absetzen kann.
allem der Boden bei
Andermatt,
der
gebunden,
wo
Nennenswert ist hier
vor
Gamsboden, Rodontboden,
Unteralp der Fruttboden auf 1575 m, und
Vormigelboden. Im Maigelstal sind an einigen
viatile Ablagerungen zu finden.
der
weiter hinten
Stellen
junge,
in
der
flu-
Petrogr.
u.
Qeol. des zentr. Gotthardmassivs südl. Andermatt.
439
Sumpf, Torfmoor. Bekannt sind die Torflager auf der
Oberalp. Abgebaut werden die Vorkommnisse zwischen der Schöne
und dem Oberalpsee, auch die an der unteren Westflanke des Calmots. Die ergiebigsten befinden sich am Oberalppass selbst. An
einigen Stellen
misst die
tritt hier in der Moräne
der
abgetragene Schicht
Alluvialebene, nordöstlich
Quellen.
Es
gegen 3
auf; im Urserntal findet
kommen
Der Torf
m.
man
ihn auch in
der Tennlen.
hier
Moränen-
und
Qehängeschutt-
gut sichtbar sind sie zwischen Ross¬
bodenstock und Badus. Hier beginnen die Bäche erst auf ca. 2400 m
in
quellen
Frage.
Besonders
unterhalb dem Schutt und der Moräne des
Art
von
gutes Wasser,
frühzeitiger Schmelze des
erschöpfen kann.
Quellen
Sommern wegen
Schnees
Rossbodenälpetli.
das
liefern
sich
aber
in
auf dem Schutt
Diese
heissen
liegenden
Zürich, Mineralogisch-petrographisches Institut der E.T. H.,
17. Oktober 1929.
Manuskript eingegangen:
23.
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van
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Kanton
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Uri.
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rhein
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Wald-
Komm.
im
Die
Gesteine der
Bündner
Oberland.
Petrogr.
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Ist die Parallelstruktur des
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441
palaeozoischen
Granitintrusionen
zu
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zentralen
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Gott-
1,
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grossen Tunnels.
hardmassiv.
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Stapff,
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42.
43.
44.
45.
46.
F.
*VORLAGE-GROSS-ETH*
Vorlage
*
V
0
A
G
E
-
G
R
A3
>
0
S
S
-
E
T
H
*
Lebenslauf-
Ambühl, von Sigriswil (Kt. Bern), wurde am 12. Juni
geboren. Vom Mai 1910 bis April 1916 ging ich
in die Primarschule für Angehörige der Beamten und Angestellten
der St. Gotthardverwaltung in Andermatt. Hierauf absolvierte ich
zwei Jahre an der Realschule Schaffhausen. Vom April 1918 an be¬
suchte ich die technische Abteilung der Thurgauischen Kantons¬
schule in Frauenfeld. Im September 1922 bestand ich die Maturi¬
tätsprüfung und immatrikulierte mich anschliessend an der Eid¬
genössischen Technischen Hochschule in Zürich als regulärer Stu¬
Ich,
Ernst
1903 in Andermatt
dierender
der
Abteilung
für
Fachlehrer
Das Sommersemester 1925 brachte ich
Im
am
und
an
in welcher Zeit ich auch die
vorliegende
Naturwissenschaften.
der Universität Genf
seit
diplomierte
Mineralogisch-petrographischen
Oktober 1926
Assistent
ich
in
Herbst
Institut der
Arbeit
zu.
bin
ich
E.T.
H.,
1927
anfertigte.
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