D e r M i t t l e re We g majjhimâ - patipadâ Zeitschrift des Buddhistischen Bundes Hannover e.V. Gemeinnütziger Verein · Zentrum: Drostestraße 8 · 30161 Hannover Heftpreis 3,00 € 48. Jahrgang Mai-August 2016 Nr. 2 Programm und Einladung Buddhistischer Bund Hannover e.V. - Drostestraße 8 (Nähe Lister Meile) Veranstaltungen von Mai - August 2016 01.05. Sonntag 10-16 h Achtsamkeitstag - mit Hanna Woitzik im Lilienhof, Nienburger Bruch 10, 31629 Estorf, südlich von Nienburg – lilien-hof.de Zusammen verbringen wir einen gemeinsamen Tag in Achtsamkeit z.B. mit Meditation, Vortrag, Austausch, Gehmeditation, Qi Gong. 06.05. Freitag 19-21 h Buddhismus kennenlernen Informationsabend für Interessierte - Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V. - Ort: Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6, 30519 Hannover - Informationen: www.choeling.de; Eintritt frei, Spende erbeten 06.05. Freitag: 19-21 h Vortragsabend und Meditation mit Sr. Mudita „Alles leer – niemand drin“ - | Die Erforschung von Körper, Geist und Bewusstsein ermöglicht es, tief in die Bedingungen und Merkmale der Existenz einzudringen. Die Erkenntnis, dass die Dinge leer von einem ‚Selbst‘ oder ‚Ich‘ sind, ist der Schlüssel für die Leidbefreiung. Das Thema wird verständlich und mit ganz alltagspraktischen Bezügen erläutert. Ausführliche Informationen: s.S. 29. 07.05. Samstag 10-16 h Praxistag zu den drei Daseinsmerkmalen mit Sr. Mudita Das Thema wird in Vorträgen erklärt, weiter in der Meditation als auch mit geleiteten Kontemplationen vertieft. Es gibt Gelegenheit für Praxisgespräche. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Bedarf wird eine Einführung in die Meditation gegeben. Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. Ausführliche Informationen: s.S. 29. 20.-22.05. Freitag Sonntag Vesakh-Feiertage | im Buddhistischen Kloster, Pagode Vien Giac, Karlsruher Str. 6 | Programm und Teilnahme unter Tel. 0511-879630 oder www.viengiac.de | Festprogramm unter: http://deutsch.viengiac.de/ buddhistische-aktivitaeten-2015 21.05. Samstag 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen Heute wird unsere Übungspraxis im Geiste der meditativen Bewegungsübungen aus dem Kum Nye, dem tibetischen Heilyoga und der Einsichtsmeditation von Johannes angeleitet - eine Erfahrung von Entspannung und Erkenntnis in Bewegung und Stille. Geeignet ist unser Übungstag für Neuinteressierte ebenso wie für schon erfahrene Meditierende. Bitte etwas zum gemeinsamen Mittagsimbiss mitbringen. Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 2 22.05. Sonntag VESAKH-Feier im Haus der Stille (ab 10:30 Uhr) Zum Besuch der Feier in Roseburg werden Mitfahrgelegenheiten vom BBH organisiert - Abfahrt 8:00 Uhr - bitte rechtzeitig anmelden. 29.05. Sonntag 10-12:30 h Dhammapada - Des Buddhas Weg zur Weisheit Als Grundlage für die Einführung wird die Übersetzung von Nyanatiloka verwendet. Studium und Praxis mit Hanna Woitzik Einstieg ohne Vorkenntnisse möglich 29.05. Sonntag 15 h Info-Nachmittag Buddhismus Buddhistische Orientierungshilfe und Erfahrungsaustausch über die Lehre des Buddha. Das Gesprächs-Thema richtet sich vorwiegend nach den Fragen der Teilnehmer. Interessierte und Suchende sind herzlich willkommen. Bitte pünktlich erscheinen, späterer Einlass nicht möglich. Praxis-Gruppen im Internet www.buddha-hannover.de. Anfragen unter Tel. (0511) 47 14 09 (Bernd Weber) 04.06. Samstag 10-18 h Entstehung des Mahayana-Buddhismus in Indien Seminar mit Franz-Johannes Litsch | Veranstalter: Buddhistische Gemeinschaft Chöling e.V. in Zusammenarbeit mit Rigpa Ort und Infos wie am 06.05.; Teilnehmergebühr: Spende 05.06. So: 10-16 h Achtsamkeitstag - Natur erleben/Heilkräuter (im Lilienhof) mit Hanna Woitzik – wie am 01.05. 12.06. Sonntag: 9-18 h Zen-Praxistag mit Zen-Meisterin Dagmar Doko Waskönig Beitrag 30 € (inkl. Essen) – Anmeldung: [email protected] 18.06. Samstag 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 21.05. 19.06. So: 10-12:30 h Dhammapada Des Buddhas Weg zur Weisheit Studium und Praxis mit Hanna Woitzik wie am 29.05. 24.06. Freitag 19-21 h Buddhismus kennenlernen - Informationsabend wie am 06.05. bei der Buddhistischen Gemeinschaft Chöling - Info: www.choeling.de Fortsetzung folgt auf Seite 30 3 majjhimâ - patipadâ 2- 2016 Inhalt Seite Programm Teil I 2 Impressum 4 Editorial 5 majjhimâ - patipadâ Herausgeber: Axel Rodeck Buddhas Lehre vom Entstehen in Abhängigkeit 6 Franz-Johannes Litsch Achtsamkeit - Nein danke? Buddhistischer Bund Hannover e.V. Drostestr. 8, 30161 Hannover Tel. + Fax 0511 / 3 94 17 56 E-Mail: [email protected] 11 Internet: www.buddha-hannover.de Rother Baumert Ergänzende Betrachtung zum Beitrag „Genug, Zufrieden, Achtsam sein“ 16 Ajahn Brahm Das Gesetz vom Karma 18 Axel Rodeck Buddhapark bringt Ärger 19 Ulrich Beck Wer bin ich, oder wer bin ich nicht? 21 www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover Redaktionsteam: Rother Baumert, Axel Rodeck, Michael Schmidt, Rajah Wirasekara, York-Victor Reith Satz u. Gestaltung: York-Victor Reith www.hannover-computer-schule.de Druck: Lps-digital, Hannover Auch das noch... 25 Auflage: 500 ...Das auch noch Aus Axels Reisetagebuch 26 Spendenkonto: Vortragsabende und Meditationstage mit Sr. Mudita im BBH Programm Teil II 29 30 Buddhistischer Bund Hannover e.V. Postgirokonto: Postbank Hannover Kto.-Nr. 180 18303 BLZ: 250 100 30 IBAN: DE07 2501 0030 0018 0183 03 BIC: PBNKDEFF Abbildungen: Axel Rodeck: Titelbild; S. 19-21; S.26-28. Heidrun Simon: S.18. „Der Mittlere Weg - majjhima patipada“ erscheint nach Bedarf und ist für Mitglieder kostenlos. Ein Anspruch auf Lieferung besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung gestattet. Ein Belegexemplar wird erbeten. Anreise zum BBH mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das Buddhistische Zentrum in der Drostestr. 8 ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: mit den Linien 3, 7 und 9 ab Hbf (Tiefebene) bis zur ersten Haltestelle „Sedanstr./Lister Meile“, dann zu Fuß die Lister Meile hoch, rechts in die Drostestr. einbiegen; mit den Bus-Linien 121, 128, 134, 100, 200 bis Haltestelle „Lister Platz“, zu Fuß die Lister Meile hinunter. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 4 Editorial Der Mit tlere Weg Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Gewähr. Notwendige Kürzungen versu- chen wir vorher mit den AutorInnen zu besprechen. Texte und Bilder, wenn möglich, bitte auf CD zusenden oder per E-Mail: [email protected] Liebe Leserinnen und Leser! Die Welt scheint, nicht nur bei uns in Deutschland, völlig aus den Fugen geraten zu sein. Genauer: Sie war es schon immer, nur waren die „Fugen“ bisher weit genug entfernt von uns. Nun erinnern wir uns, insbesondere zur Osterzeit, der Verse Bertolt Brechts: „Das Frühjahr kommt, wach auf du Christ! Der Schnee schmilzt weg, die Toten ruhn, und was noch nicht gestorben ist, das macht sich auf die Socken nun.“ Und das Ziel der verzweifelten Wanderer aus fernen Ländern, oftmals gar ohne Socken, ist Nordeuropa, insbesondere Deutschland. Die angestrebten Ziele sind weitgehend verschlossen und wir erfahren hier ein klassisches „Dilemma“ (= Wahl zwischen zwei unangenehmen Dingen): Die Anhänger einer Willkommenskultur haben ebenso gewichtige Argumente wie diejenigen, die vor einer Überforderung unseres Staates und insbesondere seiner Sozialsysteme warnen. Übereinstimmung besteht unter vernunftgeleiteten Menschen lediglich, dass irgendwann und irgendwo Schluss sein sollte mit der Völkerwanderung Richtung Norden. Auch im Buddhismus gibt es mehrere Denkrichtungen. Die Einen (Konservative) verweisen darauf, dass der Buddha eine reine Heilslehre vertrat und keinerlei Einfluss auf die sozialen Verhältnisse nehmen wollte. Die Anderen leiten aus der Ethik des Buddhismus und dem Altruismus der Bodhisattvas die Verpflichtung ab, sich sozial zu engagieren (s. DMW 2/2010). Die Einen warnen vor dem Islam, die Anderen zählen ihn zu unserer Kultur gehörend. Auch im „Mittleren Weg“ wurden oft die Politik berührende Themen behandelt, wobei man sich um objektive Darstellung bemühte. Beispiel sei der Artikel im letzten Heft betreffend die Rechtslage bei der Beschlagnahme von Wohnraum zwecks Unterbringung von Flüchtlingen. Und in vorliegendem Heft ist die kritische Haltung zu Tempel- und Buddhafiguren-Bau in Thailand, aus offensichtlich auch politischen Gründen, zu erwähnen. Doch hoffen wir, dass insgesamt ein lesenswertes neues Heft entstanden ist. Schön wäre es auch, wenn wir Kritik aus unserer Leserschaft erhielten. Und ebenfalls schön wäre es, wenn unsere Leser, gleich welche Meinungen sie vertreten, die Fortsetzung unserer Arbeit durch eine Spende ermöglichen würden. Das wünscht sich mit herzlichem Gruß Ihre Redaktion A.R. 5 majjhimâ - patipadâ 2- 2016 Buddhas Lehre vom Entstehen in Abhängigkeit von Axel Rodeck Die Seele in altindischer Vorstellung Die Texte der Upanishaden, die das Ende der Veden („Vedanta“) bilden, gehen von der Existenz einer Seele (atman) aus, welche den Tod überdauert und sich immer wieder inkarniert. Es handelt sich dabei um eine feinstoffliche Substanz, eine „Monade“ (griech. = „Einheit“), also nicht nur um etwas rein Geistiges. Diese Substanz enthält die Fähigkeit zur Speicherung von Wahrnehmungen und Empfindungen, sie speichert auch die Sinneseindrücke, die aus eigenen Handlungen resultieren, also das „Karma“. Die Seele und in ihrem Gefolge Bewusstsein und Karma verlassen nach dem Tod den Körper und steigen zum Mond auf, welcher eine Art Richterrolle hat. Ist sich die Seele (was nur bei einem Weisen zutrifft) ihrer Göttlichkeit bewußt, wählt sie den Weg der Unsterblichkeit, d.h. den „Weg der Götter“. Andernfalls gelangt sie, was der Normalfall sein dürfte, auf den Weg der Wiedergeburten, d.h. den „Weg der Ahnen“, bleibt also den zyklischen Gesetzen des individuellen Werdens unterworfen. In diesem Fall kehrt sie vom Mond auf die Erde zurück und geht in einen Körper ein, der ihrem „Karma“ entspricht. Das neue Dasein hat nichts mit Strafe oder Belohnung zu tun. Es ist vielmehr die nach Befriedigung strebende Begierde, die im Augenblick des Todes das Gute wie auch das Böse hervorruft und die Seelenwanderung bestimmt. Das Gesetz von Ursache und Wirkung Es ist erforderlich, auf das vorstehend schon erwähnte „Karma“ einzugehen. Auch Wiedergeburtslehren haben einen moralischen Sinn. Die indischen Denker haben es nicht einfach fraglos hingenommen, dass die Unterschiede zwischen den Menschen und ihre Ungleichheit gottgewollt sein sollen. Wie kommt man auch dazu, einer Gottheit alle Ungerechtigkeiten und physischen und psychischen Leiden der Menschen anlasten zu wollen. Die Unterstellung einer derartigen Boshaftigkeit ist geradezu beleidigend. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Da also ein Drittverschulden ausscheidet, können die qualitativen Unterschiede nur von den Lebewesen selbst erworben worden sein, nämlich in früheren Existenzen. Was die Einzelseele in einem früheren Leben erlebt und erlitten hat, was sie getan und anderen angetan hat, wirkt sich im neuen Leben aus. Und was sie jetzt tut oder unterläßt, wird wiederum die Qualität des nächsten Daseins bestimmen. Dies Gesetz von Ursache und Wirkung nennt man das „Karmagesetz“ (von der Verbwurzel „tun, handeln“). 6 Die feinstoffliche Seelensubstanz wird durch das Karma, d.h. durch die Taten des Individuums, in positiver wie in negativer Hinsicht beeinflußt und verändert. Die im Laufe eines Lebens durch eigene Taten geschaffenen psychischen Qualitäten sind also bestimmend für die Existenzform, in die man sich im nächsten Leben inkarniert. Hieraus folgt keineswegs, daß die Karmalehre deterministisch zu verstehen ist. Die Taten legen zwar das Geburtsmilieu, die physische Gestalt und die geistigen Anlagen des neuen Wesens fest, lassen ihm jedoch die Entscheidungsfreiheit, durch heilsame Taten für eine bessere Wiedergeburt zu sorgen. So entstanden durch unterschiedliches Karma und ungezählte Wiedergeburten die heutigen Unterschiede der Menschen. Die Wiedergeburtslehre „gibt aber auch dem Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft in künftigen Leben und eine starke Motivation, an sich selbst zu arbeiten, damit eine solche Besserung eintritt“ (v. Stietencron). Die Lehre vom Karma ist jedoch genau so wenig beweisbar im wissenschaftlichen Sinn wie die der Wiedergeburten. Sie wurde dann vom Buddhismus als „selbstevidentes Dogma“ (K. Mylius) übernommen. Buddhas Leugnung einer Seelenwanderung Gautama hatte lange vor seiner Erleuchtung, als Schüler des Uddaka Ramaputta, die Seelenwanderungslehre der Upanishaden studiert. Da er die upanishadische Idee der Wiedergeburten in seine neue Lehre übernahm, hätte es eigentlich nahe gelegen auch anzuerkennen, dass die Seele den Tod überdauert und sich immer wieder inkarniert. Stattdessen lehrte er genau das Gegenteil und vertrat die sonst nur von den Materialisten gehegte Auffassung, eine ewige Seele sei in den Wesen nicht zu finden. Zu dieser Erkenntnis kam er durch eine Analyse der fünf „Skandhas“, jener besonderen Exemplare aus der Vielzahl der Daseinsfaktoren (dharmas), die die empirische Persönlichkeit bilden. Es handelt sich um den Körper als physischen Daseinsfaktor sowie die nichtphysischen Daseinsfaktoren Empfindung, Wahrnehmung, Geistesregungen und Bewußtsein. Alle diese fünf Daseinsfaktoren sind vergänglich und unterliegen dem Zerfall, wenn auch in unterschiedlichen Zeiträumen. Folglich gibt es im Menschen kein den Tod überdauerndes Etwas, die Person ist ohne Seele („anatta“). Hinsichtlich der Wiedergeburtslehre unterscheidet sich der Buddhismus also vom Hinduismus darin, dass er gemäß dem Prinzip der Vergänglichkeit alles Irdischen die Existenz von ewigen, zur Wiedergeburt gelangenden Geistmonaden leugnet. Kausalität und Konditionismus Es schien ein Widerspruch zu sein, dass der Buddha einerseits die Wiedergeburtslehre vertrat, andererseits aber die Existenz einer Seele leugnete. Hieraus ergab sich die Frage, wer denn dann das Subjekt der Wiedergeburt sei, was es denn sei, was wiedergeboren würde. Buddhas geniale Antwort lautete, die Wiedergeburtenkette 7 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 werde nicht hergestellt durch ein sich durch die Existenzen ziehendes Etwas, sondern durch einen Konditionismus der Daseinsformen: Jede Wiedergeburt bedingt eine weitere. Das Kausalitätskonzept der buddhistischen Philosophie geht also nicht von einer bloßen Kausalität (lat. causa = Ursache) aus, sondern von einem Konditionismus (lat. conditio = Bedingung), d.h. es sind mehrere Glieder vorhanden, die alle zusammen Voraussetzung für den Eintritt des Erfolges sind. Weil aber einerseits auch (westliches) Kausalitätsdenken eine Vielzahl von Ursachen nicht ausschließt und andererseits auch das buddhistische Denken durchaus die für ein Geschehen wichtigsten Bedingungen als besondere „wirkende Ursachen“ heraushebt, ist die Unterscheidung im praktischen Alltagsleben gar nicht so bedeutsam. Ganz anders jedoch, wenn die Untersuchung der Ursachen aus geistlichen Motiven erfolgt. Hier gilt es, die Betrachtung eines Ereignisses als Gelegenheit zur Loslösung von dem Bedingten zu nutzen. Deshalb ist dann die Vielheit der Bedingungen zu untersuchen, die zu einem Ereignis führen, also der gesamte, meist gewaltig große Bedingungsstrom: Wird beispielsweise ein Kind von einem Auto angefahren und verletzt, dann sind kausal für die Verletzung die Bewegung des Autos und der Zusammenstoß mit dem Kind. Nach buddhistischer Betrachtung umfasst die Bedingungskette auch den Kauf und die Produktion des Autos, die Gewinnung der Rohstoffe für seine Herstellung und des Benzins für die Unglücksfahrt, die Eltern, die den Unglücksfahrer zeugten und die des Kindes, die dieses zur Unfallzeit zum Einkaufen schickten usw. usw. Jedes Ereignis tritt also in Abhängigkeit von einem weiten Netzwerk von Bedingungen auf, welches letztlich das ganze Universum umspannt. Es endet dann beim Urknall, denn ohne diesen wäre nicht der Kosmos entstanden, in dem sich der Unfall ereignete. Nach dem Gesetz von der Vielfalt der Bedingungen hat somit kein Ereignis nur eine einzige Ursache, sondern es ist stets das Zusammenwirken einer Vielzahl von Bedingungen beteiligt. Ist die Summe der Vorbedingungen unvollständig, fehlt auch nur eine einzige davon, so kann keine Wirkung erfolgen. Dies Gesetz gilt natürlich auch für das Ereignis (den Unfall?) der Geburt. Diese beruht nicht auf der Wanderung einer unzerstörbaren, ewigen Geistmonade, sondern auf einer Ursachenkette von zwölf Gliedern, deren Entdeckung als höchste Einsicht und philosophische Meisterleistung des Buddha angesehen wird. Es handelt sich um die Erkenntnis der Entstehung in Abhängigkeit (pratityasamutpada), den sog. „Konditionalnexus“. Entstehung in Abhängigkeit (Konditionalnexus) Die Formel vom Konditionalnexus gehört wohl zum ältesten Bestand buddhistischer Dogmatik und hat zwölf Glieder, von denen majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 jedes eine Gruppe von Dharmas darstellt. Zwar weist die heutige Textforschung nach, daß es sich bei den zwölf Gliedern um eine 8 spätere scholastische Ergänzung der früher aus acht Gliedern bestehenden Kette handelt, wir wollen jedoch ohne akademische Mäkelei den Nexus (Verbindung) in der anschaulichen, farbenprächtigen Fülle seiner zwölf Glieder betrachten. Die Glieder der Kette sind so angelegt, daß jedes Glied in funktioneller Abhängigkeit von den vorhergehenden Gliedern ins Dasein tritt. Allerdings ist es nicht so, dass in diesem Leben schon alle Bedingungen für das nächste Leben vorliegen, sondern die zwölf Kettenglieder erstrecken sich über einen Zeitraum von drei Leben. Sowohl die spätbuddhistischen Dogmatiker als auch die heutigen Interpreten nehmen an, dass die ersten beiden Glieder diejenigen Dharmas namhaft machen, welche in einer vergangenen Existenz die Voraussetzungen für die Entstehung der Lebewesen in der gegenwärtigen Existenz bilden. Die Glieder 3 bis 10 schildern dann das sukzessive Werden eines neuen Individuums (3 bis 5) und der an ihm entstehenden Kräfte als Vorbedingungen für die Wiedergeburt in der zukünftigen Daseinsform (6 bis 10). Die beiden letzten Glieder 11 und 12 geben charakteristische Momente der zukünftigen Existenz an, welche die Folgen von früherer Karmaproduktion sind. Greifen wir uns also aus der unendlichen Folge von Leben an beliebiger Stelle eine Dreiergruppe von Leben heraus, um die Kettenglieder zu betrachten: 1. Es empfiehlt sich, im ersten der drei Leben mit der Bedingung U n w i s s e n h e i t als erstem Kettenglied zu beginnen, weil das Nichtwissen oder die „Verblendung“ allen anderen Bedingungen zugrunde liegt. Unwissend ist, wer nicht die Ursache allen Leidens kennt, also nicht mit den „Vier Edlen Wahrheiten“ vertraut ist. Aus der Voraussetzung Unwissenheit entstehen 2. T a t a b s i c h t e n , also formbildende Geisteskräfte, mit denen wir unsere Zukunft gestalten. Die Tatabsichten können gut, schlecht oder neutral sein und führen zur Bildung eines entsprechenden hochwirksamen energetischen Kraftfelds, welches in die Umgebung einwirkt. Die Tatabsichten sind die Voraussetzung für die Entstehung von (die Brücke zur nächsten Existenz schlagendem) – hier Übergang in die gegenwärtige Existenz! – 3. B e w u s s t s e i n , welches ebenfalls gut, schlecht oder neutral wird. Nach dem Tod eines Wesens geht also dessen Bewusstsein in einen entsprechenden Mutterschoß ein und setzt in diesem wiederum die Entstehung von 4. N a m e und K ö r p e r in Gang, bildet also die neue empirische Person. Wohlgemerkt geht das Bewußtsein nur in den Mutterschoß ein und nicht etwa in die sich dort bildende neue Person. Es „wirkt lediglich wie ein Katalysator, der einen chemischen Prozess auslöst, im Endprodukt dieses Prozesses aber nicht mehr enthalten ist“ (H.W. Schumann). In der wiedergeborenen Person ist also keinerlei irgendwie geartete Entität aus der Vor9 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 existenz vorhanden und sie entwickelt auch ein eigenes Bewusstsein, welches nicht mit dem der Vorexistenz identisch ist. Sie wird lediglich durch die Vorexistenz geprägt, d.h. die Vorexistenz konditioniert die Nachexistenz. Aus der Voraussetzung „Name und Körper“ entstehen dann 5. die S e c h s S i n n e als Wahrnehmungsorgane des neuen Wesens, durch welche es mit der Außenwelt in Verbindung treten kann, was wiederum zu 6. B e r ü h r u n g e n mit der Außenwelt führt, aus denen 7. E m p f i n d u n g e n erwachsen. Diese reifen beim mehr oder weniger ungezügelten Menschen aus zur 8. G i e r (auch „Durst“ genannt), nämlich dem Verlangen nach Erzielung von Lust und Vermeidung von Unlust. Die Gier bindet die Wesen in den Samsara, und nur, wenn wir sie zügeln, haben wir die Möglichkeit, in den Kreislauf der Wiedergeburten positiv einzugreifen. Denn die Gier führt zum 9. E r g r e i f e n der Sinneswelt, vergleichbar dem Ergreifen des Brennstoffs durch die Flamme, womit wir unsere Chance schon wieder verpasst haben. Denn das Ergreifen hat beim Tode einen neuen Mutterschoß zum Gegenstand, in welchem das 10. W e r d e n eines neuen Wesens in Gang gesetzt wird. Folge ist – hier Übergang in künftige Existenz! – 11. die G e b u r t in ein neues leidvolles Dasein mit der Gewissheit von 12. A 1 t e r und T o d . Vereinfacht lässt sich das System der Bedingten Entstehung auf einen Vorgang mit drei Elementen zurückführen: Die Leidenschaften des Menschen bewirken seine Taten und diese wiederum führen das Ergebnis herbei. Wie v. Glasenapp sagt, stellt die Formel vom Konditionalnexus den bewundernswerten Versuch dar, mit den Mitteln majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 des noch ganz in dinglicher Anschauungsweise verhafteten archaischen Denkens ein Problem zu lösen, das bis heute die Weisen aller Völker beschäftigt hat. Einen zwingenden Beweis für die Wahrheit von der Wiedergeburt könne diese Lehre jedoch genau so wenig geben wie andere Seelentheorien. 10 Achtsamkeit - Nein danke? von Franz-Johannes Litsch Im Oktober 2000 erschien im Feuilleton einer großen deutschen Tageszeitung ein Aufsatz unter dem Titel: „Westlicher Buddhismus? Nein danke!“. Autor des Beitrags war der international renommierte slovenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Zizek. Die scharfe Kritik, die er darin am westlichen Buddhismus übte, hat er seither in weiteren Veröffentlichungen und Vorträgen fortgesetzt. Sicher ist es nicht nötig, auf alle öffentlichen Angriffe auf den hier wachsenden Buddhismus zu reagieren. Doch gibt es angesichts von Kritik auch eine feine Grenze zwischen Gelassenheit und Ignoranz. Kritik, ja Gegnerschaft ist vielfach eine Quelle des Lernens und der Selbsterkenntnis. Darum sollte einigermaßen ernsthafte Kritik am Buddhismus von ihm ebenso ernsthaft betrachtet werden. Und im betreffenden Falle hat das, was Zizek zu sagen hat, uns durchaus etwas zu sagen. Vor allem macht er uns deutlich, welchen Herausforderun- gen ein westlicher Buddhismus antworten und sich gewachsen zeigen muss. Diese zu missachten, hieße, zu einem westlichen Buddhismus selber „Nein danke“ zu sagen. Viele Menschen im Westen eignen sich heute mit großer Hingabe asiatisch-buddhistische Sicht- und Verhaltensweisen an, ja wandern geradezu innerlich in östliche Kulturen aus, ohne die eigene Kultur wie auch die andere ernsthaft zu kennen. Umgekehrt denken, fühlen, handeln dieselben weiter in der abendländisch griechisch-jüdisch-christlichen Kultur, ohne sich dessen bewusst zu sein und damit auseinanderzusetzen. Ohnehin sind sich die allermeisten Menschen ihrer tiefgreifenden Kulturgeprägtheit kaum bewusst. Daraus entsteht ein „westlicher Buddhismus“, der auf weitgehender Unkenntnis und Unbewusstheit der beiderseitigen kulturellen Hintergründe beruht und so letztlich keine wirkliche Selbsterkenntnis und Befreiung vermitteln kann. Die abendländische Ichsuche Warum - so ist doch zu fragen - hat es 2500 Jahre gedauert, bis der Westen den Buddhismus endlich zur Kenntnis nahm und damit begann, ihn zu verstehen, ja sich anzueignen, obwohl es vor 2300 Jahren bereits Handelsbeziehungen und eine geistige Begegnung der prägenden Kulturen des Westens (Griechenland, Rom) und des Ostens (Indien, China) gegeben hat. Dieser Austausch war nie völlig unterbrochen und 11 doch war bis Anfang des 20.Jh. die Lehre und Person des Buddha im Abendland kaum richtig bekannt und noch weniger verstanden. Selbst heute noch, im 21.Jh. werden in Europa die Kulturen Asiens und die Welt des Buddhismus in grober Weise ignoriert und missdeutet, während umgekehrt die Kultur des Westens in Asien überreichlich präsent und bekannt ist. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Woher diese hartnäckige geistige Abgrenzung des Abendlands gegenüber dem fernen Asien? Eine Erklärung mag diese sein: der frühe europäische Mensch, der Grieche, und die frühe, erstmals europäisch zu nennende Kultur, die griechische Antike, waren zum Zeitpunkt ihrer Begegnung mit Asien von einem höchst zentralen Thema beherrscht: von der geistigen Suche nach dem Ich, dem Selbst, der eigenen Identität. Nicht zufällig tauchte in einer der frühsten europäischen Dichtungen, in Homers Beschreibung der Irrfahrten und Abenteuer des Odysseus erstmalig die Selbstaussage „Ich bin Odysseus“ auf. Seither ging es dem griechischen Menschen um die Selbstfindung. „Erkenne dich selbst“, hieß es über dem Eingang des Apollo-Tempels von Delphi. Derselbe Satz wurde zum Leitmotiv des Lebens und der Philosophie des Sokrates. Bis in unsere heutige Zeit ist der westliche Mensch Erbe Griechenlands und vom Thema Ichfindung, Selbstverwirklichung, Persönlichkeitsprofilierung beherrscht. Dabei ging es nicht nur um das individuelle Selbst, sondern auch um das kollektive, um die Identität z.B. als Athener, Makedonier, Römer - später als Christ, Jude oder Moslem, Katholik oder Protestant, oder als Deutscher, Franzose, Engländer und heute als Europäer. Jahrhunderte lang war Euro- pa gezeichnet von Kriegen um die Absicherung der eigenen Religion, Nationalität und Grenzen und sie haben viele Millionen menschliche Opfer gekostet. Auch im Augenblick sind die Gemüter von der Frage erhitzt, ob der bislang ausgegrenzte Islam in die europäische Kultur integriert werden kann oder der Türkei die Mitgliedschaft in der EU ermöglicht werden soll. Von der Antike bis heute hat sich das Europäische immer in Abgrenzung zu Asien definiert. Hierbei stand Europa – aus westlicher Sicht – für den Wert, die Freiheit, die Stabilität des Ichs, während Asien mit dem Aufgehen im Kollektiv, in der Namenlosigkeit, im Ichlosen, im All-Einen identifiziert wurde. Asien, das war die Bedrohung des Nichts und der Leerheit, der „horror vacui“ (die Angst vor der Leere). Asien war philosophisch, psychologisch, sozial und schon durch seine Weite, Menschenzahl und Vielfalt grenzenlos, profillos, chaotisch, ungreifbar - das Gegenteil einer festen, abgegrenzten, fassbaren Identität. Der Buddha, der ebenfalls dem „Erkenne dich selbst“ folgte, jedoch zur Antwort von anatta (Nichtich), sunyata (Leerheit) und nirvana (Verlöschen) fand, konnte - gänzlich unverstanden - nur als Bestätigung dieser Bedrohung, Abgrund des Nihilismus und Gegenpol zu Europa empfunden werden. Sehnsucht nach Alternativen Zugleich litt das Abendland auch an diesem Ich und seiner Identitäts-Suche, die immer wieder massiv verunsichert wurde – zuerst durch das Christentum, welches das Ich auf Gott zurückzuführen suchte, dann durch majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 die moderne Wissenschaft (Kopernikus, Descartes, Kant, Marx, Darwin, Freud, heute die Neurobiologie), deren Erkenntnisse immer wieder dazu zwangen, das in Frage gestellte Ich neu zu begründen. 12 Seit der Romantik bis heute gibt es in der europäischen Geistesgeschichte ein starkes „Unbehagen in der Kultur“ (Freud), eine große Sehnsucht und Suche nach kulturellen Alternativen und grundlegen-der Erneuerung. Das ermöglichte es der Lehre des Buddha, im 19. Jh. erstmals die Aufmerksamkeit westlicher Geister zu finden. Bedeutende Vertreter der europäischen, insbesondere der deutschen kulturkritischen Elite sahen im Buddhismus eine, ihrer Suche entgegenkommende, Hoffnung und Perspektive. (Schopenhauer, Wagner, Nietzsche, Hofmannsthal, Mauthner, Hesse, C.G. Jung, Heidegger, Jaspers, Ziegler, Gebser u.a.). Der Buddhismus wurde Teil einer breiten Bewegung der „Lebensreform“. Andere Antworten, die im Rückgriff auf Kulturformen vor der Ichausbildung der Antike gefunden wurden, führten im 20. Jh. zu entsetzlichen zivilisatorischen Katastrophen. Sowohl dem stalinistischen Kommunismus wie dem völkischen Rassismus war die Sehnsucht nach der Auflösung des Ichs in einer großen kollektiven Einheit gemein. Beide fungierten als auf- klärungsfeindliche Ersatzreligionen. Beide haben dem beginnenden Interesse des Abendlands am Buddhismus für mehrere Jahrzehnte schwere Rückschläge versetzt. Erst mit der Auflösung beider Ideologien wuchs wieder die Bereitschaft, dem Weg des Buddha zu begegnen. Die heutige Annäherung an den Buddhismus stellt sich ganz anders dar als die zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die einstige Hoffnung, bei Buddha eine Antwort auf die Krise der westlichen Zivilisation zu finden, hat sich aufgelöst. Man erwartet nun von ihm nur noch private Perspektiven. Verflogen ist umgekehrt auch die Angst, wie sie einst den preussischen Kaiser Wilhelm II. umtrieb, der im Buddha den Inbegriff der „gelben Gefahr“ sah, die uns zu überrollen droht. Die noch bis vor kurzem verkündeten Warnungen der christlichen Kirchen vor dem „Untergang des Abendlands“ haben sich in deren fundamentalistische Kreise zurückgezogen. Stattdessen überwiegt heute Wohlwollen oder – seitdem man im Islam die neue Herausforderung des Westens sieht – wieder das Desinteresse und Vergessen. Auf dem Weg zum Wellness-Buddhismus? Der westliche Buddhismus hat nunmehr das Image eines kurzfristigen exotischen Lifestyle-Trips erworben, so dass sich derzeit kein bekannter europäischer Denker oder Wissenschaftler mehr dazu veranlasst fühlt, sich tiefer mit ihm zu befassen oder sich gar zu ihm zu bekennen. Er wird unter diesen zumeist als harmlos, naiv und weltfremd bewertet. Dazu trägt sehr seine unglückselige Vermischung mit Esoterik 13 und New Age bei. Hier hält man ihn für nützlich, um sich seiner für eigene Zwecke zu bedienen. In Zeiten von zunehmendem beruflichem und gesellschaftlichem Stress und breiter wirtschaftlich-politischer Perspektivlosigkeit bietet der Buddhismus offensichtlich individuelle Fluchten des mystischen Vergessens, friedlicher Entspannung und sanfter Wellness-Verwöhnung. Gelegentlich auch geistiges und kör- majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 perliches Fitness-Training für Manager und Erfolgswillige. Das ist der Punkt, an dem die Kritik Zizeks ansetzt. Er fürchtet, dass ein solcher Buddhismus nichts dazu beiträgt, den heute immer deutlicheren, kulturellen, gesellschaftlichen, ökologischen Zerstörungsaspekten der westlichen Zivilisation eine heilsame Wendung und Orientierung zu geben, sondern im Gegenteil dazu verhilft, den herrschenden „Verblendungszusammenhang“ (Adorno) weiter zu stabilisieren, ja sogar zu vertiefen. Anders gesagt: Zizek wirft dem westlichen Buddhismus vor, dass er der globalisierten und hochtechnisierten Gierökonomie des Westens nun auch noch die fehlende spirituelle Metaphysik und leistungssteigernde, entspannte Gelassenheit liefere – auf dass der totale Zugriff auf die Welt und alles Leben noch effizienter zu Ende geführt werden kann. Er nennt den Buddhismus die „ideale Religion des neoliberalen Kapitalismus“ und setzt seine eigene Hoffnung auf eine Erneuerung des Christentums. Die Aussagen Zizeks im einzelnen lassen erkennen, dass er den Buddhismus insgesamt, wie auch den westlichen nicht wirklich gründlich kennt, dennoch muss anerkannt werden, dass er etwas beobachtet, was jeden ernsthaft an der Lehre und Praxis des Buddha Interessierten beunruhigen muss. Denn es war ganz eindeutig nicht die Zielsetzung des Erwachten, zu jenem „pursuit of happiness“ (Streben nach Glück) jedermanns beizutragen, wie es der amerikanischen Verfassung zu Grunde liegt, wie es als „american way of life“ missionarisch heute in aller Welt verbreitet wird und wie es immer stärker zur eigentlichen Zivilreligion der westlichen Konsumgesellschaften wird. Denn hier geht es um die grenzenlose Erfüllung aller Träume, Wünsche, Illusionen, Begierden und Abneigungen, nach der das individuelle Ich zur Bestätigung und Erweiterung seiner Existenz greifen möchte. Dem Buddha dagegen geht es um die Befreiung von allem Greifen nach einem Ich oder nach Dingen und damit um das Erlangen eines Glücks, das nicht an irgend etwas gebunden ist. Neue Verkleidungen des Ichs Bei aller derzeitigen Offenheit der westlichen Welt gegenüber dem Buddhismus, die grundlegende Ich-Orientierung ist dort in keiner Weise verschwunden, sondern reinkarniert sich nur in neuer Gestalt: im Konzept der konsumfreudigen Selbstverwirklichung, der marktwertbewussten Ich-Inszenierung, des psycho- und biotechnischen Persönlichkeitsdesigns. Es geht längst nicht mehr um die christliche „Vervollkommnung der Seele“ sondern um majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 das erfolgreiche Coming out als Ich-AG. Wo die Ökonomie zur eigentlichen Religion wird, werden wir zu Produzenten und Verkäufern unser selbst als Ware – unseres „hart erarbeiteten“ Selbst – auf einem grenzenlosen Markt der Ich-Konkurrenz. Die eigene Person wird zur Aktiengesellschaft, das Leben zum Gewinn- oder Verlust-Geschäft. Umgekehrt wird die Religion immer mehr zur Ökonomie, zum religiösen Supermarkt und Business. 14 Modisch gut im Trend liegenden westlichen Buddhisten gelingt es nun, diese postmoderne „Umwertung der Werte“ (Nietzsche) unter Markenlogos wie „schnellster Weg zur Erleuchtung“, „großes Vertrauen in die eigene Buddha-Natur“, „das Zen der ersten Million“ und unzähligen Glücksversprechen erfolgreich als westlichen Buddhismus zu verkaufen. Das Anliegen des Buddha wird damit ziemlich auf den Kopf gestellt. Während der Erwachte das Durchschauen leiderzeugender Selbsttäuschung und Anhaftung lehrte, wird hier in buddhistischem Outfit der spirituell potenzierte Haben- und Egokult vermarktet. Auch unter den ernsthafteren westlichen Buddhisten wird die neuartige Verkleidung des Ich-Konzepts kaum wahrgenommen oder durchschaut. Stattdessen klebt die gängige Vermittlung der Lehre vom NichtIch (anatta) an der Widerlegung altertümlicher Konzepte wie dem von der „Ewigen Seele“ oder eines „beständigen Wesenskern“. Darüber ist das westliche Denken aber spätestens seit Sigmund Freud hinaus. Die Soziologie, Psychologie, Neurologie haben die Idee von einem dauerhaften Selbst oder einer objektiven Seele schon lange aufgegeben. Sie sprechen inzwischen von der flexiblen, multiplen, in Entwicklung befindlichen Persönlichkeit oder haben das Ich ganz in Wahrnehmungs- und Verhaltensprozesse aufgelöst. Das abendländische Ich ist heute nicht mehr eines, das (statisch) da ist und vorgefunden wird, sondern eines, das (dynamisch) erworben, erarbeitet, gestaltet werden muss. Erwachen des Westens Ohne Auseinandersetzung mit den Formen und Auswirkungen der Ich-Ideologie in der westlichen Kultur wird der Buddhismus nur zu einem Anhängsel an diese Kultur und ihre Täuschungen werden und trägt auf diese Weise, anstatt zur Überwindung, zur Fortsetzung unserer Leiden bei. Ein westlicher Buddhismus muss darum zuallererst wahrhaftes Buddha-Dharma sein und nicht buddhistisch verpackte Kultur des Westens, zur Erfüllung aller unserer Ansprüche auf perfektes Glück. Zugleich muss er ein dem Westen antwortender und auf diese Weise westlicher Buddhismus sein, anstatt sich lediglich als asiatisch-exotischer Religionsimport anzubieten. Und das heißt: westlicher Buddhismus muss die westliche Kultur zur Aufklärung, zur Erkenntnis, zum Erwachen über sich selbst bringen, damit diese sich von einigen ihrer uralten Verblendungen und den daraus folgenden Leiden befreien und vielleicht auf eine neue Weise entfalten kann. Westlicher Buddhismus muss Erwachen des Westens werden. Jiddu Krishnamurti: „Aufmerksamkeit ist grenzenlos, ist ohne die Grenzen des Wissens.“ 15 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Ergänzende Betrachtung zum Beitrag „Genug, Zufrieden, Achtsam sein“ von Manfred Folkers in DMW 3/15 ab S. 20 und seinem darauf aufbauenden, tiefgründigen Vortrag am 15.01.2016: von Rother Baumert Unsere derzeitige Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur einschl. der vielseitigen Krisen/Probleme daraus sind offensichtlich durch das Gier-Prinzip bedingt. Daraufhin ist jedoch weitergehend zu fragen: Wodurch wird denn (prinzipiell) diese Gier als Trieb… hervorgerufen und mehr oder weniger ungebremst sich steigernd angefeuert? Gerade aus der Lehre Buddhas lässt sich ein Ursachenzusammenhang erkennen. Er zeigt sich schon in der kulturellen Erziehung, Neigung (Tradition) und stetig praktizierten Gewohnheit, sich als getrenntes Ego wahrzunehmen, zu erleben, letztlich zu wähnen; denn hier äußert und verbreitet sich fortwährende Illusion. Dieses/unser (illusionäres) Ego entwickelt zwangsläufig das Bedürfnis, sich permanent abzusichern, Halt zu suchen/finden, sich (wieder) rückzubinden, was wiederum endloses Steigerungsbedürfnis auslöst, zusätzlich entfacht durch alltägliche Vorbilder, Werbung, „Ansteckung“ … bis zu der ganzen Kette von Folgen unserer Wachstumsideologie (ebenso illusionär!) und aller zwangsläufigen Sachzwänge und Krisen -. ist damit letztlich (von vornherein) zum Scheitern verurteilt. Anders ausgedrückt (s.bei M.Folkers): „Wir rasen auf eine Betonmauer ...“ - genauer: auf einen Abgrund, Absturz zu, was nur wegen dabei ablenkender Unrast, Hektik, Kampf und Streit majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 wie bei den (sprichwörtlichen) Lemmingen übersehen, ignoriert und verdrängt wird. Wenn man (wieder?) lernt, sich mit allem verflochten/verbunden zu wissen und zu fühlen – fließend und kosmisch -, so entfällt in gleichem Maße auch das kompensierende Bedürfnis nach Rückbindung (quasi automatisch). Was/wer sich nicht getrennt hat und damit als begrenzt erlebt, braucht auch nicht wieder „rückverbunden“ zu werden! Insofern erübrigen sich alle darauf ausgerichteten Ideologien und Religionen - als illusionär - , soweit sie nur oder vorrangig auf Rückbindung mit unvermeidlichen Folgen (Festhalten, Gier, Neid, Streit …) abzielen. Ethische Gebote (Postulate, Imperative) bleiben dagegen auf Dauer unwirksam, wenn sie nicht willentlich unentwegt praktiziert und durch Einsicht oder Erziehung beharrlich unterstützt werden. Andererseits – nämlich als vereinzeltes, sich getrennt empfundenes Ego – wird dieses Rückbindungsbedürfnis durchaus als legitim verständlich. Die gewohnten Mittel zu seiner Befriedigung kann man also – wie das liebgewonnene Spielzeug bei Kindern – nicht einfach wegnehmen, sondern muss/ sollte im Laufe der „Umorientierung“ sehr vorsichtig, prophylaktisch und didaktisch im pädagogischen Sinne vorgehen – nicht zuletzt auch meditativ. 16 Aufgrund unserer kulturell anerzogenen „getrennten Selbst-Wahrnehmung“ unterliegen wir unaufhörlich dem Zwang, Drang, unser eingebildetes Ego möglichst ununterbrochen und dann schon aus Gewohnheit bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer wieder neu zu bestätigen – aus dem einfachen Grunde, weil es prinzipell flüchtig (also leer) ist und genauso – mehr oder weniger bewusst – auch erfahren wird. Man folgt damit einer zwangsläufigen Notwendigkeit; denn diese bedrohlich empfundene Flüchtigkeit erfährt man subjektiv als unmittelbare Not und Gefahr. Fazit: Diese tief bis ins Unbewusste einprogrammierte Illusion zwingt zur beständigen Selbstbestätigung - auch als Recht- fertigung - und man schlussfolgert spontan: „Was schon immer alle Egos machen, kann doch nicht falsch sein.“ Hier liegt die Ansteckungsgefahr, denn solche Denkweise, Haltung, ja blinde (selbstverständliche) Übungspraxis wirkt unbewusst prägend, mittlerweile sogar kulturübergreifend! Schon nach seinem Vortrag zeigte sich, welch weitreichende Folgen und praktische Konsequenzen für unsere Lebensgestaltung und -orientierung zu erwarten sind – auch die anschließende Resonanz erbrachte vielseitige Anregungen – und wir freuen uns, mit Manfred Folkers dieses tiefgreifende, brisante Thema in künftigen Begegnungen einschl. Übungspraxis hier fortsetzen zu können. Der Dalai Lama wurde einmal gefragt, was ihn am meisten überrascht. Seine Antwort war: „Der Mensch, denn er opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart oder in der Zukunft lebt. Er lebt, als würde er nie sterben. Und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt…“ 17 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Das Gesetz vom Karma Aus dem Buch „Die Kuh, die weinte“, Lotos Verlag von Ajahn Brahm Genehmigung zur Veröffentlichung im „Mittleren Weg“ durch den Autor am 26. Okt 2014 in Hamburg Im Westen missverstehen die meisten Menschen das Gesetz vom Karma. Sie halten es für reinen Fatalismus, nach dem man für eine unbekannte Tat in einem längst vergessenen früheren Leben zum Leiden im jetzigen Dasein verdammt ist. Warum es sich nicht so verhält, soll folgende Geschichte veranschaulichen. Zwei Frauen backen einen Kuchen. Die erste Frau hat klägliche Zutaten. Sie muss aus dem alten weißen Mehl erst einmal die Maden entfernen. ten Geräten ausgerüstet ist. Welche der beiden Frauen backt also den besseren Kuchen? Es kommt sehr oft vor, dass der Mensch mit den besten Zutaten nicht den besten Kuchen backt – schließlich geht es beim Backen um mehr als nur die Ingredienzien. Manchmal steckt der Mensch mit den kläglichen Zutaten so viel Mühe, Liebe und Sorge in den Backvorgang, dass sich sein Kuchen als der leckerste erweist. Nur eins zählt wirklich: Wie wir mit den Zutaten umgehen. Die schwer cholesterinhaltige Butter ist schon fast ranzig, und aus dem weißen Zucker muss sie braune Klümpchen entfernen (weil irgendjemand einen nassen Kaffeelöffel in die Dose gesteckt hat). Als Obst stehen ihr nur uralte, steinharte Rosinen zur Verfügung. Ihre gesamte Küchenausrüstung stammt aus einer Zeit lange vor dem Weltkrieg – vor welchem mag dahingestellt bleiben. Die andere Frau verfügt über die feinsten Zutaten. Ihr Bio-Vollkornmehl ist frisch gemahlen und garantiert nicht gentechnisch verändert. Ihr steht reine cholesterinfreie Margarine zur Verfügung, bester Rohrzucker, und sie kann sich jede Menge frischer Früchte aus ihrem Garten holen. Natürlich arbeitet sie in einer hoch modernen Küche, die mit den praktischsmajjhimâ - patipadâ 2 - 2016 geben worden: Sie wurden in eine arme Familie, als Kinder misshandelt, waren nicht gut in der Schule und nicht in der Lage, Sport zu treiben. Doch die wenigen Eigenschaften, über die sie verfügten, setzten sie so großartig ein, dass ein wundervoller Kuchen herauskam. Für diese Menschen habe ich große Bewunderung übrig. Kennen Sie ähnliche Geschichte aus Ihrem eigenen Umfeld? Andere Freunde sind mit den besten Zutaten für die Arbeit an ihrem Leben auf die Welt gekommen. Sie entstammten wohlha- benden und liebenden Familien, brachten vorzügliche Schulzeugnisse nach Hause, waren große Sportler, sahen gut aus, waren beliebt – und dennoch vergeudeten sie ihr junges Leben mit Drogen oder Alkohol. Sind Ihnen vielleicht auch solche Fälle bekannt? Die Hälfte des Karma besteht aus den Zutaten, mit denen wir arbeiten müssen. Die andere Hälfte, die entscheidendere, besteht aus dem, was wir in diesem Leben daraus machen. Bild: Ajahn Brahm mit Michael Schmidt Buddhapark bringt Ärger von Axel Rodeck Wir sind es gewohnt, von Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Andersgläubigen zu hören, wenn es um die Errichtung einer Moschee in einem deutschen Wohngebiet geht. Stets sind dabei die Moslems die kritisch beäugte Partei – eine expandierende Minderheit. Dabei übersehen wir leicht, dass auch gelegentlich eine umgekehrte Situation einzutreten pflegt: Beeinträchtigung der Moslems durch die bauwillige Majoritätsgesellschaft. Einigen meiner Freunde sind schreckliche Zutaten zur Arbeit an diesem Leben mitge18 Wenden wir uns daher einmal der Frage zu, wie in gewissen Gegenden Thailands die Beziehungen zwischen Moslems und Buddhisten sind, wenn es um die Errichtung buddhistischer religiöser Anlagen in (hinsichtlich der Bevölkerungszahl) moslemisch dominierten Gebieten geht. Ein Beispiel gibt die Provinz Pattani, in der 80 % 19 der Einwohner Moslems sind. In Pattani herrscht Unruhe. Denn die Provinzregierung will für 200 Millionen Bath (5 Millionen Euro) einen buddhistischen Park in einem überwiegend von Moslems bewohnten Stadtgebiet errichten. Angeblich soll er durch Spendengelder finanziert werden. Moslemische Religionsführer befürchten Unruhen, wenn die ohne Einbeziehung der Anwohner geplante Maßnahme durchgeführt werden soll. Sie verweisen auf die Errichtung einer Buddha-Statue im Nationalpark Nam Tok Sai Khao, wo es zu Massenprotesten kam. Die ortsansässigen Moslems haben nach eigenen Angaben grundsätzlich nichts gegen buddhistische Tempel einzuwenden, da von ihnen das Recht auf freie Religimajjhimâ - patipadâ 2 - 2016 onsausübung respektiert werde. Nur dürfe die Bevölkerung nicht so dreist übergangen werden. Das Beratungskomitee der Provinz möge seine Entscheidung noch einmal überdenken. Ein neutraler Beobachter wird für das Anliegen der Moslems Verständnis aufbringen. Es fällt auf, dass auch in anderen Gegenden Thailands in Grenznähe buddhistische auffällige Tempel oder Statuen errichtet werden - mit dem eventuellen Hintergedanken, Markierungspunkte für das „Buddhaland“ Thailand zu setzen? Die Trennung religiöser und weltlicher Belange ist auch in Thailand nicht selbstverständlich und das Ideal einer „Identität von König und Buddha“ entspricht nicht gerade westlichem Demokratieverständnis. Figur halten. Macht aber nichts – das lebhafte Marktleben findet zu Buddhas Füßen statt (mit den üblichen Betrügereien – ohne Scheu vor dem Erleuchteten) und der Touristenstrom setzt sich hauptsächlich aus Japanern zusammen. Gleich nebenan wird das Gelände für weitere Gebäude präpariert. Nein, diesen Berg kann den Buddhisten kein Moslem nehmen. von Ulrich Beck Wer denkt Wer plant Wer tut Wer leidet? Ein nimmermüdes Ich? Getrieben Nie zufrieden, So klagt es immerzu. Doch schließen wir mit einem Blick auf ein wahres buddhistisches Monstrum. Es wurde jüngst eröffnet im Süden der Provinz Phuket nahe der Stadt Chalong. Dort schaut von einem Berg eine mit 45 Meter Höhe alles überragende Buddhafigur aus wertvollem Marmor auf die Menschen hinab (Pra Yai Tempel genannt „Big Buddha“). Innen ist wenig Raum, müssen doch viele Stahlbetonsäulen die Big Buddha is watching you! Buddha under construction... majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Wer bin ich, oder wer bin ich nicht? 20 Wer bin ich? Dies ist mehr eine Aufforderung als eine Frage. Die Aufforderung lautet: Erkenne dich selbst! Wir finden sie schon in einer Inschrift aus dem 7. Jahrhundert vor Christus am Apollo Tempel in Delphi mit den berühmt gewordenen häufig zitierten Worten: GNOTI SE AUTON. Selbsterkenntnis ist von fundamentaler Bedeutung, und sie wird in vielen Kulturkreisen als eine Definition von Religion verstanden. Wahrscheinlich haben sich schon seit unendlich langen Zeiten die Menschen mit der Frage beschäftigt „Wer bin ich denn eigentlich“ oder auch „Wozu das Ganze“? Sich selber zu erkennen ist für die christliche Mystikerin Teresa von Avila eine Frage der menschlichen Würde. So spricht sie: „Wenn jemand keine Antwort wüsste auf die Frage, wer er ist, wer seine Eltern sind und aus welchem Lande er stammt? Wäre dies ein Zeichen viehischen Unverstandes, so herrschte in uns ein noch unvergleichlich schlimmerer Stumpfsinn, wenn wir uns nicht darum kümmerten zu erfahren, 21 was wir sind, sondern uns mit diesen Leibern zufriedengäben… und (abgewandelt) und nur so obenhin, vom Hörensagen, davon wüssten, dass wir eine Seele haben. In dem Werk „Die Innere Burg“ wie auch in zahlreichen anderen Schriften unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft wird auf die Bedeutung, wenn nicht gar Notwendigkeit der Selbsterkenntnis hingewiesen. An dieser Stelle soll schon gesagt werden, dass es eine „Seele“ im oben erwähnten Sinne nach buddhistischer Lehre nicht gibt. So lehnte es der Buddha ab, eine Seele als reine Kombination von Einzelelementen anzunehmen, aber er lehnte es auch ab, Spekulationen anzustellen, was sie sonst sein könnte. Was ist also das „Ich“, von dem viele noch immer glauben, dass ES existiert? In einer egoistischen, selbstsüchtigen oder eigennützigen Verfassung empfinde ich „Mich“ als einen Gegensatz zu „NichtIch“, als einen Organismus, welcher im majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Gegensatz zum „Sein“ der anderen Wesen steht. In dieser geistigen Verfassung ist alles Nicht-Ich, was nicht mein Organismus ist. Ich liebe mein Ich, das heißt ich bejahe meine Existenz und hasse das Nicht-Ich, was so viel bedeutet, dass seine Existenz verschwinden soll (Zitiert aus Hubert Benoit, La Doctrine supreme, Übersetzung des abgewandelten Zitats vom Autor dieses Artikels). Eine klare Aussage über Ich finden wir erstmalig in den buddhistischen Lehren: Hier ist „Ich“ ( im Sinne des lateinischen Ego) gleichbedeutend mit dem Bewusstsein unserer selbst als abgelöste, isolierte Wesenheit. Dieses Bewusstsein hat sich aufgrund der Verblendung, dem Nichtwissen oder Avidya entwickeln können. Folglich leiden wir unter einem Dualismus von Ich und Nicht-Ich und handeln so, als ob wir isoliert dastehende, von allem abgetrennte Entitäten wären, und dass eine uns gegenüber liegende Welt existierte. (abgeändertes Zitat aus dem Lexikon der Östlichen Weisheitslehren). damit den lebendigen Augenblick verpasse. Immer geht es darum zu wissen, „wo die eigenen Füße stehen“, also nicht abzu- Leider sind wir uns dessen nicht bewusst und haben unermessliche lange Zeitabschnitte in diesem Bewusstsein verbracht, so dass sich diese irrtümliche Vorstellung fest etablieren konnte oder musste. Aufgrund der erwähnten Dualität entstanden auch Äußerungen wie „Ich hasse dies, ich liebe das, dies gehört mir, jenes aber dir. So scheint sich eine Herrscherrolle von Ich entwickelt zu haben, wie es die oben gestellten Fragen erörtern. Sie sind nur ein winziger Teil der ach so zahlreichen Fragen, auf die es wohl immer dieselbe, irrige Antwort gibt. An dieser Stelle gäbe es wohl weniger Menschen, die eine Antwort geben möchten. Wer gäbe es schon freiwillig zu, dass er unter psychischen oder sonstigen Problemen zu leiden hätte? Denn tief im Innern könnte eine Ahnung existieren, dass man sie selbst verschuldet haben könnte. Einfacher wäre es natürlich, über eine (oder gar mehrere) körperliche Krankheiten zu sprechen, die das aktuelle Leiden verursachen. Die Antwort wäre aber scheinbar ebenso klar wie bei den Vorfragen. 1) Wer denkt? Denken wir nicht immerzu, schwirrt nicht ständig irgendetwas in unseren Köpfen umher? Wenn uns die Frage gestellt würde, wer denn der Denker sei, dann gäbe es wohl zweifelsfrei die Antwort „ich“, oder sogar „natürlich“ ich. Wenn aber die Frage danach gestellt würde „wer bist du denn“, gäbe es mit Sicherheit ein verächtliches Achselzucken, und es würde nachgelegt „na, ich, ganz klar“. Manch einer würde vielleicht noch Descartes mit seinem berühmten „Cogito, ergo sum“ anführen und sich auf ihn berufen. Tatsache ist, dass wir die Gedanken nicht selber machen. Sie stoßen uns förmlich zu und überwältigen uns häufig sogar. 2) Wer plant? Planen wir nicht ständig? Sei es der nächste Urlaub, das vorzubereitende Mittagessen und die dafür erforderlichen Einkäufe, die Rede, die „ich“ halten muss, der neue Anzug, den „ich“ so dringend brauche, eine schier endlose Reihe von Planungen ließe sich aufzählen. Schön und gut, Planungen majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 sind in gewissem Umfang erforderlich, aber sie sollten nicht ausufern und uns unsere Ruhe rauben. Es gibt auf diese Frage, wer der Planende ist, ganz spontan die Antwort: „dumme Frage, ich natürlich“. Das ständige Planen kann dazu führen, dass ich darüber das „Hier und Jetzt“ vergesse und 22 schweifen. Diese Aufforderung ist häufiger in Zen Klöstern zu finden. 3) Wer leidet? Das Klagen ist endlos, man ist ständig unzufrieden und getrieben, unser Ich scheint niemals Ruhe zu geben, obwohl es eigentlich vollständig erschöpft sein müsste. Es wird leider nicht nach einem Ausweg gesucht, der heutzutage nicht allzu schwer zu finden sein dürfte, leben wir doch in einer Zeit, in der die Buddha Lehre zumindest in ihren Grundzügen bekannt geworden ist und hier im Westen Wurzeln geschlagen oder zumindest einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Dieses Wissen könnte dazu führen, dass man die konstante Antwort „ich“ nicht mehr so leichtfertig geben und sich Gedanken machen würde, wer denn dieser oder dieses „Ich“ überhaupt ist. Unser wissenschaftlich orientiertes Denken und Fühlen (?) erhielt eine Art Denkzettel durch neurobiologische Untersuchungsmethoden, die heute sehr „en vogue“ sind. Elektrophysiologie und Kernspintomographie gelang es bei aufwendigster Technik 23 nicht, in unserem Gehirn eine Struktur ausfindig zu machen, die man als so etwas wie eine „Ichlokalisation“ oder etwas dem Entsprechendes verstehen könnte. Daher ließ ich mich nach einem wissenschaftlichen Vortrag von einem Neurobiologen, der über die Vergeblichkeit derartiger Messungen berichtete, zu der Bemerkung hinreißen: „Aber das hat der Buddha doch schon vor mehr als zweitausend Jahren gewusst und verkündet.“ Betretenes Schweigen folgte. Die Tatsache, dass die gängige „Ich“- Vorstellung eine Illusion oder Täuschung ist, geht aus dem Konzept der Skandhas hervor, der Gruppen der Anhaftung. Gemeint sind hier Gefühle, Wahrnehmungen, Willensregungen und Bewusstsein. Aufgrund unserer Unsicherheit oder unseres mangelnden Wissens, wer oder was „Ich“ wirklich ist oder wer ich bin, entsteht Angst. Angst und Ich gehören wie die Vorder-und Rückseite einer Münze zusammen. So formulierte es meine Lehrerin immer wieder. Der Ich- oder Persönlichkeitsglaube, die uns innewohnende Überzeugung, so etwas wie eine „Seele“ zu haben, gehört zu den zehn Fesseln (Samyojana). Zu ihnen gehören weiterhin Zweifelsucht, Hängen an Regeln und Riten, Gier, Hass, Begehren nach Feinkörperlichkeit, Begehren nach Unkörperlichkeit, Eingebildetsein, Aufgeregtheit und Unwissenheit. Natürlich reicht die Erkenntnis allein nicht aus, dass es kein Ich in unserem herkömmmajjhimâ - patipadâ 2 - 2016 lichen Sinne gibt, um uns zur Freiheit zu verhelfen. Das Studium der Lehren allein ohne nachfolgende Praxis ist wenig hilfreich, und so heißt es immer wieder „üben, üben immer üben“ und die Frage stellen „wer ist dieses Ich“. Die Antwort „Anatta“ wäre korrekt, muss aber auch durch langjährige Übung akzeptiert und verwirklicht werden. Eine gut zu praktizierende Übung besteht darin, sich eine Zeitlang des Wortes „ich“ vollständig zu enthalten. Und ferner ist es empfehlenswert, bei den oben gestellten Fragen, als Antwort „es“ parat zu haben, also ES denkt…. Wie könnte eine „Ichreduktion“ erreicht werden? In einem christlichen Kontext würde man am ehesten von Demut sprechen, die uns diesem Ziel näher bringt. Vielleicht kommt diesem Begriff in buddhistischer Terminologie am ehesten Kshanti nahe, die zu den Paramitas gehört. Kshanti bedeutet so viel wie Geduld, geduldiges Ertragen, Hinnehmen des Gegebenen und sich immer wieder selbst zurücknehmen und in Frage zu stellen. Und für Demütigungen sollte man daher dankbar sein, wenn sie uns denn zuteilwerden. Ihre wichtige Rolle wird bei der Lektüre über alte Zen Meister deutlich, welche nicht davor zurückschreckten, ihre Schüler körperlich zu züchtigen oder sie grob zu beschimpfen. Viele Schüler erreichten dadurch eine Einsicht, und die passende Antwort bestand darin, sich vor dem Meister dankbar zu verbeugen. Wären wir dazu noch heute in der Lage? Der Buddha hatte sogar betont, dass man Geduld und Sanftmut auch dann walten lassen muss, wenn einem jemand einem „ Arme und Beine mit einer doppelgriffigen Säge abschneiden würde, …und dann sein Geist in Wut geriete, so habe man seine Weisung nicht befolgt“ (Zitat M. 219) ein doch sehr drastisches Beispiel. Als Antwort auf die Frage „wer bin ich“ könnte man zusammenfassend sagen: Wir sind Teil einer Daseinsrunde, in welcher schon irgendeinmal jemand eure Mutter oder Vater gewesen wäre, oder Bruder oder Schwester…(S. XV, 14-19) oder einfach nur ein Nichts, ein belangloses Teilchen in der Gesamtheit des Universums. Keine echte Entität, trotz eines Genoms, welches uns als einmalige Figur erscheinen lassen könnte. Aber auch die heute so häufig besprochene DNA ist nicht unveränderlich und unterliegt der Veränderung. Die Tatsache ein absolutes Nichts oder nur Leerheit zu sein, und dass es letztlich keinen Unterschied zwischen Ich und anderen gibt mag für den einen demütigend, für einen anderen aber befreiend sein. Jiddu Krishnamurti: „Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsam, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung.“ majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 24 Auch das noch... Nachrichten aus den Religionen und ihrem Umfeld Eine halbe Million Bath aus Tempel gestohlen Mehr als eine halbe Million Baht (ca. 12.500 Euro) für Reparaturen eines Tempels wurde aus der Wohnung des Abtes während des buddhistischen Feiertages Asarnha Bucha gestohlen. Das ist nicht das erste Mal, dass dem Abt des Tempels Wat Shuwan Khiri Wong eine riesige Geldsumme aus seinem Zimmer gestohlen wurde. Vor zwei Jahren hatten Einbrecher, ohne eine Spur zu hinterlassen, 200.000 Baht Beute gemacht. Die Täter wußten genau, wo das Geld aufbewahrt wurde, denn es gab keinerlei Anzeichen, dass sie die Räume nach Wertsachen durchsucht hätten. Aus „Wochenblitz“ (Thailand) 8/2015 Heiligtum des Buddhismus wird vermessen Bamberger Wissenschaftler vermessen derzeit eine der wichtigsten heiligen Stätten des Buddhismus. Der Zahntempel in Kandy (Sri Lanka) soll mit 3-D-Technik erfaßt und für die Nachwelt erhalten werden. … Bei dem Projekt spielt auch die Angst vor terroristischen Anschlägen eine Rolle: Sollte der Tempel zerstört werden, könnten Bruchstücke des Gebäudes nach der Erfassung durch das Bamberger Team virtuell zusammengesetzt werden. Aus „Der rasende Kurier“ 30.09.2015 Abergläubische Thailänder fürchten Planeten Uranus Zehntausende abergläubischer Thailänder haben in Tempeln mit Ritualen begonnen, um Unheil von ihrem Land fernzuhalten. Als schlechtes Omen sehen sie den Planeten Uranus, der sich in einer Himmelskonstellation befindet, die nach Überzeugung thailändischer Astrologen schwere Zeiten für das Königreich bedeutet. Die Konstellation bleibt sieben Jahre erhalten. Der thailändische Name von Uranus heißt übersetzt „Stern des Todes“. Aus „HAZ“ 8.3.2016 25 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 Uni Göttingen kauft indische Amulette Die Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen erweitert ihren Indien-Bestand um eine Privatsammlung von Amuletten, religiösen Zeichen, Schmuckgegenständen und Textilien aus Nordwestindien. Die überwiegend aus Silber gefertigten Objekte stammen von einer Privatsammlerin aus Winsen, teilt die Universität mit. Aus „HAZ“ 26.03.2016 ...Das auch noch! ~ Aus Axels Reisetagebuch ~ Die Yanas (Fahrzeuge) auf dem Weg zur Erlösung verleiten zu gefährlichen Transporten und werden hauptsächlich von den Firmen Toyota und Mitsubishi gestellt. Keineswegs wird hier einem Farang (Ausländer) die kalte Schulter gezeigt – wer schneller ist, hat eben den früheren und besseren Blick ins Tal (des Mekong). Trotz erst wenige Monate zurückliegender Geburt vermag Klein-Nong Kwaun auf Befragen keine zielführenden Angaben zur These der Leidhaftigkeit eben dieses Vorgangs zu machen. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 26 27 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 ~ Vortragsabende und Meditationstage mit Sr. Mudita im BBH ~ Unsere Dhamma-Freundin Sutta ist der festen Überzeugung, man müsse sich bei Besuch in fremden Kulturen auch den Außenseitern liebevoll widmen. Freitag, 6. Mai 2016 von 19:00 bis 21:00 Uhr Vortrag und Meditation | Alles leer – niemand drin! Die Erforschung von Körper, Geist und Bewusstsein ermöglicht es, tief in die Bedingungen und Merkmale der Existenz einzudringen. Die Erkenntnis, dass die Dinge leer von einem ‚Selbst‘ oder ‚Ich‘ sind, ist der Schlüssel für die Leidbefreiung. Das Thema wird verständlich und mit ganz alltagspraktischen Bezügen erläutert. Samstag, 7. Mai 2016 von 10:00 bis 16:00 Uhr Praxistag zu den drei Daseinsmerkmalen Das Thema wird in Vorträgen erklärt und in der Meditation und mit geleiteten Kontemplationen vertieft. Es gibt Gelegenheit für Praxisgespräche. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Bedarf gibt es eine Einführung in die Meditation. Freitag, 19. August 2016 von 19:00 bis 21:00 Uhr | Vortrag und Meditation Selbstbestimmt leben – selbstverantwortlich leben! Kamma - das Gesetz von Ursache und Wirkung entfaltet seine Kraft in jedem Moment. Wenn wir die Mechanismen verstehen, können wir bewusst eingreifen und unserem Leben eine heilsame Richtung geben. Samstag, 20. August 2016 von 10:00 bis 16:00 Uhr Praxistag zu den Machtfährten Die vier Machtfährten sollen die thematische Grundlage für den Übungstag bilden. Es wird geleitete Meditationen zur Unterstützung geben und die Möglichkeit für Gespräche. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Bedarf gibt es eine Einführung in die Meditation. Hinweis für obige Veranstaltungen: Die Pausen werden sehr knapp gehalten und es wird empfohlen für die Dauer des Seminars in den Räumlichkeiten zu verweilen. Für die persönliche Versorgung bitte eine Kleinigkeit zum Essen mitzubringen. Teilnahme auf Spendenbasis. Skepsis ist angebracht gegenüber ausländischen Buddhisten, die einheimischen Knaben die richtige Lehrinterpretation vermitteln wollen. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 28 Vita: Sr. Mudita, geb. 1962 in der DDR, ist seit 2000 buddhistische Nonne in der Theravada Tradition. Acht Jahre verbrachte sie in Klöstern in Bayern. Für die Vertiefung von Studium und Meditation praktizierte sie u.a. in Sri Lanka, Indien und Taiwan und trainierte von 2010 bis 2013 hauptsächlich in Thailand. Seit 2015 lebt sie wieder fest in Deutschland und leitet den Sarana Dhamma Treffpunkt in Bad Pyrmont. Internet: www.sarana-dhamma-treff.de E-Mail: [email protected] 29 majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 14.08. So: 10-12:30 h Dhammapada - Des Buddhas Weg zur Weisheit Studium und Praxis mit Hanna Woitzik wie am 29.05. 19.08. Freitag 19 h Vortrag von Michael Harbecke Was bedeutet das in der Buddhalehre häufig gebrauchtes Paliwort Dhamma (Skt. Dharma)? Es gibt keine eindeutige Übersetzung für diesen Schlüsselbegriff. Der erste deutsche buddhistischer Mönch Nyanatiloka übersetzte ihn mit „Gesetzmäßigkeit“. Der Referent untersucht diese Gesetzmäßigkeit und wird auch auf die Metta Sutta (Herzensgüte) eingehen. Vortragsabend und Meditation mit Sr. Mudita Selbstbestimmt leben – selbstverantwortlich leben! Kamma - das Gesetz von Ursache und Wirkung entfaltet seine Kraft in jedem Moment. Wenn wir die Mechanismen verstehen, können wir bewusst eingreifen und unserem Leben eine heilsame Richtung geben. Ausführliche Infos: s.S. 29. 20.08. Samstag 10-16 h Dhamma-Praxis-Tag mit Michael Harbecke Wir bereichern unser Verständnis von Dhamma in der Praxis. Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. Praxistag zu den Machtfährten mit Sr. Mudita Die vier Machtfährten sollen die thematische Grundlage für den Übungstag bilden. Es wird geleitete Meditationen zur Unterstützung geben und die Möglichkeit für Gespräche. - Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. Ausführliche Infos: s.S. 29. 28.08. So: 15 h Info-Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber – wie am 29.05. 24.06. Freitag 19–21 h 25.06. Sa: 10-16 h 26.06. So: 15 h Info Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber wie am 29.05. 02.07. Sa: 10-13 h Achtsames Leben Die Praxis der Achtsamkeit in der Tradition von Thich Nhat Hanh wird mit stillen Meditationen und Impulsen für den Alltag von Jan-Michael Ehrhardt geleitet. Teilnahme auf Spendenbasis - bitte rechtzeitig anmelden. 10.07. So: 7:15 h NDR 4 - Info-Radio: Sendereihe Religionsgemeinschaften Beitrag der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg - Thema (bis Redaktionsschluss nicht bekannt) 10.07. So: 10-12:30 h Dhammapada - Des Buddhas Weg zur Weisheit Studium und Praxis mit Hanna Woitzik wie am 29.05. 16.07. Sa: 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen | Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 21.05. 31.07. So: 15 h Info-Nachmittag Buddhismus mit Bernd Weber – wie am 29.05. 06.08. Sa: 8-18 h Hiroshima-Gedenktag am Mahnmal Aegidienkirche in Hannover mit stündlichen Meditationen verschiedener Religionen 13.08. Samstag 10-17 h Gemeinsam einen Tag im achtsamen Verweilen verbringen Meditative Übungen in Stille und Bewegung mit Johannes – wie am 21.05. majjhimâ - patipadâ 2 - 2016 30 Allen Wesen Glück und Frieden ! Programm und Einladung - Fortsetzung von Seite 3 Das Zentrum ist in der Regel nur während der Veranstaltungen besetzt. Außerdem: Sprechzeit jeden Freitag von 17:00 - 18.30 Uhr. Soweit nichts anders angegeben finden alle Veranstaltungen im Buddhistischen Zentrum, Drostestr. 8, 30161 Hannover statt. Zur Kostendeckung wird um einen Spendenbeitrag gebeten. Gäste sind willkommen. Außerdem wird dort auf andere Veranstaltungen hingewiesen, die unser Interesse verdienen. Haftungsausschluss: Der Verein übernimmt keine Haftung für eventuell auftretende psychische und/oder physische Schädigungen, die bei der Teilnahme an den Veranstaltungen auftreten können. 31 majjhimâ - patipadâ 2- 2016 Regelmäßige BBH-Veranstaltungstermine in der Drostestr. 8 Gesprächskreis Buddha-Lehre jeden Dienstag 19.15 - ca. 22.00 Uhr Offener Kreis, auch für Interessierte ohne Vorkenntnisse Meditation (19.25 - 20.00 Uhr), anschließend, ab 20.00 Uhr: Lesung buddhistischerTexte; Gespräche und Diskussion zur buddhistischen Praxis; Buddhismus in der Gegenwart. Meditation und Yoga jeden Donnerstag 19.45 - ca. 22.00 Uhr. Hatha-Yoga nach Shivananda, entspannte Sammlung, Atemberuhigung, Haltung und Stille des Yoga und der Meditation, Gehmeditation. Bitte bequeme Kleidung und nach Bedarf eine Übungsmatte /-decke mitbringen - (Teilnahme auf Spendenbasis / Dana). Neue Teilnehmer/innen sind jederzeit willkommen, jede/r übt in Eigenverantwortung. Info: Sabine Reinsberg, Tel. 0511 - 400 86 36 Vipassana Meditation jeden Donnerstag 18.00 - 19:30 Uhr. Sitzen in Stille, Atembetrachtung, Gehmeditation, Erfahrungsaustausch. Anfängerlinnen sind willkommen, eine Einführung ist möglich. In diesem Fall bitte vorher anmelden unter: 0511 - 348 07 76 (Franz). www.vipassana-hannover.jimdo.com Zen Dôjô Shôbôgendô Spirituelle Leitung: Zen-Meisterin Dagmar Dôkô Waskönig, Info: www.shobogendo.de Zazen: Montag: 20.00 Uhr Mittwoch: 20.00 Uhr Jeden 1. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr: Einführung für Neue Freitag: 19.00 Uhr (unregelmäßig, nach Absprache) Info-Nachmittag Buddhismus jeden letzten Sonntag im Monat, um 15.00 Uhr buddhistische Orientierungshilfe, Dialog und div. Videos Anfragen unter Tel. (0511) 47 14 09 (Bernd Weber) Ansprechpartner/lnnen: Rother Baumert Tel. 0511 - 40 66 88 Email: [email protected] Michael Schmidt Tel. 05722 - 8 17 25 Email: [email protected] Rajah Wirasekara Tel. 05722 - 8 11 52 Email: [email protected] Dagmar Doko Waskönig (Zen) Tel. 0511 - 86 48 71 Email: [email protected] York-Victor Reith Tel. 0511 - 6002306 Email: [email protected] Internet: www.buddha-hannover.de : www.facebook.com/BuddhistischerBundHannover majjhimâ - patipadâ 2 - 2016