Entwicklung offener Sternhaufen

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Entwicklung von offenen
Sternhaufen
•
Offene Sternhaufen entstehen also mit
folgenden Eigenschaften:
1. Gesamtmasse mit Einzelmassen folgend
der IMF
2. Kinematik des Gesamtschwerpunktes
3. Interne Geschwindigkeitsverteilung
•
Wie entwickelt sich ein offener
Sternhaufen unter diesen
Vorraussetzungen?
Entwicklung 1/16
•
Die Einzelsterne entwickeln sich
„unabhängig“. Folgende Prozesse sind
relevant für deren unmittelbare
Umgebung
1.
2.
3.
4.
•
Massenverlust für heiße Sterne
AGB Entwicklung
Planetare Nebel bei kühlen Sternen
Supernovaexplosionen
Im Sternhaufen gibt es kaum Kollisionen
(siehe später), d.h. es entstehen fast
keine neuen Mehrfachsysteme
Entwicklung 2/16
Diese Prozesse laufen
für Mitglieder eines
offenen Sternhaufens
individuell ab
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Wichtige Frage
nach der
Auswirkung von
SN-Explosionen
in offenen
Sternhaufen.
Stoßwellen!
Statistisch
gesehen sind
SN-Explosionen
relativ häufig
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Bild: Chandra, Durchmesser 10 Lichtjahre
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•
•
Direkt wurde bis jetzt noch keine
Supernova in einem offenen Sternhaufen
beobachtet.
Man muß nach Neutronensternen,
Pulsaren oder Röntgendoppelsternen
suchen.
Diese Objekte sind im optischen Bereich
extrem lichtschwach
Die neueste Generation von
Röntgensatelliten hat zumindest die
ersten Hinweise erbracht
Entwicklung 5/16
Muno et al., 2006, ApJ, 636, L41: Westerlund 1
d = 5200 pc, log t < 6.4
Pulsar, V schwächer als 25 mag
Entwicklung 6/16
•
•
•
•
Weiße Zwerge in offenen Sternhaufen
wurden gefunden.
Die Häufigkeit entspricht in etwa der
erwarteten Sternentwicklung bei einer
gegebenen IMF. Allerdings ist
Mitgliedsbestimmung sehr schwierig.
Es fehlt die Information für
Doppelsternsysteme
Die absoluten Helligkeit von weißen
Zwergen ist ca. 10 Größenklassen unter
der entsprechenden Hauptreihe
Entwicklung 7/16
von Hippel, 1998, AJ, 115, 1536
Einzel
Doppel
Insgesamt 41 WDs bis 1998 bekannt, Zahl hat sich
nicht wesentlich geändert
Entwicklung 8/16
Zur Theorie der Auflösung von
offenen Sternhaufen
Virialtheorem: 2 Ekin
Kinetische Energie:
2 Ekin
n mi v
2
M v
2
v  mittleres v der Sterne
relativ zum GZ
potentielle Energie:
2
v
daraus folgt:
Entwicklung 9/16
1 G M2
2
2
R
G M
2R 2
2
Entweichgeschwindigkeit:
v
Zusammenstöße: tcoll
1
Dichte
4 v
2
v
und Wirkungsquerschnitt :
N
3
R
3
4
2
*
R
tcoll
4
R
2
N R*
v
Beispiel eines typischen offenen Sternhaufen:
N
1000, v
-1
10kms , R*
2,5RSonne, R
tcoll = 1025s => Kollisionen spielen keine Rolle
Entwicklung 10/16
5pc
Selbst in den dichten Zentralregionen von offenen
Sternhaufen sind Kollisionen eher unwahrscheinlich,
aber nicht ausgeschlossen.
Schlussfolgerungen:
1. Doppel- und Mehrfachsysteme entstehen
nicht durch Kollisionen sondern schon am
Beginn der Sternentstehung
2. Mitglieder werden im Allgemeinen nicht
durch Kollisionen „herausgeschleudert“
sondern erhalten die pekuliare
Geschwindigkeitskomponente bereits „bei
der Geburt“ oder durch die Beschleunigung
bei SN-Explosionen
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Durchquerungszeit: tcross
-1
v 10kms und R
5pc
R
v
tcross
8
4,9 10 yr
Mitglieder können auf relativ kurzen
Zeitskalen den offenen Sternhaufen
verlassen.
Ursache: Geschwindigkeitsdisperison
bei der Entstehung des Aggregates und
Beschleunigung durch Supernovas
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Gezeitenkräfte durch die
galaktische Rotation
Gesamtmasse der Milchstrasse: MG = 2x1011 MSonne
Beschleunigung auf den gesamten Sternhaufen gG
und jedes einzelne Mitglied g* :
gG
G MG
2
RGC
g
G MG
RGC r
2
Die Differenz der beiden Größen, ist die
Beschleunigung, mit der „die Masse der Milchstrasse“
versucht, den Stern vom Aggregat zu entfernen.
Entwicklung 13/16
gG ,*
2 G MG r
für r
3
RGC
RGC
Dem wirkt die Beschleunigung durch die Masse des
offenen Sternhaufens entgegen. Der
Stabilitätsradius rS ist gegeben durch:
2 G M G rS
3
RGC
rS
M OC
10,9
1000
G M OC
2
rs
rS
RGC
1/3
für RGC
8kpc in [MSonne, pc]
Für 1000 MSonne => Durchmesser 20 pc
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M OC
2M G
1/ 3
Wielen, 1975, IAUS, 69, 119
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Zusammenfassung
•
Offene Sternhaufen leben aus diesen
Gründen nicht ewig:
1.
2.
3.
4.
Galaktische Rotation
Interne Geschwindigkeitsdispersion
Kollisionen in den ersten Myrs
SN-Explosionen beschleunigen „Nachbarn“
durch Stoßwellen
5. (Kollisionen mit anderen „Feldsternen“)
•
Die Simulation kann die Beobachtungen
sehr gut wiedergeben
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