Additive Zahlentheorie Christoph Weiß Iffeldorf 6.1.2005–9.1.2005 1 Definitionen und Notationen • Sei A ⊂ Z Folge ganzer Zahlen. Dann heißt A(n) := |{a ∈ A : 1 ≤ a ≤ n}| Zählfunktion von A, A(n) n∈N n σA := inf heißt (Schnirelmann-)Dichte von A. Es gilt: (i) (ii) σA = 1 ⇔ N ⊂ A ∀n ∈ N : n σA ≤ A(n) • Sind A, B ⊂ Z, so bezeichnet A + B := {a + b : a ∈ A, b ∈ B} und mA := A . . + A} | + .{z m−mal Lemma. Sei 0 ∈ A ∩ B, A(n) + B(n) ≥ n. Dann gilt n ∈ A + B. Beweis. Ist n ∈ A oder n ∈ B, so ist wegen 0 ∈ B bzw. 0 ∈ A auch n ∈ A + B. Sei also n 6∈ A, B. Somit ist A(n) = A(n − 1), B(n) = B(n − 1), also A ∩ [1, n − 1] = {a1 , . . . , aA(n) }, a1 < . . . < aA(n) , B ∩ [1, n − 1] = {b1 , . . . , bB(n) }, b1 < . . . < bB(n) . sowie Da |{a1 , . . . , aA(n) , n − b1 , . . . , n − bB(n) }| ≤ n − 1, aber A(n) + B(n) ≥ n > n − 1, folgt nach dem Dirichletschen Schubfachprinzip, dass ∃i, j : ai = n − bj , also n = ai + bj ∈ A + B. Korollar. Ist 0 ∈ A, σA ≥ 12 , so gilt 2A ⊃ N. Beweis. Folgt sofort aus dem obigen Lemma, da ∀n ∈ N : A(n) + A(n) = 2A(n) ≥ 2n σA ≥ n. Satz. Sei 0 ∈ A ∩ B. Dann gilt σ(A + B) ≥ σA + σB − σAσB. Beweis. Wir betrachten wieder A ∩ [1, n] = {a1 , . . . , aA(n) }, a1 < . . . < aA(n) . Wir definieren die Größe der Lücken“ li als ” li := ai+1 − ai − 1. Damit gilt dann X (A + B)(n) ≥ A(n) + X A(n)−1 A(n)−1 B(li ) ≥ A(n) + σB li = i=1 i=1 = A(n) + σB(n − A(n)) ≥ n σA − n σB − n σAσB Folglich also (A + B)(n) ≥ σA + σB − σAσB, n ∀n ∈ N : und somit die Behauptung. Folgerung. Es gilt also 1 − σ(A + B) ≤ (1 − σA)(1 − σB), und damit (induktiv) 1 − σ(nA) ≤ (1 − σA)n . Daraus folgt zusammen mit dem Korollar: σA > 0 ⇒ ∃n ∈ N : N ⊂ nA. Bemerkung 1. Die Ungleichung aus dem Satz zuvor läßt sich verschärfen zu σ(A + B) ≥ σA + σB, dem Satz von Mann. Bemerkung 2. Man kann zeigen: σ({0, 1} ∪ 2P) > 0 Mit vorherigen Folgerung folgt daraus ∃N ∈ N : N({0, 1} ∪ 2P) ⊃ N. Durch einfache Umformung (Tipp: Einsen in der Summe darstellen als Summe von Zweien und ggf. einer Drei) gewinnt man daraus: ∃C ∈ N : C(P ∪ {0}) ⊃ N \ {1}