[Version 8, 10/2012] ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Dexashot, 2 mg/ml, Injektionslösung für Rinder, Pferde, Schweine, Hunde und Katzen 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1ml Injektionslösung enthält: Wirkstoff: Dexamethason als Dexamethason Dinatriumphosphat Sonstige Bestandteile: Benzylalkohol (E1519) 2 mg 2,63 mg 15,6 mg Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. Klare, farblose, wässrige Lösung. 4. 4.1 KLINISCHE ANGABEN Zieltierarten Rind, Pferd, Schwein, Hund und Katze 4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) Pferd: Behandlung von entzündlichen oder allergisch bedingten Erkrankungen. Behandlung von Arthritis, Bursitis oder Tendosynovitis. Rind: Behandlung von entzündlichen oder allergisch bedingten Erkrankungen. Geburtseinleitung. Behandlung von primärer Ketose (Azetonämie). Schwein: Behandlung von entzündlichen oder allergisch bedingten Erkrankungen. Hunde und Katzen: Behandlung von entzündlichen oder allergisch bedingten Erkrankungen. 4.3 Gegenanzeigen Außer im Notfall nicht anwenden bei Tieren mit Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, renalen Erkrankungen, kongestiver Herzinsuffizienz und Osteoporose. Im Falle einer Infektionskrankheit ist bei der Verabreichung von Kortikosteroiden eine gleichzeitige Behandlung mit einem wirksamen Antibiotikum bzw. Chemotherapeutikum erforderlich. Nicht bei Tieren mit gastrointestinalen oder cornealen Ulzerationen oder Demodikose anwenden. Nicht anwenden bei Vorliegen eines Cushing-Syndroms. 4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart Die Anwendung des Tierarzneimittels bei Rindern zur Geburtseinleitung kann zu einer verminderten Vitalität der Kälber führen und vermehrtes Nachgeburtshalten mit eventuell darauf folgender Metritis und/oder Abnahme der Fruchtbarkeit verursachen. Die Anwendung des Tierarzneimittels bei Kühen während der Laktationsperiode kann zur Senkung der Milchproduktion führen. Besondere Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Pferden, die an einer Hufrehe erkrankt sind, wegen einer möglichen Verschlimmerung des Krankheitszustandes dieser Tiere. Bei Pferden kann die Anwendung dieses Tierarzneimittels Hufrehe auslösen und daher sollten während der Behandlung zusätzliche Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Während der Behandlung wird durch die wirksame Dosis der Hypothalamus-HypophysenNebennierenrinde-Regelkreis blockiert. Nach Therapieende können Symptome einer Nebenniereninsuffizienz bis hin zur Nebennierenrindenatrophie auftreten. wodurch das Tier möglicherweise nicht mehr angemessen auf Belastungssituationen reagieren kann. Zur Vermeidung der Symptome von Nebenniereninsuffizienz nach Beendigung der Therapie muss die Verabreichung des Tierarzneimittels entsprechend dem endogenen Cortisolspiegel erfolgen (morgens bei Hunden und abends bei Katzen), und das Absetzen der Therapie sollte ausschleichend erfolgen (für weitere Informationen siehe Fachliteratur). Die Anwendung des Tierarzneimittels bei sehr jungen oder alten Tieren ist mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen verbunden. Eine Verringerung der Dosis und regelmäßige tierärztliche Kontrollen in engen Abständen während der Behandlung sind daher erforderlich. 4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Bei Vorliegen von bakteriellen Infektionen ist eine gleichzeitige antibakterielle Therapie unerlässlich. Bei einer gleichzeitig vorhandenen. Im Falle einer Virusinfektion können Kortikoide den Krankheitsverlauf verschlimmern oder beschleunigen. Außer in Fällen einer Ketose oder Geburtsauslösung wird die Kortikoidverabreichung eher eine Besserung der klinischen Symptome als eine Heilung bewirken. Der Grunderkrankung ist daher weiter nachzugehen und eine entsprechende Diagnose sollte gestellt werden. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Bei Anwendung des Tierarzneimittels ist Vorsicht geboten, um Selbstinjektionen zu vermeiden. Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Vermeiden Sie Haut- oder Augenkontakt. Nach versehentlichem Haut- oder Augenkontakt die betroffenen Stellen mit Wasser gründlich abwaschen bzw. ausspülen. Hält die Reizung an ist ein Arzt aufzusuchen. Nach Gebrauch Hände waschen. 4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) Kortikosteroide mit entzündungshemmender Wirkung wie Dexamethason besitzen ein breites Nebenwirkungsspektrum. Obwohl hohe Einzeldosen generell gut vertragen werden, können eine Langzeittherapie und die Anwendung von Estern mit langer Wirkungsdauer zu schweren Nebenwirkungen führen. Deshalb ist die Dosierung bei mittel- und langfristigem Gebrauch generell auf die zur Beseitigung der klinischen Symptome erforderliche Mindestdosis zu beschränken. Während der Behandlung können die Steroide ein Cushing-Syndrom verursachen, wobei eine signifikante Veränderung des Fett-, Kohlenhydrat-, Protein- und Mineralstoffwechsels stattfindet. Mögliche Folgen sind z.B. Umverteilung des Körperfetts, Muskelschwäche bzw. -schwund und Osteoporose. Systemisch verabreichte Kortikosteroide können - insbesondere zu Beginn der Behandlung - Polyurie, Polydipsie und Polyphagie verursachen. Einige Kortikosteroide können bei Langzeitanwendung zu Natrium- und Wasserretention sowie zu Hypokaliämie führen. Bei systemischer Gabe von Kortikosteroiden kann es zu Kalziumablagerungen in der Haut (Calcinosis cutis) kommen. Kortikosteroide können die Wundheilung verzögern, die immunsuppressive Wirkung kann die Abwehr gegenüber bestehende Infektionen schwächen bzw. bestehende Infektionen verschlimmern. Bei Tieren, die mit Kortikosteroiden behandelt wurden, wurden Magen-Darm-Geschwüre festgestellt. Bei Tieren, die nicht-steroidale Entzündungshemmer bekommen, sowie bei Tieren mit einem Rückenmarktrauma werden die Magen-Darm-Geschwüre möglicherweise durch Steroide noch verschlimmert. Die Anwendung von Kortikosteroiden kann eine Lebervergrößerung (Hepatomegalie) mit erhöhten Leberenzym-Werten im Blutserum verursachen. Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten, aber möglich. 4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode Außer im Falle einer beabsichtigten Geburtsauslösung bei Kühen wird die Anwendung von Kortikosteroiden bei trächtigen Tieren nicht empfohlen. Die Anwendung im frühen Trächtigkeitsstadium führte bei Versuchstieren zu fetalen Anomalien. Die Anwendung im späten Trächtigkeitsstadium kann zu einem Abort oder einer Frühgeburt führen. Die Anwendung des Tierarzneimittels zur Geburtseinleitung bei Kühen verursacht ein häufigeres Auftreten von Plazentaretention mit eventuell darauf folgender Metritis und/oder Abnahme der Fruchtbarkeit. Die Anwendung des Tierarzneimittels kann bei laktierenden Kühen zu einer verminderten Milchproduktion führen. 4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen Da Kortikosteroide die Immunantwort auf eine Impfung beeinträchtigen können, sollte das Tierarzneimittel nicht in Kombination mit Impfstoffen verwendet werden. Dexamethason darf nicht gleichzeitig mit anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern angewendet werden. Die Verabreichung von DEXASHOT kann eine Hypokaliämie verursachen und folglich die Gefahr einer Toxizität von Herzglykosiden erhöhen. Das Hypokaliämie-Risiko kann durch eine gleichzeitige Verabreichung von Dexamethason und kaliumsenkenden Diuretika erhöht werden. Die gleichzeitige Anwendung von Cholinesterasehemmern kann bei Patienten mit einer Myasthenia gravis zu einer verstärkten Muskelschwäche führen. Glukokortikoide antagonisieren die Wirkung von Insulin. Die gleichzeitige Anwendung mit Phenobarbital, Phenytoin und Rifampicin kann die Wirkung von Dexamethason vermindern. 4.9 Dosierung und Art der Anwendung Der Gummistopfen sollte nicht mehr als 100mal durchstochen werden. Im Falle einer gleichzeitigen Behandlung von mehreren Tieren wird empfohlen eine Entnahmekanüle zu benutzen, um ein übermäßiges Durchstechen des Gummistopfens zu vermeiden. Pferde: Zur intravenösen, intramuskulären Anwendung. Rinder, Schweinen, Hunden und Katzen: Zur intramuskulären Anwendung.. Das Tierarzneimittel kann bei Pferden auch intraartikulär verabreicht werden. Strikte Asepsis ist dabei unerlässlich. Zur Abmessung kleiner Mengen unter 1 ml ist eine Spritze mit entsprechender Skalierung zu verwenden, so dass die Verabreichung der korrekten Dosis gewährleistet ist. Zur Behandlung von entzündlichen und allergisch bedingten Erkrankungen wird nachstehende Durchschnittsdosis empfohlen. Die tatsächlich zu verabreichende Dosis sollte jedoch in Abhängigkeit des Schweregrades der Symptome und der Erkrankungsdauer bestimmt werden. Tierart Dosis (i.m.) Pferd, Rind, Schwein 1,5 ml des Tierarzneimittels/50 kg KGW (0,06 mg Dexamethason/kg KGW) Hund, Katze 0,5 ml des Tierarzneimittels /10 kg KGW (0,1 mg Dexamethason/ kg KGW) Zur Behandlung einer primären Ketose beim Rind: Je nach Größe der Kuh und Dauer der Symptome wird die intramuskuläre Injektion von 0,02 bis 0,04 mg Dexamethason/kg Körpergewicht empfohlen (entspricht 5-10 ml des Tierarzneimittels je Kuh). Bei Kanalinselrassen ist im Hinblick auf eine Überdosierung besondere Vorsicht geboten. Höhere Dosen sind erforderlich, wenn die Symptome bereits länger bestehen oder zur Behandlung eines Rezidivs. Zur Geburtseinleitung – zur Vermeidung von zu großen Feten und Euterödemen bei Kühen 10 ml des Tierarzneimittels pro Kuh, als einzelne intramuskuläre Injektion nach dem 260. Trächtigkeitstag. Die Geburt erfolgt normalerweise innerhalb von 48-72 Stunden. Zur Behandlung von Arthritis, Bursitis oder Tendosynovitis mittels einer intraartikulären Injektion beim Pferd Dosis: 1-5 ml des Tierarzneimittels pro Tier Diese Mengenangaben gelten lediglich als Richtwert. Vor der Injektion in ein Gelenk bzw. in eine Bursa muss eine äquivalente Menge Synovia entfernt werden. Strikte Asepsis ist dabei unerlässlich. . 4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich Eine Überdosierung kann bei Pferden Benommenheit und Lethargie verursachen. Hohe Dosen könnten eine Thrombose verursachen wegen einer erhöhten Neigung zur Blutgerinnselbildung. Siehe auch Abschnitt 4.6. 4.11 Wartezeit(en) Rinder: Essbare Gewebe: 8 Tage Milch: 72 Stunden Schweine: Essbare Gewebe: 2 Tage Pferde: Essbare Gewebe: 8 Tage Nicht bei Pferden anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakotherapeutische Gruppe: Kortikosteroid zur systemischen Anwendung, Dexamethason. ATCvet-Code: QH02AB02 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Dieses Präparat enthält Dexamethason-Natriumphosphatester, ein Fluoromethylderivat von Prednisolon, das eine antiinflammatorische, antiallergische und immunsuppressive Wirkung besitzt. Dexamethason stimuliert die Glukoneogenese, was zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Die antiinflammatorische Wirkung von Dexamethason ist 25mal stärker als die von Hydrokortison, während die mineralokortikosteroidale Wirkung nur minimal ist. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften DEXASHOT ist ein kurzwirksames Dexamethason-Präparat mit schnell eintretender Wirkung. Es enthält Dexamethason-Natriumphosphatester. Nach extravaskulärer Verabreichung (intramuskulär, intraartikulär) wird der Ester schnell resorbiert und zu Dexamethason hydrolysiert. Dadurch wird eine schnell eintretende Wirkung erzielt, die bis zu 48 Stunden anhält. Bei Rindern, Pferden, Schweinen und Hunden wird die maximale Plasmakonzentration (Cmax) innerhalb von 20 Minuten nach intramuskulärer Verabreichung erreicht. Die Bioverfügbarkeit nach intramuskulärer Injektion ist (im Vergleich zur intravenösen Gabe) bei allen Zieltierarten hoch. Die Halbwertszeit ist annähernd gleich nach einer intravenösen und intramuskulären Verabreichung und beträgt je nach Tierart 5 – 20 Stunden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile Benzylalkohol (E1519) Natriumchlorid Natriumcitrat Zitronensäure-Monohydrat (pH-Wert Einstellung) Natriumhydroxid (pH-Wert Einstellung) Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 33 Monate Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses: 28 Tage 6.4 Besondere Lagerungshinweise Das Behältnis im Umkarton aufbewahren um dem Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses Bernsteinfarbene Durchstechflaschen aus Coex-Plastik (Polypropylen), Inhalt 100 ml, verschlossen mit einem Bromobutyl-Gummistopfen und einer Aluminiumkappe. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen 7. ZULASSUNGSINHABER Vet-Agro Multi-Trade Company Sp. z o.o. Gliniana 32, 20-616 Lublin, Poland Tel.+48 81 445 23 00 Fax +48 81 44 52 320 E-Mail [email protected] 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Erstzulassung: <{TT/MM/JJJJ}> <{TT Monat JJJJ}.> Datum der letzten Verlängerung: <{TT/MM/JJJJ}> <{TT Monat JJJJ}.> 10. STAND DER INFORMATION <{MM/JJJJ}> <{TT/MM/JJJJ}> <{TT Monat JJJJ}> 11. VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABEUND/ODER DER ANWENDUNG Nicht zutreffend. 12. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHTKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.