Methodenbeschreibung Entscheidungsraute-Workshop Ziel Alternative Realisierungsoptionen sollen innerhalb dieses Workshops beleuchtet werden. Hierzu bietet es sich an, die 6 Optionen jeweils einmal „durchzuspielen“, um neue Absatzmöglichkeiten oder Optimierungspotenziale offenzulegen. Prinzip Die Innovationen werden vor dem Hintergrund einer späteren Vermarktung einmal durch diesen Workshop analysiert. Auf diese Weise können neue oder andere Absatzkanäle erschlossen bzw. identifiziert werden. Durch die Einbeziehung des Topmanagements sind Entscheidungen für oder gegen eine Realisierungsoption sofort beschlussfähig. Somit zeigt der Workshop neuartige Ertragsmechaniken auf und fordert die Teilnehmer zum Umdenken bzw. kreativen Nachdenken über die bisherige Vorgehensweise auf. Vorgehensweise Im Entscheidungs-Raute-Workshop wird das Vorgehen im weiteren Innovationsprozess abgestimmt. Als Ausgangspunkt dient die "Vier-Felder-Matrix". Hier wird analysiert, welche Produkte auf welchen Märkten zum Einsatz kommen und wie diese Produkt-Markt-Strategien realisiert werden können. Als Basis sollten die bereits in früheren Phasen entwickelten Business-Pläne genutzt werden. Darüber hinaus bietet es sich an, die einzelnen Business-Pläne einmal durch die Realisierungsoptionen zu planen. So unterscheidet sich das Vorgehen bei bekannten Märkten und bekannten Produkten sehr deutlich vom Vorgehen in neuen Märkten mit neuen Produkten. Im Workshop stehen bis zu 6 verschiedene Realisierungsoptionen zur Verfügung. Zu diesen Realisierungsoptionen gehören: Make Im Falle der Entscheidung für "Make", folgt der Innovationsprozess den bekannten Mustern, d.h. das Unternehmen entwickelt ohne äußere Einflüsse ein neues Produkt, um die Anforderungen des Kunden bzw. des Anforderungsprofils zu erfüllen. Buy Im Falle der Entscheidung für "Buy", versucht das Unternehmen die Innovationen bzw. Produkte extern zu erwerben. Hierfür können sowohl einzelne Unternehmen, Ideen oder Produkte aufgekauft oder die eigenen Produkte bzw. Innovationen an externe Unternehmen vergeben werden (Lizenzierung). Recruit Im Falle der Entscheidung für "Recruit", engagiert das Unternehmen für den Innovationsprozess entsprechende Experten, um den gesamten Prozess effektiver und effizienter zu gestalten und offene Lücken zu schließen. Methodenbeschreibung Entscheidungsraute-Workshop Have Im Falle der Entscheidung für "Have", werden die vorhandenen Produkte nur geringfügig angepasst, um den Anforderungen des Marktes bzw. des Kunden zu begegnen. Coop Im Falle der Entscheidung für "Coop", werden für den weiteren Innovationsprozess außenstehende Unternehmen und Organisationen einbezogen. Mögliche Kooperationspartner werden identifiziert. Eine Entscheidung für die Kooperation ist die Grundlage für den anschließenden Partnerauswahl- und Vertrauensworkshop. CM Im Falle der Entscheidung für "CM", wendet sich das Unternehmen für Hilfestellung bzgl. des weiteren Vorgehens an das Clustermanagement. Dieses kann dann eventuelle Kooperationspartner identifizieren, neue Geschäftsfelder (bspw. durch Ergebnisse aus Fachgruppen) vorstellen und weitere Organisationen außerhalb des eigenen Clusters aufzeigen, die bei der Umsetzung des Innovationsvorhabens helfen können. Nutzen und Ergebnisse Handlungsalternativen werden diskutiert und abgewogen Hilft „blinde Flecken“ zu eliminieren Identifikation neuer Geschäftsmodelle Entwicklung neuer Produkt- und Marktstrategien Notwendiger Input Topmanagement muss einbezogen werden Informationen über alternative Realisierungsoptionen müssen bekannt sein Nachteile und Risiken Zeitaufwändig Mitarbeiter denken evtl. nicht über alternative Vermarktungswege nach Vorbereitungen und Voraussetzungen Ausführliche Kenntnisse über mögliche Realisierungsoptionen Offener Umgang mit neuen Geschäftsmodellen bzw. Ertragsmechaniken Kritisches Hinterfragen der bisherigen Vorgehensweisen wichtig Methodenbeschreibung Entscheidungsraute-Workshop Hilfsmittel (Werkzeuge) Räumlichkeiten Präsentationsmaterial Beteiligte Mitarbeiter des Topmanagements Mitarbeiter aus der Forschung & Entwicklung Evtl. noch Mitarbeiter aus den Bereichen Produktion / Marketing / Recht / Finanzen Literatur Cui, Z., Loch, C., Grossmann, B., He, R. (2009). Outsourcing Innovation. Comparison of external technology providers to Siemens uncovers five drivers of innovation success. Research - Technology Management. Nov/Dec2009, Vol. 52 Issue 6, 54-63. Engel, K. (2007). Organisation von Innovationsmanagement. In Engel, K., Nippa, M. (Hrsg.), Innovationsmanagement. Von der Idee zum erfolgreichen Produkt, 1-14. Heidelberg: Physica –Verlag. Gassmann. O., Sutter, P. (2011), Praxiswissen Innovationsmanagement. Von der Idee zum Markterfolg. München: Carl Hanser Verlag. Hausschildt, J., Salomo, S. (2011), Innovatiosmanagement. München: Vahlen. Paul, H., Wollny, V. (2011), Instrumente des strategischen Managements. Grundlagen und Anwendung. München: Oldenbourg Verlag. Pfaffmann, E. (2001), Kompetenzbasiertes Management in der Produktentwicklung: Make-or-buy-Entscheidungen und Integration von Zulieferern. Wiesbaden: Gabler. Specht, D., Lutz, M. (2008). Produkt- und Prozessinnovationen in Wertschöpfungsketten. In Specht, D. (Hrsg.), Tagungsband der Herbsttagung 2007 der Wissenschaftlichen Kommission Produktionswirtschaft im VHB, 34-51. Wiesbaden: Gabler. Stern, T., Jaberg, H. (2010). Erfolgreiches Innovationsmanagement. Erfolgsfaktoren – Grundmuster – Fallbeispiele. Wiesbaden: Gabler. Wagner, P., Piller, F.T. (2011). Open Innovation – Methoden und Umsetzungsbedingungen. In Howaldt, J., Kopp, R., Beerheide, E. (2011), Innovationsmanagement 2.0. Handlungsorientierte Einführung und praxisbasierte Impulse, 101-130. Wiesbaden: Gabler.