5 6 7 8 Unterwegs zu neuer Freiheit – trotz der Wunden der Vergangenheit Neuanfang ist möglich – es gibt Vergebung! Beten – sich immer mehr in Gott verwurzeln Damit das Feuer weiter brennt... den begonnen Weg fortsetzen In jedem Leben gibt es Erfahrungen, die Mut machen, Gott zu trauen. Ebenso gibt es aber auch Schmerzliches, das Vertrauen schwierig macht. Erfahrenes Leid kann Angst, Schmerz, Bitterkeit, Resignation erzeugen – Kräfte, die einengen, Kräfte, die der Beziehung zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst im Wege stehen. Die Scherben unseres Lebens (zerbrochene Beziehungen, Krankheit, Verluste, Lieblosigkeiten, Gewalterfahrungen u.a.) machen es oft schwer, an Gottes Liebe zu glauben. Der Blick auf Jesus kann helfen: Er, der Sohn Gottes, hat als Mensch ganz auf Gott vertraut. Mit allen Konsequenzen hat Er sich ganz auf menschliches Leben eingelassen. Alles, was mir widerfahren kann, hat Er selbst erlebt: Konflikte, Missachtung, Schmerzen, Verlassenheit, Spott, Gewalt, sogar den Tod. In all dem kann ich mich darauf verlassen: Er kennt das, Er weiß, wie mir zumute ist. Mit allem kann ich zu Ihm kommen – Er trägt es mit mir. Und das Leid hat nicht das letzte Wort. Jesus ist auferstanden. Neues Leben ist möglich. Unsere menschliche Würde und Größe, die wir von Gott erhalten haben, kann uns nicht genommen werden. Auch wenn Lebensumstände anders aussehen – SEINE Kraft und Liebe sind stärker. Nicht nur Leid, auch Schuld kann eine Last im Leben sein. Versagen und Sünde können alle Beziehungen belasten, können gerade auch unser Vertrauen zu Gott erschweren, ja sogar verhindern. Im biblischen Sinn ist mit „Sünde“ nicht nur das konkrete Fehlverhalten gemeint, sondern die damit verbundene Störung der Beziehung zu Gott, zum Mitmenschen und zu mir selbst. Die Geschichte vom Sündenfall zeigt, wie die zunächst ungetrübte Vertrauensbeziehung zu Gott und untereinander zerbricht. Als Abbild Gottes ist der Mensch zur Liebe berufen; Sünde bedeutet dann „Absonderung“ aus der Lebensgemeinschaft mit Gott – ein Bruch, den wir aus eigener Kraft nicht heilen können. Schuldig wird ein Mensch dabei in dem Maße, wie er frei ist. Es geht also um Situationen, in denen man anders hätte handeln sollen und auch anders hätte handeln können. Schuld und Sünde sind aber keine Sackgasse – Gottes Liebe ist größer. Mit dem Gleichnis vom „Barmherzigen Vater“ zeigt Jesus, wie Gott mit unserer Schuld umgeht: mit erbarmender und verzeihender Liebe. Seine Vergebung macht Veränderung und einen Neuanfang möglich. Als die Jünger Jesus bitten: „Herr, lehre uns beten!“, lässt dieser sie an Seiner vertrauten Beziehung zum Vater teilhaben: Vater unser... Daran können auch wir anknüpfen: Der erste Schritt ist getan. Wir müssen die Beziehung zu Ihm nicht erst herstellen oder suchen, wir müssen uns nur auf sie einlassen, uns Ihm anschließen. Beten beginnt damit, sich in die Gegenwart Gottes hinein zu versetzen: Gott ist da! – und ich bin da – vor Ihm. Das kann man sich z.B. in einem Zeichen vor Augen führen: ein Kreuz, ein Bild, das Kreuzzeichen, eine Kerze entzünden... Gott ist jemand, den ich ansprechen kann, der zu mir Du sagt und zu dem ich DU sagen kann. Wie zu einem Freund darf ich kommen, wie ich bin: froh oder traurig, stark oder schwach – auch zornig. Ich darf mein Herz ausschütten: bitten, danken, klagen, ihn loben und ihm singen. Gott sagt unerschütterlich JA zu mir, so wie ich bin – und im Beten kann ich immer mehr in das JA zu Ihm, zu Seinem Weg mit mir, hineinwachsen. Hat der Glaube Feuer gefangen, so braucht dieses Nahrung zum Weiterbrennen. Wie Jesus sich den Emmausjüngern auf ihrem Weg angeschlossen hat, will Er auch mit uns gehen. Gott ist da. Gott, Du bist da - und ich bin da. Gott, Du sagst JA zu mir. Und ich möchte immer mehr zu Dir JA sagen. Wie wäre es, das, was mir im Leben widerfährt, als Gespräch mit Gott zu betrachten? – als Mitgehen, Anfrage, Ermutigung, Herausforderung ... Auf dem Bild begegnet Jesus einem Menschen. Jesu Gesicht, Seine offene Hand, Seine ganze Körperhaltung sind voller Zuwendung und Liebe. „Meinst du wirklich mich?“ scheint der Angesprochene zu fragen. Seine geöffnete Hand, sein Blick signalisieren Offenheit und Bereitschaft zum Hören. Dieser Mensch lässt sich auf Jesus ein. Seine Füße zeigen die eingeschlagene Richtung: mit Jesus gehen – hinter Ihm hergehen, Ihm folgen. Gott will auch uns begegnen. An uns ist es, für Seine Gegenwart offen zu sein: mit Ihm und miteinander unterwegs, mit Ihm und miteinander im Gespräch zu bleiben – damit das Feuer weiter brennt. „Das Feuer neu entfachen“ ... ist Thema der Predigtreihe zum gleichnamigen Glaubenskurs. Dieser lädt ein, Gottes Gegenwart und Liebe im eigenen Leben neu oder tiefer zu entdecken. Dieses Faltblatt gibt einen Überblick über die Kerninhalte der 8 Themen. Sie sind eingeladen, diesen Weg mitzugehen. 1 2 3 4 Auf der Suche nach Gott – „Es gibt noch Feuer unter der Asche...“ Unsere Sehnsucht nach Liebe – mehr als nur ein Traum?! Es gibt Liebe! – In Jesus Christus überbietet Gott unsere Sehnsucht Gottes Zuwendung wartet auf Antwort: Sein Leben wählen – Dem Ja-Wort trauen Glaube ist mehr! Glaube ist vor allem Beziehung: Beziehung zwischen Gott und den Menschen – zwischen Gott und mir. Wie solch persönliche Beziehung wachsen kann, wird in der Geschichte der Emmausjünger deutlich: Die Jünger hatten Jesus kennen gelernt und ihm vertraut; Sein Tod stellt für sie jedoch alles wieder in Frage. Als sie dann miteinander unterwegs sind, kommt Jesus dazu und geht mit ihnen. Er läßt sich auf ihre konkreten Fragen, Sehnsüchte und Enttäuschungen ein und bringt ihre Erlebnisse in Zusammenhang mit der Heiligen Schrift. Beim Brotbrechen in Emmaus erkennen sie Ihn neu. Die Begegnung mit Ihm verwandelt die Jünger: Ihr Glaube, ihre Beziehung zu Jesus, ist ganz neu lebendig geworden. Dies erfüllt sie so, dass sie ihre Erfahrungen unbedingt weitererzählen wollen. Eine persönliche Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus, ist das Grundwasser, das auch unseren Glauben lebendig macht. Alle Menschen sehnen sich nach Glück. Letztlich ist es die Erfahrung von Lieben und Geliebt-werden, die Glück, Erfüllung und inneren Frieden schenkt. „Ich bin doch wer“ ist Ausdruck einer Ahnung, wertvoll zu sein und zwar unabhängig von Alter, Leistung, Erfolg, Versagen und Ähnlichem. In bitterem Kontrast dazu stehen oft die Realitäten des Lebens: Funktionieren-müssen, Enttäuschungen, eigene Schuld, Schmerz, Leid ... Jesu zentrale Botschaft ist in diesem Bild von Michelangelo eindrucksvoll dargestellt: Gott ist ein Gott der Liebe, der jeden Menschen aus Liebe geschaffen hat, ihn uneingeschränkt bejaht – vor aller Leistung und trotz aller Verirrungen. Zu jedem spricht Gott: „Weil du es bist!“ Dieser Zuspruch gilt jedem Einzelnen, auch dir und mir. Gott lässt keinen Menschen fallen. Bis in alle Nöte hinein geht Er ihm nach. Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe, nach Unvergänglichem, letztlich nach Gott. Doch vorher schon sehnt Gott selbst sich nach Gemeinschaft mit dem Menschen... Kaum jemand hat in der Geschichte so viel Wirkung und Auseinandersetzung erzeugt wie Jesus Christus. Was macht Ihn eigentlich aus? ER war der große Liebende – in zweifacher Hinsicht: Er lebte in engster Verbundenheit mit Gott, den Er Abba, lieber Vater, nannte. Seine Liebe und Hingabe zum Vater prägen Ihn, Sein Wirken, Sein ganzes Leben bis hin zu Seinem Sterben. Mit gleicher Liebe und Hingabe wendet Er sich auch jedem Menschen zu, unabhängig von Leistung oder Stellung. Er heilt körperliche und seelische Leiden, schenkt echte Anteilnahme und ermöglicht neue Lebensqualität. Die Liebe seines Vaters behält Er nicht für sich, sondern gibt sie weiter. Die Menschen aller Zeiten nimmt Er in diese Verbundenheit mit hinein – auch Dich und mich. Sehr anschaulich wird dies in der Fußwaschung: Jesus, der Sohn Gottes, geht vor den Jüngern in die Knie und dient ihnen. Er ist bereit, sich klein zu machen, um zu zeigen: Du bist mir unendlich wertvoll! Liebe, auch Gottes Liebe, kann man nicht beweisen – aber erfahren, wenn man sich darauf einlässt. Wie wäre es, so zu leben, als wäre es sichere Wirklichkeit, dass Gott mich persönlich liebt, ohne Wenn und Aber? Die Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe zu jedem Menschen kann Staunen und Faszination wecken, aber auch Zweifel oder Erschrecken. Denn in (fast) jedem Leben gibt es sowohl Erfahrungen von Liebe, Geborgenheit und Erfüllung, wie auch Grenzerfahrungen, die es schwer machen, der Liebe Gottes zu trauen. Unser Leben ist vielfältig geprägt und begrenzt. Es ist ausgespannt zwischen Wirklichkeiten, über die wir nicht verfügen: die Tatsache und Umstände unserer Existenz – die bereits gelebte Zeit (unsere Vergangenheit) – die unbekannte Zukunft, unsere Sterblichkeit – und Gott selbst, ob und wie Er ist und wirkt. In Jesu Leben, in Seinem Sterben und Seiner Auferstehung liegt die Zusage: „In all dem bin ich bei dir und verlasse dich nicht! Meine Liebe ist stärker als deine Not.“ Diese Liebe lädt jeden Menschen zu einer persönlichen Beziehung ein: „Vertrau mir doch und hab‘ den Mut, dein Leben, so wie es ist, mit mir zu leben!“ – Gottes Einladung steht – und wartet auf unsere je persönliche Antwort. Jesus lebte in inniger Gemeinschaft mit dem Vater. Die Begegnung mit Ihm kann ermutigen, in solch ein vertrauendes Ja zu Gott hineinzuwachsen. Die „Ikone der Freundschaft“ lädt ein, Freundschaft mit Jesus zu suchen, sich zu Ihm zu setzen und bei Ihm zu verweilen. Ihm können wir uns mit unseren Freuden und Hoffnungen, mit unseren Sorgen und Fragen, Schwächen und Zweifeln anvertrauen... Sie möchten mehr wissen? Zum Kurs „Das Feuer neu entfachen“ gibt es: • Teilnehmerheft mit täglichen Impulsen • Themenheft als geistliches Lesebuch • DVD mit TV-Sendung zu jedem Thema Wege erwachsenen Glaubens (WeG) Projektstelle Vallendar Pallottistr. 3, 56179 Vallendar; Tel: 0261 6402 - 990 [email protected] - www.weg-vallendar.de/feuer Leiter der WeG-Projektstelle: Prof. P. Dr. Hubert Lenz SAC Bilder: Urheber May, Sr. Sigmunda, „Ich lege mein Wort in deinen Mund“ (S. 2), „Eines fehlt dir noch“ (S. 8), © VG Bildkunst, Bonn 2015; andere: Projektstelle oder privat Dem Bonifatiuswerk herzlichen Dank für die Unterstützung unserer Arbeit.