Institut für Mathematik Prof. Dr. Helge Glöckner Dipl. Math. Rafael Dahmen SoSe 11 06.05.2011 4. Übungsblatt zur Differentialgeometrie“ ” Gruppenübung Aufgabe G7 (Der Tangentialraum an die Sphäre) Sei M := Sn die n-dimensionale Sphäre, aufgefasst als Untermannigfaltigkeit des Rn+1 und sei a ∈ M ein Punkt. Zeigen Sie, dass der Untermannigfaltigkeitstangentialraum von M an der Stelle a gegeben ist durch: y ∈ Rn+1 : y ⊥ a . Aufgabe G8 (Étale Abbildungen) (a) Zeigen Sie, dass f : R −→ S1 ⊆ C : t 7→ e2πit eine glatte étale Abbildung ist. (b) Für j ∈ {1, . . . , n + 1} setzen wir: Ωj := v ∈ Rn+1 : vj 6= 0 . Zeigen Sie, dass die Abbildung Γj : Ωj −→ Ωj v vj+1 vn+1 (v1 , . . . , vn+1 ) 7−→ ( vv1j , . . . , j−1 vj , vj , vj , . . . , vj ) ein C ∞ -Diffeomorphismus und dass pj : Ωj −→ Rn (w1 , . . . , wn+1 ) 7−→ (w1 , . . . , wj−1 , wj+1 , . . . , wn+1 ) eine glatte Submersion ist. (c) Zeigen Sie, dass die Abbildung Φ : Rn+1 \ {0} −→ P (Rn+1 ) v 7−→ Rv eine glatte Submersion ist. (Hinweis: Schreiben Sie Φ|Ωj als Verkettung von Diffeomorphismen und einer Submersion.) (d) Zeigen Sie, dass die Abbildung Ψ : Sn −→ P (Rn+1 ) v 7−→ Rv eine surjektive glatte étale Abbildung ist. Hausübung Aufgabe H7 (Der n-dimensionale Torus) Die Menge Rn /Zn := {a + Zn : a ∈ Rn } sei versehen mit der Quotiententopologie (finalen Topologie) bezüglich der Abbildung q : Rn −→ Rn /Zn a 7−→ a + Zn . (a) Zeigen Sie, dass q : Rn −→ Rn /Zn eine offene Abbildung ist. (b) Zeigen Sie, dass Rn /Zn eine topologische Mannigfaltigkeit ist. (c) Zeigen Sei, dass es eine eindeutige C ∞ -Mannigfaltigkeitsstruktur auf Rn /Zn gibt, sodass q : Rn −→ Rn /Zn ein lokaler C ∞ -Diffeomorphismus (also eine glatte étale Abbildung) wird. (d) Zeigen Sie, dass Rn /Zn diffeomorph ist zu (R/Z)n und zu (S1 )n . (e) Sei f := q|[0,1]n die Einschränkung der Abbildung q auf den abgeschlossenen ndimensionalen Einheitswürfel. Zeigen Sie am Beispiel von f : [0, 1]n −→ Rn /Zn , dass eine Quotientenabbildung im Allgemeinen nicht offen sein muss. Anmerkung: Der Raum Rn /Zn ∼ = (S1 )n heißt n-dimensionaler Torus. Der Fall = (R/Z)n ∼ n = 2 ist besonders interessant und soll jetzt untersucht werden: Aufgabe H8 (Der zweidimensionale Torus als Untermannigfaltigkeit des R3 ) Ziel dieser Aufgabe ist es, die abstrakte Mannigfaltigkeit R2 /Z2 als Untermannigfaltigkeit des dreidimensionalen Raumes zu realisieren. Wir werden hierbei wenn es gerade sinnvoll erscheint den Raum C mit dem Raum R2 identifizieren. Gegeben: r, R ∈ R mit 0 < r < R. Φ : R2 −→ C ×R (s, t) 7−→ R + r cos(2πs) e2πit , r sin(2πs) . Wir setzen T := Φ(R2 ) ⊆ C × R ∼ = R3 . (a) Geben Sie die Abbildung Φ : R2 −→ R3 explizit ohne Verwendung von komplexen Zahlen an. (Falls möglich versuchen Sie sich vorzustellen, dass das Bild der Abbildung wirklich die Oberfläche eines “Donuts” ist.) (b) Zeigen Sie, dass Φ : R2 −→ R3 eine glatte Immersion ist. (c) Zeigen Sie, dass T ⊆ (C\ {0}) × R. z , |z| . Geben Sie eine einfache (d) Setze Ψ : (C\ {0}) × R −→ C × C : (z, w) 7→ |z|+iw−R r Formel für Ψ ◦ Φ(s, t) an. (e) Zeigen Sie, dass genau dann Φ(s, t) = Φ(s′ , t′ ) gilt, wenn (s, t) − (s′ , t′ ) ∈ Z2 gilt. e : R2 /Z2 −→ T gibt mit Φ = Φ e ◦q (f) Folgern Sie, dass es einen Homöomorphismus Φ (mit der Notation aus Aufgabe (H7)). (g) Zeigen Sie, dass T eine Untermannigfaltigkeit von R3 ist und dass bezüglich dieser e ein C ∞ -Diffeomorphismus ist. Mannigfaltigkeitsstruktur die Abbildung Φ