01 KOMMUNIKATIONSTECHNIKEN Prof. Dr. Reto Waltisberg 2017 1 BW-C16 01 Kommunikation Grundlagen der Kommunikation Agenda 02 Präsentationstechnik Rhetorik 03 Präsentation Übungen 04 Präsentation Arbeitsauftrag Präsentationstechniken 7 1 Grundlagen Was ist Kommunikation? Was ist eigentlich Kommunikation? Was gehört dazu? Was nicht? Wie kann man kommunizieren? Bitte besprechen Sie sich in Ihrer Murmelgruppe. 7 1 Grundlagen Was ist Kommunikation? Herkunft „Das Wort „Kommunikation“ stammt aus der lateinischen Sprache und bedeutet „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen“. In dieser ursprünglichen Bedeutung ist eine Sozialhandlung gemeint, in die mehrere Menschen einbezogen sind.“ (Wikipedia) 1 Grundlagen Was ist Kommunikation? Schenken Sie einem guten Freund zwei Hemden. Wenn er das erste Mal eines der Hemden trägt, fragen Sie ganz traurig: „Gefällt Dir das andere denn nicht?“ (Paradoxum nach Watzlawick 232) 1 Grundlagen Was ist Kommunikation? „Kommunikation ist Verhalten“ 1 Grundlagen 1.1 Wie wir denken… 1 Grundlagen 1.2 Linke und rechte Hirnhälften Das menschlichen Gehirn teilt sich in zwei verschiedene Ebenen: die sachlich-rationale Ebene (linke Hirnhälfte) und die emotionale Ebene (rechte Hirnhälfte). Sie kommunizieren unterschiedlich gegen „aussen“. Sachlich-rational Emotional 16 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein System 1 (implizites System, „Autopilot“) ist zuständig für Intuitionen und arbeitet schnell, automatisch, parallel, mühelos, assoziativ und emotional. = Unbewusst. System 2 (explizites System, „Pilot“) ist zuständig für das logische Denken und arbeitet langsam, seriell, kontrolliert, mühevoll, regelgestützt, flexibel und weitgehend emotionslos. = Bewusst. 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein Frage: „Erkennen Sie diese Marken?“ 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein Frage: „Erkennen Sie diese Marken?“ 1 Grundlagen 1.3 Bewusstsein und Unbewusstsein Experiment zur Zusammenarbeit beider Systeme • Gehen Sie die folgende Tabelle spaltenweise durch und nennen Sie so schnell wir möglich die Farben der Wörter! • Lesen Sie also nicht die Wörter vor, sondern nennen Sie die Farbe der Schrift! Beispiel: grün 3. Erforschung des Konsumentenverhaltens 3.2. Psychische Prozesse: Unterbewusstsein 16 (Quelle: Scharf) 17 24 3. Erforschung des Konsumentenverhaltens 3.2. Psychische Prozesse: Unterbewusstsein Beispiele für die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung 28 27 17 27 27 27 3. Erforschung des Konsumentenverhaltens 3.2. Psychische Prozesse: Unterbewusstsein Beispiele für die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung 28 3. Erforschung des Konsumentenverhaltens 3.2. Psychische Prozesse: Unterbewusstsein Beispiele für die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung 28 3. Erforschung des Konsumentenverhaltens 3.2. Psychische Prozesse: Unterbewusstsein Beispiele für die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung 28 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? „Kommunikation ist bewusstes und unbewusstes Verhalten“ 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Beispiel: „Halb leer oder halb voll?“ (Watzlawick 62) 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Beispiel: „Halb leer oder halb voll?“ Frage von Paul Watzlawick: „Wie definieren Sie Wahrheit und wie definieren Sie Wirklichkeit?“ (Watzlawick 62) 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Beispiel: Frau Meier fragt Ihre Nachbarin: „Sind das echte Perlen?“ (Watzlawick 62) 36 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Beispiel: Frau Meier fragt Ihre Nachbarin: „Sind das echte Perlen?“ Die Frage richtet sich nach dem Objekt. Gleichzeitig definiert sie aber auch ihre Beziehung zur Nachbarin, je nach Betonung der Wörter. (Watzlawick 62) 36 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Sender -> Signale -> Empfänger: Sender sendet Signale über ein Medium zum Empfänger. 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Verbale und Non-Verbale Kommunikation 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? (Bild: www.i-gsk.de) Verbale Kommunikation 1 Grundlagen 1.4 Was ist Kommunikation? Verbale Kommunikation (Bild: www.i-gsk.de) Wörter Sätze Symbole Zeichen Sender codiert -> Kanal -> Empfänger decodiert 1 Grundlagen 1.5 Verbale Kommunikation Aufgabe: 1 Grundlagen 1.5 Verbale Kommunikation Was ist passiert? 1 Grundlagen 1.5 Verbale Kommunikation In unserem Beispiel hat uns unser Unterbewusstsein sabotiert: Unsere innere Haltung filtert die Signale mit einer bestimmten Optik und blendet alles aus, was nicht in unser vorgefasste Bild passt. Warum? a) Die Decodierung verlief subjektiv. b) Die (konstruktive) Kommunikation ist gestört. (Harris zit.in Compendio 22) 1 Grundlagen 1.6 Non-Verbale Kommunikation Non Verbale Kommunikation Was ist Non-Verbale Kommunikation? 1 Grundlagen 1.6 Non-Verbale Kommunikation Non Verbale Kommunikation Was ist Non-Verbale Kommunikation? Verhalten von Körper Mimik Gestik Kleidung Frisur, Schminke, Schmuck Sauberkeit 1 Grundlagen 1.6 Non-Verbale Kommunikation Experiment: 2 Personen setzen sich vis-à-vis und haben den Auftrag, nicht zu sprechen oder in irgendeiner Weise zu kommunizieren. 1 Grundlagen 1.6 Non-Verbale Kommunikation Was ist Non Verbale Kommunikation? Analoge Kommunikation (Watzlawick): Verhalten von Körper, Mimik, Gestik. Fazit: Man kann sich nicht nicht verhalten. Folglich: Jedes Verhalten ist Non-Verbale Kommunikation. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren. (Watzlawick) 1 Grundlagen 1.6 Non-Verbale Kommunikation Doppeldeutigkeiten: - Tränen (Freude oder Schmerz) Faust (Drohung oder Selbstbeherrschung) Lächeln (Sympathie oder Verachtung) Zurückhaltung (Takt oder Gleichgültigkeit) (Watzlawick 62) 1 Grundlagen 1.7 Beispiele Situation: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Flugzeug auf einem Langstreckenflug. Ihr Nachbar möchte reden, Sie möchten nicht. Frage: Was haben Sie für Möglichkeiten? (Watzlawick 90) 1 Grundlagen 1.7 Beispiele Situation: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Flugzeug auf einem Langstreckenflug. Ihr Nachbar möchte reden, Sie möchten nicht. Frage: Was haben Sie für Möglichkeiten? (Watzlawick 90) - Annahme des Gesprächs (wohlwollend) Abweisung (unmissverständlich) Annahme (sabotierend: entwertend1 oder Unfähigkeit2) - 1) Themawechsel, absichtliches Missverstehen, Falschauslegung 2) Trunkenheit, Schläfrigkeit, Taubheit, Sprachunkenntnis 1 Grundlagen 1.8 Ihre persönliche Kommunikation Aufgabe: Üben Sie sich in Selbstreflexion. Schreiben Sie für sich auf, wie Sie auf andere Wirken in Bezug auf Ihre ganz persönliche Verbale und Non-Verbale Ausdrucksweise. Besprechen Sie anschliessend mit Ihrem Banknachbar/in, ob er/sie auch so sieht, wie Sie sich selber. 1 Grundlagen 1.8 Ihre persönliche Kommunikation Aufgabe: Erstellen Sie eine SWOT-Analyse über sich selber. Welches sind Ihre Stärken in der Kommunikation? Wo könnten Sie sich verbessern (Ihre Schwächen)? Welche Risiken und Gefahren von aussen könnten bei einer Präsentation auftreten? Welche Chancen sehen Sie für sich für Ihre eigene Präsentationstechnik? RHETORIK 1 Grundlagen 1.1 Was ist Rhetorik? Was bedeutet für Sie „Rhetorik“? Bitte besprechen Sie sich in Ihrer Murmelgruppe. 1 Grundlagen 1.1 Was ist Rhetorik? In der heutigen Zeit: „Sprecherziehung“ und „Vortragskunst“ 1 Grundlagen 1.2 Ursprung der Rhetorik Ursprung der Rhetorik: Die Antike 1 Grundlagen 1.2 Ursprung der Rhetorik Homer, Dichter aus der Antike 8. Jh. v. Chr. Prozess der Wissensermittlung, -verarbeitung und -weitergabe - Rhetorische Reden - Beratung von Staatsführern in Athen - Volksversammlungen 1 Grundlagen 1.2 Ursprung der Rhetorik Aristoteles, Philosoph *384 v. Chr. Hauptwerk: „die Rhetorik“ Kunst der Überzeugung (und nicht der Überredung) Aristoteles‘ Überzeugungsmittel: - Der Charakter des Redners - Die Emotionen des Publikums - Das Argument (logos) 1 Grundlagen 1.3 Neuzeitliche Rhetorik http://birkenbihlakademie-potsdam.de 1 Grundlagen 1.3 Neuzeitliche Rhetorik 1 Grundlagen 1.3 Neuzeitliche Rhetorik 1 Grundlagen 1.3 Neuzeitliche Rhetorik 1 Grundlagen 1.3 Neuzeitliche Rhetorik 2 Rhetorische Gestaltungsmittel 2.1 Überblick 1. 2. 3. 4. Atem Stimme Stilmittel Sprache Bewusste Wahrnehmung des Atems Einsatz der Stimme Dramaturgie Verständlichkeit 2 Rhetorische Gestaltungsmittel 2.2 Sprache 1:49 Peer Steinbrück ist der rhetorische Shooting-Star unter Deutschlands Spitzenpolitikern, meint Rhetorikexperte Michael Rossié. Sein einziges Problem: die sprachliche Gratwanderung zwischen Souveränität und Arroganz. http://www.youtube.com/watch? v=aX_xFwX37us Hausaufgabe Achten Sie in den nächsten Tagen bewusst darauf, WAS Sie sagen und WIE Sie es sagen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.