Otto–Friedrich–Universität Bamberg 96045 Bamberg 3. Dezember 2007 Professur für Informatik Dr. rer. nat. Werner Sandmann Modellierung und Analyse von Kommunikationsnetzen und Verteilten Systemen Übung, Wintersemester 2007/08 Blatt 2, Besprechung: Montag, 10. Dezember 2007 Aufgabe 1 a) Beweisen Sie für diskrete Zufallsvariablen X und Y mit Wertemengen W (X) = W (Y ) = N0 , Verteilungen (i, pi ) bzw. (i, qi ) und erzeugenden Funktionen GX bzw. GY : • X und Y haben die selbe Verteilung, genau dann, wenn GX (z) = GY (z). 1 di GX (z) • Für alle i ∈ N0 gilt P (X = i) = pi = · . i! dz i z=0 • E[X] = G0X (1), E[X 2 ] = G00X (1) + G0 (1), VAR[X] = G00 (1) + G0 (1) − (G0 (1))2 . • Falls X und Y unabhängig, dann gilt GX+Y (z) = GX (z) · GY (z). Aufgabe 2 a) Gegeben seien eine positive Zahl a ∈ R und Zufallsvariablen X bzw. Y mit den Dichten cX · x2 für 0 ≤ x ≤ a, cY · (a2 − y 2 ) für 0 ≤ y ≤ a, fY (y) = fX (x) = 0 sonst; 0 sonst. Skizzieren Sie diese Dichten und die dazugehörigen Verteilungsfunktionen, und berechnen Sie die Konstanten cX und cY sowie die Erwartungswerte von X und Y . b) Gegeben seien eine positive Zahl c ∈ R und eine Zufallsvariable X. Berechnen Sie den Wert von a in der folgenden Dichte von X: c für −a ≤ x ≤ a, |x| + 1 f (x) = 0 sonst. c) Berechnen Sie c und den Erwartungswert einer stetigen Zufallsvariable X mit der Dichte f (x) = c , (|x| + 1)2 x ∈ R. Aufgabe 3 a) Gegeben seien zwei stetige Zufallsvariablen X und Y mit gemeinsamer Dichte f. Zeigen Sie für das Produkt von X und Y : ∞ Z ZZ Zz v 1 f FX·Y (z) = P (X · Y ≤ z) = f (x, y)dxdy = · · · = ,y · dy dv y |y| x·y≤z −∞ ZZ Zz −∞ bzw. FX·Y (z) = P (X · Y ≤ z) = f (x, y)dydx = · · · = x·y≤z Z∞ z 1 f x, · dx du, x |x| −∞ −∞ d.h. führen Sie jeweils die notwendigen Umformungen in “= · · · =“ durch. Hinweis: Geeignete Substitution von x bzw. y. b) Gegeben seien die stetigen Zufallsvariablen X und Y mit gemeinsamer Dichte f (x, y) = 4·x·y für 0 ≤ x, y ≤ 1 und f (x, y) = 0 sonst. Berechnen Sie die Randdichten, die Randverteilungen und die gemeinsame Verteilungsfunktion. Prüfen Sie dann , ob X und Y unabhängig sind, und berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit P (0.5 ≤ X ≤ 1 , 0.5 ≤ Y ≤ 1). Aufgabe 4 a) Beweisen Sie, daß die folgenden Definitionen der Gedächtnislosigkeit für stetige Zufallsvariablen X äquivalent sind, und diskutieren Sie, ob das auch für diskrete Zufallsvariablen X gilt: (i) P (X > s + t|X > s) = P (X > t), (ii) P (X ≤ s + t|X > s) = P (0 ≤ X ≤ t). b) Beweisen Sie, daß die Exponentialverteilung die einzige stetige Verteilung mit der Eigenschaft der Gedächtnislosigkeit ist. c) Die Zufallsvariablen X und Y seien unabhängig und exponentialverteilt mit Parametern λ bzw. µ. Berechnen Sie durch Faltung die Dichte der Zufallsvariablen X + Y und X − Y . d) Zeigen Sie für exponentialverteilte Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn mit Parametern λ1 , . . . , λn P (min(X1 , . . . , Xn ) = Xi ) = λi λ 1 + · · · + λn für 1 ≤ i ≤ n. e) Finden Sie eine möglichst einfache Formel für den Erwartungswert des Maximums zweier exponentialverteilter Zufallsvariablen. Wie sehen die Dichte und die Verteilungsfunktion des Maximums zweier exponentialverteilter Zufallsvariablen aus?