ERP-Systeme - Architektur und Funktionen

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ERP-Systeme - Architektur und
Funktionen
Universität Potsdam
Lehrstuhl für
Wirtschaftsinformatik
und Electronic Government
August-Bebel-Str. 89
14482 Potsdam
Tel. (0331) 977-3379
Fax (0331) 977-3406
http://wi.uni-potsdam.de
Begriffe im ERP-Umfeld
Standardisierung - Chance oder Risiko?
Aufgabenumfang von ERP-Systemen
E-Business und E-Logistik
Herausforderungen an die Technologie
Handlungsempfehlungen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau,
Universität Potsdam
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Was ist ein ERP-System?
Zunächst: Natürliche oder gesellschaftliche Quellen der
Grundlagen der Reproduktion, z.B. Bodenschätze
Gleichbedeutend mit Kraft, Quelle, Hilfsmittel, Hilfsquelle
Französischer Ursprung: Hilfs- oder Geldmittel, Reserve
Zur Begriffsbildung von Enterprise Resource Planning:
Material Requirement Planning (MRP)
1970
2.)
Manufacturing Resource Planning (MRP II)
1980
3.)
Enterprise Resource Planning (ERP)
1990
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Unternehmenspolitik
(Planung, Führung, Information)
Beschaffungsmarkt
1.)
Externer
Informationsmarkt
ERP-System
Beschaffung
PPS-Systeme
Produktion
Informationswirtschaft
Finanzwirtschaft
Beschaffungsmarkt
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Absatz
Absatzmarkt
Der Begriff der Ressource in ERP
Funktionen und Aufgaben von ERP-Systemen
Wesen von ERP-Systemen
Integration verschiedener Funktionen - einzelne Mengen von
Anwendungsfunktionen - in ein betriebliches Informationssystem
Integrationsumfang mindestens durch gemeinsame Datenhaltung
Verfügbarmachung durch einen Anbieter
Organisatorische Integration durch Abbildung von
Geschäftsprozessen über Abteilungsgrenzen hinweg
Betriebliche Anwendungssoftware
Aufgabenkategorien
Administration
- Datenhaltung für Geschäftsvorfälle
Disposition
- Automatisierung von Routinevorgängen
Information
- Kennzahlenbildung
Analyse
- Auswertungen, Zeitreihenmodelle
Einsatzbereiche
Fertigung
- Bestandsführung
- Materialbedarfsplanung
- Einkauf
- Produktionsplanung
Vertrieb
- Auftragseingang
- Rechnungsstellung
- Verkaufsanalysen
Rechnungswesen
- Forderungen und Verbindlichkeiten
- Buchführung
- Anlagenbuchhaltung
- Budgetplanung und -überwachung
Vorteile von ERP-Systemen:
Automatisierung von Abläufen
Standardisierung
Finanzwesen
- Liquiditätsmanagement
- Finanzplanung
Personalwesen
- Lohn- und Gehaltsabrechnung
- Zuschläge und Prämien
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Gronau 2004, S. 3
Vorteile der Standardisierung
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Nachteile der Standardisierung
Höhere Produktivität
Höhere Stabilität des organisatorischen Systems
Rationalisierung der Aktivitäten möglich
Ökonomischerer Einsatz der vorhandenen Sachmittel
Minimierung der Zahl der Arbeitsstationen und Transportwege
Geringere Flexibilität bei veränderten Anforderungen
Gefahrenpotenzial zu geringer Verhaltensvarietät
Verminderte Anpassungsfähigkeit an nicht vorher geplante Einflüsse
Leichtere Koordination
Vermeidung von Doppelbearbeitungen
Planbarkeit der zu bearbeitenden Objekte und ihrer Bereitstellung
Verringertes Konfliktpotenzial und lückenloses Ineinandergreifen der
Aktivitäten durch Festlegung klarer Kompetenzen
Entlastung der Führung
Hohe Umstellungskosten
Verlust an Initiative
Keine Bereitschaft, neue Wege zur Problemlösung zu gehen
Starke Betonung formaler Elemente in der Organisation
Bürokratisierung
Motivations- und Identifikationsprobleme
Automatisierung auch der Steuerung der Prozesse
Straffung der Leitungsprozesse
Setzung von Schwerpunkten wird möglich
Mangelnde Gelegenheit zum selbständigen Entscheiden und Handeln
Fremdbestimmung des Verhaltens der Mitarbeiter
Behinderung der Entwicklung eines höheren Reifegrades der Organisation
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Gronau 2004, S. 4-5
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Gronau 2004, S. 5
Differenzierungsmerkmale der Integration
Integration zwischen Informationssystemen
Integrationsebene
Reichweite
Gegenstand
- unternehmensintern
- unternehmensübergreifend
- Benutzungsschnittstellen
- Funktionen
- Daten
lose Kopplung
enge Kopplung
Prozessschnittstellen
Integriertes Prozessmanagement
Prozessintegration
Formen der
Integration
Metamodelle/Austauschmodelle
Gemeinsames Datenmodell
Sys. A
Modellintegration
Richtung
Umfang
- horizontal
- vertikal
- vollständig
- partiell
Sys.
Filter
File
Filter
B
A
Sys. B
Sys. C
DB
Schema
Sys.
Nachrichtenaustausch
Gemeinsame Datenhaltung
Sys. B
Sys. A
Sys. C
Sys. B
Datenintegration
Sys. A
DB
Sys. C
Gronau 2004, S. 5
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Aufbau eines ERP-Systems
Benutzungsschicht
Gronau 2004, S. 8
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Aufgabenverteilung betrieblicher Informationssysteme
Benutzungsoberfläche
Buy-Side
Web-Client
In-Side
Sell-Side
Kunden
Lieferanten
Datenbankunabhängiger Teil
Aufrufen
anderer
Programme
User
Exits
Datenbankabhängiger Teil
DBMS
E-Procurement
Schnittstellen zu
anderen Datenbanken
B2B-Marktplätze
Auktionen
Ausschreibungen
ANALYTISCH
CRM
Elektronische
Marktplätze
(B2B, B2C)
Produktion u.
Logistik
Auktionen
Vertrieb
Ausschreibungen
Personal
Querschnittssysteme
Wissensmanagement
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Gronau 2004, S. 8
Bürosysteme
Dokumentenmanagementsystem
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
ANALYTISCH
Unternehmensgrenze
OPERATIV
Datenhaltungsschicht
Netzwerkplanung
Netzweite Ausführungsplanung
ERP
Finanz- u.
Rechnungswesen
OPERATIV
Programmierumgebung
ANALYTISCH
Supply Chain
Management
Applikationskern
OPERATIV
Applikationsschicht
Integrationselement
(Workflow)
ANALYTISCH
Customizing/Parametrisierungsfunktionen
OPERATIV
Adaptionsschicht
Gronau 2004, S. 10
Funktionsumfang von SAP mySAP.ERP
Manager Self Services
Strategic
Enterprise
Management
Analytics
Financial
Accounting
Financials
Employee
Relationship
Management
Human Capital
Management
Operations
Employee Self Service
Financial
Analytics
Workforce
Analytics
Operations
Analytics
Management
Accounting
Corporate
Governance
Financial
Supply Chain
Management
Employee
Lifecycle
Management
Purchase
Inventory Produc- Projects
Order
Manage- tion
ManageManagement
Execution ment
ment
Corporate
Services
SAP NetWeaver
Travel
Management
People
Integration
Funktionsumfang von Oracle Applications
Entwicklung
Projekte
Quality
DistriManagebution
ment
Environment,
Health
& Safety
Incentives &
Commissions
Information
Integration
Process
Integration
Verkauf
Finanzwesen
Employee
Transaction
Management
Maintenance
Vermarktung
Wartung
Sales
Order
Management
Auftrag
Alle Produkt-,
Kunden& LieferantenInformationen
HR
Plan
LieferantenAuswahl
Service
Corporate Real
Estate
Auslieferung
Beschaffung
Fertigung
Application
Platform
Gronau 2004, S. 14
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Funktionsumfang von Microsoft Navision
Gronau 2004, S. 13
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Die Integrationsarchitektur "NetWeaver"
Integration von Personen
Supply Chain
Management
Customer Relationship
Management
- Marketing
- Vertrieb
- Service
Zugriff über mehrere Kanäle (PDA, Browser,..)
Portal
Analyse von Unternehmenszahlen
E-Commerce
Kommunikation über SOAP/XML
Integration von Informationen
Navision
Finanzmanagement
- Finanzbuchhaltung
- Debitoren und Kreditoren
- Anlagenbuchhaltung
- Kostenrechnung
- Lohn/Gehalt
Verteilte Zusammenarbeit
- Einkauf
- Verkauf
- Lager
- Logistik
- Produktion
- Ressourcen
- Projekte
Dokumentenmanagement
Integration von Geschäftsprozessen
- Commerce Portal
- Commerce Gateway
Modellierung und Ausführung
Plattform für Anwendungen
Java 2 Enterprise Edition (J2EE)
ABAP (SAP-Programmiersprache)
Abstraktionsschicht von Datenbanken und Betriebssystemen
WebSphere (IBM)
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Gronau2 004, S. 15
.NET (Microsoft)
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
...
Gronau 2004, S. 25
Überblick über die Systemarchitektur
von Oracle Applications 9i
Netscape
Internet
Explorer
9i
Application
Server
Portal
Entwicklung von ERP-Systemen
Oracle
9i
Servlet Engine
Java Server Pages (JSP)
Browser
Web Listener
PL/SQL Gateway
Discoverer
Data
Server
Reports
Forms
1. Generation: Material Requirement Planning (MRP)
Ziel: Bestellumfang optimieren
2. Generation: Manufacturing Resource Planning (MRP II)
Termin- und Kapazitätsplanung
Ziele
zunächst: Kapazitätsauslastung maximieren
später: Durchlaufzeit verringern
3. Generation: Enterprise Resource "Planning" (ERP)
Integration von kaufmännischen Funktionen
4. Generation: Business Resource Planning
Logistiknetzwerke
Advanced Planning and Scheduling
E-Business
Concurrent Manager
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Gronau 2004, S. 26
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Trends und Strömungen 1950-1997
Komplexitätsbeherrschung
Flexibilität
über Technik
Aktuelle Anforderungen
und Trends
Dezentralisierung
Globalität
Integration
CIM
über Prozesse
Automatisierung
Rechnereinsatz
1950
1960
1970
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
1980
1990
Welche Potentiale bringt die E-Logistik?
Problem: parallele entkoppelte Entwicklungen
Definition E-Logistik
Strategische Planung und Entwicklung aller für die elektronische
Geschäftsabwicklung erforderlichen logistischen Systeme und
Prozesse sowie deren administrative und operative Ausgestaltung
für die physische Abwicklung
Evolution der Organisation
zentralisiert
dezentralisiert
Wissensmanagement in der Logistik
strategisch
Distributionsstrategien
Versorgungsstrategien
bestärkt
hierarchisch
virtuell
Kundenmanagement
Evolution der Informatik
Mainframe-zentriert
Einzel-PC Client-Server
netzwerkzentriert
Bedarfs- und Bestandsplanung
taktisch/
administrativ
Transportplanung und -steuerung
Einflussbereich von
E-Procurement
Kontrolle
Individuelle Kollaboration
Produktivität
dynamisch
operativ
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Auftragsmanagement
Lieferantenmanagement
Lager/Kommissionierung
Versorgungsabruf
Kundenbetreuung
Straube 2001, S. 190
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Die Supply Chain
Beispiel eines Liefernetzwerks
Informationsfluss
Informationsfluss
Informationsfluss
Transformation 1
Materialfluss
Transformation 2
Finanzfluss
Materialfluss
Transformation 3
Finanzfluss
Rohstofflieferant
Teilelieferant
Komponentenlieferant
Endprodukthersteller
Großhandel/
Distributionszentrum
Einzelhandel
Endkunde
Materialfluss
Informationsfluss
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Mertens/Knolmayer 2004
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Dangelmaier/Busch 2004
Prinzipien des Supply Chain Management
Kundenbedürfnisse ermitteln
Wertkette visualisieren („Value Stream Mapping")
Bestimmung der kritischen Leistungen
Anpassung der Strategie
Positionierung
Analyse der Produkt- und Prozessarchitektur
Modularisierung der Produkte
Späte Variantenbildung
Schnittstellen standardisieren
Variantenbeherrschung
Austausch von Informationen und Daten
Integration der IT-Systeme
Konvergenz zwischen Logislik, IT und Operations
Research
Nutzung der lnternet-Technologie
Planung
Electronic Business
Synchronisation der Wertschöpfungsstufen
Integration der Lieferanten
Optimierung des Nachschubes
Just-in-Time Prinzipien
Pull
Prinzip
Aufbau von Systemlieferanten
Suche nach dem "globalen" Optimum"
Vertrauen schaffen
Intensive Kommunikation
Partnerschaft
Corsten, D. 2004
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Phasenmodell der WWW-Nutzung
Technologiebedarf im E-Business
Phase 4
Mass Customization
Netzwerkintegration
Integration in Prozesse
Wertschöpfung
Integration
Unternehmen A
Interface
Phase 3
Transaktion
Kundenanfragen
Bestellung
Applikation
Unternehmen B
Zugriff
Funktionsaufruf
Interface
Applikation
Phase 2
Phase 1
Marketing
Content
Management
Online-Dokumente
Statischer Inhalt
Daten
Dynamischer Inhalt
Portalbildung
Daten
Datenaustausch
Komplexität/Interoperabilität
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
nach KPMG
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Daten
Daten
Lösungsansätze
Trends Unternehmensorganisation
Unternehmen A
Portale/CMS
MiddlewareArchitekturen
XML
Unternehmen B
Zugriff
Funktionsaufruf
Datenaustausch
Interface
Applikation
Daten
E-Commerce fördert organisatorische Veränderungen in den
Unternehmen
Dezentralisierung
Ausgliederung von Abteilungen in selbständige Unternehmen
Auslagerung von Aufgaben -> Application Service Providing
Wechsel von Offline- zu Online-Lieferanten
Vernetzung in der Lieferkette
Höhere Ablaufgeschwindigkeit der Lieferkette
Integration der physischen Logistik
Daten
CMS: Content Management System
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Trends bei ERP-Systemen
Herkömmliche ERP-Systeme wird es nicht mehr geben
Integration von E-Commerce-Funktionen
Webshops für Warenwirtschaftssysteme
Ablösung von EDI durch XML
Integration von Content-Management-Systemen
Bessere Bedienerführung für Mitarbeiter/Kunden
Herausforderungen
Bewertung von Terminen über die gesamte Wertschöpfungskette
Online-Konfiguration und -Bestandsführung
Automatisierung der C-Teile-Beschaffung
Nutzung elektronischer Marktplätze
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Schlußfolgerungen
Auf allen Märkten herrscht Wandel
Finanzmarkt
Personalmarkt
Absatzmarkt
Informationsmarkt
Erheblicher Anpassungsdruck auf Organisation und IT
IT als Enabler stellt Potentiale zur Verfügung
IT als restauratives Element behindert Wandel
Es besteht die Notwendigkeit, die
Informationssystemarchitektur in Unternehmen
so zu gestalten, daß zukünftiger Wandel möglichst
effizient adaptiert werden kann.
Wandlungsfähigkeit ist gefordert!
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Handlungsempfehlungen für Betreiber von
PPS-/ERP-Systemen
Bei Auswahlentscheidungen die Wandungsfähigkeit von
Komponenten berücksichtigen
Organisatorische Flexibilität erhalten
Entscheidungen über APS-Lösungen (Advanced Planning and
Scheduling) unter ROI-Gesichtspunkten treffen
Wissensflüsse in der Prozesskette Auftragsabwicklung analysieren
und verbessern
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
Literatur
Gronau, N.: Enterprise Resource
Planning und Supply Chain
Management. München 2004
c Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam
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