Hinweise Zahnextraktion Aufklärung - Tierärztliche Praxis für Pferde

Werbung
Tierärztliche Praxis für Pferde
Dr. Dirk Remmler
Fachtierarzt für Pferde
Augusto Fernandez
Fachtierarzt für Pferd
Beverstrang 55
48231 Warendorf –Milte
02584-9341300
Hinweise zu chirurgischen Eingriffen am Kopf inkl.
Zahnextraktionen in tiefer Sedierung
Pferd: _______________________________________________________________
Auftraggeber: _________________________________________________________
Bei Ihrem Pferd ist ein chirurgischer Eingriff in tiefer Sedierung vorgesehen.
1. Allgemeine Risiken:
Bei jeder Operation gibt es Risiken. Diese konnten dank moderner Medikamente und
Überwachungsmethoden in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Dennoch kann es auch heute
noch zu unvorhersehbaren Zwischenfällen, u.U. mit Todesfolge, kommen.
Allgemeine Risiken einer operativen Versorgung sind Wundinfektionen (lokal oder generalisiert),
Nachblutungen sowie Nahtdehiszenzen.
Eingriffe unter Sedierung am stehenden Tier ziehen ein erhöhtes Risiko der Infektion nach
sich, da bei unvorhersehbaren Abwehrbewegungen oder Niederstürzen des Pferdes eine
Keimarmut nicht immer gewährleistet werden kann. Zudem können bei Abwehrreaktionen
Verletzungen bis hin zu Knochenbrücken entstehen, die gegebenenfalls zusätzlich chirurgisch
versorgt werden müssen.
Narben von Operationen können zu kosmetischen und funktionellen Einschränkungen führen.
Insbesondere kann es durch den Druck des Maulgatters oder bei Bukkotomien zu einer
vorübergehenden oder bleibenden Lähmung des Angesichtsnerven kommen (Facialisparese).
In Folge von Stress, insbesondere nach Operationen oder Koliken kann es zu einer Typhlokolitis
(schwere Dickdarm- und Blinddarmentzündung) kommen. Diese allgemein gefürchtete Erkrankung
bewirkt schwere Durchfälle, die in vielen Fällen trotz intensivster Behandlung zum Tode führen.
2. Sedierung:
Die Applikation von Medikamenten erfordert einen venösen Zugang. Hierzu wird in der
Regel ein Venenverweilkatheter eingelegt. Dabei kann es zu Schädigungen der Vene
kommen, was möglicherweise eine Entzündung und seinen vollständigen Verschluss
derselben nach sich zieht.
Trotz moderner Sedierungsverfahren können auch heute noch plötzliche allergische
Reaktionen, Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum Herzstillstand vorkommen.
Als Nebenwirkung der für die Sedierung eingesetzten Arzneimittel kann es zu Veränderungen
im Bereich des Verdauungsapparates kommen, die unter anderem zu Koliken (insbesondere
Verstopfungen) führen. Hierdurch wird unter Umständen eine entsprechende Behandlung
Ihres Pferdes notwendig.
Auch bei einer unter Sedierung vorgesehenen Operation können nicht vorhersehbare
Ereignissen eintreten, die eine Vollnarkose notwendig machen. In solchen Fällen kann es
unter Umständen notwendig werden, dass eine solche unmittelbar eingeleitet werden muss.
3. Lokal- und Leitungsanästhesie
Für Eingriffe am sedierten, stehenden Pferd ist eine besonders gute lokale
Schmerzunempfindlichkeit (Lokalanästhesie) erforderlich. Insbesondere bei Zahnextraktionen
wird eine Leitungsanästhesie durchgeführt, bei der Betäubungsmittel direkt an die Nerven
appliziert wird. Dabei kann es zu Abszessbildungen oder durch die versehentliche Punktion
von benachbarten Blutgefäßen zu Blutergüssen (Hämatomen) kommen. Zudem ist eine
anhaltende Schädigung des Nerven mit dauerhafter Lähmung möglich. Darüber hinaus kann
es bei Anästhesien im Bereich des Auges zu einer vorübergehenden oder anhaltenden
Erblindung kommen.
Eine allergische Reaktion auf das Betäubungsmittel kann in seltenen Fällen lokale Reaktionen
mit Schwellung und Schmerzen nach sich ziehen.
4. Zahnoperationen:
Bei der Entfernung von Zähnen kann es zu Beschädigungen am betroffenen oder an
benachbarten Zähnen und/oder am Kieferknochen (Zahnfach) bis hin zur Kieferfraktur
kommen. Hierdurch können – auch röntgenologisch nicht sichtbare – Zahn- oder
Knochenfragmente zurückbleiben. Dies kann die postoperative Heilung deutlich verzögern
und in seltenen Fällen zu tief sitzende Infektionen, Abszess- bzw. Fistelbildung führen.
Je nach erforderlichem OP-Gebiet können vorübergehende oder bleibende Nervenlähmungen
auftreten.
5. Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen
Bei Erkrankungen im Bereich der Nasennebenhöhlen, insbesondere der Kieferhöhlen (auch
bei komplizierten Zahnerkrankungen), ist eine Eröffnung und Spülung derselben notwendig.
Je nach Verfahren kann die Nebenhöhle punktuell eröffnet werden (Nadelpunktion,
Aufbohren) oder ein Knochenfenster angelegt werden (Boneflap-OP). Hierbei kann es zu
Blutungen, Nervenschädigungen und Knochenreaktionen kommen. Unter Umständen bleibt
eine knöcherne Umfangsvermehrung im Bereich des Angesichtes zurück (Kosmetik,
Trensensitz). Darüber hinaus kann es zu einer Beschädigung des Tränennasenkanals kommen,
was du einem temporär oder dauerhaft tränenden Auge führen kann.
Bei Infektionen der Nasennebenhöhlen ist häufig eine wiederholte Spülung oder das
Einbringen eines Spülschlauches sowie eine längerfristige Behandlung mit schleimlösenden
Medikamenten notwendig.
6. Sonstiges:
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Komplikationen im Rahmen von Operationen können erhebliche zusätzliche
Behandlungskosten nach sich ziehen.
Grundsätzlich können auch hier nicht erwähnte Komplikationen eintreten. Ein
Aufklärungsgespräch zu der bei meinem Pferd geplanten Operation hat stattgefunden.
Der bzw. die Unterzeichnende hat den Inhalt der Aufklärung vollständig verstanden und
stimmt dem geplanten Eingriff zu.
Das o.g. Pferd hat einen bestehenden Tetanusschutz:
Warendorf, den
ja O
nein O
_____________________________
Besitzer bzw. Bevollmächtigter
Herunterladen