Komplexitätstheorie Teil E: Parametrisierte Komplexität 20: Die W- und die A-Hierarchie Version von: 18. Juni 2015 (17:48) Sommersemester 2015 - Thomas Schwentick Inhalt 20.1 Parametrisierte Komplexitätstheorie ✄ 20.1.1 Exkurs: Beschreibungskomplexität 20.1.2 Die W-Hierarchie 20.1.3 Die A-Hierarchie 20.2 Beschränkte FPT-Algorithmen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 1 Exkurs: Beschreibungskomplexität (1/3) • Ein Graph ist genau dann 3-färbbar wenn er folgende Formel erfüllt: ∃X1 , X2 , X3 ∀x [∀x, y (1) (X1 (x) ∨ X2 (x) ∨ X3 (x)) ∧ (X1 (x) ∧ X1 (y)) ∨ (X2 (x) ∧ X2 (y)) (2) ∨(X3 (x) ∧ X3 (y)) → ¬E(x,y)] (3) • Existenzielle Logik zweiter Stufe (ESO): – Formeln der Art ψ = ∃X1 , . . . ,Xr ϕ – Xi : Relationenvariablen, ϕ Formel erster Stufe Satz 20.1[Fagin 75] • L ∈ NP genau dann, wenn es eine ESO-Formel ψ gibt, so dass für alle x gilt: x ∈ L ⇐⇒ x |= ψ Beweisidee „⇒“: Die Xi kodieren die Berechnungstabelle der TM für L bei Eingabe x • Es genügt dafür sogar eine Relation „⇐“: M erwartet in Zusatzeingabe Relationen für X1 , . . . ,Xr • Startpunkt der Theorie der Beschreibungskomplexität ➞ Viele andere Komplexitätsklassen lassen sich durch Klassen logischer Formeln charakterisieren Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 2 Exkurs: Beschreibungskomplexität (2/3) • Im Folgenden sind Eingaben immer logi- ➞ sche Strukturen – nur Relationen und Konstanten – keine Funktionen Relationale Strukturen: (U,R1 , . . . ,Rl ,c1 , . . . ,cm ) mit – U : Grundmenge (Universum), endlich – R1 , . . . ,Rl : Relationen über U – c1 , . . . ,cm : Konstanten (Elemente) aus U • Eingaben für R EACH: (U,E,s,t) U : Knotenmenge E : 2-stellige Relation s,t: Konstanten U : Menge der Positionen ≤: Ordnung auf den Positionen P1 : Menge der Positionen mit 1 Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 • Das selbe algorithmische Problem kann aber durch unterschiedliche Arten von Strukturen auf verschiedene Arten repräsentiert werden • Zum Beispiel: R EACH durch Graphen oder Strings • Aber: die „vernünftigen“ Repräsentationen • Nach dem Satz von Fagin lässt sich jedes NP-Problem für eine Formel ψ der Logik erster Stufe wie folgt formulieren: • 0-1-Strings: (U, ≤ ,P0 ,P1 ) – – – die selbe Anzahl von Relationen und Konstanten und die verwendeten Relationen haben die gleiche Stelligkeit → Signatur lassen sich in polynomieller Zeit ineinander umwandeln Beispiel – – – • Klar: für jedes Problem haben alle Eingaben – Gegeben: relationale Struktur (U,R,c) – Frage: gibt es eine Relation X so dass (U,R,c,X) |= ψ • Wir werden sehen: die Struktur von ψ ist wesentlich für die parametrisierte Komplexität E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 3 Exkurs: Beschreibungskomplexität (3/3) Definition: FDψ Gegeben: Struktur A Frage: Gibt es X mit (A,X) |= ψ ? • Beobachtung: unterschiedliche Quantorenstruktur in ψ1 und ψ2 • Genauer: in ψ1 nur Allquantoren, in ψ2 ein Quantorenwechsel • Was ist eine geeignete Parametrisierung für FD• Probleme? Wir werden sehen: Parametrisierung durch |X| ist hilfreich Definition: P-WDψ Gegeben: Struktur A, k Parameter: k Frage: Gibt es X mit |X| = k und (A,X) |= ψ ? Beispiel • P-C LIQUE ist von der Form P-WDψ1 mit ψ1 = ∀x∀y [(X(x) ∧ X(y)) → (x = y ∨ E(x,y))] • P-D OMINATING S ET ist von der Form P-WDψ2 mit Definition • Πt : Formeln erster Stufe in PränexForm, beginnend mit ∀-Quantoren und mit t − 1 Wechseln zwischen ∀ und ∃ • P-WD[L]: Menge aller P-WDψ mit ψ ∈ L (wobei L eine Logik ist) • Also: – P-C LIQUE ∈ P-WD[Π1 ] – P-D OMINATING S ET ∈ P-WD[Π2 ] Proposition 20.2 P-WD[FO] ⊆ W[P] ψ2 = ∀x∃y[X(y) ∧ (x = y ∨ E(x,y))] Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 4 Inhalt 20.1 Parametrisierte Komplexitätstheorie 20.1.1 Exkurs: Beschreibungskomplexität ✄ 20.1.2 Die W-Hierarchie 20.1.3 Die A-Hierarchie 20.2 Beschränkte FPT-Algorithmen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 5 Die W-Hierarchie • Wir betrachten jetzt eine feinere Unterteilung von W[P] Definition: fpt-Abschluss • [C] fpt def ⇔ {L | L ≤fpt L′ ∈ C} i∈I • ∆t+1,d : Definition: W-Hierarchie • Für t ≥ 1 sei • Γ0,d : λ1 ∧ · · · ∧ λc (λi Literale, c ≤ d) • ∆0,d : λ1 ∨ · · · ∨ λc (λi Literale, c ≤ d) ^ δi (δi ∈ ∆t,d , I endlich) • Γt+1,d : _ (γi ∈ Γt,d , I endlich) i∈I def W[t] = [P-WD[Πt ]]fpt • Also: Γ1,2 = 2CNF, Γ2,1 = CNF Proposition 20.3 • W-Hierachie: W[1] ⊆ W[2] · · · • Also: – P-C LIQUE γi ∈ W[1] – P-D OMINATING S ET ∈ W[2] – W[t] ⊆ W[P], für jedes t • Die W-Hierarchie lässt sich auch auf andere Weise definieren – Wir betrachten dazu Mengen Γt,d , ∆t,d aussagenlogischer Formeln Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 • P-WSAT[Γ1,2 ] ist vollständig für W[1] • Für jedes t ≥ 2 ist P-WSAT[Γt,1 ] vollständig für W[t] • Der Beweis ist sehr technisch und findet sich in [Flum, Grohe 06], Kapitel 6, 7 • Folgerungen: – P-WSAT(2CNF) ist vollständig für W[1] – P-WSAT(CNF) ist vollständig für W[2] E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 6 Inhalt 20.1 Parametrisierte Komplexitätstheorie 20.1.1 Exkurs: Beschreibungskomplexität 20.1.2 Die W-Hierarchie ✄ 20.1.3 Die A-Hierarchie 20.2 Beschränkte FPT-Algorithmen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 7 Ein Anderer Zugang: Die A-Hierarchie Definition • P-C LIQUE lässt sich auch auf eine andere Art durch logische Formeln charakterisieren • G hat eine k-Clique genau dann, wenn G die folgende Formel erfüllt: ∃x1 , . . . ,xk ^ V E(xi ,xj ))] [( i6=j xi 6= xj ) ∧ ( i6=j ➞ P-C LIQUE lässt sich also als Model- Checking-Problem für Formeln erster Stufe auffassen • Es gelten: – P-C LIQUE ∈ A[1] ∗ d.h.: P-C LIQUE <fpt P-MC(Σt ) – P-D OMINATING S ET ∈ XP (A |= ϕ in Zeit |A||ϕ| testbar) ➨ für jedes t: A[t] ⊆ XP Definition: P-MC(L) ∈L Parameter: |ϕ| Frage: Gilt A |= ϕ? • A[1] ⊆ W[P] (Rate Belegung der ∃-Variablen) • Für jedes t ist W[t] ⊆ A[t] • P-WD[L]: Formel ist fest • P-MC(L): Formel ist Teil der Eingabe Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 ∈ A[2] – P-MC(FO) • Das verallgemeinern wir Gegeben: Struktur A, Formel ϕ • Σt : Formeln erster Stufe in Pränex-Form, beginnend mit ∃-Quantoren und mit t−1 Wechseln zwischen ∀ und ∃ def • A[t] ⇔ [P-MC(Σt )]fpt E: 20. Die W- und die A-Hierarchie (ohne Beweis) . ✁✄ Folie 8 Übersicht P-C OL P-WSAT(CIRC) paraNP XP P-E XP DTM W[P] W[2] W[1] A[2] A[1] FPT • Für einige der in dieser Übersicht eingebauten Aussagen werden wir uns noch Beweisskizzen anschauen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 9 Namen sind ... • Einige Bemerkungen zu den Akronymen: FDψ : Fagin-Definierbarkeit P-WDψ : Gewichtete Fagin-Definierbarkeit WSAT: Gewichtete Erfüllbarkeit W[t]: historisch: t-te Stufe der „Weft-Hierarchie“ A[t]: Ursprünglich mit Bezug auf ATMs definiert W[P ]: Gewichtete Schaltkreiserfüllbarkeit Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 10 P-C LIQUE ist vollständig für A[1] Satz 20.4 Beweisskizze (Forts.) • P-C LIQUE ist vollständig für A[1] Beweisskizze • Wir wissen: • – P-C LIQUE ∈ A[1] – P-MC(Σ1 ) ist definitionsgemäß vollständig für A[1] Es genügt also zu zeigen: P-MC(Σ1 ) ≤fpt P-C LIQUE Schritt 1: P-MC(Σ1 ) ≤fpt P-MC(Σ+ 1 [2]) (ohne Beweis) • Σ+ 1 [2] nur Formeln mit binären Relationen und ohne Negation + Schritt 2: P-MC(Σ1 [2]) • Konstruktion von G = (V,E): – Sei U Universum von A def – V = U × {1, . . . ,k} – E : alle Paare ((a,i),(b,j)), i 6= j , für die die Konjunktion aller atomaren Formeln mit xi und xj durch xi 7→ a und xj 7→ b wahr wird • Klar: A |= ϕ ⇐⇒ G hat k-Clique • Für allgemeine Formeln bringen wir ϕ in die Form _ ^ ϕ = ∃x1 · · · xk χij j∈J i∈Ij (FPT-Reduktion!) ≤fpt P-C LIQUE • Seien A, ϕ gegeben • Sei zunächst ϕ = ∃x1 · · · xk ^ χi • Konstruiere Graphen Gj für jedes j ∈ J wie oben und bilde dann die disjunkte Vereinigung der Gj i∈I (χi : positives Atom) Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 11 W[1] vs. A[1] Satz 20.5 W[1] • W[1] lässt sich durch nicht-deterministische = A[1] RAM-Berechnungen charakterisieren Beweisidee Proposition 20.6 • A[1] ⊆ W[1] folgt aus: – P-C LIQUE ist vollständig für A[1] und – P-C LIQUE ∈ W[1] • Umgekehrt lässt sich zeigen: – P-WSAT(2CNF) ist vollständig für W[1] und – P-WSAT(2CNF) ∈ A[1] – siehe: [Flum, Grohe 06], Kapitel 6 • Weitere W[1]-vollständige Probleme – P-VC-D IMENSION – P-S ET PACKING: enthält ein gegebenes Mengensystem k disjunkte Mengen? – Auswertung Boolescher Und-Anfragen (Parameter: Länge der Anfrage) Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 • Ein Problem L = (Q,κ) ist genau dann in W[1] wenn es durch eine RAM R der folgenden Art gelöst wird – R benötigt höchstens f (κ(x))p(|x|) Schritte – R verwendet nur die ersten f (κ(x))p(|x|) Register – R verwendet nur Zahlen ≤ f (κ(x))p(|x|) – R hat einen nicht-deterministischen Akzeptiermodus mit f (κ(x)) Zahlen ≤ f (κ(x))p(|x|) in ZusatzEingaberegistern – R liest die Zahlen der Zusatzeingabe während der letzten f (κ(x)) Schritte E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 12 W- und A-Hierarchie: Höhere Stufen (1/2) Proposition 20.7 Beweisskizze (Forts.) • P-H ITTING S ET und P-D OMINATING S ET sind vollständig für W[2] Beweisskizze • Klar: P-D OMINATING S ET und P-H ITTING S ET sind in W[2] • Da P-H ITTING S ET ≤fpt P-D OMINATING S ET genügt es also zu zeigen: P-H ITTING S ET ist schwierig für W[2] • P-WSAT(CNF+ ) sei die Einschränkung von P-WSAT(CNF) auf negationsfreie Formeln – Fakt: P-WSAT(CNF+ ) ist vollständig für W[2] • Wir zeigen: P-WSAT(CNF+ ) – Sei α = ^ _ ≤fpt P-H ITTING S ET Xij i∈I j∈Ji – Definiere H = (V,E) durch: def ∗ V = Menge der Variablen von α def ∗ E= {{Xij | j ∈ Ji } | i ∈ I} – Dann sind für jede Teilmenge S ⊆ V äquivalent: ∗ S induziert eine erfüllende Belegung für α ∗ S ist ein Hitting Set für H Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 13 W- und A-Hierarchie: Höhere Stufen (2/2) Definition: P-S HORT NTM Definition: P-C LIQUE D OMINATING S ET Gegeben: TM M mit Zusatzeingabe, k Parameter: k Frage: Wird ǫ von M in ≤ k Schritten nichtdeterministisch akzeptiert? Gegeben: Graph G, k, l Parameter: k + l Frage: Gibt es k Knoten, so dass jede lClique mit einem dieser Knoten verbunden ist? • P-S HORT NTM ist vollständig für W[2] • P-C LIQUE D OMINATING S ET ist vollständig für A[2] Definition: P-S UBSET S UM Gegeben: Menge M von Zahlen, n, k Parameter: k Frage: Gibt es m1 , . . . ,mk ∈ M mit m1 + · · · + mk = n ? • P-S UBSET S UM ∈ W[3] • Es ist unklar, ob P-S UBSET S UM in W[2] oder vollständig für W[3] ist Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 14 Oberklassen der beiden Hierarchien • Die beiden letzten Klassen, die wir definieren, schließen die W- und die A-Hierarchie in natürlicher Weise nach oben ab • W[SAT] = P-WSAT(P ROP) def • AW[∗] = P-MC(FO) Gegeben: Struktur A und Σ1 -Formel ϕ Parameter: Variablenzahl von ϕ Frage: Gilt A Definition def Definition: P-VAR MC(Σ1 ) fpt fpt def • PROP = Menge aller aussagenlogischen Formeln |= ϕ? Definition: P-S HORT G EOGRAPHY Gegeben: G, v0 , k Parameter: k Frage: Hat Spieler 1 in G von v0 aus eine Gewinnstrategie in ≤ k Schritten? • P-VAR MC(Σ1 ) ist vollständig für W[SAT] • P-S HORT G EOGRAPHY ist vollständig für AW[∗] Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 15 Abschließende Übersicht paraNP XP P-WSAT(CIRC) W[P] AW[∗] P-WSAT(PROP) W[SAT] P-C OL P-D OMINATING S ET W[2] A[2] P-C LIQUE W[1] = A[1] P-E XP DTM P-S HORT G EOGRAPHY P-C LIQUE D OMINATING S ET FPT • Die W -Hierarchie verfeinert NP (Unterteilung von SAT) • Die A-Hierarchie verfeinert PSPACE bzw. PH (Unterteilung von MC(FO)) Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 16 Inhalt 20.1 Parametrisierte Komplexitätstheorie ✄ 20.2 Beschränkte FPT-Algorithmen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 17 Beschränkte FPT-Algorithmen • Bisher: • Anderer Ansatz: – FPT-Algorithmen haben Zeitschranke f (k)p(|x|), und f muss nur berechenbar sein – In vielen Fällen: f exponentiell – Manchmal: f unrealistisch groß – Beispiel: Model-Checking für Formeln der Logik erster Stufe auf Bäumen: ∗ Dieses Problem hat einen FPTAlgorithmus ∗ Aber: Falls P 6= NP gibt es keine „elementare“ Funktion f , so dass dieses Problem in Zeit f (k)p(|x|) lösbar ist ∗ elementar: Funktion f (k), die in Zeit · 22 · 2 ·2 k – Wachstum von f exponentiell beschränken • Varianten: O(1) (a) f (k) = 2k EXPT (b) f (k) = 2O(k) EPT eff o (c) f (k) = 2 (k) SUBEPT • Klar: P-V ERTEX C OVER ∈ EPT • Natürlich sind entsprechende Reduktionsbegriffe nötig, damit die betrachteten Klassen unter Reduktionen abgeschlossen sind • Wir beschränken uns hier auf EPT und entsprechende Reduktionen c für eine Konstante c berechenbar ist Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 18 EPT-Reduktionen Definition • Seien L = (Q,κ), L′ = (Q′ ,κ′ ) parametrisierte Probleme • Eine EPT-Reduktion von L auf L′ ist eine Funktion R : x 7→ x′ mit: (1) x ∈ Q ⇐⇒ x′ ∈ Q′ (2) R ist in Zeit 2O(κ(x)) p(|x|) berechenbar, für ein Polynom p (3) κ′ (x′ ) = O(κ(x) + log(|x|)) • Schreibweise: L ≤ept L′ • Eigenschaften der EPT-Reduktionen: – EPT ist abgeschlossen unter ≤ept – ≤ept ist reflexiv und transitiv • P-C LIQUE ≡ept P-I NDEPENDENT S ET • Aber: die Reduktion von P-C LIQUE auf P-MC(Σ1 ) (zum Nachweis von P-C LIQUE ∈ A[1]) ist keine EPT-Reduktion: (G,k) ∈ P-C LIQUE ⇐⇒ ^ E(xi ,xj ) G |= ∃x1 , . . . ,xk i6=j • Zu beachten: – Die Abhängigkeit von κ′ (x′ ) von κ(x) ist linear – Andererseits hängt κ′ (x′ ) nicht nur von κ(x) ab ∗ Der zusätzliche Summand log(|x|)) gibt eine etwas größere Freiheit ∗ Er ist gerechtfertigt wegen • ≤ept vs. ≤fpt vs. ≤p : – Es gibt Probleme Q,Q′ mit: Q <fpt Q′ und Q′ <ept Q – Q hat log-Parameter: es gibt c, so dass: κ(x) > c log(|x|), κ(y) > c log(|y|) ⇒ x ∈ L ⇐⇒ y ∈ L – Für Q = (L,κ), Q′ = (L′ ,κ′ ) mit logParameter gilt: 2log(|x|) = |x| Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie L ≤p L′ ⇐⇒ Q ≤ept Q′ . ✁✄ Folie 19 Die beschränkte W-Hierarchie Definition Definition: P-VC-D IMENSION • Für jedes t ≥ 2 sei EW[t] die Menge aller parametrisierten Probleme, die auf ein Problem der Art P-WDϕ EPT-reduzierbar sind, wobei – ϕ ∈ Πt und – die Relationenvariable X kommt in ϕ nur einmal vor • Die folgende Aussage weist darauf hin, dass die Definition der Klassen EW[t] einigermaßen vernünftig ist: Proposition 20.8 = (V,E), k Parameter: k Frage: Gibt es ein U ⊆ V , |U | = dass es für jedes U ′ ⊆ U ein e mit U ∩ e = U ′ gibt? k, so ∈ E • Es gelten: – P-VC-D IMENSION ist vollständig für W[1] unter FPT-Reduktionen – P-VC-D IMENSION ist vollständig für EW[3] unter EPT-Reduktionen • Zum Vergleich: • Für jedes t ≥ 2 ist P-WSAT[Γt,1 ] vollständig für EW[t] unter EPT-Reduktionen Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 Gegeben: Hypergraph H – P-H ITTING S ET ist vollständig für W[2] unter FPT-Reduktionen – P-H ITTING S ET ist vollständig für EW[2] unter EPT-Reduktionen E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 20 Quellen • Lehrbücher – R.G. Downey and M.R. Fellows. Parameterized Complexity. Springer, 1997 – J. Flum and M. Grohe. Parameterized Complexity Theory. Springer-Verlag, 2006 – Rolf Niedermeier. Invitation to fixed-parameter algorithms. Oxford University Press, 2006 Kompl.-Theorie / Schwentick / SoSe 15 E: 20. Die W- und die A-Hierarchie . ✁✄ Folie 21