In welchen Bereichen ist die EU wettbewerbsfähig?

Werbung
Aktuelle Grafik
In welchen Bereichen ist die EU wettbewerbsfähig?
10. Oktober 2013
Laut dem World Economic Forum sind die Schweiz, Singapur,
Finnland, Deutschland und die USA die wettbewerbsfähigsten
Länder der Welt. Von den Ländern der EU befinden sich auch die
Niederlande, das Vereinigte Königreich, Belgien, Österreich und
Dänemark unter den Top 20. Frankreich (23) und Spanien (35)
liegen in etwa auf dem Niveau der erfolgreicheren osteuropäischen
Staaten, Italien lediglich auf Platz 49, und Griechenland bildet das
europäische Schlusslicht auf Platz 91.
Der im September veröffentlichte Global Competitiveness Report
2013/2014 bewertet die Wettbewerbsfähigkeit von 148 Staaten
anhand von 12 Indikatoren. Ein ergänzender Index stuft
Volkswirtschaften anhand der in diesen 12 Kategorien gegebenen
Einschätzungen entweder als „innovationsarm“ oder
„innovationsreich“ ein. Alle westeuropäischen Länder werden als
innovationsreich eingestuft. Die meisten osteuropäischen Länder
befinden sich im Übergang zur innovationsgetriebenen Stufe.
Genauere Einblicke geben die Bewertung und das resultierende
Ranking der einzelnen 12 Wettbewerbsindikatoren. Bei den in Europa traditionell starken Bereichen besteht die
Top 40 der Welt zur Hälfte aus EU-Ländern. Bei Technologie, Bildung und Infrastruktur befinden sich alle EU15
Staaten auf einem der oberen 40 Plätze. Die 13 neueren EU-Mitglieder erweisen sich bei Technologie,
Gesundheit und weiterführender Bildung als vergleichsweise wettbewerbsfähig.
Während sich die Probleme der EU beim makroökonomischen Umfeld durch die Krise in Europa erklären lassen,
ist das teilweise schwache Abschneiden der EU in Bereichen wie der Effizienz von Finanz-, Arbeits- und
Gütermärkten und den Institutionen überraschend. So werden nur 4 EU-Länder bei der Finanzmarkteffizienz unter
den ersten 20 geführt. Bei den Institutionen setzen zwar einige nordeuropäische Länder Maßstäbe, aber
insgesamt liegen nur 13 EU-Länder in den Top 40. Auffällig ist insbesondere, dass es Griechenland und Italien
hier nicht einmal in die Top 100 schaffen. Einigen europäischen Ländern gelingt es also augenscheinlich nicht,
geeignete rechtliche und administrative Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Land wettbewerbsfähiger
machen würden.
Im gesamten Ranking des Global Competitiveness Indexes 2013/2014 finden sich 12 EU-Länder unter den 40
bestplatzierten, 2006/2007 waren es hingegen noch 19. Die wettbewerbsstarken Bereiche wie Innovation und
Bildung schüren Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft der EU. Große Baustellen wie die Effizienz des
Arbeitsmarktes bergen Verbesserungspotenzial. Das vergleichsweise schwache Abschneiden der nationalen
Institutionen ist auch ein Aufruf für die Europäische Kommission, zukünftig ein stärkeres Augenmerk auf die
institutionelle Wettbewerbsfähigkeit zu legen. Dies wird von den Zuständigkeiten der Kommission bisher
allerdings nicht abgedeckt.
Seite 1 von 2
Aktuelle Grafik
Autoren:
Dr. Stefan Vetter (+49) 69 910-21261
Lilian Sachtleben
...mehr zum Research-Bereich Wirtschafts- und Europapolitik
Aktuelle Grafiken - Archiv
Seite 2 von 2
Herunterladen