# $% ' " & ! " "$ ' % # # " $ Hypothesentests, die zur Untersuchung der Differenz (bzw. der Gleichheit) der unbekannten Mittelwerte µ 1 und µ 2 zweier Grundgesamtheiten mit bekannten Standard-abweichungen σ 1 und σ 2 unter Verwendung zweier unabhängigen Stichproben eingesetzt werden, bezeichnet man als Zweistichproben-Gauß-Test oder Zweistichproben-z-Test. Falls die Verteilung der Stichproben-Mittelwerte X bzw. Y aus den beiden Gesamtheiten normalverteilt ist und die beiden Stichproben der Größen N 1 bzw. N 2 unabhängig voneinander sind, so ist die Differenz der beiden Stichproben-Mittelwerte D = X – Y auch normalverteilt (s. Kap. 10. Abschnitt 10.6). Daher gehorcht die standardisierte Zufallsvariable δ D (X Z = )− − Y σ 12 (µ1 + N1 − µ2 ) σ 22 N2 der Standard-Normal-Verteilung. (s. Kap. 10 und auch Kap. 11) Wird zur Aufstellung einer Nullhypothese für den Vergleich der Mittelwerte zweier Grundgesamtheiten µ 1 – µ 2 ein bestimmter Wert δ 0 vermutet, so lässt sich anhand der obigen Zufallsvariable für die Standard-Normal -Verteilung die Testgröße aus zwei unabhängigen konkreten Stichproben durch δ0 d zˆ = (x − y σ 12 ) N1 − (µ1 + σ 22 − µ2 ) N2 berechnen. Für eine Nullhypothese H0 können nach Fragestellung folgende unterschiedliche Gegenhypothesen Ha aufgestellt werden. ( H0 : Ha : µ1 –µ2 = δ0 µ1 –µ2 < δ0 (( H0 : µ 1 – µ 2 = δ 0 Ha : µ 1 – µ 2 > δ 0 ((( H0 : µ 1 – µ 2 = δ 0 Ha : µ 1 – µ 2 ≠ δ 0 24 * $ & ) # # $% µ2 + $$ % µ1 σ1 und σ2 # ! ) ! " # " Testgröße für den Vergleich der Mittelwertwerte anhand zweier konkreten Stichproben aus den beiden Grundgesamtheiten: d (x zˆ = σ 12 − y ) − (δ 0 N1 + σ 22 H0 : Ha : Kritische Grenzen aufgrund der Irrtumswahrscheinlichkeit α und der Gegenhypothese Ha µ1–µ2=δ0 µ1 –µ2< δ0 Einseitiger Test mit unterer Grenze ) N2 Graph der Verteilung der Testfunktion für die Mittelwertdifferenz X − Y von Stichproben der Größen N1 und N2 aus zwei Grundgesamtheiten mit Angabe der kritischen Bereiche und der Entscheidungsregel $% (µ 1 – µ 2 Z = δ 0) ! ( X − Y ) − ( µ1 − µ 2 ) σ 12 (Linkseitiger Test) " $& (z) N1 + σ 22 N2 zα α z 0 zα Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls zˆ < z α $% µ1–µ2=δ0 (µ 1 – µ 2 µ1 –µ2> δ0 Einseitiger Test mit oberer Grenze Z = δ 0) ! ( X − Y ) − ( µ1 − µ 2 ) σ 12 (Rechtseitiger Test) " $& (z) N1 + σ 22 N2 α z1 – α z 0 z1 – α Ablehn.Bereich verwerfen, falls ẑ > z 1 − α $% µ1–µ2=δ0 µ1–µ2 ≠ δ0 Zweiseitiger Test mit oberer und unterer Grenze Z = N1 und z1 – α 2 ! ( X − Y ) − ( µ1 − µ2 ) σ 12 zα 2 " $& (z) + σ 22 N2 α/2 α/2 z zα / 2 0 Ablehn.Bereich z1 – α / 2 Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls zˆ < z α 2 oder ẑ > z 1 − α 2 25 H0 , % Für die Produktion von Fernsehern hat eine Firma Flüssigkristallanzeigen (LCD) bei zwei verschiedenen Herstellern A bzw. B bestellt. Die Lebensdauer der LCD’s sei eine normalverteilte Zufallsvariable. Die Standardabweichungen sind bekannt und betragen 0,2 Jahre bzw. 0,1 Jahre. Die Firma hat eine zufällige Stichprobe von 5 LCD’s aus Hersteller A und eine zufällige Stichprobe von 8 LCD’s aus Hersteller B entnommen. Dabei erhielt sie die Mittelwerte 5,8 Jahre bzw. 5,5 Jahre. Ist auf dem Signifikanzniveau von 5% die mittlere Lebensdauer der LCDs von A höher als die von B? (S. auch Kap. 11. Bsp. 7.) ./ $ Gesamtheit A : µ A : unbekannt ; σ A = 0,2 Stichprobenumfang aus A: NA = 5 Gesamtheit B : µ B : unbekannt ; σ B = 0,1 Stichprobenumfang aus B: NB = 8 Da die beiden Gesamtheiten normalverteilt sind, sind die Verteilung der StichprobenMittelwerte aus den beiden Gesamtheiten auch normalverteilt, obwohl beide Stichprobengrößen < 30 sind. ( δ0 H0 : µ A – µ B = 0 Nullhypothese: Gegenhypothese: Ha : µ A – µ B > 0 Die mittlere Lebensdauer beider LCD-Typen sind gleich Die mittlere Lebensdauer der LCDs von A ist höher als die von B (( $ ) 0 Signifikanzniveau oder Irrtumswahrscheinlichkeit: α = 0,05 ((( 1 Es liegt ein rechtseitiger Test vor. Folglich ist die kritische Grenze: z1 – α = 1,645 (# $ / δ0 d zˆ = (x σ # − y 2 A ) NA − (µ A + σ − µB 2 B ) = 3,119 NB * " $ Hier liegt ein rechtseitiger Test vor. Da die Testgröße ẑ = 3,119 größer als die kritische Grenze z1 – α = 1,645 ist, liegt ẑ im Ablehnungsbereich. Daher wird die Nullhypothese H0 : µ A – µ B = 0 mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% gegenüber der Gegenhypothese Ha : µ A – µ B > 0 abgelehnt. Daraus schließen wir, dass auf dem Signifikanzniveau von 5% die mittlere Lebensdauer der LCDs von A höher als die von B ist. 26 ' σ 2σ # $% ' " & % # ! " "$ ' " $ # Hypothesentests, die zur Untersuchung der Differenz (bzw. der Gleichheit) der unbekannten Mittelwerte µ 1 und µ 2 zweier Grundgesamtheiten mit unbekannten aber gleichen Standardabweichungen σ 1 und σ 2 unter Verwendung zweier unabhängigen Stichproben eingesetzt werden, bezeichnet man als Zweistichproben-t-Test (mit σ 1 = σ 2) Wenn die Varianzen der beiden Grundgesamtheiten unbekannt aber gleich sind σ 12 = σ 22, ersetzten wir in der standardisierte Zufallsvariable (X Z = − Y )− σ 12 (µ1 + N1 − µ2 ) σ 22 N2 die Varianzen σ 12 und σ 22 durch die Schätzfunktionen der Varianzen S12 bzw. S22 der beiden unabhängigen Stichproben der Größen N 1 bzw. N 2 . Wenn die beiden Gesamtheiten normalverteilt sind, dann gehorcht die Zufallsvariable δ D (X T = − Y ) − (µ1 S p2 N1 + − µ2 ) S p2 N2 der Studentschen-t-Verteilung mit ν = N 1 + N 2 – 2 Freiheitsgeraden, wobei S p2 = (N1 − 1 ) S 12 + (N 2 − 1 ) S 22 N1 + N 2 − 2 der Schätzer für die Varianzen σ 12 = σ 22 ist. (s. Kap. 11 Abschnitt 11.3.2). Die Struktur des Zweistichproben-t-Tests (mit σ 1 = σ 2) ist dem Zweistichproben-z-Test ähnlich. 27 * $ ) # σ1 = σ2 & % # µ1 $% # $% ) ! µ2 σ1 = σ2 # ! " + $$ " # Testgröße für den Vergleich der Mittelwertwerte anhand zweier konkreten Stichproben aus den beiden Grundgesamtheiten: d (x tˆ = s H0 : Ha : 2 p − y ) − (δ 0 N1 + s ) , wobei s p2 = (N1 − 1 ) s 12 + (N 2 (µ 1 – µ 2 ist. N1 + N 2 − 2 2 p N2 Anzahl der Freiheitsgeraden: ν = N 1 + N 2 – 2 Kritische Grenzen Graph der Verteilung der Testfunktion für aufgrund der die Mittelwertdifferenz X − Y von IrrtumswahrStichproben der Größen N1 und N2 mit den scheinlichkeit α Varianzen S12 bzw. S22 aus zwei und der Grundgesamtheiten mit Angabe der Gegenhypothese kritischen Bereiche und der Ha Entscheidungsregel $ µ1–µ2=δ0 − 1 ) s 22 µ1 –µ2< δ0 δ 0) Einseitiger Test mit unterer Grenze $& ! fν ( t ) T = (X − Y S (Linkseitiger Test) )− 2 p (µ1 + N1 ) − µ2 S 2 p N 2 α t tα 0 tα Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls tˆ < t α $ µ1–µ2=δ0 (µ 1 – µ 2 µ1 –µ2> δ0 Einseitiger Test mit oberer Grenze δ 0) $& ! fν ( t ) T = (X − Y S (Rechtseitiger Test) )− 2 p N1 (µ1 S + − µ2 ) 2 p N2 α t t 1– α 0 t1 – α Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls tˆ > t 1 − α $ µ1–µ2=δ0 µ1–µ2 ≠ δ0 Zweiseitiger Test mit oberer und unterer Grenze ! fν ( t ) T = (X − Y ) − (µ1 S p2 N1 tα 2 + − µ2 ) S p2 N2 α/2 α/2 und t 1– $& t tα / 2 0 Ablehn.Bereich Ablehn.Bereich α 2 t1 – α / 2 H0 verwerfen, falls tˆ < t α 2 oder tˆ > t 1 −α 2 28 3 $ 4 In einem Experiment der Zeitschrift „Popular Science“ aus dem Jahre 1981 wurden die Spritverbrauchswerte von 2 Auto-Marken der Mittelklasse von VW und Toyota untersucht, die ähnliche Diesel-Motoren besaßen. Dabei wurden 12 VW-Wagen und 10 Toyota-Wagen bei der Geschwindigkeit 90 km/h untersucht. Dabei erhielt man für die VW-Wagen einen durchschnittlichen Verbrauch von 16 Km pro Liter und eine Standardabweichung von 1 Km pro Liter. Und für die Toyota-Wagen einen durchschnittlichen Verbrauch von 11 Km pro Liter und eine Standardabweichung von 0,8 Km pro Liter. Es wird angenommen, dass die Verbrauchswerte für beide Marken normalverteilt und deren Standardabweichungen identisch sind. Gibt es auf dem Signifikanzniveau 5% Unterschiede zwischen den durchschnittlichen Verbrauchswerten beider Automarken? (S. auch Kap. 11. Aufg. 2.) ./ $ 29 # ' 5 $% ' σ 6σ " & ! " "$ ' # " % # $ Hypothesentests, die zur Untersuchung der Differenz (bzw. der Gleichheit) der unbekannten Mittelwerte µ 1 und µ 2 zweier Grundgesamtheiten mit unbekannten aber ungleichen Standardabweichungen σ 1 und σ 2 unter Verwendung zweier unabhängigen Stichproben eingesetzt werden, bezeichnet man als Zweistichproben-t-Test (mit σ 1 σ 2) Wenn die Varianzen σ 12 bzw. σ 22 der beiden Grundgesamtheiten unbekannt und verschieden sind σ 12 σ 22 , ersetzten wir in der standardisierte Zufallsvariable (X Z = − Y )− σ 12 N1 (µ1 + − µ2 ) σ 22 N2 diese durch die Schätzfunktionen der Varianzen S12 bzw. S22 der beiden unabhängigen Stichproben der Größen N 1 bzw. N 2. Wenn die beiden Gesamtheiten normalverteilt sind, dann gehorcht die Zufallsvariable δ D (X T = − Y ) − (µ1 S 12 N1 + − µ2 ) S 22 N2 der Studentschen-t-Verteilung mit der Freiheitsgerade S 12 ν = S 12 (N1 + N1 2 N1 − 1) S 22 S 22 + (N 2 2 N2 2 N2 − 1) (s. auch Kap. 11 Abschnitt 11.3.3) , ' ) $ Da ν eine natürliche Zahl sein muss, runden wir diese berechnete Freiheitsgerade. Die Struktur des Zweistichproben-t-Tests (mit σ 1 ähnlich. σ 2) ist dem Zweistichproben-z-Test 30 ' * $ ) σ1 & # # σ2 % µ1 # $% µ2 ! σ1 $% ! " σ2 # ) " + $$ # Testgröße für den Vergleich der Mittelwertwerte anhand zweier konkreten Stichproben aus den beiden Grundgesamtheiten: d tˆ = (x s 12 H0 : Ha : − y N1 ) − (δ 0 + s 22 ) Anzahl der Freiheitsgeraden: s 12 + N1 ν = s 12 N2 Kritische Grenzen aufgrund der Irrtumswahrscheinlichkeit α und der Gegenhypothese Ha s 22 2 + − 1) (µ 1 – µ 2 µ1 –µ2< δ0 δ 0) Einseitiger Test mit unterer Grenze 2 N2 (N 2 − 1) Graph der Verteilung der Testfunktion für die Mittelwertdifferenz X − Y von Stichproben der Größen N1 und N2 mit den Varianzen S12 bzw. S22 aus zwei Grundgesamtheiten mit Angabe der kritischen Bereiche und der Entscheidungsregel $ µ1–µ2=δ0 N2 s 22 N1 (N1 2 $& ! fν ( t ) T = (X − Y )− S 12 (Linkseitiger Test) (µ1 + N1 − µ2 ) S 22 N2 α tα t 0 tα Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls tˆ < t α $ µ1–µ2=δ0 (µ 1 – µ 2 µ1 –µ2> δ0 Einseitiger Test mit oberer Grenze ! fν ( t ) T = (X − Y )− S 12 δ 0) N1 (Rechtseitiger Test) t 1– $& (µ1 + − µ2 ) S 22 N2 α t 0 α t1 – α Ablehn.Bereich H0 verwerfen, falls tˆ > t 1 − α $ µ1–µ2=δ0 µ1–µ2 ≠ δ0 Zweiseitiger Test mit oberer und unterer Grenze ! fν ( t ) T = (X − Y ) − ( µ1 S 12 N1 tα 2 + − µ2 ) S 22 N2 α/2 α/2 und t 1– $& t tα / 2 0 t1 – α / 2 Ablehn.Bereich Ablehn.Bereich α 2 H0 verwerfen, falls tˆ < t α 2 oder tˆ > t 1 −α 2 31 3 $ 7 Für die Produktion von Fernsehern hat eine Firma Flüssigkristallanzeigen (LCDs) bei zwei verschiedenen Herstellern A bzw. B bestellt. Die Lebensdauer der LCDs sei eine normalverteilte Zufallsvariable. Die Standardabweichungen sind unterschiedlich. Die Firma hat eine zufällige Stichprobe von 5 LCDs aus Hersteller A und eine zufällige Stichprobe von 7 LCDs aus Hersteller B entnommen. Dabei erhielt sie die Mittelwerte 5,8 Jahre bzw. 5,5 Jahre sowie die Standardabweichung 0,18 bzw. 0,15. Ist auf dem Signifikanzniveau von 5% die mittlere Lebensdauer der LCDs von A höher als die von B? (S. auch Kap. 11. Aufg. 3.) ./ $ 32 ! $ ! " ' # $% ' 0 & " # " % " # " $ Hypothesentests, die zur Untersuchung der Differenz (bzw. der Gleichheit) der unbekannten Mittelwerte µ 1 und µ 2 zweier Grundgesamtheiten mit unbekannten Standardabweichungen σ 1 und σ 2 unter Verwendung zweier abhängigen Stichproben eingesetzt werden, bezeichnet man als Zweistichproben-t-Test für zwei verbundene Stichproben. Bei zwei abhängigen Stichproben der Größen N 1 = N 2 = N lässt sich der Hypothesentest für den Vergleich von µ 1 und µ 2 auf einen t-Test für den Mittelwert zurückführen. (s. Abschnitt 12.2.2 ). Wenn die beiden Gesamtheiten normalverteilt sind, dann gehorcht die Zufallsvariable D T = (X δ − Y ) − (µ1 − µ2 ) SD N der Studentschen-t-Verteilung mit der Freiheitsgerade ν = N – 1 Dabei ist: S D2 mit D i = ( X i − Yi ) = 1 N − 1 und D = N (D i −D )2 i =1 (X − Y ) (s. auch Kap. 11 Abschnitt 11.3.4.) Die Struktur des Zweistichproben-t-Tests für zwei verbundene Stichproben ist dem Einstichproben-t-Test ähnlich. (s. Abschnitt 12.2.2). 33 ! # $% ) ! " 0 $ * " " & ) # % ! µ1 + $$ # µ2 # Testgröße für den Vergleich der Mittelwertwerte anhand zweier konkreten Stichproben aus den beiden Grundgesamtheiten: tˆ = ( d ) − ( δ0 ) sd , wobei s 2 = d 1 N − 1 N (d i −d )2 ist. i =1 N mit N1 = N2 = N , d i = H0 : Ha : µ1–µ2=δ0 (µ 1 – µ 2 ( xi − yi ) und d = (x − y ) Anzahl der Freiheitsgeraden: ν = N – 1 Kritische Grenzen Graph der Verteilung der Testfunktion für aufgrund der die Mittelwertdifferenz D = X − Y von IrrtumswahrStichproben der Größen N1 = N2 = N und scheinlichkeit α der Varianz SD2 aus zwei Grundgesamtheiten und der mit Angabe der kritischen Bereiche und der Gegenhypothese Entscheidungsregel Ha µ1 –µ2< δ0 ( $ fν ( t ) Einseitiger Test mit unterer Grenze T = δ 0) (Linkseitiger Test) ) $& ! D – δ SD N α t tα tα 0 AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls tˆ < t α µ1–µ2=δ0 (µ 1 – µ 2 µ1 –µ2> δ0 $ fν ( t ) Einseitiger Test mit oberer Grenze T = δ 0) $& ! D – δ SD N (Rechtseitiger Test) t 1– α t 0 α t1 – α AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls tˆ > t 1 − α µ1–µ2=δ0 µ1–µ2 ≠ δ0 Zweiseitiger Test mit oberer und unterer Grenze tα 2 $ fν ( t ) T = ! D – δ SD N α/2 α/2 t und t 1– $& α 2 tα / 2 0 t1 – α / 2 AblehnungsBereich AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls tˆ < t α 2 oder tˆ > t 1 −α 2 34 3 $ 8 Folgende Tabelle zeigt die Fertigungszeiten für die Herstellung eines Produkts durch 6 Mitarbeiter einer Firma beim Einsatz von zwei unterschiedlichen Herstellungsmethoden. Mitarbeiter: i Fertigungszeiten durch Herstellungsmethode: A (in Minuten) : x i Fertigungszeiten durch Herstellungsmethode: B (in Minuten) : y i 1 2 3 4 5 6 6 5 7 6,2 6 6,4 5,4 5,2 6,5 5,9 6 5,8 Differenzen der Fertigungszeiten durch beide Methoden di = xi – yi 0,6 – 0,2 0,5 0,3 0 0,6 Ist auf dem Signifikanzniveau von 5% die durchschnittliche Fertigungszeit beim Einsatz der beiden Methoden durch die Mitarbeiter der Firma unterschiedlich? (S. auch Kap. 11. Aufg. 4.) ./ $ 35 - ! " % "$ ' " 3 # " % $ Hier werden Hypothesentests, die zur Untersuchung der Gleichheit der unbekannten Anteilswerte p 1 und p 2 zweier Grundgesamtheiten unter Verwendung zweier unabhängigen Stichproben eingesetzt werden, vorgestellt. Wenn wir zwei unabhängige Stichproben der Größen N 1 bzw. N 2 aus den beiden Gesamtheiten ziehen, liegt wegen der Unabhängigkeit der einzelnen Züge in jeder Stichprobe ein N-faches Bernouli-Experiment vor. So kann aus der Anzahl X der Elemente mit der Eigenschaft A bei den N 1 Ziehungen die Schätzfunktion X Pˆ 1 = N1 für die Erfolgswahrscheinlichkeit p 1 der ersten Gesamtheit bestimmen werden. Und aus der Anzahl Y der Elemente mit der Eigenschaft A bei den N 2 Ziehungen kann die Schätzfunktion Y Pˆ 2 = N2 für die Erfolgswahrscheinlichkeit p 2 der zweiten Gesamtheit bestimmen werden. Erhält man für zwei konkrete Stichproben mit den Umfängen N 1 bzw. N 2 die Anzahlen x Erfolge bzw. y Erfolge für das Eintreten der Eigenschaft A , so erhält man die Schätzwerte pˆ 1 = x N 1 bzw. pˆ 2 = y N 2 . Falls die Bedingungen N 1 · p̂ 1· q̂ 1 > 9 (mit q̂ 1 = 1 – p̂ 1 ) sowie N 2 · p̂ 2· q̂ 2 > 9 ( mit q̂ 2 = 1 – p̂ 2 ) erfüllt sind, können die beiden binomialverteilten Stichproben-Verteilungen für X bzw. Y sowie für P̂ 1 bzw. P̂ 2 als normalverteilt betrachtet werden. Dann gehorcht die standardisierte Zufallsvariable P̂ D π Z = (Pˆ 1 − Pˆ 2 p1 q1 N1 ) − (p + 1 − p2 ) p2 q2 N2 der Standard-Normal-Verteilung. (s. Kap. 11 Abschnitt 11.3.5) Wird bei der Aufstellung einer Nullhypothese die Gleichheit der Anteilswerte p 1 = p 2 = p zweier Grundgesamtheiten vermutet (d.h. p 1 – p 2 = π = 0 ), so reduziert sich die obige Zufallsvariable Z auf den folgenden Ausdruck 36 Z = (Pˆ 1 − Pˆ 2 pq N1 )− 0 ( Pˆ = pq + pq N2 1 − Pˆ 2 1 N1 + ) 1 N2 Folglich ergibt sich folgende Testgröße aus zwei unabhängigen konkreten Stichproben: p̂ d pˆ 1 − pˆ 2 zˆ = 1 pˆ qˆ Dabei sind: x pˆ 1 = ; N1 pˆ 2 = y N2 und N1 pˆ = + 1 N2 x + y N1 + N 2 mit qˆ = 1 − pˆ Für eine Nullhypothese H0 können nach Fragestellung folgende unterschiedliche Gegenhypothesen Ha aufgestellt werden. ( (( H0 : Ha : p1 = p2 p1 < p2 H0 : p 1 = p 2 Ha : p 1 > p 2 ((( H0 : p 1 = p 2 Ha : p 1 ≠ p 2 37 % ! " # ) 3 + $$ % # Falls die Bedingungen N 1 · p̂ 1· q̂ 1 > 9 (mit q̂ 1 = 1 – p̂ 1 ) sowie N 2 · p̂ 2· q̂ 2 > 9 ( mit q̂ 2 = 1 – p̂ 2 ) erfüllt sind, kann die Binomial- durch die Normal-Verteilung approximiert werden. Testgröße für die Gleichheit der Anteilswerte anhand zweier konkreten Stichproben aus den beiden Grundgesamtheiten: x + y y x pˆ 1 − pˆ 2 wobei pˆ 1 = ; pˆ 2 = und pˆ = mit zˆ = N1 N2 N1 + N 2 1 1 pˆ qˆ + N1 N2 qˆ = 1 − pˆ H0 : Ha : Kritische Grenzen aufgrund der Irrtumswahrscheinlichkeit α und der Gegenhypothese Ha p 1 = p2 p1 < p2 Einseitiger Test mit unterer Grenze Graph der Verteilung der Testfunktion für die Anteile X Y und Pˆ 2 = Pˆ 1 = N1 N2 einer Eigenschaft A von Stichproben der Größen N1 und N2 aus zwei Grundgesamtheiten mit Angabe der kritischen Bereiche und der Entscheidungsregel $% (z) Z = (Pˆ 1 − Pˆ 2 pq (Linkseitiger Test) N1 " $& ! )−0 pq + N2 α zα z 0 zα AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls zˆ < z α p 1 = p2 p1 > p2 $% (z) Einseitiger Test mit oberer Grenze Z = (Pˆ 1 − Pˆ 2 pq (Rechtseitiger Test) N1 + " $& ! )−0 pq N2 α z z1 – α 0 z1 – α AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls ẑ > z 1 − α p 1 = p2 p1 p2 Zweiseitiger Test mit oberer und unterer Grenze $% " $& (z) Z = (Pˆ 1 − Pˆ 2 pq N1 zα 2 + )−0 pq N2 α/2 α/2 z zα / 2 und z1 – α 2 ! AblehnungsBereich 0 z1 – α / 2 AblehnungsBereich H0 verwerfen, falls zˆ < z α 2 oder ẑ > z 1 − α 2 38 , % 4 Eine Firma möchte ein neues Verfahren zur Herstellung eines bestimmten Artikels einführen. Dafür entnimmt sie Stichproben aus der Produktion des alten Herstellungsverfahrens und aus der Produktion des neuen Herstellungsverfahrens. In der ersten Stichprobe aus dem alten Verfahren waren von den 1500 Artikeln 75 defekt und in der zweiten Stichprobe aus neuem Verfahren waren von den 2000 Artikeln 80 defekt. Ist auf dem Signifikanzniveau 5% der Anteil an defekten Artikeln beim neuen Herstellungsverfahren geringer als der beim alten Verfahren? ./ $ ( Nullhypothese: H0 : p N = p A Gegenhypothese: Ha : p N < p A Der Anteil an defekten Artikeln ist bei beiden Herstellungsmethoden gleich. Der Anteil an defekten Artikeln ist beim neuen Verfahren geringer als beim alten. (( $ ) 0 Signifikanzniveau oder Irrtumswahrscheinlichkeit: α = 0,05 ((( 1 Es liegt ein linkseitiger Test vor. Folglich ist die kritische Grenze: z α = – 1,645 (# $ / pˆ N = x NN pˆ N − pˆ A zˆ = pˆ qˆ # pˆ A = = 0,04 ; 1 NN + y NA = 0,05 ; pˆ = x + y NN + NA = 0,0443 = – 1,423 1 NA * " $ Hier liegt ein linkseitiger Test vor. Da die Testgröße ẑ = – 1,423 größer als die kritische Grenze z α = – 1,645 ist, liegt ẑ nicht im Ablehnungsbereich. Daher kann die wird die Nullhypothese H0 : p N = p A nicht abgelehnt werden. Daher können wir annehmen, dass der Anteil an defekten Artikeln bei beiden Herstellungsverfahren gleich sind. , ' ) $ Das obige Beispiel kann auch als ein rechtseitiger Test gelöst werden! 39