Dr. B. Ackermann 2. Gruppenübung zur Vorlesung Prof. Dr. R. Dipper Lineare Algebra und analytische Geometrie I Winter 2009/10 Aufgabe P 5. Sei M eine Menge von Aussagen. Wir definieren eine Relation auf der Menge M durch A B für A, B ∈ M genau dann, wenn A ⇒ B wahre Aussage ist. Überprüfen Sie, ob die Relation immer reflexiv, symmetrisch, transitiv bzw. antisymmetrisch ist. Aufgabe P 6. Alle Katzen sind grau Mit Hilfe vollständiger Induktion beweist man, dass alle Katzen grau sind. Der Induktionsanfang für n = 1 ist klar, denn es gibt eine graue Katze. Nehmen wir also an, dass in einer Menge von n Katzen jede Katze grau ist. Wir müssen die Aussage für n + 1 Katzen beweisen. Aus den n + 1 Katzen wählen wir n aus, diese sind laut Induktionsannahme grau. Nun wählen wir nochmals n Katzen aus, so dass die übrig gebliebene Katze von der letzten Auswahl dabei ist. Diese sind laut Induktionsannahme auch grau. Daher sind alle n + 1 Katzen grau und die Aussage bewiesen. Wo sind die Fehler in dem Beweis? Aufgabe P 7. Zeigen Sie mit Hilfe von vollständiger Induktion nach n: Ist M eine endliche Menge mit n Elementen, dann hat die Potenzmenge P(M ) 2n Elemente. Aufgabe P 8. Sei A = {1, 2, 3, 4, 5} und B = {a, b, c, d, e, f } bzw. C = {α, β, γ, δ, ε}. Gegeben seien Teilmengen von A × B bzw. A × C . Entscheiden Sie jeweils, ob die Teilmengen eine Abbildung beschreiben und zeichnen Sie ein Pfeildiagramm der Relation. (a) {(1, c), (5, d), (2, b), (4, a), (3, d)} (b) {(5, b), (4, b), (3, d), (2, a)} (c) {(3, a), (2, d), (4, f ), (5, b), (1, c)} (d) {(5, α), (3, γ), (2, α), (4, γ), (3, δ), (1, β)} (e) {(4, δ), (2, α), (3, α), (1, α), (3, δ)} (f) {(1, ε), (3, α), (2, β), (4, γ), (5, δ)} Aufgabe P 9. Zeigen Sie, dass man einen Pfannkuchen mit n geraden Schnitten in höchstens zerteilen kann. n2 +n+2 2 Stücke http://www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/LAAG-Dipper-WS0910/ 2. Gruppenübung Lineare Algebra und analytische Geometrie I Hausübungen (Abgabe in der nächsten Gruppenübung): Aufgabe H 4. Zeigen Sie per vollständiger Induktion: (a) 8 teilt 9n − 1 für alle natürlichen Zahlen n (d. h. es gibt eine ganze Zahl z ∈ Z mit 9n − 1 = 8z ). (b) Sei n eine natürliche Zahl. Man nehme alle nichtleeren Teilmengen der Menge {1, . . . , n} der natürlichen Zahlen von 1 bis n. Für jede dieser Teilmengen bilde man das Produkt aller Elemente und nehme den Kehrwert. Summiert man alle diese Kehrwerte auf, dann erhält man n. Beispiel: Für n = 3 würde das also so funktionieren: Die nichtleeren Teilmengen sind {1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3}. Die zugehörigen Produkte sind (in dieser Reihenfolge): 1, 2, 3, 2, 3, 6, 6, und die Kehrwerte 11 , 12 , 31 , 12 , 31 , 16 , 61 . Aufsummiert erhält man 1 1 1 1 1 1 1 + + + + + + =3 1 2 3 2 3 6 6 Hinweis: P8 zu verstehen, ist hier sicherlich hilfreich! Aufgabe H 5. Sei R eine Relation auf einer Menge M , die reflexiv und transitiv ist. Wir definieren eine neue Relation ∼ auf M durch m ∼ n ⇔ (mRn und nRm) für n, m ∈ M . (a) Zeigen Sie, dass ∼ eine Äquivalenzrelation ist. (b) [m] bezeichne nun die Äquivalenzklasse von m ∈ M bezüglich ∼. Zeigen Sie: Sind m, m0 , n, n0 ∈ M mit [m] = [m0 ] und [n] = [n0 ], dann gilt mRn genau dann, wenn m0 Rn0 gilt. Sei A die Menge der Äquivalenzklassen bezüglich ∼. Wir definieren auf A eine Relation R0 durch [m]R0 [n] ⇔ mRn für n, m ∈ M. Überlegen Sie sich, dass diese Definition tatsächlich Sinn macht. (Hinweis: Es hat was mit dem ersten Teil von (b) zu tun.) (c) Zeigen Sie, dass R0 eine partielle Ordnung ist. http://www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/LAAG-Dipper-WS0910/