PN1 Einführung in die Physik für Chemiker 1 WS 2016/17 Übungsblatt 6 Prof. J. Lipfert Übungsblatt 6 Lösung Besprechung am 06.12.2016/08.12.2016 Aufgabe 1 Gravitation. a) Es gilt: GMm GM = gm ⇒ g = 2 2 r r −11 m 3 6.67 · 10 · 7.349 · 1022 kg GmMond m gErde kgs 2 = = 2 = 1.62 2 ≈ 6 2 rMond (1.738 · 10 m) s 6 F (r ) = ⇒ gMond (1) (2) b) Die Kräfte sollen sich aufheben, müssen also die gleichen Beträge haben. Auf der Linie zwischen Erde und Mond zeigen sie in entgegengesetzte Richtung. Es muss gelten: FE (rE ) = FM (rM ) (3) wobei FE /M die Gravitationkraft der Erde/des Mondes und rE /M der Abstand von der Erde/des Mondes sind. Der Punkt des Kräftegleichgewichtes ist auf der Linie vom Erd- zum Mondmittelpunkt, deshalb gilt r = rE + rM Somit: FE (rE ) =FM (r − rE ) GmErde m GmMond m = rE2 (r − rE )2 2 r − rE mMond = rE mErde r r mMond −1= rE mErde r −1 mMond ⇒ rE = r +1 =3.844 · 105 km mErde (4) (5) (6) (7) r 1 +1 81 !−1 = 3.460 · 105 km (8) c) Obwohl die Gravitationskraft vom Abstand der sich anziehenden Objekte abhängt, nehmen wir an, dass sie auf dem Beschleunigungsweg konstant ist, da der Beschleunigungsweg vernachlässigbar gegenüber dem Abstand von Erde zu Mond ist. Wir suchen die Beschleunigung des Mondes zur Erde hin, diese ist gleich der Zentripetalbeschleunigung die der Mond auf seiner Umlaufbahn normalerweise hat. 1 Es gilt: v2 FZ =mMond a = mMond = mMond r 4π 2 rMond ⇒ a= T2 2πrMond 2 T rMond = mMond 4π 2 rMond T2 (9) (10) nun berechnen wir die Strecke, die bei konstanter Beschleunigung in 60 s zurückgelegt wird: 2π 2 rMond 2 1 2π 2 · 3.844 · 108 m 2 s = at 2 = t = 2 · (60 s) = 4.90 m 2 2 T (27.3 · 24 · 3600 s) (11) Aufgabe 2 Loop the Loop, revisited. Sie sind auf Coney Island und möchten mit der Achterbahn dort fahren. Die Achterbahn hat einen Loop und Sie möchten sicherstellen, dass auch nicht angeschnallte Passagiere am höchsten Punkt des Loops nicht aus der Achterbahn fallen. Die Achterbahn kann als reibungslos angenommen werden. Der Loop hat einen Radius R = 10 m, die Erdbeschleunigung ist g = 9.81 m/s 2 . a) Damit niemand aus dem Wagen fällt, muss die Zentripetalkraft die Erdanziehungskraft ausgleichen: FZ = Fg ⇔ m 2 p vmin = mg ⇒ vmin = gR r (12) b) vmin = p r m m gR = 9.81 2 · 10 m = 9.90 s s (13) c) Die potentielle Energie, die der Wagen in Starthöhe besitzt, wird in kinetische Energie umgewandelt: Ekin = Epot ⇔ 1 2 v2 gR R mvmin = mg∆hmin ⇒ ∆hmin = min = = 2 2g 2g 2 (14) d) Damit der Wagen im Scheitelpunkt die Geschwindigkeit vmin hat, muss er um ∆h über dem Scheitelpunkt los fahren: h = hScheitel + ∆h = 2R + 2 R 5 5 = R = · 10 m = 25 m 2 2 2 (15) Aufgabe 3 Weltrettung à la Armageddon. Sie sind damit beauftragt, eine Raumsonde mit Bohrspezialisten auf einem Kometen landen zu lassen, der auf die Erde zurast und sie unbewohnbar machen würde. In dem Kometen soll eine thermonukleare Detonationsladung plaziert werden, die ihn in Stücke reißen und somit ungefährlich machen soll. Der Komet hat ungefähr die Größe von Texas und damit einen Radius von R = 635 km und eine Masse von mKomet = 5.36 · 1020 kg. Sie können den Kometen näherungsweise als Kugel annehmen. Die Raumsonde mit den Bohrspezialisten hat insgesamt eine Masse von mSonde = 5.0 · 104 kg. Die Gravitationskonstante ist m3 G = 6.67 · 10−11 kg·s 2. a) Damit sich ein Körper von einem anderen Körper in die Unendlichkeit entfernen kann, muss seine kinetische Energie gleich der potentiellen Energie im Bezug auf den anderen Körper sein. Die Potentielle Energie berechnet sich wie folgt: ∞ Z ∞ Z ∞ 1 1 GMm (16) Epot = drFg (r ) = GMm dr 2 = GMm − = r r R R R R wobei R der Abstand des sich fort bewegenden Körpers vom Mittelpunkt des anderen ist. Es muss nun gelten: r 1 2 2GM GMm Ekin = Epot ⇔ mvF = ⇒ vF = (17) 2 R R b) Mit der hergeleiteten Formel berechnen wir: s r m3 20 kg 2 · 6.67 · 10−11 kgs 2 · 5.36 · 10 m 2GmKomet = = 335.56 vF = 3 R 635 · 10 m s (18) c) Da es sich um einen elastischen Stoß handelt, gilt sowohl Energie- als auch Impulserhaltung: p =p 0 E =E 0 1 1 1 mS vS2 = mS vS02 + mK vK02 2 2 2 2 mS vS − mK vK02 vS02 = mS mS vS =mS vS0 + mK vK0 vK0 = mS (vS − vS0 ) mK (19) (20) (21) Einsetzen von vK0 in die Gleichung für vS0 führt auf eine quadratische Gleichung für vS0 : 2 2 mS 2mS2 mS 02 0 + 1 vS − vS vS + − 1 vS2 = 0 (22) mK mK mK Da hier auf: mS2 mK ∼ 10−12 kann mS2 mK vernachlässigt werden. Damit reduziert sich (22) vS02 − vS2 = 0 ⇒ vS0 = ±vS 3 (23) Die Raumsonde bewegt sich also mit der gleichen Geschwindigkeit vom Kometen weg, mit der sie auf ihn aufgetroffen ist. Damit die Raumsonde im Schwerefeld des Kometen bleibt, muss die Landegeschwindigkeit kleiner sein als die Fluchtgeschwindigkeit. d) Hier gilt nur Impulserhaltung, außerdem gilt vS0 = vK0 . Damit berechnet sich die Geschwindigkeit des Kometen nach dem Auftreffen der Raumsonde wie folgt: mS vS =mS vS0 + mK vK0 = (mS + mK ) vK0 mS 5.0 · 104 kg m m mS vS ≈ vS = · 30 = 2.80 · 10−15 ⇒ vK0 = 20 mS + mK mK 5.36 · 10 kg s s 4 (24) (25)